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Die Pallavicini Plural Singular Pallavicino sind ein italienisches Adelsgeschlecht das unter diesem Namen bis ins 11 Jahrhundert zuruckreicht Der erste Vertreter des Namens war Oberto il Pelavicino 1148 der ein Nachfahre des im Fruhmittelalter machtigen Geschlechts der Otbertiner ital Obertenghi war die seit 951 Markgrafen von Ostligurien und ab ca 1000 Markgrafen von Mailand Tortona und Genua waren Wappen der Markgrafen Pallavicino lombardischer Stamm Die Familie bildete zwei Hauptstamme die in der Lombardei und in Genua ansassig waren Beide verzweigten sich stark 1360 erhielt die Familie den Titel Markgraf Marchese Die lombardische Linie erweiterte im 13 Jahrhundert ihren angestammten Besitz und errichtete in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts einen eigenen kleinen Staat den Stato Pallavicino in der Region Emilia zwischen Cremona Parma und Piacenza der 1587 vom Herzogtum Parma annektiert wurde Die Linie in Genua zahlte zu den Patriziern der Republik Genua Einige Zweige aus beiden Stammen bestehen bis heute darunter einer aus dem Genueser Stamm der im 18 Jahrhundert nach Osterreich Ungarn gelangte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge 1 2 Fruhe Genealogie des Adalbert Zweigs der Otbertiner 1 3 Pallavicini aus der Lombardei 1 3 1 Ausweitung der Stammsitze zum Stato Pallavicino 1 3 2 Zweig Scipione 1 3 3 Weitere Besitzungen 1 4 Pallavicini aus Genua 1 4 1 Genueser Hauptstamm 1 4 2 Pallavicini in Osterreich Ungarn 1 4 3 Pallavicini Rospigliosi Rom 2 Wappen 3 Bekannte Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten Die Pallavicini stammen vom Adalbert Zweig der Otbertiner ital Obertenghi ab Ebenfalls in mannlicher Linie von den Otbertinern abstammende Adelsgeschlechter sind die Hauser Este einschliesslich der Welf Este und Malaspina sowie die Geschlechter Parodi Lupi und Gavi 2 Als Stammvater der Pallavicini gilt Oberto il Pelavicino 1148 der einem in der Po Ebene ansassigen Seitenzweig der Otbertiner angehorte Sein Vater war Oberto Otbert IV dessen Vater Adalbert Markgraf von Massa Der Beiname Pelavicino soll sich aus Pellaloco und Malavicina zusammensetzen beides heute Ortsteile von Roverbella nordlich von Mantua welche die beiden ersten Besitzungen gewesen sein sollen die dieser Oberto erhielt Seine beiden Sohne Guglielmo und Alberto il Greco begrundeten die beiden Stammlinien Fruhe Genealogie des Adalbert Zweigs der Otbertiner Bearbeiten Adalberto il Margravio 10 Jh 951 Markgraf Adalbert erwahnt 940 als Vizegraf spater Markgraf von Mailand Otbert Oberto I vor 15 Oktober 975 Pfalzgraf von Italien Reichsitalien Markgraf von Mailand Genua und der Obertengischen Mark Graf von Luni und Tortona mit Rechten auf Pavia Piacenza Cremona Parma und das Klosterlehen Bobbio Adalbert I von Mailand ca 925 1002 Stammvater des Adalbert Zweigs und jungerer Bruder von Pfalzgraf Otbert II nach 1014 21 Oberto III 996 Sohn von Adalbert I Adalbert III 980 1034 Markgraf von Massa das dann in Besitz der Otbertiner Nachfahren Malaspina kam gemeinsamer Stammvater der Pallavicini und der Cavalcabo aus Cremona Oberto IV Graf von Aucia 1084 Oberto il Pelavicino 1080 1148 Stammvater aller Pallavicini Guglielmo ca 1106 ca 1162 Stammvater der Pallavicino di Lombardia Pallavicini aus der Lombardei Oberto I Pallavicino ca 1132 ca 1196 Guglielmo 1217 Stammvater der Zweige Scipione Pellegrino Ravarano Stupinigi und Bargone Pelavicino auf Pellegrino Parmense erwarb 1214 auch das Castello di Ravarano bei Calestano das bis zum Aussterben des Zweiges 1687 in der Familie blieb Guido Pallavicino 1237 Kreuzfahrer des vierten Kreuzzuges erster Markgraf von Boudonitza in Griechenland das seinen Nachfahren noch bis 1358 gehorte Oberto II Pallavicino 1197 1269 Fuhrer der Ghibellinen unter Kaiser Friedrich II Herr von Rocca di Gusaliggio Busseto und weiterer Herrschaften im spateren Stato Pallavicino Alberto Pallavicino il Greco ca 1106 1148 Nicolo Pallavicino Stammvater der Pallavicino di Genova Pallavicini aus Genua Pallavicini aus der Lombardei Bearbeiten Ausweitung der Stammsitze zum Stato Pallavicino Bearbeiten Der Otbertiner Adalbert III 980 1034 gemeinsamer Stammvater der Pallavicini und der Cavalcabo aus Cremona erbte zahlreiche Besitzungen in der vormaligen Otbertinischen Mark in der Lombardei Piemont Ligurien der Emilia und der Toskana sowie im Umland der Stadte Mailand Pavia Como Bergamo Brescia Verona Tortona Acqui Alba Piacenza Parma Reggio Modena Luni Pisa Volterra und Arezzo Er wurde als Markgraf von Massa in der Toskana bezeichnet das dann in den Besitz der Otbertiner Nachfahren Malaspina kam vermutlich weil die Burg Massa sein Hauptsitz war Sein Grabstein befindet sich in der von ihm gestifteten ehemaligen Benediktinerabtei Santa Maria Assunta in Castione Marchesi das heute zur Stadt Fidenza gehort Der Nachlass wurde aufgeteilt und einiger Besitz zwischen Parma und Piacenza fiel an seinen Enkel Otbert il Pelavicino 1080 1148 den Begrunder der Pallavicini Dieser hatte seine Herrschaftszentren in Fidenza damals Borgo San Donnino genannt und Fiorenzuola d Arda er verbundete sich mit der Stadt Piacenza die mit Parma in Grenzstreitigkeiten lag und der er