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Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht allgemeinverstandlich formuliert Die Mangel sind unter Diskussion Vertrag von Paris 1259 beschrieben Wenn du diesen Baustein entfernst begrunde dies bitte auf der Artikeldiskussionsseite und erganze den automatisch erstellten Projektseitenabschnitt Wikipedia Unverstandliche Artikel Vertrag von Paris 1259 um Erledigt 1 Der am 4 Dezember 1259 verkundete Vertrag von Paris zwischen Heinrich III Konig von England und Ludwig IX von Frankreich sollte die langjahrigen territorialen Streitigkeiten beilegen die seit der Bildung des sogenannten angevinischen Reiches unter Konig Heinrich Plantagenet von England hundert Jahre zuvor entstanden waren Urkunde des Vertrags von Paris Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Anbahnung der Verhandlungen zu Weihnachten 1254 3 Verlauf der Verhandlungen 4 Vertragsabschluss 5 Rechtliche Folgen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenHeinrich Plantagenet war es gelungen Herr von weiten Teilen Nord West und Sudwestfrankreich zu werden worauf es zu langjahrigen Kriegen mit dem franzosischen Konig Philipp II gekommen war der fur diese Gebiete Lehnsherr der englischen Konige war Philipp II war es schliesslich gelungen gegen Heinrichs Sohn Johann Ohneland im Franzosisch Englischen Krieg ab 1202 grosse Teile dieser Landereien zu erobern Die Niederlagen der englischen Konige fanden im franzosischen Sieg in der Schlacht bei Bouvines 1214 ihren vorlaufigen Hohepunkt der die englische Krone auf dem Festland betrachtlich schwachte Die franzosische Position wurde unter Ludwig VIII durch den Franzosisch Englischen Krieg von 1224 bis 1225 weiter ausgebaut Die Herrschaft der Plantagenet in Frankreich wurde auf die Gascogne und Bordeaux zuruckgeworfen Ruckeroberungsversuche von Johanns Sohn Heinrich III 1230 Frankreichfeldzug Heinrichs III 1230 und 1242 Saintonge Krieg blieben erfolglos Anbahnung der Verhandlungen zu Weihnachten 1254 Bearbeiten1253 hatte der englische Konig eine Expedition in seine verbliebenen franzosischen Besitzungen in der Gascogne unternommen um dort eine Revolte niederzuschlagen Im nachsten Jahr wollte er nicht von Sudfrankreich aus mit dem Schiff zuruckreisen Stattdessen bat er den franzosischen Konig Ludwig IX um die Erlaubnis durch Frankreich bis zur Kuste des Armelkanals zu reisen und von dort mit dem Schiff nach England uberzusetzen Der franzosische Konig erlaubte dies sofort Heinrich III wurde von seiner Frau Eleonore von der Provence begleitet deren alteste Schwester Margarete mit dem franzosischen Konig verheiratet war In Chartres trafen sich die beiden Konigspaare zum ersten Mal Von dort zog das englische Konigspaar weiter nach Paris wo es prachtig empfangen wurde Auch Beatrix von Savoyen die Schwiegermutter der beiden Konige und weitere Verwandte aus Savoyen waren nach Paris gekommen Weihnachten 1254 wurde als Familientreffen in Paris gefeiert bei dem Rivalitaten und Abneigungen zur Seite traten 1 Der personliche Kontakt zwischen den beiden Konigen ebnete den Weg fur weitere Verhandlungen um den jahrzehntealten Konflikt zwischen den beiden Reichen beizulegen 2 Verlauf der Verhandlungen BearbeitenBereits in der Gascogne hatte der englische Konig den Plan gefasst mit Unterstutzung des Papstes das Konigreich Sizilien fur seinen jungeren Sohn Edmund zu erobern 1257 war der tollkuhne Plan immer noch nicht umgesetzt worden Papst Alexander IV drangte den englischen Konig Frieden mit dem franzosischen