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Dieser Artikel erlautert das Birkhuhn eine besondere Bedeutung des Birkhahnes in der Heraldik siehe Birkhahn Wappentier Das Birkhuhn Lyrurus tetrix Syn Tetrao tetrix ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen Phasianidae Innerhalb dieser Familie zahlt es zu den Raufusshuhnern die nach einer heute uberholten Klassifikation fruher die eigene Familie Tetraonidae bildeten BirkhuhnBirkhuhn und Birkhahn Lyrurus tetrix SystematikOrdnung Huhnervogel Galliformes Familie Fasanenartige Phasianidae Unterfamilie PhasianinaeTribus Raufusshuhner Tetraonini Gattung Birkhuhner Lyrurus Art BirkhuhnWissenschaftlicher NameLyrurus tetrix Linnaeus 1758 Das Birkhuhn ist ein Brutvogel der borealen und subarktischen Waldzone sowie entsprechender sub alpiner und postglazialer Landschaften von Grossbritannien bis nach Ostsibirien 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Mannchen 1 2 Weibchen 2 Verbreitung 3 Lebensraume 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Schutz und Gefahrdung 6 1 Deutschland 6 1 1 Vorkommen 6 1 2 Nationaler Schutzstatus 6 2 Jagd 6 3 Rote Liste 7 Unterarten 8 Symbolik 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Birkhuhn zahlt mit 45 60 cm Korperlange zu den mittelgrossen Raufusshuhnern Der Hahn erreicht eine Korperlange von 55 60 cm Seine Flugellange liegt bei 246 291 mm die Schwanzlange bei 173 219 mm und das Gewicht zwischen 820 und 1750 g Die Henne ist mit etwa 45 cm Korperlange einer Flugellange von 214 263 mm einer Schwanzlange von 113 131 mm und einem Gewicht zwischen 750 und 1120 g kleiner und leichter 2 Die Geschlechter unterscheiden sich zudem deutlich in der Gefiederfarbung Wahrend der Hahn kontrastierend blauschwarz und weiss gefarbt ist zeigt die Henne braunlich tarnfarbenes Gefieder Beide Geschlechter besitzen weisse Flugelbinden Spiegel die im Flug zu sehen sind Das Gefieder ist sehr dicht und umfasst auch die Nasenoffnungen und die Fusse bis zur Zehenbasis Der Lauf ist dabei im Winter lang und dicht im Sommer nur auf der Vorderseite mit kurzen Federn befiedert Die Iris ist braun Der kurze und kraftige Schnabel ist hornschwarz und die Fusse sind braunlich Mannchen Bearbeiten nbsp BirkhahnBeim Hahn liegt uber dem Auge ein unbefiederter halbmondformiger und intensiv roter Fleck der zur Paarungszeit stark anschwillt so dass sich die Vorwolbungen Rosen uber dem Scheitel fast beruhren 3 Sie sind mit feinen plattchenartigen Stiften und Warzen bedeckt 4 Das Gefieder ist im Prachtkleid uberwiegend schwarz und an Hals und Brust am dunkelsten Kopf Hals und die hintere Ruckenpartie glanzen stahlblau und changieren violett am Kopf teils eher grunlich Die ubrigen Korperpartien glanzen matter Die vordere Ruckenpartie das Schultergefieder die Oberflugel und die Oberschwanzdecken sind braunschwarz und zeigen lediglich auf dem vorderen Rucken blauschwarze Saume Zu den schwarzen Partien kontrastieren einige weisse Partien so die Unterflugeldecken und die Achselfedern die auch bei angelegtem Flugel als etwa kirschgrosser weisser Fleck im Schulterbereich sichtbar sind Zudem sind die basalen zwei Drittel der Armschwingen und die Basen der inneren Handschwingen weiss und bilden eine charakteristische Flugelbinde Auch die Basen der grossen Hand und Armdecken sowie des Fittichs sind weiss so dass der zusammengelegte Flugel eine doppelte Binde zeigt An den schwarzbraunen Handschwingen stechen die weisslichen Schafte optisch heraus Besonders beim balzenden Vogel fallen die weissen Unterschwanzdecken auf die langer sind als die mittleren Steuerfedern Einige davon tragen einen schwarzen Spitzensaum Der charakteristische leierformig