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Das Riedberger Horn auch Riedbergerhorn ist mit 1787 m u NHN 1 der hochste Berg der Hornergruppe in den westlichen Allgauer Alpen Er liegt zwischen Balderschwang und Obermaiselstein im bayerischen Landkreis Oberallgau Deutschland Riedberger HornRiedberger Horn vom DreifahnenkopfHohe 1787 m u NHN 1 Lage zwischen Balderschwang und Obermaiselstein Landkreis Oberallgau Bayern DeutschlandGebirge Voralpen westlich der Iller Allgauer AlpenDominanz 6 8 km RindalphornSchartenhohe 472 m ScheidwangpassKoordinaten 47 27 5 N 10 9 33 O 47 451388888889 10 159166666667 1787 Koordinaten 47 27 5 N 10 9 33 ORiedberger Horn Bayern Erstbesteigung durch EinheimischeNormalweg vom Riedbergpass herBesonderheiten Aussichtsberg Skitourenberg Vom Bolgengrat Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Zuordnung 1 3 Rhein Donau und europaische Hauptwasserscheide 2 Geologie 3 Flora und Fauna 4 Schutzgebiete 5 Sport 5 1 Skifahren 5 2 Wandern 6 Literatur 6 1 Skifuhrer 6 2 Winterwandern 6 3 Wanderfuhrer 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Das Riedberger Horn erhebt sich als markanter Grasberg 4 4 km ostsudostlich von Balderschwang und 1 9 km nordwestlich vom Riedbergpass dessen Passstrasse Hittisau in Vorarlberg Osterreich im Westen und Fischen im Allgau in Bayern im Osten miteinander verbindet Auf dem Gipfel stossen die Gemeindegrenzen von Balderschwang im Nordwesten Bolsterlang im Nordosten und Obermaiselstein im Suden aufeinander Der etwas niedrigere ostliche Nachbarberg ist der Wannenkopf 1712 2 m Etwa 300 m nordnordostlich des Hauptgipfels liegt ein Nebengipfel 1754 m mit einer kleinen Sendestation Dort gabelt sich der Grat nach Nordwesten zum Dreifahnenkopf 1628 m mit dem jenseits davon gelegenen Hollritzereck 1669 3 m und nach Nordosten zum Grossen Ochsenkopf 1662 m Naturraumliche Zuordnung Bearbeiten nbsp Gipfelkreuz auf dem Riedberger Horn 2022 Das Riedberger Horn gehort in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Flyschalpen Nr 94 in der Haupteinheit Vorarlberger und Westallgauer Flyschalpen 940 und in der Untereinheit Nordliche Vorarlberger und Westallgauer Flyschalpen 940 0 zum Naturraum Riedberghorngruppe 940 00 Die Landschaft fallt nach Sudwesten in das Tal der westlichen Bolgenach im zur Haupteinheit Becken und Talboden im Westteil der Vorarlberg Allgauer Alpen 900 und zur Untereinheit Taler und Becken im Einzugsgebiet der Bregenzerach 900 6 zahlenden Naturraum Balderschwanger Tal 900 64 ab nach Osten fallt sie durch das Tal der ostlichen Bolgenach in den Naturraum Terrasse von Bolsterlang 901 01 ab und nach Nordosten in das Tal des Ostertalbachs in der Untereinheit Tal der Gunzesrieder Ach 901 4 die beide Teil der Haupteinheit Becken und Talboden im Ostteil der Vorarlberg Allgauer Alpen 901 Sie alle gehoren zur Haupteinheitengruppe Becken und Talboden zwischen den Hauptgruppen der Alpen 90 Nach Sudosten leitet die Landschaft im Tal der Schonberger Ach in den Naturraum Schrattenkalkgewolbe zwischen Bolgenach und Hornlesbach 950 1 uber die in der Haupteinheitengruppe Nordliche Kalk Westalpen 95 zur Haupteinheit Vorarlberg Allgauer Quintner und Schrattenkalkgewolbe 950 gehort Nach Nordwesten leitet die Landschaft jenseits des Hollritzer Eck im Tal des Stubenbachs in die Untereinheit Siplingerkopf Schichtkamm 960 2 uber die in der Haupteinheitengruppe Schweizer und Allgauer Nagelfluhschichtkamme 96 zur Haupteinheit Allgauer Nagelfluhschichtkamme 960 zahlt 2 Rhein Donau und europaische Hauptwasserscheide Bearbeiten Uber das Riedberger Horn das sudostlich davon liegende Schonbergjoch ca 1345 m eine etwa 250 m sudwestlich von diesem Gebirgsubergang befindliche Erhebung 1360 m und den wiederum sudostlich davon gelegenen Schafkopf 1627 m fuhrt die europaische Hauptwasserscheide Auf deren Verlauf zwischen den Einzugsgebieten zweier gleichnamiger Fliessgewasser westliche Bolgenach Weissach und ostliche Bolgenach Weiler Ach ist der Berg einer der hochsten Gipfel nordlich