seinen Allodbesitz im Bistum Parma am linken Ufer des Taro zu Lehen auftrug er forderte auch das Zisterzienserkloster Chiaravalle della Colomba 3 Auch sein Nachlass wurde wiederum nicht ohne Streit unter den Sohnen aufgeteilt Somit gehen eine Reihe von Burgen der Pallavicini mit Grundherrschaften uber zahlreiche Orte auf Grundungen der Otbertiner zuruck siehe unten Weitere Besitzungen Einer seiner Enkel war Oberto I Pallavicino ca 1132 ca 1196 und dessen drei Enkel machten dann im 13 Jahrhundert von sich reden Pelavicino besass das alte Familiengut Pellegrino Parmense und erwarb 1214 auch das Castello di Ravarano bei Calestano das bis zum Aussterben des Zweiges 1687 in der Familie blieb Sein Bruder Guido Pallavicino 1237 erwarb sich beim vierten Kreuzzug die Markgrafschaft Boudonitza in Griechenland die seine Nachfahren noch bis 1358 innehatten Der Dritte Oberto II Pallavicino 1197 1269 wurde einer der engsten Gefolgsmanner des Stauferkaisers Friedrich II und ein Anfuhrer der kaisertreuen Ghibellinen in der Auseinandersetzung mit dem lombardischen Stadtebund Nach dem Sturz Ezzelinos 1259 galt er als unbestrittener Anfuhrer der Kaiserlichen in Reichsitalien und wurde 1260 Generalkapitan von Mailand Er besass aus dem Familienerbe die Burgen Rocca di Gusaliggio sowie Busseto auch Rocca Festung Pallavicino genannt die bereits um 985 von den Otbertinern erbaut worden war und deren Besitz ihm der Kaiser als Lehen in Reichsitalien bestatigte Daruber hinaus erhielt er eine Reihe neuer Lehen in der Gegend um Parma darunter das Castello di Bargone und das Castello di Varano bei Medesano Mit dem Sieg der papsttreuen Guelfen nach dem Tod des Kaisers 1250 blieben ihm aber letztlich nur seine Erbguter wozu auch ein Teil von Solignano sowie Viatica Pizzofreddo Dongula Fosio Oriano Pagazzano Frescarolo und Roncole gehorten nbsp Statuta Pallavicinia Gesetze des Stato Pallavicino 1582Im 13 und 14 Jahrhundert waren viele der Burgen und Besitzungen in den zahlreichen Fehden der Stadte und Landadligen untereinander umkampft Im Jahr 1395 bestatigte der romisch deutsche Konig Wenzel von Luxemburg Niccolo Pallavicino dem Markgrafen zu Busseto seine Rechte an zahlreichen Lehen des Gebiets um Parma Aus den Lehen in der Region zwischen Cremona Parma und Piacenza errichtete sein naturlicher Sohn der Condottiere Rolando Pallavicino genannt il Magnifico 1393 1457 einen eigenen kleinen Staat den Stato Pallavicino Fur diese ursprunglich nur mittelbaren Lehen und Allode erteilte ihm Kaiser Sigismund Privilegien die faktisch eine Reichsunmittelbarkeit zur Folge hatten Es war eine kleine unabhangige Einheit im heutigen Nordosten der Emilia gelegen und eingekeilt in die papstlichen Besitztumer die 1545 als Herzogtum Parma und Piacenza unabhangig wurden im Norden grenzte es an das Gebiet der Stadt Cremona im Herzogtum Mailand an Es erstreckte sich von den Auslaufern des Apennin bis weit in die Poebene Politisch lehnte sich Rolando an den machtigen Mailander Herzog Gian Galeazzo Visconti an Hauptort war zunachst Busseto spater Cortemaggiore dritter Hauptort war Zibello Diese Orte wurden in spateren Generationen zwischen drei Zweigen der lombardischen Familienlinie aufgeteilt und bildeten Zentren eigener Teillehen die als Markgrafschaften bezeichnet wurden Cortemaggiore kam 1290 unter die Herrschaft der Pallavicino die 1479 ihr Herrschaftszentrum aus Busseto hierher verlegten 1480 erbaute Gian Ludovico Pallavicino hier eine Festung die er Castel Lauro nannte und machte aus der Stadt eine Idealstadt der Renaissance nach den Theorien des Leon Battista Alberti Sein Palazzo Regio heute Palazzo Pallavicino genannt 4 wurde neben einer alteren Burg gebaut die 1809 abgerissen wurde In der Nahe steht noch der spatmittelalterliche Gartenpalast Palazzo del Giardino Gian Ludovico liess in Cortemaggiore auch mehrere Kirchen und einen Franziskanerkonvent errichten nbsp Karte der Emilia von Gerhard Mercator 1596 Zibello hatte seit Mitte des 12 Jahrhunderts den Cavalcabo aus Cremona gehort ebenfalls Nachfahren der Otbertiner die auch die Burg erbauten 1249 kam es mit den kaiserlichen Lehen an Oberto II 1431 erwarb es Rolando il Magnifico von seinem Cousin Antonio dem Herrn von Ravarano Zum Stato Pallavicino gehorten neben Busseto Zibello und Solignano mit Umland dann auch Borgo San Donnino die heutige Stadt Fidenza die Burgen und Orte Tabiano Bargone Ravarano sowie das Castello di Monte Palero das Castello di Serravalle das strategisch bedeutende und stets umkampfte Castello di Pietramogolana das Oberto II 1240 erobert hatte 5 Cella Parola Casola Sant Ilario Baganza Soragna und Castelvecchio di Soragna Costamezzana Medesano mit den Burgen Varano Marchesi Roccalanzona Sant Andrea und Castello di Miano Noceto Rivo Sangonario Corte Redalda Castione de Marchesi Varano de Melegari Polesine di San Vito heute Polesine Parmense Santa Croce und Ragazzola nel Parmense neben zahlreichem Lehnsgrund in den Bistumern Volterra Lucca Cremona und Piacenza 1441 wurde Rolando von dem Condottiere Niccolo Piccinino beim Herzog von Mailand Filippo Maria Visconti als Verrater angeschwarzt Der Herzog gab Piccinino die Erlaubnis ihn anzugreifen und seinen Besitz zu beschlagnahmen Dieser schlug