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Obrovice deutsch Wobern ist ein Ortsteil der Gemeinde Radonice Radonitz in Tschechien Das weitgehend erloschene Dorf liegt zwolf Kilometer sudwestlich von Kadan Kaaden und gehort zum Okres Chomutov ObroviceObrovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk ChomutovGemeinde RadoniceFlache 39 haGeographische Lage 50 17 N 13 12 O 50 2831775 13 2069039 385 Koordinaten 50 16 59 N 13 12 25 OHohe 385 m n m Einwohner 9 2011 Postleitzahl 431 55Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse Haj ObroviceBrucke uber die LibocRuine der Unteren Muhle Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Ehemalige Denkmale 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas ehemalige Platzdorf Obrovice befindet sich am ostlichen Fusse des Duppauer Gebirges im Tal der Liboc Aubach Obrovice ist zu drei Seiten vom Truppenubungsplatz Hradiste umgeben gegen Nordwesten liegt auf dem Militargebiet ein Hubschrauberlandeplatz Nordlich erheben sich der Kozeny vrch 549 m n m und der Kocici vrch 513 m n m im Sudosten der Sedlecky kopec 457 m n m sudlich der V Pastvinach Toter Mann 527 m n m und der U Krizku 421 m n m im Sudwesten die Obrovicka hora Woberner Berg bzw Wetterberg 604 m n m der Jansky vrch Johannisberg 714 m n m und der Trmovsky vrch Durmauler Berg 744 m n m westlich der Husen Hussen 762 m n m sowie im Nordwesten die Sloziste Legerberg 776 m n m der Kozlovsky kopec Koslauer Hohe 700 m n m und der Malessky kopec Mohlischner Berg 588 m n m Nachbarorte sind Haj Gehae und Zdov Gestob im Nordosten Vojnin Wohnung und Kadansky Rohozec Bohmisch Rust im Osten sowie Sedlec u Radonic Zettlitz und Arnostov Ernestihof im Sudosten Auf dem Militargebiet liegen folgende Wustungen im Norden Blatensky Dvur Plattenhof Ruzova Rosengarten und Ratibor Rodbern sudlich Turec Turtsch im Sudwesten Kyselka Sauerbrunn und Trmova Durmaul westlich Hluboka Tiefenbach und Zebletin Sebeltitz sowie im Nordwesten Velky Dvur Grosshof Zdar Saar und Males Mohlischen Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung von Obrowicz erfolgte 1318 als Besitz des Przibislaus de Obrowycze Im Ort bestand ein mittelalterlicher Herrensitz zu dem nichts naheres uberliefert ist er wird in alterer Literatur als Stammsitz des Edelknechtsgeschlechtes Bobrovec von Bobrovic angesehen 1 Zwischen 1420 und 1434 gehorte das Gut dem Petrus Obrowecz der auch das Pradikat von Baworow gebrauchte Danach wurde Obrowicz zunachst der Herrschaft Mastov Maschau und in der Mitte des 15 Jahrhunderts dem Gut Vintirov Winteritz zugeschlagen Ab 1467 gehorte Obrowicz erneut zur Herrschaft Maschau Im Jahre 1531 wurde das Dorf als Baworowu ves bezeichnet Benes Kolowrat Mastovsky verkaufte das Dorf Vavrova 1542 an den Besitzer des Gutes Turec Turtsch Niklas von Schirnding Dessen Sohne teilten 1570 das Erbe wobei Adalbert das Gut Turec mit Vavrova erhielt Um 1595 vererbte Adalbert von Schirnding das Gut Turec seinen beiden Brudern wobei der eine das Dorf Vavrova und der andere das Dorf Turec erhielt Die Feste Turec besassen beide halftig Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wurde Johann Bartholomaus von Schirnding Besitzer von Turec mit Vavrova Er verlor nach der Schlacht am Weissen Berg wegen Beteiligung am Standeaufstand von 1618 seine Guter Das konfiszierte Gut Turtsch mit Wobory verkaufte die Bohmische Kammer 1623 an den kurbayerischen Obristen Gottfried Hubner