www.wikidata.de-de.nina.az
Der Ungarisch Kroatische Ausgleich kroatisch Hrvatsko Ugarska nagodba ungarisch horvat magyar kiegyezes im Jahr 1868 regelte die Autonomie des Konigreichs Kroatien und Slawonien innerhalb des ungarischen Reichsteils der k u k Doppelmonarchie Er kam infolge des 1867 abgeschlossenen Osterreichisch Ungarischen Ausgleichs zustande Darstellung der Verbindung zwischen Ungarn und Kroatien unter der ungarischen Stephanskrone Julije Huhn um 1860 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Osterreichisch Ungarischer Ausgleich 3 Ungarisch Kroatischer Ausgleich 4 Magyarisierung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenVorausgegangen war im Revolutionsjahr 1848 die Aufkundigung der Beziehungen zum Konigreich Ungarn durch den kroatischen Ban Joseph Jelacic von Buzim der auf der Seite des osterreichischen Kaisers gegen die ungarischen Aufstandischen kampfte Jelacic hatte angeordnet dass alle kroatischen Institutionen keine Anweisungen der ungarischen Regierung mehr befolgen sollten Nach dem Ende der Revolution 1849 wurde in den folgenden Jahren auch die kroatische Autonomie wieder eingeschrankt der Landtag geschlossen und Kroatien und Slawonien direkt Wien unterstellt Die verfassungsrechtliche Stellung des Landes innerhalb der Donaumonarchie blieb ungeklart Beginnend mit dem Oktoberdiplom von 1860 folgten Jahre der Verhandlungen zwischen dem Kaiser Vertretern Ungarns und des kroatischen Landtags des Sabors uber eine Autonomie Kroatien Slawoniens Die meisten kroatischen Politiker wollten eine erneute Unterordnung unter Ungarn unbedingt verhindern und die Anerkennung ihres Landes als eigenstandiger Teilstaat der Monarchie erreichen Nach einem Besuch Kaiser Franz Josephs in Pest zeichnete sich 1865 eine Klarung des Verhaltnisses zwischen Ungarn und der Wiener Zentrale ab Die Fuhrer der altkonservativen Partei in Ungarn Graf Gyorgy Majlath und Baron Paul Sennyey bildeten im Auftrag des Kaisers eine Regierung und am 14 Dezember wurde der ungarische Landtag wiedereroffnet Die konigliche Thronrede versprach die Wiederherstellung der Integritat der ungarischen Krone was von den Ungarn so verstanden wurde dass alle verlorenen Gebiete neben dem Banat und Siebenburgen auch Kroatien Slawonien wieder an Ungarn angeschlossen werden sollten Die Verhandlungen hieruber und uber die Feststellung der gemeinsamen Angelegenheiten der Gesamtmonarchie waren noch nicht zum Abschluss gekommen als wegen des Preussisch Osterreichischen Krieges der Landtag am 26 Juni 1866 vorlaufig geschlossen wurde Osterreichisch Ungarischer Ausgleich Bearbeiten Hauptartikel Osterreichisch Ungarischer Ausgleich In dem Streit der nach dem Frieden von Prag in Osterreich uber die Neugestaltung des Reichs ausbrach nahmen die Ungarn unter Fuhrung von Ferenc Deak von Anfang an eine klare bestimmte Stellung ein und setzten sich letztlich erfolgreich durch Um einer Auflosung der Monarchie in funf Konigreiche und dem damit verbundenen Machtgewinn der slawischen Volker vorzubeugen entschied sich der leitende Minister von Beust mit Zustimmung der Deutschliberalen fur den Dualismus fur die Teilung des Reichs in eine westliche Halfte Cisleithanien wo die deutschsprachigen Osterreicher und eine ostliche Halfte Transleithanien wo die Magyaren das Ubergewicht haben sollten In diesem Vertragswerk wurde Ungarn als selbstandiger Staat anerkannt der mit Osterreich Cisleithanien