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Das Kloster Schonthal ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner Eremiten in Schonthal in Bayern in der Diozese Regensburg Schonthal Pfarrkirche St Michael ehemaliges Kloster 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Sakularisation 1 2 1 Verkauf Versteigerungen 1 2 2 Klostergericht Klosterrichter 1 2 3 Abschluss 2 Baulichkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Das der heiligen Maria und dem Erzengel Michael gewidmete Kloster war von 1250 bis 1263 Wilhelmitenkloster ab 1263 Kloster der Augustinereremiten Verbindungen bestanden zum Kloster Stockau Kloster Biwanka auch Pivonka Pivon 1 2 bei Taus 3 Das Kloster lag im Bereich der Herrschaft Schwarzenburg die seit der Bayerischen Landesteilung von 1255 zum Herrschaftsbereich zum wittelsbacher Herzogtum Niederbayern gehorte Von dem Kloster aus wurde der Raum im Norden des mittleren Schwarzachtals kolonisatorisch erschlossen Als erster Prior wird 1261 ein Pater Heinrich genannt Das Kloster war gegenuber dem Bistum Regensburg exemt d h nur uben der Ordensgenarl dem Heiligen Stuhl unterstellt Wichtige Forderer des Klosters waren die Herzoge Otto III und Stephan I von Niederbayern die Landgrafen von Leuchtenberg die Grafen von Leonsberg und viele weitere oberpfalzer Adelsgeschlechter Von den wittelbachischen Landesherren erhielt das Kloster 1297 das Patronat uber die Pfarrei Rotz wobei auch Heinrichskirchen Hiltersried und Biberbach hier wurde 1395 eine eigene Propstei zur Guterverwaltung eingerichtet hinzukamen 1303 erhielt das Kloster die niedere Gerichtsbarkeit Unter Kaiser Ludwig der Bayer wurde 1333 die Befreiung von allen Steuern verfugt 1341 ist erstmals eine Klosterbrauerei belegt 1442 ist hier auch ein Hammerwerk bezeugt das Mitglied der Oberpfalzer Hammereinigung war Mitte des 14 Jahrhunderts war hier neben den Monchen eine Beginengemeinschaft Das Kloster wurde von den Hussiten 1427 und nochmals im darauffolgenden Jahr niedergebrannt 4 Durch den Prior Konrad von Murach 1409 1434 wurde der Wiederaufbau in die Wege geleitet Gegen Ende des 15 Jahrhunderts gelangte das Kloster zu einer neuen Blute Zwar war die Gegend nicht von den Wirren des Landshuter Erbfolgekrieges belastet aber 1509 wurde der Raum Rotz an die Kurpfalz verkauft Dies hatte zur Folge dass das Kloster wegen des Konfessionswechsels der Landesherrn Ottheinrich am 10 November 1556 aufgelost wurde 1559 verliessen nach dem Tod des letzten Priors P Erhard Prichsner die letzten Monche das Kloster Unter Kurfurst Friedrich III wurde die Gegend kalvinistisch unter dessen Nachfolger Ludwig VI ab 1577 wieder lutherisch und unter dessen Nachfolger Johann Kasimir 1584 kurzfristig wieder calvinistisch Im Zuge eines Bildersturms wurden alle Ausstattungsgegenstande der Kirche entfernt ubrig blieb nur der steinerne Hochaltar Die Besitzungen des Klosters wurden der landesherrlichen Regierung unterstellt und von einem Amtmann des Pflegegerichts Rotz verwaltet In der Folge wurden kaum mehr Investitionen in die Klostergebaude getatigt wobei der Verfall durch die Einwirkungen des Dreissigjahrigen Krieges weiter vorangetrieben wurde Nach dem Sieg von Kurfurst Maximilian I uber den Winterkonig setzte die Rekatholisierung in der Oberpfalz ein Dabei wurde auch das Kloster Schonthal wiederhergestellt Bereits 1628 waren wieder zwei Pfarrvikare des fruheren Ordens tatig 1669 wurde die fruheren Rechte und Besitzungen an Kloster wieder zuruckgegeben 1695 wurde der Grundstein fur einen barocken Neubau der Klosteranlage unter Prior Prosper Helgemayr gelegt 1710 begann man auch mit der Wiederherstellung der Klosterkirche fur die Wolfgang Dientzenhofer verpflichtet wurde Vorbild war die Kirche St Michael in Munchen Auch das Patrozinium wurde diesem Vorbild folgend auf St Michael geandert Neben diesem wurde in dem Kloster besonders Nikolaus von Tolentino der wichtigste Ordensheilige der Augustiner Eremiten verehrt Sakularisation Bearbeiten Der Churfurst Max I Joseph und sein Minister Montgelas fuhrten