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Der Kiebitz Vanellus vanellus ist eine Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer Charadriidae Er brutet typischerweise in den Marschwiesen auf Vordeichwiesenflachen und anderen Weidelandschaften der Niederungen Der Watvogel mit den breiten paddelformigen Flugeln ist fur seine spektakularen Balzfluge bekannt die auch als Gaukeln bezeichnet werden KiebitzKiebitz Vanellus vanellus SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Regenpfeifer Charadriidae Unterfamilie Kiebitze Vanellinae Gattung Kiebitze Vanellus Art KiebitzWissenschaftlicher NameVanellus vanellus Linnaeus 1758 Kiebitze kommen in Eurasien vor ausserhalb der Paarungszeit also von Juli bis Marz konnen sie in grosseren Schwarmen im Watt und auf kustennahen Flachen auftreten Kiebitze sind Bodenbruter ihre Eier galten fruher als Delikatesse durfen heute aber nicht mehr gesammelt werden da der Kiebitz in seinem Bestand global bedroht ist 2015 wurde die Art auf die internationale Rote Liste gefahrdeter Vogelarten gesetzt 1 Fur das Jahr 2024 ist die Art das zweite Mal nach 1996 zum Vogel des Jahres in Deutschland gewahlt worden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 2 1 Brutareal 2 2 Zugverhalten 2 3 Wichtige Rastplatze 3 Lebensraum 4 Ernahrung 5 Brutbiologie 5 1 Balz und Brut 6 Bestandsentwicklung und Gefahrdung 7 Lebenserwartung 8 Kiebitz und Mensch 9 Literatur 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Adultes Kiebitzmannchen mit langer Holle und schwarzem Kehlfleck im Prachtkleid nbsp Juveniles Kiebitzweibchen mit kurzer Holle im Schlichtkleid Der Kiebitz wird mit 28 bis 31 Zentimeter Korperlange etwa taubengross die Flugelspannweite liegt dann zwischen 70 und 80 Zentimetern Adulte Kiebitze haben einen metallisch grun grau schimmernden Mantel mit einem blau violetten Schulterfleck Der Bauch ist weiss gefarbt mit einem schwarzen scharf abgegrenzten Brustband Der Kopf ist weiss mit schwarzer Stirn die in einer langen zweizipfligen Haube auslauft die als Holle bezeichnet wird Vom schwarzen Schnabel ausgehend verlauft eine unscharf abgegrenzte schwarze Binde unter dem Auge zum Hinterkopf Der Unterleib ist verwaschen sandfarben bis rostorange eingefarbt Im Brutkleid unterscheidet sich das Mannchen vom Weibchen lediglich durch eine langere Holle eine etwas intensivere Schwarzfarbung sowie durch den durchgehenden Kehlfleck Fur einen Regenpfeifer besitzen Kiebitze vergleichsweise kurze Beine die dunkelrot bis braun gefarbt sind Im Schlichtkleid ist bei beiden Geschlechtern das Kinn und der Vorderhals weiss Die Federn der oberen Handdecken und Schultern sind blass gelbbraun gesaumt was ein schuppenartiges Muster erzeugt Die Holle ist deutlich kurzer als im Brutkleid Juvenile Kiebitze sehen aus wie adulte im Schlichtkleid haben zudem aber breitere gelb braune Federsaume sowie ein deutlich helleres braun gefarbtes Brustband Das Flugbild des Kiebitzes ist charakteristisch und unverwechselbar Kiebitze fliegen mit lockeren gemachlichen Flugelschlagen die Flugel selbst sind auffallig breit und paddelformig gerundet Durch die im Flug blinkende schwarze Ober und schwarzweisse Unterseite kann man fliegende Kiebitze schon aus weiter Entfernung bestimmen Kiebitze sind wahrend der Brutzeit sehr stimmfreudig ihr Rufen klingt klagend schrill wie kschaaa oder kiju wit was ihnen den deutschen und auch den niederlandischen Namen Kievit eingetragen hat Im Balzflug