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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum ungarischen Turner siehe Imre Erdody Die Familie Erdody ˈɛrdoːdi ist ein ungarisches Magnatengeschlecht das unter dem Namen Bakoch de Genere Erdewd 1187 erstmals erwahnt wird und sich nach dem Ort Erdod heute rumanisch Ardud benannte Wappen der ErdodyEs nahm seinen Aufstieg mit Kardinal Tamas Bakocz Erzbischof von Esztergom 1442 1521 der zahlreiche Besitzungen erwarb Auch wahrend der Reformationszeit blieben die Erdody zumeist katholisch Die Angehorigen der Familie Erdody waren stets loyale Anhanger der Habsburger und stellten mehrmals den Ban von Kroatien siehe auch Liste der Bane von Kroatien Ab 1728 spalteten sich mehrere Linien ab Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Verbindung zur katholischen Kirche 1 2 Verbindung zum Kaiserhaus 1 3 Kunstmazene 1 4 Nach dem Ersten Weltkrieg 2 Besitztumer 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Portrat des Kardinals Tamas Bakocz nbsp Schloss Varazdin Kroatien in der gleichnamigen Gespanschaft die das Wappen der Grafen Erdody fuhrt nbsp Schloss Hlohovec Slowakei ungarisch Galgoc 1187 wird die Familie zum ersten Mal urkundlich erwahnt unter dem Namen Bakoch de Genere Erdewd im Komitat Szatmar Dort existiert der Ort Erdod rumanisch Ardud 1319 geht aus dem Capitolum Transylvaniae hervor dass Nikolaus Bakoch zum ungarischen Kleinadel gehorte Der Aufstieg der Familie begann mit Tamas Bakocz de Erdewd der Erzbischof von Esztergom Kardinal und lateinischer Patriarch von Konstantinopel war Zudem war er Kanzler Ungarns unter Matthias Corvinus Ladislaus II und Ludwig II den er auch kronte Bakocz wurde im Ausland oft als zweiter Konig Ungarns bezeichnet Nach dem Tode Papst Julius II wurde er fast zum Papst gewahlt 1485 wurde er von Matthias Corvinus in den ungarischen Grafenstand erhoben Das Haus Erdody ist damit die alteste ungarische Familie die in den Grafenstand erhoben wurde 1521 stirbt Kardinal Tamas Bakocz und hinterlasst seinen Neffen ein riesiges Vermogen welches auch die Besitzungen Monyorokerek Schloss Eberau Burgenland Janoshaza Komitat Vas Somlovar und Monoszlo beide im Komitat Veszprem daher der Name Graf Erdody de Monyorokerek et Monoszlo umfasst Mit ihm beginnt der Aufstieg zum Magnatengeschlecht Nach Bakocz folgten mehrere wichtige Personen die die Geschicke Ungarns lenkten Peter I Venetianus war oberster Feldherr unter den Konigen Ludwig II und Ferdinand I Mit seinem Sohn in Konflikt geraten siedelte er nach Venedig uber wo er in das Patriziat der Republik Venedig aufgenommen wurde Peter II Sohn von Peter Venetianus war ebenfalls oberster Befehlshaber der ungarischen Armee und als Ritter Mitglied im Orden vom Goldenen Vlies Er war der erste Banus von Kroatien aus dem Hause Erdody welche von allen Familien des Hochadels den Banus am oftesten gestellt hat Peter Erdody fuhrte die ungarischen Truppen zur Unterstutzung des Kaisers im Schmalkaldischen Krieg wofur ihn Kaiser Maximilian II 1565 zum Reichsgrafen und 1566 zum Reichsfursten erhob Peter III war ebenfalls Banus von Kroatien und konnte die Turken wiederholt schlagen wofur die Erdody den Titel des Erbobergespan von Warasdin Varazdin erhielten Georg Erdody begrundete die Besitzungen in Hlohovec um 1730 und war bekannt fur den Unterhalt seines Privatorchesters in Pressburg Langere Zeit war er als gesetzlicher Vertreter fur seinen Neffen Prinz und spater Furst Paul Esterhazy eingesetzt Joseph Erdody war Kanzler Ungarns und Siebenburgens am Kaiserhof und wurde von Kaiser Franz I fur seine Verdienste zum Ritter vom Goldenen Vlies erhoben Der Kaiser besuchte seinen Kanzler 1802 auf dessen Schloss in Hlohovec welches zu Ehren des Kaisers renoviert und umgebaut wurde und so seine heutige Form erhielt Wahrend der folgenden Jahrhunderte spielte die Familie Erdody weiterhin eine sehr wichtige Rolle in der Politik und Administration Ungarns und der Habsburgermonarchie Verbindung zur katholischen Kirche Bearbeiten Im Gegensatz zu vielen anderen Adelsfamilien der habsburgischen Erblande blieben die Erdody auch wahrend der Reformationszeit zumeist katholisch Der Ban Peter II Erdody 1504 1567 ein Verwandter von Hans Ungnad 1493 1564 wurde evangelisch sein Sohn Tamas Erdody 1558 1624 der auf der Jesuitenschule in Grosswardein unterrichtet worden war trat dagegen 1570 als Zwolfjahriger drei Jahre nach dem Tod seines Vaters zum katholischen Glauben uber Auffallend ist dass neben Bakocz noch neun weitere Mitglieder der Familie Bischofe und Kardinale der katholischen Kirche waren und dass besonders in Westungarn viele Kloster und Kirchengrundungen wie das Kloster Ohics in Kroatien