die Sakularisation durch Das Kloster Schonthal beging im Juni 1801 in Anhanglichkeit an unseren besten Landesvater ein Friedensfest mit Donner des Geschutzes Hochamt mit Te Deum weiss gekleideten Schulkindern und Blumenkranzen 5 Trotzdem wurde das Kloster 1802 im Zuge der Sakularisation aufgelost Mitte September 1802 uberreichte der Landrichter dem Prior Benignus Wilhelm das Aufhebungspatent Verkauf Versteigerungen Bearbeiten Mehrere neue staatliche Amter wickeln das Kloster Schonthal umgehend ab 1802 wird das Kloster Churfurstliches Kloster Schonthal genannt und die Churfurstliche oberpfalzische Klosteradministration Schonthal bietet 32 Weiher den Kramerfischbach und die Lang und Thanenkrebsbache zur Verpachtung an 6 Am 11 Mai 1804 werden 62 Stuck Hammel und 108 Mutterschaf wie auch 27 Lammer nebst 2 Zentner Woll zum Verkauf angeboten 7 Am 4 Juni 1804 folgte das Pachtangebot von Wiesen und Ackern 8 am 6 Juli 1804 die Bekanntgabe der Versteigerung von 139 Klafter Holz 9 Das Churfurstliches Rentamt Kamm schrieb die im hiesigen Rentamte entlegenen zu dem aufgelosten Kloster Schonthal gehorig gewesenen Grunde zur Versteigerung aus zweimadige Wiese bei Lixendofering 2 Tagwerk eine zweimadige Wiese bei Schonthal die Wallburgerin genannt 8 Tagwerk ein Fischwasser der Rhaner Fischbach genannt welcher sich von der Muhle bey Lixendofering bis an den Schwarzach Fluss unterhalb Kleinschonthal erstreckt 10 Die Churfurstliche Extraktions Kommission von Schonthal bot Wagen Kutschen wie auch eine Chaise Schlitten Pfluge und Eggen und Hausmobel zum Kauf an 11 Das Churfurstliche Forstmeisteramt Waldmunchen bot am 22 Oktober 1804 aus den Waldern des ehemaligen Klosters Schonthalischen Waldungen namentlich Fuchselholz Tannenholz Eschlbach und Bunau 200 Stamme zum Verkauf an 12 Das churfurstliche Generalkommissariat als Provinzial Etatkuratel der oberen Pfalz gab Versteigerungen bekannt 13 Die vom Kloster abgesonderten Oekonomiegebaude mit eingeschlossenen 3 Stallen und samtlichen gewolbten Stallungen jedoch in mehreren Abteilungen fur neue Meyerschaften wovon jedem eine bestimmte Anzahl in Tagwerken von den durchaus in einer fruchtbaren Ebene gelagerten Ebene gelagerten Feld und Wiesgrunden nebst Weyhern und oden Traden kauflich zugewiesen wird Die Klostermuhle in einem Mahl und einem besonderen Malzgang bestehend nebst dem Wohnhause und dem in der Muhle vorhandenen Werkzeug wozu zur Vergrosserung der inneren Wohnung noch ein Anstoss vom Oekonomiegebaude und ein Theil von der Hofratth beygegeben wird Die Klosterrichters Behausung samt dem Garten Die Gerichtsdienersbehausung mit angebauter Stallung und Stadel Das vormalige Apothekenhaus nebst dem Fischhause Die Ziegelhutte und Brennofen nebst einem Platz zu einem Wohnhause An diesen Realitaten von Nro 2 bis 6 werden mehrere Tagwerke von Grundstucken jeder Art und in der Maas kauflich zugetheilt wie es die Konkurrenten ihren Umstanden angemessen finden mogen Diese Wohnplatze sind in einer der schonsten Gegend hart an den vorbeyziehden 2 Landstrassen nach Cham und Waldmunchen gelagert und zu einer Feldwirthschaft sehr bequem geeignet Werden diejeniger Felder Wiesen Anger und Traden welche zu den vorstehenden Gebauden nicht mehr gegeben werden konnen der Versteigerungen unterlegt Das Churfurstl Rentamt Waldmunchen schreibt zum 17 August 1805 das Schonthaler Brauhaus zur Versteigungerung aus Sudhaus Malzthenn Gahrgewerk die kupferne Sudpfanne Registratur oder Archiv das Kuchengebaude bis unter das Dach nebst den von diesen dreyen Flugelgebauden eingeschlossenen Brauhaushofraum Pferdestallung und eine Wagenschupfe Getreid und zugleich Heustadel Sommer und Felsenkeller unter der ehemaligen Gerichtsdienerswohnung samtliche inventurmassigen Brauhausrequisiten und Fahrnisse nebst Fassern Geschirren und einer Pferdemuhle dann einige erst heuer dem Brauhausstifter uberlassene Mobilien den sogenannten Hopfengarten zu 13 Tagwerk die Kalberwiese nahe am Kloster gelegen 11 Tagwerk gross und zweymadig Indem den vorstehenden Gebauden das kunftige Schullehramt