kann mit den Flugeln ein wummerndes Gerausch erzeugt werden Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung des Kiebitz Brutgebiete Ganzjahriges Vorkommen Migration Uberwinterungsgebiete Zusammengestellt von BirdLife International and Handbook of the Birds of the World 2016 2006 Brutareal Bearbeiten Der Kiebitz ist in seiner Verbreitung auf die Palaarktis beschrankt Er brutet in einem Gebiet das von Grossbritannien und Irland im Westen bis nach Ostsibirien reicht Die nordliche Verbreitungsgrenze in Fennoskandinavien stellt etwa der 70 und im europaischen Teil Russlands der 65 nordliche Breitengrad dar In Europa liegt die sudliche Verbreitungsgrenze etwa beim 40 nordlichen Breitengrad in Spanien kommt er allerdings auch etwas sudlicher vor Weiter im Osten dehnt sich sein Brutareal bis in die Turkei in den Nordwesten des Irans nach Kasachstan die Mongolei und den Norden Chinas aus 3 Zugverhalten Bearbeiten Der Kiebitz ist ein Zugvogel in manchen Teilen seines Verbreitungsgebietes auch ein Strich oder sogar Standvogel Das Uberwinterungsgebiet ist von der 3 Grad Isotherme nach Norden hin begrenzt wobei sich Kiebitze je nach der aktuellen Wetterlage auch weiter im Norden oder Suden aufhalten Zu den Uberwinterungsgebieten gehoren Grossbritannien und Irland die Niederlande die Iberische Halbinsel der Mittelmeerraum inklusive Nordafrika der Nahe Osten Sudwestasien Nordindien und der Sudosten Chinas Uberwinternde Kiebitze konnen auch in Burma Taiwan Sudkorea und Japan beobachtet werden 3 Im Sudwesten ihres Brutareals sind Kiebitze Standvogel Im ubrigen Gebiet sind sie Zugvogel wobei die klimatischen Bedingungen einen starken Einfluss auf die Zugbewegungen haben Der Teil der europaischen Population der sein Brutareal verlasst zieht in sudlicher und sudwestlicher Richtung Zugbeginn ist im Mittsommer die Hauptzugzeit fallt jedoch in die Herbstmonate So wird in Danemark eine erste Welle durchziehender Kiebitze bereits im Juni und Juli beobachtet Es handelt sich dabei um nord und osteuropaische Brutvogel Die grosste Zahl durchziehender Kiebitze namlich etwa 100 000 bis 200 000 Kiebitze sind im August zu beobachten Dabei handelt es sich um Kiebitze die sich noch in der Mauser befinden Eine dritte Zugwelle von Kiebitzen die weiter im Osten ihre Mauser durchlaufen haben erscheint in Danemark im Oktober und November 3 In Israel sind nach Suden ziehende Kiebitze ab Ende August bis Ende Dezember zu beobachten Der Hohepunkt des Zuges hier ist der Zeitraum von Ende Oktober bis Ende November 3 Der Heimzug ins Brutgebiet beginnt in Westeuropa und im Nahen Osten bereits Ende Januar mit einem Zughohepunkt im Zeitraum von Ende Februar bis Anfang Marz Kiebitze halten sich damit in ihren sudlichsten Uberwinterungsquartieren nicht mehr als zwei Monate auf 4 Wichtige Rastplatze Bearbeiten In Westeuropa sind es insgesamt 46 Gebiete in denen wahrend der Zugzeiten mehr als 20 000 Kiebitze gezahlt werden und die deswegen eine hohe Bedeutung als Rastplatze haben 22 davon befinden sich in Deutschland 12 in Frankreich 8 in Grossbritannien und je 2 in den Niederlanden und in Irland 5 Zu den wichtigen deutschen Rastplatzen zahlen unter anderem die Niedermoorlandschaft Dromling das Elbtal in Mecklenburg Vorpommern sowie die Marschen der Unterelbe der Fiener Bruch der Greifswalder Bodden die Hellwegborden das Havellandische Luch der Jadebusen der Putzarer und der Galenbecker See die Belziger Landschaftswiesen das Rheiderland