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Clemens IV um 1200 in Saint Gilles Gard 29 November 1268 in Viterbo war vom 5 Februar 1265 bis zu seinem Tode Papst Clemens IV Inhaltsverzeichnis 1 Klerikale Karriere 2 Pontifikat 3 Bedeutung 4 Tod 5 Kardinalskreierungen 6 Quellen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKlerikale Karriere BearbeitenGui Foucois Guido Foucois auch Fulcodi oder Guido le Gros wurde um 1200 in Saint Gilles Gard an der Rhone geboren Vor seiner geistlichen Laufbahn studierte er in Paris und war verheiratet Er war Berater am Hof des Grafen von Toulouse und im Rat Ludwigs des Heiligen 1256 wurde er nach dem Tod seiner Frau zum Priester geweiht 1257 Bischof von Le Puy 1259 Erzbischof von Narbonne und 1261 Kardinalbischof von Sabina Als Kardinal und papstlicher Legat versuchte er vergeblich nach England zu reisen Clemens war Anhanger der Mystik wovon sein Gedicht uber die Sieben Freuden Mariens zeugt okzitanisch Los VII gauz da nostra dona Er verfasste die consultationes die von der Praxis der Inquisition handeln Vier Monate nach dem Tod Papst Urbans IV wurde er am 5 Februar 1265 in Perugia zu dessen Nachfolger gewahlt Pontifikat Bearbeiten nbsp Wappen moderne Nachzeichnung nbsp Karl I von Neapel und Clemens IV Die vorherigen Papste hielten sich wegen der Kampfe innerhalb des romischen Adels meist ausserhalb von Rom auf und auch Clemens IV hat Rom als Papst nie betreten Am Hof des Papstes lebte Thomas von Aquin 1265 verfasste Clemens die Bulle Parvus fons die das Generalkapitel der Zisterzienser starkte Eine andere Konstitution Licet ecclesiarum starkte die papstliche Gewalt gegenuber der Kirche In der Bulle Ea quae iudicio vom 30 August 1266 stellte er den Eremitenorden der Wilhelmiten wieder her 1 Wie seine Vorganger stand Papst Clemens in Opposition zu den immer machtloser gewordenen Staufern Am 28 Juni 1265 war Graf Karl von Anjou auch offiziell mit dem Konigreich Sizilien belehnt worden Die Belehnungsbulle verbot dass jemals wieder ein deutscher Kaiser Herrscher des Sudreiches werden durfte Erst Leo X setzte diese Bulle ausser Kraft indem er den deutschen Kaiser Karl V am 28 Mai 1521 mit dem Konigreich Neapel belehnte Nach der Kronung des Grafen Karl durch funf Kardinale am 6 Januar 1266 zum Konig von Sizilien auch aus diesem Anlass hat der Papst Rom nicht betreten endete die Stauferherrschaft in Oberitalien In der Entscheidungsschlacht bei Benevent am 26 Februar 1266 unterlag und fiel Konig Manfred von Sizilien gegen Konig Karl Manfreds Witwe Helena von Epirus und ihre gemeinsamen drei Sohne starben in den Kerkern Anjous Im Oktober 1266 entschied der Augsburger Reichstag den 14 jahrigen Konradin auf Italienfahrt zu entsenden Die Gegner Anjous knupften an den Erben der Staufer ihre Hoffnungen Papst Clemens ergriff jedoch Massnahmen Konradin aufzuhalten Er erklarte Karl von Anjou zum allgemeinen Friedensstifter lat paciarus generalis und sprach am 18 November 1267 den Kirchenbann gegen den sich nicht unterwerfenden Konradin aus Der Italienfeldzug war trotzdem zunachst so erfolgreich dass Konradin in Rom zum Senator gewahlt wurde In der Schlacht bei Tagliacozzo am 23 August 1268 unterlag er jedoch Karl Er geriet in dessen Gewalt und wurde vermutlich ohne einen vorherigen Prozess zum Tode verurteilt Am 29 Oktober 1268 wurde Konradin in Neapel enthauptet 2 Noch vor den Ereignissen um Konradin wandten sich die Interessen Konig Karls in Richtung Osten Er beabsichtigte gemeinsam mit dem Papst das Lateinische Kaiserreich fur Kaiser Balduin II wiederzuerrichten Auch trachtete er danach als Gegenleistung fur sein Hilfsversprechen im Vertrag von Viterbo vom 27 Mai 1267 die Despotien Achaia und Morea sowie die Besitzungen der inhaftierten Konigin Helena zu ubernehmen Weil jedoch der byzantinische Kaiser Michael VIII Unionsverhandlungen mit