Konig zu schliessen um so ein Heer zur Eroberung Siziliens durch Frankreich zu fuhren Im Fruhjahr 1258 fuhrte eine englische Delegation unter ihnen Simon de Montfort Hugh Bigod und Peter von Savoyen in Paris Verhandlungen uber einen Frieden Zugleich waren auch Abgesandte des Papstes sowie Vertreter des romisch deutschen Konigs Richard von Cornwall einem Bruder des englischen Konigs in Paris In den Verhandlungen ging es nicht nur um die endgultige Beilegung des Konflikts zwischen England und Frankreich sondern auch um den Versuch ein internationales Bundnis zum Kampf gegen die Staufer in Sizilien zu gewinnen Bis Ende Mai waren die wesentlichen Bedingungen fur einen Friedensschluss geklart Der Abschluss des Friedens wurde dann jedoch durch Simon de Montfort verzogert der nun seine eigenen Anspruche auf Familienbesitzungen in Frankreich erneuerte 3 1259 liefen weitere Verhandlungen die von englischer Seite vom Earl of Gloucester von Simon de Montfort und von Peter von Savoyen gefuhrt wurden 4 Im Dezember 1259 verzichtete Montfort schliesslich auf seine vom franzosischen Konig beschlagnahmten Guter Fur die Koalition gegen Sizilien kam der Vertrag von Paris aber zu spat denn bereits im Dezember 1258 hatte der Papst den Anspruch des englischen Prinzen Edmund auf Sizilien widerrufen 5 Vertragsabschluss BearbeitenDer Grund warum Ludwig IX in dem Vertrag dem englischen Konig erlaubte einen Teil der verlorenen Gebiete zuruckzuerhalten ist nicht unstrittig Neilland gibt an dass der englische Konig fur Frankreich als Vasall einen grossen Nutzen zu haben schien um zukunftig massgeblichen Einfluss auf die englische Aussenpolitik zu nehmen Der englische Konig Heinrich III sah sich dagegen in England einer machtigen Adelsopposition gegenuber die wesentliche Teile der Regierungsgewalt ubernommen hatte Ein aussenpolitischer Erfolg wie ein Frieden mit Frankreich wurde seine Stellung festigen Er sollte zunachst die Rechte und Pflichten uber die Diozesen Limoges Catur und Pierregort erhalten Sauve les choses qui li Rois de France ne peut metre hors de sa maine par lettre de lui ou de ses Ancesseurs Ausserdem erhalt er die Rechte fur das sudliche Quercy und das Gebiet Saintonge sudlich des Flusses Charente In diesem Absatz wird auch der zukunftige Status von Aquitanien festgehalten das der englische Konig nun als Herzogtum Aquitanien als Lehen des franzosischen Konigs hielt Li Rois de France donra al Roi de Angleterre ou a ses heires en siez ou en domaines li Rois de Angleterre amp si heirs seront homage lige au Rois de France amp a ses heires Rois de France Et ausi de Bordiaus amp de Baion amp de Gascoigne amp tendra de lui com Pers de France amp Dux de Aquitaigne Im Gegenzug gab Heinrich III fur sich und all seine Nachkommen Anspruche auf die Normandie das Anjou die Touraine und das Poitou auf Dem franzosischen Konig Ludwig IX musste er den Lehnseid schworen Neben den Gebietsrechten die so geregelt wurden gab es aber auch einen Abschnitt uber eine finanzielle Entschadigung an Heinrich III Er sollte von Ludwig IX eine Geldzahlung erhalten die dem Unterhalt von 500 Rittern uber zwei Jahre entsprach Vermutlich wollte Heinrich III diese Summe fur die Eroberung Siziliens einsetzen Allerdings gab die Formulierung im Vertrag auch den Baronen les hauz homes de la terre ein Mitbestimmungsrecht uber die Geldsummen Ludwig IX wollte den Vertrag nicht annehmen bis ihm Heinrich III den Lehnseid schwor Ausserdem wartete er bis alle Familienmitglieder der Plantagenets die Anspruche auf weitere Gebiete