www.wikidata.de-de.nina.az
Mutenin deutsch Muttersdorf ist eine Gemeinde in der Region Plzensky kraj im Sudwesten Bohmens in Tschechien Auf einer Flache von 15 48 km leben 259 Einwohner 2012 MuteninMutenin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Plzensky krajBezirk DomazliceFlache 1547 9495 1 haGeographische Lage 49 33 N 12 45 O 49 5425 12 747222222222 492 Koordinaten 49 32 33 N 12 44 50 OHohe 492 m n m Einwohner 267 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 345 25Kfz Kennzeichen PVerkehrStrasse Hostoun RybnikStrukturStatus GemeindeOrtsteile 4VerwaltungBurgermeister Cestmir Slajs Stand 2018 Adresse Mutenin 60345 25 HostounGemeindenummer 553999Website www mutenin czMutenin Inhaltsverzeichnis 1 Nachbargemeinden 2 Geographie 3 Ortsname 4 Geschichte 4 1 Vorgeschichte 4 2 13 bis 15 Jahrhundert 4 3 16 Jahrhundert 4 4 17 Jahrhundert 4 4 1 1600 bis 1618 4 4 2 Dreissigjahriger Krieg 1618 1648 4 4 3 1648 bis 1700 4 5 18 Jahrhundert 4 6 19 und 20 Jahrhundert 5 Herrschaften und Besitzer von Mutenin 6 Gemeindegliederung 7 Einwohnerentwicklung in Mutenin ab 1615 8 Wirtschaft Handel und Industrie 8 1 Zunfte 8 2 Glashutten 8 3 Spiegelerzeugung 8 4 Ziegelhutten 8 5 Muhlen 8 6 Brauereien 8 6 1 Bierbrauerei 8 6 2 Branntweinbrennerei 8 7 Kupferbergwerk 8 8 Weben und Kloppeln 8 9 Syenit Abbau 9 Religion 9 1 Pfarrei Mutenin 9 2 Judische Gemeinde Mutenin 10 Schule 10 1 Lehrer in Mutenin 11 Naturschutzgebiet 12 Sehenswurdigkeiten 13 Einzelnachweise 14 WeblinksNachbargemeinden BearbeitenDie Nachbargemeinden im Uhrzeigersinn sind Bela nad Radbuzou Hostoun Drahotin Hora Svateho Vaclava und Rybnik nad Radbuzou nbsp Rybnik nad Radbuzou7 km nbsp Bela nad Radbuzou10 km nbsp Hostoun3 km nbsp Rybnik nad Radbuzou7 km nbsp nbsp Hostoun3 km nbsp Rybnik nad Radbuzou7 km Hora Svateho Vaclava5 km nbsp Drahotin3 km nbsp Mutenin BahnhofGeographie BearbeitenDie Ortschaft Mutenin liegt 3 km sudwestlich von Hostoun Hostau auf dem Nordwestufer des Stary potok Altbach auch Goldbach Ostlich von Mutenin verlauft in Nord Sud Richtung die Bahnlinie Domazlice Tachov Der Bahnhof Mutenin liegt 2 km ostlich der Ortschaft Mutenin liegt in einer sanften Hugellandschaft den ostlichen Auslaufern des Oberpfalzer Waldes Von Norden nach Sudwesten ist es in einem weiten Bogen umgeben von den Bergen Liskovecka hurka 570 m Liskovec 670 m Bezverovsky vrch 666 m Kamenec 671 m und Mosna Muschna Berg 717 m Im Ortsgebiet liegen nordostlich des Marktes die Vinice Weinberg 506 m westlich des Marktes der Ptacinec 541 m und sudlich des Marktes der Sibenicni vrch Galgenberg 552 m 3 4 Ortsname BearbeitenDer Ortsname Mutenin stammt vom Grunder des Ortes Mutina von Bukovec deutsch Mogolzen her In den Jahren 1174 bis 1185 waren die Bruder Dobrohost und Mutina von Bukovec Burggrafen von Prag Deren Nachkommen siedelten in der Gegend von Mutenin Aus Mutenin wurde bei den deutschen Siedlern zunachst Mutinsdorf spater lautmalerisch Muttersdorf In einer Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1333 schreibt sich der Ortsname Muttestorff Die tschechische Variante Mutenin setzte sich nach der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei in den Jahren 1945 und 1946 weitgehend wieder durch 5 6 Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die erste Besiedelung erfolgte vielleicht durch Markomannen die vordringenden Tschechen in Richtung Gebirge auswichen Im Osten des Ortes sind Reste eines Wasserschlosses erhalten das wahrscheinlich aus der Zeit um das Jahr 1000 stammte 7 Um das Jahr 1000 wurde der Stary potok mit einem langen Damm aus Grossen Felsblocken aufgestaut so dass ein Weiher mit einer Insel Ostrov Wasserau entstand Auf dieser Insel wurde ein holzernes Wasserschloss errichtet Die Siedler die durch den Weiher ihren Grund verloren wurden westlich von Mutenin auf einem Hugel angesiedelt Diese Siedlung erhielt den Namen Ostrov Insel gemeint war eigentlich von der Insel deutsch Wasserau 8 Mutenin liegt auf der Grenze zwischen den Gebieten der Pfraumberger Choden im Norden und der Tauser Choden im Suden Diese sassen seit ungefahr 1040 in dieser Gegend In den Jahren 1174 bis 1185 wurde den Brudern Dobrohost und Mutina von Bukovec vom bohmischen Konig hier Land geschenkt Mutina grundete Mutenin und Dobrohost grundete Hostoun Beide Bruder bauten je ein steinernes Wasserschloss Dobrohost baute es im Westen von Hostoun Mutina ersetzte im Osten von Mutenin das holzerne Wasserschloss durch ein Gebaude aus Stein Von diesem Schloss aus entwickelte sich die Ortschaft in Richtung Westen Es wurden deutsche und frankische Siedler in den Ort geholt Mutenin ist als typisch deutsches Reihendorf angelegt nicht als Rundling wie es fur slawische Siedlungen typisch war Schon vor 1170 gab es einen Weg von Mutenin nach Bayern 7 Aus diesem entwickelte sich eine viel begangene alte Zollstrasse Diese Strasse fuhrte von Schonsee in Bayern vorbei am Reichenstein uber Maly Horsin Klein Gorschin Ostrov Wasserau Mutenin Muttersdorf nach Hostoun Hostau 5 6 13 bis 15 Jahrhundert Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung des Dorfes erfolgte im Jahre 1253 Im 14 Jahrhundert gehorte Mutenin dem Protiwetz von Muttersdorf und Doberhos dem jungen von Hostau Sie