gegabelte Schwanz besteht aus 18 schwarzen Federn mit blauviolettem bis blaugrunem Metallglanz Die drei seltener vier ausseren Paare sind sichelformig nach aussen gebogen und in der Lange gestuft die mittleren kurzer und teils am Ende grauweiss gesaumt Im Ruhekleid zwischen Juni und August zeigen sich am Nacken sowie teils auch auf Vorderrucken und Scheitel braunliche gebanderte oder bekritzelte Federn und weissliche Federn an Kinn und Kehle Einjahrige Hahne zeigen oft noch mehr dieser fleckigen Federn Zudem haben die Steuerfedern vor dem Spatwinter noch nicht die volle Lange Weibchen Bearbeiten nbsp BirkhenneDas Gefieder der Henne ist oberseits uberwiegend rostbraun gefarbt und durch breite Subterminalbinden schwarzbraun gebandert Auf dem hinteren Rucken zeigt die schwarzliche Banderung einen blauen Metallglanz Vor allem auf dem vorderen Rucken Burzel und den meisten Oberflugeldecken sind die Federspitzen teils graulich aufgehellt und schwarz bekritzelt Kopfseiten und Kehle sind eher rostbeige und feiner gebandert die Kropfgegend ist intensiv rostbraun und stark gebandert Die Federn der ubrigen Unterseite zeigen vor allem auf Brust und Bauch weissliche schwarzbekritzelte Endbinden Die Banderung ist auf der Brust offener und verdichtet sich zu den Flanken und den Unterschwanzdecken die breit weiss gesaumt sind Die Schwingen tragen einen weisslichen Spitzensaum Die des Handflugels sind dunkelbraun mit rostroter Sprenkelung die inneren wie die Armschwingen auf den basalen zwei Dritteln weiss so dass sie wie beim Hahn eine Flugelbinde bilden Das dunkelbraune distale Drittel der Armschwingen ist kraftig gesprenkelt Die Unterflugeldecken sind weiss Die schwarzbraunen Steuerfedern sind rostbraun gebandert grob rostbraun bekritzelt und graubeige gesaumt Der Schwanz ist leicht gegabelt Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Birkhuhns nbsp Birkhahn beim SichernDas Artareal des Birkhuhns in der eurasischen Palaarktis erstreckt sich fast uber die gesamte Wald und Waldsteppenzone und reicht teilweise bis in die Steppenzone hinein Das geschlossene Verbreitungsgebiet beginnt im sudostlichen Polen und setzt sich zwischen dem 50 und 70 Breitengrad bis nach Ostsibirien fort Skandinavien ist mit Ausnahme der Gebirgszuge der baumfreien Tundra im Norden und Sudschweden fast vollstandig besiedelt Das Areal in Mitteleuropa ist mit Ausnahme des Alpenraums inselartig aufgesplittert Restvorkommen gibt es u a in Deutschland s u den Niederlanden Belgien Danemark und Grossbritannien hier v a in Schottland in Teilen Nordenglands und in einem schmalen Streifen bis nach Wales 5 6 In Deutschland und in Grenznahe zu Deutschland findet man das Birkhuhn noch in einigen Alpenregionen sowie stellenweise in folgenden Mittelgebirgsregionen Rhon Hohes Venn Bayerischer Wald Bohmerwald Thuringer Wald Thuringer Schiefergebirge Erzgebirge Isergebirge Riesengebirge Ein Vorkommen existiert im Dreilandereck Sachsen Brandenburg Polen im Sandheidegebiet des Zschornoer Waldes 5 Im Nordwestdeutschen Tiefland wo das Birkhuhn zu Anfang des 20 Jahrhunderts noch sehr haufig war sind die Bestande fast uberall erloschen Lange besonders zahlreich gab es das Birkhuhn in den Heide und Moorflachen des Emslandes und der Grafschaft Bentheim Durch die massiven Habitatveranderungen eventuell auch durch Krankheiten sind sie im Bentheimer Land seit 1978 im Emsland seit Ende der 1980er Jahre ausgestorben Lediglich im Naturraum Luneburger Heide bieten verschiedene Gebiete aufgrund ihrer Struktur Grosse und Abgeschiedenheit noch geeignete Lebensraume Der Truppenubungsplatz Bergen die Truppenubungsplatze Munster Nord und Sud das Naturschutzgebiet Luneburger Heide das