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Ostrov deutsch Wasserau ist ein Gemeindeteil von Mutenin deutsch Muttersdorf im westbohmischen Okres Domazlice in Tschechien OstrovOstrov Mutenin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Plzensky krajBezirk DomazliceGemeinde MuteninFlache 431 haGeographische Lage 49 33 N 12 43 O 49 5418356 12 7108089 600 Koordinaten 49 32 31 N 12 42 39 OHohe 600 m n m Einwohner 7 2011 Postleitzahl 345 25Kfz Kennzeichen POstrov Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Ortsname 3 Geschichte 3 1 Ostrov I 3 2 Ostrov II 3 3 Ostrov 4 Wirtschaft Erwerbsmoglichkeiten 5 Schule 6 Religion 7 Einwohnerentwicklung in Ostrov ab 1400 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenOstrov liegt circa 2 5 Kilometer westlich von Mutenin und vier Kilometer nordostlich von Rybnik Waier Ostrov befindet sich an der Strasse von Mutenin nach Rybnik die kurz hinter Ostrov den 640 m hohen Pass zwischen den Bergen Kamenec 671 m und Mosna Muschna Berg 717 m uberwindet Ostrov liegt auf den Osthangen von Bezverovsky vrch Eisenberg 666 m und Kamenec Am ostlichen Ortsrand von Ostrov entspringt ein namenloser Bach der nach 1 2 km in den Stary potok Altbach mundet 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Ortsname BearbeitenDer Ortsname Ostrov bedeutet Insel Er entstand weil die Bewohner einer Insel im aufgestauten Weiher von Mutenin umgesiedelt wurden als der Besitzer auf dieser Insel sein Schloss errichtete Denselben Ursprung hat auch der deutsche Name Wasserau Eine andere Bezeichnung fur den Ort ist Bezverov deutsche Bedeutung Untreue Dieser Name leitet sich von dem Bezverovsky vrch deutsch Eisenberg ab an dessen Sudosthang Ostrov liegt 7 8 10 Geschichte BearbeitenOstrov wurde 1180 von Mutina von Bukovec gegrundet Dieser errichtete sein Schloss auf einer Insel Ostrov Insel in einem angestauten Weiher in Mutenin Die Bewohner dieser Insel siedelte er auf die Berghange westlich von Mutenin um 10 Schon damals verlief hier ein sehr alter Weg der Mutenin mit Schonsee in Bayern verband Aus diesem Weg entwickelte sich eine viel begangene Zollstrasse Diese Strasse verlief mitten durch Ostrov und zerschnitt den Ort in zwei Teile Ostrov I und Ostrov II Wasserau I und Wasserau II auch Bezverov I und Bezverov II 10 Jeder Teil bildete eine eigene Gemeinde fur sich mit einer eigenen Geschichte und hatte eine jeweils andere Herrschaft Grund fur diese Teilung war dass die Strasse die Grenze zwischen zwei Verwaltungs und Herrschaftsgebieten bildete Sudlich der Strasse herrschten die Tauser Choden nordlich die Pfraumberger Choden Burg Pfraumberg Ostrov I war der sudlich der Strasse gelegene Ortsteil Ronsperger Tauser Teil und Ostrov II der nordlich der Strasse gelegene Ortsteil Hostauer Pfraumberger Teil Die Strasse wurde 1571 offiziell von einer Besichtigungskommission als Grenze zwischen den beiden Verwaltungsgebieten festgelegt 1379 wurde Ostrov als ode Statte bei Muttersdorf bezeichnet 1400 war es wieder bewohnt 1506 lag es wieder ode wahrscheinlich durch einen Durchzug von Soldaten im Jahr 1467 von Pfraumberg nach Taus 7 8 9 Ostrov I Bearbeiten Ostrov I war die sudlich der Strasse gelegene Seite von Ostrov Zwischen 1497 und 1518 kaufte Georg von Wiedersperg 1532 Ostrov I Ihm gehorte auch Mutenin Sein Urenkel Johann III von Wiedersperg 1580 1640 hatte zwei Sohne Johann Jakob von Wiedersperg 1610 