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Vejprty deutsch Weipert ist eine Stadt im Ustecky kraj in Tschechien VejprtyVejprty Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk ChomutovFlache 977 1474 1 haGeographische Lage 50 30 N 13 2 O 50 496666666667 13 033611111111 725 Koordinaten 50 29 48 N 13 2 1 OHohe 725 m n m Einwohner 2 872 1 Jan 2021 2 Postleitzahl 431 91 431 94Kfz Kennzeichen UVerkehrBahnanschluss Chomutov VejprtyAnnaberg VejprtyStrukturStatus StadtOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Jitka Gavdunova Stand 2021 Adresse Tylova 870 6431 91 VejprtyGemeindenummer 563404Website www vejprty czLage von Vejprty im Bezirk Chomutov Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Ortsgliederung 1 3 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Stadtepartnerschaften 5 Verkehr 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten Blick nach Vejprty vom Berg Barenstein 2017 Lage Bearbeiten Die Stadt liegt in Westbohmen im bohmischen Teil des Erzgebirges auf 760 m n m Die Ortslage grenzt im Westen unmittelbar an das benachbarte Barenstein in Sachsen Zwischen beiden Orten verlauft der Pohlbach tschech Polava der die Staatsgrenze zwischen Tschechien und Deutschland bildet Beide Orte liegen am Fusse des Basalt Tafelberges Barenstein Ortsgliederung Bearbeiten Die Stadt Vejprty besteht aus den Ortsteilen Ceske Hamry Bohmisch Hammer Vejprty Weipert und Vysada Lauxmuhle 3 Grundsiedlungseinheiten sind Ceske Hamry Nove Zvolani Neugeschrei und Vejprty 4 Der Ortsteil Weipert Grund mit dem Blechhammer der sich im Norden der Stadt direkt gegenuber dem Barensteiner Gemeindeteil Kuhberg befand wurde nach 1945 ausgesiedelt und nahezu vollstandig abgerissen 5 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Ceske Hamry u Vejprt und Vejprty 6 Nachbarorte Bearbeiten KonigswaldeBarenstein Krystofovy Hamry Christophhammer Oberwiesenthal Loucna pod Klinovcem Bohmisch Wiesenthal Kovarska Schmiedeberg Geschichte Bearbeiten Die Belegschaft des Grenzbahnhofs Weipert um 1905 im Stadtzentrum 2011 Gemeinsame Mitte Barenstein Vejprty Blick nach Barenstein 2017 Im fruhen Mittelalter fuhrte ein Handelsweg von Prag uber den Pressnitzer Pass bis nach Leipzig und Halle und uberquerte beim Blechhammer in Weipert Grund die Grenze 1413 wurde erstmals ein Grenzzeichen by dem wyprechte genannt und in Lehensurkunden von 1526 und 1573 ist die Rede vom Wusten Hammer Weyberth welcher sich im heute nicht mehr besiedelten Teil des einstigen Ortsteils Weipert Grund befand Nach dem Einzug der Reformation erhielt Weipert im Jahr 1551 eine evangelische Kirche die zu Ehren Martin Luthers Martinskirche genannt wurde Sie wurde auch von Glaubigen aus dem sachsischen Nachbarort Barenstein jenseits der Grenze besucht Offenliegendes Silbererz zog immer mehr Bergleute an Zechen und Ansiedlungen entstanden 7 1607 wurde Weipert Koniglich Freie Bergstadt Seit 1617 unterstand Weipert nicht mehr der Herrschaft Pressnitz sondern direkt dem Konig von Bohmen 8 Im Zuge der Gegenreformation verliess der letzte evangelische Pfarrer von Weipert im Jahr 1625 das Konigreich Bohmen Zahlreiche protestantische Einwohner von Weipert und der Nachbarorte verliessen ebenfalls das Land und siedelten sich auf der gegenuberliegenden sachsischen Seite des Pohlbachs