waren Nachkommen des ursprunglichen Geschlechtes Mutina und Dobrohost Ihnen gehorten auch die Burg Reichenstein das Stadtchen Schonsee und Dietersdorf heute 2020 zu Bayern gehorig Diesen Besitz verkauften sie 1333 an Ulrich I Landgraf von Leuchtenberg Im 15 Jahrhundert wurde Mutenin wahrend der Hussitenkriege vollig zerstort geplundert und seine Einwohner ermordet Nur eine Witwe mit ihren zwei Kindern uberlebte 1424 war Mutenin im Besitz des Pawlik von Belowic 1464 herrschte Benesch von Mutina uber Mutenin Ende des 15 Jahrhunderts gelangte Mutenin in den Besitz von Nikolaus von Seeberg Georg von Wiedersperg heiratete die Tochter Margarete des Nikolaus von Seeberg Fur 625 Schock bohmische Groschen wurde Mutenin an die Wiedersperger verkauft Bis 1857 verblieb Mutenin unter der Herrschaft der Wiedersperger 5 6 16 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1508 wurde Mutenin als Markt erwahnt Anfang des 16 Jahrhunderts wurde ungefahr 2 km ostlich von Mutenin Kupfer gefunden Konig Ferdinand I verlieh 1534 dem Prior des Klosters Schonthal die Bergbaubewilligung auf den Grunden des Hans Wiedersperg in Mutenin Das Kupferbergwerk wurde bis Anfang des 20 Jahrhunderts in mehreren Betriebsperioden ausgebeutet 9 Die Herrschaft uber Mutenin wurde zunachst von den Bruder Johann und Sebastian von Wiedersperg gemeinsam ausgeubt Ab 1585 war Johann von Wiedersperg alleiniger Herr von Mutenin Er kaufte von Sidonie Holicka von Guttenstein das Gut Zahoran Sahorschan 10 1577 erhielt Mutenin von Johannes II von Wiedersperg sein Wappen Es ist ein quergeteilter Schild Im oberen Teil auf goldenem Grund ein bartiger Bergmann mit Hammer und Faustel Darunter auf silbernem Grund ein nach rechts springender roter Wolf Heinrich von Wiedersperg kaufte zur Herrschaft Mutenin die Orte Mostek Schwanenbruckl und Korytani Rindl und den bohmischen Grenzwald Richtung Bayern hinzu Er schloss einen Vertrag mit seinen Muteniner Untertanen die ihm den Stengelmuhlweiher abtraten wofur er ihnen das kleine Weiherl und ein Stuck der goldenen Seuchen Seuchen Tal gab 5 6 17 Jahrhundert Bearbeiten 1600 bis 1618 Bearbeiten Anfang des 17 Jahrhunderts war die Gesellschaft in Bohmen gespalten Auf der einen Seite stand eine mehr Bohmisch gesinnte Partei Hussiten Bohmische Bruder Confessio Bohemica Bohmische Stande Dieser Partei ging es um die freie Ausubung der protestantischen Religion in ihrer bohmischen Form um die Anerkennung der tschechischen Sprache als Landessprache in Bohmen was als Zeichen bohmischer Eigenstaatlichkeit angesehen wurde und letzten Endes um die Unabhangigkeit von den Habsburgern Auf der anderen Seite standen die katholischen deutschsprachigen Habsburger Dieser Konflikt fuhrte nach einzelnen Erfolgen der bohmischen Seite zum Prager Fenstersturz und damit zum Dreissigjahrigen Krieg 11 Von diesen historischen Gegebenheiten wurden auch die Verhaltnisse in Mutenin beruhrt Die Bevolkerung von Mutenin war mehrheitlich deutsch und deutschsprachig 1615 wurde vom bohmischen Generallandtag eine Sprachenverordnung erlassen die das Tschechische zur alleinigen Amtssprache erklarte Sprachenerlass von 1615 Nun war die Kenntnis des Tschechischen Voraussetzung zum Erhalt des bohmischen Inkolats und zum Erhalt politischer Rechte Diese Verordnungen irritierten die deutschsprachigen Bewohner Mutenins 12 11 5 6 Johann von Wiedersperg der Besitzer von Muttersdorf war in dieser konfliktreichen Zeit um Ausgleich und Kompromiss bemuht Er beschaftigte auf seinen Besitzungen immer gleichzeitig deutsche und tschechische Schreiber So konnte jeder seiner Untertanen in seiner eigenen Muttersprache Rechtsprechung und Beratung erhalten 10 Dreissigjahriger Krieg 1618 1648 Bearbeiten 1620 kampfte Jacob von Wiedersperg Sohn Johanns im kaiserlichen Heer auf Seiten der Katholiken gegen die Protestanten Er ging mit rucksichtsloser Strenge gegen die evangelischen Geistlichen vor 10 Der Dreissigjahrige Krieg plagte Mutenin mit Plunderungen und Besetzung durch die pfalzischen Truppen 1621 Es kam zu Missernten Hungersnoten und Seuchen 5 6 1627 wurde unter Kaiser Ferdinand II der Katholizismus als Staatsreligion wieder durchgesetzt Er ordnete in Bohmen wieder die deutsche Sprache als zum Tschechischen gleichberechtigte Amtssprache an Verneuerte Landesordnung 5 6 11 Das Deutsche setzte sich dann im Laufe des 17 Jahrhunderts de facto durch Amtliche Landesurkunden wurden jedoch in beiden Sprachen ausgefertigt 11 1636 wurde Mutenin von der Pest heimgesucht 5 6 Als 1640 die evangelische Seite die Oberhand gewann drangen Sachsen und Schweden in das Gebiet von Mutenin vor Nun musste Jacob von Wiederspergs Ehefrau Maria Justina geborene Holdingen in die Walder fliehen Dort gebar sie am 19 Juni 1644 seinen Sohn Friedrich Franz von Wiedersperg 10 Nach dem Tod Johann von Wiederspergs 1644 wurde der Herrschaftsbesitz in drei Teile aufgeteilt Jacob von Wiedersperg Sohn Johanns bekam Mutenin Das Gut bestand nun aus Mutenin mit altem Schloss Brauhaus Meierhof Obstgarten Herrenmuhle und kleine Muhle Zavist Neid Svarcava Bohmisch Schwarzach und der Lohe von Gorschin 5 6 Ostrov Wasserau ging an Leopold Konstantin von Wiedersperg Georg erhielt Mostek Schwanenbruckl 5 6 1648 bis 1700 Bearbeiten 