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Trauttmansdorff auch Trautmansdorf Trauttmansdorf ist der Name eines hochadeligen osterreichischen und bohmischen Adelsgeschlechts das dem Steiermarkischen Uradel entstammt Stammwappen derer von Trauttmansdorff Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung und Besitztumer 1 1 1 Ministerialen von Wildon und Wallsee 1 1 2 Stammburg Trautmannsdorf Trautmannsdorf an der Leitha und Stammhaus Trautmannsdorf in Oststeiermark 1 1 3 Verzweigungen in der Steiermark Tirol Niederosterreich Bohmen und Ungarn 1 1 4 Besitztumer Auswahl 1 2 Namenstrager 1 2 1 Fursten von Trauttmansdorff Weinsberg 1 2 2 Weitere Namenstrager derer von Trauttmansdorff 1 3 Nobilitierungen 1 3 1 Freiherren Reichsgrafen Fursten 1 3 2 Beiname Weinsberg 1 3 3 Schwabisches Reichsgrafenkollegium 2 Wappen 2 1 Historische Wappendarstellungen 3 Trivia 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung und Besitztumer Bearbeiten Ministerialen von Wildon und Wallsee Bearbeiten Die Stammreihe der Familie beginnt mit Herrand von Trautmansdorf der urkundlich von 1308 bis 1325 genannt wird 1 Das Geschlecht war zu Anfang in Diensten der Ministerialen von Wildon und ging dann in jene der von Wallsee uber 2 Aufgrund der Nachbarschaft der Stammsitz und des identen Wappen mit der Rose durften auch die spateren Grafen und Fursten Trauttmansdorff den Rosenberger den nachmaligen Orsini Rosenberg entsprossen sein die wiederum den Herren von Graben entsprangen 3 Die Trauttmansdorffer entwickelten sich zu einem der bedeutendsten Ministerialengeschlechter in Osterreich 4 Stammburg Trautmannsdorf Trautmannsdorf an der Leitha und Stammhaus Trautmannsdorf in Oststeiermark Bearbeiten nbsp Trautmannsdorf in Oststeiermark Wiege derer von Trauttmansdorff Kupferstich von Vischer in Topographia Ducatus Stiriae 444Das Adelsgeschlecht soll nach alterer Literatur schon im 12 Jahrhundert auf der Burg Trautmannsdorf in Trautmannsdorf an der Leitha sesshaft gewesen sein dessen Name sich von einem Trutman herleitet der um 1100 unter den Babenbergern diente 5 Das tatsachliche gleichnamige Stammhaus des Geschlechts befand sich jedoch in Trautmannsdorf in Oststeiermark heute Ortsteil der Gemeinde Bad Gleichenberg bei Feldbach Steiermark im Bezirk Sudoststeiermark 4 Verzweigungen in der Steiermark Tirol Niederosterreich Bohmen und Ungarn Bearbeiten Zweige der Familie waren in der Steiermark und in Tirol 5 in Niederosterreich wurden die Trauttmansdorff 1513 mit dem Erwerb von Totzenbach ansassig 6 Als erste von zahlreichen Herrschaften in Bohmen erwarb der kaiserliche Geheime Rat Maximilian von und zu Trauttmansdorff 1623 Schloss Bischofteinitz das bis 1945 Hauptsitz blieb Er hatte die Herrschaft von der Bohmischen Hofkammer gunstig erwerben konnen die 1621 an den Besitz gekommen war weil der Vorbesitzer Wilhelm von Lobkowitz wegen seiner Teilnahme am Prager Standeaufstand zum Tode verurteilt und enteignet worden war Grosster Nutzniesser der Enteignungen war indes der kaiserliche Generalissimus Wallenstein zu dessen Sturz Maximilian von Trauttmansdorff 1634 beitrug 7 Schloss und Herrschaft Teinitz blieben bis zur Enteignung im Jahre 1945 im Besitz der Fursten Trauttmansdorff Zu ihrem Teinitzer Guterbesitz gehorte ab 1656 auch Hostoun ferner Puclice In Ungarn wurden ab 1625 ebenfalls Guter erworben 6 1710 wurden auch Schloss und Herrschaft Gitschin Jicin die vormalige Residenz Wallensteins erworben und wie Teinitz zum Familienfideikommiss gemacht Besitztumer Auswahl Bearbeiten Schloss Kirchberg am Walde in Grafendorf bei Hartberg Steiermark von 1443 bis 1669 im Besitz der