als Exulanten an wo sie die Siedlungen Stahlberg Niederschlag und Hammerunterwiesenthal grundeten Das evangelische Gotteshaus wurde zunachst als katholische Kirche genutzt und spater zur Friedhofskapelle umfunktioniert 9 Nach den Revolutionsjahren 1848 49 im Kaisertum Osterreich wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit aufgehoben An ihre Stelle trat der Gerichtsbezirk Pressnitz von dem 1901 02 der Gerichtsbezirk Weipert abgespaltet wurde Dieser wurde dem neu gegrundeten Bezirk Pressnitz zugeordnet Die Zeit von 1860 bis 1910 wurde zu Weiperts Blutezeit 1872 erhielt Weipert mit Inbetriebnahme der Bahnstrecke Komotau Weipert einen grosszugig dimensionierten Grenzbahnhof 50 Fabriken Bankgebaude Verwaltungs und Burgerhauser machten die Stadt mit ihren fast 13 000 Einwohnern zu einer der bedeutendsten Industriestadte im oberen Erzgebirge Nach 1900 wurde der sudlich der Stadt liegende Ort Neugeschrei nach Weipert eingemeindet 10 Nach Ende des Ersten Weltkriegs und dem Niedergang der Donaumonarchie wurde Weipert 1919 der neu gebildeten Tschechoslowakei zugeschlagen Aufgrund des Munchner Abkommens kam Weipert 1938 an das Deutsche Reich im Oktober 1938 marschierten deutsche Truppen uber die Grenzbrucke ein und Weipert gehorte bis 1945 zum Landkreis Pressnitz Regierungsbezirk Eger im Reichsgau Sudetenland Die Eingliederung in den Landkreis Pressnitz erfolgte am 10 Oktober 1938 Dadurch entfiel im Oktober 1938 die Staatsgrenze nach Barenstein Die 1939 geplante Teilung des Landkreises Pressnitz und die Eingliederung des Gerichtsbezirks Weipert in den Landkreis Sankt Joachimsthal wurden bis 1945 nicht durchgefuhrt Vertreibung der Deutschen Hauptartikel Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Jahr 1945 die Tschechoslowakei in den Grenzen aus der Zeit vor dem Munchner Abkommen wiederhergestellt zu der nun auch die jetzt Vejprty genannte Stadt Weipert mit ihren Ortsteilen wieder gehorte Sie wurde nun durch den Okres Chomutov verwaltet Zwischen 1945 und 1946 wurde die uberwiegend deutschbohmische Bevolkerung vertrieben Ihr Vermogen wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert das Vermogen der evangelischen Kirche durch das Benes Dekret 131 liquidiert und die katholischen Stadtkirchen in der kommunistischen Ara enteignet Seitens der Tschechischen Republik erfolgte keine Abgeltung fur das eingezogene Vermogen Krieg und Vertreibung forderten etwa 460 Todesopfer Die stark entvolkerte Stadt verfiel zunehmend Hunderte Hauser sowie viele Fabrikgebaude vor allem im nordlichen Stadtteil Grund welcher in dem 1952 eingerichteten 100 Meter breiten Grenzstreifen lag und im Stadtzentrum wurden abgerissen Selbst im Jahre 1982 wurde noch die evangelische Kirche gesprengt An ihrer Stelle hat die Stadtverwaltung in einer Gemeinschaftsaktion mit dem Heimatausschuss Weipert im Sommer 2005 einen Gedenkstein aufgestellt Die daran angebrachte Tafel erinnert an das im Jahre 1905 im Jugendstil erbaute Gotteshaus und tragt zweisprachig die Aufschrift Herzen wurden verletzt aber der Verstand verlangt Versohnung 2004 lebten etwa 3000 Tschechen und ca 400 Deutsche 11 Prozent in der Stadt Mit gezielten Spendenaktionen sanierten die einst Vertriebenen die katholische Dekanalkirche Zu Allen Heiligen Daruber hinaus sorgte ein anonymer