des Ifen und des Gottesackerplateaus Etwa 3 8 km sudsudostlich des Riedberger Horns und 1 9 km sudlich des Riedbergpasses entspringt am Sudfuss des Schafkopf die westliche Bolgenach welche die Westseite des Berges und des Grats bis zum Heidenkopf 1685 m durch die Weissach die Bregenzer Ach sowie Bodensee und den Rhein in uberwiegend nordwestlicher Richtung in die Nordsee entwassert Ausserdem liegen nordlich bzw sudlich des Bergkamms zwischen Riedberger Horn im Westen und Wannenkopf im Osten die Quellgebiete beider Quellbache der Weiler Ach Sudostlich vom Riedberger Horn entsteht ein aus vielen Bachlein gespeister Gebirgsbach der sudwestlich des Wannenkopfs uber die Grasgehrenalpe fliesst den Riedbergpass wenige Meter westlich passiert sowie durch den Ranker Tobel lauft und dann die vom Schonbergjoch kommende Schonberger Ach speist ostnordostlich des Berges entsteht die auch aus zahlreichen Gebirgsbachlein gespeiste und nordlich am Wannenkopf vorbeifliessende ostliche Bolgenach Das Wasser beider Quellbache Schonberger Ach und ostliche Bolgenach fliesst durch die Ach Iller und Donau in hauptsachlich ostsudostlicher Richtung in das Schwarze Meer Nordlich des oben erwahnten Nebengipfels entwassert das Ostertal durch den Ostertalbach und die Gunzesrieder Ach ebenfalls zur Iller Geologie BearbeitenGeologisch besteht das Riedberger Horn aus dem leicht verwitterbaren Flysch einer weichen oft feuchten Gesteinsschicht die durch Verwitterung entstand Es zahlt dadurch zu den Blumenbergen der Allgauer Alpen Flora und Fauna BearbeitenEntlang den Flanken des Riedberger Horn finden sich sowohl Heidelbeer als auch Alpenrosenbestande Im Winter sollten die in den Knieholzhangen lebenden Raufusshuhner nicht gestort werden Insbesondere gibt es ein grosses Vorkommen vom Birkhuhn das durch Plane zum Bau von Seilbahn und Skipisten Neubauten gefahrdet ist Eine Erganzung des Europaischen Vogelschutzgebietes Hoher Ifen und Piesenkopf DE 8526 401 durch das Riedberger Horn wird gefordert 3 Schutzgebiete BearbeitenAuf dem Riedberger Horn liegen Teile des Landschaftsschutzgebiets Hornergruppe CDDA Nr 395975 1992 ausgewiesen 68 2303 km gross Bis auf Hochlagen von Nord und Osthang reichen zwei raumlich voneinander getrennte Teile des Fauna Flora Habitat Gebiets Hornergruppe FFH Nr 8527 301 11 83 km 1 Auf starke Kritik stiess im Sommer 2016 die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung am Riedberger Horn eine Skischaukel zu genehmigen obwohl das Gelande in der geschutzten Zone C des Alpenplans liegt 4 Die damalige Umweltministerin Ulrike Scharf hatte sich klar dagegen ausgesprochen Im Parlament druckte die CSU das Projekt gegen die Opposition durch Es sollte eine Skipiste mit Achter Sessellift Beschneiungsanlage und Speichersee im geschutzten Bergwald gebaut werden Die bayerischen Naturschutzverbande begannen eine Klage vor Gericht und organisierten einen Protestzug vor die Staatskanzlei in Munchen Im April 2018 wurde das Projekt jedoch von Ministerprasident Markus Soder uberraschend gekippt und der Alpenplan ruckgeandert Insgesamt sollen 20 Millionen Euro fur die Starkung eines naturvertraglichen Tourismus im sudlichen Oberallgau ausgegeben werden Die Einrichtung soll besondere Erlebnisse im alpinen Naturraum bieten und dazu beitragen diesen zu schutzen etwa durch eine Besucherlenkung Dazu wurde im Februar 2020 ein Zentrum Naturerlebnis Alpin ZNAlp gegrundet und drei Rangerinnen angestellt 5 Sport BearbeitenSkifahren Bearbeiten Das Riedberger Horn wird bei Skitourenfreunden als Skiberg geschatzt weil dieser Berg nach allen Seiten zu befahren ist Luis Trenker lobte die Erhebung als schonsten Skiberg Deutschlands 6 Unter dem Riedberger Horn erschliessen insgesamt funf Lifte die weiten Hange im Kessel der Grasgehrenalpe Somit gilt es auch als ein kleines aber schneesicheres Skigebiet Die Talstation liegt auf 1 450 Meter Hohe der hochste Punkt auf knapp 1 700 Metern Die Abfahrtspisten sind uberwiegend leicht bis mittelschwer Wandern Bearbeiten In