Kiehnmoor und die Grosse Heide bei Unterluss in der Sudheide beherbergten 2004 die meisten Birkhuhner Niedersachsens 7 Lebensraume Bearbeiten nbsp Habitat in der Luneburger Heide nbsp Reich an Pflanzenresten Gestuber vom BirkhuhnBirkhuhner sind typische Bewohner der Kampfzonen des Waldes z B an Moorrandern oder im Gebirge Sie besiedeln eher offene locker mit Gebusch und Baumen durchsetzte Landschaften Dort stellen sie im Jahreslauf sehr komplexe Anspruche an den Lebensraum Fur die Balz werden weite offene und kurzwuchsige bis vegetationslose Flachen z B junge Heiden benotigt Fur die Brut sind halboffene Flachen z B verbuschte Heiden mit einer hoheren Krautschicht wichtig Die Kuken finden ihr Futter auf nahrstoffreicheren Flachen z B Ackerbrachen Im Winter liefern Geholzbestande Nahrung im Fruhling Moore Typische Lebensraume sind waren Moore und Heideflachen halboffene Wiesen Landschaften im Hugelland und in lichten Kammwaldern der Mittelgebirge In den Alpen werden die Latschen Zwergstrauch Matten und Almwiesenregionen besiedelt 8 9 Ernahrung BearbeitenDie Kuken sowie adulte Birkhuhner in der Mauser leben von tierischer Kost Insekten und andere Wirbellose auch Junghahne im Herbst nehmen Insektennahrung auf Ansonsten ernahren sich Birkhuhner im Jahreslauf von wechselnden Pflanzenarten und teilen Im Fruhjahr werden vor allem junge Triebe und Knospen sowie Blutenstande von Weiden und einigen Grasern Wollgras gefressen Im Sommer bieten blutenreiche Wiesen eine abwechslungsreiche Kost Im Herbst stellen die Beeren von Zwergstrauchern Krahenbeere Heidelbeere Preiselbeere einen grossen Teil der Nahrung auch Fruchte von Eberesche Mehlbeere und Weissdorn werden aufgenommen Die Hauptnahrung im Winter stellen Knospen und Triebe von Laub und Nadelbaumen dar 8 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Birkhuhn Ei Lyrurus tetrix tetrix nbsp Gelege Sammlung Museum Wiesbaden nbsp Birkhenne in der Balzarena source source Kullernde und zischende Laute source source Kullernde LauteAb Marz April bis in den Juni fuhren die polygamen Birkhahne ihre Balztanze auf Diese finden auf traditionell genutzten Balzplatzen statt die sich durch niedrige Vegetation und freie Sicht auszeichnen Mehrere Hahne tragen dort ritualisierte Schaukampfe aus Bei dieser Gruppenbalz besetzen die altesten und ranghochsten Tiere die Zentren der Balzarenen Die einzelnen Hahne bewegen sich in kleinen Individual Territorien mit gestraubten Schwanzfedern und nach vorn geneigtem Korper dabei geben sie abwechselnd kullernde und zischende Laute von sich Es werden Drohposen eingenommen zu Kampfen kommt es aber nicht Die Hennen beobachten diese Vorfuhrungen zunachst von erhohten Positionen Straucher Baume am Rand der Balzarena Spater begeben sie sich an das Balzterritorium des Hahns ihrer Wahl bzw des starksten Hahns Bald nach der Paarung setzen die Hahne ihre Schaukampfe fort und werben um andere Weibchen Die Hahne verweilen noch bis in den Juni hinein auf den Balzplatzen Auch spater konnen noch gelegentlich Balztanze und Paarungen beobachtet werden Die Hahne unterscheiden nicht zwischen Birkhennen und ahnlichen Hennen anderer Huhnervogel Bei gemeinsamen Vorkommen kann es daher zu Fehlpaarungen und Hybridisierungen z B mit Auerhuhnern und Fasanen kommen Hybride zwischen Auerhuhn und Birkhuhn werden als Rackelhuhner bezeichnet Auf das Balzverhalten nehmen jagdliche Bezeichnungen wie Spielhahn oder Schwarzer Ritter Bezug 8 10 11 Das Nest wird am Boden als flache Mulde angelegt und oft unter Zwergstrauchern oder Grasbuscheln versteckt Ab Ende April bis Mai im Hochgebirge ab Ende Mai werden in dieses meist 7 10 Eier gelegt Die Eier sind blassgelb bis braun