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Turec deutsch Turtsch ist ein abgesiedeltes Dorf und Sitz einer Militargarnison auf dem Truppenubungsplatz Hradiste in Tschechien Es liegt 15 Kilometer westlich von Podborany Podersam im Okres Karlovy Vary Turec wird heute statistisch als Grundsiedlungseinheit des Truppenubungsplatzes erfasst TurecTurec Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Karlovarsky krajBezirk Karlovy VaryGemeinde Truppenubungsplatz HradisteFlache 3493 haGeographische Lage 50 15 N 13 12 O 50 2551525 13 2030256 540 Koordinaten 50 15 19 N 13 12 11 OHohe 540 m n m Einwohner 0 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Erhaltene Bauwerke 4 1 Ehemalige Denkmale 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Platzdorf Turec befand sich linksseitig uber dem Tal des Baches Duba Duba am Ostabfall der zum Duppauer Gebirge gehorigen Hradistska hornatina Burgstadtler Masse Nordlich erheben sich die Obrovicka hora Woberner Berg bzw Wetterberg 604 m n m und der V Pastvinach Toter Mann 527 m n m im Sudosten die Duba In der Tuba 558 m n m sudlich die Radkoppe 648 m n m und die Dubina Eichberg 730 m n m im Sudwesten die Lipina Linzberg 711 m n m und der Turecsky vrch Hutberg 722 m n m westlich die Doupovske straziste Saarer Berg 718 m n m sowie im Nordwesten der Jansky vrch Johannisberg 715 m n m Nachbarorte waren Zebletin Sebeltitz Kyselka Sauerbrunn und Obrovice Wobern im Norden Kadansky Rohozec Bohmisch Rust Vojnin Wohnung und Sedlice Zettlitz im Nordosten Sedlecky dvur Zettlitzer Hof und Dobrenec Dobrenz im Osten Konice Kunitz Emanueluv Dvur Emanuelshof und Podboransky Rohozec Deutsch Rust im Sudosten Bukovina Buckwa und Metikalov Meckl im Suden Rednice Rednitz im Sudwesten Doupov Duppau und Trmova Durmaul im Westen sowie Oleska Olleschau und Hluboka Tiefenbach im Nordwesten Geschichte BearbeitenTurec gehorte zu den 15 Dorfern die der Vladike Milhost von Mastov zum Ende des 12 Jahrhunderts dem Zisterzienserkloster Waldsassen schenkte Die erste urkundliche Erwahnung von Turscha erfolgte 1196 in der Besitzbestatigungsurkunde Herzog Heinrich Bretislavs III fur das neue Kloster Mastov Wegen Differenzen mit Milhost verliessen die Zisterzienser Mastov und verlegten ihr Kloster nach Osek das Dorf fiel wieder an die Herrschaft Mastov zuruck Eine Kirche soll seit 1261 bestanden haben Nachdem die Deutschordenskommende Komotau das Dorf Tursche als Schenkung erhalten hatte tauschte sie es 1281 bei Smil von Luckovice gegen naher gelegene Guter zwischen Sporice und Cernovice ein Erstmals erwahnt wurde die Pfarrkirche 1352 in einem Verzeichnis des Dekanats Kaaden In der Mitte des 14 Jahrhunderts gehorte das Gut Thurcz mit einer Flache von 20 ha dem Kollegiatstift Allerheiligen auf der Prager Burg das es 1352 gegen einen jahrlichen Zins einem Einheimischen uberliess Besitzer des ubrigen Teil des Dorfes waren die Ritter Plick von Plickenstein auf Neudek und spater Jan Zdiarsky von Zdiar der das Gut Turec mit der Feste und dem Dorf 1521 an Wolf Stampach von Stampach verausserte Wenig spater kaufte Niklas von Schirnding das Gut er erwarb 1542 von Benes Kolowrat Mastovsky auf Mastov noch das Gut Vavrova Wobern und vereinigte beide Guter Seine Sohne teilten sich 1570 das Erbe Turec mit Vavrova fiel dabei Adalbert von Schirnding zu Um 1595 vererbte Adalbert von Schirnding das Gut seinen beiden Brudern wobei der eine das Dorf Vavrova und der andere das Dorf Turec erhielt Die Feste Turec besassen beide halftig 1542 wurde das Dorf als Turec 1546 