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Die SAC Wanderskala SAC Berg und Alpinwanderskala dient der Bewertung von Bergwanderwegen und wurde 2002 durch den Schweizer Alpen Club SAC eingefuhrt Sie ist in sechs verschiedene Grade eingeteilt T1 leichteste bis T6 schwierigste wobei T fur Trekking steht Die neue Skala loste die bisher verwendete dreiteilige Wanderskala B EB BG ab Die alte Skala war im Vergleich zu den ubrigen Skalen z B SAC Berg und Hochtourenskala zu grob und ungenau Zudem verwirrte die Namensgebung Bergganger etc Bergwanderweg bei San Bernardino auf der Skala T2 T3 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau der neuen Skala 1 1 Anwendungs und Interpretationshinweise 1 2 Vergleich mit der alten Wanderskala 2 Vergleich mit der Hochtourenskala 3 Vergleich mit weiteren Skalen 4 Bildergalerie 5 Weitere SAC Skalen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAufbau der neuen Skala BearbeitenGrad Weg Gelande SWW Markierung falls Anforderungen Definitionsbeispiele SAC Beschriebene Beispiele in Artikeln T1Wandern Weg gut gebahnt Falls vorhanden sind exponierte Stellen sehr gut gesichert Absturzgefahr kann bei normalem Verhalten weitgehend ausgeschlossen werden gelb Keine auch mit Turnschuhen geeignet Orientierung problemlos in der Regel auch ohne Karte moglich Mannlichen Kleine Scheidegg Huttenweg Jurahaus Cabane Mont Raimeux Strada Alta Leventina T2Bergwandern Weg mit durchgehendem Trassee Gelande teilweise steil Absturzgefahr nicht ausgeschlossen weiss rot weiss Etwas Trittsicherheit Trekkingschuhe sind empfehlenswert Elementares Orientierungsvermogen Wildhornhutte Bergseehutte Taschhutte ab Taschalp Passo Campolungo Capanna Cristallina von Ossasco T3anspruchsvolles Bergwandern Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar Ausgesetzte Stellen konnen mit Seilen oder Ketten gesichert sein Eventuell braucht man die Hande furs Gleichgewicht Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr Gerollflachen weglose Schrofen weiss rot weiss Gute Trittsicherheit Gute Trekkingschuhe Durchschnittliches Orientierungsvermogen Elementare alpine Erfahrung Hohturli Sefinenfurgge Frundenhutte Grosser Mythen Pizzo Centrale vom Gotthardpass Schwarzhornweg Sentier des Chamois BilderT4Alpinwandern Wegspur nicht zwingend vorhanden An gewissen Stellen braucht es die Hande zum Vorwartskommen Gelande bereits recht exponiert heikle Grashalden Schrofen einfache Firnfelder und apere Gletscherpassagen weiss blau weiss Altere Wege oft noch rot weiss rot Vertrautheit mit exponiertem Gelande Stabile Trekkingschuhe Gewisse Gelandebeurteilung und gutes Orientierungsvermogen Alpine Erfahrung Bei Wettersturz kann ein Ruckzug schwierig werden Fornohutte 1 Schreckhornhutte Dossenhutte Mischabelhutte Ubergang Voralphutte Bergseehutte Vorder Glarnisch Steghorn Leiterli Piz Terri Pass Casnile Sud T5anspruchsvolles Alpinwandern Oft weglos Einzelne einfache Kletterstellen Exponiert anspruchsvolles Gelande steile Schrofen Apere Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschgefahr weiss blau weiss Bergschuhe Sichere Gelandebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermogen Gute Alpinerfahrung im hochalpinen Gelande Elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Seil Cabane de la Dent Blanche Butlasse Salbitbiwak Sustenjoch Nordflanke Bristen Cacciabellapass T6schwieriges Alpinwandern Meist weglos Kletterstellen bis II Haufig sehr exponiert Heikles Schrofengelande Apere Gletscher mit erhohter Ausrutschgefahr meist nicht markiert Ausgezeichnetes Orientierungsvermogen Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechischen Hilfsmitteln Niesengrat Fromberghorn Nord