Clemens aufnahm wurde die Wiedererrichtung des Kaiserreiches nicht weiterverfolgt 3 Bedeutung BearbeitenDas Lebensprogramm der Papste seit Gregor IX die Entmachtung der Staufer hat Papst Clemens beendet Nach dem Tod Konig Manfreds sprach er hasserfullt vom stinkenden Kadaver jenes Pestmenschen Manfred Auch das Ende von dessen Kindern nach Jahrzehnten in den Kerkern des Castel del Monte bewogen ihn zu keinem christlichen Mitleid Zur Enthauptung Konradins schwieg er wohl weil er im Grunde uber die Ausloschung der Staufer froh war An Clemens zeigte sich dass selbst ein sonst integrer antinepotischer Papst nicht der inneren Verrohung die durch Konig Karl extrem gesteigert wurde zu widerstehen vermochte 4 Dass der Papst die Hinrichtung gebilligt oder sie sogar empfohlen habe trifft wohl nicht zu 5 Dante der kurz nach der Wahl von Clemens in Florenz geboren wurde verdammte diesen in seiner Gottlichen Komodie 6 Tod Bearbeiten nbsp Die Sedisvakanzmunze wurde nach dem Tod Clemens IV gepragt Papst Clemens starb am 29 November 1268 in Viterbo nur einen Monat nach Konradins Hinrichtung was von Zeitzeugen als ein Gottesurteil angesehen wurde Er wurde in der ortlichen Kirche San Francesco begraben 7 Nach seinem Tod dauerte die anschliessende Sedisvakanz bis 1271 da sich das Kardinalskollegium bis zu diesem Zeitpunkt nicht auf seinen Nachfolger einigen konnte Kardinalskreierungen Bearbeiten1265 oder 1268 kreierte Papst Clemens IV mit Bernhard Ayglerius Benediktiner Abt am Kloster Montecassino den einzigen Kardinal seines Pontifikates 1265 1268 Quellen BearbeitenEx Clementis IV registro In Epistolae saeculi XIII e regestis pontificum Romanorum selectae Teil 3 Herausgegeben von Karl Rodenberg Berlin 1894 S 627 726 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Epistole et dictamina Clementis pape quarti Briefe und Diktate Papst Clemens IV PDF 4 7 MB hrsg von Matthias Thumser Vorlaufige Edition Literatur BearbeitenNorbert Kamp CLEMENTE IV papa In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 26 Cironi Collegno Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1982 S 192 202 Matthias Thumser Zur Uberlieferungsgeschichte der Briefe Papst Clemens IV 1265 1268 In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 51 1995 S 115 168 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Clemens IV Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verweise auf Urkunden Clemens IV in der Sammlung Lehmann der Heidelberger Universitatsbibliothek Clemens IV in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Vgl hierzu die Monographie Kaspar Elm Die Bulle Ea quae iudicio Clemens IV 30 VIII 1266 Vorgeschichte Ueberlieferung Text und Bedeutung Institut Historique Augustinien Hervelee Louvain 1966 Hubert Jedin Hrsg Handbuch der Kirchengeschichte Bd III 2 Freiburg 1968 S 256 Hubert Jedin Hrsg Handbuch der Kirchengeschichte Bd III 2 Freiburg 1968 S 156 Norbert Holzl Das goldene Zeitalter Der Traum Kaiser Maximilians 1502 2002 Kaiser gegen Papst Innsbruck gegen Rom Michelangelo gegen Durer Edition Tirol 2001 ISBN 978 3 85 361064 0 F X Seppelt K Loffler Papstgeschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Munchen 1933 S 191 Dante Alighieri Commedia Holle Neunzehnter Gesang Vers 73 75 Annette Grossbongardt Dietmar Pieper Die Staufer und ihre Zeit Leben im Hochmittelalter DVA 2011 ISBN 978 3 64 105203 4 VorgangerAmtNachfolgerPierre II de BarBischof von Sabina 1261 1268Bertrand de Saint MartinUrban IV nbsp Papst 1265 1268Gregor X Normdaten Person GND 11922030X lobid OGND AKS LCCN nr94029843 VIAF 227434221 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clemens IV ALTERNATIVNAMEN Guido Fulcodi Guido le GrosKURZBESCHREIBUNG Papst 1265 1268 GEBURTSDATUM um 1200STERBEDATUM 29 November 1268STERBEORT Viterbo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemens IV amp oldid 236229500