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Als Lek bezeichnet man in der Biologie einen Balzplatz an dem mehrere Mannchen gemeinsam um ein Weibchen balzen Der Begriff wird vor allem in der Ornithologie verwendet da bei einer Reihe von Arten unterschiedlicher Vogelfamilien diese Form der Balz in einer Arena vorkommt Prariehuhner bei der Balz im LekTypisch ist die Balz im Lek fur mehrere Raufusshuhner Das Birkhuhn das Prariehuhn und das Beifusshuhn gehoren zu den polygynen Arten bei denen sich mehrere Mannchen in einer Arena Lek sammeln und sich den Weibchen prasentieren Beim Birkhuhn sammeln sich in der Regel sechs bis zwolf Mannchen in einem Lek beim Prariehuhn acht bis neun beim Beifusshuhn sogar bis zu 400 Individuen Innerhalb einer solchen Arena verteidigt jedes Mannchen ein eigenes Territorium Dies ist beim Beifusshuhn nicht grosser als 1 m Die begehrtesten Platze befinden sich im Zentrum wo die Territorien am kleinsten sind Die Balz umfasst eine grosse Zahl ritualisierter Gesten wie Kopfnicken Flugelspreizen das Aufstellen und Schutteln des Schwanzes Aufstampfen mit den Fussen und Luftsprunge Begleitet wird dies beim Beifusshuhn durch Laute die beim plotzlichen Entleeren der Luftsacke entstehen Die Weibchen treffen anschliessend eine Entscheidung und paaren sich mit einem bestimmten Mannchen Beim Prariehuhn vollfuhrt ein einziges Mannchen 71 bis 89 aller Kopulationen Ein ebensolches Ungleichgewicht herrscht in den Leks der Beifusshuhner wo 90 der Kopulationen von nur 10 der Mannchen ausgefuhrt werden Auch der Kakapo eine vom Aussterben bedrohte neuseelandische Papageienart balzt im Lek und konkurriert mit mehreren Mannchen um die Gunst der Weibchen Die Weibchen die an der Balzarena erscheinen beobachten die Balz der Mannchen und wahlen aus den Balzenden das Mannchen aus mit dem sie sich paaren Die Balzarenen des Kakapo liegen gewohnlich auf Anhohen wahrend der Balzzeit verlassen die Mannchen ihre angestammten Reviere und ziehen zu diesen Balzarenen wo jedes Mannchen sich einen eigenen Balzplatz schafft Balzarenen konnen bis zu sieben Kilometer vom angestammten Revier eines Mannchens entfernt sein Mit dem Eintreffen an der Balzarena beginnt eine Auseinandersetzung unter den Mannchen bei der sie mit gestraubten Federn auseinander gespreizten Flugeln geoffneten Schnabeln erhobenen Krallen und unter lautem Krachzen und Brummen untereinander um die besten Balzplatze innerhalb dieser Balzarena kampfen Gelegentlich werden bei diesen Kampfen auch Vogel verletzt Die individuellen Balzplatze sind innerhalb dieser Arena im Durchschnitt etwa 50 Meter voneinander entfernt Die Mannchen graben fur ihre Balzplatze eine etwa zehn Zentimeter tiefe schalenformige Vertiefung in den Boden die etwa einen Durchmesser von einem halben Meter hat so dass die Vogel in diese Vertiefung passen Die Balzplatze werden gerne vor Felsen Erdhangen oder Baumstammen angelegt die den Schall der Rufe reflektieren Zum individuellen Balzplatz gehort ein Netzwerk an Pfaden die sich entweder etwa 50 Meter auf einer Anhohe entlangziehen oder als Rundweg mit einem Durchmesser von etwa 20 Meter eine Anhohe umrunden Literatur BearbeitenDon V Merton Rodney B Morris Ian A E Atkinson Lek behaviour in a parrot the Kakapo Strigops habroptilus of New Zealand in The Ibis Oxford 126 1984 ISSN 0019 1019 Steve Madge Phil McGowan und Guy M Kirwan Pheasants Partridges and Grouse A Guide to the Pheasants Partridges Quails Grouse Guineafowl Buttonquails and Sandgrouse of the world Christopher Helm London 2002 ISBN 0 7136 3966 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lek Biologie amp oldid 230303502