Glarnisch Guppengrat Via Alta della Verzasca Anwendungs und Interpretationshinweise Bearbeiten Die Touren im Bereich des Berg und Alpinwanderns werden jeweils unter der Annahme gunstiger Verhaltnisse bewertet also bei guter Witterung und Sicht trockenem Gelande geeigneter Schnee und Firnbedeckung usw Eine Route muss nicht alle Kriterien erfullen um entsprechend eingeordnet zu werden Zum Beispiel kann eine T4 Route einen durchgehenden gut sichtbaren Weg aufweisen Dazu richtet sich die Bewertung jeweils nach den heikelsten Stellen der Route den sogenannten Schlusselstellen Als Beispiel gilt die Planggwand nordlich von Sargans Der langste Teil des Weges ist mit T1 T2 sehr einfach Die ungefahr 150 Meter lange Wegstrecke durch die Wand fuhrt jedoch zur Bewertung als Alpinwanderung Die SAC Wanderskala berucksichtigt weder wie anstrengend die Tour ist noch deren Lange noch deren Ernsthaftigkeit z B die Wegstrecke die zuruckgelegt werden muss um bei einem Wetterumschwung einen Unterschlupf zu finden Auch kann das personliche Konnen eines Alpinisten dazu fuhren dass die kurze Kletterstelle einer T5 Route als einfacher empfunden wird als die langere Grashalde einer T4 Route Die Wanderskala gibt also nur bedingt an wie gefahrlich beziehungsweise risikobehaftet eine Tour ist Unter bewanderbaren Gletschern versteht die Wanderskala folgendes Gletscher und Firnfelder die im Sommer bei normalen Verhaltnissen soweit ausgeapert werden dass allfallige Spalten sicher erkennbar sind und ohne Spaltensturzgefahr umgangen werden konnen Dies entspricht der Realitat auf verschiedenen Huttenwegen Unter diesen Voraussetzungen ist eine Hochtourenausrustung nicht erforderlich Es versteht sich aber von selbst dass auf solchen Touren bei ungunstigen Verhaltnissen eine elementare Ausrustung Anseilmaterial Steigeisen und Kenntnisse uber deren Anwendung erforderlich sein kann 2 Vergleich mit der alten Wanderskala Bearbeiten Die neue Skala kann nur bedingt mit der alten verglichen werden da fur die neue teilweise andere Kriterien eingeflossen waren Im groben kann die folgende Zuordnung als Anhaltspunkt verwendet werden Alte Skala Neue SkalaT1 WandernB BergwandererT2 BergwandernT3 anspruchsvolles BergwandernEB erfahrener BergwandererT4 AlpinwandernT5 anspruchsvolles AlpinwandernBG BerggangerT6 schwieriges AlpinwandernVergleich mit der Hochtourenskala BearbeitenEin ernstes und immer wieder zu heiklen Situationen fuhrendes Missverstandnis ist die Annahme dass Wandern dort aufhort wo die Hochtourenskala einsetzt In Wirklichkeit ist eine Alpinwanderung im oberen Schwierigkeitsbereich T5 T6 in aller Regel bedeutend anspruchsvoller als beispielsweise eine Hochtour mit der Bewertung L Ein wesentlicher Unterschied zur leichten Hochtour liegt darin dass auf einer T5 oder T6 Route fruher BG selten bis nie mit Seil oder sonstigen Hilfsmitteln gesichert werden kann und deshalb das entsprechende Gelande absolut beherrscht werden muss was ein hohes technisches wie auch psychisches Niveau erfordert Typische Beispiele dazu sind extrem steile Grashange wegloses Schrofengelande mit schlechtem Fels oder sehr exponierte Gratpassagen Auf Grund der unterschiedlichen Merkmale einer typischen Hochtour und einer typischen Extremwanderung lasst sich ein Vergleich kaum anstellen doch kann man davon ausgehen dass eine T6 Route vergleichbare Anforderungen stellt wie eine Hochtour im Bereich bis WS Obwohl die Grenze zwischen einer Bergwanderung und einer Hochtour fliessend verlauft existiert ein relativ klares Kriterium namlich die Verwendung von Hilfsmitteln wie Steigeisen Pickel und Seil Befinden sich die Teilnehmer auf derselben Fahigkeitsstufe und benotigen