Rolando in die Flucht und der Stato Pallavicino wurde vom Herzogtum Mailand annektiert Piccinino wurde mit zahlreichen Besitzungen in dem Gebiet belehnt Erst nach dessen Tod gab der Herzog sie 1445 mit wenigen Ausnahmen an Rolando zuruck 6 Dieser hatte sich nach Stupinigi bei Turin zuruckgezogen das er 1439 als Lehen im Herzogtum Savoyen gekauft hatte Er teilte schliesslich sein immenses Vermogen unter seinen sieben Sohnen auf gemass der Tradition des langobardischen Erbrechts und begrundete so die Linien Varano Tabiano Cortemaggiore Busseto Polesine und Zibello Die Villa Pallavicino in Busseto ausserhalb der Stadtmauern Bussetos in einer grosszugigen Parkanlage angelegt wurde 1530 als Sommerresidenz erworben gebaut hatte sie 1518 der Condottiere Matteo Marri Heute beherbergt sie das Museo Nazionale Giuseppe Verdi das dem beruhmtesten Sohn der Stadt gewidmet ist Girolamo Pallavicino 1557 erhielt die uberlieferten Privilegien durch Kaiser Karl V bestatigt der Busseto mehrfach besuchte und sich dort in der Villa Pallavicino 1543 mit Papst Paul III aus dem Hause Farnese traf Alessandro Pallavicino 1552 53 aus dem Zweig Scipione vereinigte die drei Hauptorte nochmals in einer Hand Sforza Pallavicino 1519 1585 Herr von Fiorenzuola d Arda machte eine Karriere als Soldnerfuhrer kampfte fur Karl V die Franzosen fur den Papst im Schmalkaldischen Krieg und dann fur die Kaiserlichen in den Turkenkriegen in Ungarn und Siebenburgen und war zuletzt Generalkapitan der Milizen der Republik Venedig 1551 war er an der Totung von Kardinal Georg Martinuzzi beteiligt Ab 1562 folgte er seinem Cousin Cesare Pallavicino im Lehen von Cortemaggiore und 1579 seinem Cousin Gerolamo in Busseto Er starb 1585 ohne direkte Erben und hinterliess seinen Besitz Alessandro Pallavicino di Zibello den er 1581 adoptiert hatte Dessen Sohn Francesco Maria Sforza Pallavicino wurde Kardinal 1587 88 annektierte Alessandro Farnese ein Urenkel des Papstes und Enkel des Kaisers den Stato Pallavicino und gliederte ihn dem Herzogtum Parma ein welches der Papst 1545 vom Herzogtum Mailand abgespalten und an seine eigene Familie verlehnt hatte Die noch vorhandenen Lehen sowie der Allodialbesitz verblieben den Pallavicini doch hatten sich diese in zahlreiche Zweige aufgesplittert und wenn einer im Mannesstamm erlosch zog die herzogliche Kammer in Parma das jeweilige Mannlehen als erledigt ein wahrend die Allode in weiblicher Linie weitervererbt wurden beides liess den Besitz zusammenschmelzen Busseto und Zibello blieben der Familie letzteres war aber seit 1546 zwischen zwei Zweigen streitig Diese Orte mit Umland standen bis zur Abschaffung der Feudalrechte 1806 in Napoleons Konigreich Italien 1805 1814 unter der Herrschaft der Pallavicini als der letzte Markgraf Antonio Francesco gezwungen war sich nach Florenz zuruckzuziehen nbsp Die Burg Rocca Pallavicino in Busseto nbsp Villa Pallavicino Busseto nbsp Basilika Santa Maria delle Grazie in Cortemaggiore nbsp Palazzo Pallavicino in ZibelloZweig Scipione Bearbeiten Der Otbertiner Vorfahre Adalbert II Markgraf von Massa hatte um 1025 das Castello di Scipione auf den Uberresten einer romischen Villa der Scipionen erbaut Er war ein bekannter Condottiere den Torquato Tasso in La Gerusalemme Liberata und Ludovico Ariosto im Orlando furioso geruhmt haben Die Pallavicini erbten es und kontrollierten dort die Produktion von Salz das aus artesischen Brunnen im nahegelegenen Tal von Salsomaggiore gewonnen wurde Dort hatte bereits Markgraf Adalbert beiderseits des Tales das Castello di Gallinella und das Castello di Contignaco errichten lassen um die Saline zu verteidigen Zur Zeit der Kampfe zwischen Ghibellinen und Guelfen wurde die Burg Scipione 1267 mehrmals angegriffen ebenso 1403 und 1407 1447 wurde sie gegen Feuerwaffen verstarkt Guglielmo Pallavicino 1360 regierte im Namen der Visconti die Stadte Como und Asti und hatte nach dem Tod des Giovanni Visconti Einfluss auf dessen drei Neffen die ihn 1353 55 als Statthalter nach Genua schickten bis er Simone Boccanegra weichen musste Seine Sohne Giovanni Nicolo und Ludovico stifteten Linien die bis ins 17 bzw 18 Jahrhundert fortdauerten Die Pallavicini von Castello di Scipione lehnten sich politisch an die Nachfolger der Visconti aus dem Hause Sforza an 1690 starb der Zweig Specchio aus und dessen weitlaufige Grundherrschaften die Oberto II 1249 erhalten hatte um die Burgen von Specchio und Solignano beide nicht erhalten und die von Castelcorniglio und Prelerna fielen an den Zweig Scipione der sie bis Ende des 18 Jahrhunderts und teils bis 1805 behielt Das Castello di Scipione selbst blieb bis 1776 im Besitz der Familie als die dortige Linie im Mannesstamm erlosch und die Erbin Dorotea Pallavicino den Herzog Carlo Sforza Fogliani d Aragona heiratete Deren Nachfahren besassen es bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg 1969 erwarb es der danische Diplomat Christian Frederik Per von Holstein der es seiner Frau Maria Luisa schenkte einer geborenen Marchesa Pallavicini nbsp Castello di Scipione nbsp Castello di Castelcorniglio nbsp Castello di Pellegrino Parmense nbsp Castello di Ravarano nbsp Castello di Bargone nbsp Castello di TabianoWeitere Besitzungen Bearbeiten