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Hans III Ungnad von Weissenwolff Freiherr von Sonnegg Sonneck in Karnten 19 November 1493 27 Dezember 1564 auf Schloss Winteritz Vintirov in Bohmen war ein osterreichischer Staatsmann der spater in Urach Wurttemberg eine Buchdruckerei unterhielt um die Reformation zu unterstutzen Hans Ungnad aus dem Trubarjev zbornik 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Quellen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Ungnad war ab 1530 Landeshauptmann der Steiermark wo sich gerade die von Martin Luther initiierte Reformation ausbreitete zugleich wurde er Vizedom von Celje 1532 fuhrte er seine Truppen erfolgreich in eine Schlacht gegen die Turken Ab 1540 war er Oberster Feldhauptmann auf dem Territorium das dem heutigen Slowenien und Zentral Kroatien entspricht er bekleidete auch weitere politische Amter So war er von 1542 bis 1544 Statthalter entspricht dem Landeshauptmann des Erzherzogtums Osterreich unter der Enns Ungnad wurde ein Anhanger Luthers Nachdem er sich beim romisch deutschen Konig und spateren Kaiser Ferdinand I vergeblich um die Religionsfreiheit bemuht hatte legte er 1556 seine Amter nieder Er ging zunachst nach Wittenberg wo er Philipp Melanchthon kennenlernte 1558 ging er nach Urach Dort ernannte ihn Herzog Christoph zu seinem Rat 1560 wandte sich der slowenische Reformator Primoz Trubar den er moglicherweise bereits aus Celje kannte der nun aber in Kempten lebte an ihn mit der Bitte die Publikation einer kroatischen Ubersetzung des Neuen Testaments finanziell zu unterstutzen Ungnad war von dem Projekt so begeistert dass er Stephan Consul der die Ubersetzung gemeinsam mit Antun Dalmatin angefertigt hatte nach Urach kommen liess Aus eigenen Mitteln sowie mit Unterstutzung des Herzogs und weiterer protestantischer Herrscher grundete er im Stift Urach die Windische chrabatische und cirulische Thrukerey d h Slowenische kroatische und kyrillische Druckerei auch Uracher Bibelanstalt genannt Dort wurden 1562 63 eine von Primoz Trubar ubersetzte und bearbeitete Version der Augsburgischen Konfession sowie eine von Stephan Consul und Antun Dalmatin angefertigte kroatische Ubersetzung des Neuen Testaments jeweils in zwei Versionen in glagolitischen und kyrillischen Lettern gedruckt Das Buch auf das sich die Glaubenspraxis der Evangelischen stutzt war verboten Wer mit Luthers Bibel erwischt wurde musste mit Haft oder Ausweisung rechnen Viehhandler Kauf und Fuhrleute schmuggelten die heisse Ware Bibel sowie Gesang und Gebetbucher uber schmale Pfade in entlegenste Habsburger Gebiete 1 Die Bucher sollten auch wie von Ungnad und Trubar erhofft unter Muslimen in der Turkei Verbreitung finden es waren sogar turkische Ubersetzungen geplant 2 Wahrend eines Besuchs bei seiner in Bohmen lebenden Schwester Elisabeth Grafin Schlick 1575 verstarb Hans Ungnad er wurde in der Tubinger Stiftskirche beigesetzt Die Druckerei wurde aufgelost Familie BearbeitenHans III Ungnad war der Sohn von Hans II Ungnad von Weissenwolff Freiherr von Sonnegg Sonneck auf Waldenstein 1472 um 1520 3 und Margarethe Lochner von Liebenfels um 1475 nach 1516 sowie Enkel von Johann I Christoph Ungnad von Weissenwolf 1442 mit Sonnegg belehnt 1490 4 und Anna Catharina von Fraunberg zu Haag um 1440 nach 1482 Er heiratete 1525 Anna Maria Freiin von Thurn auf