gefarbt und gelblich bis braun gefleckt Das Gelege wird ausschliesslich von der Henne bebrutet nach 24 28 Tagen schlupfen die Kuken nach 15 20 Tagen sind sie flugfahig Die Kuken sind Nestfluchter und ernahren sich zunachst von tierischem Eiweiss Insekten Wurmer ab einem Alter von einigen Wochen nehmen sie pflanzliche Nahrung auf Ihr Uberleben hangt stark von der Witterung ab warme und trockene Sommer sind gunstig bei kaltem und niederschlagsreichem Wetter gehen zahlreiche Kuken ein Im September losen sich die Familien aus Hennen und Jungvogeln auf Anschliessend beginnt die Herbstbalz bei der altere Hahne ihre Ranghohe demonstrieren und mit den Junghahnen von Balzplatz zu Balzplatz fliegen und dabei grosse Teile des Lebensraums kennenlernen Junghennen weisen dagegen einen eher kleinen Aktionsradius auf und bleiben bei den Althennen Einzelne Jungvogel wandern im Herbst aus der Population ab 8 10 Schutz und Gefahrdung BearbeitenIn der Europaischen Union ist das Birkhuhn wie alle heimischen Vogelarten nach der Vogelschutzrichtlinie geschutzt Besondere Schutzgebiete sind zum Erhalt der Art auszuweisen Vogelschutzgebiet im Netz Natura 2000 Gebiet Sicherung artgerechte Pflege Habitatmanagement und Neuentwicklung von Lebensraumen sind die wichtigsten Beitrage zum Schutz des Birkwilds Storungen konnen z B durch Besucherlenkung Wege nicht durch sensible Bereiche z B Balzplatze und Verbot storender Aktivitaten z B Modellflug vermieden oder begrenzt werden 8 Die Auswilderung von Fasanen sollte zur Vermeidung interspezifischer Konkurrenz unterlassen werden 12 nbsp Birkhahn in der Luneburger HeideDeutschland Bearbeiten Vorkommen Bearbeiten Durch weitreichende Verluste und Veranderungen der Lebensraume z B Abtorfung oder Trockenlegung von Mooren Verlust von Heidelandschaften und Freiflachen in Waldern wurden die Bestande des Birkhuhns in Deutschland bis auf wenige Reste vernichtet Diese Vorkommen werden durch zunehmende Isolation oder auch weitere Verkleinerungen der Lebensraume gefahrdet Durch freilaufende Hunde den Einsatz von Drohnen wie Multikoptern und besonders durch zunehmende Winteraktivitaten im Bereich der Waldgrenze lichter Wald mit Strauchvegetation kann es zu erheblichen Storungen kommen Im Jahr 2010 wurde der Bestand auf etwa 2 000 Tiere geschatzt bis zum Jahr 2017 sank dieser um fast die Halfte auf 1 200 Individuen 80 Prozent der deutschen Birkhuhner leben in den Alpen im Bereich der Baumgrenze Das Birkhuhn ist auch in Bayern vom Aussterben bedroht Die Bestande sind dort massiver als bei den ubrigen deutschen Populationen geschrumpft Die Ausweitung des Tourismus und Nichtbeachtung der durch den Alpenverein eingerichteten Schongebiete werden zur zunehmenden Belastung der angeschlagenen Populationen Die Zahl der Birkhuhner hat seit 2002 in einigen Regionen um 60 Prozent abgenommen 13 Die beabsichtigte Anderung der Zoneneinteilung des Alpenplans durch die Bayerische Staatsregierung hatte besonders fur die Population am Riedberger Horn nicht absehbare Folgen Sollte es nicht gelingen besonders die bayerische Politik und auch Touristen fur das Problem zu sensibilisieren und kommerzielle Aspekte nicht weiterhin im Vordergrund zu halten wird diese Tierart in Bayern in absehbarer Zeit ausgestorben sein 14 15 16 Das Tieflandvorkommen in der Luneburger Heide und damit der niedersachsische Bestand schwankte in den letzten zehn Jahren Stand 2011 zwischen 160 und 230 Tieren 12 Im Jahr 2017 lebten im Naturschutzgebiet Luneburger Heide etwa 200 Birkhuhner Vorrangiges Ziel der Landesjagerschaft Niedersachsen e V ist es den Bestand der in funf grossere und vier kleinere Teilpopulationen zersplittert ist miteinander zu vernetzen