1654 hatte Mutenin 22 Bauern 10 Chalupner 22 Gartner Hausler 1 Neusiedler 1 abgebranntes Anwesen 5 6 1654 1680 waren in Mutenin kaiserliche Soldaten einquartiert Winterquartier 1684 1687 gab es wieder Einquartierungen wegen der Turkenkriege 5 6 18 Jahrhundert Bearbeiten 1722 kam es zu einem Aufstand der Muteniner Leibeigenen mit Teilerfolgen 1742 waren franzosische Soldaten in Mutenin einquartiert infolge des Osterreichischen Erbfolgekrieges In Mutenin gab es in dieser Zeit einen Soldatenwerbeplatz 1751 verstarb der Gutsherr Christoph Wenzel von Wiedersperg Er wurde im alten Schloss beim Meierhof aufgebahrt Eine brennende Kerze verursachte einen Grossbrand und das alte Schloss brannte vollstandig ab Es wurde nicht wieder aufgebaut Die herrschaftliche Familie zog in das Herrenhaus am Marktplatz Dieses wurde nun Schloss genannt Beim Meierhof entstand auf dem Platz des alten Schlosses ein einstockiges Wohnhaus fur die Meierhofleute 1771 herrschte in Mutenin eine Durre die eine Hungersnot nach sich zog 1781 wurde in Mutenin die Leibeigenschaft abgeschafft 5 6 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Wahrend der Koalitionskriege hatte Mutenin wieder unter Einquartierungen 1801 und 1813 zu leiden und die Bewohner wurden zu Kriegshilfsdiensten herangezogen Bis 1850 gab es ein Patrimonialgericht in Mutenin Danach ging die Gerichtsbarkeit an das Bezirksgericht Hostoun Die Gemeinde Mutenin wurde selbstandige Korperschaft 1857 verkauften die Wiedersperger das Gut Mutenin an Karl Freiherr von Beck auf Ronsperg Von 1869 bis 1926 war das Gut Mutenin im Besitz der Grafen Coudenhove Kalergi 1902 bekam Mutenin ein eigenes Postamt und 1910 einen Anschluss an die Eisenbahnstrecke Domazlice Tachov Ausserdem hatte Mutenin ein Zollamt 5 6 Im Rahmen der Bodenreform in den Jahren ab 1920 wurden 1926 die Grafen Coudenhove Kalergi enteignet Den Meierhof von Mutenin bekam der Tscheche J Muzik Er verwaltete ihn bis 1938 Von 1938 bis 1945 stand der Meierhof unter deutscher Verwaltung 1945 ubernahm der Sohn J Muziks den Meierhof wieder 7 Nach dem Munchner Abkommen wurde Mutenin dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Bischofteinitz Seit Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte Mutenin wieder zur Tschechoslowakei ab 1992 zu Tschechien Mutenin wurde im Mai 1945 zunachst von amerikanischen Truppen besetzt dann an die Tschechen ubergeben Im Oktober 1945 wurde der gesamte deutsche Besitz an die Tschechen ubergeben Die allgemeine Aussiedelung der deutschen Bevolkerung begann im Mai 1946 7 nbsp Mutenin LageskizzeHerrschaften und Besitzer von Mutenin Bearbeiten12 13 Jahrhundert Dobrohost und Mutina von Bukovec 14 Jahrhundert Protiwetz von Muttersdorf und Doberhos dem jungen von Hostau 1333 1424 Landgrafen von Leuchtenberg 1424 1464 Pawlik von Belowic 1464 Ende 15 Jahrhundert Benesch von Mutina Ende 15 Jahrhundert Nikolaus von Seeberg Georg von Wiedersperg heiratet Margarethe geborene Henniger von Seeberg Tochter von Nikolaus von Seeberg und kauft Mutenin 6 10 Ende 15 Jahrhundert 1857 Wiedersperger von Wiedersperg bis 1532 Georg von Wiedersperg 10 1532 1569 Johann I von Wiedersperg 1569 1579 Heinrich von Wiedersperg 1579 1625 Johann II von Wiedersperg 1625 1640 Johann III von Wiedersperg 1640 1683 Johann Jakob von Wiedersperg 1683 1734 Franz Friedrich von Wiedersperg 1734 1751 Christoph Wenzel von Wiedersperg 1751 1811 Johann Franz Friedrich von Wiedersperg 1811 1852 Christoph Karl von Wiedersperg 1852 1857 Wilhelm von Wiedersperg1857 1869 Karl Freiherr von Beck auf Ronsperg1869 1926 die Grafen Coudenhove Kalergi 1869 1893 Franz Karl Coudenhove 1893 1926 dessen Sohn Heinrich von Coudenhove Kalergi 6 Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Mutenin besteht aus den Ortsteilen Erazim Erasmus Mutenin Muttersdorf Ostrov Wasserau und Stary Kramolin Alt Gramatin 13 Grundsiedlungseinheiten sind Bezverov II Wasserau II Erazim Mutenin Ostrov und Stary Kramolin 14 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralgebiete Bezverov I Wasserau I Bezverov II Mutenin und Stary Kramolin 15 Einwohnerentwicklung in Mutenin ab 1615 BearbeitenJahr Einwohner1615 60 Untertanen 192 Personen1644 72 Hauser 218 Personen1713 458 Personen1847 1067 Personen1915 1262 Personen1930 205 Hauser 986 Deutsche 13 Tschechen 12 Auslander1939 986 Personen1945 212 Hauser ungefahr 1200 Personen2011 266 Personen 5 6 16 Einwohnerentwicklung der Gemeinde Mutenin ab 1950 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Wirtschaft Handel und Industrie BearbeitenIm Jahr 1920 existierten in Mutenin 5 Muller 3 Backer 2 Zuckerbacker 6 Gastwirte 4 Fleischhauer 2 Gartner 1 Binder 1 Topfer 5 Schneider 8 Schuhmacher 2 Wagner 2 Sattler 1 Frachter 2 Hebammen und 5 Kaufleute 5 6 Zunfte Bearbeiten 1733 wurde die erste Zunft in Mutenin gegrundet Es war eine Backer und Mullerzunft 1734 kam eine Schneider und Schuhmacherzunft hinzu Ausserdem gab es eine Zunft der Maurer Zimmerer und Fleischhauer die wahrscheinlich ebenfalls 1733 entstand Zu den in Muteniner Zunften gehorten Horousany Horauschen Ostrov Wasserau Velky Horsin Gross Gorschin Maly Horsin Klein Gorschin Mostek Schwanenbruckl Zavist Neid Svarcava Bohmisch Schwarzach und Steinlohe Bevor