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Das sizilianische Abenteuer auch sizilische Abenteuer 1 englisch Sicilian affair oder Sicilian business war der Versuch des englischen Konigs Heinrich III fur seinen jungeren Sohn Edmund das Konigreich Sizilien zu erwerben Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Das Angebot von Innozenz IV 3 Die Bedingungen Papst Alexanders IV 4 Ungenugende Vorbereitungen des Konigs 5 Scheitern des Abenteuers im Parlament 6 Die Rolle der Savoyarden 7 Folgen 8 Bewertung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNach jahrelangen Konflikten zwischen Papst Innozenz IV und dem Stauferkaiser Friedrich II der auch Konig von Sizilien war war der Kaiser 1245 vom Konzil von Lyon auf Betreiben des Papstes fur abgesetzt erklart worden Um Unterstutzung im Kampf gegen seinen machtigen Gegner zu erhalten bot der Papst die Rechte an dem reichen Konigreich Sizilien das neben der Insel auch weite Teile Suditaliens umfasste zunachst Karl von Anjou einem Bruder des franzosischen Konigs an Als dieser das Angebot ablehnte wandte sich der Papst 1252 an Richard von Cornwall den Bruder des englischen Konigs Heinrich III Obwohl Heinrich III versuchte Richard zu uberreden auf das Angebot einzugehen lehnte auch dieser das riskante Angebot ab da das Konigreich Sizilien zunachst von Konig Konrad IV dem Sohn des 1250 gestorbenen Friedrichs II erobert werden musste Als der Papst sich im Dezember 1253 an Heinrich III selbst wandte zeigte dieser nun Interesse an dem Konigreich das er seinem zweiten damals neunjahrigen Sohn Edmund ubergeben wollte 2 Das Angebot von Innozenz IV BearbeitenDer Konig weilte zu dieser Zeit in seinen sudwestfranzosischen Besitzungen wo er Unruhen niederschlagen musste Im Februar 1254 nahm er in Bazas in der Gascogne das Angebot des Papstes an Am 6 Marz 1254 bot der mit den Verhandlungen betraute papstliche Nuntius in England Alberto di Parma Edmund offiziell Sizilien an was Papst Innozenz IV am 14 Mai in Assisi bestatigte Im Mai 1254 kam der junge Edmund zusammen mit seiner Mutter und seinem alteren Bruder Eduard ebenfalls in die Gascogne wo sie bis Dezember blieben Am 25 Mai befahl Heinrich III die Anfertigung eines Siegels fur Edmund als Konig von Sizilien Als der Papst vom Tod Konrads IV der am 21 Mai 1254 gestorben war erfuhr hoffte er auf rasche militarische Unterstutzung aus England Zwar hatte Friedrich II unehelicher Sohn Manfred fur seinen minderjahrigen Neffen Konradin die Regentschaft in Sizilien ubernommen doch der Papst glaubte dass angesichts eines wirklichen Gegenspieler der Staufer deren Herrschaft in Sizilien zusammenbrechen wurde Innozenz forderte den englischen Konig deshalb auf energisch rasch und kraftvoll zu handeln und Edmund mit einer starken Armee und ausreichenden finanziellen Mitteln nach Italien zu schicken Zwar hatte Heinrich III ab Beginn der 1250er Jahre begonnen einen Goldschatz zur Finanzierung seines geplanten Kreuzzugs ins Heilige Land anzusammeln In England waren im 13 Jahrhundert Silbermunzen ublich wahrend Goldmunzen ungewohnlich und selten waren Im Heiligen Land aber auch in Sizilien waren Goldmunzen dagegen ublich Der Konig verlangte dass Gebuhren und Strafen in Gold anstelle in Silber bezahlt wurden was sowohl fur die Geistlichkeit wie auch fur die weltliche Bevolkerung eine schwere Belastung darstellte Den Grossteil dieses Goldes hatte der