sowie als bedeutsamster Rastplatz das gesamte Wattenmeer 6 Im Sudosten Europas ist der wichtigste Rastplatz die Lagune von Karavasta wo sich im Winter mehr als 20 000 Kiebitze aufhalten 7 Lebensraum BearbeitenKiebitze bruten hauptsachlich in offenen flachen Landschaften mit kurzem oder gar keinem Gras auf Wiesen und Weiden gerne an Gewasserrandern auf Feuchtwiesen Heiden und Mooren Kiebitze bruten auch auf Feldern und Ackern Wahrend des Winters und der Zugzeit halten sich Kiebitze auch auf abgeernteten Feldern und auf gepflugten Ackern auf Im Winter sieht man die Vogel weitlaufig verteilt auf alten Weiden aber auch als Trupps auf Schlammflachen Ernahrung BearbeitenKiebitze ernahren sich von Insekten und deren Larven Wurmern und anderen Wirbellosen Pflanzliche Stoffe spielen nur eine untergeordnete Rolle Gelegentlich werden Samen vom Boden aufgepickt Kiebitze sind tag und nachtaktiv manche Vogel fressen sogar vorwiegend bei Nacht Brutbiologie BearbeitenKiebitze sind sehr standorttreu ausserdem sind sie monogam das heisst die Partner bleiben ein Leben lang beieinander Polygamie ein Mannchen hat mehrere Weibchen beim Kiebitz zumeist zwei kommt jedoch auch vor Sie bruten in der Regel bereits im zweiten Kalenderjahr und kommen zum Bruten meist an ihren eigenen Geburtsort zuruck Balz und Brut Bearbeiten nbsp Gaukler der Lufte Die Balzfluge der Kiebitzmannchen beeindrucken durch spektakulare FlugmanoverKiebitze sind relativ fruh am Brutort anzutreffen im Marz sofern es nicht mehr friert Nach der Ankunft bilden sich Territorien die vom Mannchen mit spektakularen Balzflugen verteidigt werden Hier vollbringt das Mannchen akrobatische Flugmanover mit seitlich kippenden Sturzflugen Es wirft sich laut rufend in der Luft hin und her und trudelt senkrecht zu Boden wobei die Flugel die laut wummernden Gerausche verursachen siehe oben nbsp KiebitznestKiebitze bruten meistens semi kolonial d h in kleineren Gruppen von zwei bis zwanzig Paaren mit Hochstdichten von neun Paaren pro Hektar Kiebitze sind in der Regel mit anderen Wiesenvogeln wie Uferschnepfen und Rotschenkeln vergesellschaftet es gibt aber auch Einzelbruten Das Mannchen legt mehrere Nest mulden in kurzrasiger Vegetation an indem es seinen Oberkorper auf den Boden druckt und mit kreisenden Bewegungen eine Mulde in den Boden dreht Es ist bekannt dass Kiebitze ihren Neststandort nach der Farbe des Untergrundes auswahlen dabei werden Brauntone anscheinend bevorzugt Das Nest ist eine Mulde am Boden und wird haufig mit Halmen und anderen Pflanzenteilen gepolstert Das Weibchen inspiziert diese Nestmulden und legt binnen etwa funf Tagen in das von ihr ausgewahlte vier beigefarbene bis braun gefleckte Eier in seltenen Fallen sind es weniger Eier Diese liegen meist in der fur Limikolen charakteristischen Kreuzform im Nest mit den Spitzen schrag nach unten zur Nestmitte gekehrt nbsp Eine deutlich grossere Rohrweihe wird wahrend der Brut gehasstBeide Altvogel bebruten die Eier 21 bis 28 Tage lang bis die Kuken schlupfen Wahrend dieser Zeit wird das Nest von beiden Altvogeln vehement gegen Pradatoren verteidigt Luftfeinde wie Greifvogel werden durch aggressive schnelle und imposante Luftangriffe abgewehrt unterstutzt von lauten Rufen Haufig helfen Vogel von umliegenden Nestern bei dieser Abwehr Wird das Nest dennoch pradiert und ist es noch nicht spat in der Saison so legt das Weibchen bis zu zwei Ersatzgelege Beide Elternteile kummern sich um die