Pellegrino Parmense gehorte schon 981 zum Besitz der Otbertiner und kam spater an die Pallavicini Es gehorte zum Besitz von Oberto II Pallavicini und von dessen Bruder Pelavicino Von Letzterem stammte der Zweig Pellegrino ab Pelavicino erwarb 1214 auch das Castello di Ravarano bei Calestano das bis zum Aussterben des dortigen Zweiges 1687 in der Familie blieb Kaiser Friedrich Barbarossa belehnte 1189 Oberto I Pallavicino mit Rezinoldo dem heutigen Roccabianca Als Kaiser Sigismund von Luxemburg 1416 dieses Lehen den Brudern de Rossi zusprach entspann sich eine von vielen Fehden zwischen den beiden Familien am Ende behielten die de Rossi das Lehen und erbauten die heutige Festung Haufig umkampft war auch das Castello di Bargone kaiserliches Lehen an Oberto II das spater Sitz ghibellinscher Rebellen gegen Parma wurde 1360 kam es an die Pallavicini zuruck wurde aber zum Objekt innerfamiliarer Auseinandersetzungen die 1405 mit seiner Zerstorung endeten Die wieder aufgebaute Burg mit ihrem Lehnsbesitz wurde 1587 endgultig vom Herzogtum Parma eingezogen Als 1428 Manfredo Pallavicino beschuldigt wurde an einer Verschworung gegen Filippo Maria Visconti teilgenommen zu haben was er unter der Folter bekannte wurde Pellegrino Parmense enteignet und an den Condottiere Niccolo Piccinino ubergeben der fur Visconti kampfte Ebenfalls konfisziert wurden Vianino Varano de Melegari Serravalle Mariano Montesalso Riviano und Pietramogolana Manfredos Nachfahren im Mannesstamm lebten noch bis 1795 jedoch in bescheidenen Verhaltnissen in der Gegend von Parma 1441 griff Piccinino dann auch den Pallavicino Staat mit den Markgrafschaften Busseto und Cortemaggiore an und schlug den Markgrafen Rolando il Magnifico in die Flucht Ein Grossteil des Stato wurde bis zur Ruckgabe 1445 beschlagnahmt Piccinino brachte ausserdem das Castello di Tabiano bei Salsomaggiore Terme an sich Dieses war eine der altesten Besitzungen der Familie und hatte ihr bereits seit dem 10 oder 11 Jahrhundert gehort bei der Besitzteilung unter den beiden Sohnen Obertos I 1143 war es zum Streit um Tabiano gekommen den 1158 Barbarossa schlichtete 1180 wurde es dem Domkapitel von Parma vererbt kam aber 1249 als kaiserliches Lehen an Oberto II zuruck Auch nach Piccininos Ende belehnten 1457 die Sforza wiederum die Pallavicini damit Tabiano wechselte dann zwischen verschiedenen Familienzweigen die den Besitz bis 1756 hielten worauf er uber weibliche Erbfolge nacheinander an die Adelsfamilien Landi und Douglas Scotti kam die ihn 1882 verkauften Das Castello Pallavicino in Varano de Melegari war bereits im Jahr 1087 im Besitz des Uberto Pallavicino 1249 wurde Oberto II damit belehnt 1431 besass es Rolando il Magnifico Der dortige Zweig erlosch 1782 Nicht zu verwechseln ist es mit dem Castello di Varano Marchesi bei Medesano Dieses wurde 1249 erstmals erwahnt als es an Oberto II kam Rolando il Magnifico vererbte es seinem altesten Sohn Niccolo Ausser der im 19 Jahrhundert verfallenen Burg steht dort ein spatmittelalterlicher Palazzo Pallavicino Es blieb ebenfalls bis 1782 im Besitz des Varano Zweiges den die Marchesi Bergonzi beerbten Um 1535 kamen die Burgen und Grundherrschaften von Ceva und Priola im Piemont als savoyische Lehen an die Pallavicini Paolo Antonio Pallavicino 1625 aus der Linie Scipione begrundete dort einen eigenen Zweig die Marchesi di Ceva e Priola welche bis heute existieren und das rote und weisse Schloss in Ceva besitzen San Fiorano bei Lodi wurde 1645 durch Giangiorgio Pallavicino von der Mailander Familie Trivulzio erworben Der Familienzweig nannte sich Pallavicino Trivulzio Bekanntester und letzter Spross dieser Linie war Giorgio Pallavicino Trivulzio ein Unterstutzer des Risorgimento der 1878 starb Neben vielen anderen Gutern gehorte auch das Castello di Castana dieser Linie Polesine Parmense gehorte bereits im 10 Jahrhundert zu den sehr zahlreichen Besitzungen des Pfalzgrafen Otbert I Im Jahre 1145 trug es Oberto Pelavicino der Stadt Piacenza zu Lehen auf Es kam an Oberto II und teilte spater das Schicksal der meisten Familienbesitze in den Wirren der Visconti Zeit Als die Nachfahrenlinie 1731 im Mannesstamm erlosch da der Letzte eine posthum geborene Tochter hinterliess zog der Herzog von Parma das Lehen mit dem Festen Haus ein nbsp Castello Pallavicino in Varano de Melegari nbsp Castello di Varano Marchesi in Medesano nbsp Blick vom Castello auf Varano Marchesi mit dem Palazzo nbsp Villa Pallavicino Trivulzio in San Fiorano nbsp Castello di Castana nbsp Antica Corte Pallavicina in Polesine Parmense nbsp Castello Rosso in Ceva Piemont nbsp Castello Bianco CevaPallavicini aus Genua Bearbeiten Genueser Hauptstamm Bearbeiten nbsp Wappen der Pallavicini aus GenuaDie Pallavicini aus Genua stammen von Nicolo Pallavicino ab einem Sohn von Alberto Pallavicino dem Griechen ca 1106 1148 der wiederum ein Sohn des Stammvaters Oberto il Pelavicino war Seine Nachfahren wanderten in den ersten Jahrzehnten des 13 Jahrhunderts in die ligurische Hauptstadt aus und stiessen dort zu den Patrizierfamilien Allerdings standen sie im Schatten der vier einflussreichsten Familien der Republik Genua den Doria Grimaldi Fieschi und Spinola die wechselweise mit Frankreich Neapel