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Die Saatkrahe Corvus frugilegus ist eine der vier europaischen Arten der Gattung Corvus aus der Familie der Rabenvogel Corvidae SaatkraheSaatkrahe Corvus frugilegus frugilegus SystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Rabenvogel Corvidae Unterfamilie CorvinaeGattung Raben und Krahen Corvus Art SaatkraheWissenschaftlicher NameCorvus frugilegusLinnaeus 1758Die grosse Krahe mit markantem Schnabel und metallisch glanzendem schwarzem Gefieder ist mit der Nominatform C frugilegus frugilegus in einem breiten Gurtel von Westeuropa bis in die Steppen des Altaigebietes verbreitet Das Vorkommen der zweiten Unterart C frugilegus pastinator schliesst ostwarts an das der Nominatform an und reicht bis zur Pazifikkuste Sie ist geringfugig kleiner als die Nominatform und ihr Gefieder schimmert eher rotlich purpurn Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Stimme 3 Verbreitung 4 Lebensraum 5 Nahrung und Nahrungserwerb 6 Verhalten 7 Wanderung und Zug 8 Fortpflanzung und Brut 9 Lebenserwartung und Hochstalter 10 Bestand und Bestandtrends 11 Schaden in der Landwirtschaft 12 Namensherleitung 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseAussehen BearbeitenDie Saatkrahe ist im Alterskleid kaum verwechselbar Jungvogel konnen aber mit der fast gleich grossen Aaskrahe C corone corone verwechselt werden Die Spannweite liegt bei 98 Zentimeter 1 Das Gefieder der kraftigen etwa 46 Zentimeter grossen Saatkrahe ist einheitlich schwarz mit leicht rotlichem Glanz Je nach Lichteinfall schillern Scheitel und Nacken grunlich oder violett metallisch Der Schnabelgrund der Altvogel ist nackt und grindig weisslich derjenige der Jungvogel ist noch befiedert Der Schnabel ist spitz der Oberschnabel vorn weniger nach unten gebogen und schlanker als jener der Aaskrahe Unterhalb des Schnabels befindet sich wie bei der Rabenkrahe der Kehlsack der zum Transport von Nahrung benutzt wird Im Flugbild ist die Saatkrahe an den etwas langeren und tiefer gefingerten Schwingen einigermassen gut von der Aaskrahe unterscheidbar Ihr Flug wirkt leichter der Flugelschlag ist etwas schneller als bei C c corone Die Geschlechter unterscheiden sich weder in Farbung noch in der Grosse die Jungvogel bekommen etwa mit acht Monaten das Aussehen der Altvogel Stimme BearbeitenAls sozial lebende Art ist die Saatkrahe sehr ruffreudig und verfugt uber eine Vielzahl von Lautausserungen Auf einige Entfernung hin meist viel besser als optisch lassen sich Saat von Aaskrahen akustisch unterscheiden Insbesondere hohe jauchzerartige Rufe wie man sie von Raben bezw Nebelkrahen her nicht kennt und wie sie insbesondere geaussert werden wenn von weiter her eintreffende Saatkrahen Schwarme sich aus etwas grosserer Anflughohe uber ihren abendlichen Sammelplatzen geradezu verspielt herabtrudeln lassen sind so von Aaskrahen nie zu horen Haufigster Laut ist das Kah oder Krah das recht variabel klingen kann oft wird es beim rituellen Verbeugen sich begrussender Partner eingesetzt In aggressiven Situationen ist dieser Laut langer und hoher kraaaah Daneben ist besonders im Fruhjahr ein leises gurrendes Schwatzen in die langeren Krachzlaute eingebettet Auch die Jungvogel und Nestlinge rufen sehr laut sie quietschen horbar Spater hort man von ihnen ein durchdringendes Rrrah Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung der Saatkrahe grun Jahresvogel oder Teilzieher blau Uberwinterungsgebiete orange Mehrheitlich Zugvogel orange Pfeile Bekannte Zugrichtungen dunkelorange Brutverbreitung von c f pastinator turkis Winterverbreitung dieser SubspeziesDie Saatkrahe ist von Irland und Grossbritannien uber