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Ludwig IX von Frankreich 25 April 1214 in Poissy vermutlich auf der Burg Poissy 25 August 1270 in Karthago 1 war von 1226 bis 1270 Konig von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger Alternativ wird er Ludwig der Heilige beziehungsweise in Frankreich Saint Louis genannt Der heilige Ludwig in einer um 1235 gefertigten Miniatur New York Pierpont Morgan Library Der heilige Ludwig zahlt zu den bedeutenden europaischen Monarchen des Mittelalters Seine Herrschaft blieb in Frankreich als ein goldenes Zeitalter le siecle d or de Saint Louis in Erinnerung in dem das Land einen okonomischen wie auch politischen Hohepunkt erreichte Er war Anfuhrer zweier Kreuzzuge und wurde seit dem Tod des romisch deutschen Kaisers Friedrich II unter den europaischen Herrschern als primus inter pares angesehen dessen moralische Integritat ihn zu einem Schiedsrichter ihrer Streitigkeiten erhob Ludwigs Handeln als Mensch und Konig war einer tiefen christlichen Frommigkeit amour de Dieu verpflichtet In mittelalterlichen Konigslisten wurde er auch mit dem Beinamen Prud homme genannt in Anspielung auf seine Lebensfuhrung die der sogenannten prud homie entsprach wobei es sich um eine Mischung aus Massigung Vernunft Tapferkeit und ritterlicher Hoflichkeit handelte 2 Von Zeitgenossen gelegentlich auch als Monchskonig getadelt gelangte er bereits zu Lebzeiten in den Ruf der Heiligkeit der mit seiner Heiligsprechung 1297 auch von der katholischen Kirche anerkannt wurde Seither gilt Ludwig als Idealtypus eines christlichen Herrschers Sein Todestag der 25 August ist zugleich auch sein Gedenktag Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Kindheit 1 2 Herrschaft 1 2 1 Die Regentschaft der Mutter 1 2 2 Erste Regierungsjahre 1 2 3 Kreuzzug gegen Agypten 1 3 Innenpolitik 1 3 1 Herrschaftsauffassung 1 3 2 Justiz und Finanzreform 1 4 Aussenpolitik 1 4 1 Ausgleich mit Aragon 1 4 2 Frieden mit den Plantagenets 1 4 3 Verhaltnis zu Kaiser und Papst 1 4 4 Primus inter pares 1 4 5 Die Mongolen 1 4 6 Byzanz und die Kirchenunion 1 5 Kreuzzug gegen Tunis und Tod 2 Ludwig der Heilige als Christ 2 1 Personlichkeit 2 2 Haretiker Unglaubige und Juden 3 Der Heilige 3 1 Heiligsprechung 3 2 Verehrung 3 3 Reliquien 4 Familiares 4 1 Vorfahren 4 2 Nachfahren 5 Die Chronisten und Enseignements 6 Anmerkungen 7 Literatur 8 WeblinksLeben BearbeitenFamilie und Kindheit Bearbeiten nbsp Die Geburt des heiligen Ludwig Illustration aus den Grandes Chroniques de France 14 Jahrhundert Ludwig war ein Sohn des Konigs Ludwig VIII des Lowen 1226 und dessen Gemahlin Blanka von Kastilien 1252 Sein alterer Bruder Philipp starb 1219 uberraschend wodurch Ludwig zum designierten Erben des Thrones aufruckte Seine jungeren Geschwister waren Robert von Artois 1216 1250 Johann Tristan 1219 1232 Alfons von Poitiers 1220 1271 Philipp Dagobert 1222 1232 Isabella von Longchamp 1224 1270 und Karl von Anjou 1227 1285 Ludwig wurde im Jahr der Schlacht bei Bouvines geboren in welcher sein Grossvater Philipp II August uber ein englisch welfisches Heer siegte und den Aufstieg des franzosischen Konigtums zur vorherrschenden Macht Westeuropas begrundete Ludwigs Vater war als Prinz selber im Kampf gegen die Plantagenets engagiert und besetzte zeitweise den grossten Teil Englands In Asien begann zur selben Zeit Dschingis Khan den Eroberungszug der Mongolen der bald auch auf China und Europa ubergriff Von 1217 bis 1221 fuhrten franzosische Ritter unter der Fuhrung des papstlichen Legaten Pelagius einen Kreuzzug gegen Agypten der allerdings nach der Einnahme der Hafenstadt Damiette scheiterte Unter dem Eindruck eines allgemein steigenden okonomischen Wohlstandes im Abendland flaute allerdings die Kreuzzugsbegeisterung der Ritterschaft immer weiter ab Der Wohlstand hatte auch die romische Kirche ergriffen die sich immer tiefer in weltliche Machtkampfe verstrickte Diese Entwicklung rief die von Dominikus und Franz von Assisi angestossene Armutsbewegung hervor welche die Christenheit zu einer geistigen Erneuerung aufrief Ebenfalls in dieser Zeit fand in Sudfrankreich der so genannte Albigenserkreuzzug statt der die Bekampfung der als haretisch eingestuften Sekte der Katharer und deren Unterstutzer zum Ziel hatte Nach anfanglichen Erfolgen gerieten dort die Kreuzfahrer nach dem Tod ihres Anfuhrers Simon IV de Montfort in die Defensive 1226 fuhrte Ludwigs Vater selber einen Kreuzzug in den Suden an der den Anfang zur Unterwerfung dieser Region unter die franzosische Krone markierte Auf diesem Kreuzzug starb der Vater nach einer Ruhrerkrankung am 8 November 1226 in Montpensier Herrschaft Bearbeiten Die Regentschaft der Mutter Bearbeiten nbsp Blanche von Kastilien in einer um 1235 gefertigten Miniatur New York Pierpont Morgan Library Ludwig wurde am 29 November 1226 in Reims durch den Bischof von Soissons Jacques de Bazoches zum Konig gesalbt und gekront Auf eine traditionelle Weihe durch den Erzbischof von Reims musste verzichtet werden da seit dem Tod des Erzbischofs Guillaume de Joinville vier Monate zuvor dieses Kirchenamt noch vakant war Der neue Konig war erst zwolf Jahre alt was das Konigtum in eine kritische Situation fuhrte denn der Lehnsadel Frankreichs hatte unter der Herrschaft von Ludwigs Grossvater und Vater erheblich an Macht verloren weshalb sich bereits unter seinem Vater eine breite Opposition der Vasallen gegen die Krone gebildet hatte In der Frage der Vormund und Regentschaft fur den jungen Konig versuchte nun diese Opposition ihre Interessen und Positionen gegenuber der Krone zu starken indem sie die Rechtmassigkeit der Regierungsubernahme durch Ludwigs Mutter als Frau und zudem Landesfremde bestritten Die massgeblichen Kopfe der Opposition waren Peter Mauclerc Hugo X von Lusignan und Graf Theobald IV von Champagne die der Kronung Ludwigs demonstrativ fernblieben und damit ihre Revolte offen begannen Konigin Blanche aber ging die Niederwerfung der Barone entschlossen an und fand dabei besonders im Klerus und dem papstlichen Legaten Romano Frangipani Ruckhalt Zunachst schuf sie sich Verbundete indem sie den seit Bouvines gefangengehaltenen Grafen Ferrand von Flandern freiliess und ihn wieder in seinem Lehen einsetzte Einen weiteren potentiellen Unruhefaktor schaltete sie in der Person des Philipp Hurepel aus eines Halbbruders Konig Ludwigs VIII und des Kandidaten der Barone auf die Regentschaft der jedoch keinen besonders ausgepragten Ehrgeiz besass Blanche stellte ihn ruhig indem sie ihm die Nachfolge seines in koniglicher Haft verstorbenen Schwiegervaters in der Grafschaft Boulogne erleichterte Einen bedeutenden Erfolg gegen die Barone konnte Blanche bei einer Unterhandlung mit ihnen bei Curcay Januar 1227 erreichen indem es ihr durch eine geschickte Verhandlungsfuhrung gelang den Grafen Theobald von Champagne zu einem Seitenwechsel zu bewegen Die Partei der Barone wurde dadurch so empfindlich geschwacht dass sie sich im Marz 1227 in Vendome genotigt sah sich der Regentin zu unterwerfen Der Kampf sollte allerdings weitergehen nachdem Peter Mauclerc im Herbst 1227 den Versuch unternommen hatte sich in Montlhery der Person des Konigs zu bemachtigen Nur ein rechtzeitiger Entsatz der Regentin konnte ihn davon abhalten Die militarischen Aktionen der Barone verlagerten sich in die Champagne deren Graf sich als starkste Stutze der koniglichen Sache erwies Zudem gelang es ihnen Philipp Hurepel in ihr Lager zu ziehen Dennoch neigte sich der Kampf zunehmend zugunsten der Krone besonders nachdem Peter Mauclerc im Oktober 1229 dem englischen Konig Heinrich III gehuldigt und ihn dazu eingeladen hatte in Frankreich zu landen Damit hatte sich Mauclerc der Felonie schuldig gemacht worauf mehrere seiner Anhanger besonders Hugo von Lusignan auf die Seite Ludwigs und seiner Mutter ubergingen Im Fruhjahr 1228 fuhrte Ludwig personlich ein Heer gegen die Burg Belleme und zog anschliessend in die Champagne wo er erfolgreich den Grafen Theobald gegen dessen Feinde unterstutzte Ludwig nahm hier trotz seiner Unmundigkeit erstmals Aufgaben eines militarischen Fuhrers wahr denn die Schwertleite hatte er schon wenige Tage vor seiner Kronung in Soissons erhalten 1230 zog Ludwig in die Bretagne wo er mehrere Burgen einnahm Als sich ihm Clisson ergab kapitulierte auch Mauclerc womit der Aufstand der Barone sein Ende fand Heinrich III zog sich kampflos in sein Konigreich zuruck Die Regentin konnte sich behaupten und damit Ludwig das vaterliche Erbe bewahren Daneben gelang ihr mit der Aushandlung des Vertrages von Meaux Paris 1229 auch ein bedeutender diplomatischer Erfolg der den Albigenserkreuzzug formell beendete und die Unterwerfung des Languedoc unter die Hoheit der Krone besiegelte Dynastisch abgesichert wurde dieser Vertrag durch die Verlobung des Prinzen Alfons mit der Erbin der Grafschaft Toulouse Durch geschickte Verhandlungen mit Papst Gregor IX erreichte die Regentin im Februar 1234 die Erteilung der notwendigen Dispens um Ludwig mit einer Cousine vierten Grades Margarete von der Provence vermahlen zu konnen Die Heirat mit der altesten Tochter des Grafen Raimund Berengar V von der Provence und der Beatrix von Savoyen fand am 27 Mai 1234 in der Kathedrale Saint Etienne in Sens statt Erste Regierungsjahre Bearbeiten Ein Jahr nach seiner Hochzeit erreichte Ludwig mit seinem einundzwanzigsten Lebensjahr die Mundigkeit und ubernahm offiziell die Regierung Dennoch sollte seine Mutter ihm weiterhin bis zu ihrem Tod beratend zur Seite stehen Zu den bedeutendsten Handlungen Ludwigs in dieser Zeit zahlen die Belehnungen seiner jungeren Bruder mit grossen Apanagen die noch von ihrem Vater testamentarisch verfugt worden waren Robert erhielt 1237 das Artois Alfons 1241 das Poitou und Saintonge sowie Karl 1246 das Anjou und Maine Formell bedeutete dies den Verlust bedeutender Territorien fur die Krondomane doch wurde dafur gesorgt dass wichtige konigliche Vorrechte in diesen Lehen besonders in der Justiz und Verwaltungshoheit bestehen blieben nbsp Salbung und Kronung des heiligen Ludwig Miniatur aus dem Kronungsordo von 1250 Es ist die alteste erhaltene Darstellung von der Kronung eines franzosischen Monarchen Paris