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Dieser Artikel beschreibt die Stadt Zur Gemeinde siehe Hostoun u Prahy Hostoun deutsch Hostau ist eine Kleinstadt im Okres Domazlice in der Region Plzensky kraj in Tschechien HostounHostoun Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Plzensky krajBezirk DomazliceFlache 3850 7823 1 haGeographische Lage 49 34 N 12 46 O 49 560555555556 12 770833333333 450 Koordinaten 49 33 38 N 12 46 15 OHohe 450 m n m Einwohner 1 234 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 345 25Kfz Kennzeichen PVerkehrBahnanschluss Domazlice TachovStrukturStatus StadtOrtsteile 12VerwaltungBurgermeister Miroslav Rauch Stand 2007 Adresse Dobrohostova 110345 25 HostounGemeindenummer 553689Website www hostoun cz Inhaltsverzeichnis 1 Nachbargemeinden 2 Geographische Lage 3 Geschichte 3 1 Demographie 4 Stadtgliederung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Vertreibung der Juden aus Hostau 6 1 Legende uber den judischen Hostienfrevel in Hostau 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseNachbargemeinden BearbeitenDie Nachbargemeinden im Uhrzeigersinn sind Bela nad Radbuzou Weissensulz Horsovsky Tyn Bischofteinitz Srby u Horsovskeho Tyna Sirb Pobezovice Ronsperg Drahotin Trohatin Mutenin Muttersdorf nbsp Bela nad Radbuzou5 km nbsp Bela nad Radbuzou5 km nbsp Horsovsky Tyn13 km nbsp Mutenin Muttersdorf 2 5 km nbsp nbsp Horsovsky Tyn13 km nbsp Drahotin4 km nbsp Pobezovice6 km nbsp Srby u Horsovskeho Tyna7 kmGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Westbohmen am Rande des Oberpfalzer Waldes auf dem Westufer des Stary Potok deutsch Altbach auf 450 Meter Hohe an der Eisenbahnlinie Domazlice Tachov 500 Meter weiter nordlich mundet der Stary Potok in die obere Radbuza 3 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Jakobskirche nbsp Strassenzug im Stadtzentrum nbsp Strassenzug im StadtzentrumIm Jahre 1238 wurde der Ort erstmals als Eigentum in Erbuntertanigkeit der Herren Gumpert von Hostaun Gumpert z Hostoune schriftlich erwahnt Hostoun lag im Siedlungsgebiet der westslawischen Choden und war ein befestigter Ansitz Die von Hostaun in der Gegend bis in das 15 Jahrhundert Grossgrundbesitzer waren auch Eigentumer des Stadtchens Schonsee das bis zum Jahr 1329 zum bayerischen Nordgau gehorte Wahrend der Hussitenkriege residierte auf der Hostauer Feste der Anhanger des Konigs Sigismund von Luxemburg Ctibor von Wolfstein Ctibor z Volfstejna Nach der Herrschaft der Wolfstein und Rabensteiner zu Dohlau kam die Herrschaft an die Herren von Gut en stein einem Zweig der Vrtba an deren Stammwappen das Hirschgeweih im Stadtwappen von Hostau erinnert Unter Georg von Gutstein Vrtba Jiri z Gutstejna erhielt die Gemeinde 1522 das Marktrecht und vom Kaiser Rudolf II Zollprivilegien an der Grenze zur Oberpfalz 1587 erhielt Hostau durch Kaiser Rudolf II die Stadtrechte mit einem Wappen Ebenfalls 1587 erhielt die Stadt zusatzlich zum Jakobimarkt noch das Recht zu zwei weiteren Jahrmarkten und einem Rossmarkt Das Stadtwappen von Hostau zeigt im Wappenbild eine bezinnte Mauer mit offenem Tor uber der Mauer zwei Turme zwischen diesen einen Herzschild mit schwarzem Geweih Erinnerung an die Herrschaft der Vrtba einem gekronten Lowen und darunter ein rotes Feld Wahrend der Reformationszeit war Hostau durch drei Generationen evangelisch lutherisch Nach den Gutstein Vrtba deren Besitz in Hostau nach der Schlacht am Weissen Berg und der Rekatholisierung in Bohmen 1622 an Zdenko von Mitrowitz verkauft wurde folgten