Frankreich und Nordspanien bis in die Steppen der Altairegion verbreitet Sie fehlt in der Sudschweiz in weiten Teilen Osterreichs und in Italien Im Norden erreicht sie Danemark und Sudschweden im Sudosten die Kusten des Schwarzen und des Kaspischen Meeres In den Wintermonaten werden zudem noch die norwegische Kuste bis Mittelnorwegen weite Teile des Balkan sowie der grosste Teil der Turkei besiedelt In Neuseeland wurde die Saatkrahe eingefuhrt und genoss dort lange Zeit sogar Schutzstatus heute werden die dortigen Bestande jedoch wieder energisch dezimiert Lebensraum BearbeitenC frugilegus besiedelt meist offenes von Geholzen Waldchen oder Baumreihen bestandenes Acker und Wiesenland Sie ist weitgehend auf vom Menschen umgewandeltes Kulturland angewiesen Grunlandgebiete die einen gewissen Anteil an Ackerflachen aufweisen sind fur sie besonders gunstig Sie bevorzugt ebene oder hugelige Gegenden Gebirge meidet sie Der Bewuchs ihres Nahrungsgebietes sollte nicht zu hoch sein obwohl sie bei gunstigen Verhaltnissen auch in hoherem Gras nach Nahrung sucht Die Nahe des Menschen scheut sie nicht So liegen viele ihrer Brutkolonien und Schlafplatze in unmittelbarer Nachbarschaft zu menschlichen Siedlungen vielfach auch in Parkanlagen grosser Stadte wo ihr recht lautes Verhalten sowie ihr Koten auf Gehwege und Autos oft als storend empfunden werden Vom Schlupf der Jungen an sind das Koten uber den Nestrand hinweg und die Larmbelastigungen der Anwohner der neuerdings oft grossen Brutkolonien in sehr vielen Stadten eine kaum zu ertragende Plage In einigen europaischen Grossstadten haben sich sehr grosse Uberwinterungsgesellschaften etabliert z B Wien mit etwa einer Viertelmillion Saatkrahen Die verstadterten Krahen entwickelten verschiedene Anpassungen in Bezug auf Verhalten Nahrungsaufnahme und Tagesaktivitat So kann die Fluchtdistanz vor dem Menschen auf unter einen Meter sinken die Tagesaktivitat der Stadtvogel ist durch das reichlich zur Verfugung stehende Futter deutlich verkurzt Ahnlich wie etwa bei der Lachmowe entwickelten sich viele Uberwinterungspopulationen zu Resteverwertern auf Abfall und Mulldeponien Auch das Futtern durch Menschen hat zum Entstehen dieser riesigen Saatkrahenschwarme beigetragen Dabei zeigen die Tiere eine grosse Ortstreue So wurden Individuen beobachtet die uber Jahre hinweg denselben Hinterhof oder denselben Parkabschnitt besuchten Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Saatkrahe mit Walnuss nbsp Saatkrahe mit gefulltem KehlsackWie bei allen Corvus Arten ist auch das Nahrungsspektrum der Saatkrahe ausserst vielfaltig Obwohl sie tierische Nahrung pflanzlicher vorzieht liegt letztere dennoch mit drei Funftel anteilsmassig im Ubergewicht Regenwurmer verschiedene Schnakenarten Kafer und ihre Entwicklungsstadien vor allem Drahtwurmer die Larven der Schnellkafer sowie Nacktschnecken gehoren zu bevorzugten Beutetieren Daneben werden aber auch Saugetiere wie zum Beispiel Spitzmause Feld und Schermause und gelegentlich aber selten Vogel und deren Gelege verzehrt In den Wintermonaten geht die Saatkrahe auch an Aas doch in bedeutend geringerem Masse als dies die Aaskrahe tut Die pflanzliche Nahrung besteht aus Samen aller Art Getreidearten uberwiegen Daneben werden auch Nusse und Eicheln in geringerem Masse Fruchte wie Kirschen und Pflaumen und verschiedene Wildbeeren aufgenommen Das Aufzuchtfutter der Jungen ist zu einem hohen Prozentsatz aber nicht ausschliesslich tierisch Im Gegensatz zu Raben und Nebelkrahen zeigen Saatkrahen eine Art Wasserscheu Um sich Nahrungsbrocken von dort zu ergattern waten sie nicht in das Wasser flacher Pfutzen sondern hupfen dazu auf aus dem Wasser ragende