Bibliotheque nationale de France Ms lat 1246 fol 17 1242 wurde Ludwigs Konigtum noch einmal gefahrdet als vom englischen Konig Heinrich III Plantagenet gleichzeitig dem Schwager der Versuch unternommen wurde die im Jahr 1204 konfiszierten Territorien der Plantagenets Anjou Maine Poitou Normandie u a zuruckzuerobern Diese Offensive versuchten erneut einige franzosische Fursten zu ihrem Vorteil zu nutzen indem sie ein Bundnis mit dem englischen Konig eingingen Namentlich waren dies vor allem Hugo von Lusignan Stiefvater Heinrichs III von England und Graf Raimund VII von Toulouse Cousin Heinrichs III von England Schwiegersohn Hugos von Lusignan und Schwiegervater des Prinzen Alfons Der Konflikt hatte sich besonders an der Belehnung des Prinzen Alfons mit den ehemals den Plantagenets gehorenden weiterhin von ihnen beanspruchten Territorien entzundet Da die Mutter des englischen Konigs und Ehefrau des Lusignan Isabella von Angouleme mit der Belehnung ihres zweiten Sohnes und Bruders Heinrich III Richard von Cornwall gerechnet hatte vermittelte sie nach deren Ausbleiben tatkraftig die Allianz der Verwandtschaft Im April 1242 zog Ludwig bei Chinon ein Heer zusammen an dessen Spitze er und Alfons in die Saintonge marschierten wo am 13 Mai der englische Konig bei Royan landete Nachdem am 16 Juni erste Unterhandlungen zwischen beiden Monarchen gescheitert waren erklarte drei Tage spater Konig Heinrich seinem franzosischen Schwager den Krieg Ein Vordringen des englischen Heeres wurde aber von Sire Geoffroy de Rancon verhindert der auf seiner Burg von Taillebourg den englischen Konig durch vermeintliche Bundnisverhandlungen aufhielt Dies ermoglichte Ludwig das Heer seines Feindes am 21 Juli dort zu uberraschen und in die Flucht zu schlagen Ein erneutes Treffen zwei Tage darauf vor Saintes konnte Ludwig ebenfalls fur sich entscheiden worauf sich ihm der aufstandische Adel ergab Heinrich III von England floh unter Zurucklassung seiner Habe in die Gascogne von wo aus er eine Seeblockade gegen La Rochelle organisierte Nachdem ihm aber Kaiser Friedrich II ein Bundnis verweigert hatte gab er den Kampf auf und zog sich nach England zuruck Beide Monarchen vereinbarten einen funfjahrigen Waffenstillstand der zuerst durch Ludwigs ersten Kreuzzug und anschliessend 1254 um weitere funf Jahre verlangert wurde Insgesamt leitete das Ende des so genannten Saintonge Krieges eine uber 40 Jahre wahrende Friedenszeit in Frankreich ein Auch der Aufstand im Suden wurde schnell niedergeschlagen nachdem der Graf von Toulouse angesichts zweier grosser koniglicher Heere die Waffen niedergelegt hatte Im Vertrag von Lorris Fruhjahr 1243 erkannten er und andere Fursten des Sudens die Bestimmungen von Meaux Paris erneut an und verpflichteten sich zu weiteren Zugestandnissen Im Marz 1244 wurde mit Montsegur die letzte Festung der Katharer eingenommen Kreuzzug gegen Agypten Bearbeiten Siehe Hauptartikel Sechster Kreuzzug nbsp Ludwig der Heilige legt auf seinem Krankenbett ein Kreuzzugsgelubde ab Darstellung aus der Chronica Majora des Matthaus Paris 13 Jahrhundert Cambridge Corpus Christi College Wahrend seines Feldzuges in die Saintonge erlitt Ludwig erstmals eine Malariaerkrankung die ihn 1244 erneut befiel Die Krankheit verlief problematisch sogar der Tod des Konigs wurde befurchtet In seiner frommen Natur gelobte er Gott einen Kreuzzug fuhren zu wollen falls er die Krankheit uberleben sollte Den Wunsch in das Heilige Land zu ziehen hatte Ludwig schon lange zuvor gehegt obwohl zu seiner Zeit die Kritik am Sinn solcher Unternehmungen bereits laut ausgebrochen war Bereits 1239 hatte er den Kreuzzug des Grafen Theobald von Champagne Kreuzzug der Barone finanziell unterstutzt und ihm sogar konigliche Wurden verliehen indem er die Erlaubnis zur Mitfuhrung des koniglichen Lilienbanners erteilte Dieser Kreuzzug erbrachte trotz vieler Schwierigkeiten bis 1241 erhebliche Gebietsgewinne von den im Burgerkrieg befindlichen Ayyubiden Allerdings ging ein Grossteil der Erwerbungen schon 1244 wieder verloren und die Niederlage in der Schlacht von La Forbie brachte die Kreuzfahrerstaaten in arge Bedrangnis Deshalb erachtete Ludwig einen Zug nach Outremer nun fur seine dringlichste Pflicht Nach seiner doch erlangten Genesung nahm Ludwig schliesslich die Vorbereitungen zu einer bewaffneten Pilgerfahrt auf Von Papst Innozenz IV erreichte er 1245 die Bestatigung seines Gelubdes womit der Kreuzzug auch offiziell sanktioniert wurde Um moglichst unabhangig agieren zu konnen hatte er Aigues Mortes zu einem Uberseehafen ausbauen lassen in dem er den Grossteil seiner Flotte sammelte die vornehmlich von Genua und Pisa gestellt wurde Sein ca 15 000 Mann starkes Kreuzfahrerheer bestand uberwiegend aus franzosischen Rittern lediglich aus England sollte spater ein kleineres Kontingent zu ihm stossen Am 25 August 1248 stachen er und mit ihm seine Bruder Robert und Karl Alfons sollte spater nachfolgen von Aigues Mortes aus in See und am 17 September erreichten sie Zypern wo das Heer uberwinterte Hier wurde auch Agypten als die starkste muslimische Bedrohung der Christen Outremers als direktes Angriffsziel ausgegeben Anfang Juni 1249 landete das Heer an der Kuste Agyptens und nahm nach einem kurzen Kampf am Strand die Hafenstadt Damiette ein Dieser Erfolg bewog Ludwig zu einem Vordringen in das Landesinnere Dass inzwischen Sultan as Salih gestorben war wusste er nicht da dessen Witwe Schadschar ad Durr die Todesnachricht geheim hielt Der Weg der Kreuzfahrer nach Kairo wurde nur von der Stadt al Mansura aufgehalten wo fast dreissig Jahre zuvor der Kreuzzug von Damiette gescheitert war Fur Ludwig sollte sich dies am 8 Februar 1250 als schlechtes Omen erweisen als sich dort sein Bruder Robert von Artois zu einem eigenmachtigen Vorstoss verleiten liess Entgegen den Befehlen Ludwigs fuhrte Robert mit der Vorhut des Heeres selbstandig einen Angriff auf die Stadt und lief dort in eine Falle der Elitekrieger der Mameluken Robert und nahezu die gesamte Vorhut wurden in der Stadt getotet Zwar wurde wenige Tage spater ein Gegenangriff der Mameluken vor der Stadt zuruckgeschlagen wobei Ludwig mit einem deutschen Schwert kampfte 3 doch das Heer war mittlerweile nicht nur so stark personell verringert dass eine Belagerung Mansuras aussichtslos erschien Es wurde zudem von einer um sich greifenden Seuche geschwacht Nachdem der neue Sultan ein Angebot zum Tausch von Damiette fur Jerusalem ausgeschlagen hatte sah Ludwig sich zum Ruckzug gezwungen um nicht von seiner Basis in Damiette abgeschnitten zu werden Dabei wurde er am 6 April mit seinem engeren Gefolge bei Fariskur von den Mameluken uberrascht und gefangen genommen Der Kreuzzug war damit gescheitert denn Ludwig musste nicht nur ein enormes Losegeld 400 000 Besanten fur seine Freilassung und die seiner Gefolgsleute zahlen sondern auch Damiette raumen Wahrend seiner Zeit als Gefangener wurde die in Agypten herrschende Ayyubiden Dynastie nach einer blutigen Palastrevolte von den Mameluken beseitigt Nachdem Damiette am 6 Mai 1250 den neuen Herrschern ubergeben worden war liessen sie Ludwig frei der sich umgehend nach Akkon begab nbsp Der heilige Ludwig vor al Mansura Miniatur aus Le livre des faits de Monseigneur Saint Louis 15 Jahrhundert Paris Bibliotheque nationale de France Entgegen dem Drangen seiner Mutter die in Frankreich als Regentin zuruckgeblieben war entschied sich Ludwig so lange im heiligen Land zu bleiben bis alle anderen Gefangenen freigekauft waren Auch wollte er die durch die Vernichtung des Kreuzfahrerheeres von jeder Verteidigung entblossten christlichen Besitzungen in Palastina sichern Im sogenannten Konigreich Jerusalem wurde Ludwig sofort als Herrscher anerkannt der rechtmassige Konig Konrad war hier nie erschienen und sein Regent Heinrich von Zypern legte keine Einspruche ein Ludwig gelang es die Freilassung der restlichen Gefangenen zu beschleunigen indem er den Mameluken androhte sich mit den Ayyubiden von Damaskus zu verbunden die den Mameluken den Krieg erklart hatten Er bekam nicht nur seine gefangenen Kameraden wieder frei sondern wurde von den Mameluken auch mit einem Elefanten und einem Zebra beschenkt Eine Einladung des Sultans von Damaskus zu einer Pilgerfahrt nach Jerusalem schlug Ludwig aber aus da er ahnlich wie Richard Lowenherz 60 Jahre zuvor die Stadt nicht sehen wollte ohne sie der Christenheit zuruckerobern zu konnen 4 Die Bedrohung der Christen durch die Sarazenen sollte sich in den kommenden Jahren verringern als sich der Sultan von Damaskus angesichts der neuen mongolischen Bedrohung mit den Christen auf einen Waffenstillstand einigte Ludwig kummerte sich danach um den Ausbau der Befestigungsanlagen von Akkon Jaffa Casarea Haifa und anderer Burgen 1252 regelte er einen Erbfolgestreit im Furstentum Antiochia trat mit den Assassinen in diplomatische Kontakte wobei ein Bekehrungsversuch an dem Alten vom Berge scheiterte 5 und ubernahm nach dem Tod Konig Heinrichs von Zypern die Regierungsgeschafte fur dessen unmundigen Sohn Hugo II 1253 erreichte Ludwig die Nachricht vom Tod seiner Mutter Nachdem klar wurde dass der Konig von England sein Kreuzzugsgelubde nicht erfullen wurde verliess er am 24 April 1254 das heilige Land Obwohl er beabsichtigte direkt in Aigues Mortes franzosischen Boden zu betreten liess er sich umstimmen um am 3 Juli bei Hyeres in der Provence also auf Reichsgebiet an Land zu gehen Nachdem er dort einer Predigt des franziskanischen Spiritualen Hugo von Digne beigewohnt hatte erreichte er wenig spater bei Beaucaire sein franzosisches Konigreich und traf am 17 Juli 1254 in Paris ein Sein Kreuzzug war katastrophal gescheitert Die Befreiung Jerusalems war ebenso misslungen wie eine Schwachung der muslimischen Machte Die christlichen Herrschaften in Outremer verdankten ihr weiteres Uberleben nur dem Auftreten der Mongolen als neuem Machtfaktor im nahen Osten Ludwigs Gefangennahme in Agypten hatte in seiner Heimat zudem die Bewegung der Pastorellen ausgelost nbsp Eine Urkunde Ludwigs IX von Januar 1252 fur die Abtei Saint Denis Paris Archives nationales K 31 Nr 11Innenpolitik Bearbeiten Herrschaftsauffassung Bearbeiten Wahrend seiner Herrschaft trieb Ludwig IX