als Turcz 1590 als Turcz und 1619 als Durzsch bezeichnet Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wurde Johann Bartholomaus von Schirnding 1623 Besitzer von Turcz mit Vavrova Er verlor nach der Schlacht am Weissen Berg wegen Beteiligung am Standeaufstand von 1618 seine Guter Das konfiszierte Gut Turtsch mit Wobory verkaufte die Bohmische Kammer 1623 noch zu Schirndings Lebzeiten an den kurbayerischen Obristen Gottfried Hubner der es ein Jahr spater an Balthasar de Cicognia verausserte Im Zuge des Verkaufs an Hubner wurde erstmals auch eine Brauerei in Turtsch erwahnt 1631 erwarb Florian Dietrich von Sahr das Gut Turtsch wenig spater verausserte er es zusammen mit den Gutern Zuscha Susany Schiessglock Triskolupy und Morawes Moraveves an den Besitzer der Herrschaft Ploscha Paul Michna von Waitzenau Die Feste Turtsch erlosch wahrscheinlich wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ihre Mauerreste durften in den Czerninschen Hof eingeflossen sein In der berni rula von 1654 sind fur Turtsch 16 Bauern acht Chalupner und ein Inwohner auf der Gemeinde aufgefuhrt Erwerbsquellen waren Ackerbau und Viehzucht 1659 wurden Turtsch und Wobern wieder von Ploscha abgetrennt und als eigenstandiges Gut an die Besitzerin des Gutes Libotitz Maria Susanna Smyslovska von Boldverthurn verkauft Die Witwe von Wallensteins Leibarzt Justus Stroporius von Marsfeld uberlebte auch ihren zweiten Mann Adam Smyslovsky von Radvanov und vermachte 1668 ihre Guter dem Orden der Unbeschuhten Karmeliten von Maria vom Siege auf der Prager Kleinseite dem ihr Sohn beigetreten war Der letzte Smyslovsky liess um 1700 eine neue Kirche in Turtsch errichten 1785 wurde eine Schule eingerichtet Im Jahre 1787 bestand das Dorf Turtsch aus 40 Anwesen Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde 1786 der Karmelitenorden aufgehoben und seine Guter dem Religionsfond ubereignet von dem Adalbert Mladota von Solopisk 1808 die Herrschaft Libotitz mit Turtsch kaufte und an seine Herrschaft Maschau anschloss Bis 1809 war die Turtscher Kirche Kommendatkirche der Pfarrei Saar und wurde danach zur Lokalkirche erhoben Gabriela von Dietrichstein geborene Wratislaw von Mitrowitz die die Herrschaft Maschau 1838 gekaufte hatte verausserte sie 1845 an Eugen Czernin von und zu Chudenitz Im Jahre 1846 bestand das im Saazer Kreis gelegene Dorf Turtsch aus 46 Hausern mit 270 deutschsprachigen Einwohnern Unter herrschaftlichem Patronat standen die Lokalkirche des hl Georg und die Schule Im Ort gab es zudem einen herrschaftlichen Meierhof sowie ein Jagerhaus Sudlich des Dorfes lag eine herrschaftliche Schaferei Turtsch war Sitz eines der funf Maschauer Forstreviere Das Dorf war Pfarrort fur Wobern und Kunitz 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Turtsch der Herrschaft Maschau untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Turtsch Turec ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Duppau 1853 wurde in Turtsch wieder eine Pfarrei eingerichtet Die in dieser Zeit auf Initiative des Pfarrer Karl Fischer gegrundete Landwirtschaftsschule genoss einen hervorragenden Ruf nach Fischers Pensionierung wurde sie jedoch nicht weitergefuhrt 1868 wurden Zettlitz und Wobern eingemeindet und die Gemeinde dem Bezirk Kaaden zugeordnet Im Jahre 1869 bestand das Dorf aus 46 Hausern und hatte 282 Einwohner Im Jahre 1900 hatte Turtsch 291 Einwohner 1910 waren es 292 Die Raiffeisenkasse wurde 1905 gegrundet 1914 gab es in Turtsch eine zweiklassige Schule eine Raiffeisenkasse ein herrschaftliches