und durch Bejagung von Beutegreifern sowie Entwicklung von Besucherlenkungskonzepten zu sichern 17 Fur Sachsen geht man von einem Bestand von etwa 50 Birkhuhnern aus 11 Im Jahr 2016 wurden im sachsischen Teil des Erzgebirges 25 2018 15 auf der tschechischen Seite 170 balzende Hahne gezahlt Ein Artenhilfsprogramm soll zum Erhalt der grenzubergreifenden tschechisch deutschen Erzgebirgspopulation beitragen So wurden seit 2010 rund 350 Hektar Moore revitalisiert und rund 220 Hektar Wald aufgelichtet Ahnlich wie in Niedersachsen sind auch in Sachsen die Habitate nicht zusammenhangend weshalb die Zusammenarbeit mit der tschechischen Seite besonders wichtig ist 18 Das kleinste Vorkommen des Birkhuhns in Deutschland befindet sich in der Rhon Hier war die Population trotz langjahriger Schutzmassnahmen schon zeitweise fast erloschen Im Jahr 2007 wurden hier nur neun Hahne und funf Hennen gezahlt Ein Aussterben des Bestandes wurde prognostiziert da der Fortpflanzungserfolg ausblieb 19 Erstmals konnte im Jahr 2013 wieder ein Bruterfolg mit drei Jungvogeln nachgewiesen werden Nach Auswilderung von 68 schwedischen Birkhuhnern stiegen zum ersten Mal seit Jahren die Birkwildzahlen in der Rhon durch naturliche Reproduktion Bei der Herbstzahlung 2014 wurden 14 Hahne und 11 Hennen darunter neun Jungvogel gezahlt Durch Verhandlungen mit dem Schwedischen Zentralamt fur Naturschutz konnen Importe von 25 Tieren jahrlich fur 2016 bis 2020 gesichert werden Ziel ist es eine langfristig lebensfahige Birkhuhnpopulation von 100 Vogeln zu erreichen wozu der gegenwartige Lebensraum von 1 200 Hektar auf 5 000 Hektar vergrossert werden muss 20 nbsp Birkhenne im Flug nbsp Birkhahn im FlugDie Population in Baden Wurttemberg ist seit 1978 erloschen Von 1978 bis 1992 fanden Wiedereinburgerungsversuche im Wurzacher Ried statt die gescheitert sind Nationaler Schutzstatus Bearbeiten Das Birkhuhn der Vogel des Jahres 1980 21 zahlt seit 2002 zu den nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschutzten Tierarten 22 23 Daher stellt es hier etwa bereits eine Straftat dar wild lebende Birkhuhner in ihrer Fortpflanzungs oder Aufzuchtzeit bewusst erheblich zu storen 44 Abs 1 Ziff 2 69 Abs 2 Ziff 2 71 Abs a Ziff 1 BNatSchG Jagd Bearbeiten Bis auf Slowenien und Deutschland ist die Birkhahnjagd in den Alpenlandern erlaubt In Slowenien wurde die Bejagung 1993 eingestellt Das Birkwild untersteht in Deutschland dem Bundesjagdgesetz 24 jedoch mit ganzjahriger Schonzeit und damit verbundener Hegepflicht fur die Jager In Frankreich ist der Bestand abnehmend In den franzosischen Alpen wurden von 1999 bis 2002 1 040 Hahne bei geschatzten 20 000 Individuen Gesamtpopulation erlegt Fur das Jahr 2009 wurde ein Bestand von 16 600 adulten Vogeln ermittelt das entspricht einem Ruckgang um 11 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Jahrzehnt 25 In Osterreich wird der Bestand als stabil angegeben Der Abschuss in Osterreich betragt um die 1 500 Hahne jahrlich bei einem Bestand von etwa 26 000 Individuen 2007 26 Tirol hatte mit 530 Abschussen einen Anteil von 36 Prozent In der Schweiz lebten 2004 etwa 15 000 bis 20 000 Individuen 27 Hier wurden jahrlich uber 500 seit 2008 jahrlich um die 400 Birkhahne abgeschossen Seit 2014 liegt die Jagdstrecke bei etwa 550 Hahnen 28 Mit Ausnahme von funf Kantonen ist die Bejagung des Birkwilds eingestellt worden zuletzt im Kanton Uri ab 2001 Die Jagd auf Birkhahne beschrankt sich im Wesentlichen auf die Kantone Wallis Tessin und Graubunden 29 Ahnlich wie in Bayern stellt auch in der Schweiz der zunehmende Tourismus selbst in abgelegenen Regionen eine ernsthafte Bedrohung fur einzelne Populationen dar Von Naturschutzern