die bereits von seinen Vorgangern begonnene Zentralisierung der Macht auf das Konigtum weiter voran Hauptziel war die Zuruckdrangung der politisch und wirtschaftlich privilegierten Stellung des Lehnsadels der sich in den vorangegangenen drei Jahrhunderten konigliche Vorrechte angeeignet hatte Schon Ludwigs Vorganger auf dem Thron hatten administrative Kompetenzen auf ihr Amt vereint doch war der Wirkungsbereich dieser Reformen bedingt durch die Schwache der fruhen Kapetinger Konige auf die Krondomane beschrankt geblieben Ludwigs Vater und Grossvater aber hatten durch die bestandige Erweiterung der Krondomane den Konig zum grossten Landbesitzer und damit zum wirtschaftlich und militarisch starksten Herren im Konigreich gemacht Dies brachte das Konigtum somit in die Position dem verbliebenen Lehnsadel seine privilegierte Stellung zu entziehen und eine konigliche Hochstgewalt aufzuerlegen Mit der seit Ludwig VIII einsetzenden Ruckbesinnung der kapetingischen Monarchie auf die universelle Herrschaftsauffassung der Karolinger Reditus regni Francorum ad stripem Karoli Magni wurde der Anspruch der Krone auf eine ungeteilte Herrschaftsgewalt im Konigreich begrundet 1256 schrieb der Legist Jean de Blanot dabei seine beruhmt gewordene Formel nieder in der er dem Konig eine kaiserliche Hochstgewalt imperium uber alle Einwohner seines Reiches und allein ihm die Fahigkeit der Gesetzgebung jurisdictio generalis zuerkannte Nam rex Franciae in regno suo princeps est nam in temporalibus superiorem non recognoscit Der Konig Frankreichs ist in seinem Konigreich Kaiser denn er erkennt in weltlichen Fragen keinen Oberherrn an 6 Dieses neue Selbstverstandnis hatte das Herrscherbild der franzosischen Konige wie keine andere Monarchie in Europa gepragt Das franzosische Konigtum begann nicht nur nach innen einen wichtigen Schritt in den neuzeitlichen Absolutismus nach aussen loste es sich ideologisch von dem weltlichen Hoheitsanspruch der romisch deutschen Kaiser Justiz und Finanzreform Bearbeiten Nach seiner Ruckkehr aus dem heiligen Land widmete sich Ludwig dem Umbau der Verwaltungsstrukturen seines Hofes Eine wichtige administrative Neuerung vollzog sich dabei in der allmahlichen Bildung zentraler Behorden wie einem Hofgericht Parlament Rechnungshof Cour des comptes und einem Staatsrat Conseil die aus dem koniglichen Rat Curia regis hervorgegangen sind Zu Ludwigs Lebzeiten hatten diese Gremien noch einen eher provisorischen Charakter und sollten erst unter seinen Nachfolgern fest etabliert werden Auf juristischem Gebiet orientierte sich Ludwig in seinen Reformen in besonderem Masse auf das romische Recht zuruck das stark von der aufkommenden Scholastik jener Zeit beeinflusst war 7 Mittels des romischen Rechts versuchte Ludwig alte Rechtsnormen Gewohnheitsrecht sowie die Gerichtsbarkeit des Adels und des Klerus zugunsten einer koniglichen Jurisdiktion consuetudo generalis zu ersetzen In mehreren Ordonnanzen starkte er die Kompetenzen koniglicher Beamter Seneschalle und Baillis gegenuber dem Lehnsadel und schwachte dessen Gerichtsbarkeit indem er die koniglichen Appellationsgerichte fur alle Untertanen zuganglich machte Die im Dezember 1254 erlassene grosse Ordonnanz zur Wiederherstellung der moralischen Ordnung ex debito regiae potestatis war Ludwigs umfangreichste Massnahme sie fuhrte in Frankreich das Rechtsprinzip ein wonach niemand ohne Verfahren und Urteil seines Rechts beraubt werden darf Auch eine Trennung zwischen Zivil und Strafgerichtsbarkeit wurde damit erreicht Die damit zugleich erlassenen Verbote gegen Glucksspiel ein Verbot zur Wurfelherstellung Prostitution Gotteslasterung und Wucher erwiesen sich allerdings als nur bedingt durchsetzbar genauso wie 1258 die Abschaffung des gerichtlichen Zweikampfes als Gottesurteil Der Errichtung einer koniglichen Rechtshoheit diente nicht nur die Heranziehung des romischen Rechts sondern auch die unter Ludwigs Herrschaft vorangetriebene schriftliche Fixierung nordfranzosischer Gewohnheitsrechte Die wichtigsten Werke waren dabei die Coutumes de Beauvaisis des Philippe de Beaumanoir das Conseil a un ami des Pierre de Fontaines das Livre de Jostice et de Plet die Grand Coutumier de la Normandie und die Etablissements de Saint Louis Die Urteile des koniglichen Parlaments wurden ab 1254 systematisch in einem Register dem Olim gesammelt Ludwigs personlichem Engagement in diesen Reformen lag das Motiv zugrunde das Konigtum als einzige Autoritat der Gerechtigkeit und des Friedens im Konigreich zu etablieren Das von Joinville uberlieferte und idealisierte Bild Ludwigs IX als ein Recht sprechender Konig roi justicier unter der Eiche von Vincennes 8 sollte dabei in das nationale Gedachtnis der Franzosen als das eines Bewahrers des Rechts und des inneren Friedens eingehen Fur Montesquieu war Ludwig IX der Vernunftherrscher der im krassen Gegensatz zum Gewaltherrscher Ludwig XIV stand 9 Als konkretes Beispiel dieses Anspruches ist das Gericht zu nennen das der Konig uber einen Priester hielt der drei Diebe erschlagen hatte dem er im Urteil den Klerikerrang entzog 10 Ludwig griff hier in die Rechtsprechung der Kirche ein die sich zunehmend unter die konigliche unterordnen musste Aufsehenerregend war auch der Prozess im Jahre 1259 gegen Enguerrand IV de Coucy der drei Edelleute die er verdachtigte in seinen Waldern gejagt zu haben ohne Verhandlung hangen liess 11 Das Verfahren wurde direkt vor dem Konig und nicht etwa vor dem Pairsgericht gehalten worauf der Sire in seinem Standesbewusstsein bestanden hatte Damit schloss Ludwig die Einflussnahme der Barone die mit dem Sire sympathisiert hatten in der Urteilsfindung aus und brachte damit auch gegenuber ihnen seine richterliche Autoritat zur Geltung nbsp Der Gros tournoisEin weiteres innenpolitisches Betatigungsfeld fand Ludwig in der Errichtung einer Dominanz der Krone in Finanzen und Wirtschaft Ahnlich wie in der Jurisdiktion galt es hier die Privilegien des Lehnsadels zuruckzudrangen Zu diesem Zweck erliess Ludwig 1263 eine Ordonnanz wonach von nun an innerhalb der Krondomane ausschliesslich die von der Krone gepragten Munzen als offizielles Zahlungsmittel anzuerkennen sind Gleiches galt auch in den Lehnsfurstentumern die keine eigene Munze besassen Weiterhin wurde das Falschen von koniglichen Munzen in die Liste der Majestatsverbrechen aufgenommen Das Ergebnis dieser Massnahmen war eine schrittweise Verringerung der munzpragenden Herren in Frankreich von noch ca 300 zu Ludwigs Lebzeiten auf nicht mehr als 30 bis zum Ende der Regierung Philipps des Schonen Zu einer Vereinfachung des Zahlungsverkehrs sollte der erstmals 1266 in Tours geschlagene grosse Silberschilling Gros tournois grosso denarius Turnosus beitragen der bis zum Ende des 13 Jahrhunderts zu einer der Hauptwahrungsmunzen in Nordeuropa avancierte Diese Pragung fuhrte den Schilling in Frankreich wieder als Munze ein der bis dahin seit der karolingischen Zeit nur noch als Recheneinheit verwendet wurde Im deutschen Raum wurde diese Munze um das Jahr 1270 erstmals als Groschen nachgepragt Der im selben Jahr wie der Silberschilling erstmals seit Jahrhunderten wieder geschlagene Goldtaler Ecu d or sollte hingegen keine weite Verbreitung finden Er diente eher dem politischen Prestige da Frankreich so in die Riege der Wirtschaftsmachte aufstieg die eine Doppelwahrung besassen u a Byzanz Sizilien und die arabische Welt Aussenpolitik Bearbeiten Ludwigs Aussenpolitik erhob den Anspruch gegenuber seinen Nachbarn als friedliebender und friedensbringender Konig rex pacificus aufzutreten Dabei war Ludwig besonders bestrebt die unter seinen unmittelbaren Vorgangern neu gestalteten Beziehungen und Herrschaftsverhaltnisse auf eine vertragliche Grundlage zu bringen Ausgleich mit Aragon Bearbeiten Die mit dem Vertrag von Meaux Paris 1229 begrundete Oberhoheit der Krone uber den Suden hatte Frankreich in direkte Gegensatze mit den Interessen der Krone Aragons gebracht Ein erster Beruhrungspunkt tat sich fur Ludwig in der Provence auf die seit mehreren Generationen von einem Seitenzweig des aragonesischen Konigshauses regiert wurde 1245 starb mit Graf Raimund Berengar V der letzte Graf dieser Dynastie Ludwig war mit der altesten Tochter des Grafen verheiratet doch galt sie nicht als Erbin ihres Vaters Dieser hatte stattdessen seine jungste Tochter Beatrix zur Erbin ernannt deren Vormundschaft nun ihr Vetter Konig Jakob I von Aragon beanspruchte Ludwig reagierte umgehend mit der Entsendung eines Heeres unter seinem Bruder Karl von Anjou in die Provence um dieses Land dem aragonesischen Zugriff zu entziehen Um den franzosischen Einfluss auf die Provence endgultig zu sichern nutzte Ludwig die politische Notlage des Papstes aus der bereitwillig eine Dispens erteilte die eine Ehe zwischen Beatrix und ihren Schwager Karl Januar 1246 ermoglichte Aragon konnte nichts anderes tun als diesen Verlust seines Einflusses in der Provence zu akzeptieren Die Provence war allerdings nur einer der Konfliktpunkte zwischen Frankreich und Aragon Denn die Machterweiterung welche die franzosische Krone als Ergebnis der Albigenserkreuzzuge erringen konnte geschah vor allem auf Kosten Aragons da vor den Kreuzzugen der Konig von Aragon der nominelle Lehnsherr grosserer Gebiete im Languedoc war insbesondere der Besitzungen der Trencavel die von Konig Ludwig VIII der Krondomane einverleibt und in Seneschallate eingerichtet wurden Als rechtliche Grundlage hierfur hatte einst die Ubertragung der Rechte Amalrichs von Montfort an die Krone gedient doch war deren Gultigkeit stark umstritten da sie in einer papstlichen Belehnung begrundet waren und nicht etwa in einer durch den Konig Aragons Der erhielt seinen Anspruch auf die umstrittenen Gebiete weiter aufrecht wohingegen die franzosische Krone die Auffassung vertrat dass Aragon nach seiner Niederlage in der Schlacht bei Muret 1213 jegliche Rechte im Languedoc verspielt habe Diese spannungsgeladene Situation brachte unter Ludwigs Herrschaft beide Konigreiche mehrmals an den Rand eines Krieges Ludwig aber wollte den Gewinn Frankreichs in den umstrittenen Gebieten von Aragon anerkannt wissen und griff dafur auf alte karolingische Rechte zuruck Seit seinem