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Der Neuntoter Lanius collurio oder Rotruckenwurger auch Rotruckiger Wurger 1 oder Dorndreher 2 ist eine Vogelart aus der Familie der Wurger Laniidae und in Mitteleuropa die haufigste Wurgerart Er ist vor allem durch sein Verhalten bekannt Beutetiere auf Dornen aufzuspiessen NeuntoterNeuntoter Lanius collurio MannchenGesang SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Wurger Laniidae Gattung Wurger Lanius Art NeuntoterWissenschaftlicher NameLanius collurioLinnaeus 1758Zu seiner Nahrung zahlen vorwiegend Grossinsekten aber auch kleine Saugetiere und Vogel In grossen Teilen Europas und dem westlichen Asien heimisch brutet er in halboffenen Landschaften die ein gutes Angebot an Hecken und Strauchern aufweisen Die Nester werden bevorzugt in Dornstrauchern angelegt Durch die Intensivierung der Landwirtschaft musste der Neuntoter in Mitteleuropa in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts grosse Bestandseinbussen hinnehmen Der Zugvogel uberwintert im sudlichen Teil Afrikas Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Beschreibung 2 1 Mannchen 2 2 Weibchen 2 3 Variation 2 4 Jungvogel 2 5 Schnabel und Fusse 3 Mauser 4 Stimme 4 1 Gesang 4 2 Gesangsaktivitat 4 3 Rufe 5 Verhalten 6 Verbreitung 7 Wanderungen 8 Systematik 8 1 Geografische Variation 8 2 Externe Systematik 8 3 Hybriden 9 Lebensraum 10 Siedlungsdichte 11 Ernahrung 11 1 Nahrungsspektrum 11 2 Jagdtechniken 11 3 Nahrungsaufbereitung 11 4 Spiessen 12 Fortpflanzung 12 1 Revier und Paarbildung 12 1 1 Ankunft im Brutrevier 12 1 2 Balzverhalten 12 1 3 Kopulation 12 2 Nestbau und Neststandort 12 3 Gelege und Bebrutung 12 4 Schlupfen der Jungvogel 12 5 Nestlingszeit 12 6 Nestlingsentwicklung 12 7 Ausfliegen 12 8 Brutverlust und Bruterfolg 13 Bestandsentwicklung 14 Sonstiges 15 Literatur 16 Weblinks 17 EinzelnachweiseNamensgebung BearbeitenDer Name Neuntoter bezieht sich auf den irrigen Volksglauben er wurde erst neun Beutetiere aufspiessen bevor er sie verspeist 3 Oder wie der Zedler es im 18 Jahrhundert ausdruckte und wollen etliche wiewohl ohne genungsamen Grund davor halten es geniesse dieser Vogel nichts er habe denn neunerley todt gemachet als wovon er den Namen Neuntodter erhalten haben soll Hieraus entstanden auch ahnliche Namen wie Neunmorder niederdeutsch Negenmorder 4 oder Neunwurger Ebenfalls auf das Spiessen bezieht sich der Name Dorndreher niederdeutsch Dorndreier 4 Dornreich Dornkreul 5 oder Dorntreter 6 Die Bezeichnung Falkensanger scheint auf seinen falkenartigen Schnabel hinzudeuten Im Niederdeutschen ist ferner der Name Dickkopp 4 bekannt was die wurgertypischen Proportionen lapidar aber recht treffend beschreibt Da selbst noch im 18 Jahrhundert nicht einwandfrei zwischen den Arten oder Geschlechtern unterschieden wurde sondern bisweilen alle einheimischen Wurger als Neuntodter bezeichnet wurden sind nicht alle volkstumlichen Namen eindeutig Lanius collurio zuzuordnen Diese Art wurde offensichtlich auch als kleiner Neuntodter bezeichnet 6 Namen mit Bezug zur Elster wie z B Berg 5 Wild oder Kruckelster 6 bezeichnen vermutlich da sie sich wohl auf die schwarz weisse Farbung beziehen 6 eher den Raubwurger Weitere Namen die sich in alten Nachschlagewerken finden sind Quargringel oder Quarkringel 7 vielleicht auf Ruf und Banderung bezugnehmend oder Rabraker Beschreibung Bearbeiten nbsp Neuntoter Mannchen nbsp Neuntoter Weibchen mit deutlich erkennbarer Zahnung hinter der SchnabelspitzeDer Neuntoter ist mit 16 18 cm Lange die kleinste mitteleuropaische Wurgerart Er zeigt einen sehr ausgepragten Sexualdimorphismus Mannchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Farbung Die Flugellange betragt durchschnittlich 93 91 95 mm beim Mannchen liegt sie zwischen 88 und 100 mm beim Weibchen zwischen 82 und 98 mm Die Lange des Schwanzes liegt beim Mannchen zwischen 71 und 90 mm beim Weibchen zwischen 68 und 85 mm Das Durchschnittsgewicht liegt bei den Mannchen etwa bei 28 Gramm Bei den Weibchen kann es sich wahrend der Brutzeit auf 32 8 Gramm erhohen und liegt ausserhalb der Brutzeit etwa bei 28 5 Gramm Vor dem Zug konnen Fettdepots gebildet und das Gewicht auf maximal 37 g erhoht werden Dies ist aber anscheinend nicht die Regel 8 Mannchen Bearbeiten Das Mannchen hat worauf der Name Rotruckenwurger hinweist einen rostrotbraunen bis kastanienbraunen Rucken und ebensolches Schultergefieder Oberkopf und Nacken heben sich mit ihrem hellen Blaugrau deutlich davon ab Wie auch andere Lanius Arten haben Neuntoter eine schmale schwarze Gesichtsmaske in der das dunkle Auge aus der Entfernung gesehen oft optisch fast vollig verschwindet Die Maske wird manchmal vom grauen Oberkopf durch einen undeutlichen verwaschen weissen Uberaugenstreif begrenzt der oft hinter dem Auge etwas ausgepragter ist Die Deckfedern der Flugel sind rotlichbraun mit deutlich hellerer und rotlicherer Randung die Handschwingen sind kastanienbraun mit hellerer Randung und die Armschwingen ungerandet dunkelbraun In seltenen Fallen tritt ein weisser Handschwingenspiegel auf Dieser wird von einer mehr oder weniger ausgepragten Weisszeichnung an der Basis der Handschwingen gebildet Der Burzel ist teilweise bis auf den unteren Rucken grau gefarbt Der Schwanz zeigt eine kontrastreich schwarz weisse loffelformige Zeichnung die mittleren Steuerfedern sind grosstenteils schwarz dann folgen Federn mit viel Weiss im oberen Bereich das zu den ausseren Schwanzfedern hin zunimmt Die Steuerfedern sind an den Spitzen schmal weiss gesaumt Die Unterseite ist meist weisslich bis cremefarben oft sind Flanken und Brust leicht lachs bis rosafarben getont Weibchen Bearbeiten nbsp Neuntoterweibchen die Brustschuppung ist gut zu erkennenDas Weibchen zeigt im Gegensatz zum Mannchen keinen grauen Oberkopf Beim Weibchen ist die gesamte Oberseite einfarbig rotlich braun meist etwas weniger lebhaft als beim Mannchen Die Gesichtsmaske ist undeutlicher meist dunkelbraun bis schwarzlich angedeutet das Auge hebt sich deutlicher davon ab Dafur tritt der helle Uberaugenstreif deutlicher hervor Der Schwanz ist meist einfarbig braun mit weissen Saumen Die Unterseite ist rahmfarben bis beige und zeigt an Brust und Flanken eine teils nur angedeutete teils kraftige dunkle Schuppung Sperberung Diese ist manchmal auch sehr blass auf dem Rucken zu sehen Mit dem Alter kann die Schuppung verblassen das Weibchen nahert sich in der Farbung dann immer mehr dem Mannchen an Variation Bearbeiten Der Neuntoter zeigt in der Farbung des Gefieders selbst innerhalb lokaler Populationen in Mitteleuropa eine grosse Variation Neben dem oben beschriebenen Normaltypus kommen bei Mannchen haufig bedeutend grauere Individuen vor bei denen das Grau von Kopf und Burzel bis weit auf den Rucken und auch in den Schulterbereich ausgedehnt sein kann Die Hand und Armschwingen sind bei dieser Morphe oft schiefergrau ein eventuell vorhandener Flugelspiegel ist daher besonders auffallig Bei einer zweiten vom Normaltypus abweichenden Farbungsvariante dominieren die rotlichen Partien und dehnen sich weit bis in den Nacken und den Rucken aus Auf dem Flugel beschrankt sich die rotliche Gefiederfarbung nicht wie sonst weitestgehend auf die Saume sondern erstreckt sich auf grosse Teile der Fahnen des