die Muteniner Zunfte gegrundet wurden gehorten die Handwerker von Mutenin zu den Hostouner Zunften Die Zunftinspektoren wurden anfangs frei gewahlt Ab 1800 waren es herrschaftliche Beamte und ab 1850 der Burgermeister von Mutenin Der Oberinspektor der Muteniner Zunfte war der Amtsverwalter der jeweiligen Herrschaft von Mutenin 17 Glashutten Bearbeiten Elias und Valentin Schurer die Sohne des Glasmeisters Paul Schurer 1504 1594 errichteten um 1560 nahe Mutenin an der alten Zollstrasse Mutenin Schonsee eine Glashutte Sie erhielten von den Herren Schwanberg auf Pfraumberg fur diese Glashutte Waldzinszusicherungen im Grenzwald Diese Glashutte gehorte zu den altesten in der Gegend Bereits 1571 bemuhte sich Freiherr Johann I von Wiedersperg bei Kaiser Maximilian um das Verbot dieser Glashutte Der Grund dafur war dass das Holz fur das Kupferbergwerk von Muttersdorf gebraucht wurde Auch die Weissensulzer Choden klagten 1573 gegen die Glashutte weil durch deren Holzbedarf der Bestand des Grenzwaldes gefahrdet wurde Die Schwanberger setzten jedoch den Betrieb ihrer Glashutte gegen alle Klagen durch Weitere Schwierigkeiten fur die Glashutte entstanden durch Streit zwischen den Brudern Elias und Valentin Schurer Valentin grundete bei Schwanenbruckl eine neue Glashutte Er starb schon vor 1584 Elias fuhrte beide Glashutten weiter und richtete sie zugrunde Dazu trug bei dass die Wiedersperger mehr Interesse an ihrem Kupferbergwerk hatten als an den Glashutten 17 Spiegelerzeugung Bearbeiten In Haselberg bei Grafenried arbeitete Anfang des 19 Jahrhunderts der Spiegelbeleger Martin Sellner Seine drei Sohne verheirateten sich 1829 nach Mutenin Seit 1830 betrieben sie dort eine Werkstatt Sie kauften von den umliegenden Glashutten Spiegelglas und belegten es mit Quecksilber Die fertigen Spiegel trugen sie in einer Hucke bis nach Wien zu Verkauf Eine weitere Spiegelwerkstatt entstand Ende der 1840er Jahre Sie wurde von Adam Pregler gegrundet Dessen Vater Wolfgang Pregler war Spiegelbeleger in Strobl Weitere Spiegelwerkstatten grundeten Josef Fleischner 1862 und Ephraim Adelberg Durch das verwendete giftige Quecksilber war das Spiegelbelegen sehr gesundheitsschadlich Ab 1878 wurde statt Quecksilber Silber verwendet Dadurch wurde die Arbeit leichter gesunder und billiger Die vier Spiegelwerkstatten in Mutenin vereinigten sich 1880 zur Firma Adelberg und Fleischner Die Spiegelherstellung geschah nun fabrikmassiger Es waren 12 15 Arbeiter beschaftigt Mehr als 40 Jahre lang leitete Heinrich Pregler Sohn des Adam Pregler die Spiegelherstellung Pro Jahr wurden bis zu 15 000 Spiegel produziert Diese wurden nach Ungarn in die Turkei nach Indien China Japan und Russland exportiert Der Verkauf lief uber das Buro der Vereinigten Spiegelfabriken in Pilsen 1912 losten Adelberg und Fleischner die Fabrik aus Altersgrunden auf 17 Ziegelhutten Bearbeiten 1692 wurde die erste Ziegelhutte in Mutenin schriftlich bezeugt Sie wurde von Friedrich Franz von Wiedersperg errichtet Anfang der 1730er Jahre wurde ihr Betrieb eingestellt 1820 wurde die zweite Ziegelhutte in Betrieb genommen Sie wurde 1831 an Josef Kellner verpachtet Johann Kirsch aus Dolni Hut Unterhutten war 1852 Ziegler in Mutenin Ihm folgte der Meierhofpachter Halla 1858 Dieser verkaufte die Hutte 1873 an Burzl Eine weitere Ziegelhutte betrieb Andreas Sporl bis 1876 1877 wutete ein Grossbrand in Mutenin Fur den Neubau der abgebrannten Hauser wurden drei Ziegelhutten in Betrieb genommen Burgermeister Andreas Schnobrich errichtete eine eigene Ziegelhutte die 1893 die Ziegel zum Schulneubau lieferte 17 Muhlen Bearbeiten Schon 1615 gab es die Stoffelmuhle 7 1644 hatte Mutenin eine Herrenmuhle und eine kleine Muhle 1779 entstand die Unter Muhle Ausserdem gab es 1786 noch eine Huhnermuhle 17 Auf Hohe der Ortsmitte befand sich die Stengelmuhle 7 Brauereien Bearbeiten Bierbrauerei Bearbeiten 1644 wurde von Jacob Johann von Wiedersperg im Meierhof von Mutenin eine Bier Brauerei gegrundet Sie hatte vier kupferne Braupfannen grosse und kleine Kuhlbottiche Mischbottiche und Fasser Ausserdem gab es Boden fur das Malz und zwei Hopfengarten Das zum Brauen benotigte Holz mussten die Muteniner Bauern kostenlos anliefern pro Hof drei Klafter In Mutenin gab es zwei Schankhauser die zur Brauerei gehorten Die beiden Bruder von Jacob Johann von Wiedersperg Leopold Konstantin von Wiedersperg Herr uber Ostrov Wasserau und Georg von Wiedersperg Herr uber Mostek Schwanenbruckl durften pro Jahr fur ihren Eigenbedarf mit eigenem Holz und auf eigene Kosten jeder zwei Gebrau Bier brauen Dafur sollten sie ihren Untertanen erlauben ihr Bier bei der Muteniner Brauerei zu kaufen Alle Gasthauser die zur Muteniner Herrschaft gehorten waren verpflichtet ausschliesslich Muteniner Bier auszuschenken Das ging so weit dass selbst Steinlohe als es von 1708 bis 1763 zu Mutenin gehorte sein Bier von dort beziehen musste was beinahe zu einer Revolte der Steinloher Bauern fuhrte Selbst 1886 als schon alle diese Verpflichtungen aufgehoben waren wurde der Wirt von Frantiskova Studanka Franzbrunnhutte gezwungen nur Muteniner Bier auszuschenken 1814 wurde die Brauerei auf 6 Jahre an Franz Kischpert und danach an verschiedene andere