Familie Schloss Totzenbach Ortschaft Totzenbach in Kirchstetten Niederosterreich von 1513 bis 1822 im Besitz der Familie Palais Trauttmansdorff Graz von 1525 bis 1983 im Besitz der Familie Schloss Negau Negova Slowenien im Besitz von 1542 bis 1945 8 Schloss Trauttmansdorff in Meran Sudtirol Italien ab 1543 und erneut im 19 Jahrhundert im Besitz der Familie Schloss Burgau in Burgau Steiermark von ca 1565 bis 1753 Schloss Baumgarten Niederosterreich von ca 1565 bis 1709 Burg Neu Gleichenberg Steiermark von 1581 bis 1945 nbsp Schloss Bischofteinitz WestbohmenSchloss Bischofteinitz Horsovsky Tyn in Westbohmen von 1622 bis 1945 im Besitz ab 1656 auch Hostoun ferner Puclice Schloss Oberthal Steiermark von 1624 bis 1798 Palais Trauttmansdorff Wien von 1639 bis 1940 Schloss Leitomischl Schloss Litomysl Ostbohmen von 1649 bis 1758 Schloss und Herrschaft Grafenstein Grabstejn Nordostbohmen von 1651 bis 1704 Burg Rabenstein Steiermark von 1661 bis 1689 Schloss Trautenfels von 1664 bis 1815 Schloss und Herrschaft Gitschin Jicin mit Burg Kumburk und Ulibice in Nordostbohmen von 1710 bis 1945 im Besitz ab 1827 ferner Ostromer Schloss Jemnischt Schloss Jemniste von 1717 bis 1773 Schloss Liebenau Graz von 1790 bis 1829 Burg Lipnitz Burg Lipnice Bohmen vom 19 Jahrhundert bis 1924 Schloss Fridau Niederosterreich von 1869 bis 1910 Schloss Hosting und Schloss Boskovstejn Sudmahren von 1908 bis 1945 Schloss Weissenegg Steiermark von 1923 bis 1981 Schloss Pottenbrunn bei St Polten Niederosterreich von 1926 bis heute im Besitz der Familie Schloss Unterkralowitz Dolni Kralovice von 1942 bis 1945 nbsp Schloss Totzenbach Niederosterreich nbsp Palais Trauttmansdorff Graz nbsp Schloss Negau Negova Slowenien nbsp Schloss Trauttmansdorff in Meran nbsp Burg Neu Gleichenberg Steiermark nbsp Schloss Bischofteinitz Westbohmen nbsp Schloss Gitschin Nordostbohmen nbsp Palais Trauttmansdorff Wien nbsp Schloss Pottenbrunn NiederosterreichNamenstrager Bearbeiten Fursten von Trauttmansdorff Weinsberg Bearbeiten Franz Ferdinand 1749 1827 Graf und 1805 Reichsfurst Marie Caroline Tochter von Graf Rudolf von Colloredo Johann Nepomuk Josef Norbert 1780 1834 Elisabeth Marie Philipine Landgrafin zu Furstenberg Weitra Ferdinand Joachim 1803 1859 Anna Prinzessin Tochter von Karl Borromaus Franz Anton von und zu Liechtenstein Karl Johann Nepomuk Ferdinand 1845 1921 Josefine Marie Karoline Vincenzia Markgrafin Pallavicini Ferdinand Alfons 1871 1915 Maria Gabriele Prinzessin zu Schwarzenberg Karl Joseph 1897 1976 Johanna Grafin Kinsky von Wchinitz und Tettau Johannes Maximilian 1929 2012 Johanna Prinzessin von Auersperg Breunner Johannes Markus 1960 Natalie Grafin von HartigWeitere Namenstrager derer von Trauttmansdorff Bearbeiten Christoph von Trautmannsdorf um 1425 1480 als Christoph I Bischof von Seckau Johannes von Trauttmansdorff um 1430 1483 als Johannes III Abt von Stift Admont Adam von Trauttmansdorff 1579 1617 kaiserlicher Hofkriegsrat und Kommandant der Kroatischen Militargrenze fiel im Kampf gegen Venedig Maximilian von und zu Trauttmansdorff 1584 1650 osterreichischer Politiker Adam Matthias von Trauttmansdorff 1617 1684 Marschall und koniglicher Statthalter in Bohmen Siegmund Friedrich Graf von Trauttmannsdorff 1623 1675 Landeshauptmann der Steiermark erwarb Schloss Trautenfels Siegmund Joachim von Trauttmansdorff 1706 Feldmarschall Maria Anselma Grafin von Trautmannsdorff 1716 Oberin des heiligen Ordens der Annunciaten Coelestinen in Gradlitz Franz Ehrenreich von Trauttmannsdorff 1662 1719 osterreichischer Diplomat und Politiker Franz Norbert von Trauttmannsdorff 1705 1786 kaiserlicher Oberst