der es im Jahr darauf an Balthasar de Cicognia verausserte 1631 erwarb Florian Dietrich von Sahr das Gut Turtsch wenig spater verkaufte er es zusammen mit den Gutern Zuscha Susany Schiessglock Triskolupy und Morawes Moraveves an den Besitzer der Herrschaft Ploscha Paul Michna von Waitzenau In der berni rula von 1654 sind fur Woborn sieben Bauern ein Gartner und vier Chalupner aufgefuhrt 1659 wurden Turtsch und Woborn wieder von Ploscha abgetrennt und als eigenstandiges Gut an die Besitzerin des Gutes Libotitz Susanna Smyslovska verkauft Die Witwe von Wallensteins Leibarzt Justus Stroporius von Marsfeld uberlebte auch ihren zweiten Mann Adam Smyslovsky von Radvanov und vermachte 1668 ihre Guter dem Orden der Unbeschuhten Karmeliten von Maria vom Siege auf der Prager Kleinseite dem ihr Sohn beigetreten war Im Jahre 1787 bestand das Dorf Wobern aus 22 Anwesen Sudwestlich des Dorfes lag ein Sauerling Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde 1786 der Karmelitenorden aufgehoben und seine Guter dem Religionsfond ubereignet von dem Adalbert Mladota von Solopisk 1808 die Herrschaft Libotitz mit Turtsch kaufte und an seine Herrschaft Maschau anschloss Gabriela von Dietrichstein geborene Wratislaw von Mitrowitz die die Herrschaft Maschau 1838 gekaufte hatte verausserte sie 1845 an Eugen Czernin von und zu Chudenitz Im Jahre 1845 bestand das im Saazer Kreis gelegene Dorf Wobern bzw Wobora aus 26 Hausern mit 149 deutschsprachigen Einwohnern Im Ort gab es eine offentliche Kapelle einen herrschaftlichen Meierhof eine herrschaftliche Schaferei zwei Muhlen und eine Brettsage Gepfarrt war das Dorf nach Turtsch 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Wobern der Herrschaft Maschau untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Wobern Obrovice ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Duppau 1868 wurde Wobern zum Ortsteil der Gemeinde Turtsch im Bezirk Kaaden Im Jahre 1869 bestand das Dorf aus 26 Hausern und hatte 163 Einwohner Im Jahre 1900 hatte Wobern 186 Einwohner 1910 waren es 163 Mit der 1902 eroffneten Bahnstrecke Radonitz Duppau erhielt Wobern einen Anschluss an das Eisenbahnnetz die Bahnstation Sauerbrunn Wobern lag nordlich des Dorfes auf der anderen Seite der Aubach und war fusslaufig in 10 Minuten zu erreichen Zu Beginn des 20 Jahrhunderts versuchte der Gastwirt Zahn den zwar lange bekannten aber wenig renommierten Woberner Sauerbrunnen zu vermarkten Er liess bei der einen knappen Kilometer sudwestlich von Wobern und gegenuber von Sebeltitz gelegenen Mineralquelle ein Gasthaus errichten und begann mit der Fassung des Mineralwassers Zahns mit einem Kredit der Sparkasse Pressnitz finanziertes Unternehmen erbrachte jedoch nicht den erhofften Gewinn Nach dem Konkurs des Unternehmens fiel der Sauerbrunnen der Sparkasse zu die ihn 1908 an Heinrich Mattoni verkaufte Das Unternehmen Mattoni liess in Sauerbrunn eine Trinkhalle errichten 1914 hatte das aus 35 Hausern bestehende Dorf 194 uberwiegend deutschsprachige Einwohner in Wobern lebten 15 Tschechen und sechs Juden Im Ort gab es sieben grossere Bauernhofe zwei Wirtshauser einen Kramer eine Trafik einen Metzger einen Schmied einen Schuster einen Schreiner und einen Glaser der Meierhof war verpachtet Die Wasserkraft der Aubach trieb zwei Muhlen an 600 m bachaufwarts lag die Neumuhle Novy mlyn und 400 m bachabwarts die Untere Muhle Dolni mlyn mit einem Sagewerk Der Schulunterricht