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Rădăuți deutsch Radautz ungarisch Radoc jiddisch רא דעװיץ bzw Radevits polnisch Radowce ukrainisch Radivci Radiwzi ist eine Stadt im Kreis Suceava im Nordosten Rumaniens Rădăuți Radautz RadocRădăuți Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BukowinaKreis SuceavaKoordinaten 47 51 N 25 55 O 47 842222222222 25 917222222222 374 Koordinaten 47 50 32 N 25 55 2 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 374 mFlache 32 30 km Einwohner 24 292 1 Dezember 2021 1 Bevolkerungsdichte 752 Einwohner je km Postleitzahl 725400Telefonvorwahl 40 02 30Kfz Kennzeichen SVStruktur und Verwaltung Stand 2020 2 Gemeindeart MunizipiumBurgermeister Bogdan Andrei Loghin PNL Postanschrift Str Piața Unirii nr 2 loc Rădăuți jud Suceava RO 725400Website primariaradauti ro Inhaltsverzeichnis 1 Lage der Stadt 2 Name 3 Geschichte 4 Bevolkerung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personen 6 1 Personlichkeiten 6 2 Ehrenburger 7 Stadtepartnerschaft 8 Gestut Radautz 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage der Stadt BearbeitenRadautz liegt am Fluss Toplița deutsch Toplitza nahe der Grenze zur Ukraine Die Kreishauptstadt Suceava ist 37 Kilometer sudostlich Die Stadt befindet sich im Norden des rumanischen sudlichen Teils der Bukowina diese gehorte bis 1774 zum Furstentum Moldau bis 1918 zur Habsburgermonarchie und seitdem zu Rumanien Name BearbeitenDer Name der Stadt konnte eine slawisch beeinflusste Ableitung von Rottacenum einer romischen Garnison am Siret sein 3 Nach anderen historischen Quellen stammt Rădăuți vom Namen ihres Besitzers Radomir Somit ware die Ortschaft Radomirovţi abgekurzt als Radovţi genannt worden woraus sich der heutige Name Rădăuţi entwickelte Eine weitere etymologische Theorie ist der Ursprung vom slawischen rada was Freude oder Beratung bedeutet Eine andere Uberlegung stellt den Bezug zu einer lokalen Legende einer bestimmten Uța und ihres Sohnes Radu rumanisch Radul Uței her Geschichte Bearbeiten nbsp Rathaus nbsp Ringplatz nbsp Stadtzentrum nbsp Kloster Bogdana in Radautz Xylographie von Rudolf Bernt 1899 nbsp Kathedrale von Rădăuți nbsp Synagoge Radautz wurde 1392 erstmals urkundlich erwahnt und vermutlich in den davorliegenden Jahrzehnten unter der Herrschaft des Woiwoden Bogdan I errichtet Zu Beginn des 15 Jahrhunderts erbaute der moldauische Herrscher Alexandru cel Bun Alexander der Gute ein Kloster in der Ortschaft In den folgenden Jahrhunderten war das Furstentum Moldau dem Osmanischen Reich tributpflichtig So wie das gesamte umliegende Gebiet wurde auch Radautz 1775 Teil der Habsburgermonarchie Die Stadt wurde Bezirksstadt wie in der ganzen Bukowina liessen sich auch in Radautz schon bald zahlreiche deutschsprachige Kolonisten nieder die sogenannten Bukowinadeutschen In Radautz siedelten sich sogar besonders viele Deutsche an so dass die Stadt auch die deutscheste der Bukowina genannt wurde Bis in die 1940er Jahre war die Stadt deutschsprachig ebenso wie Czernowitz die Hauptstadt der Bukowina Neben Bukowinadeutschen wurde die deutschsprachige Kultur in Radautz insbesondere durch deutschsprachige Juden getragen Die erste deutsche lutherische Gemeinde der Bukowina wurde 1791 hier gegrundet Bei der Errichtung Osterreich Ungarns 1867 wurde die Bukowina Altosterreich zugeordnet Radautz wurde Sitz einer k k Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts Die Stadt war nach Czernowitz die zweitgrosste der Bukowina 4 Nach dem Ausgang des Ersten Weltkrieges und der Auflosung der Donaumonarchie fiel die Stadt an das Konigreich Rumanien und wurde Teil der Region Moldau Es setzte eine starke Rumanisierungspolitik ein in deren Folge viele deutschsprachige Bewohner die Stadt verliessen Die rumanische Volkszahlung von 1930 ergab eine Einwohnerzahl von 16 788 davon noch 27 5 Deutsche 33 4 Juden und 35 2 Rumanen Als Muttersprache gaben 32 der Radautzer Deutsch an 29 4 Jiddisch und 34 9 Rumanisch 5 Die Radautzer Deutschen wurden infolge des sog Hitler Stalin Paktes 1940 zum uberwiegenden Teil ausgesiedelt Heim ins Reich die verbliebenen Deutschen wurden infolge der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs ab 1944 dann fast vollstandig vertrieben Die Stadt war auch lange Zeit ein Zentrum des Judentums in der Bukowina Die judische Gemeinde hatte schon vor der habsburgischen Zeit bestanden 1880 waren 30 9 der Bewohner von Radautz Juden 6 Im Herbst 1941 wurden die Radautzer Juden nach Transnistrien deportiert Wahrend des Holocausts wurde fast die gesamte Gemeinde ausgeloscht Die wenigen Uberlebenden verliessen nach dem Krieg Rumanien grosstenteils Seit der von Stalin erzwungenen Teilung der Bukowina im Jahre 1940 41 und erneut nach Ende des Zweiten Weltkrieges als die Nordbukowina definitiv an die Sowjetunion bzw an die Ukrainische Sowjetrepublik