der schneefreien Zeit wird das Riedberger Horn von Wanderern aufgesucht Eine Reihe von Aufstiegsmoglichkeiten macht die Touren abwechslungsreich weil man zum Abstieg eine andere Seite wahlen kann Das Gebiet um das Riedberger Horn wird als ideales ungefahrliches Wandergebiet charakterisiert das zu erwandern auch mit Kindern moglich ist 7 Steil und etwas anspruchsvoller ist lediglich der Anstieg uber den Nordostgrat T3 Auf dem breiten unbewaldeten Gipfelplateau befindet sich ein grosses Kreuz bei dem verschiedene Wander und Aufstiegswege zusammentreffen Von dort hat man an klaren Tagen einen Rundblick vom Bodensee uber die Berge des Bregenzer Waldes und die Gletscher der Schesaplana bis zu den Lechtalern Alpen auf die Nagelfluhketten auf die hellen Kreidewande des Gottesackers auf den Allgauer Hauptkamm und in das Illertal bis ins Voralpenland Auf einem nordlichen Auslaufer des Riedberger Horn steht auf 1500 m Hohe die Schwabenhutte des Skiclubs Schwaben und im sudostlichen Talkessel die privat bewirtschaftete Grasgehrenhutte Am sudwestlichen Hang des Riedbergerhorns sind noch die zwei bewirtschafteten Alpen Hornle und Mittelalpe uber Wanderwege zu erreichen die beide eine Aussicht in Richtung Kleinwalsertal bzw Hoher Ifen bieten und westwarts uber den Bregenzerwald Daneben befindet sich im nordostlichen Talkessel dem Bolgental die bewirtschaftete Alphutte der Bolgenalpe und talauswarts die ebenfalls bewirtschaftete Zunkleiten Alpe Literatur BearbeitenSkifuhrer Bearbeiten Riedberger Horn In Kristian Rath Skitouren und Skibergsteigen Allgau Panico Alpinverlag Kongen 1999 S 142 143 ISBN 3 926807 73 3 Riedbergerhorn In Dieter Seibert Allgauer Alpen und Lechtal 50 Skitouren fur Einsteiger und Geniesser Rother Skifuhrer Munchen 2005 S 50 51 ISBN 3 7633 5916 8 Riedberger Horn In Dieter Seibert Skifuhrer Allgauer Alpen Bergverlag Rother Munchen 1986 mit Kartenmaterial 1 50 000 S 51 56 ISBN 3 7633 5224 4 Von Obermaiselstein auf das Riedberger Horn In Rosi Mittermaier und Christian Neureuther Die schonsten Schneeschuhtouren Bayern Tirol Salzburger Land Hrsg Deutscher Skilehrerverband 2012 ISBN 978 3 7243 1043 3 Winterwandern Bearbeiten Berghaus Schwaben und Riedberger Horn In Heinz Hanewinkel Winterwanderziele im Allgau Verlag Eberle Immenstadt 1999 S 26 27 ISBN 3 920269 07 1 Wanderfuhrer Bearbeiten Riedbergerhorn In Dieter Seibert Allgau 1 Oberallgau und Kleinwalsertal Rother Wanderfuhrer Munchen 2004 7 Auflage S 90 91 ISBN 3 7633 4289 3 Riedbergerhorn In Dieter Seibert Alpenvereinsfuhrer Allgauer Alpen alpin Bergverlag Rother Munchen 2004 16 Auflage S 147 148 ISBN 3 7633 1126 2 Riedbergerhorn auf dem hochsten Punkt der grunen Horner In Robert Braun Die schonsten oberschwabischen Hausberge Biberach 1997 4 Auflage S 20 21 ISBN 3 924489 88 2 Riedberger Horn In Peter Nowotny Die schonsten Bergwanderungen im Allgau Bergtourenfuhrer Allgauer Alpen AVA Verlag Allgau Kempten 1999 S 80 81 ISBN 3 924809 95 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riedberger Horn Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Hansjorg Dongus Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 187 193 Lindau Oberstdorf Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1991 Online Karte PDF 6 1 MB Henning Werth Brigitte Kraft Untersuchung am Birkhuhn Tetrao tetrix im Gebiet des Riedberger Hornes Berichte zum Vogelschutz 52 2015 99 114 Christian Sebald Umstrittener Tauschhandel am Riedberger Horn Suddeutsche Zeitung 17 Juli 2016 abgerufen am 10 August 2016 Hartmut Netz Kampf ums Riedberger Horn Naturschutz heute Winter 2021 S 12 13 Trenker Zitat u a in Heinz Hanewinkel Winterwanderziele im Allgau Verlag Eberle 1999 S 26 ISBN 3 920269 07 1 Josef Immler Geh mit mir durch die Allgauer Alpen Die schonsten Bergwanderungen Immenstadt 1996 8 Auflage S 48Normdaten Geografikum GND 1114151734 lobid OGND AKS VIAF 8612147484262749360008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riedberger Horn amp 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