Steine Dies konnte auch mit den fur Saatkrahen typischen Federhosen der Beine zusammenhangen Auf ebenen kurzrasigen Flachen bewegen sich Saatkrahen in der Regel schreitend fort wahrend bei Aaskrahen dort sehr oft beidbeiniges Hupfen zu beobachten ist Der spitze Schnabel wird bei der Nahrungssuche als Universalwerkzeug eingesetzt das sowohl zum Graben und Hacken als auch zum Sondieren und Stochern dient Fluginsekten werden auch durch kurze Flugsprunge gefangen Die Nahrungssuche ist vor allem optisch orientiert Pflanzliche Nahrung wird vom Boden aufgelesen oder ausgegraben Manchmal frisst die Saatkrahe auch Maiskorner oder Sonnenblumensamen indem sie sich direkt an die Pflanze klammert Beutetiere werden nur kurz oder gar nicht verfolgt Im Tagesrhythmus wird am Morgen vor allem an der Oberflache gesucht surface feeding im weiteren Tagesverlauf beginnt die Phase des Grabens und Stocherns subsurface feeding das schliesslich vom systematischen Absuchen weiter Flachen abgelost wird areal feeding Verhalten Bearbeiten nbsp Saatkrahe nbsp Saatkrahe nbsp Saatkrahen sind sehr soziale Vogel In den Abendstunden versammeln sie sich oft zu grossen Schwarmen und nachtigen auf hohen Baumen nbsp Warnschild Saatkrahen BrutkolonieDer Aktivitatsbeginn der Art liegt mit etwa einer Stunde vor Sonnenaufgang sehr fruh und endet sehr spat so dass auch im Hochwinter an die acht Stunden zur Nahrungssuche zur Verfugung stehen Saatkrahen sind wahrend des gesamten Jahres gesellig bruten in zum Teil sehr grossen Kolonien So wurden in der sudlichen Oberrheinebene in einem Waldchen hoher Pappeln am Rande des vorwiegend von Maisfeldern umgebenen Dorfes Biengen im nordlichen Markgraflerland vor dem Laubaustrieb unabhangig voneinander von drei Ornithologen jeweils rund 560 Nester gezahlt In den Brutkolonien werden vorjahrige Nester in der Regel unter Ausbesserung wiederverwendet Sie verbringen die Nacht gemeinsam auf Schlafbaumen Sie haben eine Fulle von sozialen Verhaltensweisen ausgebildet Am Boden bewegt sich die Saatkrahe gemessen schreitend oder seltener als die Aaskrahe hupfend fort in der Luft in einem kraftigen Ruderflug in dem langere Segelstrecken eingebettet sind Im Fruhjahr sieht man haufig Flugspiele und Flugkapriolen Recht oft sind Spiele zwischen den Gruppenmitgliedern zu beobachten wie Fallenlassen und Auffangen von Gegenstanden oder Schaukeln auf einem Ast Sehr vielfaltig und differenziert sind die Verhaltensstrukturen zwischen den Partnern und den anderen Koloniemitgliedern Die Partner begrussen einander mit einer Art Paradegang bei dem die Flugel leicht angehoben sind Wahrend der Balz kommt es zur sozialen Federpflege zum Futterbetteln und zu langen Balzrufduetten wobei beide Partner meist etwas abgesondert von den anderen mit breit gefachertem Schwanz nebeneinander sitzen Die Rollen von Mannchen und Weibchen scheinen sich erst wahrend dieser Balzrituale zu festigen da das Rollenverhalten zumindest am Anfang der Balz haufig zwischen den Geschlechtern wechselt Sehr haufig schliessen sich Dohlen C monedula seltener Aaskrahen C corone den Uberwinterungsschwarmen und Kolonien von Saatkrahen an Wie bei anderen Krahenvogeln ist das Erkundungsverhalten auch bei C frugilegus sehr ausgepragt Die dadurch entstehenden meist bei Volierenvogeln beobachteten Verhaltensweisen wurden in rein anekdotischen Fallschilderungen auch als Werkzeuggebrauch beschrieben Glutz von Blotzheim berichtet beispielsweise von dem Verhalten einer jungen Saatkrahe die eine von sechs Abflussoffnungen ihrer Voliere so verstopfte dass ein Badepool entstand An trockenen und warmen Tagen fanden diese Aktionen haufiger statt als an kuhlen und regnerischen 2 Eine