Mailand und Spanien paktierten und untereinander rivalisierten Die Pallavicini besetzten offentliche Amter stellten Gesandte und Regierungsbeamte in Genua Korsika sowie den Genueser Kolonien bis zum Schwarzen Meer Sie ubten das Patronat uber das Hospital Sant Antonio di Pre aus und ab 1593 gemeinsam mit den benachbarten Adelshausern Calvi Ricci und Falamonica das Patronat uber die Kirche San Pancrazio die heute vom Malteserorden genutzt wird Die Genueser Pallavicini stellten auch hohe Geistliche darunter den Erzbischof Cipriano 1567 1586 und die Kardinale Antonio 1441 1507 Giovanni Battista 1517 1524 Opizzo 1686 1700 Lazzaro 1669 1680 und Lazzaro Opizzo 1766 1785 sowie den Weihbischof Alerame Maria 1803 1867 Kardinal Lazzaro trug eine grosse Kunstsammlung zusammen die er seiner Nichte Maria Camilla vermachte welche in die romische papstliche Familie Rospigliosi eingeheiratet hatte siehe unten Abschnitt Pallavicini Rospigliosi nbsp Genua im MittelalterWie in anderen norditalienischen Stadten scharten die machtigeren Patriziergeschlechter jeweils weniger bedeutende Familien als Anhangerschaft um sich und bildeten so ein Albergo einen Stadtteil wo ihre Palaste sowie die Hauser ihrer Anhanger standen Im Mittelalter waren sie durch eigene Geschlechterturme geschutzt und ihre Bewohner waren durch gemeinsame wirtschaftliche Aktivitaten und soziale Hilfswerke verbunden Im Jahre 1528 existierten in Genua 28 Alberghi das 16 Genueser Albergo wurde damals auch formell den Pallavicini zugeteilt die seit dem 15 Jahrhundert zum Albergo der Familie Gentile gehort hatten 7 Im Albergo Pallavicino lebten 23 untergeordnete Familien die meist dem Kaufmannsstand angehorten teilweise auch dem unteren Patriziat einige waren aus anderen Stadten zugewandert andere stammten aus dem Landadel Im 17 und 18 Jahrhundert stiegen die Pallavicini zur hochsten politischen Ebene auf indem sie neben zahlreichen Senatoren auch drei Dogen der Republik stellten Agostino 1637 Gian Carlo 1785 und Alerame Maria 1789 Agostino Pallavicini 1577 1649 war der erste Doge der zugleich auch den Titel Konig von Korsika annahm Nach dem Fall der Republik Genua 1797 ubernahmen Angehorige des Geschlechts offentliche Amter und Wurden am koniglichen Hof des Hauses Savoyen nbsp Niccolo Pallavicini aus Genua ein Neffe des Gouverneurs Tobia Pallavicino 1604 von Rubens gemalt Tobia Pallavicino ca 1521 1581 war Unternehmer Senator und Gouverneur von Genua Er machte ein Vermogen als Finanzier und Importeur besonders durch sein Monopol auf Alaun aus Tolfa Er verfugte uber gute Geschaftsverbindungen und Nachrichtenkanale nach Rom Er liess 1558 61 einen prachtigen Palazzo erbauen den Palazzo Tobia Pallavicino in der Via Giuseppe Garibaldi 4 heute auch bekannt als Palazzo Carrega Cataldi und Sitz der Handelskammer Sein Bruder Agostino liess den Palazzo Pallavicini Cambiaso Via Giuseppe Garibaldi 1 erbauen der heute eine Bank beherbergt Der Palazzo Cipriano Pallavicino an der Piazza Fossatello stammt aus dem 15 Jahrhundert und wurde um 1540 vom Erzbischof Cipriano Pallavicino und seinen Brudern mit einer neuen Fassade versehen ab 1614 kam er in andere Hande Der Palazzo Giulio Pallavicini entstand durch den gleichnamigen Besitzer 1586 an der Piazza De Ferrari und blieb bis Anfang des 19 Jahrhunderts in der Familie Der Palazzo Pallavicino in der Via San Pier d Arena 71 entstand um 1600 Der Palazzo Durazzo Pallavicini in der Via Balbi 1 wurde 1618 fur die Familie Balbi erbaut und kam um 1700 an die Patrizierfamilie Durazzo und von ihr im Erbgang an die Pallavicini er enthalt mit der Collezione Durazzo eine der bedeutendsten privaten Gemaldesammlungen Italiens 8 Die als Landsitz erbaute Villa Durazzo Pallavicini im Vorort Pegli wurde im spaten 17 Jahrhundert erbaut Giacomo Filippo Durazzo Marchese di Gabiano 1729 1812 trug dort eine grosse Bibliothek zusammen und grundete ein Naturkundemuseum Seine Tochter Clelia Durazzo Grimaldi 1760 1837 schuf um 1794 einen eklektischen botanischen Landschaftsgarten im englischen Stil der noch existiert Da sie und ihr Mann Giuseppe Grimaldi keine Kinder hatten fielen die Villa in Pegli und die Burg in Gabiano an ihren entfernten Neffen den Senator Ignazio Alessandro Pallavicini Conte di Montaldo und Marchese di Morbello 1800 1871 Dessen einzige Tochter Teresa heiratete Marcello Durazzo den letzten Vertreter des Genueser Hauptzweigs dieser Familie Da sie kinderlos blieben vererbten sie ihren Besitz an den Neffen Giacomo Filippo Pallavicini der den Namen Durazzo Pallavicini annahm als dieser 1921 ebenfalls kinderlos starb stiftete seine Witwe Matilde geb Prinzessin Giustiniani die Villa 1928 der Stadt Genua mit der Auflage ein Museum einzurichten und den Landschaftsgarten zu erhalten Die Villa enthalt seither bis heute das Museum fur Ligurische Archaologie mit dem Giardino botanico Clelia Durazzo Grimaldi Niccolo Saverio Pallavicini 1654 1679 aus Genua erwarb um 1678 das Schloss und die Herrschaft Civitella Cesi nahe Blera in der Region Latium damals Teil des Kirchenstaats Da dieses Lehen was seinen Erwerb forderte mit dem Furstenstand Princeps Romanus verbunden war stieg er zum Principe di Civitella im papstlichen Adel auf Sein Sohn Niccolo Francesco