wird die Reduktion des Jagddrucks auf den Birkhahn gefordert An der nordlichen Verbreitungsgrenze wie an der sudlichen Grenze dem Tessin ist der Bestand seit den 1980er Jahren abnehmend 30 Die regelmassige Bestandserhebung die Schaffung von Verbindungen zwischen den einzelnen Populationen so genannte Trittsteinkonzepte und Habitatverbesserungen z B durch Jagdpachter fortgesetzte Almbewirtschaftung konnen zur Arterhaltung wesentlich beitragen Da Hennen Entfernungen zwischen 5 und 35 km zurucklegen ist es wichtig dass standorttreue Hahne in nicht mehr besetzten Trittsteinhabitaten ersetzt werden Birkhuhner haben keine Paar Bildung deshalb ist der Abschuss weitgehend auf Hahne beschrankt Hennen hingegen sind ganzjahrig geschutzt 30 Rote Liste Bearbeiten Rote Liste Einstufungen Auswahl Deutschland 2 stark gefahrdet 31 Schweiz NT Near Threatened potenziell gefahrdet Vorwarnliste 32 insgesamt LC Least Concern nicht gefahrdet 6 Unterarten BearbeitenVerschiedene Autoren beschreiben meist 6 8 Unterarten des Birkhuhns wobei sich die Auswahl der einzelnen Subspezies in der Regel etwas unterscheidet 33 34 35 36 37 Als allgemein anerkannt konnen anscheinend neben der Nominatform L t tetrix auch L t britannicus L t ussuriensis L t viridanus und L t mongolicus gelten Unterarten des Birkhuhns Verbreitung und Merkmale gemass The Internet Bird Collection und Stegemann 1932 37 36 Lyrurus tetrix baikalensis Lorenz 1911 SO Sibirien vom Baikalsee zum Amur Mongolei und westliche Mandschurei Merkmale Mannchen schillern grunlich Kopf meist braunlich Zeichnung gesprenkelt Spiegel gross grosswuchsige TiereLyrurus tetrix britannicus Witherby amp Lonnberg 1913 Nordliches und westliches Grossbritannien Merkmale Sehr dunkel gefarbt Mannchen mit z T Purpurschimmer Spiegel und weitere weisse Partien des Gefieders gegenuber L t tetrix reduziert Lyrurus tetrix mongolicus Lonnberg 1904 Kirgisistan Tian Shan bis Altai und andere Regionen der westlichen Mongolei Merkmale Mannchen schillern rein blau Weibchen relativ dunkel und fein verwischt gezeichnet grosser Spiegel grosswuchsige UnterartLyrurus tetrix tetrix Linnaeus 1758 Weite Teile des Verbreitungsgebiets von Skandinavien Belgien sudfranzosische Alpen ins nordostliche Sibirien Merkmale siehe obenLyrurus tetrix ussuriensis Kohts 1911 Ostliche Mandschurei bis an den Ussuri und vermutlich auch den Amur Merkmale Mannchen mit ausgepragt grunem Metallglanz sehr grosser Spiegel Weibchen rostbraun Vogel grosser als L t tetrix aber kleiner als L t baikalensisLyrurus tetrix viridanus Lorenz 1891 SO Russland und SW Sibirien zwischen Don und Irtysch Merkmale Mannchen mit grunlichblauem Metallglanz Weibchen hell gefarbt weisser Spiegel deutlich grosser als bei L t tetrix Gefieder teilweise gesprenkeltLyrurus tetrix tschusii Johansen 1898 Sudlich Sibirien vom Irtysch zum Baikalsee nordlich bis nach Tomsk und Krasnojarsk im Suden bis zum NW Altai und ins SajangebirgeSymbolik Bearbeiten nbsp Birkhuhnsymbol im Naturpark Hohes Venn EifelAls Wappentier erscheint der Birkhahn gelegentlich in seinem ehemaligen Verbreitungsgebiet so z B im Ortswappen von Hohne Wiesmoor Hanstedt oder Twist Der Birkhahn ist das Symbol der schwedischen 1726 gegrundeten Eisen und Glashutte Orrefors 1940 41 wurde in Bad Tolz und Umgebung aus Einheimischen die 97 Jagerdivision aufgestellt Als taktisches Abteilungszeichen der Division fand eine Feder des Spielhahns Verwendung was den Spitznamen Spielhahnjager veranlasste Das Birkhuhn ist Symbol des Naturparks Hohes Venn Eifel Das Birkhuhn ist Wappentier des Naturhistorischen Museums in Schleusingen Der Asteroid des ausseren Hauptgurtels 8598 Tetrix ist nach dem Birkhuhn benannt wissenschaftlicher