Burger verpachtet Ihr letzter Besitzer war Graf Coudenhove Dieser schloss 1901 die Brauerei 5 6 17 Branntweinbrennerei Bearbeiten 1734 kaufte der Muteniner Gutsherr Christoph Wenzel von Wiedersperg 1751 in Mutenin das Haus 105 von Hans Gremmer Er errichtete im Hof dieses Hauses eine Branntweinbrennerei Haus Nr 131 Branntweinbrenner war der Jude Abraham Antschl Lobl der gleichzeitig Judenrichter war 1753 wurden die Hauser 104 fur 60 Gulden und 105 fur 80 Gulden und 1776 auch die Brennerei Haus Nr 131 fur 50 Gulden an Abraham Lobl verkauft 5 6 17 Kupferbergwerk Bearbeiten 1534 erhielt der Prior des Klosters Schonthal von Konig Ferdinand I die Bergbaubewilligung Fursprecher war Herzog Friedrich von Bayern und Pfalzgraf am Rhein Grundherr war Johann I von Wiedersperg Er verhandelte im Jahr 1538 mit dem Nurnberger Rat wegen der Abnahme von Kupfer In Schonthals Umgebung gab es Schmelzofen Das Kupfererz wurde auf einer alten Hochstrasse von Mutenin nach Schonthal gebracht Diese Hochstrasse verlief von Mutenin nach Sidlakov Schilligkau am Hang entlang nach Zavist Neid auf der Europaischen Hauptwasserscheide bis zur Pihaken Kapelle weiter uber Hranicna Paadorf oder uber Horni Hut Oberhutten nach Steinlohe und uber Treffelstein und Kritzenast nach Schonthal Bereits vor dem Dreissigjahrigen Krieg scheint das Bergwerk eingegangen zu sein 1644 wurde das Bergwerk im Teilungsvertrag ohne Wert erwahnt 1649 verlangte Johann von Wiedersperg von den Nurnbergern das Kupferbergwerk wieder abzubauen was diese verweigerten 9 5 6 Das Kupferbergwerk befand sich ostlich von Mutenin 18 Nach dieser ersten gab es noch vier weitere Betriebsperioden von 1660 bis 1674 von 1698 bis 1744 Wahrend dieser Zeit wurde Kupfererz in Mutenin verarbeitet Dazu diente der Pocher Pucher Pleschhammer Kunst am Altbach Es waren vier Beamte fur das Bergwerk zustandig 1721 betrug der Zehent 1000 Gulden Im Grundbuch war ein St Daniels Bergwerk und eine St Antoni Zeche aufgefuhrt von 1739 bis 1809 von 1869 bis 1874 Grafin Marie Coudenhove nahm das Bergwerk wieder in Betrieb Es hiess Marien Schacht Zur Bewaltigung des Wassers wurde eine Dampfmaschine eingesetzt Im Bergwerk gab es einen ungefahr 37 m tiefen Schacht In 19 m Tiefe verlief ein 40 cm dicker Quarzgang mit Kupfer und Eisenkies In 36 75 m Tiefe verlief ein Erzgang von 1 m Machtigkeit in Nord Sud Richtung In der Tiefe waren die Erze schoner und reiner Wegen des Eindringens des Wassers das mit den vorhandenen Mitteln nicht bewaltigt werden konnte musste man die Ausbeutung aufgeben 9 5 6 Die Muteniner Erzvorkommen sind Teil des Bohmischen Pfahls tschechisch Cesky kremenny val Dieser zieht sich von Dolni Zandov Sandau bei Cheb Eger zum Cerne jezero Schwarzen See bei Zelezna Ruda Eisenstein Richtung Nord Nord West nach Sud Sud Ost 19 Neben Kupfer kommen Eisen Kobalt Blei und Silber vor Die Hoffnungen auch Gold zu finden die von Anfang an bis in die Gegenwart genahrt wurden haben sich nicht erfullt 9 5 6 Weben und Kloppeln Bearbeiten Die Bauern der Gegend bauten Lein an Aus diesem wurden Flachsfasern gewonnen Diese wurden im Winter von den Frauen und Madchen zu Garn versponnen Aus dem Garn wurden am Hauswebstuhl Leinenstoffe gewebt Durch das Kupferbergwerk in Mutenin wanderten Bergleute mit ihren Frauen aus dem Erzgebirge nach Mutenin Dort hatte wahrscheinlich Barbara Uthmann im Jahr 1561 das Spitzenkloppeln eingefuhrt So gelangte die Kunst des Kloppelns um 1710 nach Mutenin Das Kloppeln wurde unter den Frauen schnell beliebt und verbreitete sich ausgehend von Mutenin uber die ganze Gegend Als stadtisches Gewerbe wurde es 1766 freigegeben Besonders nach dem Niedergang der Flachsspinnerei durch Einfuhrung der billigeren Baumwollstoffe in den Jahren 1870 1880 setzte sich das Kloppeln allgemein durch Dem Kloppeln ist es zu verdanken dass auch in Krisenzeiten auch die armsten Haushalte immer uber ein gewisses Einkommen verfugten In Mutenin bestand von 1835 bis 1865 eine Spitzenhandelskompagnie gefuhrt von Nikl Schnobrich Christoph Honsowitz Bartl Girg Paul Eckert und Johann Neudecker Die brachten die Kloppelspitzen bis nach Tirol 17 260 Frauen und Madchen in Mutenin gaben im Jahr 1910 Spitzenkloppeln als ihre Hauptbeschaftigung an 7 Besonderes Verdienst um die Organisation des Spitzenkloppelns hat die Firma Wartha aus Bohmisch Schwarzach Nach dem 1 Weltkrieg beschaftigte sie 1500 1800 Heimklopplerinnen Sie verkaufte die Spitzen bis nach Deutschland Paris Brussel Schweden Danemark und Holland 17 Syenit Abbau Bearbeiten Es gab in der Umgebung von Mutenin reichhaltige Vorkommen von Syenit Sie befanden sich an den Hangen nach Ostrov hin den Hangen des Liskovec Haselberg des Liskovecka hurka Gibahorka des Vinice Weinberg und auf den Feldern zwischen Mutenin und Stary Kramolin Alt Gramatin 1902 kaufte die Wiener Firma Sommer amp Weniger Grundstucke in der Grosse von 3 5 ha Unter Leitung von Alois de Riz wurde das Gebiet geraumt und die Vorkommen wurden ausgebeutet Der Syenit wurde zu Grabsteinen Denkmalern Gartensaulen Grenzsteinen und zur Pflasterung von Wegen und Strassen verarbeitet Entlang der Bahnlinie zwischen Bilovice Wellowitz und Hostoun wurden aus dem Muteniner Syenit Brucken und Viadukte gebaut Der Tagebau