Kukenaufzucht Die Kuken sind Nestfluchter und verlassen das Nest bereits wenige Stunden nach dem Schlupf Dann werden sie bis zu funf Wochen lang noch von den Eltern gefuhrt bis sie flugge werden Diese Zeit verbringen die meisten Familien in der direkten Umgebung des Nestes andere wandern mit ihren Jungtieren bis zu drei Kilometer weiter in Gebiete die den Jungtieren mehr oder bessere Nahrung bieten In den ersten zehn Tagen ihres Lebens sind die Kuken noch nicht in der Lage ihre Korpertemperatur selbst zu regeln Thermoregulation Deshalb mussen die Kuken noch gewarmt gehudert werden was meistens vom Weibchen ubernommen wird Die Sterblichkeit Mortalitat der Kuken in den ersten zehn Tagen ist deshalb besonders bei kalten Wetterverhaltnissen sehr hoch Mit 35 Tagen sind die Kuken vollbefiedert und flugfahig Bestandsentwicklung und Gefahrdung BearbeitenDer Kiebitz ist grundsatzlich eine Art deren Bestand auf Grund von Witterungseinflussen stark schwankt Negativ auf die Bestande wirken sich unter anderem kalte Winter und Fruhjahre mit hohen Niederschlagen aus Seit dem 19 Jahrhundert kommt es ausserdem durch Habitatveranderungen zu deutlichen Bestandsanderungen So kam es in weiten Teilen Deutschlands und der Schweiz seit dem 19 Jahrhundert zu erheblichen Ruckgangen der Kiebitzpopulation Im Suden Deutschlands in Teilen Norddeutschlands und der Schweiz erreichten die Bestande in den 1920er und 1930er Jahren einen ersten Tiefpunkt In anderen Regionen Mitteleuropas wie beispielsweise den Niederlanden dem Nordosten Deutschlands und in Polen hielt der Ruckgang allerdings langer an und wahrte im Nordosten Mitteleuropas bis in die 1960er Jahre 8 In der Schweiz und in Nordrhein Westfalen kam es regional dann wieder zu starken Bestandszunahmen die bis in die 1970er Jahre anhielten In Belgien den Niederlanden Osterreich und anderen Teilen Deutschlands war dies regional bis in die 1980er Jahre zu beobachten Liechtenstein Flandern und das Saarland wurde zwischen 1960 und 1971 von Kiebitzen wiederbesiedelt Zu der Bestandserholung trug bei dass Kiebitze zunehmend auf Agrarflachen bruteten und warmere Fruhlinge zu geringeren witterungsbedingten Gelegeverlusten fuhrten In den Niederlanden das als das kiebitzreichste Land der Erde 9 gilt entstanden durch grossflachige Eindeichungen viele neue Bruthabitate Seit den 1980er Jahren fuhrten eine veranderte und intensivere Bewirtschaftung des Landes und wasserwirtschaftliche Veranderungen zu einem andauernden Habitatverlust Dabei spielen unter anderem die Umstellung auf Wintergetreide eine zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft Flurbereinigungen und eine verstarkte Verwendung von Umweltchemikalien und damit Ruckgang der als Nahrung verfugbaren Insekten eine Vorverlegung der Mahd ein Ruckgang extensiver Weidewirtschaft und fehlende Fruhjahrsuberschwemmungen eine Rolle 10 Wegen dieser fortschreitenden Zerstorung seiner Lebensraume haben die Bestande beispielsweise in Deutschland stark abgenommen So betrug der Bestand um 1999 nur noch sechzig Prozent des Bestandes von 1975 8 Unter anderem wegen dieses starken Ruckgangs war der Kiebitz Vogel des Jahres 1996 Der Kiebitz gehort in Deutschland zu den streng geschutzten Arten nach 7 Abs 2 Nr 13 BNatSchG und ist zudem als eine Verantwortungsart innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft 11 In der Roten Liste der Brutvogel Deutschlands von 2020 wird die Art in der Kategorie 2 als stark gefahrdet gefuhrt 