fiel gehort die Provinzstadt als Rădăuți endgultig zu Rumanien Die Stadt liegt in unmittelbarer Grenznahe zur Ukraine Die Stadt durchlief wahrend des Bestehens der Sozialistischen Republik Rumanien ein starkes Bevolkerungswachstum mittlerweile ging die Bevolkerungszahl aber stark zuruck Die Bevolkerung besteht heute in ihrer grossen Mehrheit aus Rumanen die bei der Volkszahlung 2002 fast 97 der Stadtbevolkerung ausmachten Vor Czernowitz war Radautz der Bischofssitz der Diozese der Bukowina und Dalmatiens Bevolkerung Bearbeiten1890 hatte Radautz 12 895 Einwohner davon 8530 Deutsche bzw Juden und 3203 Rumanen Es gab 4712 Katholiken 4235 Juden und 3506 Griechisch orientalische Christen 7 Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs besteht die Stadtbevolkerung fast ausschliesslich aus Rumanen Die Volkszahlung von 2002 zeigte folgende ethnische Zugehorigkeit der Einwohner 8 26 637 Rumanen 281 Lipowaner 254 Roma 204 Ukrainer 171 Deutsche 86 Angehorige anderer VolksgruppenSehenswurdigkeiten BearbeitenKloster Bogdana turmlose Basilika Grabmonumente moldauischer Fursten Tiergarten Stadtpark Kathedrale Grosse SynagogePersonen BearbeitenPersonlichkeiten Bearbeiten Ernst Rudolf Neubauer 1828 1890 Dichter in Radautz gestorben Oskar Janicki 1883 1945 Sozialdemokrat und Hitlergegner Marcell Zappler 1885 1965 Journalist Ernst Paul Hoffmann 1891 1944 Psychoanalytiker Lothar Rădăceanu geb Wurzer oder Wurtzler 1899 1955 Journalist und sozialistischer Politiker Arpad Makay 1911 2004 Kameramann Avigdor Arikha 1929 2010 judischer Maler geboren in Radautz 9 Marcell Schweitzer 1932 Wirtschaftswissenschaftler Ștefan Rusu 1956 Ringer Dorin Rusu 1998 LeichtathletEhrenburger Bearbeiten Oktavian Regner von Bleyleben 1866 1945 osterreichisch ungarischer Verwaltungsjurist 10 Stadtepartnerschaft BearbeitenRădăuți unterhalt Stadtepartnerschaften mit 11 Frankreich nbsp Pontault Combault in Frankreich seit 1989 Spanien nbsp Caminha in Spanien seit 1998 Deutschland nbsp Beilstein in Rheinland Pfalz seit 1998 Italien nbsp Ragusa in Italien seit 1998 Moldau Republik nbsp Briceni in der Republik Moldau seit 1998 Moldau Republik nbsp Drochia in der Republik Moldau seit 2001 Polen nbsp Gleiwitz in Polen seit 2002 Zypern Republik nbsp Girne in Zypern seit 2003Gestut Radautz BearbeitenIn Radautz befand sich ein bedeutendes von Joseph von Cavallar gegrundetes 12 Staatsgestut Osterreich Ungarns das von Wien aus verwaltet wurde Es war mit 10 000 Hektaren das grosste osterreichische Staatsgestut Im Zuge des Ersten Weltkriegs wurden die Radautzer Pferde in die Republik Osterreich uberfuhrt Heute werden in Radautz Shagya Araber und Huzulen gezuchtet 13 Radautz beeinflusste die Zuchtgeschichte des Osterreichischen Warmbluts und des Shagya Arabers massgeblich Siehe auch VollblutaraberSiehe auch BearbeitenEine verschwundene Welt die Geschichte des judischen Radautz Dokumentarfilm SchtetlLiteratur BearbeitenRădăuți in Guy Miron Hrsg The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust Jerusalem Yad Vashem 2009 ISBN 978 965 308 345 5 S 628f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rădăuți Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rădăuți bei ghidulprimariilor ro Welcome to the Radauti KehilaLinks Page englisch Informationen zum Film Song of Radauti und zum Buch The Last Jews of Rădăuţi von Laurence Salzmann und Ayse Gursan Salzmann auf blueflowerpress com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2021 in Rumanien Populația rezidentă după etnie 1 Dezember 2021 rumanisch Angaben bei Biroului Electoral Central abgerufen am 13 April 2021 rumanisch Academia Romană 1879 1948 Annalile Academiei Romane Typ Academiei Romane 1913 google com abgerufen am 29 Januar 2023 Willi Kosiul Die Bukowina und ihre Buchenlanddeutschen Band II S 32 Volkszahlung 1930 The Golden Age of the Jews of Bukovina PDF Datei 308 kB Meyers Konversations Lexikon 5 Auflage Band 14 Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1896 S 416 Volkszahlung 2002 in Rumanien bei www edrc ro Avigdor Arikha bei Avigdor Arikha abgerufen am 29 Marz 2023 Hof und Staatshandbuch der Osterreichisch Ungarischen Monarchie 1918 Seite 519 Angaben zu den Partnerschaften auf der Website von Rădăuți abgerufen am 19 Januar 2016 Der Adel der Bukowina In archive is 9 Dezember 2012 Der Adel der Bukowina Memento vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive abgerufen am 14 Februar 2018 Radautz Dokumentationszentrum fur altosterreichische Pferderassen Stadte im Kreis Suceava Broșteni Cajvana Campulung Moldovenesc Dolhasca Fălticeni Frasin Gura Humorului Liteni Milișăuți Rădăuți Salcea Siret Solca Suceava Vatra Dornei Vicovu de Sus Normdaten Geografikum GND 4767614 0 lobid OGND AKS LCCN n80021144 VIAF 152143521 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rădăuți amp oldid 238916683