Konig jedoch bereits fur die Expedition in die Gascogne aufgebraucht Dennoch waren die Unruhen dort nicht vollends niedergeschlagen so dass er auf weitere Hilfsgelder aus England angewiesen war Im Juni oder Juli 1254 muss der Konig in der Gascogne erneut Nuntius Alberto di Parma getroffen haben Dabei gestand der Konig dem papstlichen Gesandten offen dass er kaum die Mittel fur einen Feldzug nach Sizilien hatte weshalb er den Papst um die Gewahrung der Steuer eines Zehnten auf die englische Kirche bat Diese Steuer hatte der Papst dem Konig unlangst fur die Finanzierung seines Kreuzzugs gewahrt Der Konig hoffte nun diese Mittel fur den Feldzug nach Sizilien verwenden zu durfen dazu hoffte er dass ein Feldzug nach Sizilien den von ihm geleisteten Kreuzzugseid erfullen sollte Der Papst hatte dem englischen Konig bislang etwa 25 000 Unterstutzung fur die Eroberung Siziliens zugesagt Dies war allerdings wesentlich weniger als er zuvor Karl von Anjou angeboten hatte Diesem hatte er etwa 50 000 fur die Vorbereitungen des Feldzugs geboten weitere 50 000 bei einem Einmarsch in Sizilien und dann jahrlich 100 000 bis Sizilien erobert worden sei Alberto di Parma zogerte nun angesichts dieser Schwache des Konigs die Verleihung von Sizilien an Edmund zu erneuern Ohne konkrete Vereinbarungen mit dem Papst getroffen zu haben reiste Heinrich III Ende Oktober 1254 von der Gascogne uber Paris nach England wo er erst Anfang Januar 1255 eintraf Der Papst hatte vermutlich selbst schon zu diesem Zeitpunkt erkannt dass der englische Konig ihm kaum im Kampf gegen die Staufer helfen konnte Bei seinen Versuchen Verbundete gegen den Stauferregenten Manfred zu finden bereitete er dabei folgerichtig nicht diplomatisch die Ubertragung Siziliens an Edmund vor sondern liess die Verhandlungen in seinem Namen fuhren Die Bedingungen Papst Alexanders IV BearbeitenIm November 1254 kamen anstelle einer englischen Armee Peter D Aigueblanche der aus Savoyen stammende Bischof von Hereford sowie Henricus de Segusio Erzbischof von Embrun in Savoyen als Gesandte des englischen Konigs nach Italien Am 7 Dezember 1254 starb Papst Innozenz IV und sein Versuch die Herrschaft von Manfred uber Sizilien zu beenden brach zusammen Innozenz Nachfolger Papst Alexander IV versuchte zunachst eine Verstandigung mit Manfred Erst als dies scheiterte wandte er sich an den englischen Konig bzw an dessen Gesandte in Italien Mit ihnen schloss er am 9 April 1255 ein Abkommen das jedoch ganz anders gewichtet war als das Abkommen dass sein Vorganger Innozenz dem englischen Konig in Aussicht gestellt hatte Anstatt dem englischen Konig finanzielle Unterstutzung zu gewahren erwartete Alexander nun finanzielle Unterstutzung durch den englischen Konig Dieser sollte dem Papst die bislang entstandenen Kosten fur den Kampf gegen die Staufer erstatten die auf 135 541 Mark 90 360 beziffert wurden Edmund sollte Sizilien als Lehen des Papstes erhalten im Gegenzug sollte er dem Papst jahrlich 2000 Unzen Gold zahlen und ihn im Kriegsfall fur bis zu drei Monate mit 300 Rittern unterstutzen Da Edmund erst zehn Jahre alt war sollte Heinrich III an seiner Stelle dem Papst fur Sizilien huldigen nach Vollendung des 15 Lebensjahrs sollte Edmund diese Huldigung wiederholen Erst nach Entrichtung der verlangten Summe sollte der englische Konig eine Armee nach Sizilien fuhren durfen wobei er sich verpflichten sollte bis