12 In Deutschland schatzte man den Brutbestand zu Beginn des 21 Jahrhunderts auf 67 000 bis 104 000 und in den Niederlanden auf 200 000 bis 300 000 Brutpaare 8 In der Schweiz betrug der Bestand 2013 2016 zirka 140 bis 180 Brutpaare und ist vom Aussterben bedroht Die Tiere lassen sich im schweizerischen Mittelland nieder 13 Ein einzelnes Paar brutete 1983 in La Punt im Engadin auf einer Hohe von 1690 Metern 14 Der Bruterfolg von Kiebitzpaaren gilt in den meisten mitteleuropaischen Regionen als zu gering fur einen Bestandserhalt Bestandszunahmen und Bestandsstabilitat ist haufig nur eine Folge des Zuzugs fremder Individuen Trotz dieser starken Abnahme in Europa wurde der Kiebitz lange weltweit auf der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN als nicht gefahrdet least concern gefuhrt weil unter Einbeziehung der asiatischen Population weder der Gesamtbestand noch das Verbreitungsgebiet noch die Geschwindigkeit des Bestandsruckgangs eine unmittelbare globale Gefahrdung der Art erkennen liessen Insgesamt gab es in dem relativ grossen Verbreitungsareal noch 5 2 bis 10 Millionen Kiebitze 15 2015 jedoch war die Population weltweit so weit zuruckgegangen dass er neben der Pfuhlschnepfe und anderen Arten als potentiell gefahrdet near threatened eingestuft und in die Rote Liste aufgenommen wurde 1 Lebenserwartung BearbeitenDer alteste Kiebitz wurde nach Ringfunden 18 Jahre alt Die jahrliche Mortalitatsrate betragt etwa 25 bis 30 fur Adulte fur Einjahrige etwa 35 bis 40 Kiebitz und Mensch BearbeitenIm Alten Agypten wurde der Kiebitz als Synonym sowohl fur den Namen des Volkes der Rechit als auch fur die Kennzeichnung als unterwurfige Klasse verwendet Im 18 Jahrhundert waren Kiebitzeier eine Delikatesse an herrschaftlichen Tafeln so verlangte beispielsweise Kurfurst Friedrich August II von Sachsen im Marz 1736 die Lieferung von guten und frischen Kiebitzeiern Auch Reichskanzler Otto von Bismarck bekam jedes Jahr zu seinem Geburtstag am 1 April jeweils 101 Kiebitzeier von einer Stammtischrunde aus der Stadt Jever Bismarck bedankte sich 1883 bei den Getreuen von Jever mit einem eiformigen Pokal dessen Deckel ein Kiebitzkopf ziert In Deutschland wird das Kiebitzeiersuchen schon lange nicht mehr praktiziert In der gesamten Europaischen Union ist das Sammeln von Kiebitzeiern verboten In den Niederlanden durften in der Provinz Friesland noch bis 2006 Kiebitzeier gesucht und verspeist werden Es ist dort noch immer ein Volkssport das erste Kiebitzei des Jahres zu finden und dem Konig zu ubergeben Dazu gehen hunderte von Menschen jedes Jahr auf die Wiesen und Weiden Derjenige der das erste Ei findet wird wie ein Volksheld gefeiert Heute nur noch zum Suchen fruher auch zum Sammeln von Kiebitzeiern benotigt man dort eine Lizenz mit welcher man sich gleichzeitig zum Schutz von Wiesenvogeln verpflichtet Alle Eiersucher gehen auf die Wiesen um Nester zu markieren so dass die Landwirte darum herumfahren konnen oder um Schutzvorrichtungen uber den Nestern aufzustellen so dass sie vom Weidevieh nicht zertrampelt werden konnen Ahnliche Programme werden auch in Nordwest Deutschland Cloppenburg Ostfriesland Dummer Bremen durchgefuhrt um so zumindest die Landwirtschaft als Verlustursache fur die Gelege auszuschliessen 16 Der charakteristische Ruf des Kiebitzes wurde in Schlesien als Komm mit gedeutet so dass er als Totenvogel bezeichnet wurde 17 In der alemannischen Schweiz wurden im Volksglauben alte Jungfern