Studie britischer Forscher wies 2009 an Saatkrahen die im Labor gehalten wurden zweifelsfrei die Fahigkeit zum Werkzeuggebrauch nach Um einen Leckerbissen aus einer Glasrohre herauszuholen benutzten die Vogel Stockchen und zwar umso kleinere je enger die Glasrohre war Auch bogen sie die Enden von Drahtstucken so um dass sie diese Enden als Haken benutzen konnten Bei freilebenden Individuen wurden bisher jedoch niemals Verhaltensweisen beschrieben die sich als Werkzeuggebrauch interpretieren liessen 3 Im Gegensatz zur Aaskrahe wird das Fallenlassen von Nussen aus grosserer Hohe bei der Saatkrahe nur selten beobachtet Wanderung und Zug BearbeitenDie Saatkrahe kann sowohl Zugvogel als auch Standvogel sein Generell lasst sich sagen dass der Anteil der Individuen die obligate Zugvogel sind von West nach Ost zunimmt Westeuropaische Vogel verbleiben zum Grossteil im Brutgebiet Mitteleuropaische Populationen ziehen zu etwa 60 in klimatisch gunstigere Gebiete ab wobei die Zugentfernungen in der Regel 1000 Kilometer nicht uberschreiten Im europaischen Russland und ostlich davon sind schliesslich alle Saatkrahen Zugvogel mit Zugdistanzen zwischen 1000 und 3000 Kilometern Hauptsachliche Zugrichtungen sind West und Sudwest zuweilen Nordnordwest doch gibt es auch Populationen mit Sud und Sudostzugen die vom Balkan uber Griechenland Kleinasien bis Syrien und dem Irak uberwintern Regelmassig gelangen ziehende Saatkrahen auf die Faroer und nach Island Die meisten Saatkrahen bleiben bis Ende September Mitte Oktober im Brutgebiet und treten erst dann den Zug an der von langeren Rast und Ruhepausen unterbrochen werden kann Der Zug findet in grossen Scharen statt die aber keinen starken Zusammenhalt aufweisen kleinere Zuggruppen scheinen jedoch recht feste Einheiten zu bilden Mit dem Wegzug beginnen die Altvogel schon Anfang Februar in der ersten Marzwoche ist er meist abgeschlossen Zusatzlich zu diesem Zugverhalten sind Saatkrahen imstande bei sehr ungunstigen Witterungen sogenannte Wetterfluchten durchzufuhren die in alle Himmelsrichtungen fuhren konnen Neben den grossraumigen jahreszeitlichen Wanderbewegungen konnen bei Saatkrahen ausserhalb der Zeit von Brut und Jungenaufzucht vielerorts auch allabendliche schwarmweise Fluge zu Sammel und Ubernachtungsplatzen beobachtet werden Dabei konnen die kleineren bis grossen Schwarme durchaus auch Entfernungen von jeweils uber 12 km zurucklegen Fortpflanzung und Brut Bearbeiten nbsp Ei Sammlung Museum Wiesbaden Die Saatkrahe wird am Ende ihres zweiten Lebensjahres geschlechtsreif die Partner fuhren eine monogame Dauerehe Der Nestbau beginnt Anfang Marz Neststandort ist meist der Kronenschluss von Laubbaumen in Alleen oder Feldgeholzen Die Nester liegen nah beieinander oft wird ein Abstand von einem Meter unterschritten und es kommt zu nachbarlichem Diebstahl von Nistmaterial In einer grossen Platane im Schlosspark von Bad Krozingen wurden 25 Saatkrahen Nester gezahlt Neststandorte in Gebauden Brucken und ahnlichen Orten sowie Bodenbruten kommen vor sind aber sehr selten Das Nest das von beiden Partnern gebaut wird ist ein kompakter Bau aus dunnen biegsamen Zweigen der innen mit verschiedenen Materialien ausgekleidet wird Materialdiebstahl innerhalb der Kolonie sowie zwischen verschiedenen Kolonien ist haufig Das Gelege besteht aus drei bis sechs manchmal bis zu neun graugrunen undeutlich gesprenkelten Eiern und wird vom Weibchen das in dieser Zeit vom Mannchen gefuttert wird 16 bis 19 Tage bebrutet Intraspezifischer Brutparasitismus kommt zumindest gelegentlich vor wobei nicht eindeutig geklart ist ob die parasitierenden Eltern auch ein eigenes Gelege betreuen Bei sehr grossen Gelegen