Michaelis also Ende September 1256 den Feldzug zu unternehmen Sollte der Konig diese Frist nicht einhalten wurde der Anspruch Edmunds auf Sizilien verfallen und der Papst konnte Heinrich III exkommunizieren sowie England unter das Interdikt stellen Diese hohen Forderungen waren klar von den Erfahrungen bestimmt die die Kurie aus den bisherigen Verhandlungen mit dem englischen Konig hatte besonders von den enttauschten Erwartungen von Innozenz IV der auf einen raschen und energischen Feldzug nach Sizilien gedrangt hatte Die strengen papstlichen Forderungen lassen vermuten dass die Kurie keine Hoffnung mehr auf eine tatsachliche Unterstutzung durch englische Truppen hatte Dafur erhoffte sich der Papst jedoch noch die finanzielle Unterstutzung durch den englischen Konig weshalb er ihm nun das Recht gewahrte den Zehnten der englischen Kirche fur die Zahlung der etwa 90 000 zu verwenden die der Papst erwartete Uberraschenderweise akzeptierten die englischen Gesandten und der englische Konig trotz der angespannten Finanzlage des Konigs das schier unmogliche Angebot Ungenugende Vorbereitungen des Konigs BearbeitenHeinrich III schien wirklich noch zu hoffen dass sein Sohn Konig von Sizilien werden konne Er begann deshalb wieder einen Goldschatz anzusammeln Dieser umfasste jedoch bis 1257 hochstens 3800 und war damit keineswegs fur einen Feldzug nach Italien ausreichend Da Edmund jedoch 1255 erst zehn Jahre alt war hatte sein Vater oder ein anderer machtiger Adliger fur ihn den Feldzug fuhren mussen Heinrich selbst war kein erfahrener Feldherr der einen Feldzug ins ferne Sizilien fuhren konnte Er hatte zwar selbst zwei Feldzuge nach Frankreich gefuhrt bei denen er aber vollig erfolglos geblieben war Bei seinem Feldzug im Saintonge Krieg 1242 war er sogar nur knapp einer Gefangennahme entkommen Gegen die Rebellion in der Gascogne ging er 1254 nur zogerlich vor und hielt sich ausser bei der Belagerung einer Burg von militarischen Operationen zuruck Als er das sizilianische Abenteuer plante erklarte er sich nie offen bereit selbst den Feldzug zu fuhren Dazu gab es logistische Probleme da die Englander auf dem Landweg nur schwer nach Sizilien gelangen konnten und auch auf dem Seeweg nur begrenzt Truppen nach Italien bringen konnten Deshalb hatte ein Grossteil des Heeres aus italienischen Verbundeten und in Italien angeworbenen Soldnern bestehen mussen Zwar war der englische Konig Richard Lowenherz bereits 1190 mit einer Flotte in Sizilien gelandet und hatte erfolgreich auf der Insel interveniert doch damals war er auf dem Weg zum Dritten Kreuzzug gewesen Dadurch hatte er die formelle Unterstutzung des franzosischen Konigs gehabt der ihm gestattet hatte seine Truppen von Marseille aus einzuschiffen In den 1250er Jahren bestand zwischen England und Frankreich jedoch nur ein bruchiger Waffenstillstand und Marseille und die Provence standen unter der Herrschaft von Karl von Anjou dem Papst Innozenz zuvor das Konigreich Sizilien angeboten hatte Karl hatte dieses Angebot 1253 abgelehnt wurde aber kaum einen englischen Prinzen unterstutzen an seiner Stelle nun Konig von Sizilien zu werden Heinrichs Wunsch seinem Sohn Edmund zum Konig zu Sizilien zu machen forderte jedoch seine Bereitschaft zu einem Ausgleich mit dem franzosischen Konig was schliesslich mit zum Abschluss des Vertrags von Paris 1259 fuhrte 3 Scheitern des Abenteuers im Parlament