Name Tetra tetrix beziehungsweise Lyrurus tetrix Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2 Februar 1999 befand sich das Birkhuhn auf der niederlandischen und der europaischen Roten Liste gefahrdeter Arten 38 Literatur BearbeitenUrs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 5 Galliformes Gruiformes Aula Verlag Wiesbaden 2 Auflage 1994 S 322 370 ISBN 3 923527 00 4 S 105 172 Siegfried Klaus Hans Heiner Bergmann Christian Marti et al Die Birkhuhner Die Neue Brehm Bucherei Band 397 A Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt 1990 ISBN 978 3 89432 397 4 Jann Wubbenhorst und Johannes Pruter Grundlagen fur ein Artenhilfsprogramm Birkhuhn in Niedersachsen Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen Heft 42 2007 Inhaltsverzeichnis amp Zusammenfassung Helmut Lensing Das Birkwild Tetrao tetrix l in der Grafschaft Bentheim und im Emsland Ist der schwarze Ritter fur immer verschwunden in Studiengesellschaft fur Emslandische Regionalgeschichte Hrsg Emslandische Geschichte 21 Haselunne 2014 S 123 171 Heinz Sigurd Raethel Huhnervogel der Welt Verlag J Neumann Neudamm GmbH amp Co KG Melsungen 1988 ISBN 3 7888 0440 8 S 250 257 Steve Madge Phil McGowan Pheasants Partridges amp Grouse Helm Identification Guides Christopher Helm London 2002 ISBN 0 7136 3966 0 S 368 369 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Birkhuhn Lyrurus tetrix Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Birkhuhn Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Lyrurus tetrix in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 26 Juni 2023 Birkhuhn Lyrurus tetrix auf eBird org Birkhuhn Lyrurus tetrix bei Avibase Ausfuhrliche Beschreibung des Birkhuhns vom Bundesamt fur Naturschutz Das Birkhuhn im Wietingsmoor Landschaftsservice Syke Der Spielhahn im Projekt Gutenberg DE Birkhuhn bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Federn des Birkhuhns Ruheinseln fur Birkhuhner In waldwissen net Abgerufen am 7 August 2023 Wildlife Fotos des BirkhuhnsEinzelnachweise Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Masse nach Madge S 369 sowie Raethel S 251 s Literatur Glutz v Blotzheim S 110 s Literatur Raethel S 251 s Literatur a b Roland Lehmann Artenschutzprogramm Birkhuhn 2000 Hrsg Ministerium fur Landwirtschaft Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg MLUR Franckh Broschure 48 S a b IUCN s Weblinks Johannes Pruter Jann Wubbenhorst Peter Sudbeck Niedersachsens Verantwortung fur die Erhaltung des Birkhuhns Tetrao tetrix im mitteleuropaischen Tiefland Vogelkdl Ber Niedersachs 36 121 130 2004 a b c d e NaturSportInfo vom Bundesamt fur Naturschutz Memento vom 21 Juli 2011 im Internet Archive abgerufen am 11 Februar 2011 Manfred Lutkepohl Vogel In Cordes et al Naturschutzgebiet Luneburger Heide 1997 Verlag M Hauschild ISBN 3 931785 36 X a b Einhard Bezzel Vogel Band 2 1984 BLV ISBN 3 405 12877 3 a b Sachsisches Staatsministerium fur Umwelt und Landwirtschaft 2010 Birkhuhn Tetrao tetrix Biologische Vielfalt in Sachsen Broschure 24 S a b NLWKN Hrsg 2011 Vollzugshinweise zum Schutz von Brutvogelarten in Niedersachsen Wertbestimmende Brutvogelarten der Vogelschutzgebiete mit hochster Prioritat fur Erhaltungs und Entwicklungsmassnahmen Birkhuhn Tetrao tetrix Niedersachsische Strategie zum Arten und Biotopschutz Hannover 8 S unveroff Suddeutsche Zeitung Der Hype gefallt den Einheimischen nicht abgerufen am 29 Juli 2017 LBV Deutliche Mehrheit will keine Skischaukel Memento vom 30 Juli 2017 im Internet Archive abgerufen am 29 Juli 2017 Gemeinsame Stellungnahme bzgl Zonierung des Alpenplans abgerufen am 29 Juli 2017 RETTET DAS RIEDBERGER HORN abgerufen am 29 Juli 2017 