Vater beanspruchte die Dynastie der Kapetinger die dynastische und damit auch rechtliche Nachfolge der Karolinger womit zugleich ein Anspruch auf die Oberhoheit uber die betreffenden Gebiete aber auch der spanischen Mark Grafschaft Barcelona verbunden war Konig Jakob I von Aragon geriet damit in erhebliche Verlegenheit bildete die spanische Mark doch die Grundlage des Konigreichs Aragon dessen Souveranitat nun in Frage gestellt war Bedingt durch sein hohes Engagement auf See sowie die Inanspruchnahme im Kampf gegen die Mauren konnte sich der Konig von Aragon aber keinen langeren Konflikt mit Frankreich leisten womit einer diplomatischen Losung des Konfliktes der Weg geebnet wurde Unter der massgeblichen Vermittlung des Sire Olivier de Termes wurde am 11 Mai 1258 der Vertrag von Corbeil geschlossen in dem Konig Jakob die neuen Machtverhaltnisse anerkannte und auf alte Rechte sowohl im Languedoc als auch in der Provence verzichtete Im Gegenzug liess Ludwig seinen Anspruch auf die spanische Mark fallen was die weitere Souveranitat Aragons gewahrleistete Weiterhin erkannte Ludwig die Zugehorigkeit des Roussillons und der Cerdanya zu Aragon an Lediglich um das Besitzverhaltnis auf Montpellier sollte noch lange gestritten werden Insgesamt wurde damit aber zwischen beiden Konigreichen eine Grenze geschaffen die fur die kommenden vierhundert Jahre Bestand haben sollte und erst in dem Pyrenaenfrieden von 1659 korrigiert wurde Bezuglich der Provence wurde im Vertrag von Corbeil eine besondere Losung vereinbart Der Konig von Aragon verzichtete dort auf seine Anspruche zugunsten Ludwigs Ehefrau Margarethe und nicht etwa auf deren jungere Schwester und Erbin Beatrix Um eine rechtliche Handhabe gegen seinen Bruder Karl von Anjou den Ehemann von Beatrix in der Hand zu haben hatte Ludwig auf dieser Massnahme bestanden Karl von Anjou hatte in seinem eigennutzigen Machtstreben Ludwig schon mehrmals Sorgen bereitet aber durch die Begunstigung seiner Frau konnte Ludwig den Ehrgeiz seines Bruders in der Provence zugeln Frieden mit den Plantagenets Bearbeiten Ebenso wie gegenuber Aragon war Ludwig auf eine Einigung in dem lang andauernden Konflikt mit den Plantagenets bedacht Das franzosische Konigtum befand sich seit annahernd siebzig Jahren mit dieser englischen Konigsfamilie die sich um 1035 die Grafschaft Anjou erheiratet hatte in einem kriegerischen Konflikt um deren franzosische Besitzungen die Heinrich II Plantagenet 1189 zusammengefasst hatte Die Auseinandersetzungen waren 1204 in die entscheidende Phase geraten nachdem Ludwigs Grossvater Philipp II August den Johann Ohneland Plantagenet aller seiner Lehen in Frankreich fur verlustig erklart und diese in mehreren Feldzugen beschlagnahmt hatte Und trotz der entscheidenden Niederlage bei Bouvines 1214 war das damalige Plantagenetoberhaupt Konig Heinrich III von England nicht bereit die Verluste seiner Familie zu akzeptieren bis er bei dem Versuch sie zuruckzuerobern 1242 bei Taillebourg von Ludwig IX erneut schwer geschlagen wurde nbsp Der Elefant Ludwigs IX Aus der Chronica majora des Matthaus Paris 13 Jh 12 Trotz des bald auslaufenden Waffenstillstandes mit Heinrich hatte sich die politische Lage merklich zugunsten Ludwigs gewendet nachdem sich Heinrich in England ahnlich wie einst sein Vater einer breiten Opposition seiner Barone gegenubersah die seit der Bewilligung der Magna Carta 1215 bestandig fur eine Erweiterung ihrer Privilegien und Vorrechte gegenuber dem Konig eintrat Ebendiese Barone waren es auch die nicht langer bereit waren fur die privaten Familienangelegenheiten ihres Konigs in Frankreich zu kampfen In diesem Willen kam eine Entwicklung zum Ausdruck die mit der Zerschlagung des Plantagenet Reiches Angevinisches Reich 1204 ihren Anfang nahm namlich die allmahliche politische wie auch kulturelle Losung des aus Frankreich stammenden Adels von der Heimat ihrer Vorvater und die zunehmende Bildung einer insularen einer englischen Identitat Die Symbiose zwischen beiden Konigreichen die Wilhelm der Eroberer 1066 bei Hastings geschaffen hatte war dabei sich aufzulosen In Anbetracht dieser Lage zeigte sich Heinrich nun bereit die geschaffenen Verhaltnisse anzuerkennen Zu einer ersten Annaherung kam es bei einem eher spontanen Besuch Heinrich III in Paris zu Weihnachten 1254 wo Ludwig bei dieser Gelegenheit dem englischen Konig seinen aus Palastina mitgebrachten Elefanten schenkte Die Tatsache dass beide Konige uber ihre vermittelnden Ehefrauen miteinander verschwagert waren erleichterte dabei eine Einigung die am 28 Mai 1258 im Vertrag von Paris verbrieft wurde Konig Heinrich III von England erkannte darin die Verluste seiner Familie in Frankreich zugunsten der franzosischen Krone an im Gegenzug bestatigte Ludwig ihm den letzten gehaltenen Besitz der sich auf die Gascogne konzentrierte Ludwig war sogar zu territorialen Zugestandnissen bereit indem er Heinrich mit einigen Gebieten des alten Aquitanien neu belehnte besonders mit der Saintonge auf die Prinz Alfons verzichten musste Der Vertrag wurde auch von den englischen Baronen ratifiziert und trat mit der Huldigung Heinrichs gegenuber Ludwig am 4 Dezember 1259 in Paris in Kraft Die vertragliche Einigung der beiden Monarchen enthielt allerdings auch den Keim zukunftiger Konflikte namlich die vereinbarte Huldigung homagium der englischen Konige als Lehensnehmer von Lehensgebieten in Frankreich gegenuber dem franzosischen Konig als Lehensgeber ein Unterwerfungsakt den die Aufnahme der Plantagenets unter die Pairs von Frankreich nicht abmilderte Konig Heinrichs III Nachkommen sollten vergeblich versuchen dieses Lehnsverhaltnis zu beenden was eine nicht geringe Ursache zum Ausbruch des Hundertjahrigen Krieges beisteuerte Fur Ludwig selbst war der Vertrag von Paris mit verhaltnismassig geringen politischen Konsequenzen verbunden Gegenuber dem Konig von England raumte er lediglich freie Hand fur eine Plantagenet Nachfolge im Konigreich Sizilien gegen die Staufer ein die allerdings aus demselben Grund wie das offensive Engagement Heinrichs in Frankreich scheiterte namlich mangels der erforderlichen Unterstutzung durch die englischen Barone Verhaltnis zu Kaiser und Papst Bearbeiten Konig Ludwig IX pflegte sowohl zu den Staufern als auch zum Papsttum ein traditionell gutes Verhaltnis was sich in seiner Regierungszeit allerdings als sehr problematisch gestaltete Kaiser Friedrich II befand sich namlich seit dem Pontifikat Papst Gregors IX in einem erbitterten Konflikt mit der Kirche in dem sich Ludwig weitgehend neutral verhielt Zu Beginn seiner Herrschaft nahm er noch eher eine tendenziell prostaufische Position unter Fortfuhrung einer gemeinsamen Politik gegen England ein Unter anderem liess er dem Kaiser 1238 Unterstutzung im Kampf gegen den Lombardenbund zukommen weiterhin heiratete sein Bruder Robert eine Tochter des Herzogs von Brabant die eine Cousine des Kaisers war Als der Papst 1240 Robert die romisch deutsche Krone anbot lehnte dieser das Angebot unter Berucksichtigung der familiaren Bande zu den Staufern ab Die guten Beziehungen zu den Staufern nahmen auch keinen Abbruch als Ludwig den franzosischen Einfluss auf reichsunmittelbare Gebiete ausweitete wie durch den Erbgang seines Bruders Karl in der Provence als auch durch seine Schiedsurteile im Bezug auf den flamischen Erbstreit der auch Reichsinteressen beruhrt hatte Ludwig konnte letztlich in diesen Fallen von der stillschweigenden Duldung des Kaisers profitieren der im Konflikt mit dem Papst auf ein gutes Verhaltnis zu Frankreich angewiesen war nbsp Die Kronungen von Kaiser Friedrich II links und Konig Ludwig IX rechts Darstellung aus dem Psalter des Pierre Lombard 15 Jahrhundert Paris Bibliotheque de la Sorbonne Das Einvernehmen mit dem Kaiser sah Ludwig nur dann in Frage gestellt wenn dieser gegenuber dem Klerus in einer zu aggressiven Weise verfuhr wie zum Beispiel 1241 als der Kaiser in der Seeschlacht von Giglio mehrere hohe kirchliche Wurdentrager gefangen nehmen liess die auf dem Weg zur Papstwahl nach Rom waren Nach einer scharf formulierten Antwort Ludwigs liess der Kaiser die aus Frankreich stammenden Wurdentrager wieder frei Uber den vermittelnden Grafen von Toulouse strengte Ludwig im Fruhjahr 1244 erstmals eine Friedensinitiative zwischen Kaiser und Papst an die aber trotz ihrer offiziellen Beeidigung nicht zum Tragen kam Im Dezember 1244 folgte die Exilnahme des Papstes Innozenz IV in Lyon nicht zuletzt aufgrund dessen Bedurfnis nach Schutz vor dem Kaiser Wenn auch Lyon zum Reich gehorte lag diese Stadt bedingt durch ihre Grenzlage im Zugriffsbereich Ludwigs der somit zum Garant des personlichen Schutzes der Kurie wurde In Lyon konnte der Papst ein Konzil einberufen das im Juli 1245 mit der Absetzung des Kaisers endete Kaiser Friedrich II wandte sich drauf im September des Jahres direkt an Ludwig mit der Bitte um eine personliche Vermittlung Auch erklarte er sich bereit Ludwigs Urteil als Schiedsrichter in dieser Sache anzuerkennen Im November lud Ludwig den Papst zu einer personlichen Unterredung in Cluny ein konnte ihm dabei allerdings kein Entgegenkommen abringen Viel eher war es Papst Innozenz IV gelungen Ludwig fur seine Sache neutral zu stimmen indem er die kirchliche Dispens fur die Ehe Karls von Anjou mit der Erbin der Provence gewahrte Obwohl der Papst noch vor Jahresende 1244 uber seine Pralaten die Absetzung Friedrichs als Kaiser in Frankreich offentlich propagieren liess erkannte Ludwig diesen weiterhin als solchen an und verweigerte auch seine Unterstutzung fur einen formlichen Kreuzzug gegen Friedrich Vielmehr konzentrierte er sich verstarkt auf sein personliches Anliegen einen Kreuzzug in das heilige Land Obwohl dieses vom Konzil in Lyon bewilligt wurde behinderte der Papst die Kreuzzugswerbung Ludwigs in Deutschland da dort antistaufische Krafte fur den Kampf gegen den Kaiser gehalten werden sollten Trotz alledem stellte sich Ludwig schutzend vor den Papst und drohte mit einer militarischen Intervention als der Kaiser 1247 einen Angriff auf Lyon plante Unmittelbar vor seiner Abreise im Juni 1248 machte Ludwig personlich in Lyon Halt um noch einen Vermittlungsversuch zu unternehmen doch scheiterte