BearbeitenLetztlich verfugte der Konig weder uber ausreichend finanzielle Mittel fur das Unternehmen noch uber die erforderlichen militarischen Ressourcen Die einzige Moglichkeit die Mittel fur einen Feldzug nach Sizilien zu bekommen war fur Heinrich III das Parlament um die Gewahrung einer allgemeinen Steuer zu bitten Im Oktober 1255 wurde die Abmachung des Konigs mit Papst Alexander die Heinrich und sein Rat schon beschlossen hatten im Parlament bekannt Heinrichs Ankundigung dem Papst bis Michaelis 1256 unter Androhung der Exkommunikation 135 000 Mark zu zahlen und seine Vision uber den Landweg eine Armee durch Frankreich nach Sizilien zu fuhren stiessen im Parlament auf eisiges Schweigen Trotz aller Hindernisse glaubte der Konig weiterhin dass sein Sohn Edmund eine reelle Chance hatte Konig von Sizilien zu werden Heinrich bezeichnete ihn offentlich als Konig von Sizilien und am 18 Oktober 1255 setzte der papstliche Nuntius Bischof Giacomo Boncambi von Bologna Edmund erneut als Konig von Sizilien ein Wie ernst Heinrich III diese Plane nahm zeigen Heiratsverhandlungen die er 1256 fuhrte und nach denen er Edmund mit Plaisance der Konigin von Zypern verheiraten wollte Dazu sollte der Thronfolger von Zypern Hugo II Edmunds Schwester Beatrix heiraten Parallel dazu gab es am englischen Konigshof Bestrebungen dem sizilianischen Konig Manfred vorzuschlagen dass Edmund eine von dessen Tochter heiraten solle Anschliessend solle Manfred zugunsten seines Schwiegersohns auf die Krone verzichten Letztlich scheiterte die Umsetzung dieses tollkuhnen Vorhabens vollig Heinrich III war ausserstande die geforderte Summe dem Papst zu zahlen geschweige denn die Kosten fur einen Erfolg versprechenden Feldzug nach Sizilien aufzubringen obwohl allein die Kirche durch ihren Zehnten bis 1258 etwa 40 000 an den Papst gezahlt hatte Auch als Heinrich III dem Parlament im Fruhjahr 1257 Edmund in apulischer Tracht vorfuhren liess konnte er weder die Magnaten noch die Geistlichen von dem Vorhaben uberzeugen die Mittel fur ein kostspieliges und aberwitziges Unternehmen wie fur einen Feldzug nach Sizilien zu gewahren bei dessen Planung sie nicht um Rat gefragt worden waren 4 Im Gegenteil die Magnaten und Pralaten stellten eine Auflistung zusammen warum sie das Vorhaben fur undurchfuhrbar hielten dazu warfen sie dem Konig vor sie nicht ausreichend um ihren Rat gefragt zu haben Zwar bewilligte der Klerus dem Konig 52 000 unter dem Vorbehalt damit die Schulden des Konigs beim Papst zu begleichen Gleichzeitig verstarkten sie aber ihren Widerstand gegen Heinrichs Plane Angesichts dieser Opposition begann Heinrich nachzugeben und bat den Papst um eine Verlangerung der Frist um dessen Bedingungen zu erfullen Die Rolle der Savoyarden BearbeitenDie treibende Kraft hinter dem sizilianischen Abenteuer war wahrscheinlich nicht der englische Konig der zwar teils einfaltig handelte sich aber seiner eigenen begrenzten Moglichkeiten bewusst war Ein wesentliches Interesse an Sizilien hatten dagegen die Verwandten seiner Ehefrau Eleonore von der Provence aus Savoyen Mehrere von ihnen Peter von Savoyen Earl of Richmond Erzbischof Bonifatius von Savoyen Thomas von Savoyen sowie Bischof Peter D Aigueblanche hatten erheblichen Einfluss am Konigshof Sowohl Peter von Savoyen wie auch Bischof D Aigueblanche waren im Februar 1254 zusammen mit dem Konig in der Gascogne als dieser das Angebot des