Friedrichstein um 1500 1555 mit der er angeblich 20 Sohne und 4 Tochter hatte von denen Ludwig 1526 1584 Obersthofmarschall Christoph 1587 seit 1567 verheiratet mit Anna Losonczi der Geliebten von Balint Balassa 1576 1583 Ban von Kroatien Carl 1599 Simeon um 1530 1605 Ehrenreich Ernreich 1598 Judith Elisabeth 1572 seit 1548 verheiratet mit Juan de Hoyos Margareta 1572 und Helena das Erwachsenenalter erreichten 5 1555 heiratete Ungnad in Barby die ehemalige Werdener Nonne Magdalena Grafin von Barby und Mulingen 1530 1565 Mutter seiner Sohne Wolf gang um 1565 1594 und Hans Georg um 1562 1583 Ungnad war mit Peter II Erdody 1504 1567 der 1557 bis 1567 Ban von Kroatien war verwandt 6 sie schrieben sich gegenseitig als Schwager an Quellen BearbeitenWerner Raupp Ed Mission in Quellentexten Geschichte der Deutschen Evangelischen Mission von der Reformation bis zur Weltmissionskonferenz Edinburgh 1910 Erlangen Bad Liebenzell 1990 ISBN 3 87214 238 0 3 88002 424 3 S 49 50 a Primoz Trubar Vorrede vom 12 Januar 1562 von Der erst halb Theil des newen Testaments Tubingen 1562 glagolitisch S cij ciij b Hans III Ungnad von Weissenwolff Rundschreiben an die deutschen Churfursten und Fursten vom 14 September 1561 Original in Universitatsarchiv Tubingen Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Ungnad Johann III Hans In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 54 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1886 S 182 f Digitalisat Ludwig Theodor Elze Ungnad zu Sonneck Hans In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 308 310 Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 10 ISBN 3 598 23170 9 Heinz Dopsch Ungnad Hans III in Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bd 4 Munchen 1981 S 367 369 Ungnad Hans In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 16 Personen T Z und Nachtrage Stuttgart Bad Cannstatt 2022 S 139 141 Rolf Vorndran Kurzer Uberblick uber die Drucke der Sudslawischen Bibelanstalt in Urach in Gutenberg Jahrbuch 1976 S 291 297 Ernst Benz Hans von Ungnad und die Reformation unter den Sudslawen in Zeitschrift fur Kirchengeschichte Jg 58 1939 S 387 475 Bernhard Hans Zimmermann Hans Ungnad Freiherr von Sonneck als Forderer reformatorischer Bestrebungen bei den Sudslawen in Sudostdeutsche Forschungen Jg 2 1937 S 36 58 Bernd Zimmermann Landeshauptmann Hans Ungnad von Sonnegg 1493 1564 Ein Beitrag zu seiner Biographie in Gerhard Pferschy Hrsg Siedlung Macht und Wirtschaft Festschrift fur Fritz Posch Graz 1981 S 203 216 Bernd Zimmermann Turkenheld und Glaubensstreiter Hans Ungnad Freiherr von Sonnegg in Glaube und Heimat Evangelischer Kalender fur Osterreich 36 Jg 1982 S 77 81 Bernd Zimmermann Hans Ungnads Beziehungen zu Reformatoren und Theologen in Jahrbuch fur die Geschichte des Protestantismus in Osterreich Jg 102 103 1986 1987 S 179 191 Eintrag zu Hans Ungnad im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Lorenz Heiligensetzer Isabel Trueb Martin Mohle Ueli Dill Hrsg Treffenliche schone Biecher Hans Ungnads Buchergeschenk und die Universitatsbibliothek Basel im 16 Jhdt Basel 2005 Johannes Voigt Briefwechsel des Hans Ungnad Freiherrn von Sonnecks mit dem Herzog Albrecht von Preussen Aus dem XX Bande des von der kais Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Archivs fur Kunde osterreichischer Geschichtsquellen