Deckgefieders und der Schwingen Auch bei den Weibchen gibt es eine breite Variationsspanne von oberseits besonders grauen intensiv rotbraunen und normal rost braunlichen Farbungstypen Jungvogel Bearbeiten nbsp JungvogelDie beim Weibchen mitunter nur angedeutete dunkle Schuppung ist beim Jugendkleid sehr viel ausgepragter zieht sich uber Kopf und Rucken und bedeckt die ganze Unterseite Zudem weist der Rucken meist eine dunklere Grundfarbe auf Schnabel und Fusse Bearbeiten Der Schnabel des Neuntoters ist wie bei allen Wurgern der Gattung Lanius kraftig seitlich abgeflacht und hat einen ausgepragten Haken sowie eine leichte Zahnung kurz vor der Spitze des Oberschnabels die in eine entsprechende Vertiefung des Unterschnabels greift An der Basis ist er mit ausgepragten Schnabelborsten versehen Er ist bei den Jungvogeln hornfarben mit dunkler Spitze bei den Altvogeln schwarz Die schwarze Farbung verblasst im Laufe des Jahres und erneuert sich jahrlich auf dem Heimzug Die kraftigen Fusse sind bei Jungvogeln graubraun bei Altvogeln schwarzlich Mauser BearbeitenBei der Jugendmauser werden durchschnittlich zwischen dem 28 und 45 Tag das Kleingefieder sowie die mittleren Arm und Randdecken erneuert 9 Dieses Kleid das wesentlich haltbarer und daher besser fur den Zug geeignet ist als das erste Jugendgefieder tragen die diesjahrigen Vogel etwa vier Monate In den Winterquartieren wechseln sie in einer Vollmauser in das Kleid der Altvogel 10 Bei einigen adulten Vogeln findet bereits gegen Ende der Brutzeit eine Teilmauser statt bei der Teile des Kleingefieders sowie einige der ausseren Armschwingen erneuert werden konnen Auch fehlende Steuerfedern oder Schwingen werden dann oft ersetzt In jedem Fall setzt sowohl bei Altvogeln als auch bei Diesjahrigen gegen Ende des Herbstzuges eine Vollmauser ein deren Hohepunkt im Januar liegt und bisweilen erst zu Beginn des Heimzugs im April abgeschlossen ist Bei dieser wird sofern nicht bereits geschehen das gesamte Gross und Kleingefieder erneuert Die Grossgefiedermauser dauert dabei zwischen 80 und 85 Tagen Bei den Altvogeln setzt diese Vollmauser meist fruher ein als bei den Diesjahrigen 9 Stimme BearbeitenGesang Bearbeiten nbsp Neuntoter auf WarteDer Gesang ist ein reiner Balzgesang der nicht der Revierabgrenzung dient Er beginnt und endet oft mit den arttypischen rauen Dschaa Lauten und besteht aus leise schwatzenden Reihen von gepressten rauen Tonen Diese werden oft mit Imitationen anderer Arten zahlreiche Singvogelarten aber auch Nonpasseriformes wie Rebhuhn Zwergtaucher oder Bekassine abgewechselt wobei die Imitationen meist sehr viel leiser und gepresster sind als im Original Dem Vogel Schwierigkeiten bereitende Teile konnen auch weggelassen oder durch arttypische Laute ersetzt werden Berichten zufolge beherrschte ein offensichtlich besonders begabtes Mannchen langere Passagen des Feldlerchengesangs 11 sowie mehrere Varianten des Buchfinkenschlages 12 Gesangsaktivitat Bearbeiten Auf dem Zug ist allenfalls sehr verhaltener Gesang zu vernehmen Erste deutliche Gesangsaktivitat setzt aber sofort nach Besetzung der Brutreviere ein Spater ist der Gesang vor allem in Anwesenheit von Weibchen zur Balz zu vernehmen nach der Verpaarung nur noch gelegentlich z B nach Aufforderung des Weibchens durch dessen rhythmisches Schwanzschlagen und nach Abschluss des Nestbaus gar nicht mehr Erst nach dem Fluggewerden der Jungen etwa im Juli beginnt das Mannchen wieder zu singen Von nichtbrutenden Mannchen ist der Gesang wahrend der gesamten Brutzeit zu horen Der Gesang wird meist in aufrecht sitzender Haltung mit kaum geoffnetem Schnabel vorgetragen Er kann bis zu zehn Minuten oder sogar langer dauern Dabei sitzt das Mannchen oft hoch in den Baumen Die Gesangsaktivitat beginnt etwa eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang Rufe Bearbeiten Unter den Rufen ist besonders haufig ein raues Gwaa oder Gaa zu horen Es dient der Kontaktaufnahme und wird daher in der Phase nach dem Ausfliegen auch oft gegenuber Jungvogeln geaussert Eine scharfere und kurzere Variante dieses Rufes wird bei Erregung abgegeben ein Tscha oder Tschack Der Erregungs oder Alarmruf ist ein gereihtes langgezogenes Dschra dschra dschra Als Warnlaut in Anwesenheit von Feinden dient ein lautes hartes Teck teck Der Imponierruf des Mannchens ist ein Tschock Chee uk oder Ko ick 13 das anstelle eines Reviergesanges meist von Warten aus oder beim Uberfliegen des Reviers geaussert wird und auf das andere Mannchen antworten oder sogar aggressiv reagieren Verhalten BearbeitenVor allem das Mannchen sitzt gern oft weithin sichtbar auf Warten von denen aus das Revier gut uberblickt werden kann Dies konnen Straucher junge Baume Zaunpfahle Heuballen Stubbenwalle oder andere exponierte Orte sein Vor der Bebrutung des Geleges ist das Weibchen meist in der Nahe des Mannchens zu finden In der Regel wird ohne Ortswechsel lange Zeit auf derselben Warte verharrt auf der der Vogel auch langere Zeit ruht sich putzt oder sonnt Wird es ihm dabei zu heiss sucht der Neuntoter kurzfristig Schatten auf Zwischendurch werden immer wieder Jagdfluge z B auf Grossinsekten unternommen teilweise sind diese mit einem Ortswechsel verbunden Die favorisierte Warte eines Revierinhabers kann je nach Tageszeit und Sonnenstand wechseln Der charakteristische Anflug auf Warten erfolgt zielgerichtet und schnell dann bremst der Vogel kurz ab und lasst sich das letzte kurze Stuck hinaufgleiten Der Flug ist meist geradlinig mit unregelmassigen Flugelabschlagen und im Unterschied zu anderen Wurgern ohne Bogen Bei Flugen im Revier wurde eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 33 4 km h festgestellt 14 Bei drohender Gefahr am Nest wird oft der Korper nach unten gebeugt der Schwanz aufgestellt und mit den Flugelspitzen seitwarts geschlagen Bei geringerer Erregung wird der aufgestellte Schwanz oft leicht seitwarts gedreht und aufgespreizt 15 Ubernachtet wird meist mit aufgeplustertem Gefieder in Strauchern dabei wird der Kopf nicht unter den Flugel gesteckt Vor Bebrutung des Geleges ubernachten Paare in unmittelbarer Nahe zueinander Neuntoter verhalten sich das ganze Jahr territorial Zu Zusammenschlussen kommt es auch auf dem Zug nicht Grossere Ansammlungen beispielsweise an beliebten Rastplatzen entstehen nur zufallig Lediglich zum Ende der Brutsaison nach dem Ausfliegen der Jungvogel schliessen sich manchmal nichtbrutende Mannchen den Familien an beteiligen sich an der Futterung der Jungen oder betatigen sich als Vorsanger Teilweise vergesellschaften sich nach der Auflosung der Familien Jungvogel verschiedener Bruten mit nichtbrutenden Junggesellen oder Mannchen deren Brutgeschaft abgeschlossen ist Durch den Wegzug losen sich diese Gruppen aber schnell wieder auf Auch in den Winterquartieren kann es bisweilen zu solchen losen Vergesellschaftungen kommen 16 Verbreitung Bearbeiten nbsp Brutverbreitung Winterquartiere und Zugbewegungen schematisiert Das Brutgebiet des Neuntoters beschrankt sich auf die westliche Palaarktis Im Westen reicht seine Verbreitung bis Nordportugal auf der Iberischen Halbinsel kommt er nur im nordlichen Teil vor In Frankreich fehlt er in der Bretagne der Normandie und an der Kuste des Armelkanals Ein umfangreiches Brutvorkommen auf den Britischen