1683 und Leopold Konstantin von Wiedersperg 1612 1673 Diese teilten 1644 ihren Besitz unter sich auf Dabei gelangte Ostrov I in den Besitz von Leopold Konstantin von Wiedersperg wahrend Johann Jakob von Wiedersperg Mutenin erhielt Dem Gut Ostrov I wurden bei der Teilung zugeordnet Rybnik Waier Bernstejn Bernstein Korytany Rindl 2 Forellenweiher und der grosse Teich in Rybnik Waier der halbe Bezverovsky vrch Eisenberg die Muhle von Mostek Schwanenbruckl Leopold Konstantin zog in den Meierhof in Ostrov I Er besass ausserdem 2 Hauser in Mutenin Nach seinem Tod 1673 ubernahm sein Sohn Georg Kaspar von Wiedersperg das Gut Ostrov I 1691 verkauften die Wiedersperger das Gut Ostrov I an Matthias Gottfried Freiherr von Wunschwitz 1632 1695 in Ronsperg Dadurch wurde Ostrov I mit Ronsperg vereinigt aber Ostrov I und Mutenin hatten nun verschiedene Besitzer Nach dem Tod Matthias Gottfrieds im Jahr 1695 ubernahm dessen Sohn Gottfried Daniel von Wunschwitz 1678 1741 das Gut Ostrov I und lebte dort einige Zeit im Meierhof In den folgenden Jahren wechselte Ostrov I haufig seinen Besitzer 1717 Wolfgang Mulz von Waldow 1725 Graf von Konigsfeld 1759 Reichsfreiherr von Linker von Lutzenwick aus Bayern 1779 dessen Sohn Johann Franz von Linker von Lutzenwick 1804 Glasmeister Georg Michel von Schmauss in Friedrichshutte nur fur kurze Zeit 1804 Johann Franz von Linker von Lutzenwick 1843 Graf Anton von Thun und Hohenstein 7 8 9 Ostrov II Bearbeiten Ostrov II war die nordlich der Strasse gelegene Seite von Ostrov 1412 wurde Ostrov II bei der Aufzahlung der Abgaben fur die neu errichtete Kaplanstelle in Hostoun erwahnt Sein Besitzer hiess Mraczek Der nachste Besitzer von Dorf und Gut Ostrov II war Christoph von Guttenstein Zwischen 1497 und 1518 vertauschte er Dorf und Gut Ostrov II an Johann von Rabstein Dessen Sohne teilten 1545 die Guter dabei gelangte Hostoun mit Stary Kramolin Altgramatin und Ostrov II an Adalbert von Rabstein 1598 erhielt Heinrich Laurenz Graf von Guttenstein Ostrov II Er war der Vetter von Adalbert von Rabstein Dieser Heinrich Laurenz Graf von Guttenstein war Protestant und ein Feind der Katholiken Er zwang die Bewohner von Ostrov II zum lutherischen Glauben uberzutreten Deshalb wurde Ostrov II also die nordliche Seite von Ostrov auch die lutherische Seite genannt Als 1620 bei der Schlacht am Weissen Berg die Katholiken den Sieg errangen wurden dem Guttensteiner alle seine Guter abgenommen 1622 kaufte Zdenko von Mittrowitz Ostrov II 1624 kaufte es Prothus von Chudenitz Dessen Tochter verkaufte 1656 Hostoun und Ostrov II an den Grafen von Trauttmansdorff 7 8 9 Ostrov Bearbeiten 1739 bekam Ostrov kurzfristig das kaiserliche Zollamt das aber schon 1753 nach Mutenin zuruck verlegt wurde Von 1805 bis 1813 hatte Ostrov erneut eine Zollstation 1848 vereinigten Ostrov I und Ostrov II sich zu einer politischen Gemeinde Ostrov Diese Gemeinde unterstand nun dem Ortsgericht Hostoun Hostau Die Teilung in zwei Katastralgemeinden blieb bestehen Jeder Teil verpachtete seine eigene Jagd und hatte sein eigenes Armenhaus In den beiden Armenhausern konnten die Armen des Ortes kostenlos wohnen Wenn sie alt krank und gebrechlich wurden und ihren Lebensunterhalt nicht mehr selbst verdienen konnten wurden sie von den Dorfbewohnern versorgt Die Dorfbewohner brachten reihum jeweils entsprechend ihrem Grundbesitz einen Beitrag zur Verkostigung der Armen