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Michna von Vacinov auch Michna von Waczynowa von Waczinow von Waizenhof f en von Waitzenhof f en und von Waitzenau waren ein Adelsgeschlecht in Bohmen bauerlich burgerlicher Herkunft welches im Mannesstamm mit Graf Friedrich Johann Michna von Waitzenau 1804 23 Dezember 1877 in Prag erloschen ist Stammwappen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Personlichkeiten 3 Gebaude mit dem Geschlecht verbunden 4 Wappen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie Michna stammen aus Budyne nad Ohri und stiegen innerhalb von nicht ganz 30 Jahren aus der Erbuntertanigkeit in den Herrenstand des Konigreichs Bohmen auf Martin genannt Michna Hasenburg scher Amtmann der Grundherrschaft Budin an der Eger wurde von Kaiser Rudolf II am 14 August 1598 in Prag der bohmische Adel im Wladykenstand mit dem Adelspradikat von Waczynow und ein Wappenbrief verliehen 1 Waczynow heute Vacinov war vermutlich ein ehemaliger Gutshof im Mundungsgebiet der Eger in die Elbe im Leitmeritzer Kreis Bei der Ubernahme in die deutsche Sprache kam es zu verschiedenen Schreibformen Seine drei Sohne begrunden mit Paul Michna von Waitzenhofen das altere grafliche Haus mit Sebastian Michna von Waczynow Weitzenau das jungere grafliche Haus und mit Georg Wilhelm Michna von Waiczenhoff das freiherrliche Haus Die Michna erhielten nach der Schlacht am Weissen Berg bei Prag durch die Habsburger die Bestatigung des alten bohmischen Herrenstandes datiert Wien 1620 fur Paul Michna von Waiczenhoff Freiherr auf Konopischt Konopiste und Tloskow und dessen Bruder Georg Wilhelm Michna von Waiczenhoff Freiherr von Chiesch Chyse 2 Sie beteiligten sich erfolgreich an einem Konsortium von Kreditgebern an die kaiserliche Verwaltung und erhielten als Pfand und spater zu Eigentum Liegenschaften enteigneter evangelisch lutherischer Standesherren Dadurch kamen drei Generationen zu beachtlichem Reichtum und residierten in Prag Die drei Bruder Martin Michael Johann Wenzel und Wenzel Ferdinand Freiherrn von Weitzenau erhielten 1637 das Inkolat in Bohmen wurden 1638 Reichsritter und 1663 bohmische alte Ritter Am 14 Januar 1711 wurden sie in den bohmischen Grafenstand erhoben 3 Personlichkeiten BearbeitenPaul Graf Michna von Waizenhofen Vacinov um 1572 1632 bei Nurnberg in Franken Freiherr auf Konopischt und Tloskow auf Wlassim Vlasim Marssowicz Marschowitz bei Beneschau Theusing Touzim bei Karlsbad Nehasitz Nehasice bei Saaz und anderen Besitzungen in Bohmen war Absolvent des Kollegs des Ordens der Jesuiten in Ingolstadt in Bayern Er wurde kaiserlicher Hofsekretar der Statthalterei im Konigreich Bohmen General Kriegskommissar im Dreissigjahrigen Krieg und Beisitzer der Reformations und Rektifikationkommissionen fur den Verkauf der enteigneten Liegenschaften der evangelisch lutherischen Standesherren wahrend der Rekatholisierung in Bohmen nach 1620 und war zuletzt Statthalter und Geheimer Rat Mit der Gattin Anna von Kobersdorf hatte er die Tochter Anna Polyxena 1649 verehelicht mit Heinrich Freiherr Slavata von Chlum und Koschumberg 1654 und den Sohn Wenzel Prag 1657 verehelicht mit Angelina Freiin von Zierotin Tochter des Przemysl des Alteren Freiherr von Zierotin auf Wiesenberg und seiner Ehefrau der Anna Grafin Schlik zu Passaun und Weisskirchen Paul Michna gab Kaiser Ferdinand II von Habsburg ein Darlehen von 100 000 Gulden Er erhielt dafur nach 1620 von der kaiserlichen Vermogensverwaltung konfiszierte Guter evangelisch lutherischer Standesherren zunachst als Pfand und dann durch Besitzubertragung zur Loschung des Darlehens als Eigentum Paul Michna hatte zusammen mit Albrecht von Wallenstein Hans de Witte Karl von Liechtenstein und Jacob Bassevi am 1 Februar 1622 fur ein Jahr von der kaiserlichen Finanzverwaltung das Munzregal fur Niederosterreich Bohmen und Mahren gepachtet Dieses Konsortium in dieser sogenannten Kipper und Wipperzeit verringerte planmassig den Silbergehalt der Munzen dem Zahlungsmittel der damaligen Zeit und verschlechterte damit deren Zahlungswerte zu ihren und dem Vorteil des Kaisers dessen Kreditbedarf zur Bewaltigung des Dreissigjahrigen Krieges laufend stieg Die Bevolkerung und die Soldner der einzelnen Heeresgruppen wurden gezwungen die verschlechterten Munzen zu akzeptieren da die Bezahlung mit auslandischen Munzen unter Strafe verboten wurde Dies fuhrte zu einer bis damals nicht gekannten Inflation der Geldwahrung die Hungersnote Plunderungen und all die unvergessenen Grausamkeinen des Dreissigjahrigen Krieges ausloste Kaiser Ferdinand II von Habsburg konnte seine Herrschaft sichern und erhielt von dem Konsortium als das Pachtjahr 1623 ablief 6 Millionen Gulden Auch Paul Michna von Waizenhofen stand auf der finanziellen Siegerseite Auf der Kleinseite in Prag kaufte er ein etwa 1590 erbautes kleines Sommerschloss der Grafen Kinsky und begann mit der Erweiterung und dem Umbau des