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Radonice deutsch Radonitz ist eine Gemeinde im Okres Chomutov in Tschechien RadoniceRadonice u Kadane Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk ChomutovFlache 3162 3103 1 haGeographische Lage 50 18 N 13 17 O 50 296111111111 13 284444444444 322 Koordinaten 50 17 46 N 13 17 4 OHohe 322 m n m Einwohner 1 185 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 431 55Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse Kadan MastovBahnanschluss Vilemov u Kadane Kadansky RohozecPersonenverkehr 2006 eingestelltStrukturStatus GemeindeOrtsteile 12VerwaltungBurgermeister Jaroslav Santner Stand 2021 Adresse Radonice 1431 55 Radonice u KadaneGemeindenummer 563323Website obec radonice czLage von Radonice im Bezirk Chomutov Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 5 2 In Radonice lebten und wirkten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Ortschaft und Umgebung nbsp Hauser im OrtszentrumDie Ortschaft liegt neun Kilometer sudlich von Kadan Kaaden am ostlichen Fusse des Duppauer Gebirges im Nordbohmischen Becken am linken Ufer des Liboc Aubach Nordlich erhebt sich der Vintirovsky vrch Winteritzberg 386 m im Sudosten die Vilemovska hurka 361 m sudlich der Chlum 449 m und Radonicky vrch 411 m im Westen der Spicak 488 m Durch Radonice fuhrt die Bahnstrecke Vilemov u Kadane Kadansky Rohozec seit 2006 ist der Personenverkehr eingestellt Nachbarorte sind Vintirov und Miretice u Vintirova im Norden Zahorany im Nordosten Vilemov im Osten Vitcice und Podlesice im Sudosten Vojtechov und Mastov im Suden Radechov und Haj im Sudwesten Zdov im Westen sowie Kojetin im Nordwesten Die westlich auf dem Truppenubungsplatz Hradiste gelegenen Dorfer Ruzova Rosengarten und Ratibor Rodbern wurden zerstort Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung von Radonice erfolgte im Jahre 1196 als die Zisterzienser des Klosters Waldsassen die Gegend auf Gesuch von Milhost von Maschau in Besitz nahmen Die Schenkungsurkunde vom 20 Juni 1196 wurde auch von Hogir de Radonitz als Zeuge gegengezeichnet Eine Kirche ist seit 1352 nachweisbar In der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts gehorten die Guter den Brudern Nikolaus und Johann Lobkowicz von Hassenstein die 1434 gemeinschaftlich das Patronat uber die Pfarre besassen Ihnen folgten die Ritter von Obrovice 1474 wurde das Lehen Radonice mit den Dorfern Cejkovice Zabokliky Libedice Oploty und Kastice an das Gut Knezice angeschlossen Vladislav II verpachtete Knezice an Benesch von Weitmuhl In der nachfolgenden Zeit entstand die Herrschaft Winteritz Albrecht von Kolowrat verkaufte Winteritz einschliesslich des Gutes Radonitz 1508 an Apel von Vitzthum auf der Neuschonburg Auf dessen Gesuch erhob Vladislav II Radonitz im Jahre 1514 zur Stadt Darin enthalten waren Privilegien uber das Braurecht den Salzhandel das Handwerk das Marktrecht sowie das Meilenrecht Ab 1528 wurden Stadtbucher gefuhrt Mit dem Besitzer der angrenzenden Herrschaft Willomitz Wilhelm von Duppau lieferte sich Apel von Vitzthum zahlreiche Fehden 1530 hoben kaiserliche Beamte auf der Neuschonburg die Vitzthumsche Munzfalscherwerkstatt aus Apel von Vitzthum der sich zu der Zeit in Vlasim auf einer Hochzeitsfeier befand floh aus Bohmen Ferdinand I konfiszierte samtlichen Besitz Apel von Vitzthums und auch Wilhelm von Duppau geriet in den Verdacht des Betrugs Im Jahr 1532 verkaufte die Bohmische Kammer die Herrschaft Winteritz mit der Stadt Radonitz an Albrecht Graf Schlick Nachfolgend setzte in Radonitz ein weiterer Aufschwung ein Die Stadt wurde ummauert und mit vier Toren versehen 1533 