Landesjagerschaft Niedersachsen e V Birkwild in Niedersachsen 29 Mai 2017 abgerufen am 29 Juli 2017 Michael Homann Artenhilfsprogramm fur Birkhuhner im Erzgebirge Staatsbetrieb Sachsenforst 27 Marz 2017 abgerufen am 5 Dezember 2020 Dazu und zur aktuellen Entwicklung Sachs Landesamt fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie Artenschutzprogramm Birkhuhn fur den Freistaat Sachsen 31 Juli 2019 Eckhard Jedicke Naturschutz im Biospharenreservat Rhon Vorbildlandschaft oder Entwicklungsland In Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 12 2008 S 33 37 Biospharenreservat Rhon Das Birkhuhn in der Rhon Memento des Originals vom 6 Juli 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot biosphaerenreservat rhoen de abgerufen am 29 Juli 2017 NABU Vogel des Jahres 1980 Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz WISIA Bundesamtes fur Naturschutz abgerufen am 23 Marz 2020 Schutzstatus wird durch Eingabe des Begriffs Birkhuhn angezeigt Unterschutzstellung durch Listung in Anlage 1 zu 1 der Bundesartenschutzverordnung BArtSchV Birkhuhn Abgerufen am 19 Juni 2019 2 Abs 1 Ziff 2 Bundesjagdgesetz BJagdG Le Tetras lyre franzosisch abgerufen am 29 Juli 2017 Aktuelle Bestandszahlen fur Osterreich waren nicht zu ermitteln Das einzige Bundesland in dem regelmassig Birkwildzahlungen durchgefuhrt werden scheint Vorarlberg zu sein Laut Angaben sollen die Bestande in der Schweiz stabil sein verlassliche Zahlen finden sich nicht Die Bestandszahl von 2004 wurde bis 2017 nie verandert Eidgenossische Jagdstatistik Memento des Originals vom 30 Juli 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wild uzh ch abgerufen am 30 Juli 2017 Sinnloses Abknallen des bedrohten Alpenschneehuhns abgerufen am 30 Juli 2017 a b Wildauer Schreiber Reimoser EU Vogelschutzrichtlinie Birkhuhn abgerufen am 18 Marz 2019 PDF Dokument 534 kB Torsten Ryslavy Hans Gunther Bauer Bettina Gerlach Ommo Huppop Jasmina Stahmer Peter Sudbeck amp Christoph Sudfeldt Rote Liste der Brutvogel Deutschlands 6 Fassung In Deutscher Rat fur Vogelschutz Hrsg Berichte zum Vogelschutz Band 57 30 September 2020 Birkhuhn bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach abgerufen am 24 August 2023 IUCN Grouse Status Survey and Conservation Action Plan 2006 2010 Birkhuhn Lyrurus tetrix bei Avibase Archivlink Memento vom 9 Dezember 2014 im Internet Archive Global Biodiversity Information Facility a b Birkhuhn Lyrurus tetrix auf eBird org a b B Stegemann 1932 Die geographischen Formen des Birkhuhns Lyrurus tetrix L Journal fũr Ornithologie 80 342 354 Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names Springer Heidelberg 2012 6 Auflage Seite 645 englisch Vogel des Jahres in Deutschland Wanderfalke 1971 Steinkauz 1972 Eisvogel 1973 Mehlschwalbe 1974 Goldregenpfeifer 1975 Wiedehopf 1976 Schleiereule 1977 Kranich 1978 Rauchschwalbe 1979 Birkhuhn 1980 Schwarzspecht 1981 Grosser Brachvogel 1982 Uferschwalbe 1983 Weissstorch 1984 Neuntoter 1985 Saatkrahe 1986 Braunkehlchen 1987 Wendehals 1988 Teichrohrsanger 1989 Pirol 1990 Rebhuhn 1991 Rotkehlchen 1992 Flussregenpfeifer 1993 Weissstorch 1994 Nachtigall 1995 Kiebitz 1996 Buntspecht 1997 Feldlerche 1998 Goldammer 1999 Rotmilan 2000 Haubentaucher 2001 Haussperling 2002 Mauersegler 2003 Zaunkonig 2004 Uhu 2005 Kleiber 2006 Turmfalke 2007 Kuckuck 2008 Eisvogel 2009 Kormoran 2010 Gartenrotschwanz 2011 Dohle 2012 Bekassine 2013 Grunspecht 2014 Habicht 2015 Stieglitz 2016 Waldkauz 2017 Star 2018 Feldlerche 2019 Turteltaube 2020 Rotkehlchen 2021 Wiedehopf 2022 Braunkehlchen 2023 Kiebitz 2024 Normdaten Sachbegriff GND 4145682 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Birkhuhn amp oldid 237637171