Inseln ist erloschen siehe Bestandsentwicklung In Skandinavien besiedelt er Sudnorwegen und den Ostseeraum Im Mittelmeerraum kommt er auf Korsika und Sardinien in Italien auf der Balkanhalbinsel und in Kleinasien vor ferner besiedelt er am ostlichen Rand des Mittelmeers einen schmalen Kustenstreifen bis nach Israel Auf Sizilien Kreta und Zypern nur 1 2 Brutpaare 17 fehlt er weitgehend Sudlich des Kaspischen Meeres kommt er ebenfalls in einem schmalen Streifen vor ostlich davon endet seine Verbreitung Nordlich davon erstreckt sie sich aber bis etwa 90 Ost bis in den Altai Die Nordgrenze der Verbreitung verlauft in einem Bogen nordostlich der Wolga etwa zwischen 48 und 64 Nord Die naturliche Verbreitung der Art scheint im Nordwesten durch haufige Niederschlage im Norden durch sehr niedrige Tiefsttemperaturen und im Suden entlang der 26 C Juli Isotherme von sehr trockenem Sommerwetter begrenzt zu sein 18 Im Osten uberschneidet sich sein Verbreitungsgebiet mit dem des nahe verwandten Isabellwurgers Lanius isabellinus und dem des Rotschwanzwurgers Lanius cristatus Wanderungen Bearbeiten nbsp Trockensavanne in Tansania nbsp Die Kalahari an der Grenze von Namibia zu BotswanaDer Neuntoter ist ein Langstreckenzieher der im sudlichen Teil Afrikas uberwintert Das Hauptuberwinterungsgebiet liegt sudlich des Aquators und erstreckt sich die Regenwaldzone mit dem Kongobecken auslassend bis in den Norden und Osten Sudafrikas Vereinzelt wurden in nordlicheren Gebieten bis hinein in den Sudsudan oder in sudlicheren bis zum Kap Uberwinterer beobachtet Die meisten Vogel uberwintern 8000 km entfernt in Mosambik Simbabwe Botswana und Namibia Extrem trockene Gebiete wie das Innere der Kalahari werden weitgehend gemieden Im Winterquartier besetzt der Neuntoter geeignete Standorte in der Dornbusch und Trockensavanne Er teilt hier seinen Lebensraum bisweilen mit bis zu 12 einheimischen Wurgerarten und dem Schwarzstirnwurger verhalt sich territorial und verteidigt sein Revier teilweise auch gegen andere Arten In gunstigen Habitaten findet sich bis zu ein Revier pro Hektar 19 Der Wegzug beginnt im August und wird von den Altvogeln eingeleitet 1 2 Wochen spater folgen die Jungvogel Die ersten Neuntoter erreichen Nordostafrika bereits im August Sudafrika im September Ende September ist der Abzug meist abgeschlossen Seltene Nachweise aus den Brutgebieten stammen aus dem Oktober Bei diesen handelt es sich meist um Jungvogel aus sehr spaten Bruten Den Tag zur Nahrungsaufnahme nutzend zieht der Neuntoter ausschliesslich nachts und einzeln In der Mittagszeit wird geruht Bei einer Untersuchung auf Karpathos wurden 70 75 km h Zuggeschwindigkeit festgestellt 20 Bei den Zugbewegungen kann grob zwischen den europaischen und den weiter ostlich brutenden Populationen unterschieden werden Jene Vogel die den Ostteil Russlands und Westsibirien besiedeln ziehen in Richtung Sudsudwest uber die Arabische Halbinsel in die Winterquartiere Ostwarts gibt es dabei zu Zugzeiten einzelne Nachweise bis in den Westen des Indischen Subkontinents Der Ruckzug erfolgt etwa auf den gleichen Routen Nach dem Flug uber das Iranische Hochland wird das Kaspische Meer im Suden umrundet und Pamir und Altai westlich umflogen 21 Die westlichen Populationen hingegen weisen einen ausgepragten Schleifenzug auf der Fruhjahrszug verlauft auf einer wesentlich ostlicher gelegenen Route als der Herbstzug Im Herbst wird die sudliche Mittelmeerkuste in einem Bereich gequert der etwa zwischen der libyschen Kyrenaika und dem Suezkanal liegt Um diesen Bereich zu erreichen mussen die Populationen Spaniens oder Frankreichs zunachst ostwarts ziehen um sich dann uber den ostlichen Mittelmeerraum sudostwarts zu bewegen Die Brutvogel Skandinaviens ziehen demnach sudost bis sudwarts uber die Balkanhalbinsel und die Agais Vom Rand des afrikanischen Kontinents erfolgt der Zug darauf in einem schmalen Korridor zwischen 25 35 Ost gerade sudwarts und fachert sich erst nach dem Regenwaldgurtel wieder auf Einzelne Vogel gelangen dabei aber auch weiter westwarts bis in den Tschad Im Fruhjahr ziehen alle europaischen Neuntoter bereits sudlich des Aquators auf ostlicheren Routen gen Norden Diese fuhren uber Athiopien Nordsomalia und Eritrea entlang der Kusten des Roten Meeres an den ostlichen Rand des Mittelmeers und uber den Sinai Das Mittelmeer wird ostlich von Zypern uberquert die Agais dabei auf dem Landweg uber die Turkei umflogen Diese Route ist zwar 20 langer wird aber 30 schneller zuruckgelegt weil die Vogel viel weniger rasten 22 Die ersten Heimzugler treffen Anfang Mai in den Brutgebieten ein Durchschnittlich kehren sie um den 13 Mai heim Aufgrund der Zugrouten wurde vermutet dass der evolutionsgeschichtliche Ursprung der Art im Gebiet um das Kaspische Meer liegt und sie sich von dort aus verbreitet hat 23 Systematik BearbeitenGeografische Variation Bearbeiten nbsp Der nah verwandte Isabellwurger bildet mit dem Neuntoter eine SuperspeziesEinige Autoren behandeln die Art als monotypisch andere sehen eine Unterteilung u a aufgrund von Massen und Gefiedermerkmalen vor Lanius collurio collurio Kontinentaleuropa L c juxtus Grossbritannien vermutlich ausgestorben L c tauricus kobylini Sudliche Balkanhalbinsel Krim und Transkaukasien bis Nordiran L c palladifrons loudoni Westsibirien bis AltaiExterne Systematik Bearbeiten Bisweilen wurden auch der in Mittel und Zentralasien vorkommende Isabellwurger Lanius isabellinus bzw seine Unterarten isabellinus phoenicuroides speculigerus und tsaidamentis als Unterarten des Neuntoters beschrieben Meistens wird der Isabellwurger jedoch als eigene Art angesehen die wegen der engen Verwandtschaft mit dem Neuntoter eine Superspezies bildet Innerhalb der sogenannten Rotruckenwurger Gruppe L collurio L cristatus L isabellinus und Subspecies bzw L phoenicuroides und L speculigerus ist der Artstatus des Rotschwanzwurgers L cristatus weitgehend unumstritten Hybriden mit L collurio sind nur in zwei Fallen bekannt geworden 15 Hybriden Bearbeiten In den Uberschneidungsgebieten ihrer Verbreitung kommt es haufig zu einer Hybridisierung zwischen Neuntoter und Isabellwurger bzw Turkestan und Weissstirnwurger Es wurden zahlreiche Hybriden Typen beschrieben und mit eigenen Namen belegt z B bogdanowi karelini darwini raddei pseudocollurio dichraus elaeagni infuscatus zarudnii hauptsachlich scheint es jedoch zwei Typen von Hybriden zu geben In einer schmalen Zone in Ostkasachstan und nordlich des Aralsees bis in den Nordosten des Iran kreuzt sich der Neuntoter mit Isabellwurgern der Unterart phoenicuroides L collurio X L i phoenicuroides im sudostlichen Altai Kuraigebirge in Mittelasien vermischt er sich mit der Unterart speculigerus L collurio X L i speculigerus wobei es meist zu fruchtbarem Nachwuchs kommt In sieben Fallen gab es zudem Mischbruten mit dem Rotkopfwurger wobei nur in einem Fall das Weibchen ein Neuntoter war Ausserdem bruteten zweimal Neuntotermannchen mit Weibchen des Schwarzstirnwurgers 24 Lebensraum Bearbeiten nbsp Ein typisches Neuntoterhabitat bietet neben Dornstrauchern offene insektenreiche Flachen und exponierte Warten nbsp Ein Wirtschaftsweg der beidseitig von reich strukturierten Hecken gesaumt ist bietet dem Neuntoter idealen LebensraumDer Neuntoter besiedelt gut uberschaubares