dieser an der unerbittlichen Kompromisslosigkeit des Papstes Nach seiner Niederlage in Agypten April 1250 schien Ludwig noch einmal auf die Position des Kaisers einzugehen denn die offentliche Mehrheit sowohl im Abendland als auch bei den Christen Outremers machte vor allen den Papst dafur verantwortlich der wegen seines Konflikts mit dem Kaiser notwendige Krafte fur den Kampf gegen die Unglaubigen zuruckgehalten habe Laut Matthaus Paris habe Ludwig im August 1250 seinen heimkehrenden Brudern aufgetragen den Papst zu einem raschen Friedensschluss mit dem Kaiser zu drangen damit dieser mit einem Kreuzzugsheer ins heilige Land nachrucken konne Dabei sollen Alfons und Karl auch mit dem Entzug der franzosischen Schutzgarantien fur Lyon gedroht haben worauf der Papst bei Heinrich III von England wenn auch erfolglos um Asyl in Bordeaux gebeten haben soll Der Tod Kaiser Friedrichs II im Dezember 1250 beendete letztlich die zerfahrene Situation und bedeutete zugleich auch einen Einschnitt im Verhaltnis Ludwigs zu den Staufern Obwohl er Konrad IV auch weiterhin als rechtmassigen Konig sowohl des Reiches als auch von Sizilien anerkannte naherte sich Ludwig doch zunehmend der papstlichen Position an Nach dem Tode Konrads 1254 und der 1258 folgenden Usurpation des sizilianischen Thrones durch Manfred gab Ludwig dem papstlichen Drangen auf eine Beseitigung der Staufer letztlich nach und erteilte seinem Bruder Karl von Anjou sein Einverstandnis zu einem Eroberungszug nach Unteritalien Das Ende der Staufer und das damit einsetzende Interregnum markierte einen Wendepunkt im Verhaltnis Frankreichs zum Reich Bedingt durch das Erstarken der franzosischen Konigsmacht bei gleichzeitigem Verfall der kaiserlichen Zentralmacht begann Frankreich seit der Herrschaft Ludwigs zunehmend seinen Einfluss offensiv auf Reichsgebiet besonders auf den alten burgundischen und lothringischen Raum auszudehnen Tatkraftig traten die franzosischen Konige nun auch vor allem in Italien auf wo sie die Machtkampfe zwischen kaisertreuen Ghibellinen und papstlich Guelfen gesinnten Parteien zu ihrem eigenen Vorteil nutzten Ludwigs Sohn Philipp der Kuhne sollte schliesslich auch der erste franzosische Monarch werden der fur die Wahl zum romischen deutschen Konig kandidieren sollte Primus inter pares Bearbeiten Ludwig genoss uber die Grenzen Frankreichs hinaus den Ruf ein Wahrer des Friedens zu sein der die Anwendung von Waffengewalt mit Ausnahme des Kampfes gegen die Heiden nur als ein Mittel der Verteidigung akzeptierte Dieses Ansehen erhob ihn unter den anderen Herrschern des christlichen Abendlandes mehr noch als den Kaiser in die Position eines Schiedsrichters dessen Schlichtung und Urteil ohne Gesichtsverlust von den streitenden Parteien gesucht wurde Im flamischen Erbfolgestreit zwischen den Brudern des Hauses Dampierre und des Hauses Avesnes um das Erbe ihrer Mutter Grafin Margarethe fallte Ludwig 1246 in Paris einen Schiedsspruch Dit de Paris der den Dampierre die Grafschaft Flandern und den Avesnes die Grafschaft Hennegau zusprach Das Besondere dabei war dass Ludwig im Falle Hennegau in Lehnsverhaltnisse des Reiches eingegriffen hatte Den Interessen des unmittelbaren Lehnsherrn des Hennegaus des Bischofs von Luttich wurde dabei keine Rechnung getragen ebenso wie der Kaiser sich in diese Angelegenheit nicht einmischte Wahrend Ludwigs Abwesenheit im heiligen Land sollte der Konflikt in Flandern noch einmal ausbrechen nicht ohne Zutun seines Bruders Karl von Anjou der sich daraus einen personlichen Gewinn erhoffte Nach seiner Ruckkehr 1254 sorgte Ludwig fur ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen und bestatigte 1256 in Peronne Dit de Peronne die in Paris gefallte Entscheidung die zum endgultigen Ende des Konfliktes fuhrte 1257 musste Ludwig in seiner eigenen Familie uber bestehende Lehnsverhaltnisse hinweg schlichten In der Provence war sein Bruder Karl mit seiner Schwiegermutter Beatrix von Savoyen in einen Streit um die Grafschaft Forcalquier geraten den Ludwig zugunsten Karls entschied Auch hier mussten die Hoheitsrechte des Reiches auf die Provence ignoriert werden da es zu diesem Zeitpunkt bedingt durch das Interregnum keine vertretende Instanz mehr besass 1259 erschien schliesslich der Herr des griechischen Theben und Athen Guido I de la Roche an Ludwigs Hof und erbat von ihm einen Schiedsspruch der seinen Konflikt mit dem Fursten von Achaia beenden sollte Der Furst hatte Guido I dazu gezwungen ihn als Lehnsherren anzuerkennen doch die Vasallen Guidos wollten dies nicht akzeptieren weshalb sie ihn zu Ludwig entsandten Die Tatsache dass ein Urteil in solch einer Frage nur dem Oberlehnsherrn des lateinischen Griechenlands Kaiser Balduin II von Courtenay erlaubt war ignorierten sie dabei Konig Ludwig entschied fur die Interessen Guidos de la Roche und erklarte die erzwungene Huldigung fur ungultig Die Chronik von Morea berichtet dass die Herrschaft von Athen um das Jahr 1260 von Ludwig in die Wurde eines Herzogtums erhoben worden sei und dass Ludwig damit dessen Ranggleichheit zum Furstentum Achaia unterstrichen habe 1264 ersuchte sogar sein Schwager Konig Heinrich III von England Ludwig um sein Urteil In England war der Konig in eine sich immer weiter vertiefende Auseinandersetzung mit seinen Baronen um Simon V de Montfort geraten die von ihm 1258 die Anerkennung der Provisions of Oxford erzwungen hatten in welcher der Konig den Baronen eine starkere Beteiligung an der Macht zubilligen musste 1261 erklarte Konig Heinrich mit Ruckendeckung des Papstes die Provisions fur ungultig und die Lage spitzte sich bis an den Rand eines Burgerkriegs zu Um diesen zu vermeiden wandten sich die Parteien an Konig Ludwig von Frankreich In der Mise of Amiens erklarte auch er aus Kollegialitat zu seinem Schwager die Provisions fur nichtig im Sinne einer Starkung der Krone von England gegenuber deren Vasallen Fur Ludwig war die Autoritat eines Konigtums der Ursprung allen Rechts gegenuber seinen Vasallen Souveran und konne dadurch in seiner Macht auch nicht von den Vasallen beschrankt werden Dieses spezifische Herrschaftsverstandnis stand allerdings den Eigenheiten und dem politischen Selbstbewusstsein der englischen Barone entgegen und sollte sich deshalb auch nicht als durchsetzbar erweisen In den folgenden Jahren versank England in einen lang anhaltenden Burgerkrieg nbsp Eine im 14 Jahrhundert angefertigte Kopie des Briefes des armenischen Adligen Sempad gerichtet an den Konig von Zypern und den Herrn von Ibelin Geschrieben in Sarmakand datiert auf den 7 Februar 1248 Claude Mutafian Le Royaume Armenien de Cilicie XIIe XIVe siecle 2002 Die Mongolen Bearbeiten Wahrend der Uberwinterung des Kreuzfahrerheers auf Zypern 1248 empfing Ludwig zwei Abgesandte des Grosskhans der Mongolen Gujuk die ihm ein gemeinsames Bundnis gegen die Sarazenen und eine Konversion des Grosskhans zum Christentum in Aussicht stellten Ein dem Christentum wohlwollendes Entgegenkommen des Grosskhans hatte bereits der armenische Konigsbruder Sempad wahrend seiner Gesandtschaftsreise in die Mongolei in einem an den Konig von Zypern gerichteten Brief suggeriert den auch Ludwig zu lesen bekam Darauf beschloss Ludwig eine eigene Gesandtschaft unter dem Dominikaner Andreas von Longjumeau in den Altai zu schicken der das Bundnis mit Gujuk besiegeln sollte Um die Bekehrung voranzutreiben gab ihm Ludwig ein Stuck vom wahren Kreuz und eine rote Zeltkapelle als Geschenk fur den Grosskhan mit auf die Reise Longjumeau sollte allerdings ebenso scheitern wie schon wenige Jahre zuvor der papstliche Gesandte Johannes de Plano Carpini denn als er in der mongolischen Residenz eintraf war Gujuk bereits tot und der zusammengerufene Kuriltai wurde von seiner Witwe Ogul Qaimish beherrscht Diese wollte von einem Bundnis nichts wissen und forderte im Gegenzug den Konig von Frankreich dazu auf sich zu unterwerfen und Tribut an die Mongolen zu zahlen Ludwig empfing Longjumeau 1251 in Casarea und entschloss sich trotz des Misserfolges eine zweite Mission mit dem Franziskaner Wilhelm von Rubruk zu den Mongolen zu entsenden denn Longjumeau wurde kurz vor seiner Abreise aus der Mongolei Zeuge der Wahl des als religios tolerant geltenden Mongke dem ausserdem eine Verwandtschaft zum mythischen Priesterkonig Johannes nachgesagt wurde zum neuen Grosskhan Rubruk sammelte auf seiner langen Reise und beim Aufenthalt in Karakorum reichhaltige Informationen uber die mongolische Gesellschaft und Kultur doch war seine Mission politisch wie auch religios ein Fehlschlag womit die Kontakte Ludwigs zu den Mongolen vorerst endeten 1262 jedoch erschien in Paris eine grosse Gesandtschaft des Ilchan Hulegu der wenige Jahre zuvor das Abbasiden Kalifat in Bagdad vernichtet hatte mit einem Bundnisangebot gegen die Mameluken Zwischen Ludwig und Hulagu sollte es aber trotz jahrelanger Verhandlungen nie zu einem formellen Bundnis kommen vor allem weil auch Hulagu an der Forderung einer mongolischen Oberhoheit uber die Christen im heiligen Land festhielt Byzanz und die Kirchenunion Bearbeiten Im Sommer 1269 empfing Ludwig in Paris eine Gesandtschaft des byzantinischen Kaisers Michael VIII Palaiologos 13 Da seit dem Tod Clemens IV im Vorjahr das Papsttum vakant war hatte sich der Byzantiner zuerst an den franzosischen Konig gewandt um mit ihm uber ein Ende des seit uber zweihundert Jahren anhaltenden morgenlandischen Schismas zu verhandeln Dabei stellte der Kaiser die Anerkennung des Supremats der romisch lateinischen Kirche uber die griechisch orthodoxe Kirche in Aussicht Ludwig erklarte sich sofort bereit dieses Ansinnen zu unterstutzen verwies den Kaiser in dieser Frage allerdings an das Kardinalskollegium in Rom da er nicht bereit war Funktionen der Kirche zu usurpieren und auch uber keine Entscheidungsgewalt in solchen Dingen verfugte 14 Das letzte Jahr seines Lebens betatigte sich Ludwig IX als engagierter Vermittler zwischen Rom und Konstantinopel sogar auf seinem Totenbett im Feldlager vor Tunis empfing er noch eine byzantinische Gesandtschaft 15 Sein Engagement trug dennoch zur ersten wenn auch nur kurzlebigen Kirchenunion zwischen West und Ostkirche bei die auf dem zweiten Konzil von Lyon 