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Die heute ublicherweise als Burg Sumburk Schonburg bekannte Ruine bei Klosterle heisst eigentlich Neuschonburg Seit 1950 wird sie meist vereinfacht Sumna genannt Burg Sumburk auf dem gleichnamigen BergBlick zum WohnturmrestBurgplan 1 Steinbruch 2 Befestigung 3 Vor Bastion 4 erstes Tor 5 zweites Tor 6 drittes Tor 7 Turm 8 Graben 9 ostliches Plateau 10 Wohnturm 11 Palas mit Kapelle 12 PalasSie befindet sich auf dem Gipfel des gleichnamigen Kegelberges Sumna im Egergraben bei Perstejn Purstein in Tschechien Von der stattlichen Burg sind auch heute noch grossere Teile der Aussenmauern des Palases und des grossen Wohnturmes erhalten Am Aufgang zur Burg befindet sich ein barocker Gutshof Ruine Inhaltsverzeichnis 1 Namensformen 2 Geschichte 3 Panaoramaansichten 4 Kernburg 5 Vorburg 6 Hinweise zu einer wohl abgegangenen Vorgangeranlage Schonburg 7 Sagen 8 Literatur 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseNamensformen BearbeitenDiese Burg und die vollig abgegangene altere Burg Schonburg wird seit dem Mittelalter mit zwei alternativ benutzten Namen in verschiedenen Urkunden Literatur und Landkarten benannt Schonburg tschechisch Sumburk oder Neuschonburg tschechisch Novy Sumburk Beide Namen sind historisch belegt Der Burgberg wird ublicherweise Sumna genannt was ubersetzt auch Schonburg heissen soll Die Karte Sachsens von Gerhard Mercator Amsterodam 1585 bezeichnet Berg und Burg als Neu Schonberg Die Karte Bohmens von G Mercator und J Hondius Amsterodam 1623 bezeichnet Berg Burg als N Schuburg Auf der Mullerschen Karte Johann Christoph Muller von 1720 sind Burg und Berg als Schonberg eingezeichnet Die Karte des Saazer Kreises von Franz Jacob Heinrich Kreibich von 1828 bezeichnet Ort Berg und Burg als Schonburg 1 Geschichte Bearbeiten1435 wurde Sumburk als Novy Sumburk Neuschonburg erstmals erwahnt Begrundet wurde die Burg wahrscheinlich von den Herren von Schonburg denen die Herrschaft Purstein seinerzeit gehorte Vermutlich wurde die Burg in Zusammenhang mit der Erbteilung zwischen Alesch Ales und Wilhelm Vilem von Schonburg errichtet Letzterer nannte sich 1435 zcu Nuenschonenburg und gehorte zu den Unterstutzern Georg von Podiebrads Im Jahre 1442 kamen Herrschaft und Schloss Hoyerswerda in den Besitz des Wilhelm I von Schonburg auf der Neuschonburg 2 1449 verkaufte er Sumburk wegen zahlreicher Fehden und Besitzkonflikte an Wilhelm d A von Ileburg Dieser behielt die Schonburg nur ganz kurze Zeit und verausserte sie an Apel Vitzthum der Altere zu Rossla weiter Vitzthum liess die Burg vergrossern nachdem er nach Beendigung des sachsischen Bruderkrieges 1452 der wettinischen Lande Kursachsen und Herzogtum Thuringen verwiesen und in Bohmen 1453 als Rat des dortigen Konigs eine neue Anstellung fand Dort hatte er die Herrschaften Klosterle und Neuschonburg erworben Die Ausweisung der Vitzthume aus Sachsen war erfolgt da sie wahrend des Sachsischen Bruderkrieges auf beiden Seiten als Berater tatig gewesen waren und nachweisbar zu ihren eigenen Gunsten den Kurfursten falsch beraten hatten Die Ritter von Vitzthum erreichten 1512 die Umwandlung ihrer Lehnguter in Allodialguter durch Konig Wladislaw II Zu Beginn des 16 Jahrhunderts liessen sie die Burg nochmals betrachtlich erweitern Es entstanden umfangreiche Anbauten an den Wohnturm ein