sonniges Gelande welches offene Bereiche mit niedrigem oder kargem Bewuchs z B Staudenfluren Wiesen Trockenrasen im Wechsel mit versprengten Hecken oder Geholzen mit weniger als 50 Prozent Deckung aufweist Als Warten zur Ansitzjagd und Revierbeobachtung sowie als Neststandort benotigt er ein bis drei Meter hohe Straucher Hierbei werden Dornstraucher wie Schlehen Weissdorne oder Heckenrosen bevorzugt siehe Nestbau und Neststandort die aber unter sonst gunstigen Bedingungen nicht in grosser Zahl vorhanden sein mussen 25 26 Demnach besiedelt der Neuntoter gerne heckenreiches Grun und Weideland Feuchtbrachen teilentwasserte Moore mit Dammkulturen Obstgarten sowie Lichtungen Windwurf und Kahlschlagflachen oder Jungpflanzungen innerhalb von Forsten In naturbelassenen Regionen sind vor allem Waldrander oder Lichtungen insbesondere feuchte Standorte also z B Saume von Erlenbruchen oder Weidenwaldern von Bedeutung 25 Das Ursprungshabitat des Neuntoters liegt vermutlich im Ubergang von geschlossenen Waldern zur Grassteppe oder ahnlich offenen Habitaten z B Niedermooren oder Verlandungszonen d h in Waldsteppen Buschland und an Waldrandern sowie verschiedenen fruhen Stadien in der Sukzession von Waldern oder Regenerationsstadien nach Waldbranden oder Sturmschaden Die bevorzugten Dornstraucher kommen in Primarhabitaten oft an Standorten vor die regelmassigem Verbiss durch verschiedene Huftiere ausgesetzt sind 25 Diese Lebensraumanspruche pradestinieren den Neuntoter fur die extensiv genutzte Kulturlandschaft also kleinteilige durch Hecken und Geholze zerteilte und durch weitraumig betriebene Weidewirtschaft gepragte Habitate Er durfte also im Verlauf der Jungsteinzeit in der sich Ackerbau und Viehzucht grossraumig entwickelten neu entstehende Besiedelungsmoglichkeiten erheblich ausgeschopft haben So wird er nicht nur in Bestandszahlen und Siedlungsdichte erheblichen Zuwachs sondern zudem eine deutliche Ausdehnung seines Verbreitungsgebietes erreicht haben Die fur den Neuntoter positiven Einflusse der kleinteiligen Bewirtschaftung wie Windschutz Entwasserung oder Rodung und Bewirtschaftung sonniger Standorte ermoglichten eine Ausbreitung auch in kuhlere oder klimatisch exponierte Gebiete 25 Mit dem Einzug der intensiven Landwirtschaft in der zweiten Halfte des 20 Jh kehrte sich diese Entwicklung um Im Rahmen der Flurbereinigung wurden Hecken und Geholze beseitigt um die Bewirtschaftung mit grossen Erntemaschinen zu ermoglichen Die extensive Weidewirtschaft wich intensiver Beweidung oder Stallhaltung Streuobstwiesen wurden in Plantagen umgewandelt naturnah bewirtschaftete Weinberge durch monokulturartigen Terrassenbau ersetzt Mahwiesen wurden intensiver und unter hohem Einsatz von Pestiziden bewirtschaftet was u a das Angebot an Grossinsekten verknappte und in Folge ab den 1950er Jahren zu grossen Bestandseinbussen in ganz Europa fuhrte siehe Bestandsentwicklung Heute ist der Neuntoter in der Kulturlandschaft oft nur noch in geeigneten Randgebieten zu finden so zum Beispiel auf brachliegenden verbuschenden Flachen auf Kahlschlagflachen und Jungpflanzungen auch innerhalb geschlossener Forsten an Deponien Kiesgruben oder Autobahnboschungen und Bahndammen Siedlungsdichte BearbeitenIn eng besetzten optimalen Habitaten liegt die Reviergrosse zwischen 0 08 und 1 52 ha durchschnittlich sind es 0 48 ha 27 Die Reviergrosse kann zur Brutzeit stark variieren dazu sind klare Grenzen oft nicht zu ermitteln siehe Revier und Paarbildung Entlang von Hecken oder Saumen sind Reviere oft linear und weisen eine entsprechend winzige Flache auf In dunn besiedelten Gebieten wie z B in Sudschweden beobachtet kann es auch Reviergrossen von bis zu 3 38 ha geben Normale Siedlungsdichten schwanken je nach Lebensraum zwischen 0 2 z B in der offenen Feldflur 28 und etwa 4 Revieren pro 10 ha bei gunstigen Habitaten wie heckenreichem Feuchtgrunland oder feuchten Waldsaumen In Ausnahmefallen werden aber auch hohere Siedlungsdichten erreicht wie etwa 5 4 Brutpaare 10 ha auf einer Hutweide mit viel Dorngebusch 29 6 7 Brutpaare 10 ha auf einer Deponie am Wannsee 30 oder sogar 15 Reviere auf 10 ha in der Slowakei 31 Ernahrung BearbeitenDer Neuntoter hat ein breites Beutespektrum an Kleintieren und weist ein dementsprechendes Repertoire an Jagdtechniken auf Die Insektenjagd macht den grossten Teil seiner Ernahrung aus er erweitert diese aber sehr wirkungsvoll durch die Jagd auf kleine Wirbeltiere Nahrungsspektrum Bearbeiten nbsp Grossinsekten wie Kafer oder diese Heidelibelle bilden die Hauptnahrung des Neuntoters nbsp Kleinsauger wie Mause erweitern das NahrungsspektrumBei der Insektennahrung uberwiegen meist grosse Kafer haufig sind auch Hautflugler Hummeln Bienen und Wespen aber auch grossere Zweiflugler vertreten Vorwiegend sind dies Imagines Larven beispielsweise Schmetterlingsraupen spielen vor allem eine Rolle als Nestlingsnahrung Gelegentlich kommen andere Arthropoden wie Spinnen Asseln oder Tausendfusser aber auch Regenwurmer hinzu Eine eher untergeordnete Rolle spielen Schnecken die nur von einigen Individuen ins Nahrungsspektrum einbezogen werden In Jahren von Feld oder Erdmaus Gradationen konnen diese den grossten Teil der Beute stellen Ansonsten sind Kleinsauger wie Spitz Wald Haus oder Rotelmause obwohl sie gewichtsmassig oft einen grossen Anteil an der Beute ausmachen eher Nahrungserganzung bei schlechtem Wetter In Feuchtgebieten konnen auch Amphibien einen grossen Teil ausmachen ebenso werden Reptilien Eidechsen Blindschleichen oder junge Ringelnattern erbeutet Auch Kleinvogel fallen in das Beutespektrum Dabei handelt es sich eher selten um Altvogel wobei hier Arten bis zur Grosse einer Goldammer erjagt werden und meist um Nestlinge oder Jungvogel Festgestellt wurden vor allem junge Singvogel insbesondere Grasmucken oder Finken aber auch Kuken grosserer Arten wie Rallen oder Huhnervogel Moglicherweise wurden diese nicht erjagt sondern bereits tot aufgefunden Auf dem Zug scheint Vogeln als Beute ein grosserer Stellenwert zuzukommen teils in Ermangelung anderer Nahrung teils wegen der guten Verfugbarkeit So wurden Neuntoter bei der Jagd auf vom Zug erschopfte Kleinvogel beobachtet 32 An einer Oase im Sudan ernahrten sich mehrere Wurgerarten darunter der Neuntoter vorwiegend von toten oder verendenden Vogeln Pflanzliche Nahrung spielt ausschliesslich in Form von Beeren beispielsweise Holunderbeeren Himbeeren Vogelbeeren im Spatsommer und Herbst eine Rolle Fruchte die fruh genug reifen wie beispielsweise Hecken oder Sauerkirschen werden auch an die Nestlinge verfuttert Jagdtechniken Bearbeiten Die Lauerjagd kommt vor allem bei Kleinsaugern zum Einsatz aber auch bei Insekten wie beispielsweise Kafern und Heuschrecken Von einer Warte aus werden dabei Beutetiere auf dem Boden im Umkreis von etwa 10 m angegriffen Der Zielflug ist geradlinig und kann mit kurzen Flugelschlagen beschleunigt werden Gegen Ende folgt meist ein kurzes Stuck Gleitflug Entweder wird dabei das Beutetier direkt angeflogen oder der Kurs durch kurzes Abbremsen mit den Flugeln noch einmal korrigiert Insekten werden zu einem Teil durch Flugjagd erbeutet Bei der von einer Warte ausgehenden Insektenjagd ist der Jagdradius mit etwa 30 m grosser als bei der Jagd auf Kleinsauger Dabei wird versucht