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Der Leitmeritzer Kreis Litomericky kraj war ein Verwaltungsbezirk im nordlichen Teil des Konigreichs Bohmen benannt nach der Stadt Leitmeritz tschechisch Litomerice dessen Kreishauptmann seinen Sitz in dieser Stadt hatte Der Leitmeritzer Kreis auf der Karte von Vogt 1712Er gehorte zu den alten bohmischen Kreisen und wurde 1748 gemass den damaligen Verwaltungsreformen umorganisiert Mit den Verwaltungsreformen nach 1848 fungierten die Kreise nur mehr als Aufsichtsbehorde und wurden 1867 durch das feingliedrigere System der Politischen Bezirke ersetzt siehe Liste der Bezirke in Bohmen Inhaltsverzeichnis 1 Demographie 2 Geographische Beschreibung 3 Land und Forstwirtschaft 4 Montanwirtschaft und andere mineralische Rohstoffe 5 Lage 6 Karten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksDemographie BearbeitenZum Kreis gehorten 56 Dominien und 121 stadtische Verwaltungsbezirke Darunter zahlten 31 Stadte 12 Marktflecken und 955 Dorfer sowie 1403 Einschichten Die Einwohnerzahl des Kreises wurde auf der Grundlage der Zahlung von 1843 mit 383 506 Personen angegeben 1 Darunter befanden sich 9 846 Bauern und weitere 49 230 in der Agrarwirtschaft tatige Personen Geographische Beschreibung BearbeitenUm 1845 betrug die Flache des Leitmeritzer Kreises 59 2 Quadratmeilen bzw 3407 km Zu den grosseren Ortschaften im Kreis zahlten Auscha Aussig Bilin Bohmisch Leipa Dux Kamnitz Leitmeritz Liebshausen Rumburk Schluckenau Schonlinde Teplitz und Tetschen Die Landschaft im Kreis ist uberwiegend gebirgig und deshalb sehr abwechslungsreich gegliedert Dazu gehoren das Bohmische Mittelgebirge das damals so benannte Elbegebirge sowie das Erzgebirge und das nordliche Granitgebirge Zu den grosseren Wasserlaufen im ehemaligen Kreisgebiet zahlen die Bilina Eger Elbe und Pulsnitz Polzen sowie der Kamnitz Lischken und der Eulabach Land und Forstwirtschaft BearbeitenMan bezeichnete den Leitmeritzer Kreis als das Kernstuck des bohmischen Elbelandes Das sich durch den Kreis in west ostlicher Richtung durchziehende Kegel oder Mittelgebirge Bohmisches Mittelgebirge besass nach zeitgenossischen Auffassungen an seinen sudlichen Abhangen die mildesten und fruchtbarsten Gegenden der Region Fur die Feldwirtschaft waren die nutzbaren besonders im Suden des Kreises liegenden Areale von grosser Bedeutung Der Anbau von Nutzpflanzen ist in den flachen Gebieten seit langer Zeit verbreitet Um 1845 waren Weizen Roggen Gerste Hafer sowie Kartoffeln Ruben zur Zuckerfabrikation und Kraut typische landwirtschaftliche Produkte Ferner baute man Hulsenfruchte Flachs Hanf und Mohn Raps sowie Farberwaid an Bei Auscha gab es Hopfenanbau Der Gartenbau hat hier grossen Anteil und ist an den unteren Sudhangen des Erzgebirges und Bohmischen Mittelgebirges stark vertreten Neben Obst und Gemusebau wurde Hopfenanbau und Ziergartnerei betrieben Fur Bohmen bedeutsam war der Weinbau in den Dominien Lobositz Cernosek Leitmeritz mit Keblitz nordlich von Raudnitz Tschochau Turmitz und Enzowan In Zinnwald Kamnitz und Schonlinde waren die wichtigsten Strohverarbeiter ansassig vorrangig Flechtereien die zusammen bis zu 400 Personen beschaftigten 2 Die Wiesen und Hutweiden galten als ergiebig und wurden mit Braunkohlenasche gedungt In der Viehwirtschaft stand um 1845 im Kreis Leitmeritz die Rinderhaltung mit 48 938 1840 53 912 Kuhen 14 302 1840 14 801 Ochsen in der Spitzenstellung Erst an zweite Stelle blieb die Schafzucht mit 62 496 1840 83 281 Tieren Ferner hielt man hier 12 000 1840 20 970 Schweine 17 000 Ziegen und 80 000 Ganse Im Kreis existierten zu diesem Zeitpunkt 8 439 1840 9 021 Pferde Von den Wildtieren waren um 1840 Auerhuhn Birkhuhn Fasan Hasen Rebhuhn gangige Jagdziele 3 Im Kreis bestanden 13 industrielle Fabriken und 269 Gewerbebetriebe die tierische Haute und Felle be und verarbeiteten 4 Bei der Nutzung des naturlichen Fischbestandes in den Flusslaufen fing man Aale Karpfen und Barsche selten Lachse Welse und Store in den Gebirgsbachen hauptsachlich Forellen Die Fischzucht in Teichen konzentrierte sich auf Forellen Hechte Karpfen und Schleien Der jahrliche Fischertrag um 1845 blieb bei 750 Zentnern 3 Montanwirtschaft und andere mineralische Rohstoffe BearbeitenGenutzte Mineralquellen befanden sich um 1845 bei Bilin Bad Sauerbrunn und in Teplitz Lage BearbeitenAngrenzende Kreise und Gebiete um 1845 waren im Norden Konigreich Sachsen im Westen Saazer Kreis im Suden Rakonitzer Kreis im Osten Bunzlauer KreisKarten Bearbeiten nbsp Die alteste Darstellung des Leitmeritzer Kreises auf der Karte von Aretin im Jahre 1619 nbsp Nordostlicher Teil auf der Karte von Muller 1720 nbsp Nordlicher Teil 1720 nbsp Sudostlicher Teil 1720 nbsp Sudwestlicher Teil 1720 nbsp Karte von 1769 nbsp Bohmische Kreise vor 1783 nbsp Bohmische Kreise 1847Siehe auch BearbeitenAlte bohmische KreiseLiteratur BearbeitenFriedrich Carl von Watterich von Watterichsburg Handworterbuch der Landeskunde des Konigreichs Bohmen 2 Aufl Prag C W Medau und Comp 1845 S 802 803 820 821 online Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Erster Band Leitmeritzer Kreis J G Calve Prag 1833 online Carl Eduard Rainold Verzeichnisz aller im Konigreich Bohmen befindlichen Ortschaften Band 4 Leitmeritzer Kreis Erzbischofl Buchdr 1820 onlineEinzelnachweise Bearbeiten Watterich 1845 S 276 Tabelle Absolute Bevolkerung der einzelnen Kreise und der Hauptstadt Prag Watterich 1845 S 960 Pflanzenproduktion a b Watterich 1845 S 71 72 Animal Rohprodukten Erzeugung Watterich 1845 S 76 Animal Rohprodukten VeredlungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Litomericky kraj Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leitmeritzer Kreis amp oldid 237285807