neuer Palas sowie weitere Wirtschaftsgebaude Apel IV von Vitzthum betrieb auf der Burg eine Falschmunzerwerkstatt Diese wurde 1530 von kaiserlichen Beamten aufgedeckt und Vitzthum der sich zu der Zeit in Vlasim auf einer Hochzeit befand floh nach Kursachsen Er wurde 1531 mit Verlust der Guter bestraft und von Ferdinand I aus Bohmen verwiesen 1542 erwarben die Herren von Schonburg erneut die von ihnen errichtete Burg Ende des 16 Jahrhunderts brannte Sumburk aus und wurde dann nicht wieder aufgebaut Zu dieser Zeit wurde der Meierhof unter der Burg renoviert 3 1623 uberliessen die Schonburger die ruinose Anlage dem Besitzer von Schloss und Herrschaft Klosterle Christoph Simon Freiherr von Thun der den gleichzeitig erworbenen Meierhof unterhalb der Burgruine im Barockstil umbauen liess Im 17 Jahrhundert wird die Burg als wust erwahnt Der Meierhof unter der Burg ist zum ersten Mal im Jahre 1512 erwahnt und das im Zusammenhang mit der Freilassung der Burg aus der Lehnverbindung Der barocke vierseitige Meierhof unterhalb der Burg verfiel nach 1946 ebenfalls zu einer Ruine Er wird auf einer deutschsprachigen Wanderkarte des Jahres 1939 als Alt Schonburg betitelt 4 In der Umgebung des Meierhofes bestand bis nach 1945 ein Dorf namens Schonburg tschechisch Sumna auch Sumburk Dvur Sumna Hof Schonburt Schemrich Senburk 5 Seit der Schlacht am Weissen Berg und der folgenden Ausweisung der Vitzthume gehorte die Burg ruine und der Meierhof bis 1945 der Familie von Thun und Hohenstein mit Sitz auf Schloss Klosterle Panaoramaansichten Bearbeiten nbsp im Jahre 1910 Postkarte nbsp von Nordwesten nbsp von Westen nbsp Blick nach Nordosten auf die Stadt KlosterleKernburg Bearbeiten nbsp Ringmauerrest und Wohnturmruine der Kernburg Blick nach Westen nbsp Wohnturmrest nbsp Wohnturm hochster erhaltener Mauerteil der Nordwestseite nbsp Mauerwerk des WohnturmesVorburg Bearbeiten nbsp Blick vom Wohnturm auf die erste Vorburg nach Sudosten nbsp drittes Burgtor mit Brucke uber den Halsgraben vor der ersten Vorburg nbsp Blick durch das dritte Tor in die erste Vorburg nbsp In der ersten Vorburg Schalenturme Ringmauer und ausseres Burgtor rechts nbsp eckiger Schalenturm der Ostmauer in der ersten VorburgHinweise zu einer wohl abgegangenen Vorgangeranlage Schonburg BearbeitenVon 1990 bis 1991 zeigte das Museum Schloss Hinterglauchau eine Sonderausstellung Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Es wurde eine gleichnamige Broschure dazu herausgegeben die von mehreren Fachleuten verschiedener Fachrichtungen erstellt wurde Mehrere Museumsmitarbeiter besuchten im Vorfeld der Ausstellung die ehemaligen Burgen der Schonburger in Tschechien Im Kapitel Schonburgische Besitzungen im Uberblick steht dazu auf S 15 folgendes Zitat 6 Der bohmische Besitz des Hauses Schonburg konzentrierte sich auf eine Reihe von Burgen und Herrschaften im oberen Egertal in der naheren und weiteren Umgebung von Klosterle heute Klasterec Dazu gehorte die Schonburg eine Anlage aus dem fruhen 14 Jahrhundert der jedoch bald die etwas jungere nordlich gelegene Neuschonburg vorgezogen wurde Dies bedeutet offenbar das eine andere altere Schonburg an anderem Platze existierte und die heute landlaufig als Schonburg betitelte Burg in Wahrheit die jungere Neuschonburg ist Auf dem Berg Sumna befindet sich also die Neuschonburg und am Fusse dieses Berges