heiratete Flaminia Pamphilij eine Tochter des papstlichen Neffen Camillo Francesco Maria Pamphilij und der Olimpia Aldobrandini Anfang des 19 Jahrhunderts wurde der Besitz Civitella an die Bankiersfamilie Torlonia verkauft der Titel jedoch weiter gefuhrt Der Palazzo Interiano Pallavicini an der Piazza delle Fontane Marose um 1565 erbaut wurde 1836 vom Marchese Domenico Pallavicino erworben und blieb im Besitz seiner Nachfahren bis Furst Domenico Antonio Pallavicino ihn 2019 in die Fondazione Pallavicino E T S einbrachte um ihn mit historischem Inventar als Museum zu erhalten 9 Zahlreiche Liegenschaften in Ligurien und im Mailander Raum gehoren noch zum Familienbesitz Die Villa Pallavicino in Stresa am Lago Maggiore seit 1862 Feriendomizil des furstlichen Genueser Zweiges verkaufte Furst Domenico Pallavicino jedoch 2021 an den Fursten Vitaliano Borromeo 10 nbsp Palazzo Tobia Pallavicino erbaut von Tobia Pallavicino ab 1558 nbsp Die Galleria dorata von Lorenzo De Ferrari im Palazzo Tobia Pallavicino nbsp Palazzo Pallavicini Cambiaso erbaut von Agostino Pallavicino ab 1558 nbsp Palazzo Cipriano Pallavicino erbaut von Cipriano Pallavicino 1540 nbsp Palazzo Giulio Pallavicini erbaut 1586 nbsp Palazzo Pallavicino Via San Pier d Arena 71 nbsp Palazzo Durazzo Pallavicini nbsp Villa Durazzo Pallavicini nbsp Palazzo Interiano PallaviciniAus dem Genueser Stamm breiteten sich weitere Linien aus darunter eine in Neapel die durch die Heirat des Alessandro Pallavicino 1594 mit Alvina Frezza Duchessa di Castro den Herzogstitel von Castro im Konigreich Neapel erbte Einer der Sohne von Tobia Pallavicino Sir Horatio Palavicino 1540 1600 ging als Handelsvertreter uber Antwerpen nach London und wurde dort ein international agierender Finanzier Er erwarb den Besitz Babraham der 1632 verkauft wurde nachdem sein Sohn das Vermogen verprasst hatte der Zweig erlosch 1648 In Rom bildete sich durch die Nichte des Kardinals Lazzaro Pallavicino 1602 1680 Maria Camilla und ihren Ehemann Giovanni Battista Rospigliosi 1646 1722 eine Sekundogeniturlinie des Hauses Rospigliosi unter dem Namen Pallavicini Rospigliosi siehe unten Im 18 Jahrhundert ging ein Zweig nach Osterreich und wurde spater auch in Ungarn begutert 11 12 Pallavicini in Osterreich Ungarn Bearbeiten Bereits 1360 hatte die Familie den Titel Markgraf Marchese in Reichsitalien erhalten Kaiser Matthias erhob 1615 einen Hieronymus Adurnus Pallavicini zum Marchio Sacri Imperii Romani Markgraf des Heiligen Romischen Reiches Der Titel erfuhr fur das Reich im 17 und 18 Jahrhundert mehrfache kaiserliche Bestatigungen Johann Lucas von Pallavicini Centurioni 1697 1773 auch Gianluca Giovanni Luca Pallavicini wurde in Genua geboren Zunachst als diplomatischer Vertreter der Republik Genua an den Wiener Hof gekommen trat er 1733 in kaiserliche Dienste uber Er diente dem Haus Habsburg zur Zeit von Kaiserin Maria Theresia organisierte die erste Kriegsmarine in den Erblanden wurde schliesslich General Feldmarschall und war als Statthalter in der Lombardei mit der Umsetzung einer Verwaltungsreform betraut Er erhielt spater den Orden vom Goldenen Vlies und zog sich 1768 nach Bologna zuruck wo er den Palazzo Pallavicini Bologna erwarb und 1773 verstarb 1770 veranstaltete er dort fur die Familie Mozart einen Empfang um Wolfgang Amadeus Mozart den Zugang zur dortigen Gesellschaft zu ermoglichen Sein Sohn Karl Carlo 1756 1789 fiel mit 33 Jahren als Generalmajor im Turkenkrieg Dessen Sohn Eduard 1787 1839 hatte sechs Sohne und eine Tochter die Nachkommen haben Einer der Sohne Alfons erhielt 1868 die Bestatigung des Markgrafentitels fur die osterreichischen Erblande Neben Heiraten mit einflussreichen Familien der Donaumonarchie wie den Hardegg Erdody Furstenberg Zichy oder Szechenyi bedeuteten die Verleihung des Indigenats der Staatsburger und Adelsrechte von Ungarn im Jahre 1803 sowie des bohmischen und mahrischen Inkolats im Jahre 1843 beides fur Eduard Markgraf Pallavicini und seine Nachfahren eine Starkung der Position der Familie in Osterreich Ungarn Alexander Oswald Markgraf Pallavicini 1853 1933 war Mitglied des Oberhauses im ungarischen Parlament k u k Kommandant und geheimer Rat Ritter des Malteserordens des Ordens vom Goldenen Vlies und des Ordens der eisernen Krone Johann Pallavicini 1848 1941 war Gesandter im rumanischen Konigreich und ausserordentlicher Botschafter des Kaiserreichs in Konstantinopel bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 Auf Alfred Pallavicini 1848 1886 Offizier im Tiroler Kaiserjagerregiment und Extremalpinist geht der Name der Pallavicinirinne am Pasterzengletscher am Fusse des Grossglockner zuruck die er 1876 mit drei Bergfuhrern als erster beging nbsp Palais Pallavicini in WienDas Ende der osterreichisch ungarischen Monarchie zeichnete auch diese Familie Durch den Ersten Weltkrieg Bodenreformen in der Tschechoslowakei und politische Veranderungen in Ungarn gingen die dort gelegenen ausser osterreichischen Besitzungen sukzessive verloren In Ungarn beteiligte sich Gyorgy jun Pallavicini 1912 1949 mit Beginn des Zweiten Weltkrieges am Widerstand gegen die deutsche Besetzung und nahm nach Ende des Krieges sofort Anstrengungen auf um Otto von Habsburg zum Konig Ungarns