in Frankreich ablegten Speziell die Schwester von Heinrich III Eleanor weigerte sich einen Eid zu leisten Heinrich III sah sich dazu gezwungen einen Teil des versprochenen Geldes als Sicherheit in Verwahrung zu geben Daraufhin lenkte Eleanor ein und Ludwig IX stimmte einer Ratifikation und der Publikation zu In einer feierlichen Prozedur im Obstgarten des koniglichen Palastes in Paris kniete der englische vor dem franzosischen Konig nieder und schwor ihm Hommage was den personlichen Charakter des Eides noch hervorhob Rechtliche Folgen BearbeitenDies fuhrte zu einem rechtlichen Problem Malcom Vale bemerkt zu diesem Lehnsverhaltnis Two sovereigns of equal authority were put on an unequal footing because one of those sovereigns held land from another Der englische Konig war dem franzosischen zur Treue verpflichtet und damit auch zum Waffendienst d h zu einem Aufgebot an wehrfahigen Mannern im Vasallengebiet Hochst problematisch konnte dies werden wenn der Konig von England als Souveran mit einem Herrscher verbundet war mit dem der franzosische Konig sich im Krieg befand und gegen den er die Pflichten des englischen Konigs einfordern konnte Daneben gab es aber auch inhaltliche Ungenauigkeiten so z B die Bestimmung uber das Agenais Dieses Gebiet sollte erst nach einem kinderlosen Tod seiner momentanen Besitzer an England zuruckfallen Obwohl der Vertrag so von beiden Seiten akzeptiert worden war verzogerte sich die Umsetzung der franzosischen Abmachung bis zum Jahr 1273 da Alfons ein Bruder von Ludwig IX als Graf von Poitiers noch Herr der Saintonge war Erst nach seinem kinderlosen Tod 1271 raumten die Franzosen dieses Gebiet Zudem stiess der Vertrag auf beiden Seiten nicht auf ungeteilte Zustimmung Ein Teil der Englander sah die franzosischen Eroberungen weiterhin als widerrechtlich an und den Vertrag vor allem die endgultige Aufgabe der Normandie damit als eine Schmach Die Franzosen hingegen glaubten dass der Lehnseid Heinrichs III zu teuer erkauft worden sei Nach dem Tod Heinrichs III und Ludwig IX lag es an Heinrichs Sohn Eduard I von England den Vertrag von 1259 mit Ludwigs Sohn Philipp III zu erneuern In diesem neu aufgesetzten Werk zeigt die konditionale Form die Eduard I gegenuber Philipp III gebraucht erhalten soll dass die Vereinbarungen von 1259 noch nicht erfullt waren Eine endgultige vertragliche Losung schien erst mit einem weiteren Vertragswerk im Bereich des Moglichen zu liegen das 1286 auch zustande gekommen ist Diesem Vertrag ging der zu befurchtende Fall voraus dass der englische Konig gezwungen sein konnte gegen einen Verbundeten mit dem Frankreich im Krieg lag vorzugehen 1275 kam es zwischen Frankreich und Kastilien zum Krieg ausgelost durch Streitigkeiten uber Navarra England hatte mit dem Konigreich Kastilien aber schon unter Heinrich III 1254 eine Allianz geschlossen Der kastilische Konig Alfons X wandte sich an Eduard I und verlangte von ihm Unterstutzung Dieser sagte ihm bedingt Unterstutzung zu er wurde allerdings aufgrund seines Treueeides nichts gegen den franzosischen Konig unternehmen Stattdessen bot er sich in diesem Konflikt als Vermittler an um sich so aus seiner komplizierten Lage zu befreien Der Tod Alfons X und die auf Aragon gelenkte Aufmerksamkeit Philipps III liessen Eduard I nur fur einen kurzen Moment aufatmen Denn schon bahnte sich derselbe Fall in einem franzosisch aragonesischen Konflikt an Auch hier konnte Edward sich nicht gegen seinen Lehnsherrn stellen er konnte nur versuchen seine Bundnispflichten so langsam wie moglich