Wien 1858 Matthaeus Dresser Ungnadische Chronica darinnen der Herren Ungnaden Ankunft und Ausbreitung und ritterliche Thaten verzeichnet werden von 1147 an bis 1601 Leipzig 1602 Online und als PDF 30 MB Hans Joachim Bottcher Die Turkenkriege im Spiegel sachsischer Biographien Gabriele Schafer Verlag Herne 2019 ISBN 978 3 944487 63 2 S 48 56 Einzelnachweise Bearbeiten Bibelschmuggler Memento des Originals vom 10 Juni 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www swp de Werner Raupp Hrsg Mission in Quellentexten 1990 w o Quellen S 49 Ein Vorfahr u a von Kaiser Wilhelm II Konigin Beatrix der Niederlande Rotmarmornes spatgotisches Tumbengrabmal in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt von Eberndorf slowenisch Dobrla vas bei Volkermarkt in Karnten Eintrag zu Andreas Ungnad Bruder Johannes und Kinder in Personendatenbank der Hoflinge der osterreichischen Habsburger des 16 und 17 Jahrhunderts des Projekts Kaiser und Hofe Der Grossvater von Peter II Erdody Miklos Nikolaus Bakocz Erdody vor 1495 war mit einer Maria Ungnad verheiratet Statthalter des Erzherzogtums Osterreich unter der Enns 1521 bis 1749 Vorganger Georg von Rottal zu Thalberg Pietro Bonomo Siegmund von Dietrichstein Leonhard von Harrach zu Rohrau Cyriak Freiherr von Polheim und Wartenburg Georg Freiherr von Puchheim Christophorus Rauber Trojan von Auersperg Hans III Ungnad Freiherr von Sonneck Christoph von Eyczing Gabriel Ritter von Kreuzer Joachim Freiherr von Schonkirchen Oswald Philipp von Eyczing Seyfried von Breuner Ruprecht Freiherr von Stotzingen Wolfgang Freiherr von Hofkirchen Ernst Mollard Freiherr von Reineck und Drosendorf Paul Sixtus Trautson Graf zu Falkenstein Leonhard Helfried Graf von Meggau Seyfried Christoph von Breuner Georg Freiherr von Teufel auf Gundersdorf Johann Franz Trautson Graf zu Falkenstein Konrad Balthasar von Starhemberg Johann Quintin Freiherr von Jorger Ferdinand Karl Graf von Weltz Sigmund Friedrich von Khevenhuller Leopold Johann Victorin Wilhelm Graf von Windisch Graetz Johann Ferdinand Graf von Kuefstein Nachfolger Adam Philipp Losy Graf von Losymthal Landeshauptmanner im Herzogtum Steiermark 1494 bis 1749 Vorganger Jorg von Losenstein Reinprecht von Reichenburg Siegmund von Dietrichstein Hans Ungnad von Sonnegg Georg Freiherr von Herberstein Hans von Scharfenberg Georg Freiherr von Herberstein 2 Johann Graf von Montfort Max von Schrottenbach Siegmund Friedrich Freiherr von Herberstein Hans Ulrich Freiherr von Eggenberg Karl Graf von Saurau Johann Max Graf von Herberstein Siegmund Friedrich Graf von Trautmannsdorff Johann Max d J von Herberstein Georg Christian Graf von Saurau Georg von Stubenberg Georg Seifried Graf von Dietrichstein Karl Weikhard Graf Breuner Siegmund Rudolf von Wagensperg Karl Adam Graf Breuner Nachfolger Franz Ludwig Graf von Kuenburg Normdaten Person GND 104266112 lobid OGND AKS LCCN nb2006019355 VIAF 7698339 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ungnad HansALTERNATIVNAMEN Ungnad Freiherr von Sonnegg Hans vollstandiger Name Ungnad von Sonneck Hans Ungnad von Weissenwolf Hans III KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Staatsmann und BuchdruckerGEBURTSDATUM 19 November 1493STERBEDATUM 27 Dezember 1564STERBEORT Schloss Winteritz Bohmen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Ungnad amp oldid 238954294