durch gewisse gemeinsame Angelegenheiten verbunden war und zunachst auf zehn Jahre ein Zoll und Handelsbundnis mit ihm schloss Von den anerkannten Staatsschulden und von den gemeinsamen Ausgaben fur das Auswartige Heer und Marine ubernahm Ungarn lediglich 30 Prozent stand aber in den Delegationen der osterreichischen Reichshalfte ebenburtig zur Seite Mit allem Pomp fruherer Jahrhunderte erfolgte am 8 Juni 1867 in Budapest die feierliche Kronung des Konigs Damit war die Versohnung der Magyaren mit der Dynastie besiegelt Ungarisch Kroatischer Ausgleich BearbeitenDa der Osterreichisch Ungarische Ausgleich den territorialen Status quo von 1848 wiederherstellte musste auch Kroatien Slawonien wieder unter das Dach der Stephanskrone zuruckkehren Anders als Siebenburgen und die Serben im Banat erhielten die Kroaten aber die Moglichkeit mit der ungarischen Regierung uber eine Teilautonomie ihres Landes innerhalb des ungarischen Staates zu verhandeln Der Ungarisch Kroatische Ausgleich kam am 20 September 1868 zustande Die 1868 vereinbarte Autonomie die von kroatischer Seite als Vertrag zwischen zwei Staaten interpretiert von den Ungarn als Sonderbehandlung einer Provinz bewertet wurde legte fest dass Kroatien Slawonien eine eigenstandige regionale Verwaltung und Gerichtsorganisation haben sollte Der Sabor erhielt im Bereich Kultus und Unterrichtswesen Gesetzgebungshoheit Verwaltungssprache wurde Kroatisch ob diese Sprache auch im Verkehr mit Budapest genutzt werden durfte blieb zwischen beiden Seiten umstritten In den Bereichen Steuer und Militarwesen hatte Kroatien Slawonien keinerlei eigene Kompetenzen Der an der Spitze der kroatischen Landesregierung stehende Ban wurde nicht vom Sabor gewahlt sondern von der ungarischen Regierung ernannt Er war sowohl dem Sabor als auch dem ungarischen Ministerium fur das Dreieinige Konigreich verantwortlich 1 Magyarisierung BearbeitenDas Nationalitatengesetz vom 29 November 1868 bestimmte dass alle Bewohner Ungarns die einheitliche und unteilbare ungarische Nation bilden die ungarische Sprache Staatssprache sein sollte Die Kroaten wehrten sich gegen die Anwendung dieses Gesetzes auf ihr Land und die Konflikte mit Budapest pragten die kroatische Geschichte in den folgenden Jahrzehnten Ab 1879 fuhrte die zunehmende Magyarisierungspolitik im ungarischen Reichsteil zu erheblichen Spannungen die erst am Ende des Ersten Weltkrieges mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie und der Loslosung Kroatiens von Ungarn im Jahre 1918 ihr Ende fanden Siehe auch BearbeitenKroatien in der DonaumonarchieLiteratur BearbeitenDaniel Lalic Der Hochadel Kroatien Slawoniens Zwischen Verlust Verteidigung und Neuerwerb gesellschaftlicher Elitenpositionen 1868 1918 Elitenwandel in der Moderne Elites and Modernity Band 18 Walter de Gruyter 2017 ISBN 978 3 11 052123 8 Gerhard Seewann Ausgleich ungarisch kroatischer In Konrad Clewing Holm Sundhaussen Hrsg Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bohlau Wien u a 2016 ISBN 978 3 205 78667 2 S 101 103 Weblinks BearbeitenOberstes Gericht Kroatiens zum Thema kroatisch Einzelnachweise Bearbeiten Wolf Dietrich Behschnitt Nationalismus bei Serben und Kroaten 1830 1914 Analyse und Typologie der nationalen Ideologie Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1980 S 33 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ungarisch Kroatischer Ausgleich amp oldid 237494923