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Die Fieschi ausgesprochen Fieski lat Flisci italienischer Plural auf i wahrend einzelne Mitglieder der Familie oft im Singular alsFiescobezeichnet wurden waren eine der vier fuhrenden Adelsfamilien der Republik Genua und zahlen zu den bedeutendsten Geschlechtern des italienischen Adels Sie stellten zwei Papste 62 Kardinale und die Heilige Katharina von Genua Familienwappen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitzungen der Fieschi 3 Bekannte Familienmitglieder 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Chiavari und LavagnaDie Fieschi stammen von den Grafen von Lavagna ab die bereits von den Karolingern eingesetzt worden waren sich nach deren Erloschen jedoch den Bischofen von Genua unterstellen mussten Dennoch gelang es den Fieschi sich bis 1198 in Lavagna eine rechtliche und politische Unabhangigkeit von der Republik Genua zu erhalten auch wenn sich im 12 Jahrhundert die Kommune selbst von ihren Stadtherren zunehmend emanzipierte Das auf den Hugeln oberhalb von Lavagna gelegene Cogorno gehorte ebenfalls zum Erbe der Grafen von Lavagna wurde aber 1203 an die Republik Genua abgetreten wahrend sich das nur durch den Fluss Entella von Lavagna getrennte Kustenstadtchen Chiavari bereits im 12 Jahrhundert der Republik Genua unterstellte Es wurde aber um 1270 von den Fieschi im Verbund mit den Malaspina unter ihre Kontrolle gebracht bis es Genua 1332 gelang es wieder zuruckzuerobern 1393 konnten die Fieschi Chiavari erneut wenn auch nur fur kurze Zeit annektieren Auch Torriglia kam Mitte des 13 Jahrhunderts an die Fieschi welche die Burg bis 1547 hielten Die Republik unter der Fuhrung der Familie Doria blieb der Hauptgegner der Fieschi und es gab zahlreiche Auseinandersetzungen Die Kirchen Santuario di Nostra Signora del Ponte 13 Jh in Lavagna sowie San Giovanni Battista 1181 und San Francesco in Chiavari 1229 34 wurden von Geistlichen der Familie Fieschi gegrundet nbsp Papst Innozenz IV Sinibaldo de Fieschi um 1195 1254 nbsp Papst Hadrian V Ottobono Fieschi um 1215 1276 Obizzo Fieschi war Anfang des 13 Jahrhunderts Bischof von Parma sein Neffe Sinibaldo de Fieschi um 1195 1254 wurde dort 1226 Kanoniker im Domkapitel stieg im Jahr darauf zum Leiter der papstlichen Kanzlei in Rom und Kardinal auf und wurde 1243 zum Papst Innozenz IV gewahlt 1244 liess Innozenz IV in Cogorno die Basilica di San Salvatore dei Fieschi erbauen Er geriet in Gegnerschaft zum romisch deutschen Kaiser und neapolitanisch sizilianischen Konig Friedrich II und fluchtete 1244 uber Genua nach Lyon von wo er zum Kreuzzug gegen Friedrich aufrief Dieser liess daraufhin die Burg der Fieschi in Lavagna und die Basilika in Cogorno zerstoren worauf der Papst ihn exkommunizierte Nach Friedrichs Tod 1250 setzte Innozenz IV den Kampf gegen dessen Sohne Konrad IV und Manfred fort kehrte 1253 nach Rom zuruck und starb im Jahr darauf Sein Neffe Ottobono Fieschi um 1205 1276 der 1243 papstlicher Kaplan und 1252 Kardinal geworden war trug als Legat von Clemens IV 1266 67 zur Beendigung eines Burgerkriegs in England bei Er liess die Basilika in Cogorno und den daneben gelegenen Palazzo Fieschi heute Centro Culturale Museo dei Fieschi wieder aufbauen 1276 wurde er als Hadrian V seinerseits zum Papst