Anwesens zu einem der schonsten Barockschlosser in Prag dem heutigen Michna Palais Palac Michnu z Vacinova Georg Wilhelm Michna von Waiczenhoff Freiherr von Chisch auf Chiech Chyze um 1574 1640 Regent der kaiserlichen Grundherrschaften in Bohmen verehelicht mit der verwitweten Ursula von Oppersdorff 1649 die in erster Ehe mit dem kgl bohmischen Oberstlandrichter und Landvogt der Oberlausitz Joachim Andreas von Schlik zu Passaun und Weisskirchen hingerichtet am 21 Juni 1621 in Prag verehelicht war Sein Sohn Siegmund Norbert Michna von Waiczenhoff 1668 auf Tloskow Theusing und Konopischt ehelichte Maria Elisabeth Lazansky von Bukowa und Bodenbach 1687 Zusammen mit seinem Vetter Wenzel 1657 Sohn des Paul Michna von Waizenhofen um 1572 1632 beendeten er den Bau des Michna Palastes auf der Kleinseite in Prag Der Enkel Karl Georg Wenzel Michna von Waiczenhoff Prag 1710 koniglich bohmischer Kammergerichtsbeisitzer war verheiratet mit Anna Ludmilla von Kolowrat Krakowsky welche als Witwe mit einem Ritter von Raczin eine zweite Ehe einging Emmanuel Peter Graf Michna von Waizenau 18 Dezember 1772 in Stienowitz Stenovice bei Pilsen in Bohmen 1827 in Prag k k Rittmeister ein Sohn des Karl Josef Michna von Waizenau 1727 1789 auf Wobiedowicz und seiner Ehefrau der zweiten Ehe Johanna Grafin Bubna und Liticz war 1820 Professor fur okonomische Wissenschaften an der Karls Universitat Prag und erster Sekretar der Patriotisch Okonomischen Gesellschaft 1801 verehelicht mit Maria Theresia Wiedersperger von Wiedersperg 1771 1848 Gebaude mit dem Geschlecht verbunden BearbeitenVilla Amerika Michnuv letohradek in der Prager Neustadt heute Dvorak Museum Michna Palais Palac Michnu z Vacinova auf der Prager Kleinseite heute Tyrsuv dum ehemals ein kleines Sommerschloss der Grafen Kinsky erbaut im Stil der Renaissance 1640 1650 erweitert und umgebaut im Stil des Barock von dem damaligen Eigentumer Graf Wenzel Michna Die Gartenfront gestaltet Francesco Caratti die Stuckaturen sind von Domenico Galli Granovsky Palais Palac Granovskych z Granova in Prag ein ehemaliges Zollgebaude in der Handelsstation Teynhof dem sog Ungelt in der Prager Altstadt welches Kaiser Ferdinand I von Habsburg nach der Aufhebung der Zollpflicht dem Zolleinnehmer Jakub Granovsky von Granov schenkte welcher es im Stil der Renaissance mit einem Eingangstor zum Ungelt zu einem Palais umbauen liess nach 1620 wechselnde Eigentumer und Nutzung Malostranske mlyny in Prag Muhldorfsky dum in Prag Dum V Templu in Prag Schloss JanovWappen Bearbeiten nbsp GrafenwappenStammwappen in Blau ein halber goldener Hase spater ein anderes Wappen Grafenwappen Quadrierter Schild mit Herzschild Auf diesem eine goldene Krone rotes Feld mit silbernem Querbalken mit der Chiffre F II belegt im Grafen Diplom fehlt das Hauptschild Feld 1 Rot und Silber sechsmal der Lange nach geteilt 2 von Gold und Schwarz sechsmal der Lange nach geteilt und von einem einwarts sehenden gekronten schwarzen Adler belegt 3 von Schwarz und Gold der Lange nach sechsmal geteilt und mit einem rechtsgekehrten goldenen gekronten Lowen mit Doppelschweif belegt 4 in Silber und Roh sechsmal langsgeteilt Helmzier Grafenkrone auf dem Schild mit zwei gekronten Turnierhelme Am recht Helm ein einwartssehender das Rad schlagender Pfau welcher im Schnabel einen goldenen Ring halt Links der goldene einwartsgekehrte Lowe Helmdecken rechts schwarz Gold links rot Silber Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Michna die Grafen Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 18 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 226 228 Digitalisat Karl M Swoboda Hg Barock in Bohmen Prestel Verlag Munchen 1964 S 318 S 320 Franz Vlasak Der alte bohmische Adel und seine Nachkommenschaft nach dem Dreissigjahrigen Kriege Prag 1866 Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrnstandfamilien Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1973 S 187 189 mit Teistammfolge und Beschreibung der Wappen der Jahre 1598 1626 und 1711 Prager Nachrichten 30 1 Munchen Februar 1979 S 9 Die Wappen des bohmischen Adels J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 30 Bauer und Raspe Neustadt an der Aisch 1979 S 148 Abbildung des Wappens auf Tafel 68 August von Doerr Der Adel der bohmischen Kronlander Aus den Bohmischen Saalbuchern des Adelsarchivs Copialbucher Wien Prag S 68 91 113 119 145 und 196 Heribert Sturm Hg Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Band II I M K Oldenbourg Verlag Munchen 1984 S 84 Karl Plicka Emanuel Poche Prag Ein Bildfuhrer Panorama Prag deutsche Ubersetzung 1982 S 128 Text Nr 295 und 296 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michna von Vacinov Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten BSB Band XII b Seite 617 v ff BSB Band XLIV Seite 617 620 BSB Band CXI S 984 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michna von Vacinov amp oldid 234528706