entstand das Stadttor 1539 das Winteritzer Tor 1584 das Willomitzer Tor und 1594 das Untere Maschauer Tor 1534 wurde hinter der Kirche an dem uber den Markt fliessenden Bach eine Brauerei und Malzerei angelegt Nachdem Hieronymus Schlick 1612 ohne Nachkommen verstorben war fiel das Erbe an seinen Verwandten Heinrich Matthias von Thurn auf Winteritz Er kampfte wahrend des Standeaufstands als Heerfuhrer der Aufstandischen und verlor nach der Schlacht am Weissen Berg seine Guter Neuer Besitzer der Herrschaften Winteritz Sehrles und Wiedelitz wurde 1622 der kaiserliche General Ferdinand Graf Nagarol Die seit der Zeit der Schlicken evangelische Stadt wurde rekatholisiert 1622 weihte der Kaadener Dekan Hagelius die Kirche und setzte Johann Kometa als katholischen Pfarrer ein Die Witwe des Generals Nagarol untersagte der Mediatstadt 1628 bei Androhung des Verlustes samtlicher Privilegien die Aufnahme von Juden Im selben Jahre erwarb der spanische General Wilhelm Verdugo de la Scala 1629 die Herrschaft Ihm folgte seine Witwe eine geborene Nagarol und ab 1650 sein Stiefsohn Sebastian von Potting Er hob 1651 die von seinen Vorgangern erteilten Privilegien auf und fasste diese neu In der berni rula von 1654 sind fur die Stadt 71 besessene Einwohner ausgewiesen die deutsche Namen trugen In Radonitz waren zu dieser Zeit funf Metzger vier Schuster drei Backer Schneider und Zimmermeister zwei Schmiede Stellmacher Schankwirte sowie ein Tuchmacher Bader Gerber Orgelbauer Weber Trompetenbauer und Topfer ansassig Durch Kaiser Leopold I bekam die Stadt 1662 das Meilenrecht fur Salz und Korn verliehen 1663 bestatigte Sebastian von Potting das Braurecht und erteilte der Stadt zugleich das Schankrecht fur Bier Wein und Likor Im Jahr darauf wurde die Herrschaft an Johann Anton Losy von Losinthal verkauft Das alte marode Pfarrhaus wurde 1738 abgerissen und durch einen barocken Neubau ersetzt Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Radonitz ab 1850 eine Stadtgemeinde im Bezirk Kaaden Zu dieser Zeit wurden die links des Aubaches am Weg nach Willomitz gelegene Braunkohlenzeche Franziska und nordostlich der Stadt die Zeche Maria Theresia aufgenommen Rechts des Aubaches am Willomitzer Weg entstand eine Ziegelei 1869 stiftete Anton Jager ein neues Schulhaus Diese Schule wurde 1873 auf drei und 1874 auf vier Klassen erweitert Zu dieser Zeit waren 320 Kinder eingeschult An der Strasse nach Duppau wurde 1871 hinter der Stadt eine Zuckerfabrik errichtet Bereits zwei Jahre spater musste die Fabrik Konkurs anmelden Im Jahre 1884 wurde die Lokalbahn Kaschitz Schonhof bis Radonitz verlangert Nach Planen von Josef Rodl entstanden 1899 ein grosszugiger Kindergarten und 1901 eine Berufsschule Im Jahr 1902 nahmen die Kaadner Lokalbahnen die Eisenbahnstrecke von Willomitz nach Duppau in Betrieb Die Zuckerfabrik wurde 1910 durch ein Konsortium der bohmischen Zuckerfabriken aufgekauft und stillgelegt Im Jahr darauf wurde sie an das Unternehmen Anton Springer amp Sohne in Pressnitz verkauft das die Produktionsanlagen ausbauen liess Wegen des zunehmenden Verfalls kaufte die Stadt Radonitz die Fabrik auf und beabsichtigte sie in eigener Regie wieder in Betrieb zu nehmen Dies gelang jedoch nicht und 1917 wurde die Fabrik an Ferdinand Graf Lobkowicz auf Winteritz verkauft Dieser liess 1920 darin eine Krautverarbeitung einrichten die spater in die im selben Jahre gegrundete Konservenfabrik Lobl amp Fuchs spater Schuh amp Ziegler verlagert wurde 1923 wurde rechts des Aubaches in Richtung Willomitz die Braunkohlenzeche Juliane aufgenommen in unmittelbarer Nachbarschaft entstand die Zeche Josef 1930 wurde die