nach kurzer Zeit die Czernin von und zu Chudenitz und nach diesen ging Hostau 1656 an die von Trauttmansdorff Wahrend dieser Zeit verlor Hostau die Zollprivilegien und kam in Erbuntertanigkeit Die Grafen von Trauttmansdorff Weinsberg legten die Herrschaften Hostau und Bischofteinitz zusammen Hostau war nach der Mitte des 19 Jahrhunderts und der Bauernbefreiung nach dem Jahr 1848 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Hostau bzw im Bezirk Bischofteinitz Der Gerichtsbezirk Hostau war deutschsprachig 5 Seit 1805 war Hostau Sitz eines romisch katholischen Dekanats Die Kirche St Jakobus des Alteren 1384 als Pfarrkirche erwahnt wurde 1731 im barocken Stil umgebaut und 1877 nach einem verheerenden Brand wieder aufgebaut Eine holzgeschnitzte Madonna stammt aus der 1 Halfte des 15 Jahrhunderts und wird als Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes in Hostau verehrt Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde 1915 der Bestand des k k Militargestuts Radautz in der Bukowina nach Hostau vor der naher ruckenden russischen Front in Sicherheit gebracht Nach Kriegsende wurde die Region 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen Aufgrund des Munchner Abkommen kam Hostau an das Deutsche Reich und gehorte von 1938 bis 1945 zum Landkreis Bischofteinitz Regierungsbezirk Eger im Reichsgau Sudetenland Im Zweiten Weltkrieg befand sich ein Grossteil der Lipizzanerzuchten aus anderen Gestuten die im Einflussbereich der deutschen Wehrmacht standen in Hostau darunter auch die Mutterstuten aus Piber und Lipica Im Trauttmansdorffschen Schloss war die Verwaltung des Lipizzanergestuts untergebracht das nach Kriegsende im Mai 1945 auf abenteuerliche Weise gerettet werden konnte Denn bereits am 28 April war das 42 Squadron des 2 US Kavallerieregiments auf das Stadtgebiet vorgeruckt und hatte ein Kriegsgefangenenlager mit 300 alliierten Gefangenen befreit Als am 12 Mai vier Tage nach dem Kriegsende eine Ubernahme der Stadt durch die Rote Armee immer naher ruckte liess General George Patton das 2 US Kavallerieregiment die Pferde des Gestuts hinter die amerikanischen Linien bringen Dies wurde spater als Operation Cowboy bekannt und diente als Vorlage zum Film Flucht der weissen Hengste 6 Der Lebenserwerb der Stadtbewohner bestand meist in der Herstellung von Bandern und Spitzenerzeugung in Heimarbeit deren Produkte durch Hausierer sogenannte Bandelkramer vertrieben wurden Arbeitsplatzen in einer Steingutfabrik und bei der Betreuung und Zucht der Pferde in Hostau und den Aussenhofen Zwirschen Hassatitz und Taschlowitz Seit dem 16 Jahrhundert wurden kontinuierlich deutsche Neusiedler angeworben und mit Privilegien ausgestattet Bis zur Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei durch die Benes Dekrete nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1945 und 1946 bildeten ihre Nachkommen die Mehrheit der Stadtbevolkerung von Hostau Im Jahr 1930 lebten in Hostau 1048 Einwohner davon waren 160 Tschechen 8 Auslander und 880 Sudetendeutsche Nach der Aussiedlung der deutschsprachigen Bevolkerung hatte Hostoun 1947 nur noch 630 Einwohner und verlor das Stadtrecht Seit dem Jahr 2006 ist Hostoun wieder eine Stadt und fuhrt das alte Stadtwappen Die Heimatvertriebenen der Stadt grundeten nach dem Jahr 1945 den Forderverein Heimatstadt Hostau e V in deren Patenstadt Dillingen an der Donau in Schwaben Bayern Das Staatsgestut Hostoun wurde 1952 nach Albertovec verlegt Demographie Bearbeiten Bis 1945 war Hostau uberwiegend von