die Beute durch gezielten Anflug aus der Bahn zu werfen und dann zu ergreifen Je geradliniger dabei der Flug des Insekts ist desto hoher ist die Trefferquote Hummeln oder Falter werden daher ofter verfehlt Haufig werden Insekten auch in schnellem Flug verfolgt schwarmende Insekten sogar bis in grosse Hohen Kleinvogel oder Heuschrecken werden zuweilen auf einer Art Pirschjagd erbeutet wobei der Vogel sich in kleinen Etappen annahert und sich desinteressiert gibt um dann uberraschend zuzuschlagen Die Jagd auf andere Vogel ist eher selten von Erfolg gekront es wurden aber Individuen beobachtet die hierbei einen hohen Spezialisierungsgrad und eine dementsprechende Erfolgsquote erreicht hatten Der Neuntoter betatigt sich bei Gelegenheit auch als Nestrauber ein systematisches Suchen nach Nestern wurde seltener beobachtet Auf Mahwiesen wird mitunter zu Fuss gejagt was haufig bei Jungvogeln oder Weibchen beobachtet wurde die durch ihr hohes Gewicht vor der Eiablage beeintrachtigt waren Nahrungsaufbereitung Bearbeiten nbsp Wehrhafte Hautflugler wie diese Wespe werden oft aufwandig entstachelt Nach erfolgreicher Jagd wird die Beute meist mehr oder weniger umstandlich zum Verzehr aufbereitet und von schlecht verdaulichen Bestandteilen befreit Bei akutem Hunger wird die Beute aber auch in grossen Teilen oder wenn moglich im Ganzen verschlungen Unverdauliche Bestandteile werden als Speiballen ausgewurgt Diese haben bei einer ungefahren Lange von 25 mm meist 8 9 mm Durchmesser und zerfallen in trockenem Zustand leicht Gewolle mit Mausebestandteilen sind meist kompakter und konnen grosser sein Die Nahrungsaufbereitung kann bis zu zehn Minuten in Anspruch nehmen Bei Insekten werden dabei beispielsweise Fuhler Flugel und Beine fein sauberlich abgetrennt Raupen werden gegen Zweige geschlagen und vom Kopf bis zum Ende durchgewalkt Schneckengehause werden auf Steinen zertrummert Grossere Fruchte oder Beeren werden oft zerteilt und zu diesem Zweck auch auf Dornen gespiesst Stachelbewehrte Insekten wie Wespen oder Hornissen werden meist nach dem Ergreifen am Thorax sofort weggeschleudert und wieder aufgegriffen was so lange wiederholt wird bis die Beute sich nicht mehr regt Danach wird durch Reiben auf einer festen Unterlage versucht den Stachel durch Herausquetschen zu entfernen An von Hand aufgezogenen Neuntotern wurde mittels Attrappenversuchen ermittelt dass der Vogel die Gefahrlichkeit instinktiv an Elastizitat und Grosse des Insektenkorpers erkennt 3 33 Bei einigen Individuen wurde aber auch beobachtet dass grossere Hautflugler mitsamt Stachelapparat verschlungen wurden Auch gegenuber anderen Abwehrmechanismen wie beispielsweise stinkenden oder atzenden Absonderungen einiger Kaferarten erweist sich der Neuntoter als unempfindlich Wirbeltiere werden durch einen Biss in den Nacken getotet und vom Kopf her zerteilt und angefressen Oft wird zunachst der Schadel geoffnet und das Hirn verspeist Bei Attrappenversuchen wurden auch vermeintliche Rivalen mit Bissen in den Nacken angegriffen 34 Auch Insekten werden moglichst hinter dem Kopf am Thorax gepackt und zerquetscht Beim Halten lasst sich der Vogel nie auf der Beute nieder sondern halt sie nur mit einem Fuss wobei er Standfestigkeit durch Auflegen des Laufbeins erlangt Zum Tragen der Beute wie auch zum sogenannten Fressen aus der Faust 35 werden ebenfalls oft und geschickt die Fusse eingesetzt Spiessen Bearbeiten Im Allgemeinen setzt der Neuntoter auf die Jagd nach Insekten Bei schlechter Witterung kann diese aber wenig ertragreich sein Um beispielsweise mehrere Regentage oder feuchtkalte Morgenstunden 35 zu uberbrucken neigt er darum zum Anlegen von Vorraten indem er grossere Beutetiere meistens kleine Wirbeltiere aber auch grossere Insekten auf Dornen oder Stacheln sowie auf Stacheldraht von Weidezaunen spiesst Seltener kommt das Aufhangen der Beute in Astgabeln oder Verzweigungen vor Das angeborene Verhalten des Spiessens wird durch Erfahrung in der Geschicklichkeit verfeinert Teilweise dient das Aufspiessen nur dem Zerteilen grosserer Beutestucke In dieser Form kann es hin und wieder auch in den Winterquartieren beobachtet werden Zumeist und wahrend der Brutzeit ausschliesslich dient das Spiessen aber der Vorratshaltung Dabei werden Vorratsplatze meist vom Mannchen seltener vom Weibchen bestuckt es bedienen sich aber beide daran Vorratsplatze liegen nie im Nestbusch aber meistens in dessen unmittelbarer Nahe an ein oder zwei Platzen im Revier konzentriert Verwesende Beutestucke werden regelmassig entfernt Es wurden teils sehr umfangreiche Vorratsplatze gefunden beispielsweise mit bis zu sieben Mausen 36 ebenso vielen jungen Dorngrasmucken 37 oder 30 Maikafern 14 Fortpflanzung BearbeitenRevier und Paarbildung Bearbeiten nbsp Die Mannchen treffen meist zuerst im Brutrevier einNeuntoter verpaaren sich meistens nur fur die Dauer einer Brutsaison Kehren sowohl Mannchen als auch Weibchen in dasselbe Revier zuruck sind Wiederverpaarungen im Folgejahr moglich Dies ist aber aufgrund der geringen Reviertreue der Weibchen selten Nach Verlust einer Brut kann es spater auch zu Umpaarungen kommen Die Vogel sind bereits im ersten Jahr geschlechtsreif und bruten in der Regel Dazu suchen sie aber nur sehr selten ihren Geburtsort auf Erstbruter ohne Bruterfolg kehren ebenfalls nur sehr selten in das Vorjahresrevier zuruck Mit dem Alter der Vogel scheint die Reviertreue zuzunehmen Ankunft im Brutrevier Bearbeiten Bisweilen werden schon auf dem Zug Paarbindungen geschlossen 38 zumeist treffen Neuntoter aber unverpaart in den Brutrevieren ein Die Mannchen sind dabei meist die ersten die Weibchen folgen bis zu funf Tage spater Wenn ein Mannchen innerhalb dieser Frist keine Partnerin findet sucht es zumeist ein neues Revier Weibchen wechseln ihren Standort aus dem gleichen Grund oft schon nach Minuten 39 Kurz nach Ankunft im Brutrevier verhalten sich die Mannchen noch ziemlich zuruckhaltend ruckt die Ankunft der Weibchen naher wird das Revierverhalten auffalliger Oft sind die Reviere anfangs sehr umfangreich konnen aber unter wachsendem Druck durch andere ankommende Mannchen massiv zusammenschrumpfen Zu Beginn des Brutgeschehens kann es ebenfalls noch einmal zu Raumverlusten kommen da das Paar zu diesem Zeitpunkt seinen Aktionsradius sehr begrenzt und das Mannchen anstelle der Revierverteidigung vorwiegend darauf bedacht ist das Weibchen gegen paarungswillige Rivalen zu verteidigen Die genauen Revierabmessungen sind kaum zu ermitteln da eine Verteidigung gegen Eindringlinge meist nicht an den Grenzen erfolgt sondern erst wenn ein Rivale in das Zentrum vordringt 15 Balzverhalten Bearbeiten nbsp Balzverhalten des Neuntoters unten die so genannte NickbalzSobald ein Weibchen in das Revier eines unverpaarten Mannchens kommt steigert sich dessen Gesangslautstarke und es beginnt mit auffalligen Imponierflugen das Weibchen zu umwerben bevor es dessen unmittelbare Nahe aufsucht was immer wieder durch ein Abfliegen des Weibchens unterbrochen werden kann 40 41 Gelingt es dem Mannchen in der Nahe des Weibchens zu bleiben beginnt es dieses unter standigem Kopfdrehen mit abwechselndem Zuwenden von weisser Kehle und grauem Oberkopf fur sich einzunehmen Nach langerem erfolgreichem Werben folgt ein rituelles Futtern des