zu machen Mit Verabschiedung des Gesetzes das Ungarn zur Republik machte musste er seine Plane begraben und wurde ob seiner Ideologien verhaftet und zur Zwangsarbeit verurteilt Sein jungerer Bruder Antal wurde nach der Revolution 1956 zum Tode verurteilt 1991 rehabilitiert und postum zum Oberst ernannt und mit Orden um seine Verdienste ausgezeichnet Ein Teil der Familie verliess Ungarn im Jahre 1945 Karoly Pallavicini war erst in Amerika und spater in Wien im Bankwesen tatig unterstutzte aber zeitlebens seine Heimat Ungarn und war dort ein grosser Befurworter der Offnung Seine Familie bewohnt heute das Wiener Palais Pallavicini das seit dem Jahre 1842 zu ihren Besitztumern zahlt Pallavicini Rospigliosi Rom Bearbeiten nbsp Palazzo Pallavicini Rospigliosi RomDas bis heute existierende romische Furstenhaus Pallavicini Rospigliosi geht im Mannesstamm auf den Neffen von Papst Clemens IX Giovanni Battista Giambattista Rospigliosi 1646 1722 zuruck Der Papst der einer burgerlichen Wollhandlerfamilie aus Pistoia entstammte uberhaufte seine Angehorigen mit eintraglichen Amtern insbesondere seinen Bruder Camillo Domenico Rospigliosi 1601 1670 und dessen Sohne darunter neben Giambattista den Kardinal Giacomo Rospigliosi und den Admiral Vincenzo Rospigliosi 1635 1673 Von allen Brudern war Giambattista der einzige der Nachkommen hatte Sein Onkel erhob ihn in den papstlichen Adel und zum Fursten Er heiratete 1670 Maria Camilla dei Pallavicini aus Genua eine Nichte des Kardinals Lazzaro Pallavicino 1602 1680 Dieser setzte seine Nichte zur Erbin ein und bestimmte seinen Nachlass einschliesslich seiner Kunstsammlung zum Fideikommiss der an ihren zweitgeborenen Sohn fallen sollte und in jeder darauffolgenden Generation an den jeweils zweiten Sohn des Fursten Rospigliosi Diese jungeren Sohne sollten den Namen Pallavicini ihrem eigenen Familiennamen hinzuzufugen Giambattistas erstgeborener Sohn Clemente Domenico 1674 1752 wurde zweiter Furst Rospigliosi und Herzog von Zagarolo sein jungerer Bruder Niccolo 1697 1788 nahm den Namen Rospigliosi Pallavicini an und wurde Principe di Gallicano und Marchese di Colonna Die Rospigliosi hatten die einstigen Grundherrschaften der Familie Colonna in Zagarolo Colonna und Gallicano nel Lazio von den Ludovisi als Erben der Colonna gekauft In Generationen in denen nur ein Sohn des jeweiligen Fursten vorhanden war fielen Besitzungen und Titel zusammen Beide Bruder teilten sich jeweils den Palast in Rom Die beiden Sohne des Fursten Giulio Cesare Rospigliosi 1781 1859 Francesco Pallavicini Rospigliosi und Clemente Rospigliosi VII principe Rospigliosi begrundeten schliesslich zwei getrennte Familienzweige welche die entsprechenden Namen und Titel ubernahmen 13 Der Zweig Rospigliosi Pallavicini nennt sich aber meist Principi Pallavicini Rospigliosi um sich vom anderen Zweig den Principi Rospigliosi zu unterscheiden Furst Giulio Pallavicini Rospigliosi war der Letzte seines Zweiges und adoptierte 1929 den Grafen Guglielmo de Bernis de Courtavel einen Enkel seiner Schwester Margherita Marchesa Misciatelli der mit koniglicher Genehmigung 1937 auch den Furstentitel ubernahm Dieser fiel im Krieg und hinterliess nur eine Tochter Maria Camilla die 1968 Armando Diaz della Vittoria heiratete einen Enkel des Generals Armando Diaz Ihre beiden Sohne sind Don Sigieri und Don Moroello Diaz Della Vittoria Pallavicini Sie besitzen bis heute den Palazzo Pallavicini Rospigliosi mit einer der grossten privaten Kunstsammlungen in Rom den 1704 Giambattista Rospigliosi und Maria Camilla Pallavicini erworben hatten Der andere Familienzweig die Fursten Rospigliosi mussten allerdings ihren Anteil an Palast und Sammlung aufgrund von Uberschuldung verkaufen ebenso die Palaste in Zagarolo und Fiumicino Maccarese Die Familie besass auch Palaste in Pistoia das Elternhaus des Papstes sowie in Florenz wohin sie sich in der napoleonischen Besatzungszeit zeitweise zuruckgezogen hatten und betreibt bis heute Weinguter in Latium so in Colonna Gallicano und Cerveteri Wappen BearbeitenStammwappenEin Schach von funf roten und vier silbernen Feldern Wappen der lombardischen LinieIm Schild das Stammwappen daruber ein goldenes Schildhaupt mit einem schwarzen bekronten Doppeladler als Zeichen fur die Reichsunmittelbarkeit des Stato Pallavicino Wappen der Linie aus GenuaDas Stammwappen mit veranderter Tingierung ein Schach von funf goldenen und vier blauen Feldern Spater Abwandlungen In Gold ein schwarzer zweikopfiger gekronter Adler mit ausgespannten Flugeln von sich gestreckten goldenen Fangen ausgeschlagener roter Zunge der Reichsadler wie bei der lombardischen Linie jedoch als Brustschildhalter auf dessen Brust das Wappen der Genueser Linie unter einem silbernen Schildhaupt darin ein horizontal liegendes dreifaches schwarzes Kreuz nbsp Wappen der ungarischen Grafen Pallavicini nbsp Wappen der Pallavicini aus der Lombardei nbsp Wappen der Pallavicini aus Genua nbsp Wappen der Marquis Pallavicini nbsp Wappen der Grafen von Pallavicini nbsp Wappen der Grafen von Pallavicini nbsp Wappen des Kardinals Antonio Gentile Pallavicini 1441 1507 Bekannte Namenstrager Bearbeiten nbsp Sforza Pallavicino 1519 1585 Soldnerfuhrer in Ungarn und Siebenburgen