Erblandmarschall von Bohmen und Ritter des goldenen Vlieses Ferdinand von Trauttmansdorff 1749 1827 osterreichischer Diplomat und Politiker Ferdinand von Trauttmansdorff Weinsberg 1825 1896 osterreichischer Adliger Diplomat und Politiker Maria Thaddaus von Trautmannsdorff 1761 1819 Bischof von Koniggratz H Erzbischof von Olmutz Grafin Therese Trauttmansdorff 1784 1847 errichtete ein Armenhaus in Hietzing im heutigen 13 Wiener Gemeindebezirk dort befindet sich die 1894 nach ihr benannte Trauttmansdorffgasse Joseph von Trauttmansdorff 1807 1867 Herr auf Schloss Trauttmansdorff in Meran Graf der Steiermark 9 10 Ferdinand Graf von Trauttmansdorff 1825 1896 1879 1896 Prasident des osterreichischen Herrenhauses Josef Graf von Trauttmansdorff Weinsberg 30 Juni 1894 11 auf Schloss Fridau 1945 Helene von den Nationalsozialisten wegen Beteiligung am Widerstand am 13 April 1945 hingerichtet siehe Widerstandsgruppe Kirchl Trauttmansdorff Josef Trauttmansdorff Strasse beim Schloss Pottenbrunn 1974 nach ihm benannt Maximilian Karl Graf zu Trauttmansdorff Jurist und Generalsekretar der eine Schaffung der Grundlagen fur eine Vereinigung der Volker Europas auf foderativer Basis erstrebenden Europaischen Akademie 12 Helene Ellie Julia Grafin Trauttmansdorff Weinsberg 1 Juni 1908 in London 1945 seine Frau ebenfalls am 13 April 1945 hingerichtet Nichte von Constantin Freiherr Economo von San Serff geborene Freiin Economo von San Serff Ferdinand Trauttmansdorff 1950 osterreichischer Diplomat Victoria Trauttmansdorff 1960 osterreichische Schauspielerin Johannes Trauttmannsdorff 1970 Land und Energiewirt entwickelte Windenergie und Holzheizkraftwerke etwa den Tauernwindpark 13 Geschaftsfuhrer der ImWind Gruppe 14 Douglas Hoyos Trauttmansdorff 1990 osterreichischer Politiker nbsp Adam Freiherr von Trauttmansdorff kaiserlicher Hofkriegsrat und Kommandant der Militargrenze gegen Kroatien nbsp Maximilian Graf von und zu Trauttmansdorff kaiserlicher Berater und Minister nbsp Siegmund Friedrich Graf von Trauttmansdorff Landeshauptmann der Steiermark nbsp Siegmund Joachim Graf von Trauttmansdorff Feldmarschall nbsp Ferdinand Furst zu Trauttmansdorff osterreichischer Diplomat und PolitikerNobilitierungen Bearbeiten Freiherren Reichsgrafen Fursten Bearbeiten Das Geschlecht bekamen 1598 zu Prag den erblandisch osterreichischen Freiherrnstand zuerkannt 4 Sie erhielten 1623 die reichsgrafliche Wurde 1625 mit bohmischer Bestatigung und ungarischem Indigenat 1667 bohmischem Inkolat sowie 1805 die reichsfurstliche und bohmische furstliche 4 Wurde 5 1861 wurde dem Geschlecht Trauttmansdorff die erbliche Mitgliedschaft des Herrenhauses des osterreichischen Reichsrats zuteil 4 Beiname Weinsberg Bearbeiten Der Beiname Weinsberg leitet sich von der reichsunmittelbaren Herrschaft Weinsberg in Wurttemberg ab die Maximilian von Trauttmansdorff wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs von 1635 bis 1648 6 als kaiserliche Dotation in Besitz hatte nach dem Westfalischen Frieden aber an Wurttemberg zuruckgab 15 Der Name wurde jedoch beibehalten da der Familienname 1639 auf Grund einer kaiserlichen Verleihung zu Trauttmansdorff Weinsberg erweitert worden war 6 Schwabisches Reichsgrafenkollegium Bearbeiten nbsp Maximilian von und zu Trauttmansdorff 1584 1650 Kaiserlicher Geheimer Rat Kammerer und Obersthofmeister1778 wurde die Familie aufgrund der Abstammung von Graf Maximilian der fur Weinsberg 1631 in das Schwabische Reichsgrafenkollegium des Reichsfurstenrats aufgenommen worden war in dieses Kollegium des Reichstags wieder eingefuhrt und zwar zunachst als Personalist da kein aktueller Besitz