1274 geschlossen wurde Kreuzzug gegen Tunis und Tod Bearbeiten Siehe auch Siebter Kreuzzug Seit dem Scheitern seines Kreuzzuges nach Agypten war Ludwig dazu entschlossen einen weiteren Zug gegen die Heiden zu unternehmen um die vorangegangene Schmach vergessen zu machen Nachdem er das heilige Land 1254 verlassen hatte schickte er regelmassig Geld und Waffen nach Akkon zum Unterhalt eines standigen Regiments welches die Basis eines neuen Unternehmens bilden sollte Die ohnehin schwankende Existenz der restlichen Herrschaften der Christen im heiligen Land sah sich in den sechziger Jahren des 13 Jahrhunderts einer ernsthaften Bedrohung ausgesetzt nachdem der Mamelukensultan Baibars I die Mongolen 1260 bei Ain Djalud geschlagen und Syrien seiner Herrschaft unterworfen hatte Nacheinander eroberte er darauf Casarea Arsuf Safed Jaffa und vernichtete 1268 Antiochia nur Akkon konnte sich gerade noch halten nbsp Ludwig der Heilige stirbt auf dem Kreuzzug vor den Mauern von Tunis Illustration aus den Grandes Chroniques de France von Jean Fouquet Mitte 15 Jahrhundert Paris Bibliotheque nationale de France Ludwig erachtete einen neuen Kreuzzug nun fur dringlicher denn je obwohl seine unmittelbare Umgebung dieses Vorhaben deutlich kritisierte und ablehnte Ludwig setzte sich daruber hinweg legte 1267 ein neues Kreuzzugsgelubde ab und liess es vom Papst bestatigen Der Transport des Heeres sollte erneut von Aigues Mortes aus uber das Meer verlaufen Eigens dafur liess Ludwig erstmals eigene Schiffe bauen weshalb er als Begrunder der franzosischen Marine angesehen wird Eine Zusage zur Teilnahme erhielt Ludwig aber von dem englischen Prinzen Eduard Plantagenet und von seinem Bruder Karl von Anjou Letzterer war mittlerweile Konig von Sizilien geworden und betrieb im ostlichen Mittelmeerraum eine aggressive Expansionspolitik die gegensatzlicher zu der seines Bruders nicht hatte sein konnen Karl schloss unbedenklich Vertrage mit den Mameluken die fur Ludwig die zu bekampfenden Unglaubigen waren und wahrend Ludwig die Kirchenunion des byzantinischen Kaisers unterstutzte rustete Karl zu einem Krieg gegen Byzanz Das Anliegen Ludwigs musste also grundlegende Interessen Karls beruhren ihm wurde nachgesagt dass er sich an dem Kreuzzug seines Bruders nur beteiligt habe um auf den Verlauf Einfluss nehmen zu konnen Warum sich Ludwig fur einen Angriff auf den Sultan von Tunis al Mustansir entschied bleibt bis heute umstritten Angeblich erhoffte er sich davon den Ubertritt des Sultans zum Christentum beschleunigen zu konnen den dieser gegenuber Ludwig und Karl auch diplomatisch verlautbaren liess Tatsachlich aber war der Sultan aufgrund seiner Unterstutzung ghibellinischer Oppositioneller und seiner Weigerung beanspruchte Tribute zu zahlen ein Feind Karls von Anjou Ausgeschlossen wird heute hingegen die These wonach Ludwig irrtumlich glaubte Tunis liege in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kairo was ihm eine bessere Ausgangsbasis zu einem Angriff auf die Mameluken gegeben hatte 16 Obwohl bereits von Alter und Krankheit gezeichnet landete Ludwig mit seinem Heer am 18 Juli 1270 bei Karthago das er schnell einnahm Der Sultan weigerte sich seinen Glauben abzulegen und verschanzte sich in Tunis Bevor es aber zu einer grosseren Schlacht kam wurde das Kreuzfahrerheer von der Bakterienruhr befallen Nachdem er vom Tod seines Sohnes Johann Tristan erfahren hatte starb der Konig am 25 August 1270 um drei Uhr nachmittags zur selben Stunde wie Christus 17 an der Seuche Der Legende nach waren seine letzten Worte Wir werden einziehen nach Jerusalem 18 Ludwig der Heilige als Christ BearbeitenPersonlichkeit Bearbeiten Ludwig IX war einem tiefen christlichen Lebensstil verpflichtet in dem ihm unter seinen Vorgangern nur Konig Robert II der Fromme gleichgekommen sein soll Gepragt von Frommigkeit und Barmherzigkeit fuhrte er soweit es einem weltlichen Herrscher gestattet war ein Leben in strengster Askese Sein Alltag war bestimmt von Bescheidenheit Kargheit schlichter Kleidung und grosstmoglicher Keuschheit Laut Nangis gestatteten sich Ludwig und seine Frau den Beischlaf nur in den von der Kirche vorgeschriebenen Zeiten der Umarmung 19 Grossen Abscheu empfand er zu Todsunden Nach einer unbedachten Ausserung Joinvilles lieber 30 Todsunden zu begehen als einen Aussatzigen zu kussen tadelte er diesen Wisst Ihr denn nicht dass es keinen so schlimmen Aussatz gibt wie in Todsunde zu sein Denn eine Seele in Todsunde gleicht dem Teufel 20 Den Krieg betrachtete Ludwig nur dann als Mittel zur Konfliktlosung wenn er den zwei Grundregeln des christlichen des gerechten Krieges entsprach gegenuber Unglaubigen zu deren Bekampfung und gegenuber Glaubensbrudern als Mittel der Verteidigung Ludwig hatte um 1230 die erste Ubersetzung der Bibel in das Franzosische in Auftrag gegeben 21 er selbst galt als begeisterter Leser von Heiligenviten die er auch personlich fur sein lateinunkundiges Umfeld ubersetzte und vorlas 22 Ludwig stand zudem der in seiner Zeit aufgekommenen Bewegung der Bettelorden nahe und beschenkte sie reich Sein angeblich geausserter Wunsch selbst eines Tages dem dritten Orden der Franziskaner beizutreten gilt heute hingegen als blosses Gerucht Fur den Orden der Zisterzienser grundete er die Abtei von Royaumont und besuchte sie oft um den Lesungen des Vinzenz von Beauvais beizuwohnen Weiterhin forderte Ludwig auch die geistlichen Wissenschaften indem er die Grundung eines theologischen Kollegs an der Pariser Universitat durch seinen Kaplan Robert von Sorbon unterstutzte Die so entstandene Sorbonne Universitat zog bald die gelehrten Autoritaten seiner Zeit an u a Bonaventura Albertus Magnus Roger Bacon Thomas von Aquin nbsp Die Kathedrale Saint Louis in VersaillesBei aller ihm entgegengebrachter Bewunderung unter seinen Zeitgenossen fur sein frommes gottgerechtes Leben bot gerade diese Lebensfuhrung auch Anlass zur Kritik die auch aus Ludwigs engster Umgebung geaussert wurde Fur viele erschien Ludwigs Demut nicht selten als zu ubertrieben Sie lenke ihn ab von seinen Pflichten als weltlicher Herrscher Widerstand kam Ludwig entgegen sobald er versuchte seine religiosen Wertvorstellungen anderen Personen oder dem ganzen Konigreich aufzuzwingen So war es vor allem der Klerus der ein harteres Vorgehen Ludwigs gegen die Prostitution verhinderte im Wissen dass ein Verbot der kauflichen Liebe gesellschaftlich nicht durchsetzbar war 23 1270 erliess Ludwig erstmals auch Gesetze welche die Sodomie zu einem Verbrechen erklarten Gegen seinen Willen wandten sich auch Ludwigs eigene Kinder Johann Tristan Peter und Blanche von denen nach seinen Vorstellungen je eines den Dominikanern den Franziskanern und den Zisterziensern gegeben werden sollte Doch die Kinder teilten nicht den frommen Lebenswandel ihres Vaters und konnten erst nach heftigem Widerstand und auch mit Einspruch des Papstes einem Ordensleben entgehen Von Seiten des Klerus besonders der Monche wurde Ludwig fur seine Finanzpolitik kritisiert da er die Kosten seiner Kreuzzuge vor allem der Kirche aufburdete Uberhaupt waren auch die Kreuzzuge sehr umstritten und verloren unter der franzosischen Ritterschaft des 13 Jahrhunderts an ideellem Ansehen Weiterhin war man der Auffassung der Konig vernachlassige fur sie die Belange seines Konigreichs Diese Auffassung war auch unter dem einfachen Volk vertreten Eine Frau namens Sarrete warf dem Konig der zu Gericht am Fuss der Treppe des Palais de la Cite sass vor nur ein Konig der Minder und Predigerbruder der Priester und der Kleriker zu sein 24 Zeit seines Lebens war Ludwig ein grosser Verehrer und Sammler von Reliquien Welche Bedeutung er ihnen zumass bezeugt eine Episode aus dem Jahr 1232 als in der Abtei von Saint Denis die hochgeschatzte Reliquie eines heiligen Nagels verloren ging Ludwig verfiel daruber in eine tiefe Trauer und ordnete eine landesweite Suche an die allerdings erfolglos verlief 25 Bereits als Kind bekam er von den Franziskanern das Kopfkissen des heiligen Franz von Assisi 1228 heiliggesprochen geschenkt 26 Die bedeutendste Erwerbung Ludwigs war aber die Dornenkrone die Christus am Tag seiner Kreuzigung getragen haben soll Ihm kamen dabei die finanziellen Note des lateinischen Kaisers von Konstantinopel Balduin II von Courtenay zugute der 1239 in Frankreich war 27 Ludwig kaufte ihm die Dornenkrone ab die einst durch die heilige Helena nach Konstantinopel gelangt war und nahm sie wenig spater in Villeneuve l Archeveque in Empfang von wo aus er und sein Bruder Robert sie barfuss und im Bussergewand nach Paris trugen Als Aufbewahrungsort fur die Leidenswerkzeuge Christi liess Ludwig die Sainte Chapelle bauen die 1248 eingeweiht wurde Der Abt von Vaux de Cernay verfasste eigens fur die Krone ein Officium Mit dem Besitz der Dornenkrone erlebte die Person Ludwigs wie auch das franzosische Konigtum im Allgemeinen eine Erhohung seines Prestiges Erzbischof Gautier von Sens glaubte dass Frankreich von Christus als Nachfolger Griechenlands Byzanz zum Ort der Verehrung seiner siegreichen Passion auserkoren wurde Papst Innozenz IV bescheinigte spater dass Ludwig von Christus mit dessen Krone gekront worden sei und beschrieb ihn als allerchristlichen Konig rex christianissimus Abbild Gottes imago Dei und Beschutzer der Kirche patronus ecclesiae 28 Im Jahre 1241 kaufte Ludwig dem lateinischen Kaiser zusatzlich den Heiligen Schwamm den die romischen Soldaten in Essig getrankt und anschliessend an den Mund Christi gehalten hatten und die Heilige Lanze des Longinus ab Weiterhin erwarb er von der Abtei Saint Maurice d Agaune mehrere Reliquien von 24 Martyrern der Legion des Heiligen Mauritius und liess fur sie in Senlis eine neue Kirche bauen Haretiker Unglaubige und Juden Bearbeiten In seinem religiosen Eifer betrachtete sich Ludwig in seiner Eigenschaft als Konig auch als Bekampfer der Feinde des Glaubens womit Haretiker Unglaubige und Juden zu verstehen waren Als grosste Bedrohung sah er die Katharer an fur deren Bekampfung er den Aufbau der Inquisition vorantrieb Gegenuber Unglaubigen Muslime Mongolen betrachtete Ludwig neben dem Kreuzzug die Bekehrung als das geeignete Mittel Wahrend seines Kreuzzuges in Agypten ordnete