Grube Juliane stillgelegt Zu dieser Zeit lebten in Radonitz 921 Menschen nbsp Platz mit Mariensaule nbsp Altes Burgerhaus nbsp Wohnhaus nbsp Schulgebaude nbsp WohnhauserNach dem Ersten Weltkrieg war Radonitz 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen worden Aufgrund des Munchner Abkommens kam die Stadt 1938 an das Deutsche Reich und gehorte bis 1945 zum Landkreis Kaaden Regierungsbezirk Eger im Reichsgau Sudetenland 1939 hatte Radonitz 858 Einwohner Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde in Radonitz ein Arbeitslager des Stalag XIII B Weiden eingerichtet Der fruhere sozialdemokratische Burgermeister Rudolf Valenta wurde in das KZ Dachau interniert Er kehrte 1942 zuruck und verstarb im Jahr darauf an den Folgen der Haft Ende April 1945 fuhrten zwei Todesmarsche von hunderten Haftlingen aus den Kaolinwerken in Kaaden durch Radonitz Der eine fuhrte nach Maschau und der andere 400 Gefangene umfassende Zug zog nach Saar und verlor sich im Duppauer Gebirge Funf Haftlinge wurden bei Radonitz erschossen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Radonice von der Tschechoslowakei ubernommen und der grosste Teil der deutschen Bevolkerung bis auf unabkommliche Bergleute wurde 1946 vertrieben Die Ziegelei wurde in den 1950er Jahren stillgelegt Um 1948 verlor Radonice seine Stadtrechte 1959 wurde der Bergbau auf der letzten Zeche der Frantiska Franziska eingestellt Mit Beginn des Jahres 1961 kam die Gemeinde zum Okres Chomutov und zugleich wurden die Gemeinden Miretice u Vintirova und Radechov als Ortsteile angeschlossen 1976 wurde Vintirov mit Haj Kadansky Rohozec Kojetin Vojnin Vlkan und Zdov eingemeindet Die Konservenfabrik stellte 1989 die Produktion ein Demographie Bearbeiten Bis 1945 war Radonitz uberwiegend von Deutschbohmen besiedelt die vertrieben wurden Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1785 0 k A 129 Hauser 3 1830 535 in 136 Hausern 4 1843 631 in 138 Hausern 5 1900 929 deutsche Einwohner 6 1921 976 davon 931 Deutsche 7 1930 921 8 1939 858 8 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs Jahr 1950 1961 1970 1980 1991 2001 2011Einwohner 642 640 639 858 833 834 867Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Radonice besteht aus den Ortsteilen Haj Gehae Kadansky Rohozec Bohmisch Rust Kojetin Kojetitz Miretice u Vintirova Meretitz Obrovice Wobern Radechov Radigau Radonice Radonitz Sedlec u Radonic Zettlitz Vintirov Winteritz Vlkan Wilken Vojnin Wohnung und Zdov Gestob 9 Grundsiedlungseinheiten sind Haj Kadansky Rohozec Kojetin Miretice u Vintirova Radechov Radonice Sedlec u Radonic Vintirov Vlkan Vojnin und Zdov 10 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Haj u Vintirova Kadansky Rohozec Kojetin u Radonic Radonice u Kadane Sedlec u Radonic Vintirov u Radonic und Vojnin 11 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Wallfahrtskapelle Maria Hilf Winteritz bei Radonitz RadoniceKirche Maria Geburt der turmlose Bau entstand 1702 unter Johann Anton Losy von Losinthal nach Planen von Peter Forting anstelle eines Vorgangerbaus Die Glocke stiftete der Hauptmann der Herrschaft Winteritz Georg Mercker Das Taufbecken aus dem Jahre 1579 stammt noch aus der alten Kirche und ist ein Werk des Kaadener Bildhauers Jorg Mayer Ein Altar wurde 1723 von Franziska Claudia Losy von Losintashl geborene Strasoldo gestiftet Das Bildnis des Allerheiligsten ist ein Werk von Johann Georg Heinsch aus dem Jahre 1702 1739 liess Adam Philipp Losy von Losinthal einen neuen Hauptaltar fertigen Mariensaule auf dem Markt sie entstand im Jahre 1846 nach dem Stadtbrand von 1842 Rathaus barocke Wallfahrtskapelle Mariahilf