Papstes annahm Der wichtigste Gesandte der die Botschaften zwischen dem Papst dessen Gesandten Albert und Heinrich III austauschte war der aus Savoyen stammende papstliche Kaplan John de Ambleon Dem Komitee das Heinrich III mit den Verhandlungen mit der Kurie beauftragte gehorten Philipp von Savoyen gewahlter Erzbischof von Lyon dessen Bruder Peter und Thomas sowie der Bischof D Aigueblanche an Die Halbbruder des Konigs aus Sudwestfrankreich die sogenannten Lusignans die sonst seit 1247 erheblichen Einfluss am Konigshof hatten waren an diesen Verhandlungen auffallend unbeteiligt Unter den Savoyarden ragt eine Person hervor Thomas von Savoyen 5 Durch Heirat Graf von Flandern hatte er diese reiche Grafschaft nach dem Tod seiner Frau 1244 wieder verloren Er hatte in der Folge erheblichen Einfluss auf Heinrich III dazu war er 1248 Reichsvikar fur Pavia sowie Herr von Turin geworden Nach dem Tod von Kaiser Friedrich II 1250 wechselte er die Seiten und heiratete eine Nichte von Papst Innozenz IV Nach dem Tod seines alteren Bruders Amadeus wurde er im Juni 1253 dazu Regent von Savoyen In der Folge wurde er ein entschiedener Befurworter der Idee Edmund zum Konig von Sizilien zu machen Als der Papst im Mai 1254 Edmund als Konig bestatigte war Thomas am Papsthof Zusammen mit John de Ambleon bat er Papst Innozenz das ein Feldzug nach Sizilien den Kreuzzugseid von Heinrich III erfullen wurde Am 30 Oktober 1254 wurde in Bordeaux im Namen Edmunds Thomas zum Fursten von Capua ernannt was wohl ein Dank an ihn war dass er Edmunds Ernennung zum Konig von Sizilien unterstutzt hatte Angesichts der Fuhrungsschwache von Heinrich III wurde offen erwartet dass Thomas von Savoyen der eigentliche Fuhrer einer englischen Armee wurde die uber Sudwestfrankreich und dann uber Sayoven nach Italien gelangen sollte Briefe zwischen dem Papst und Thomas von Savoyen belegen dass Thomas sich dafur noch weitere Belohnungen in Sizilien erhoffte wobei offen bleibt inwieweit die englischen Truppen Frankreich hatten passieren konnen Ende 1254 war Thomas zusammen mit Heinrich III in Paris zu Gast beim franzosischen Konig Anschliessend war der englische Konig vom Erfolg der Thronkandidatur Edmunds uberzeugt An der Annahme des Angebotes das Papst Alexander 1255 unterbreitet hatte waren dagegen vermutlich weder Thomas von Savoyen noch sein Bruder Peter von Savoyen direkt beteiligt Letztlich hielt sich Thomas von Savoyen allerdings Optionen zu allen Seiten offen da eine Tochter seines Bruders Amadeus mit Manfred von Sizilien verheiratet war Folgen BearbeitenAuf Unterstutzung aus Savoyen konnte Heinrich III nicht weiter bauen nachdem Thomas von Savoyen 1255 in Italien wahrend eines Kriegs mit Asti in die Gefangenschaft seiner Gegner geraten war und erst im Juni 1257 freikam Ein neuer Krieg in Wales ab 1256 fuhrte dazu dass der Konig keine weiteren Mittel mehr sparen konnte Fur April 1258 hatte der Konig ein Parlament nach Oxford einberufen nachdem eine konigliche Delegation vom Papst keine Verringerung der Geldforderungen erreichen konnte Der Papst hatte den Konig dazu aufgefordert Frieden mit Frankreich zu schliessen und bis zum 1 Marz 1259 ein 8500 Mann starkes Heer nach Italien zu fuhren Als der Konig nun an der Durchfuhrung des sizilianischen Abenteuers festhielt und erneut versuchte vom Parlament eine Steuer bewilligt zu bekommen fuhrte dies angesichts des Scheiterns des Konigs