Deutschbohmen besiedelt die vertrieben wurden Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1789 k A 122 Hauser 7 1830 1092 in 152 Hausern 8 1838 1166 deutsche Einwohner in 154 Hausern darunter zwei israelitische Familien 9 1900 1209 deutsche Einwohner 10 1921 1145 davon 1061 Deutsche 11 1930 1060 12 1939 0 952 12 Stadtgliederung BearbeitenDie Stadt Hostoun besteht aus den Ortsteilen Babice Wabitz Holubec Holubschen Horousany Horouschen Hostoun Melnice Melmitz Mirkovice Mirkowitz Pres Pschess Skarez Garassen Slatina Schlattin Stitary Schuttarschen bzw Schitarschen Svrzno Zwirschen und Sychrov Sichrowa 13 Das Stadtgebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Babice u Holubce Holubec Horousany u Hostoune Hostoun u Horsovskeho Tyna Melnice Mirkovice Pres Skarez Slatina u Hostoune Stitary nad Radbuzou und Svrzno 14 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSt Jakobus Major wurde 1384 als Kirche erstmals urkundlich erwahnt In Decanatu Horsoviensi et in Archidiaconatu Horsoviensi 1731 wurde die Kirche im Barockstil umgebaut und erhielt 1805 die Erhebung zum Dekanat Messkapelle Assumptio Beatae Mariae Virginis entstand 1636 als Friedhofskapelle durch die Stiftung der Susanna Kleinschmidt Messkapelle Corporis Christi wurde 1634 durch die Stiftung der Grafin Kordula von Chudenitz nach dem Hostauer Hostienwunder errichtet und 1805 wegen Baufalligkeit abgetragen Barockes Pfarrhaus aus dem 18 Jahrhundert 1877 bei einem Brand der insgesamt 43 Wohnhauser vernichtete zerstort anschliessend Neubau Furstlich Trauttmansdorff sches Schloss in Dreiecksform mit furstlichem Meierhof fruher Jagdschloss dann Witwensitz der Furstin Anna von Trauttmansdorff Weinsberg ab 1916 Militarremonteamt ab 1918 Gestut 1942 1945 Beherbergung der Lipizzanerherden einiger Staatsgestute wie Lipica und Piber seit 2004 Jugendvollzugsanstalt Hauptartikel Liste der denkmalgeschutzten Objekte in HostounVertreibung der Juden aus Hostau BearbeitenIm 15 Jahrhundert wurden alle Juden aus Hostau fur ewige Zeiten vertrieben Die aus Hostau vertriebenen Juden siedelten sich im nahegelegenen Neustadtl an Es gab auch in den folgenden Jahrhunderten nur sehr wenige Juden in Hostau und keine judische Gemeinde und keinen judischen Friedhof Der Chronist von Hostau zitiert dazu die Legende uber einen judischen Hostienfrevel deren Wahrheitsgehalt er aber anzweifelt Legende uber den judischen Hostienfrevel in Hostau Bearbeiten Im Jahr 1427 entwendeten Juden aus Hostau aus der Kirche St Peter und Paul in Pernartitz Bernartice etwa 8 km nordlich von Hostau 7 konsekrierte Hostien Sie misshandelten diese zu Hause in Hostau mit Gabel und Messerstichen wobei Blut aus den Hostien auf den Tisch die Wand und die Juden spritzte Daruber erschraken die Juden und vergruben die Hostien in der Nahe der Pfarrkirche bei einem Busch Als am nachsten Morgen der Schafer seine Herde dort vorbei trieb fielen die Schafe rund um die Stelle wo die Hostien vergraben waren auf die Knie und begannen laut zu bloken Die daraufhin herbei geeilten Christen gruben die Hostien aus und brachten sie zum Pfarrer der sie nach Rom schickte Die Juden die die Hostien gestohlen hatten wurden verbrannt und alle Juden auf immerwahrende Zeiten aus Hostau vertrieben An der Stelle wo die Hostien vergraben gewesen waren wurde eine Kapelle mit dem Namen Fronleichnam Christi erbaut In der Kapelle befanden sich zwei Gemalde auf denen die Legende dargestellt war Diese Kapelle wurde 1634 durch die Grafin Kordula von Lobkowicz geborene Grafin