Geldgeber dafur dass die im Kriegsjahr 1942 abgenommenen drei Glocken im Mai 2005 bei Perner in Passau neu gegossen am 31 Juli 2005 vom Pilsner Bischof Frantisek Radkovsky geweiht und beim Heimattreffen am 4 September 2005 wieder erklingen konnten Zur Glockenweihe wurde erstmals seit Kriegsende auch wieder die Kirmes das Weiperter Fest gefeiert es soll alljahrlich wieder im Monat Juli stattfinden Zur Erhaltung des um 1551 erbauten Martinskirchleins konnte mittels einer gemeinsamen Spendenaktion der einstigen und der heutigen Bewohner sowie weiterer Finanzmittel des Denkmalschutzes eine umfassende Innenrestaurierung erfolgen Am Martinstag den 11 November 2006 ist das von Klaus Kastler aus Nurnberg rekonstruierte Altarbild feierlich enthullt worden Mit der Erneuerung der Aussenfassade haben die letzten Arbeiten ihren Abschluss gefunden Am 16 Dezember 2005 wurde der Grenzubergang nach Barenstein nach 60 Jahren wieder fur Kraftfahrzeuge bis 3 5 t geoffnet nachdem die Grenzbrucke kurz zuvor neu gebaut worden war Dabei wurden die verfallenen Gebaude der ehemaligen Firma Bayer amp Kreuzig die Fabrik Langer amp Sohne und die Kraft Fabrik abgerissen Auf dem abgeraumten Areal befinden sich Teile der Grenzabfertigungsanlage sowie ein Einkaufsmarkt und eine Tankstelle Im Jahr 2013 eroffnete auf dem Areal die Gemeinsame Mitte d h ein gemeinsames Ortszentrum von Barenstein und Vejprty Auf deutscher Seite befindet sich ein Pavillon der als Ausstellungsraum Informationszentrum und Kultursaal dient 11 Die Stadt bemuht sich sichtbar dem einstigen Stadtzentrum in dem heute viele Plattenbauten stehen wieder ein freundliches Gesicht zu geben Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1783 0 k A 305 Hauser 12 1830 0 2 972 in 402 Hausern 13 1845 0 3 275 in 410 Hausern 14 1857 0 4 160 am 31 Oktober 15 1869 0 5 3491880 0 6 3081890 0 8 1961900 10 039 deutsche Einwohner 16 1910 11 6921921 10 256 davon 9 996 94 Deutsche 17 1930 11 751 davon 11 103 Deutsche 238 Tschechen und 407 Auslander 18 19 1939 10 667 davon 611 Evangelische 9 721 Katholiken und zwei sonstige Christen keine Juden 18 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs 20 Jahr 1950 1961 1970 1980 1991 1 2001 1 2011 1Einwohner 4 476 4 467 3 546 3 820 3 320 3 336 2 9501 Vejprty mit Ceske Hamry und VysadaSehenswurdigkeiten BearbeitenWaldfriedhof am Ortsausgang Richtung Kovarska mit seinen imposanten Gruften kundet vom einstigen Reichtum der Stadt Kostel Vsech Svatych Zu Allen heiligen Anton Gunther Ruh im ehemaligen Stadtteil Grund gelegen am Weg vom Bahnhof zum fruheren Blechhammer Richtung Barenstein Ortsteil Kuhberg Wardis Kreuz Kostel Vsech svatych Waldfriedhof in Weipert Kostel svateho Martina Bahnhof Vejprty 2003 Panoramablick vom Hohen Stein auf Nove Zvolani Barenstein mit dem Barenstein und VejprtyStadtepartnerschaften BearbeitenGunzenhausen in Bayern ist seit 1954 die Patenstadt der einst aus Weipert vertriebenen Bevolkerung Mit dem unmittelbaren Ortsnachbarn Barenstein besteht seit 2005 ein Partnerschaftsvertrag Bereits seit 1990 wurden zwischen der Stadt Vejprty ihrem Nachbarort Barenstein in Sachsen und dem Heimatausschuss Weipert der die Interessen der Vertriebenen aus Weipert vertritt gute Kontakte aufgebaut Verkehr BearbeitenVom Bahnhof Vejprty aus bestehen im Saisonverkehr