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Die Uferschwalbe Riparia riparia auch Rheinschwalbe genannt ist eine Vogelart aus der Familie der Schwalben Hirundinidae Es werden mehrere Unterarten unterschieden UferschwalbeUferschwalbe Riparia riparia SystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Schwalben Hirundinidae Unterfamilie HirundininaeTribus ProgniniGattung RipariaArt UferschwalbeWissenschaftlicher NameRiparia riparia Linnaeus 1758 Brutrohreneingange in der sudexponierten Steilwand einer KiesgrubeUferschwalbeIm Anflug an die BrutrohreIn Deutschland war sie Vogel des Jahres 1983 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Lebensraum Lebensweise 4 Fortpflanzung 5 Bestandssituation und Schutz 6 Trivia 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenEs handelt sich um die kleinste Schwalbenart in Europa mit einer Lange von 12 13 cm Sie hat einen nur leicht gegabelten kleinen Schwanz einen verhaltnismassig langen flachen Schnabel und zarte unbefiederte Zehen Die Oberseite ist erdbraun die Unterseite weiss mit graubraunem Brustband Die Tiere sind sehr gesellig sie schliessen sich auch abseits der Brutgebiete zu Trupps und Schwarmen zusammen Ihr Flug ist weniger zielgerichtet als bei anderen Schwalben und wirkt unstet und flatternd 1 Sie lassen ein reibendes tschrrip und bei Alarm ein kurzes brrit horen Ihr Gesang ist ein schwaches Zwitschern Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung der Uferschwalbe Brutgebiete Migration UberwinterungsgebieteDie Art kommt in Nordamerika und Eurasien bis zu einer Hohe von 750 m u NN vor Die Nominatform Riparia riparia riparia ist ein weit verbreiteter und gebietsweise haufiger Koloniebruter im Tiefland von Westeuropa bis zur Pazifikkuste Asiens sowie in Nordamerika Die Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes liegt in Sibirien beim 69 bis 72 nordlichen Breitengrad Die Uferschwalbe bleibt in Mitteleuropa von Mai bis September im Brutgebiet Als Zugvogel Weitstreckenzieher verlasst die Uferschwalbe ihr Brutgebiet im August und uberwintert in Zentralafrika Nordwestafrika bzw in Sudamerika Aufgrund ihrer Anspruche an den Nistplatz der Bedingungen in den Uberwinterungsgebieten und der dichten menschlichen Besiedlung in Mitteleuropa ist sie mittlerweile sehr luckenhaft verbreitet und nur unregelmassig als Brutvogel zu beobachten Lebensraum Lebensweise BearbeitenUferschwalben benotigen lehmige oder festsandige Steilufer und Abbruchkanten zur Anlage ihrer Brutrohren So besiedeln sie zur Brutzeit Flussufer Kusten sowie als Ersatzlebensraume in der Kulturlandschaft Lehm und Kiesgruben Beruhmte Brutstatten stellen die Klippen von Rugen Usedom und Sylt dar obwohl die Art ansonsten keinen Bezug zum Meer hat Getrunken und gebadet wird im Flug Die Tiere fliegen sehr niedrig uber dem Wasser und schnappen nach Insekten Sie konnen dabei bis 50 km h erreichen Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Gelege Coll Museum WiesbadenDie Uferschwalbe ist ein Koloniebruter Beide Partner graben ihre Brutrohre mit querovalem Einflugloch mit Schnabel und Krallen armtief in steile Wande Die etwas aufsteigenden Locher im festen Erdreich werden am hinteren Ende erweitert und mit Halmen und Federn ausgepolstert Ein bis zweimal im Jahr wird ein Gelege von funf bis sechs Eiern von beiden Eltern 14 bis 16 Tage lang ausgebrutet Die Jungen werden ebenfalls von beiden Eltern gefuttert und verlassen die Bruthohle nach 18 bis 23 Tagen Die Jungvogel bilden nach dem Verlassen der Altvogel grosse Schlafgesellschaften bevorzugt im Schilf oder Weidendickicht nbsp Hohlen der Uferschwalbe in mesozoischen Kalksteinen auf Bornholm Auffallig ist die schichtgebundene Verteilung der Hohlen Bestandssituation und Schutz BearbeitenUferschwalben haben oft kurzfristige und zum Teil erhebliche Bestandsschwankungen die haufig in Zusammenhang mit der Verfugbarkeit geeigneter Brutplatze und Bruterfolge stehen Sehr guten Brutjahren folgen Jahre in denen nur wenige Jungvogel ausfliegen In den Niederlanden ging der Bestand von 20 000 bis 25 000 Brutpaaren auf 9000 bis 11 000 Brutpaare zuruck und betrug im Jahre nur noch 2500 bis 3000 Brutpaare Seitdem hat die Brutpopulation wieder stark zugenommen so dass im Zeitraum 1998 bis 2000 wieder 18 500 bis 32 000 Brutpaare gezahlt wurden In Deutschland umfasste die Population im Zeitraum 1995 bis 1999 zwischen 106 000 und 210 000 Brutpaare 2 Die Art ist in verschiedenen Landern gesetzlich geschutzt beispielsweise in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung und nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschutzt 3 Die Tiere durfen nicht verletzt oder getotet und insbesondere zur Brutzeit nicht an ihren Lebensstatten aufgesucht und gestort werden Trivia BearbeitenDer Asteroid des mittleren Hauptgurtels 8599 Riparia ist nach der Uferschwalbe benannt wissenschaftlicher Name Riparia riparia Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2 Februar 1999 befand sich die Uferschwalbe auf der niederlandischen Roten Liste gefahrdeter Arten 4 Literatur BearbeitenHans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 2 Passeriformes Sperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 648 0 Gunter Pannach Die Uferschwalbe Riparia riparia Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2006 Die neue Brehm Bucherei 655 ISBN 3 89432 861 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Uferschwalbe Riparia riparia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Uferschwalbe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Birdlife factsheet Riparia riparia Riparia riparia in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2019 3 Eingestellt von BirdLife International 2019 Abgerufen am 10 September 2022 Uferschwalbe Riparia riparia auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Riparia riparia Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn der Uferschwalbe Video Brutbiologie der Uferschwalbe Riparia riparia Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF 1985 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 3203 IWF D 1569 Einzelnachweise Bearbeiten Detlef Singer Was fliegt denn da Franckh Kosmos Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12532 8 Bauer et al S 147 Eintrag zur Uferschwalbe bei WISIA Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names Springer Heidelberg 2012 6 Auflage Seite 645 englisch Vogel des Jahres in Deutschland Wanderfalke 1971 Steinkauz 1972 Eisvogel 1973 Mehlschwalbe 1974 Goldregenpfeifer 1975 Wiedehopf 1976 Schleiereule 1977 Kranich 1978 Rauchschwalbe 1979 Birkhuhn 1980 Schwarzspecht 1981 Grosser Brachvogel 1982 Uferschwalbe 1983 Weissstorch 1984 Neuntoter 1985 Saatkrahe 1986 Braunkehlchen 1987 Wendehals 1988 Teichrohrsanger 1989 Pirol 1990 Rebhuhn 1991 Rotkehlchen 1992 Flussregenpfeifer 1993 Weissstorch 1994 Nachtigall 1995 Kiebitz 1996 Buntspecht 1997 Feldlerche 1998 Goldammer 1999 Rotmilan 2000 Haubentaucher 2001 Haussperling 2002 Mauersegler 2003 Zaunkonig 2004 Uhu 2005 Kleiber 2006 Turmfalke 2007 Kuckuck 2008 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