gewahlt starb aber bereits nach 38 Tagen nbsp Papstwappen der Fieschi nbsp Basilika der Fieschi in Cogorno nbsp Palazzo Fieschi in Cogorno nbsp San Giovanni Battista in ChiavariAls die Fieschi im 14 Jahrhundert selbst zu einer der vier fuhrenden Familien Genuas wurden neben den Doria Grimaldi und Spinola zogen sie sich aus der Fuhrungsrolle in Lavagna mehr und mehr zuruck Als altes Adelshaus stutzten sie sich allerdings mehr auf ererbten Landbesitz als auf Handelsgeschafte wie es die meisten der Patrizierfamilien taten In den Auseinandersetzungen zwischen Kaisern und Papsten Parteibezeichnungen Guelfen gegen Ghibellinen im spaten Mittelalter stellten sie sich auf die papstliche guelfische Seite zusammen mit den Grimaldi und gegen die kaiserliche Partei der Doria und Spinola Die Parteinahme hinderte sie aber nicht daran eine ihrer Tochter Eleonora Fieschi dem Bernabo Doria Sohn des Branca Doria zur Frau zu geben Die 1331 geschlossene Ehe der Isabella Fieschi mit dem Signore von Mailand Luchino Visconti der noch ghibellinischer gesinnt war als die Doria endete indes tragisch als sie ihren Mann 1349 vergiftete Mit u a Luca Fieschi 1270 1336 und Giovanni Fieschi 1384 stellte die Familie in dieser Zeit weitere Kardinale und ausserdem zwischen 1343 und 1437 mit Ausnahme von sechs Jahren die Bischofe von Vercelli Die Fieschi errichteten und bewohnten zahlreiche Palaste in Genua Die machtigen Familien Genuas hatten sich in der Altstadt Einflusszonen insulae geschaffen die der Fieschi befand sich in den Stadtteilen Sarzano und Serravalle auch beim Ausbau der Viertel Portoria und San Vincenzo wirkten sie mit ferner verfugten sie uber Palaste auf dem Hugel von Carignano der mit dem Stadtzentrum durch die Via Fieschi verbunden ist Ihre Hauskirchen waren die 1217 geweihte Kirche Santo Stefano in Genua sowie die durch ein Vermachtnis des Kardinals Luca Fieschi 1336 errichtete Kirche Santa Maria in Via Lata in Carignano In der Via Lata befindet sich auch ein prachtvoller Renaissancepalast der Familie nbsp Santo Stefano Genua nbsp Santa Maria in Via Lata Carignano Genua nbsp Hl Katharina von Genua 1447 1510 Seit 1253 waren sie Herren von Savignone wo sich ausser der Burgruine eine Villa Fieschi von 1565 erhalten hat die sich bis 1856 im Familienbesitz befand heute Hotel sowie ein Landgut das noch heute Nachfahren in weiblicher Linie gehort Zugleich mit Savignone erwarben sie auch Crocefieschi wo sich ein Palast aus dem 16 17 Jahrhundert befindet Die beiden Orte bildeten einen grossen Lehenskomplex der bis 1797 reichsunmittelbar blieb Ebenfalls im 13 Jahrhundert erwarben sie das benachbarte Casella wo sich ein Fieschi Palast von 1691 befindet Nicolo Fieschi ca 1230 1310 Graf von Lavagna und Torriglia und Neffe von Papst Innozenz IV baute sich an der ligurischen Levante eine grosse Herrschaft mit Zentrum in La Spezia auf zu der auch Portovenere gehorte bis ihn die Genueser unter Oberto Doria 1276 entmachteten 1394 erreichte Bischof Lodovico Fieschi von Vercelli beim Papst dass sein Bruder Antonio Fieschi die Orte Masserano und Crevacuore im Piemont zu Lehen erhielt die Orte blieben zusammen mit Romagnano Sesia bis zu ihrem Erloschen 1833 als quasi unabhangiges Furstentum im Besitz der Linie Ferrero Fieschi 1495 erwarben die Fieschi ferner Santo