Czernin von und zu Chudenitz renoviert oder erbaut und 1636 durch Weihbischof Simon Brosius von Horstejn feierlich eingeweiht 1802 wurde die Kapelle wegen Baufalligkeit abgetragen 15 16 Literatur BearbeitenUnser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus Herausgegeben vom Heimatkreis Bischofteinitz enthalt einen Druck der Hauschronik der Fabrikantenfamilie Wild in Eisendorf Zelezna und Weissensulz nach 1945 in Boxberg in Baden Furth im Wald 1967 Bezirk Hostau Heimat zwischen Bohmerwald und Egerland Herausgegeben vom Ortsrat der Stadt Hostau im Heimatkreis Bischofteinitz e V Furth im Wald 1977 Stefan Stippler Hostau Die Geschichte einer Pfarrei in Bohmen 1836 bis 1938 Tonning 2008 Stefan Stippler Hrg Bezirk Hostau Heimat zwischen Bohmerwald und Egerland Berlin 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hostoun Domazlice District Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Forderverein Heimatstadt Hostau e V mehrsprachige Seite uber die Stadt Homepage der Stadt tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Obec Hostoun podrobne informace Archiviert vom Original am 5 April 2017 abgerufen am 26 Juni 2021 tschechisch Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Franz Hegenbarth Hostau In Franz Liebl Heimatkreis Bischofteinitz Hrsg Unser Heimatkreis Bischofteinitz Bronner amp Daentler Eichstatt 1967 S 291 305 Cesky les jih Turisticka mapa VKU akciova spolocnost Harmanec 2004 Anastasia Prochazka Das deutsche Sprachgebiet in Bohmen In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Band 14 Prag 1876 S 221 240 insbesondere S 226 Chronik des 2 US Kavallerieregiments Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 12 Klattauer Kreis Prag und Wien 1789 S 111 115 Ziffer 30 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 203 Ziffer 8 unten books google de Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 7 Klattauer Kreis Prag 1839 S 183 184 Ziffer 68 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 9 Leipzig und Wien 1907 S 574 Genealogie Sudetenland Orte places H Archiviert vom Original am 23 Juni 2007 abgerufen am 26 Juni 2021 a b Michael Rademacher Landkreis Bischofteinitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Casti obci Archiviert vom Original am 26 Januar 2016 abgerufen am 26 Juni 2021 tschechisch Katastralni uzemi Archiviert vom Original am 30 Mai 2018 abgerufen am 26 Juni 2021 tschechisch Josef Huttl Das kirchlich religiose Leben in unserem Heimatkreis In Franz Liebl Heimatkreis Bischofteinitz Hrsg Unser Heimatkreis Bischofteinitz Bronner amp Daentler Eichstatt 1983 S 479 480 Heimatstadt Hostau Chronik in hostau org Abgerufen am 1 Januar 2020 Stadte und Gemeinden im Okres Domazlice Bezirk Taus Babylon Bela nad Radbuzou Blizejov Brnirov Cermna Ceska Kubice Dily Domazlice Drahotin Drazenov Hlohova Hlohovcice Hora Svateho Vaclava Horsovsky Tyn Hostoun Hradiste Hvozdany Chocomysl Chodov Chodska Lhota Chrastavice Kanice Kanicky Kdyne Klenci pod Cerchovem Kolovec Kout na Sumave Krenovy Libkov Loucim Luzenicky Meclov Mezholezy u Horsovskeho Tyna Mezholezy u Cernikova Milavce Mirkov Mnichov Mocerady Mrakov Mutenin Nemanice Nemcice Nevolice Nova Ves Novy Kramolin Osvracin Otov Parezov Pasecnice Pec Pelechy Pobezovice Pocinovice Podevousy Postrekov Puclice Rybnik Semnevice Spanov Srbice Srby Stankov Straz Tlumacov Trhanov Uboc Ujezd Unejovice Usilov Velky Malahov Vidice Vlkanov Vsepadly Vseruby Zahorany Zdanov Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hostoun amp oldid 232659959