Weibchens das mit einem leichten Flugelzittern und Spreizen der Steuerfedern reagiert 41 Die Futterungsintervalle sind mit etwa 8 Futterungen pro Stunde am ersten Tag recht klein werden aber spater grosser Erst vor der Eiablage wird das Futtern wieder intensiver 40 Nach den ersten Futterungen folgt immer wieder die sogenannte Nickbalz bei der das Mannchen unter intensivem Gesang in einem rhythmischen Ablauf 40 abwechselnd in aufgereckter Haltung den Kopf in den Nacken legt und den Schnabel senkrecht in die Hohe streckt um sich darauf mit gerade durchgestrecktem Rucken vom Weibchen abgewandt zu verbeugen Nach anfanglichem Ausweichen reagiert das Weibchen ebenfalls mit rhythmischem Nicken 40 Nach etwa einer Viertelstunde des Werbens nahert sich das Weibchen auch aus eigenem Antrieb dem Mannchen es folgen kleine Verfolgungsfluge durch das Geast und eine ritualisierte Suche nach einem Nistplatz 41 Nach der Paarbildung wird das Weibchen kaum aus den Augen gelassen und intensiv gegen Rivalen verteidigt Dies ist offensichtlich notig denn unverpaarte Mannchen deren Aktionsradius meist grosser ist als das der Paare versuchen sehr aufdringlich bereits verpaarte Weibchen zu umwerben Die Phase der Storung durch noch alleinstehende Rivalen deren Anteil in Mitteleuropa meist recht konstant zwischen 5 und 16 39 42 liegt kann sich uber mehrere Tage erstrecken da die Weibchen meist ausserst zeitversetzt in den Brutgebieten eintreffen Kopulation Bearbeiten Etwa drei Tage vor der Eiablage kommt es zu den ersten Kopulationen diese wiederholen sich bis etwa zum Ende der Legetatigkeit Die Kopulation wird von Seiten des Mannchens mit Flugelzittern und Bettelrufen eingeleitet auf die das Weibchen ahnlich reagiert Dieses Vorspiel kann 3 10 Sekunden dauern die Kopulation dauert etwa zwischen 2 und 4 Sekunden 40 Nestbau und Neststandort Bearbeiten nbsp Neuntoterweibchen in einem Gebusch aus HeckenroseBei der Suche nach einem Nistplatz zeigt das Mannchen verschiedene Moglichkeiten auf die endgultige Entscheidung geht vom Weibchen aus Als Neststandort werden Dornstraucher von 1 5 2 5 m Hohe bevorzugt Hierbei sind in Mitteleuropa Schwarz und Weissdorn Heckenrose oder Brombeere die haufigsten 43 In anderen Regionen konnen dies u a Stechginster Stechpalme oder Berberitze sein In Ermangelung von Dornstrauchern werden auch gerne Nadelbaume wie Fichten z B auf Jungpflanzungen oder Wacholder angenommen Seltener in einigen Regionen aber recht haufig steht das Nest in Laubgeholzen Besonders gerne werden Straucher oder Baume ausgesucht die durch dichten Bewuchs mit Schlingpflanzen wie Waldrebe oder Hopfen gute Deckung bieten Hier kann das Nest durchaus auch in Bodennahe gefunden werden Die Hohe des Neststandorts hangt sonst meist von der Hohe der gewahlten Vegetation ab Sie liegt in Strauchern meist durchschnittlich zwischen 80 und 160 cm 44 in Baumen um 3 5 m Hohe In Ausnahmen z B in alten Obstbaumen wurden auch Nester in 12 45 oder sogar 25 m 46 Hohe gefunden Als Reaktion auf den Verlust der Erstbrut werden Nester von Ersatzbruten in grosserer Hohe gebaut also weniger gut erreichbar 44 Das Nest wird innerhalb von 4 bis 6 Tagen von beiden Partnern gebaut Es ist napfformig und misst bei durchschnittlich 95 mm Hohe etwa 120 140 mm im Durchmesser Die Nistmulde hat durchschnittlich 70 80 mm Durchmesser und ist etwa 50 mm tief Es besteht meist aus drei unterschiedlichen Schichten Der lockere Aussenbau besteht aus lose ineinandergeflochtenen groben Stangeln von Krautern z B Waldrebe Labkraut Schafgarbe Grashalmen oder feinen Zweigen von Strauchern bisweilen wird grobes Material wie Baumrinde eingebaut Die mittlere Schicht macht die Stabilitat des Nestes aus und besteht aus gut aneinander haftenden wollig voluminosen Baustoffen die fest zusammengefugt sind wie etwa Moos und feine Halme Pflanzenwolle Grasrispen Korbblutler Weiden oder Rohrkolbensamen Wurzelgeflecht Federn oder Haare Die innere Polsterung besteht aus ahnlichem Material das aber meist in der Konsistenz viel feiner und locker verarbeitet ist Bei entsprechend einseitigem oder aber reichhaltigem Angebot kann das Nest auch ausschliesslich oder zum grossten Teil nur aus einem der genannten Baustoffe gefertigt sein So wurden Nester gefunden die nur aus Huhnerfedern oder der Fullung eines alten Autositzes gebaut waren 47 Gelege und Bebrutung Bearbeiten nbsp Eier des Neuntoters nbsp Zwei Eier des Neuntoters und ein Ei des Kuckucks vorne links das in der Farbung denen des Wirtsvogels angepasst ist zu anderen Beispielen siehe dort nbsp Links Cuculus canorus canorus rechts Lanius collurio Sammlung Museum von ToulouseDie Eiablage erfolgt meist direkt oder wenige Tage nach Fertigstellung des Nestes in Einzelfallen wird noch nach der Eiablage am Nest weitergebaut In Suddeutschland und im Alpenraum liegt der fruheste Legetermin um den 5 Mai in Norddeutschland um den 13 Mai insgesamt fallt die Hauptlegezeit in die dritte Maidekade Spates Ausschlagen der Vegetation oder schlechtes Wetter konnen die Legetatigkeit hinauszogern Wahrend der Phase der Eiablage legt das Weibchen jeden Tag in den Morgenstunden ein Ei Das Weibchen ubernachtet auch vor der Eiablage bisweilen schon auf dem Nest die Bebrutung wird allerdings erst nach der Ablage des vorletzten manchmal des letzten Eis begonnen sodass alle Jungvogel etwa am selben Tag schlupfen Das Gelege besteht aus 2 bis maximal 8 zumeist 5 6 Eiern Diese sind oval und durchschnittlich 22 17 mm gross Die moglichen Grundfarbungen weisslich weiss gelblich hellgrau oder beige grunlich oder rotlich tragen eine Obersprenkelung die zwischen verschiedenen Brauntonen variieren kann Darunter liegt eine blassere Sprenkelung in je nach Farbtyp unterschiedlich getontem Grau Auch die Verteilung der Sprenkelung kann recht unterschiedlich sein Die ausschliesslich vom Weibchen vorgenommene Bebrutung dauert etwa 14 15 Tage unter schlechten Witterungsbedingungen auch langer Sie wird meist stundlich durch durchschnittlich funfminutige maximal etwa viertelstundige Pausen unterbrochen in denen das Weibchen sich nicht mehr als 100 Meter vom Nest entfernt 48 und eigenstandig Beute erjagt oder sich am Spiessplatz siehe Ernahrung des Mannchens versorgt Ansonsten wird es wahrend der Bebrutung durchschnittlich achtmal pro Stunde vom Mannchen gefuttert 48 Schlupfen der Jungvogel Bearbeiten Die fruhesten Bruten schlupfen in Mitteleuropa in der 3 Maidekade die spatesten Anfang August der grosste Teil der Jungvogel schlupft in der 2 Julidekade Das Schlupfen der Jungen wird von diesen durch Anritzen der Eischale mit dem Eizahn bereits bis zu 10 Stunden vorher vorbereitet beim Vorgang des Schlupfens wird die Schale in einem langeren Prozess durch heftige Bewegungen gesprengt dies dauert pro Jungvogel etwa 5 6 Stunden 49 Vom Schlupfen des ersten Jungvogels bis zum letzten verstreichen meist mehr als 24 Stunden Wahrenddessen trippelt das Weibchen immer wieder auf dem Nestrand herum und bearbeitet die Eier Nach dem Schlupfen werden die Eierschalen weggetragen unbefruchtete Eier bleiben meist liegen Nestlingszeit Bearbeiten Die Nestlingsdauer betragt 14 16 Tage unter ungunstigen Bedingungen ist sie 1 2 Tage langer Wahrend der ersten drei Tage versorgt das Mannchen das Weibchen mit Nahrung welches das Nest kaum