eines reichsstandischen Territoriums bestand Am 6 Januar 1805 erfolgte dann der Erwerb der reichsunmittelbaren Herrschaft Umpfenbach die 1805 zur gefursteten Reichsgrafschaft erhoben wurde um dem bedeutenden osterreichischen Staatsmann Graf Franz Ferdinand den Aufstieg zum Reichsfursten zu ermoglichen Dieser Besitz wurde aber nach dem Ende des Alten Reichs und seiner Institutionen 1806 im Jahre 1812 wieder verkauft Wappen BearbeitenBlasonierung Das Stammwappen zeigt in von Rot und Silber gespaltenem Schild eine sechsblattrige rote Rose verwechselter Farbe Auf dem Helm mit rot silbernen Helmdecken die Rose vor einem von Rot und Silber gespaltenen Hahnenfederbusch Historische Wappendarstellungen Bearbeiten nbsp Wappenentwicklung derer von Trauttmansdorff nbsp Stammwappen von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1901 nbsp Wappen in Sammlung von Wappen aus verschiedenen besonders deutschen Landern nbsp Grafliches Wappen derer von Trauttmansdorff altkolorierter Wappen Kupferstich in Furstenkolorit aus Wappenbuch der Osterreichischen Monarchie von 1835 von J A Tyroff Band VII Nr 94 nbsp Furstliches Wappen derer von Trauttmansdorff am Palais Trauttmansdorff Wien verm von Franz Ferdinand von Trauttmansdorff 1749 1827 nbsp Statue des hl Johannes Nepomuk bei Schloss Retzhof mit dem Wappen als SockelreliefTrivia BearbeitenZu Ehren von Furst Ferdinand von Trauttmansdorff wurde ein Dessert nach ihm benannt Reis Trauttmansdorff ist ein Milchreis mit Fruchten Siehe auch BearbeitenTrautmannsdorfLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIV Band 131 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2003 ISSN 0435 2408 S 509 513 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trauttmansdorff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Genealogie der Trauttmansdorf euroweb cz Genealogie der Trauttmansdorf angelfire com Eintrag zu Trauttmansdorff im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Landesarchiv Graz Bernhard Peter Galerie Photos schoner alter Wappen Nr 1680 Graz Trauttmansdorff Komplex abgerufen am 11 Januar 2015 Steiermarkisches Wappen Buch v Zacharias Bartsch 1567 herausgegeben von Josef Zahn Seiten 105 106 Graz und Leipzig 1893 a b c d e Genealogisches Handbuch des Adels Furstliche Hauser Band XV Band 114 der Gesamtreihe Limburg an der Lahn 1997 S 486 f a b c Meyers Grosses Konversations Lexikon Digitalisat a b c d Trauttmansdorff im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Pierer s Universal Lexikon Digitalisat TIC Negova History of the Castle of Negova Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 14 Januar 2018 abgerufen am 13 Januar 2018 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gradnegova si Biographie Joseph Graf von Trauttmansdorff Thomas Jorda Im Widerstand Nicht mehr online verfugbar In Adel verpflichtet eine Serie der NON Niederosterreichische Nachrichten 18 Oktober 2010 ehemals im Original abgerufen am 17 Mai 2012 1 2 Vorlage Toter Link www noen at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Personensuche doew at abgerufen am 6 Februar 2020 Auf der Parte auch die Daten seiner Frau Helene Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 311 Geschichte imwind at abgerufen am 21 August 2018 Wiedereroffnung Tauernwindpark 14 09 2019 tauernwind com 14 September 2019 abgerufen am 5 Februar 2020 Johannes Trauttmannsdorff Weinsberg Eintrag zu Trauttmansdorff im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Normdaten Person GND 1143726227 lobid OGND AKS VIAF 48151049896133410288 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trauttmansdorff amp oldid 237987918