erfolgte in Bohmisch Rust Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Dorf wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 36 Hausern des Dorfes 169 Personen davon 161 Deutsche und 2 Tschechen 3 1923 loste sich Wobern wieder von Turtsch los und bildete eine eigene Gemeinde mit einer Katastralflache von 332 ha zu der die Einschicht Sauerbrunn Kyselka gehorte 1930 lebten in den 35 Hausern von Wobern 164 Personen Nach dem Munchner Abkommen wurde Wobern im Oktober 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Kaaden 1939 hatte die Gemeinde 153 Einwohner 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Obrovice zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck Nach der Aussiedlung der meisten deutschen Bewohner wurde Obrovice mit Tschechen wiederbesiedelt 1947 hatte das Dorf 95 Einwohner Im Jahre 1950 lebten in den 35 Hausern von Obrovice 68 Personen Im Zuge der Errichtung des Truppenubungsplatzes Hradiste wurde Obrovice zum 15 Mai 1954 erneut abgesiedelt und in das Militargebiet eingegliedert Der offentliche Bahnverkehr zwischen Kadansky Rohozec und Doupov wurde bereits am 30 April 1954 eingestellt Auf der Bahnstrecke Doupov Kadansky Rohozec erfolgten danach nur noch militarische Transporte in den 1970er Jahren wurden die Gleise abgebaut Bei der Gebietsreform von 1960 wurde der Truppenubungsplatz dem Okres Karlovy Vary zugeordnet Der rechts der Liboc gestandene alte Dorfkern von Obrovice wurde vollstandig abgebrochen erhalten blieben nur drei Hauser links des Baches an der ehemaligen Bahnstation die von Beschaftigten des Militarforstes bewohnt wurden Der Forstbetrieb Klasterec nad Ohri betreibt in Obrovice eine Baumschule und seit 2002 einen Kirschsamengarten Beim Zensus von 2001 bestand Obrovice aus zwei Wohnhausern und hatte neun Einwohner 2011 lebten in den drei Hausern des Dorfes wiederum neun Personen Bei der Verkleinerung des Truppenubungsplatzes wurde Obrovice zu Beginn des Jahres 2016 mit einer stark reduzierten Katastralflache aus dem Militargebiet ausgegliedert und der Gemeinde Radonice im Okres Chomutov zugeordnet Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Obrovice den Katastralbezirk Radonice u Hradiste 5 Ehemalige Denkmale BearbeitenWallfahrtskapelle Gegeisselter Heiland kaple Bicovani Krista sie stand einen reichlichen Kilometer nordwestlich des Dorfes uber dem Weg nach Zdar am Hugel U kaple Das 1766 errichtete ursprunglich spatbarocke Bauwerk wurde 1856 im pseudogotischen Stil umgestaltet Nach 1954 wurde die Kapelle beseitigt 6 Hemmstein ostlich des erloschenen Dorf am Weg nach Kadansky Rohozec Der aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts stammende Stein verschwand nach 1954 er wurde wahrscheinlich zerstort 7 Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Chomutov Weblinks BearbeitenObrovice Wobern pamatkyaprirodakarlovarska cz Obrovice Wobern zanikleobce cz Wobern kaaden duppau deEinzelnachweise Bearbeiten Obrovice panske sidlo pamatkyaprirodakarlovarska cz Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 14 Saazer Kreis 1846 S 237 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 898 Obora Obrucne Michael Rademacher Landkreis Kaaden Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Chomutov Obrovice kaple Bicovani Krista pamatkyaprirodakarlovarska cz Obrovice kamenne zastaveni pamatkyaprirodakarlovarska cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obrovice amp oldid 222999756