sie dadurch keine dieser Hilfsmittel so gilt eine Tour als Berg oder Alpinwanderung Benotigt ein Teilnehmer aufgrund seiner tieferen Fahigkeitsstufe Hilfsmittel oder bedingen schlechte Verhaltnisse z B von Schnee uberbedeckte Gletscherspalten den Einsatz von Hilfsmitteln so soll dieselbe Route als Hochtour klassifiziert werden 3 Vergleich mit weiteren Skalen BearbeitenDer SAC hat im Club Magazin Die Alpen Mai 2011 einen Vergleich der verschiedenen alpinen Schwierigkeitsskalen erstellt 3 Die Wander und Schneeschuh Tourenskalen sind deckungsgleich ein T3 entspricht somit einer WT3 Tour mit Schneeschuhen Des Weiteren sind folgende Vergleiche zulassig Skala EntsprechungKlettern nach UIAA Skala Ein T6 entspricht einer Klettertour im Grad II ein T5 grob einer Klettertour im Grad I Die leichtesten Klettertouren im Grad I entsprechen einem schwierigen T4 SAC Hochtourenskala Wie oben beschrieben entspricht eine T5 Bergwanderung grob einer leichten Hochtour Grad L und eine T6 Bergwanderung einer WS Hochtour Sehr leichte Hochtouren im Grad L entsprechen einer anspruchsvollen Wanderung im Grad T4 SAC Skitourenskala Bergwanderungen im Grad T2 und T3 entsprechen einer leichten L Ski oder Snowboard Tour Wanderungen im Bereich T4 und T5 einer wenig schwierigen WS Ski oder Snowboard Tour Bildergalerie BearbeitenDie folgenden Bilder von Wanderwegen geben Anhaltspunkte dafur wie ein Wanderweg klassifiziert wird Es besteht kein Anspruch auf Vollstandigkeit dafur wird auf die obenstehenden Erklarungen verwiesen Wanderweg T1 nbsp nbsp Gut ausgebauter Weg Orientierung problemlos Bei schlechtem Wetter aber ohne Eis Schnee kann ein solcher Weg durchaus noch mit Turnschuhen begangen werden Bergwanderweg T2 nbsp nbsp Steil Wanderschuhe empfehlenswert Turnschuhe nur bei trockenem Weg anspruchsvoller Bergwanderweg T3 nbsp nbsp nbsp Hier fuhrt die Absturzgefahr zur Einordnung als T3 Die heikle Stelle ist oft mit Seilen oder Ketten abgesichert Ein Stolpern oder Sturzen ist noch relativ gutartig weil das Gelande direkt neben dem Weg noch nicht so steil ist Wanderschuhe sind notwendig Alpinwanderweg T4 nbsp Noch keine Kletterstelle aber gar kein einfaches Gelande Ein Sturz fuhrt leicht zu einer schweren Verletzung Wanderschuhe mit steifer Sohle sind empfehlenswert nbsp Ein Weg ist zwar vorhanden und durchgehend mit einer Kette gesichert Auf dem Weg liegt jedoch Geroll und Sturze in diesem Gelande sind lebensgefahrlich nbsp Auf den ersten Blick birgt dieses Gelande keinerlei Risiken Sehr problematisch ist der Orientierungsverlust bei schlechter Sicht anspruchsvoller Alpinwanderweg T5 nbsp Dieses Felsband bietet eine Kletterstelle Da keine Sicherung moglich ist muss der Wanderer solche Passagen beherrschen Bei Regen Schnee oder Eis sehr problematisch nbsp Firnfeld mit Ausrutschgefahr sehr anspruchsvoller Alpinwanderweg T6Weitere SAC Skalen BearbeitenSAC Absicherungsskala SAC Skitourenskala SAC Schneeschuhtourenskala SAC Berg und HochtourenskalaLiteratur BearbeitenMarco Volken Anita Rossel Rolf Sagesser Werner Stucki Andreas Mathyer Bergwandern Alpinwandern Planung Technik Sicherheit Hrsg SAC ISBN 978 3 85902 477 9 S 332 Marco Volken Remo Kundert Der sichere Weg Meter fur Meter Hrsg SAC BDM Dudingen Broschure Weblinks BearbeitenSAC Wanderskala uberarbeitet 2023 SAC Wanderskala alt PDF 48 KiB Einzelnachweise Bearbeiten Definitionsbeispiel effektiver Weg T3 SAC Berg und Alpinwanderskala 5 September 2012 abgerufen am 21 Januar 2020 a b Ueli Mosimann 2011 Schwierig schwierig Die Skalen im Bergsport uberlappen sich teilweise DIE ALPEN Mai 2011 Seite 25 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SAC Wanderskala amp oldid 236463440