auf sie zuruckgehen Verbindung zum Kaiserhaus Bearbeiten nbsp Schloss Rotenturm BurgenlandDie Erdody waren stets loyale Anhanger der Habsburger was ihnen gerade in den spateren Jahrhunderten ein riesiges Vermogen und ausgedehnte Landereien in Ungarn der Slowakei und Kroatien einbrachte Sie ubernahmen im Verwaltungsapparat der Donaumonarchie wichtige Amter und Aufgaben unter anderem uber lange Zeit die Ungarische Hofkanzlei und die Stelle als Banus von Kroatien Dalmatien und Slavonien Graf Stephan Erdody 1812 1896 vermittelte wahrend der Revolution 1848 49 vertrat Ungarn beim ungarisch kroatischen Ausgleich von 1867 und liess 1864 das Schloss Rotenturm erbauen Sein Sohn Thomas Graf Erdody war Sekretar und Adjutant des letzten osterreichischen Kaisers Karl I und als solcher in die Affare um die Sixtus Briefe sowie 1921 in die gescheiterten Restaurationsversuche Karls nach der Ausrufung der Ersten Republik verwickelt Er leitete die Friedensverhandlungen mit Frankreich was allerdings erfolglos blieb Kunstmazene Bearbeiten Die Grafin Anna Maria von Erdody 1779 1837 war eng mit Beethoven befreundet Im Jahre 1808 wohnte er bei ihr in Wien in dem Haus Krugerstrasse Nr 1074 Spater widmete er ihr die Klaviertrios op 70 1809 die Sonaten fur Violoncello und Klavier op 102 1817 sowie den Kanon Gluck Gluck zum neuen Jahr WoO 176 1819 Neben den Esterhazy werden die Erdody zu den bedeutendsten Kunstforderern Ungarns gezahlt So standen die Komponisten Ignaz Pleyel und Joseph Haydn in Diensten des Hauses In Leopoldstadtl besassen die Erdody eines der grossten privaten Opernhauser Ungarns Vor der Vernichtung durch die rote Armee galten insbesondere die Schlosser Hlohovec und Monoszlo zu den kunstreichsten Hausern des Landes Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Zusammenbruch Osterreich Ungarns zerstreuten sich die Erdodyschen Besitzungen auf die Nachfolgestaaten der Monarchie was auch bedingt durch Zwangsenteignungen etwa 1925 Schloss Varazdin im neu entstandenen Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen heute in Kroatien zu einer erheblichen Schmalerung der Besitzungen fuhrte Den endgultigen Zusammenbruch brachte aber erst der Zweite Weltkrieg Wahrend des Kriegs hielt sich das mit den Erdody verwandte bayerische Konigshaus auf dem Schloss Somlovar auf da diese vor den Nazis gefluchtet waren Als die Rote Armee einmarschierte zwang sie den Grossteil der Familie zur Flucht nach Westen und brachte die weitgehende Enteignung und Zerstorung der Guter und Schlosser mit sich Schloss Eberau im Burgenland ungarisch Monyorokerek befindet sich seit dem Erwerb durch Furstprimas Tamas Bakocz 1496 mit Unterbrechung von 1557 bis 1613 bis heute im Besitz von Nachkommen Das Schloss Kohfidisch wurde im 17 Jahrhundert anstelle eines zu Eberau gehorenden Meierhofes erbaut und befindet sich heute im Besitz von Alexander Kottwitz Erdody Adoptivsohn von Johanna Palffy Daun geb Erdody Besitztumer BearbeitenSchloss Somlovar heute Doba Ungarn Schloss Eberau Monyorokerek Burgenland Schloss Hlohovec Galgoc Schloss Kohfidisch Burgenland Schloss Monoszlo Schloss Novi Marof Schloss Rotenturm Schloss Varazdin Schloss Vep Erdody Landgut ehemals Beethoven Gedenkstatte in Jedlesee in Wien Palais Erdody Hatvany in Budapest Palais Erdody Furstenberg in Wien nbsp Schloss Somlovar heute Doba Ungarn nbsp Schloss Eberau Burgenland ungarisch Monyorokerek nbsp Schloss Kohfidisch Burgenland nbsp Schloss Vep Ungarn nbsp Palais Erdody Hatvany in Budapest nbsp Palais Erdody Furstenberg in WienPersonlichkeiten BearbeitenPeter II 1504 1567 Reichsgraf und Furst erster Ban von Kroatien aus der Familie Tamas Toma 1558 1624 Sohn Peter II Ban von Kroatien Marie von Erdody 1779 1837 Vertraute von Ludwig van Beethoven Janos Erdody 1794 1879 ungarischer Politiker und Gouverneur von FiumeLiteratur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Deutsche Grafen Haeuser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung Band 3 Leipzig 1854 S 997 f Digitalisat Constantin von Wurzbach Erdody zu Monyorokerek und Monte Claudio Grafen von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 4 Theil Verlag der typogr literar artist Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1858 S 67 69 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erdody Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Erdody im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Gotha Stammbaum Abgerufen am 16 Mai 2010 Beethovengedenkstatte Grafin Anna Maria Erdody Schlossl Festschrift der Gemeinde KohfidischNormdaten Person GND 1037951786 lobid OGND AKS VIAF 304964357 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdody amp oldid 237758780