im Kampf mit den walisischen Fursten zur Rebellion weiter Teile des Adels 6 In den Provisions of Oxford setzten die Rebellen eine weitgehende Entmachtung des Konigs durch Die Barone die nun die Macht ubernommen hatten strebten eine Aufhebung der Vereinbarung des Konigs mit dem Papst an Daraufhin setzte Papst Alexander IV am 12 Dezember 1258 das Abkommen aus solange die verlangten Gelder an ihn nicht gezahlt wurden Heinrich III hielt zwar weiter an dem sizilianischen Abenteuer fest und auch der jugendliche Edmund schien weiter an dessen Realisierung zu glauben doch die politischen Unruhen in England die schliesslich zum offenen Krieg der Barone fuhrten liessen das Vorhaben letztlich vollig scheitern Papst Urban IV der 1261 als Nachfolger von Alexander Papst geworden war widerrief schliesslich die Erhebung Edmunds zum Konig und befreite ihn und seinen Vater am 28 Juli 1263 davon das Abkommen mit dem Papst zu erfullen Stattdessen bot er die sizilianische Krone erneut dem franzosischen Prinzen Karl von Anjou an der tatsachlich 1266 Sizilien erobern konnte Bewertung BearbeitenDie weitgehende Ablehnung des sizilianischen Abenteuers durch die Zeitgenossen Heinrichs fuhrte mit dazu dass das Vorhaben bis heute als eines der unsinnigsten Vorhaben das je ein englischer Konig begonnen hat 7 bewertet wird Andere Historiker sehen das Vorhaben Heinrichs inzwischen differenzierter Trotz der Schwierigkeiten die eine Umsetzung der Plane schliesslich verhinderten ware das Vorhaben militarisch machbar gewesen wie der erfolgreiche Feldzug von Karl von Anjou bewies 8 Auch die finanziellen Forderungen des Papstes waren erfullbar gewesen wenn man die Summe mit dem Losegeld vergleicht das Ende des 12 Jahrhunderts fur die Freilassung von Richard Lowenherz aufgebracht wurde 9 Literatur BearbeitenBjorn K U Weiler Henry III and the Sicilian Business A reinterpretation In Historical Research 74 2001 S 127 50 Bjorn K U Weiler Henry III of England and the Staufen Empire 1216 1272 Royal Historical Society u a Woodbridge 2006 ISBN 0 86193 280 3Weblinks BearbeitenDavid Carpenter King Henry III and the Sicilian affair Henry III Fine Rolls Project A window into English History 1216 1272 Simon Lloyd Edmund first earl of Lancaster and first earl of Leicester 1245 1296 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004Einzelnachweise Bearbeiten Michael Salewski Geschichte Europas Staaten und Nationen von der Antike bis zur Gegenwart Beck Munchen 2000 ISBN 3406461689 S 557 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 242 David Carpenter The Meetings of Kings Henry III and Louis IX In Thirteenth century England X Proceedings of the Durham conference 2003 Hrsg von Michael Prestwich Boydell Woodbridge 2005 ISBN 1 84383 122 8 S 6 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 266 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 243 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 268 Natalie Fryde Hanna Vollrath Die englischen Konige im Mittelalter Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 49463 3 S 107 Bjorn K U Weiler Henry III of England and the Staufen Empire 1216 1272 Royal Historical Society u a Woodbridge 2006 ISBN 0 86193 280 3 s 153 Michael Prestwich Plantagenet England 1225 1360 Clarendon Oxford 2007 ISBN 0 19 922687 3 S 103 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sizilianisches Abenteuer amp oldid 218863094