Stefano d Aveto von den Malaspina Die Tochter des Giacomo Fieschi aus Genua der kurzzeitig als Vizekonig von Neapel amtierte Katharina Fieschi Adorno 1447 1510 leitete ein Hospital und wurde zur bedeutenden Mystikerin 1737 wurde sie als Katharina von Genua heiliggesprochen Giovanni Luigi de Fieschi 1524 25 1547 kampfte gegen die Mailander Sforza und betrieb eine pro franzosische Politik Mit seiner Verschworung 1547 gegen den Genueser Admiral und Machthaber Andrea Doria die im Geheimen vom Papst und von Frankreich unterstutzt wurde bei der aber Giovanni durch ein Ungluck ertrank verarbeitet in Friedrich Schillers Tragodie Die Verschworung des Fiesco zu Genua von 1783 verlor die Familie einen Grossteil ihrer Besitzungen an die Doria wahrend sich in Carignano die Familie Sauli ausbreitete Die Burg Montoggio wurde zerstort Giovanni Luigis Bruder Girolamo enthauptet Die Fieschi spielten fortan nur noch eine untergeordnete Rolle Im 16 Jahrhundert errichteten sie in Genua den Palazzo Fieschi Crosa im 17 Jahrhundert den Palazzo Sinibaldo Fieschi die beide bis ins 18 Jahrhundert der Familie gehorten Die letzten erhaltenen Herrschaften der Fieschi blieben Savignone seit 1685 erganzt um das Castello di Senarega bei Valbrevenna und Crocefieschi Erstere fiel uber die Erbtochter Carlotta Fieschi im 18 Jahrhundert an die Familie Crosa di Vergagni die noch heute das Landgut in Savignone und den Palazzo Fieschi Crosa in Genua besitzt Die Genueser Fieschi starben im 19 Jahrhundert mit Maria Maddalena Fieschi aus deren einzige Tochter Marinetta Negri di Sanfront Fieschi den Grafen Alessandro Thellung di Courtelary heiratete Besitzungen der Fieschi Bearbeiten nbsp Ruine der Burg Savignone nbsp Palazzo Fieschi in Savignone nbsp Palazzo Fieschi in Crocefieschi nbsp Palazzo Fieschi in Casella nbsp Ruine der Burg Torriglia nbsp Burg Masserano nbsp Ruine der Burg Santo Stefano d Aveto nbsp Palazzo Fieschi Crosa in Genua nbsp Palazzo Sinibaldo Fieschi in Genua nbsp Valbrevenna SenaregaBekannte Familienmitglieder Bearbeiten nbsp Grab der hl Katharina von Genua Santissima Annunziata di Portoria Genua Sinibaldo de Fieschi um 1195 1254 Papst Innozenz IV Ottobono Fieschi um 1215 1276 Papst Hadrian V Guglielmo Fieschi 1256 Kardinal Luca Fieschi 1270 1336 Kardinal Giovanni Fieschi 1384 Kardinal Ludovico Fieschi 1423 Kardinal Giorgio Fieschi 1461 Kardinal Katharina von Genua 1447 1510 Heilige und Mystikerin Niccolo Fieschi um 1456 1524 Kardinal Giovanni Luigi de Fieschi 1524 oder 1525 1547 genuesischer Politiker Lorenzo Fieschi 1642 1726 Kardinal Adriano Fieschi 1788 1858 Kardinal mit ihm starben die Fieschi im Mannesstamme ausWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fieschi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Auf Valdaveto net gibt es Informationen auf italienisch zu Pagine fliscane Documenti d archivio kuratiert von Giovanni Ferrero Enciclopedia Treccani ital Fieschi Family Encyclopaedia Britannica abgerufen am 19 Dezember 2017 engl Marie Nicolas Bouillet Alexis Chassang Hrsg Famille Fieschi in Dictionnaire universel d histoire et de geographie 1878 frz online auf Wikisource Normdaten Person GND 118862685 lobid OGND AKS VIAF 40175893 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fieschi Adelsgeschlecht amp oldid 236928213