er beispielsweise in Damiette an die Zivilbevolkerung mit Zwangstaufen fur den christlichen Glauben zu gewinnen statt zu toten Diese Massnahmen hatten allerdings ebenso wenig Erfolg wie die Versuche die Mongolen auf diplomatischem Weg zu bekehren nbsp Die Israeliten werden aus Hai vertrieben Abbildung aus der Kreuzfahrerbibel deren Auftraggeber vermutlich der heilige Ludwig war New York Pierpont Morgan Library Nahezu obsessiv war Ludwigs Haltung zu den Juden in seinem Konigreich Um sie von ihrem vermeintlichen Irrglauben zu reinigen fuhrte er erstmals in der Geschichte Frankreichs staatlich organisierte Massnahmen durch Wahrend seiner gesamten Regierungszeit erliess er mehrere Ordonnanzen die gezielt gegen die Geldwechselwirtschaft gerichtet waren und damit besonders die wirtschaftlichen Lebensgrundlagen der Juden angriffen Die Geldwirtschaft der Juden betrachtete Ludwig als Gift eines Skorpions der sein Konigreich lahme 29 Ideologisch begann Ludwig die Bekampfung des Judentums am 3 Marz 1240 mit der landesweit durchgefuhrten Beschlagnahmung des Buchs Talmud als einer angeblich gotteslasterlichen Schrift die gegenuber Jesus und der Jungfrau Maria blasphemisch sei Trotz eines rhetorischen Sieges judischer Gelehrter bei einem am 12 Marz 1240 einberufenen Streitgesprach ordnete Ludwig die weitere Verbrennung des Talmuds an Mehrere Tausend Exemplare wurden 1242 in Paris bei einem Autodafe vernichtet Trotz einer 1247 ergangenen Aufforderung des Papstes die Verbrennungen einzustellen wurde der Talmud und sein Besitz in den nachsten Jahren weiter verfolgt 1252 erfolgte schliesslich eine Anordnung zur Verbannung aller Juden aus Frankreich Der Ubertritt Konversion zum Christentum sollte ihnen dabei als einzige Moglichkeit gelassen werden der Ausweisung zu entgehen Dieses Dekret wurde wenige Jahre spater um die Moglichkeit erganzt sich durch eine Zuwendung an den koniglichen Schatz von dieser Verbannung freizukaufen So eine Massnahme wurde allerdings erst unter Ludwigs Enkel Philipp dem Schonen erstmals erfolgreich durchgefuhrt Deshalb wurden die Juden 1269 dazu verpflichtet sich durch ihre Kleidung kenntlich zu machen in Anwendung einer Empfehlung des Vierten Laterankonzils von 1215 Fur die Manner war dies eine kreisformige Scheibe die Rouelle die auf der Brust befestigt werden musste fur die Frauen eine besondere Haube Dazu ist allerdings anzumerken dass Ludwig die Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung seiner Massnahmen ablehnte Als es zum Beispiel im Anjou zu Pogromen gegen die Juden durch die lokale Bevolkerung kam liess Ludwig die Verantwortlichen verurteilen und hinrichten 30 Dennoch bleibt festzuhalten dass Ludwigs Vorgehen den Anfang einer offentlichen Denunziation der Juden und eines staatlich geforderten Antijudaismus in Europa markiert Der Heilige BearbeitenHeiligsprechung Bearbeiten Bereits nach Ludwigs Tod beauftragte Papst Gregor X den koniglichen Beichtvater Geoffroy de Beaulieu mit dem Sammeln von Zeugnissen die als Grundlage fur ein Kanonisierungsverfahren dienen sollten In der zusammengestellten Vita gelangte Beaulieu zu der Auffassung dass Ludwig als Heiliger anerkannt werden sollte Er erkannte in dem Konig einen neuen Josia der den Tempel habe instand setzen lassen die Dirnen verbannt das Gesetzbuch Mose Deuteronomium wiederentdeckt und damit den Bund mit Gott erneuert habe Weiterhin wies er darauf hin dass Ludwig wie einst Josia gegen den Pharao bei Megiddo im Kampf gegen die Feinde des Glaubens das Martyrium erreicht habe 31 Unabhangig davon beauftragte der Papst den Kardinal Simon de Brie der ein Kanzler Ludwigs gewesen war mit weiteren Ermittlungen in Frankreich Nach dem Tod Gregors X wurde der Prozess bedingt durch die Kurze der darauffolgenden Pontifikate unterbrochen Erst nachdem Simon de Brie 1281 als Martin IV selber zum Papst gewahlt wurde kam es zum entscheidenden Durchbruch Er liess von 1282 bis 1283 mehr als dreihundert Zeugen darunter Philipp III Karl von Anjou und Joinville befragen und liess mehrere durch den Konig bewirkte Wunder recherchieren von denen sechzig aktenkundig gemacht wurden Der Tod Martins IV brachte das Verfahren jedoch erneut ins Stocken doch erreichte Philipp der Schone bei Papst Bonifatius VIII die Wiederaufnahme Mit der Veroffentlichung der Bulle Gloria Laus am 11 August 1297 in Orvieto wurde Ludwig heiliggesprochen Dieser Akt stellte ein diplomatisches Entgegenkommen des Papstes zu Philipp dem Schonen dar nachdem sich beide im Jahr zuvor zerstritten hatten Verehrung Bearbeiten nbsp Nicolas Dupuy Die Apotheose des heiligen Ludwig Ludwig bietet Christus im Gegenzug fur den Erhalt der Dornenkrone die Kroninsignien Frankreichs an 1694 Ol auf Leinwand 220 350 cm Geschenk Konig Ludwigs XIV an die Pfarrei St Ludwig in SaarlouisLudwig wurde schon zu Lebzeiten von seinen Zeitgenossen als Heiliger verehrt was sich nach seiner offiziellen Kanonisation noch verstarkte Dem Prestige der kapetinischen Dynastie verhalf er zu zusatzlichem Ansehen und er festigte ihre Legitimation als Nachfolger der Karolinger Insgesamt avancierte Ludwig zu einem franzosischen Nationalheiligen dem nach ihm nur noch Jeanne d Arc an Bedeutung gleichkam Besonders stark war die Verehrung des heiligen Ludwig unter der Herrschaft der Bourbonen die sich direkt auf ihn beriefen Zum sichtbaren Ausdruck gebracht wurde diese Verehrung unter anderem in der Namensgebung der franzosischen Herrscher dem Bau der Kathedrale Saint Louis in Versailles dem Bau der St Ludwigskirche in der neugegrundeten Festungsstadt Sarre Louis der Rekatholisierung der Saarbrucker Johanneskirche unter dem Zweitpatrozinium des heiligen Ludwig 32 oder in den Stiftungen des Ordre royal et militaire de Saint Louis und des Verdienstordens des Heiligen Ludwig Unter der Regierung der Bourbonen wurden in Frankreich und seinen Kolonien mehrere Ortschaften nach Ludwig benannt die bekannteste ist dabei St Louis im US Bundesstaat Missouri Wahrend der Restauration wurde die Guillotinierung Ludwigs XVI 1793 als Reinkarnation des Martyriums Ludwigs IX betrachtet Heute gilt der heilige Ludwig neben dem heiligen Franz von Assisi und der heiligen Elisabeth von Thuringen als Patron der Franziskaner Ebenso gilt er als Patron mehrerer Stadte wie Paris Poissy Berlin Munchen oder Saarlouis Zusammen mit seinem Cousin Konig Ferdinand III von Kastilien 1252 hl 1671 ist Ludwig der letzte heiliggesprochene Konig Reliquien Bearbeiten nbsp Reliquien des heiligen Ludwig in San Domenico BolognaBereits unmittelbar nach Ludwigs Tod bei Tunis geriet dessen Bruder Karl von Anjou mit Philipp III in einen Streit um den Ort der Beisetzung des koniglichen Leichnams Man erzielte schliesslich den Kompromiss dass das Fleisch durch ein Bad in einer Wein Essig Losung von den Knochen gelost werden und Karl die Organe seines Bruders erhalten wahrend Philipp III die Gebeine mit nach Frankreich nehmen sollte Wahrend des Trauerzugs durch Italien uber den Mont Cenis bis nach Paris wurden die ersten drei Wunder festgehalten allerdings starben auf dieser Reise auch Ludwigs Bruder Alfons und dessen Frau sowie die Tochter Isabella und deren Ehemann Theobald II von Navarra Nach der Ankunft in Paris wurden die Gebeine am 22 Mai 1271 in der Abtei von Saint Denis bestattet Anlasslich der Erhebung Ludwigs zum Heiligen wurden sie am 25 August 1298 feierlich aus dem Grab gehoben und fortan in einen Schrein hinter dem Hochaltar der Abtei gelegt 1306 wurde mit der Erlaubnis Papst Clemens V und unter Protest der Monche von Saint Denis der Schadel in die Sainte Chapelle uberfuhrt und in einem eigenen Schrein neben der Dornenkrone aufbewahrt Eine Rippe wurde der Kathedrale von Notre Dame gegeben Konig Philipp der Schone schenkte der Basilika San Domenico in Bologna ein Reliquiar seines Grossvaters Konig Haakon V von Norwegen erwarb mehrere Finger fur eine neue Kirche in Tysnes Konigin Blanche von Schweden erhielt Reliquien fur eine der heiligen Birgitta geweihten Kirche in Vadstena ebenso wie 1378 Kaiser Karl IV fur den Veitsdom in Prag 1430 bekam der bayrische Herzog Ludwig VII der Bartige einige Reliquien fur seine Residenz Ingolstadt geschenkt Wahrend der franzosischen Revolution wurden die Ludwigsschreine in Saint Denis und Sainte Chapelle zerstort und ihr Inhalt ging verloren somit ist Notre Dame die einzige Kirche die noch uber eine Reliquienquelle verfugt 1926 wurde ein Stuck an Montreal vergeben und nach dem Zweiten Weltkrieg schenkte der Erzbischof von Paris Maurice Feltin der Sankt Ludwigs Kirche in Berlin Wilmersdorf geweiht 1897 eine Reliquie Die Organe Ludwigs wurden von Karl von Anjou auf Sizilien in der Kathedrale von Monreale bestattet der fur den Ort zwei Wunder beanspruchte die aber nicht anerkannt wurden Unklar ist wo das Herz Ludwigs verblieb da keine Aufzeichnungen daruber erhalten sind 33 Die Organe blieben mehrere Jahrhunderte in Monreale bevor sie der letzte Bourbonenkonig von Sizilien Franz II auf der Flucht vor den Truppen Garibaldis 1860 zuerst mit nach Gaeta und Rom und anschliessend mit in sein Exil nach Garatshausen nahm Dort stiftete Kaiser Franz Joseph den Reliquien einen Schrein doch Konig Franz vermachte sie testamentarisch dem Kardinal Lavigerie Der brachte sie nach Karthago dem Sterbeort Ludwigs wo sie in der 1890 geweihten Kathedrale St Louis einen neuen Aufbewahrungsort bekamen Nach der Unabhangigkeit Tunesiens 1956 wurden sie in die Sainte Chapelle ubergefuhrt Familiares BearbeitenVorfahren Bearbeiten Ludwig VII der Jungere 1120 1180 Adele von Champagne 1140 1206 Balduin V von Hennegau 1150 1195 Margarete I von Flandern 1145 1194 Sancho III von Kastilien 1133 1158 Blanka von Navarra 1157 Heinrich II Plantagenet 1133 1189 Eleonore von Aquitanien 1122 1204 Philipp II August 1165 1223 Isabelle von Hennegau 1170 1190 Alfons VIII von Kastilien 1155 1214 Eleonore Plantagenet 1161 1214 Ludwig VIII der Lowe 1187 1226 Blanka von Kastilien 1188 1252 Ludwig IX der Heilige 1214 1270 Nachfahren Bearbeiten nbsp Denkmal fur den heiligen Ludwig und seine Frau Margarete am Ludwigkirchplatz in Berlin WilmersdorfDie Kinder von Ludwig IX und Margarete von der Provence sind Blanche 4 Dezember 1240 29 April 1243 Isabelle 2 Marz 