und seltener auch mannliche Ledige in Kiebitze verwandelt siehe den Artikel Giritzenmoos Der Kiebitz war Vogel des Jahres 1996 in Deutschland und ist fur das Jahr 2024 erneut gewahlt worden 2 2019 war er Vogel des Jahres in der Schweiz In Norwegen war er Vogel der Jahre 1994 und 2012 ausserdem 2001 in Estland 2006 in Belarus und 2010 in Russland sowie der Slowakei Literatur BearbeitenHans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 A J Beintema O Moedt D Ellinger Ecologische Atlas van de Nederlandse weidevogels Schuyt amp Co Haarlem 1995 ISBN 90 6097 391 7 Simon Delany Derek Scott Tim Dodman David Stroud Hrsg An Atlas of Wader Populations in Africa and Western Eurasia Wetlands International Wageningen 2009 ISBN 978 90 5882 047 1 Josep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 3 Hoatzin to Auks Lynx Edicions Barcelona 1996 ISBN 84 87334 20 2 Gerhard Kooiker Claudia Verena Buckow Der Kiebitz Flugkunstler im offenen Land Sammlung Vogelkunde Wiesbaden 1997 Siehe auch BearbeitenSiehe auch Kiebitz Wappentier Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kiebitz Vanellus vanellus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Kiebitz Bilddokumentation Vanellus vanellus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 15 Dezember 2008 Kiebitz Vanellus vanellus auf eBird org Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des KiebitzesEinzelnachweise Bearbeiten a b NABU Pressemitteilung Nr 143 16 8 Dezember 2016 NABU Neu entdeckt und schon gefahrdet Globale Rote Liste gefahrdeter Vogelarten a b Der Vogel des Jahres 2024 ist der Kiebitz In nabu de Abgerufen am 5 Oktober 2023 a b c d Delany et al S 128 Delany et al S 129 Delany et al S 131 Delany et al S 132 Delany et al S 131 a b c Bauer et al S 434 Zitiert nach Kooiker Buckow Der Kiebitz Wiesbaden 1997 S 28 Bauer et al S 435 Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands Memento vom 2 August 2017 im Internet Archive auf der Homepage des Bundesamtes fur Naturschutz abgerufen am 3 Juni 2016 Torsten Ryslavy Hans Gunther Bauer Bettina Gerlach Ommo Huppop Jasmina Stahmer Peter Sudbeck amp Christoph Sudfeldt Rote Liste der Brutvogel Deutschlands 6 Fassung In Deutscher Rat fur Vogelschutz Hrsg Berichte zum Vogelschutz Band 57 30 September 2020 Kiebitz auf der Website der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Christoph Meier Die Vogel Graubundens Desertina Verlag 1992 ISBN 3 85637 209 1 Seite 90 Vanellus vanellus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 13 November 2011 Wiesenvogelschutz Nicht mehr online verfugbar BUND Bremen archiviert vom Original am 5 Juli 2016 abgerufen am 5 Juli 2016 Peter Bertau Die Bedeutung historischer Vogelnamen Nichtsingvogel Band 1 Springer Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 41733 7 S 407 Auszuge bei books google deVogel des Jahres in Deutschland Wanderfalke 1971 Steinkauz 1972 Eisvogel 1973 Mehlschwalbe 1974 Goldregenpfeifer 1975 Wiedehopf 1976 Schleiereule 1977 Kranich 1978 Rauchschwalbe 1979 Birkhuhn 1980 Schwarzspecht 1981 Grosser Brachvogel 1982 Uferschwalbe 1983 Weissstorch 1984 Neuntoter 1985 Saatkrahe 1986 Braunkehlchen 1987 Wendehals 1988 Teichrohrsanger 1989 Pirol 1990 Rebhuhn 1991 Rotkehlchen 1992 Flussregenpfeifer 1993 Weissstorch 1994 Nachtigall 1995 Kiebitz 1996 Buntspecht 1997 Feldlerche 1998 Goldammer 1999 Rotmilan 2000 Haubentaucher 2001 Haussperling 2002 Mauersegler 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