verlasst Dieses zerteilt und verfuttert das Futter an die Jungvogel seltener stillt es den eigenen Hunger Ab dem vierten Tag unterbricht das Weibchen das Hudern immer ofter durch Jagdfluge Nach dem siebten Tag wird das Hudern dann seltener kann aber je nach Wetterlage noch bis zum 10 oder 12 Tag anhalten Es jagen und futtern nun beide Partner teils mit unterschiedlichen Anteilen Fallt ein Partner aus kann auch ein Vogel allein selbst grossere Bruten versorgen Die Futterungsintensitat nimmt mit dem Wachstum der Jungen stark zu Bis zum Ende der ersten Woche wird durchschnittlich etwa 9 10 Mal pro Stunde gefuttert danach von etwa 12 bis zu 28 Mal 39 Ist das Angebot an Grossinsekten sparlich wird vermehrt durch Verfuttern von grosseren Beutetieren ausgeglichen wodurch die Anzahl der Futterungen deutlich kleiner sein kann da die verfutterten Portionen dann grosser sind Die Kotballen werden anfangs oft gefressen sind die Nestlinge alter werden sie abtransportiert und in einer Entfernung von bis zu 90 Metern fallengelassen Bei intensiver Sonneneinstrahlung kommt es vor dass das Weibchen die Nestlinge mit den Flugeln beschirmt Ab dem Alter von etwa zehn Tagen verlassen aber die Jungvogel schon vorubergehend das Nest sei es um Schatten aufzusuchen oder um bei Storungen ein Versteck in der Vegetation zu finden Nestlingsentwicklung Bearbeiten Direkt nach dem Schlupfen sind die Nestlinge bis auf einen leichten Daunenflaum am Bauch nackt die Augen sind noch komplett geschlossen Sie liegen flach im Nest und richten sich bei der Futterung mit geoffnetem Sperrrachen senkrecht auf Zur Kotabgabe heben sie einfach das Hinterteil senkrecht in die Hohe Nach zwei Tagen ist das Wachstum der Befiederung auf Kopf und Rucken anhand von schwarzen Punkten zu erkennen Ab dem vierten Tag offnen sich langsam die Augen und die Blutkiele der Schwingen durchstossen die Haut Die Nestlinge sitzen nun mit hangendem Kopf auf Steiss und Fersen Beim Koten wird das Hinterteil uber den Nestrand gereckt Nach 5 6 Tagen sind die Augen bereits spaltformig geoffnet und an der Brust offnen sich die Federfahnen des Kleingefieders Nun hocken die Nestlinge am Rande der Nistmulde und legen den Schnabel auf den Rand des Nestes Nach etwa einer Woche offnen sich die Fahnen des Ruckengefieders und an den Schwingen bilden sich kleine Federspitzen Nach spatestens acht Tagen haben sich die Augen vollkommen geoffnet und erste visuelle Reize werden erfasst Trotzdem wird erst ab dem 11 Tag den Eltern der Sperrrachen zielgerichtet entgegengestreckt Ab dem 12 Tag bedeckt die Befiederung den gesamten Korper nach 15 Tagen ist das Kleingefiederwachstum im Wesentlichen abgeschlossen Lediglich Schirmfedern Schwingen und Steuerfedern sind noch sehr kurz Erstere sind etwa nach einem knappen Monat 26 30 Tag auf volle Lange ausgewachsen der restliche Flugel braucht noch etwa 10 Tage langer 36 40 Tag und der Stoss erreicht wenige Tage danach 40 42 Tag seine volle Lange Ausfliegen Bearbeiten Auch nach dem Ausfliegen werden die Jungen noch intensiv gefuttert und im Familienverband gefuhrt Ab dem 26 Lebenstag beginnen die Jungvogel selbst Nahrung zu erbeuten werden aber erst nach mindestens 37 Tagen in die Selbstandigkeit entlassen Mit 42 Tagen sind junge Neuntoter ausgewachsen bis zum 47 Tag wurden aber noch Familien beobachtet bei denen die Altvogel futterten Eine so lange Futterungszeit ist meist vor allem durch schlechte Witterung bedingt Brutverlust und Bruterfolg Bearbeiten Bei Verlust einer Brut wird fast immer ein neues Nest gebaut Dabei ist die Anzahl der Eier meist geringer als beim ersten Versuch Erfolgt der Verlust spater als Anfang Juli wird meist kein zweites Mal gebrutet Es sind aber einige Falle von sehr spaten Bruten dokumentiert bei denen z B die Jungvogel erst im September ausflogen Zweitbruten gibt es in der Regel nicht Die Anzahl der Nester mit Totalverlust ist oft relativ hoch bis zu 40 Etwa 70 der Eier erreichen meist das Schlupfstadium durchschnittlich 40 der Jungvogel uberleben bis zum Ausfliegen 50 Der Anteil der unbefruchteten Eier oder solchen mit toten Embryonen liegt meist zwischen 2 5 51 und 5 2 52 Bei Paaren mit Bruterfolg fliegen durchschnittlich 4 Jungvogel aus Eine langjahrige Untersuchung in Baden Wurttemberg ergab dass mit der Gelegegrosse die durchschnittliche Anzahl der ausgeflogenen Jungvogel nur sehr geringfugig ansteigt 52 Verlustursache sind zumeist Pradatoren 39 53 vorwiegend Rabenvogel besonders Eichelhaher und Elster seltener Saugetiere wie Hauskatzen Marderartige oder Nagetiere Bilche oder Mause In Ausnahmefallen wurden Bruten auch durch Ameisen vernichtet Als zweithaufigste Ursache wurde schlechte Witterung festgestellt dabei wirken sich offenbar niedrige Temperaturen in der 2 Julihalfte besonders deutlich aus Auch eine mehrere Tage anhaltende kuhle und regnerische Witterung kann hohe Verluste nach sich ziehen hiervon sind die alteren Jungvogel die nicht mehr gehudert werden meist besonders betroffen 54 Durch den Menschen verursachte Verluste z B durch Landwirtschaft Storungen u a konnen ebenfalls einen hohen Prozentsatz ausmachen Der Neuntoter ist nicht selten Kuckuckswirt Die Haufigkeit variiert in verschiedenen Regionen eine besondere Haufung scheint aber in Sachsen und umliegenden Regionen vorzuliegen 54 Bestandsentwicklung Bearbeiten nbsp Die Intensivierung der Landwirtschaft verdrangte den Neuntoter weitraumig aus der KulturlandschaftGenerell unterliegt der Bestand meist grosseren lokalen oder regionalen Schwankungen Dies ist auf die Kurzlebigkeit einiger bevorzugter Habitattypen zuruckzufuhren Flachen wie Jungpflanzungen oder Sukzessionsstadien wie beispielsweise der nach der Wiedervereinigung zuwachsende ehemalige Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze 28 bieten fur den Neuntoter nur wenige Jahre gunstige Bedingungen Oft werden kleinflachige Habitatverluste wie sie vor allem die extensiv bewirtschaftete Kulturlandschaft auszeichnen z B durch das Zuruckschneiden von Hecken bis auf den Stock dadurch ausgeglichen dass andernorts durch fortschreitende Vegetationsentwicklung neue Brutmoglichkeiten entstehen 42 Davon abgesehen ist in West und Mitteleuropa der Bestand massiv eingebrochen was in einigen Landern bereits Anfang des 20 Jahrhunderts eingesetzt hat in anderen Landern erst etwa in den 1960 70er Jahren Dieser Einbruch hat sich bis in die spaten 1980er Jahre fortgesetzt Seit den 1990er Jahren ist nach den grossen Bestandseinbussen der vorigen Jahrzehnte vielerorts eine Stabilisierung oder sogar eine leichte Erholung der verbliebenen Bestande eingetreten 28 55 So ist ein umfangreiches Brutvorkommen in England und Wales wo der Neuntoter noch im 19 Jahrhundert ein verbreiteter Brutvogel war bis 1980 auf ein Restvorkommen zusammengeschrumpft welches 1989 ganz erlosch Lediglich in Nordschottland konnten in den 1990er Jahren noch Brutnachweise erbracht werden und seit 2010 gab es einzelne erfolgreiche Bruten in Dartmoor 56 Ansonsten ist der Neuntoter auf den britischen Inseln ausgestorben In den Niederlanden gingen die Bestande von 5 000 15 000 Brutpaaren 1900 innerhalb eines knappen Jahrhunderts auf 150 220 Brutpaare 1989 90 zuruck 57 Aus anderen Landern wurde ein Bestandsruckgang von mindestens 20 gemeldet 55 Lediglich im Zentrum