der ruinose Meierhof Laut Beschreibung musste die ursprungliche Schonburg also sudlich vom Berg Sumna mit der Neuschonburg liegen Dies wurde auch die zwei verschiedenen Namen in historischen Urkunden erklaren Bemerkenswert ist dass der Hobbyhistoriker Viktor Karell im Jahre 1936 in seinem Buch Burgen und Schlosser des Erzgebirges und Egertales im Artikel Neu Schonburg S 35 40 die Neuschonburg mit dem Meierhof behandelt aber mit keinem Wort erwahnt dass es eine Vorgangerburg Schonburg an anderem Platze gegeben hatte Es kann wohl davon ausgegangen werden dass von der alteren Schonburg heute nichts erhalten ist diese Burg also eine wuste Burgstelle Burgstall abgegangene Burg ist Da in der Bevolkerung die Existenz der alteren Schonburg wohl vergessen wurde wurde letztlich der Name Schonburg auf die heute als grosse Ruine noch existierende Neuschonburg ubertragen Laut Bezirksmuseum Chomutov existiert keine Literatur zur alteren Schonburg Matthias Donath erwahnt die bohmischen Burgen Schonburg und Neuschonburg kurz Zitat Im fruhen 14 Jahrhundert konnten sie die Schonburger Grundbesitz in Nordbohmen erwerben wo sie die Burgen Schonburg und Neuschonburg grundeten 7 Sagen BearbeitenEs existieren mehrere Sagen zur Schonburg 8 Wein aus dem Schlosse Schonburg Der Katzengraben um SchonburgLiteratur BearbeitenOtto Piper Artikel Schonburg Nordbohmen in Osterreichische Burgen Erster Theil Band 1 S 194 197 Wien 1902 Verlag Alfred Holder mit Grundriss der Burganlage Tomas Durdik Burgen Nordbohmens Propagacni tvorba Praha 1992 ISBN 80 85386 50 X Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 554 Viktor Karell Burgen und Schlosser des Erzgebirges und Egertales Bd 1 Vinzenz Uhl Verlagsbuchhandlung Kaaden 1935 Burg Neu Schonburg S 35 40 Siehe auch BearbeitenListe der Burgen und Schlosser in TschechienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Sumburk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung tschechisch youtube Video der Neuschonburg Schonburg deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Verschiedene Autoren u a Stanislav Ded Prisecnice zatopena ale nezapomenuta Pressnitz versunken aber nicht vergessen Sammelband Regionalmuseum Chomutov 2004 ohne ISBN Kap Die Stadt am Passweg S 63 66 alte Karten Bohmens und Sachsens fur den Raum Nordbohmens tschechisch deutsch Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 Kap Schonburgische Besitzungen im Uberblick Wilhelm I von Schonburg auf Neuschonburg S 15 Viktor Karell Burgen und Schlosser des Erzgebirges und Egertales Bd 1 Vinzenz Uhl Verlagsbuchhandlung Kaaden 1935 Burg Neu Schonburg S 35 40 Reprint Wanderkarte Sachsisch Bohmisches Erzgebirge 1939 deutschsprachig Sonnenblumen Verlag Dresden 1 Auflage 2015 ISBN 978 3 9815070 9 6 Verschwundene Orte und Objekte Dorf Schonburg Stand Januar 2018 http www zanikleobce cz index php lang d amp obec 87 Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 Kap Schonburgische Besitzungen im Uberblick S 15 Matthias Donath Hrsg Schloss und Herrschaft Rochsburg Sax Verlag Beucha 2006 ISBN 3 934544 92 4 S 29 Viktor Karell Burgen und Schlosser des Erzgebirges und Egertales Bd 1 Vinzenz Uhl Verlagsbuchhandlung Kaaden 1935 Sagen um die Schonburg S 96 9750 371963333333 13 145485 Koordinaten 50 22 19 1 N 13 8 43 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Sumburk amp oldid 239171125