1242 27 April 1271 1255 Konig Theobald II von Navarra 1238 4 Dezember 1270 als Theobald V Graf der Champagne Ludwig 21 oder 24 Februar 1244 11 Januar 1260 Philipp III der Kuhne 3 April 1245 in Poissy 5 Oktober 1285 spaterer Konig von Frankreich Johann 1246 10 Marz 1247 Johann Tristan 8 April 1250 3 August 1270 Graf von Nevers und Valois Peter 1251 6 April 1283 Graf von Alencon Blanche 1253 17 Juni zwischen 1320 und 1323 1268 Infante Ferdinand de la Cerda 1255 1275 Margarete 1255 1271 1270 Herzog Johann I von Brabant 1294 Robert 1256 7 Februar 1317 Graf von Clermont en Beauvaisis Stammvater des Hauses Bourbon Agnes 1260 19 Dezember 1325 oder 1327 1273 Herzog Robert II von Burgund 1306 Die Chronisten und Enseignements BearbeitenJean de Joinville Adliger Amtstrager am Hofe Ludwigs des Heiligen Berichtet ausfuhrlich in Le Livre des saintes paroles et des bons faits de nostre saint roi Louis heute unter dem Titel Vie de Saint Louis bekannt uber das Leben des Konigs Er war der erste Laie der eine Biographie uber einen Heiligen schrieb Geoffroy de Beaulieu Dominikaner und Beichtvater des Konigs Seine Vita et sancta conversatio piae memoriae Ludovici quondam regis Francorum gab den Anstoss zur Heiligsprechung Ludwigs Guillaume de Chartres Dominikaner und Kapelan des Konigs wahrend des Kreuzzuges nach Agypten Blieb im Umfeld des Hofes und nahm am Kreuzzug gegen Tunis teil Schrieb ein Libellus uber den Konig und erganzte das Werk Beaulieus Guillaume de Saint Pathus Franziskaner war Beichtvater der Konigin Margarete und nach ihrem Tod der ihrer Tochter Blanche In sein La Vie et les Miracles de Monseigneur Saint Louis beschreibt er besonders Ludwigs Alltagsleben und dokumentiert einige Wunder Guillaume de Nangis Archivar in Saint Denis Schrieb eine Weltchronik Chronicon in der er sich besonders Ludwig dem Heiligen widmete Vita Sancti Ludovici IX Weitere zeitgenossische Chronisten die uber Ludwig berichteten waren unter anderem Salimbene von Parma Matthaus Paris Primat von Saint Denis und der anonyme Menestrel von Reims Ludwig selbst verfasste zwei Fassungen eines Furstenspiegels die Enseignements welche er seinen Kindern Philipp III und Isabella hinterliess Die sehr intim gehaltene Sprache dieser Texte lasst darauf schliessen dass Ludwig sie personlich niedergeschrieben hatte vermutlich unmittelbar vor dem Aufbruch zu seinem letzten Kreuzzug Darin mahnt er seine Kinder zu einem gottgefalligen Lebens und Herrschaftswandel an Philipp solle in seinem Handeln als Konig die Liebe seines Volkes gewinnen da nur dies einen guten Konig ausmache Ludwig wolle lieber den Thron in der Hand eines Schotten aus Schottland wissen als dass Philipp das Land schlecht regiere An seinen Sohn gerichtet fugte Ludwig ausserdem eine Morallehre des Krieges an in der er den Krieg grundsatzlich als schlecht erachte da dessen Opfer vor allem die armen Menschen seien Ein Konig solle sich vor der Erklarung eines Krieges stets gut und lange beraten lassen und abwagen ob uberhaupt triftige Kriegsgrunde vorliegen Seiner Tochter empfahl Ludwig Bescheidenheit bei Kleidung und Schmuck und ermahnte sie zum Gehorsam gegenuber ihrem Mann und ihren Eltern Beiden Kindern aber gab er als hochste Tugend die Liebe und Dankbarkeit zu Gott an welche sich in einem Leben ohne Sunde aussern und die allem anderen ubergeordnet sein sollten Dabei hob er die Pflichten zur Frommigkeit und Barmherzigkeit hervor und empfahl eine regelmassige Beichte die Teilnahme an der Messe das Gebet und Freigiebigkeit bei Almosen fur die Armen Die Enseignements wurden erstmals 1912 herausgegeben von Henri Francois Delaborde 34 Viele der oben genannten Chronisten haben Texte aus den Enseignements in ihren Werken einfliessen lassen Sie wurden aus den mehrheitlich lateinischen Urtexten von David O Connell rekonstruiert 35 Die Enseignements Ludwigs des Heiligen bilden den zweiten uberhaupt von einem Konig verfassten Furstenspiegel nach dem des Konigs Stephan I des Heiligen von Ungarn mit dem sie oft verglichen werden Anmerkungen Bearbeiten Heute ein Vorort von Tunis vgl Ludwig IX von Frankreich im Okumenischen Heiligenlexikon Dieser Beiname wurde zum Beispiel in der Chronik eines Spielmannes der dem Prinzen Alfons von Poitiers gedient hatte verwendet Ein Fragment dieser Chronik ist in den Recueil des Historiens des Gaules et de la France Bd XXIII S 146 enthalten Bibliotheque nationale de France Paris Joinville II 10 hrsg von Ethel Wedgwood 1906 Joinville III 3 hrsg von Ethel Wedgwood 1906 Joinville III 4 hrsg von Ethel Wedgwood 1906 M Boulet Sautel Jean de Blanot et la conception du pouvoir royal au temps de Louis IX 1976 Papst Honorius III verbat 1218 der Universitat von Paris das romische Recht zu lehren Papst Gregor IX gestattete es jedoch 1235 der Universitat von Orleans Joinville I 11 hrsg von Ethel Wedgwood 1906 Die heute in Vincennes zu sehende Eiche wurde erst im 20 Jahrhundert gepflanzt gilt aber in der allgemeinen Vorstellung immer noch als die Eiche des heiligen Ludwig Montesquieu Vom Geist der Gesetze XXVIII 38 Joinville II 4 hrsg von Ethel Wedgwood 1906 Nangis Chronicon S 399 401 Parker Library Corpus Christi College Cambridge MS 16 fol 4r Kenneth Meyer Setton The Papacy and the Levant 1204 1571 In Memoirs of the American Philosophical Society 1976 Ludwig IX unterrichtete das Kardinalskollegium im Fruhjahr 1270 uber die Unionsplane Kaiser Michaels VIII Palaiologos Siehe dazu den Brief des Kollegiums datiert auf den 15 Mai 1270 an den apostolischen Legaten in Frankreich Raoul de Grosparmy datum Viterbii idibus Maii A D MCCLXX Apostolica Sede vacante In Luke Wadding Annales Minorum IV ed Quaracchi 1931 Louis Brehier Une Ambassade byzantine au camp de Saint Louis devant Tunis aout 1270 In Melanges offerts a M Nicolas Jorga Paris 1933 M Mollat Le passage de Saint Louis a Tunis Sa place dans l histoire des croisades in Revue d histoire economique et sociale 1972 Joinville IV 4 hrsg von Ethel Wedgwood 1906 J LeGoff Ludwig der Heilige Teil I Kapitel 4 Guillaume de Saint Pathus bestatigte diese Legende in seiner Vita Jean Louis Flandrin Un temps pour embrasser 3 Teil Kap 6 Beaulieu Vita et sancta conversatio piae memoriae Ludovici quondam regis Francorum S 10 Vermutlich war auch seine Mutter die Auftraggeberin Saint Pathus La Vie et les Miracles de Monseigneur Saint Louis J LeGoff Ludwig der Heilige Teil III Kapitel 8 S 719 Saint Pathus La Vie et les Miracles de Monseigneur Saint Louis S 118 Nangis S 320 bis 326 L Wadding Annales Minorum Band II 1931 Wahrend der Abwesenheit Kaiser Balduins II in Frankreich hatten dessen Barone die Dornenkrone bereits an Venedig verkauft Um diplomatische Schwierigkeiten mit Frankreich zu vermeiden erkannte Venedig aber ein Vorverkaufsrecht an Ludwig IX an Die Krone wurde auf den Seeweg nach Venedig gebracht wo sie einige Tage fur die Bevolkerung zur Besichtigung freigegeben wurde Danach wurde sie auf dem Land unter dem Schutz eines Geleites das Kaiser Friedrich II gestellt hatte nach Frankreich gebracht siehe dazu Robert Branner St Louis and the Court Style in Gothic Architecture Zwemmer 1986 L Aurigemma Le Signe zodiacal du scorpion dans les traditions occidentales de l Antiquite greco latine a la Renaissance Paris 1976 G Nahon Les ordonnances de Saint Louis S 23 Die offizielle Anerkennung als Martyrer wurde Ludwig IX allerdings verwehrt Johann Peter Muth Pfarrgeschichtliche Bilder der katholischen Pfarreien St Johann und Saarbrucken zum 150jahrigen Jubilaum der Einweihung der jetzigen Pfarrkirche von St Johann St Johann an der Saar 1908 S I V und S 28 31 Le Goff Ludwig der Heilige Teil I Seite 272 1843 wurden bei Restaurierungsarbeiten in der Sainte Chapelle neben dem Altar Fragmente eines Herzens gefunden Die Frage ob es sich um das Herz Ludwigs IX handelt wird kontrovers diskutiert Henri Francois Delaborde Le texte primitif des enseignements de Saint Louis a son fils Paris 1912 David O Connell The teachings of Saint Louis Chapel Hill 1972 franzosische Herausgabe Les propos de Saint Louis 1974 Literatur BearbeitenLouis Sebastien Le Nain de Tillemont La Vie de Saint Louis roi de France Hrsg von J de Gaulle in 6 Banden Paris 1847 1851 William Chester Jordan Louis IX and the challenge of the crusade A study in rulership Princeton 1979 Antoine F de Levis Mirepoix Saint Louis roi de France Paris 1970 Regine Pernoud Le siecle de Saint Louis Paris 1970 Gerard Sivery Saint Louis et son siecle Paris 1983 Ernst Pulsfort Ludwig IX der Heilige In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 364 366 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Alain Saint Denis Le siecle de Saint Louis Paris 1994 Jacques Le Goff Ludwig der Heilige Klett Cotta Stuttgart 2000 ISBN 3 608 91834 5 Dirk Reitz Die Kreuzzuge Ludwigs IX von Frankreich 1248 1270 Lit Munster 2005 ISBN 3 8258 7068 5 zugleich Dissertation TU Darmstadt 2004 Sindy Schmiegel Gerechtigkeitspflege und herrscherliche Sakralitat unter Friedrich II und Ludwig IX Herrschaftsauffassungen des 13 Jahrhunderts im Vergleich Dissertation an der Universitat Passau 2007 Volltext PDF 330 Seiten 2 2 MB Anja Rathmann Lutz Images Ludwigs des Heiligen im Kontext dynastischer Konflikte des 14 und 15 Jahrhunderts Orbis mediaevalis Band 12 Akademie Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 05 004660 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig IX Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ludwig IX im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek The Memoirs of the Lord of Joinville A new English Version englische Ubersetzung des Vie de Saint Louis von Ethel Wedgwood New York 1906 Website der Pfarrei Sankt Ludwig Berlin WilmersdorfVorgangerAmtNachfolgerLudwig VIII der LoweKonig von Frankreich nbsp 1226 1270Philipp III der KuhneNormdaten Person GND 118729411 lobid OGND AKS LCCN n79055295 NDL 00865799 VIAF 89182909 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwig IX ALTERNATIVNAMEN Ludwig der Heilige Louis IX Saint LouisKURZBESCHREIBUNG Konig von Frankreich 1226 1270 GEBURTSDATUM 25 April 1214GEBURTSORT PoissySTERBEDATUM 25 August 1270STERBEORT Karthago Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig IX Frankreich amp oldid 237464016