muss an einen solchen gedacht werden Die Nestlingsdauer betragt etwa einen Monat In den ersten zehn Tagen besorgt das Mannchen allein die Futterungsarbeit danach beide Partner Nach dem Selbstandigwerden werden die Jungvogel noch eine gewisse Zeit von den Altvogeln versorgt bevor sie sich Jugendtrupps anschliessen und in den meist naheren Gegenden umherstreifen In diesen Jugendtrupps findet nach einem Jahr auch die Paarbildung statt Meist findet nur eine Jahresbrut statt nur bei Gelegeverlust Zweit und in Ausnahmefallen auch Drittbruten Lebenserwartung und Hochstalter BearbeitenDie Sterblichkeit von Saatkrahen liegt im ersten und zweiten Lebensjahr zwischen 54 und 59 Prozent und sinkt erst danach etwas ab Eine Krahe hat zu Beginn ihres zweiten Lebensjahres eine durchschnittliche Lebenserwartung von knapp 3 5 Jahren Die Verluste werden vor allem direkt durch Nahrungsmangel oder indirekt durch dadurch verursachte Krankheiten herbeigefuhrt 4 In Ausnahmefallen konnen Saatkrahen recht alt werden Das bisher hochste Alter einer beringten Krahe wurde in Grossbritannien bei einer tot aufgefundenen mit 22 Jahren und 11 Monaten festgestellt 5 Bestand und Bestandtrends BearbeitenBestand und Bestandsentwicklung hangen sowohl im Positiven wie auch im Negativen seit langem vom direkten Eingreifen des Menschen ab Durch Umwandlung der Naturlandschaft in landwirtschaftlich genutzte Gebiete schuf er die Voraussetzungen fur Bestandsvermehrung und Arealausweitung durch direkte Verfolgung limitiert und gefahrdet er die Bestande Noch immer ist Verfolgung durch den Menschen wie Abschuss oder Vergiften Ausschiessen der Nester Fallen von Horst oder Schlafbaumen Ursache regionaler Ruckgange und Bestandsschwankungen Die Saatkrahe gilt als Verursacher landwirtschaftlicher Schaden obwohl diese Zuweisung einer wissenschaftlichen Nachprufung in manchen Fallen nicht standhalt Erst in letzter Zeit die Saatkrahe war Vogel des Jahres 1986 hat ein gewisses Umdenken eingesetzt das sich auch positiv auf die Bestande auswirkt Insgesamt ist eine leichte Westausbreitung festzustellen Ein Beispiel ist die Neuansiedlung in den 1960er Jahren in der Schweiz Auch die Bestande in bisher labil besiedelten Regionen wie zum Beispiel in Ostosterreich scheinen sich zu stabilisieren Europaweit wird der Bestand der Art als S fur engl secure dt gesichert eingestuft in Osterreich der Schweiz und in Tschechien befindet sie sich auf den Roten Listen Der europaische Gesamtbestand wird auf uber 10 Millionen Brutpaare geschatzt Schaden in der Landwirtschaft BearbeitenDas Schadpotential der Saatkrahe wird je nach Blickwinkel sehr unterschiedlich beurteilt Die tatsachliche Schadintensitat ist sowohl jahreszeitlich als auch regional unterschiedlich Oft aber steht dem tatsachlichen Schadverhalten ein Nutzverhalten durch den Verzehr von unterschiedlichen Agrar und Forstschadlingen gegenuber Bedeutende Schaden konnen entstehen wenn ein Krahenschwarm in ein frisch eingesates Feld einfallt Gefahrdet sind besonders fruhe oder spate Einzelfelder vor allem bei langsamem Feldaufgang wie zum Beispiel Mais Die Krahen bevorzugen das keimende Saatkorn um dieses zu erreichen reissen sie oft reihenweise junge Pflanzchen aus Der indirekten Verhinderung von Schaden dient eine nicht zu fruhe Saat Eine Saattiefe von etwa acht Zentimetern statt zwei bis vier Zentimeter und das Anwalzen der Saat erschweren das Ausreissen der Pflanzchen steht aber einem optimalen Feldaufgang und gutem Ernteertrag entgegen Das Saatgut ist in der Regel mit einem unangenehm schmeckenden Stoff vergallt wodurch der Frass reduziert wird Fur mehrere Tage lassen sich Krahen von einem Feld fernhalten wenn