auf 1864 kaufte Graf Franz von Coudenhove das Gut Ostrov I Als er dann 1869 auch noch Mutenin kaufte waren Ostrov und Mutenin wieder unter einer gemeinsamen Herrschaft vereint Seit 1895 gab es in Ostrov eine Freiwillige Feuerwehr 7 8 9 1928 bekam Ostrov elektrischen Strom 9 In den Jahren 1946 bis 1947 wurde die deutsche Bevolkerung von Ostrov vertrieben Die 56 Hauser in Ostrov waren 1947 noch erhalten 2011 standen in Ostrov 18 touristische Hauschen und Hutten davon waren 2 standig bewohnt 11 Wirtschaft Erwerbsmoglichkeiten BearbeitenDen Hauptverdienst zogen die Ostrover aus der Landwirtschaft Sie bauten Roggen Gerste Hafer vereinzelt Weizen Kartoffeln Kohl Ruben Steckruben Klee und Flachs an Ab 1925 wurde auf den Feldern Kunstdunger eingesetzt Ab 1930 halfen Maschinen bei der Landarbeit Weil der Verdienst aus der Landwirtschaft meist nicht zum Leben ausreichte arbeiteten viele Bewohner von Ostrov nebenbei als Maurer Zimmerer Hilfsarbeiter Holzhauer Hopfenpflucker und Erntehelfer in der Umgebung aber auch in Wien Sachsen Cheb Eger und As Asch Einen wichtigen und stetigen Nebenverdienst brachte das Spitzenkloppeln Meistens wurde es von Frauen und Madchen betrieben aber auch einige Manner und Burschen nutzten diese Verdienstmoglichkeit Anfang des 20 Jahrhunderts gab es in Ostrov 1 Zimmermeister 1 Schneider 1 Tischler 1 Wagner 1 Schmied 1 Kaufladen und 2 Gasthauser 9 Schule BearbeitenOstrov war nach Mutenin eingeschult Schon sehr fruh gab es in Ostrov von November bis Marz eine Winterschule die in grosseren Wohnstuben gehalten wurde Ab 1893 hatte es kurzfristig eine ganzjahrige Expositur die dann aber wegen Einspruchs von Mutenin und Stary Kramolin wieder aufgehoben wurde 1918 erhielt Ostrov eine einklassige selbstandige Volksschule Das Schulgebaude wurde 1920 errichtet 7 8 9 Religion BearbeitenAnfang des 19 Jahrhunderts lebte in Ostrov bereits eine Judenfamilie Die Juden von Ostrov schlossen sich der Judischen Gemeinde Mutenin an Die Toten wurden auf dem Judischen Friedhof von Mutenin beigesetzt Ostrov I war von Anfang an nach Mutenin eingepfarrt Ostrov II gehorte zunachst zur Pfarrei Hostoun wurde spater jedoch nach Mutenin umgepfarrt 7 8 9 Einwohnerentwicklung in Ostrov ab 1400 BearbeitenJahr Ostrov I II Bezverov I Bezverov IIEinwohner Hauser Einwohner Hauser Einwohner Hauser1400 7 Fam 7 Fam 1869 369 53 153 22 216 311880 336 55 141 24 195 311890 332 55 141 23 191 321900 317 55 130 23 187 321910 327 53 151 22 176 311921 312 56 312 561930 305 61 305 611939 2981947 561950 103 42 103 421961 50 501970 2 1 2 11980 0 0 0 0 0 02001 0 0 0 0 0 02011 7 2 7 1 1 12 7 8 9 13 11 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ostrov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien WasserauEinzelnachweise Bearbeiten Ostrov bei openstreetmap org Abgerufen am 25 November 2020 Ostrov bei de mapy cz Abgerufen am 25 November 2020 Wasserau im 19 Jahrhundert bei mapire eu Abgerufen am 25 November 2020 Europa im 18 Jahrhundert bei mapire eu Abgerufen am 25 November 2020 Europa im 19 Jahrhundert mit der Franzisko josephinische Landesaufnahme bei mapire eu Abgerufen am 28 Dezember 2020 Bohmen 1842 1853 Franziszeische Landesaufnahme bei mapire eu Abgerufen am 28 Dezember 2020 a b c d e f g h i Wasserau bei bischofteinitz de Abgerufen am 25 November 2020 a b c d e f g h i Unser Heimatkreis 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