Jagerhaus den Czernin Hof sieben grossere Bauernhofe eine Brauerei zwei Gasthauser zwei Trafiken ein gemeindliches Armenhaus und etliche Handwerker Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Dorf wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 51 Hausern von Turtsch 258 Deutsche 2 Zettlitz und Wobern losten sich 1923 von Turtsch los und bildeten wieder eigene Gemeinden 1930 lebten in den 51 Hausern von Turtsch 256 Personen Die Gemeinde hatte eine Katastralflache von 700 ha Nach dem Munchner Abkommen wurde Turtsch im Oktober 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Kaaden 1939 hatte die Gemeinde 242 Einwohner 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Turec zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck Nach der Aussiedlung der deutschen Bewohner wurde das Dorf nur schwach mit Tschechen wiederbesiedelt 1947 hatte Turec nur noch 75 Einwohner 1950 lebten in den 38 Hausern von Turec 82 Personen In der zweiten Phase der Errichtung des Truppenubungsplatzes Hradiste erfolgte zum 31 August 1953 die Absiedlung des Dorfes und seine Eingliederung in das Militargebiet Bei der Gebietsreform von 1960 wurde der Truppenubungsplatz in den Okres Karlovy Vary eingegliedert Das verlassene Dorf wurde zum Garnisonssitz bestimmt Dadurch erfolgte auch kein vollstandiger Abriss Die meisten der Hauser und die Kirche wurden in den 1960er Jahren abgebrochen Erhalten sind u a das Czerningut das Pfarrhaus die ehemalige Schule das untere Gasthaus sowie der sanierte Dorfteich Ortsgliederung BearbeitenTurec ist eine Grundsiedlungseinheit des Truppenubungsplatzes und bildet den Katastralbezirk Turec u Hradiste 4 Erhaltene Bauwerke BearbeitenPfarrhaus es wurde neben der Kirche errichtet Schulhaus unterhalb der ehemaligen Kirche Czerninhof der Meierhof mit einer Gutsflache von uber 100 ha wurde in den 1920er Jahren an die Pachter verkauftEhemalige Denkmale Bearbeiten Kirche des hl Georg der barocke Bau wurde um 1700 auf Veranlassung des letzten Smyslovsky von Boldverthurn der den Karmeliten beigetreten war an der hochsten Stelle des Dorfes an der Westseite des Dorfplatzes durch den Duppauer Baumeister Drechsler errichtet und ersetzte einen gotischen Vorgangerbau Sie wurde nach 1945 dem Verfall uberlassen und vor 1962 abgerissen 5 Mariensaule mit Statue der Madonna auf der Mondsichel vor der Kirche geschaffen 1716 Sie wurde nach 1953 entfernt 6 Statue eines Martyrers errichtet in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts unweit der Kirche Sie wurde nach 1953 entfernt 7 Denkmal der Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem oberen Teil des Dorfplatzes unterhalb der Kirche Es wurde am 12 August 1928 feierlich enthullt und wahrscheinlich zu Beginn der 1960er Jahre beseitigt 8 Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karlovy Vary Weblinks BearbeitenTurec Turtsch auf pamatkyaprirodakarlovarska cz Turec Turtsch auf zanikleobce cz Turtsch auf kaaden duppau deEinzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 14 Saazer Kreis 1846 S 237 238 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1273 Tupadly Turja Bystra Michael Rademacher Landkreis Kaaden Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karlovy Vary Turec kostel sv Jiri pamatkyaprirodakarlovarska cz Turec sloup se sochou Panny Marie pamatkyaprirodakarlovarska cz Turec socha mucednika pamatkyaprirodakarlovarska cz Turec pomnik obetem 1 svetove valky pamatkyaprirodakarlovarska cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turec amp oldid 222341513