General der Republik Venedig nbsp Agostino Pallavicini 1577 1649 103 Doge von Genua 1637 1639 Konig von Korsika nbsp Kardinal Opizio Pallavicini 1632 1700 Erzbischof von Spoleto nbsp Irene Grafin von Arco Steppberg geb Marchesa Pallavicini 1811 1877 Oberto I il Pelavicino 1080 1148 Stammvater der Pallavicini Alberto Pallavicino il Greco ca 1106 1148 Kreuzfahrer des ersten Kreuzzuges Oberto Pallavicino 1197 1269 Condottiere Fuhrer der Ghibellinen unter Kaiser Friedrich II Reichsvikar Generalkapitan von Mailand Herr in Cremona Pavia und Piacenza Guido Pallavicini 1204 ca 1237 Kreuzfahrer des vierten Kreuzzuges Markgraf von Boudonitza Rolando Pallavicino il Magnifico 1393 1457 Condottiere und Grunder des Stato Pallavicino Antonio Gentile Pallavicini 1441 1507 Kardinal Giovanni Battista Pallavicino 1480 1524 Kardinal Gerolamo Pallavicini Bischof von Novara 1485 1503 Cipriano Pallavicino 1567 1586 Erzbischof von Genua 1567 1586 Sforza Pallavicino 1519 1585 Soldnerfuhrer in Ungarn und Siebenburgen General der Republik Venedig Tobia Pallavicino ca 1521 1581 Unternehmer Senator und Gouverneur von Genua Sir Horatio Pallavicino um 1540 1600 Handler Banker Diplomat in England Francesco Maria Sforza Pallavicino 1607 1667 Kardinal Ferrante Pallavicino 1615 1644 Kaplan des Generals Octavio Piccolomini wurde wegen satirischer Schriften gegen den Nepotismus Urbans VIII enthauptet Opizio Pallavicini 1632 1700 romischer Kardinal Nuntius in Koln 1677 Erzbischof von Spoleto 1689 1691 Rannuzio Pallavicino 1632 1712 Kardinal Agostino Pallavicini 1577 1649 103 Doge von Genua 1637 1639 Antonio Maria Pallavicini 1674 1749 Lateinischer Patriarch von Antiochia ab 1743 Lazzaro Pallavicini Kardinal 1680 Kardinal Lazzaro Pallavicini 1684 1744 italienischer romisch katholischer Geistlicher Titularerzbischof und papstlicher Diplomat siehe Lazzaro Pallavicino Lazzaro Opizio Pallavicini 1719 1785 italienischer Kardinal Johann Lucas von Pallavicini Centurioni 1697 1773 Generalfeldmarschall kommandierender General der kaiserlichen Truppen in Italien Generalstatthalter der Lombardei Gian Carlo Pallavicino 1722 1794 179 Doge von Genua 1785 1787 Alerame Maria Pallavicini Doge 1730 1805 Gouverneur von Genua 181 Doge von Genua 1789 1791 Karl von Pallavicini 1756 1789 osterreichischer Generalmajor Giorgio Pallavicino Trivulzio 1796 1878 italienischer Politiker und Freiheitskampfer wahrend des Risorgimento Alerame Maria Pallavicini Bischof 1803 1867 Weihbischof in Genua Irene Pallavicini 1811 1877 Schwiegertochter von Maria Leopoldine von Osterreich Este Alfred von Pallavicini 1848 1886 osterreichischer Bergsteiger und Gewichtheber Janos von Pallavicini 1848 1941 osterreichisch ungarischer Diplomat Alexander Pallavicini 1853 1933 ungarisch Sandor Pallavicini Markgraf Friedrich Ludwig Berzeviczy Pallavicini 1909 1989 osterreichisch ungarischer Maler und Graphiker Innenarchitekt und Buhnenbildner Anton Pallavicini alias Palinkas 1922 1957 Major Teilnehmer des Ungarischen Volksaufstands 1956Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Pallavicini die Grafen und Markgrafen Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 21 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 231 Digitalisat Luigi Chini I Pallavicino la storia di una famiglia longobarda L I R edizioni Piacenza 2014 Barbara Bernabo I Pallavicini di Genova tra XIV e XVI secolo in Quaderni Obertenghi III 2011 S 69 150 Martha Riess Die Familiengeschichte des Hauses Pallavicini in Osterreich Ungarn PDF auf www palais pallavicini at Heinrich von Kadich Konrad Blazek Der mahrische Adel J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Vierten Bandes zehnte Abtheilung Bauer amp Raspe Nurnberg 1899 S 95 96 Tafel 75 Gustavo Mola di Nomaglio Geografia feudale dei Pallavicino in Piemonte tra medioevo ed eta moderna in Quaderni Obertenghi 4 Secc XVI XIX Roma Associazione Culturale Obertenga pp 181 248 2014 1 Genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser auf das Jahr 1868 S 600ff Historischer AbrissWeblinks Bearbeiten nbsp Commons House of Pallavicini Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Siebmachers Wappenbuch Der Adel von Ungarn auf www arcanum hu Der mahrische Adel nach Kadich und Blazek Wappen auf www dokumentyslaska pl Buchstabe PEinzelnachweise Bearbeiten Pallavicini nell Enciclopedia Treccani Abgerufen am 24 Januar 2021 italienisch Albero Geneaologico Nicht mehr online verfugbar 11 Oktober 2016 archiviert vom Original am 11 Oktober 2016 abgerufen am 23 Januar 2021 Website Treccani Palazzo Pallavicino in Cortemaggiore Siehe italienischen Artikel Castello di Pietramogolana Angelo Pezzana Storia della citta di Parma continuata 2 Tomo Ducale Tipografia Parma 1842 S 446 448 Famiglia Pallavicino in Soprintendenza Archivistica per la Liguria Siehe italienischen Artikel Palazzo Durazzo Pallavicini Pallavicino Foundation Palazzo Interiano Pallavicini an der Piazza delle Fontane Marose Genua Il Principe Borromeo completa l acquisto di Villa e Parco Pallavicino 8 Januar 2021 Kempelen Bela Magyar nemes csaladok Geschichte Abgerufen am 23 Januar 2021 La Familia Pallavicini Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pallavicini Adelsgeschlecht amp oldid 238185600