Sommer planmassige Bahnverbindungen nach Chomutov Bahnstrecke Chomutov Vejprty und Cranzahl Bahnstrecke Vejprty Annaberg Buchholz unt Bf Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenTheodor Innitzer 1875 1955 Kardinal Erzbischof von Wien Wilhelm Dick 1897 1980 Skispringer Ernst Bartl 1899 1972 Heimatpfleger und Bundesvorstand der Eghalanda Gmoi ferner Kommunalpolitiker in Eger Jupp Muller 1921 1985 Schriftsteller K F E Weisgarber 1927 Karikaturist Walter W Muller 1933 deutscher SemitistEhrenburger der Stadt ist Franz Illner 1855 1924 der hier ab 1887 als Stadtarzt wirkte und mit der Ehrenburgerschaft Anerkennung fur sein selbstloses Handeln erhielt 21 Weblinks Bearbeiten Commons Vejprty Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Stadt Vejprty tschechisch Webseite der Denkmalpflege Weipert e V zu historischen Gebauden von Weipert vor 1945 deutsch Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 563404 Vejprty Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2021 PDF 349 kB http www uir cz casti obce obec 563404 Obec Vejprty http www uir cz zsj obec 563404 Obec Vejprty Private deutschsprachige Homepage uber den Ortsteil Weipert Grund http www uir cz katastralni uzemi obec 563404 Obec Vejprty Liste der Bergwerke in Weipert auf www weiperter vorfahren de Allgemeiner Anzeiger der Kreisstadt Saaz S 341 Die evangelische Kirche von Weipert in der Geschichte der Erloserkirche Barenstein Neugeschrei auf der Webseite www weiperter vorfahren de Webseite der Gemeinsamen Mitte Barenstein Vejprty Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 2 Ellbogner Kreis Prag 1785 S 102 103 Ziffer 41 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 199 Ziffer 5 unten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 15 Elbogener Kreis Prag 1847 S 128 Statistische Ubersichten uber die Bevolkerung und den Viehstand in Osterreich Wien 1859 S 41 linke Spalte Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 20 Leipzig und Wien 1909 S 491 Ernst Pfohl Ortslexikon Sudetenland Seite 647 Helmut Preussler Verlag Nurnberg 1987 ISBN 3 925362 47 9 a b Michael Rademacher Sud stjoachim Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Rudolf Hemmerle Sudetenland Lexikon Band 4 Seite 474 Adam Kraft Verlag 1985 ISBN 3 8083 1163 0 Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 PDF Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 23 Januar 2016 tschechisch https www user tu chemnitz de tla boehmen grenzgaenger Grenzgaenger 36 pdf Der Grenzganger Informationen aus dem Bohmischen Erzgebirge Ausgabe 36 Juni 2014 abgerufen am 10 Feb 2020 Stadte und Gemeinden im Okres Chomutov Bezirk Komotau Bilence Blatno Bolebor Brezno Cernovice Domasin Drouzkovice Hora Svateho Sebestiana Hrusovany Chbany Chomutov Jirkov Kadan Kalek Klasterec nad Ohri Kovarska Krystofovy Hamry Krimov Libedice Loucna pod Klinovcem Malkov Mastov Medenec Misto Nezabylice Okounov Otvice Perstejn Pesvice Petipsy Racetice Radonice Rokle Sporice Strupcice Udlice Vejprty Velika Ves Vilemov Vrskman Vsehrdy Vsestudy Vysluni Vysoka PecGemeindeteile der Stadt Vejprty Ceske Hamry Vejprty mit Grund und Nove Zvolani Vysada Normdaten Geografikum GND 4402946 9 lobid OGND AKS VIAF 236541595 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vejprty amp oldid 218863039