zu erfullen Bemerkenswert ist hierbei das Verhalten der Gascogne Der Seneschall Jean I de Grailly reagierte auf eine Truppenanfrage von Eduard I zwar positiv da ihm nicht bekannt war dass die Truppen fur den franzosischen Konig gedacht waren Aber nach Beendigung der Krise wurden Zweifel laut ob der englische Konig dem franzosischen solche feudale Dienste wirklich leisten sollte 1285 wohl kurz bevor Eduard I sich nach Frankreich hatte einschiffen mussen um die Armee Philipps III zu unterstutzen wurde zwischen Aragon und Frankreich der Konflikt beigelegt Kurz darauf starb Philipp III und sein Sohn Philipp IV der Schone bestieg den Thron Eduard I sah daraufhin die Moglichkeit den Vertrag von 1259 zu erneuern und die noch ausstehende Aushandigung der Saintonge durch die Franzosen durchzusetzen Doch enthalt der Vertragstext an der entscheidenden Stelle nicht das Konditional wie 1273 Dominus Rex Edwardus fecit homagium suum Domino Regi Franciae sub hiis verbis Jeo devint votre homa des terres que jeo tenez de vous de ces la solonc la forme de la Pees que fu fait entre noz Ancestres Eduard I erkannte damit praktisch formal den Status quo in den Gebieten an Die Bewohner der Gascogne waren allein schon uber den Vertragsschluss von 1259 nicht glucklich Denn das Land war seit 1202 nicht formal an einen Lehnseid gebunden Das fruhere Herzogtum Aquitanien war ein Teil der Grafschaft Poitou und obwohl beide Gebiete von 1063 bis 1202 unter der Aufsicht der Grafen von Poitou standen war die Gascogne fur sich eine Art autonome Region und sah sich als allodiales Gut ohne einen ubergeordneten franzosischen Herrscher Als Heinrich II von England Ludwig VII von Frankreich den Lehnseid fur die Region Poitou leistete war nach englischer Ansicht die Gascogne davon nicht betroffen Die franzosischen Herrscher aber waren bestrebt dieses Gebiet ihrem direkten Zugriff zu unterstellen es also dem Kronbesitz einzuverleiben Durch den Vertrag war es nun indirekt durch den englischen Konig an Frankreich gebunden worden Um die im Besitz der englischen Konige gebliebenen Gebiete kam es fortwahrend zu kleineren Auseinandersetzungen die zum Franzosisch Englischen Krieg von 1294 bis 1298 zum Krieg von Saint Sardos von 1323 bis 1325 und schliesslich mit zum Hundertjahrigen Krieg fuhrten Literatur BearbeitenP Chaplais The Making of the Treaty of Paris 1259 and the Royal Style In English Historical Review 67 1952 S 235 253 P Chaplais Essays in medieval diplomacy and administration The Hambledon Press London 1981 ISBN 0 9506882 2 3 Anne Curry The Hundred Years War St Martins Press New York 1993 ISBN 0 312 09142 7 Klaus van Eickels Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt Die englisch franzosischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung an der Wende vom Hoch zum Spatmittelalter Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 4261 2 Michel Gavrilovitch Etude sur le Traite de Paris de 1259 Paris 1890 R Neillands The Hundred Years War TJ Press 1990 H W Ridgeway Henry III 1207 1272 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 Malcolm Vale The Angevin Legacy 1250 1340 T J Press 1990 Einzelnachweise Bearbeiten Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 248 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 249 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 270 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 272 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 274 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Paris 1259 amp oldid 235558575