Ablenkungsfutterung am Feldrand erfolgt oder arteigene Angstschreie elektronisch abgespielt werden Kurzer ist die Wirkungsdauer von Knallgeraten Die Wirksamkeit der optischen Massnahmen wie Spannen farbiger Bander Aufstellen von Vogelscheuchen und Aufhangen toter Krahen ist begrenzt Namensherleitung BearbeitenDas hier als Gattungsbezeichnung verwendete Wort Corvus ist die lateinische Bezeichnung fur Rabe Das lateinische Wort frugilegus setzt sich aus dem Nomen frux frugis f Frucht sowie dem Verb legere sammeln auflesen zusammen und wird in antiker Literatur bei Ovid Metamorphosen 7 624 im Zusammenhang mit Ameisen verwendet Der wissenschaftliche Name kann also wortlich mit Fruchte sammelnder Rabe ubersetzt werden Der Namenszusatz pastinator der Unterart C frugilegus pastinator bedeutet wortlich Behacker des Weinbergs Ahnliche ArtenSaatkrahe Rabenkrahe Dohle Kolkrabe nbsp Saatkrahe nbsp Rabenkrahe nbsp Dohle nbsp KolkrabeOberkopf spitz zulaufend Schnabelbasis mit nackter grindiger Haut locker liegende Flugelfedern flacher Kopf Schnabelbasis schwarz befiedert Schnabel kurz und dick leicht gebogen straff anliegende Federn Oberkopf flach Schnabelbasis schwarz gefiedert Schnabel kurz und dick Gefieder deutlich grauer Augen weiss geringere Korpergrosse Oberkopf flach Kopf gross Schnabelbasis schwarz gefiedert Schnabel lang Spitze gebogen langere Federn an Kehle die als Bart abgespreizt werden konnenLiteratur BearbeitenKlaus Ruge Die Saatkrahe Franckh Kosmos Stuttgart 1986 ISBN 3 440 05645 7 Urs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas HBV Band 13 III Passeriformes 4 Teil Corvidae Sturnidae AULA Verlag ISBN 3 923527 00 4 S 1731 1857 Hans Gunther Bauer Peter Berthold Brutvogel Mitteleuropas Bestand und Gefahrdung 2 durchgesehene Auflage Aula Wiesbaden 1997 ISBN 3 89104 613 8 S 452 454 Viktor Wember Die Namen der Vogel Europas Aula Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 678 2 Robert Gerber Die Saatkrahe Die neue Brehm Bucherei Heft 181 unveranderte Auflage Nachdruck der 1 Auflage Wittenberg Lutherstadt Ziemsen 1956 Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2003 ISBN 3 89432 189 X Print on Demand Dieter Glandt Kolkrabe amp Co AULA Verlag Wiebelsheim 2012 ISBN 978 3 89104 760 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saatkrahe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Saatkrahe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen corvids de Rabenvogel Literatur Datenbank Vogelstimme Die Federn der Saatkrahe Corvus frugilegus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Januar 2009 Saatkrahe Corvus frugilegus auf eBird org Federn der SaatkraheEinzelnachweise Bearbeiten Saatkrahe Steckbrief Brutverhalten Aufzucht Bilder Referat Gerhard Brodowski Abgerufen am 19 November 2020 HBV Bd 13 III S 1811 Christopher D Bird Nathan J Emery Insightful problem solving and creative tool modification by captive nontool using rooks In Proceedings of the National Academy of Sciences 106 2009 S 10370 doi 10 1073 pnas 0901008106 HBV Bd 13 3 1994 S 1802 1803 Euring Datenblatt englisch Vogel des Jahres in Deutschland Wanderfalke 1971 Steinkauz 1972 Eisvogel 1973 Mehlschwalbe 1974 Goldregenpfeifer 1975 Wiedehopf 1976 Schleiereule 1977 Kranich 1978 Rauchschwalbe 1979 Birkhuhn 1980 Schwarzspecht 1981 Grosser Brachvogel 1982 Uferschwalbe 1983 Weissstorch 1984 Neuntoter 1985 Saatkrahe 1986 Braunkehlchen 1987 Wendehals 1988 Teichrohrsanger 1989 Pirol 1990 Rebhuhn 1991 Rotkehlchen 1992 Flussregenpfeifer 1993 Weissstorch 1994 Nachtigall 1995 Kiebitz 1996 Buntspecht 1997 Feldlerche 1998 Goldammer 1999 Rotmilan 2000 Haubentaucher 2001 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