auf dem Vintirovsky vrch die 1725 1727 anstelle eines alteren Baus errichtete Kapelle brannte 1781 aus Die Kapelle wurde 1785 wieder aufgebaut und im Jahr darauf aufgehoben 1833 erfolgte eine erneute Weihe als Wallfahrtskapelle Nach der Einstellung der Wallfahrten im Jahre 1961 verfiel das Bauwerk Zwischen 1993 und 2003 erfolgte eine Sanierung Die Kapelle wird heute als Lapidarium Konzertsaal Galerie und Trauungssaal genutzt Die Tradition der Wallfahrten wurde wieder aufgenommen und von der Kommandantur des Truppenubungsplatzes Hradiste gefordert 12 Neues Gnadenbild Maria mit Kind von B E Murillo Kopie 13 Altes Schloss Vintirov der Renaissancebau entstand um 1550 fur Albrecht Graf Schlick fur den Bau des Neuen Schlosses wurden drei Viertel des Bauwerks abgerissen Zum Zeitpunkt des Kaufs der Herrschaft durch Johann Anton d A Losy von Losinthal war das Schloss verkommen Das Bauwerk ist derzeit wiederum in einem verfallenen Zustand Neues Schloss Vintirov erbaut 1717 bis 1720 fur Johann Anton Losy von Losinthal Alfred zu Windisch Graetz liess das Schloss in den Jahren 1817 1823 nach Planen des Baumeisters Jean Moreau umgestalten Das Schloss ist derzeit ruinos barocke Kirche St Margarethen in Vintirov der turmlose Bau entstand 1730 Auf dem Kirchendach befindet sich ein Glockenturmchen Lapidarium der verschwundenen Orte im Duppauer Gebirge auf dem Winteritzer KapellenbergPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Ignaz Walter 1755 1822 Opernsanger und Komponist Johann von Wenisch 1802 1895 Jurist und Politiker Athanasius Bernhard 1815 1875 Zisterzienserabt von Ossegg Wilhelm Runtsch 1921 1977 deutscher Politiker geboren in RadigauIn Radonice lebten und wirkten Bearbeiten Friedrich Bernau 1849 1904 eigentlich Premysl Cyril Backora der Burgenforscher und Schriftsteller zog nach dem Konkurs der Zuckerfabrik 1873 von Mscheno nach Radonitz und war acht Jahre Prokurist Er bewohnte in dieser Zeit eine zur Fabrik gehorige Dienstwohnung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Radonice Chomutov District Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Radonice bei hrady czEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 563323 Radonice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 7 Saatzer Kreis Prag und Wien 1787 S 127 128 Ziffer 2 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 199 Ziffer 27 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 14 Saazer Kreis Prag 1847 S 242 Ziffer 2 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 16 Leipzig und Wien 1908 S 561 Genealogie Netz Sudetenland a b Michael Rademacher Landkreis Kaaden Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 http www uir cz casti obce obec 563323 Obec Radonice http www uir cz zsj obec 563323 Obec Radonice http www uir cz katastralni uzemi obec 563323 Obec Radonice Mariahilf Bergkapelle Winteritz Memento des Originals vom 24 Februar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kaaden duppau de abgerufen am 24 Februar 2017 siehe https commons wikimedia org wiki File Bartolom C3 A9 Esteban Perez Murillo 019 jpgStadte und Gemeinden im Okres Chomutov Bezirk Komotau Bilence Blatno Bolebor Brezno Cernovice Domasin Drouzkovice Hora Svateho Sebestiana Hrusovany Chbany Chomutov Jirkov Kadan Kalek Klasterec nad Ohri Kovarska Krystofovy Hamry Krimov Libedice Loucna pod Klinovcem Malkov Mastov Medenec Misto Nezabylice Okounov Otvice Perstejn Pesvice Petipsy Racetice Radonice Rokle Sporice Strupcice Udlice Vejprty Velika Ves Vilemov Vrskman Vsehrdy Vsestudy Vysluni Vysoka Pec Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radonice u Kadane amp oldid 222180696