des Verbreitungsgebiets dem ostlichen Mitteleuropa also scheinen die Bestande stabil geblieben zu sein wobei die Art hier aber ungenugend erfasst wurde 55 Im skandinavischen Raum wo der Neuntoter sogar noch an Ausbreitung gewann war die Bestandsentwicklung hingegen zeitweise stark positiv 58 Im atlantischen Raum wurde bisweilen die klimatische Entwicklung hin zu kuhleren niederschlagsreicheren Sommern fur den Bestandsruckgang verantwortlich gemacht 55 Die Ursachen in Mitteleuropa liegen jedoch mit grosser Gewissheit vor allem in der Intensivierung der Landwirtschaft und entsprechenden Begleitumstanden wie der Flurbereinigung in den 1960er Jahren und dem massiven Einsatz von Pestiziden 28 55 3 Aber auch auf dem Zug und in den Winterquartieren sind Ursachen fur Bestandsruckgange zu vermuten Anhaltende Trockenheit in der Kalahari einem bedeutenden Uberwinterungsgebiet 55 mag eine Ursache sein In Athiopien wurde in den 1970er Jahren eine bedeutende Abnahme von Durchzuglern festgestellt 59 in Namibia nahmen die Zahlen der Uberwinterer ab 60 1994 wurden die Bestande in Europa auf 6 3 13 Mio Brutpaare geschatzt Der Bestandstrend ist immer noch leicht rucklaufig Die grosste Population ist in Rumanien zu finden hier leben schatzungsweise 1 4 2 6 Mio Brutpaare Ebenso wie in Polen 200 000 400 000 Brutpaare scheint hier der Trend etwas aufwartszugehen Der deutsche Bestand 90 000 190 000 Brutpaare ist weitgehend stabil 17 Die Art wird aber auf einigen Roten Listen der Lander z B Niedersachsen immer noch als gefahrdet aufgefuhrt In der Schweiz wird der Bestand auf 10 000 15 000 Brutpaare geschatzt 61 In einigen Gebieten Mitteleuropas beispielsweise in Osterreich hat sich gerade in den letzten Jahren der Bestand weiter erholt Dies kann mit dem vermehrten Schutz der Bruthabitate aber auch mit der fur den Neuntoter positiven Klimaentwicklung zusammenhangen Weltweit gilt die Art laut IUCN als nicht gefahrdet da sie innerhalb der letzten 10 Jahre nicht um 30 im Bestand abgenommen hat 62 Sonstiges BearbeitenIn vielen Bereichen des Brutgebietes der Sperbergrasmucke wurde eine enge Bindung dieser Art an den Neuntoter beobachtet So suchen Sperbergrasmucken wahrend der Phase der Revierbildung offenbar gezielt die Nahe des Wurgers und verlegen sogar ihr Revier in die Nahe eines anderen Paares wenn ein Neuntoter sein Revier vom Vorjahr nicht erneut aufsucht Oft wird das Nest im gleichen Nistbusch errichtet Eine Hassreaktion der Sperbergrasmucke gegenuber dem Neuntoter ist nicht ausgepragt umgekehrt werden vor allem die Mannchen der Sperbergrasmucke durchaus vom Neuntoter aggressiv vertrieben Auffallig ist ebenso dass das Brutgebiet der Sperbergrasmucke sich grossraumig mit dem des Neuntoters deckt Uber den Zweck der Bindung die offenbar recht einseitig ist wurden verschiedene Vermutungen angestellt Eine Theorie ist dass die aggressive Feindabwehr der Wurger der Grasmucke Schutz bietet und sich diese dadurch Reproduktionsvorteile verschafft Es wird auch vermutet dass die Synokie sich noch in der evolutionaren Entwicklung befindet Bis genauere Forschungsdaten vorliegen bleiben diese Annahmen jedoch Spekulation Ahnliche Phanomene wurden bei Orpheusgrasmucke und Rotkopfwurger sowie im Osten von deren Verbreitung bei Sperbergrasmucke und Isabellwurger beobachtet 63 In Abchasien wird der Neuntoter bevorzugt von Falknern als Lockvogel zum Fang von Sperbern benutzt die wiederum fur die Jagd auf Wachteln eingesetzt werden 64 Der Neuntoter war 1985 in Deutschland Vogel des Jahres In der Schweiz wurde er 2020 zum Vogel des Jahres gewahlt 65 Der Asteroid des ausseren Hauptgurtels 8963 Collurio ist nach dem Neuntoter benannt wissenschaftlicher Name Lanius collurio Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2 Februar 1999 befand sich der Neuntoter auf der niederlandischen Roten Liste gefahrdeter Arten 66 Literatur BearbeitenUrs N Glutz von Blotzheim K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas HBV Band 13 II Passeriformes 4 Teil Sittidae Laniidae AULA Verlag Wiebelsheim 1993 2001 ISBN 3 923527 00 4 E N Panow Die Wurger der Palaarktis Die neue Brehm Bucherei A Ziemsen Wittenberg Lutherstadt 1983 ISBN 3 89432 495 3 H Jakober W Stauber Habitatsanspruche des Neuntoters Ein Beitrag zum Schutz einer gefahrdeten Art Hrsg DBV Landesverband Baden Wurttemberg e V Stuttgart 1981 keine ISBN Frank Neuschulz Zur Synokie von Sperbergrasmucke und Neuntoter Luchow Dannenberger Ornithologische Jahresberichte Band 11 1988 ISBN 3 926322 05 5 T Harris K Franklin Shrikes amp Bush Shrikes Helm Identification Guides London 2000 ISBN 0 7136 3861 3 M Metzmacher D Van Nieuwenhuyse Dynamique de population de la Pie grieche ecorcheur Lanius collurio dans le sud est de la Belgique modelisation de l influence du climat In Terre et Vie 67 2012 S 353 374 hdl handle net Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neuntoter Lanius collurio Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Neuntoter Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Lanius collurio in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Neuntoter Lanius collurio auf eBird org abgerufen am 23 Juni 2023 xeno canto Tonaufnahmen Red backed Shrike Lanius collurio Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des Neuntoters Bilder vom Schadel des Neuntoters siehe Zahnung des Schnabels Einzelnachweise Bearbeiten Rotruckiger Wurger Lanius collurio L Abgerufen am 28 April 2020 Gartenlaube Heft 3 1884 a b c H Stern G Thielcke F Vester R Schreiber Rettet die Vogel F A Herbig Verlagsbuchhandlung Munchen Berlin 1978 ISBN 3 453 02169 X a b c ornithologie niedersachsen de Memento vom 9 Januar 2006 im Internet Archive a b Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart von 1793 auf zeno org a b c d Neuntodter oder Dornbrecher Dorntreter In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 24 Leipzig 1740 Sp 298 f Brockhaus von 1911 Glutz v Blotzheim S 1152 f s Literatur a b Glutz v Blotzheim s 1153 s Literatur Erwin Stresemann The Nomenclature Of Plumages And Molts PDF 409 kB 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Braunkehlchen 1987 Wendehals 1988 Teichrohrsanger 1989 Pirol 1990 Rebhuhn 1991 Rotkehlchen 1992 Flussregenpfeifer 1993 Weissstorch 1994 Nachtigall 1995 Kiebitz 1996 Buntspecht 1997 Feldlerche 1998 Goldammer 1999 Rotmilan 2000 Haubentaucher 2001 Haussperling 2002 Mauersegler 2003 Zaunkonig 2004 Uhu 2005 Kleiber 2006 Turmfalke 2007 Kuckuck 2008 Eisvogel 2009 Kormoran 2010 Gartenrotschwanz 2011 Dohle 2012 Bekassine 2013 Grunspecht 2014 Habicht 2015 Stieglitz 2016 Waldkauz 2017 Star 2018 Feldlerche 2019 Turteltaube 2020 Rotkehlchen 2021 Wiedehopf 2022 Braunkehlchen 2023 Kiebitz 2024 Vogel des Jahres in der Schweiz Kuckuck 2001 Goldammer 2002 Stieglitz 2003 Rauchschwalbe 2004 Mauersegler 2005 Eisvogel 2006 Wendehals 2007 Turmfalke 2008 Gartenrotschwanz 2009 Mehlschwalbe 2010 Schwarzspecht 2011 Zaunkonig 2012 Pirol 2013 Waldohreule 2014 Haussperling 2015 Buntspecht 2016 Wasseramsel 2017 Wanderfalke 2018 Kiebitz 2019 Neuntoter 2020 Steinkauz 2021 Feldlerche 2022 Sumpfrohrsanger 2023 nbsp Dieser Artikel wurde am 10 September 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4171573 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neuntoter amp oldid 236876292