war 22 m tief Er hatte eine kleine Feldbahn und einen Kran Das Gestein wurde mit Keilen abgebaut Sprengungen wurden zum Schutz des Gesteins vermieden Das Bergwerk beschaftigte 3 bis 6 Steinmetze und 6 bis 8 Arbeiter Es wurden pro Jahr 40 bis 50 m unpolierte Steine nach Wien gesandt 1914 kam der Abbau wegen des 1 Weltkrieges zum Erliegen 1920 pachtete Alois de Riz einen Syenit Steinbruch 1 km nordwestlich des alten Steinbruches von Johann Frank in Stary Kramolin Diesen bearbeitete er zusammen mit seinen vier Sohnen selbstandig Er hatte eine eigene Schleife eine Polierwerkstatt und eine Gravierung Die Kriegerdenkmaler in Mutenin Tachov Tachau und Primda Pfraumberg stammen aus seiner Produktion Professor Alois Frohlich aus Meclov bestimmte den Stein als Diorit 9 5 6 Nach Vorbereitungen die schon 2013 begannen wurde 2019 von der Firma LB Minerals nordostlich von Mutenin ein grosser Steinbruch eroffnet In dem Steinbruch werden im Jahr ungefahr 100 000 Tonnen Feldspat abgebaut Der Feldspat wird zur Weiterverarbeitung mit Schwerlastern in ein Werk bei Pobezovice Ronsperg transportiert Die Gemeinde Mutenin erhalt pro abgebauter Tonne Feldspat 1 10 Kronen Das sind im Jahr 110 000 Kronen was ungefahr 4174 Euro entspricht Fur die Bewohner des bis dato stillen und beschaulichen Mutenins bedeutete die Eroffnung des Steinbruchs standiger Larm durch die Arbeiten im Steinbruch Gefahrdung der Statik ihrer Hauser durch Sprengungen und Belastung der Ortsstrassen die nicht fur die Schwerlaster des Steinbruchs ausgelegt sind 20 21 Religion Bearbeiten nbsp St Bartholomaus Mutenin Kircheninnenraum 2014Pfarrei Mutenin Bearbeiten Im Jahr 1352 wurde erstmals eine Pfarrei in Mutenin erwahnt Zu dieser Zeit gehorte ausser Mutenin noch Ostrov Wasserau zur Pfarrei 1360 und 1364 prasentierte Protiwa von Muttersdorf einen Pfarrer fur Mutenin Bereits 1384 bestand eine Pfarrkirche 1972 wurden bei einer Renovierung ein zugemauertes gotisches Fenster und Fresken entdeckt Aus diesen Funden kann man schliessen dass an dieser Stelle in der 2 Halfte des 14 Jahrhunderts eine gotische Kirche stand Die Jahreszahl 1440 befindet sich auf einer Turmglocke neben dem Wappen der Wiedersperger 7 1433 prasentierte Pawlik von Belowic einen Pfarrer fur Mutenin und stiftete die Glocken von 1434 und 1440 Von 1517 bis 1555 war Mutenin von der Reformation betroffen In dieser Zeit war Heinrich von Wiedersperg Herr von Mutenin 1573 wurde die Kirche in Mutenin von pfalzischen Raubern geplundert Daraufhin baten die Muteniner Katholiken den Erzbischof von Prag um eine Spende zur Behebung des angerichteten Schadens 1614 stiftete Heinrich von Wiedersperg der Muteniner Kirche eine grosse Glocke mit dem Wappen der Wiedersperger Im 16 Jahrhundert und 17 Jahrhundert dehnte sich die Pfarrei Mutenin jeweils auf weitere funf Ortschaften aus 1644 wurde der Friedhof St Sebastian angelegt 5 6 In seiner Mitte stand die alte St Sebastian Kirche 22 Im 18 Jahrhundert umfasste die Pfarrei Mutenin 14 der umliegenden Ortschaften 1707 wurde die Kirche St Bartholomaus im romanischen Stil erbaut Sie erhielt einen 32 m hohen Kirchturm mit 6 bronzenen Glocken und ein kunstvoll gegossenes Taufbecken aus Zinn Die Gruft der Wiedersperger wurde in der Mitte der Kirche angelegt 1736 bekam die Pfarrei eine Kaplanstelle 1759 spendete der Gutsherr eine grosse zinnerne Ampel verziert mit dem Wiedersperger Wappen Diese wurde als ewiges Licht genutzt Nachdem der alte Pfarrhof beim grossen Brand 1877 den Flammen zum Opfer gefallen war wurde er 1878 neu aufgebaut Die Pfarrei hatte drei katholische Friedhofe Von 1359 bis 1945 wirkten in Mutenin 38 Pfarrer und 53 Kaplane 5 6 Zur Pfarrei Mutenin gehorten Mutenin Mostek Schwanenbruckl Korytany Rindl Stara Hut Althutten Ostrov Wasserau Velky Horsin Gross Gorschin Maly Horsin Klein Gorschin Knezska Pfaffenberg Horka Putzbuhl Stary Kramolin Alt Gramatin seit 1784 vorher zu Hostoun Horousany Horouschen seit 1784 zur Pfarrei Hostoun Bis 1784 gehorte Rybnik nad Radbuzou Waier mit Horni Hut Oberhutten Dolni Hut Unterhutten Bedrichov Friedrichshof Bernstejn Bernstein Svarcava Bohmisch Schwarzach Zavist Neid Neuhutten Mlynarka Schnaggenmuhl zur Pfarrei Mutenin Seit 1784 bildete Rybnik Waier mit diesen Orten eine eigene Pfarrei Zur Gemeinde Korytany Rindl gehorte die Gemeinde Mlade Korytany Jungrindl die aber nach Pivon Stockau eingepfarrt war 5 6 Das sehr alte Sebastianskirchlein wurde 1813 vom russischen Militar als Quartier benutzt Alles Holzwerk im Kirchlein wurde zur Feuerung verwendet Das Kirchlein verfiel in der Folge Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Mutenin und Umgebung die deutsche Bevolkerung die weitgehend Trager der katholischen Religiositat gewesen war vertrieben Die Einwohnerzahl von Mutenin sank dadurch plotzlich von 1200 auf 200 Einwohner Die wenigen verbliebenen und neuangesiedelten Tschechen hatten nur sehr wenig Interesse an Religion Die Tschechen gehoren zu den atheistischsten und religionslosesten Menschen in Europa 23 24 Im Jahr 2010 war in Tschechien mit 16 der Anteil der Menschen die an einen Gott glauben am niedrigsten von allen EU Staaten 23 Hinzu kam allgemeiner Glaubigenschwund und Priestermangel im ausgehenden 20 und