und die Forsterwohnung sich anschliesst 14 Am 8 April 1807 wurden angeboten der Ziegelstadel der Brennofen nebst Fahrnissen ein Haus und ein Oekonomiegebaude 5 Tagwerk vom Fuchsenfeld 3 Tagwerk von der langen Wiese und 3 Tagwerk von der oberen Fuchseltrad mit Einschluss eines weiteren oden Grundes 15 Am 17 Dezember 1807 wird die Klosterjagd zur Neuverpachtung ausgeschrieben 16 Das Konigliche baierische Forstamt Rotz in Schonthal kundigte am 19 Juni 1808 die Versteigerung von Holz des ehemaligen Klosters Schonthal jetzt konigliche Waldung in Eixendorf Penting in den Stockinger Bergen und auf dem Schelhof an 17 Die Versteigerung der grossen 12 Zentner schweren grossen Glocke des Klosters wird mehrfach und auch uberregional angekundigt 18 Abriss des Unverkauflichen Ein Eintrag von 5 Oktober 1809 berichtet vom abgerissenen Kermhof des Klosters Schonthal 19 Klostergericht Klosterrichter Bearbeiten Auch das Kloster Schonthal fuhrte in der Vergangenheit mehrfach Prozesse gegen andere Amter und gegen die Bevolkerung Das Pflegamt Rotz gegen Kloster Schonthal 11 September 1794 22 Januar 1795 20 Bei der Besetzung der oberpfalzischen Landgerichte im Jahre 1803 mit ehemaligen Klosterrichtern konnten die Klosterrichter Dollacker von Reichenbach Merz von Schonthal Moosmaininger von Walderbach nicht ubernommen werden Begrundung unfahige Subjekte 21 Abschluss Bearbeiten Die Konventualen wurden nach Munchen umgesiedelt Die Klosterguter wurden verkauft Klostergebaude die heute noch bestehende Brauerei und die Klosterapotheke versteigert 1808 wurden in Schonthal und den dazugehorenden Orten Pfarreien neuer Ordnung eingerichtet Prior P Wilhelm 1806 konnte die Pfarrei Schonthal ubernehmen die Klosterkirche wurde dabei zur Pfarrkirche Am 29 Dezember 1806 meldete das Koniglich baierische Landrichteramt Waldmunchen Der Exprior und Pfarrvikar Wilhelm zu Schonthal legte dem koniglich baierischen Versatzamte Munchen unterm 18ten Janner heurigen Jahres ein Kapital ad 1000 Gulden verzinslich an und erhielt hierauf die unter dem namlichen Tage ausgefertigte Obligation welche aber nach seinem Tode bey der vorgenommenen Inventar nicht zum Vorschein kam 22 Baulichkeiten BearbeitenDie Klosterkirche ist ein Saalbau mit ein Saalbau mit eingezogenem Rechteckchor Satteldach Flankenturm mit Spitzhelm Schweifgiebel und Rahmengliederungen von 1710 Sie brannte 1833 weitgehend ab wurde 1836 instand gesetzt und 1909 erweitert Sie ist heute die katholische Pfarrkirche St Michael nbsp Kloster Schonthal Klostergebaude nbsp Kloster Schonthal vorderer Klosterhof nbsp Kloster Schonthal hinterer KlosterhofDas Klostergebaude ist ein zweigeschossiger Vierflugelbau mit Walmdachern Einfahrt und Putzgliederungen und wurde 1695 nach Planen von Wolfgang Dientzenhofer errichtet Im Nordflugel befindet sich der ehemalige Pfarrhof ein zweigeschossiger und traufstandiger Walmdachbau Der gesamte Komplex einschliesslich des ehemaligen Klosterfriedhofes 17 18 Jahrhundert steht unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenFranz Dionys Reithofer Geschichte des ehemaligen Augustiner Klosters Schonthal in Baiern aus ungedruckten und unbenutzten Quellen Munchen 1816 Digitalisat Alois Schmid Das Kloster der Augustiner Eremiten Schonthal In Tobias Appl Manfred Knedlik Hrsg Oberpfalzer Klosterlandschaft Die Kloster Stifte und Kollegien der Oberen Pfalz S 182 194 Friedrich Pustet Regensburg 2016 ISBN 978 3 7917 2759 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Schonthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Schonthal Oberpfalz Basisdaten und Geschichte Wilhelmiten und Augustiner Eremiten im Schonen Tal in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Josef Bernklau Franz Schropfer Heinrich Cenefels Franz Spaderns Stockau In Franz Liebl Heimatkreis Bischofteinitz Hrsg Unser Heimatkreis Bischofteinitz Bronner amp Daentler Eichstatt 1967 S 272 276 Karlmann Pohnl Das Kloster 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wikipedia org w index php title Kloster Schonthal Oberpfalz amp oldid 232437391