beginnenden 21 Jahrhundert Dies fuhrte zu einer Zusammenlegung vieler kleiner Kirchengemeinden zu immer grosseren Gebilden Im Jahr 2020 gehorte Mutenin zur Pfarrgemeinde Pobezovice Zur Pfarrei Pobezovice gehorten 2020 Drahotin Hora Svateho Vaclava Meclov Hvozdany Mnichov Mutenin Novy Kramolin Otov Vlkanov Pobezovice Rybnik 25 Dagegen gehorte das benachbarte Hostoun zur Pfarrgemeinde Horsovsky Tyn Zur Pfarrei Horsovsky Tyn gehorten 2020 Bela nad Radbuzou Horsovsky Tyn Hostoun Mezholezy Mirkov Primda Semnevice Srby Tremesne Velky Malahov Vidice 26 Selbst diese riesigen Pfarrgemeinden hatten keine eigenen Priester sondern wurden durch Beauftragte des Vikariats Domazlice sporadisch versorgt Diese Beauftragten lebten nicht in ihrer Pfarrgemeinde so wie das in fruheren Zeiten fur den Gemeindepfarrer ublich war sondern sie wohnten in Domazlice und kamen nur bei Bedarf in die Pfarrgemeinde 27 Als Ursache dieser Praxis wurde angegeben dass sich die Pfarrer in ihrer Pfarrei zu allein und einsam fuhlen wurden So die Antwort des Pilsener Bischofs Tomas Holub am 9 Juli 2019 auf die Frage ob ein Pfarrer gefunden werden soll der in Pobezovice seinen Beruf ausubt 28 Ne Prave z toho duvodu ze Pobezovicka farnost se ukazala jako farnost ktera pro kneze ktery ma zit sam na fare neni pri soucasnych podminkach a poctu verici zitelna Nelze opomenout ani osamelost ktera ho tam posleze ceka Proto jsem se v dalsim kroku rozhodl ze farnost Pobezovice bude primo spravovana z Domazlic Nein Weil sich die Gemeinde Pobezovice als eine Gemeinde erwies die fur einen Priester der dort allein in der Pfarrei lebt unter den gegenwartigen Bedingungen und der Anzahl der Glaubigen nicht lebenswert ist Wir durfen auch die Einsamkeit nicht vergessen die ihn dort spater erwartet Daher habe ich im nachsten Schritt beschlossen dass die Gemeinde Pobezovice direkt von Domazlice aus verwaltet wird Tomas Holub Interview in domazlicky denik cz 28 nbsp Judischer Friedhof in Mutenin 2010Judische Gemeinde Mutenin Bearbeiten Seit 1635 gab es in Mutenin eine judische Gemeinde Um 1640 entstand der judische Friedhof auf dem hinteren Schafberg sudlich von Mutenin 5 6 Die judische Gemeinde blieb bis 1938 erhalten Bei der letzten in Mutenin verbliebene judische Familie handelte es sich um den Geschaftsmann Izidor Beck 56 seine Frau Maria 45 und seine Tochter Hanna 17 Die gesamte Familie wurde von den Deutschen im Konzentrationslager ermordet 29 Insgesamt wurden 9 Juden aus Mutenin wahrend des Holocaust von den Deutschen ermordet 30 31 Die Muteniner Synagoge wurde 1939 durch die Nationalsozialisten zerstort und abgetragen 30 31 Schule BearbeitenAus dem Jahr 1616 gibt es eine Nachricht dass in Mutenin bereits seit 300 Jahren eine Schule besteht Man nannte sie Schule Pfarrschule Trivialschule seit 1870 Volksschule Im Mittelalter wurde an der Schule Grammatik Dialektik und Rhetorik gelehrt Die Schulleiter nannte man Rektor Ludirektor Schullehrer Lehrer Oberlehrer Direktor Die Lehrer brauchten weder ein bestimmtes Alter noch eine Ausbildung Einzige Voraussetzung war eine gewisse Anstelligkeit 1785 war der Schulgehilfe 15 Jahre alt Ein Schulhaus wird fur Mutenin erstmals 1654 erwahnt 1765 wurde gegenuber dem alten Schulhaus ein grosszugiger Neubau errichtet Es handelt sich um das Haus Nr 60 in dem heute 2020 das Rathaus untergebracht ist Diese neue Schule hatte funf Klassenraume eine Kanzlei ein Kabinett ein Lehrmittel und ein Konferenzzimmer Ausserdem gab es eine Lehrerwohnung in diesem Haus Zunachst war die Schule nur einklassig Ab 1896 wurde sie wegen steigender Schulerzahlen auf funf Klassen erweitert 5 6 Nach Mutenin waren eingeschult Stary Kramolin Alt Gramatin Ostrov Wasserau Erazim Erasmus Ostrov war zunachst eine Winterexpositur ab 1918 dann eine eigene Schule 7 Das alte Schulhaus wurde 1800 verkauft Offenbar war die Schulbildung nicht schlecht denn obwohl Mutenin nur ein kleiner Ort mit rund 1200 Einwohnern war gingen aus ihm hervor 13 Geistliche und Nonnen 2 Oberpolizeirate tatig in Wien 1 Dr jur 1 Ingenieur 1 Schulrat 3 Rektoren 1 Hauptlehrer 8 Oberlehrer 25 Lehrer und Lehrerinnen 5 Beamte des offentlichen Dienstes der Industrie und der Wirtschaft 5 6 Lehrer in Mutenin Bearbeiten Einige Oberlehrer in Mutenin Wenzel Lenk Stabstrompeter aus Kuniowitz 1781 1819 Andreas Lenk Sohn des Vorigen 1819 1831 Josef Lenk Sohn des Vorigen 1838 1888 Franz Mulz aus Muttersdorf 1888 1890 Peter Baar aus St Barbara 1890 1909 Johann Micko aus Glockelberg 1910 1924 Karl Albrecht aus dem Bohmerwald 1925 1938 Andreas Girg aus Altgramatin 1939 1945 Der Lehrer Johann Micko 1861 1942 schrieb eine ausfuhrliche Chronik Mutenins und der umliegenden Ortschaften Sie heisst Muttersdorfer Heimatkunde und umfasst 8 Hefte Die meisten Informationen uber Mutenin in diesem Artikel und in den verschiedenen Heimatbuchern und Webseiten stammen aus diesem Werk 5 6 Direktor Karl Hannakam erganzte die Aufzeichnungen von Micko 7 nbsp Naturschutzgebiet Muteninsky lom verlassener Steinbruch 2015Naturschutzgebiet BearbeitenAls Naturdenkmal gelten die verlassenen Steinbruche nordwestlich von Mutenin das Muteninsky lom lom Steinbruch Das Naturschutzgebiet wurde im Jahr 1990 gegrundet und hat eine Flache von 1 70 ha siehe Liste der Naturschutzgebiete im Plzensky kraj Naturdenkmaler 32 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der denkmalgeschutzten Objekte in MuteninEinzelnachweise Bearbeiten Obec Mutenin podrobne informace Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 5 April 2017 abgerufen am 26 Juni 2021 tschechisch Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Mutenin bei openstreetmap org Abgerufen am 25 November 2020 Mutenin bei de mapy cz Abgerufen am 25 November 2020 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac Muttersdorf bei bischofteinitz de Abgerufen am 25 November 2020 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae Unser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus herausgegeben vom Heimatkreis Bischofteinitz Furth im Wald 1967 S 337 344 a b c d e f g h i j Stefan Stippler Bezirk Hostau Heimat zwischen Bohmerwald und Egerland epubli Berlin 1979 ISBN 978 3 8442 0241 0 S 304 318 Muttersdorf eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vyber z dila regionalniho historika a pedagoga Johanna Micka od rodacky z Mutenina vazene pani Mgr Marie Vintrove bei mutenin cz Abgerufen am 25 November 2020 a b c d e Unser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus herausgegeben vom Heimatkreis Bischofteinitz Furth im Wald 1967 S 643 655 a b c d e f Constantin von Wurzbach Wiedersperger von Wiedersperg die Ritter und Freiherren Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 56 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1888 S 8 Digitalisat a b c d Jiri Rak Welche Sprache sprechen die Bohemisten In brucken Germanistisches Jahrbuch Tschechien Slowakei 08 1 2 2000 S 59 jahrbuch bruecken de PDF 1 6 MB abgerufen am 25 November 2020 Theodor Schieder Landstandische Verfassung Volkstumspolitik und Volksbewusstsein In Deutsche Ostforschung Ergebnisse und Aufgaben seit dem ersten Weltkrieg Band 2 Hrsg Harmann Aubin Otto Brunner Wolfgang Kohte Johannes Papritz Verlag S Hirzel in Leipzig C 1 1943 S 274 www mgh bibliothek de PDF 11 MB abgerufen am 25 November 2020 Casti obci Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 26 Juni 2021 tschechisch Zakladni sidelni jednotky Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 26 Juni 2021 tschechisch Katastralni uzemi Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 26 Juni 2021 tschechisch Unser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus herausgegeben vom Heimatkreis Bischofteinitz Furth im Wald 1967 S 880 884 a b c d e f g h i Unser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus herausgegeben vom Heimatkreis Bischofteinitz Furth im Wald 1967 S 601 685 Europa im 19 Jahrhundert mit der Franzisko josephinische Landesaufnahme bei mapire eu Abgerufen am 28 Dezember 2020 Jiri Baburek Der Bohmische Pfahl In Der Bayerische Wald 7 Jahrgang Heft 1 10 Juli 1993 ISSN 0724 2131 S 14 15 zobodat at PDF LB Minerals otevre novy zivcovy lom 2013 bei e15 cz abgerufen am 25 November 2020 Luftbild des Steinbruchs bei Mutenin 2020 bei de mapy cz abgerufen am 25 November 2020 Europa im 18 Jahrhundert bei mapire eu Abgerufen am 25 November 2020 a b Religioser und spiritueller Glaube Bundeszentrale fur politische Bildung Abgerufen am 25 November 2020 Special Eurobarometer PDF Abgerufen am 25 November 2020 Rimskokatolicka farnost Pobezovice bei bip cz Abgerufen am 25 November 2020 Rimskokatolicka farnost Horsovsky Tyn bei bip cz Abgerufen am 25 November 2020 vikariat domazlicky bei bip cz Abgerufen am 25 November 2020 a b Biskup Tomas Holub Pobezovicka farnost se prodavat nebude 9 Juli 2019 bei domazlicky denik cz Abgerufen am 25 November 2020 Muttersdorf Synagoge Mutenin synagoga Muteninska synagoga a zdejsi zidovske osidleni bei zanikleobce cz abgerufen am 25 November 2020 a b Muttersdorf Bohmen bei judische gemeinden de abgerufen am 25 November 2020 a b Ronsperg Ronsberg Bohmen bei judische gemeinden de abgerufen am 25 November 2020 Muteninsky lom a okoli bei lokality geology cz abgerufen am 25 November 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mutenin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Auszuge aus Johann Mickos Chronik mit Bildern und Ortsplanen von MuttersdorfStadte und Gemeinden im Okres Domazlice Bezirk Taus Babylon Bela nad Radbuzou Blizejov Brnirov Cermna Ceska Kubice Dily Domazlice Drahotin Drazenov Hlohova Hlohovcice Hora Svateho Vaclava Horsovsky Tyn Hostoun Hradiste Hvozdany Chocomysl Chodov Chodska Lhota Chrastavice Kanice Kanicky Kdyne Klenci pod Cerchovem Kolovec Kout na Sumave Krenovy Libkov Loucim Luzenicky Meclov Mezholezy u Horsovskeho Tyna Mezholezy u Cernikova Milavce Mirkov Mnichov Mocerady Mrakov Mutenin Nemanice Nemcice Nevolice Nova Ves Novy Kramolin Osvracin Otov Parezov Pasecnice Pec Pelechy Pobezovice Pocinovice Podevousy Postrekov Puclice Rybnik Semnevice Spanov Srbice Srby Stankov Straz Tlumacov Trhanov Uboc Ujezd Unejovice Usilov Velky Malahov Vidice Vlkanov Vsepadly Vseruby Zahorany ZdanovOrtsteile von Mutenin Erazim Erasmus Mutenin Muttersdorf Ostrov Wasserau Stary Kramolin Altgramatin Normdaten Geografikum GND 4287030 6 lobid OGND AKS VIAF 238482849 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mutenin amp oldid 228868487