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Thomas Graf von Piemont auch Thomas II von Savoyen oder Thomas Graf von Flandern 7 Februar 1259 in Aosta war ein Adliger aus dem Konigreich Arelat Auf Wunsch seines Vaters wurde er zunachst Kleriker doch nach dem Tod seines Vaters begann er eine Karriere als Militar und Staatsmann Durch die Gunst des franzosischen Konigs durfte er die Erbin der Grafschaft Flandern heiraten Nach dem Tod seiner Frau kehrte er nach Savoyen zuruck und ubernahm die Herrschaft uber die Besitzungen seiner Familie im Piemont Schliesslich ubernahm er in Savoyen die Regentschaft fur seinen minderjahrigen Neffen Durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen stand Thomas als Diplomat und Militar in engem Kontakt mit dem englischen und franzosischen Konig sowie mit der Kurie Von ihm stammen die spateren Herzoge von Savoyen und damit die spateren Konige von Sardinien und Italien ab Wappen des Hauses Savoyen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Tatigkeit als Geistlicher 2 Aufstieg zum Herrn im Piemont 3 Graf von Flandern 3 1 Heirat mit der Grafin von Flandern 3 2 Regierung in Flandern 3 3 Krieg mit Limburg und Kampf um das Bistum Luttich 3 4 Reisen nach England und Savoyen 4 Graf in Piemont 4 1 Festigung seiner Besitzungen 4 2 Unterstutzung von Karl von Anjou und weiterer Kontakt nach England 4 3 Unterstutzung von Kaiser Friedrich II 4 4 Aussohnung mit dem Papst 4 5 Konflikt mit Asti 4 6 Regent von Savoyen 4 7 Rolle beim Sizilianischen Abenteuer 4 8 Krieg mit Asti 4 8 1 Erneuter Konflikt um Besitzungen in Piemont 4 8 2 Krieg und Gefangennahme 4 8 3 Verhandlungen uber seine Freilassung 4 8 4 Verhandlungen uber ein neues Bundnis gegen Asti und Tod 5 Nachkommen 6 Nachwirkung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft und Tatigkeit als Geistlicher BearbeitenThomas entstammte dem Haus Savoyen Er war vermutlich der funfte Sohn seines gleichnamigen Vaters Thomas I von Savoyen und dessen Frau Margarete von Genf wobei bei ihm wie bei seinen anderen Geschwistern weder das Geburtsjahr noch der Geburtsort gesichert ist Sein Vater war Graf von Savoyen einer Grafschaft im zum romisch deutschen Reich gehorenden Konigreich Arelat Als jungerer Sohn sollte Thomas Kleriker werden Er wurde Kanoniker an der Kathedrale von Lausanne und vor 1226 Propst der Kathedrale von Valence wo sein Bruder Wilhelm bereits zum Bischof gewahlt worden war 1 Aufstieg zum Herrn im Piemont BearbeitenIm Mai 1234 war Thomas in Lyon wo er den Heiratsvertrag zwischen seiner Nichte Margarete von der Provence und dem franzosischen Konig Ludwig IX bezeugte Wahrscheinlich war er auch bei der Heirat in Sens zugegen 2 Angeblich soll er dabei den geistlichen Stand abgelegt haben und vom Konig zum Ritter geschlagen worden sein was aber als unsicher gilt 3 Sein Vater war 1233 gestorben worauf sein altester Bruder Amadeus das Erbe als Graf von Savoyen angetreten hatte Im Juli 1234 forderten seine Bruder Aymon und Peter einen Anteil am Erbe ihres Vaters Wahrend einer Familienkonferenz in Burg Chillon wurde das Erbe geklart wobei Aymon und Peter weitgehend auf ihre Anspruche verzichteten Thomas war wahrend dieser Konferenz noch Geistlicher und erhielt keinen Anteil am Landbesitz seines Vaters Wenige Monate spater schied er aber aus dem geistlichen Stand aus Im April 1235 ubergab ihm Amadeus als Lehen die Familienbesitzungen im Val di Susa darunter Avigliana Miradolo Vigone und Cavour sowie die Einkunfte der Zollstelle von Sant Ambrogio Diese Besitzungen waren angesichts der Zerstreutheit der Besitzungen zugleich eine Bewahrungsprobe fur Thomas 4 Vor September 1235 konnte Thomas seinen altesten Bruder uberzeugen ihm grossere Zugestandnisse zu machen Amadeus setzte ihn nun als seinen Vertreter ein falls er nicht selbst in Savoyen war und in seinem Testament zu seinem Haupterben fur die Besitzungen in Savoyen und Norditalien ein Durch diese Erbregelung wurden die anderen Bruder auch Thomas alterer Bruder Aymon aber auch die beiden Tochter von Amadeus vom Erbe ausgeschlossen 5 Im November 1235 war Thomas an den Verhandlungen mit Turin beteiligt die zu einem Ausgleich zwischen Savoyen und der Stadt fuhrten Graf von Flandern BearbeitenHeirat mit der Grafin von Flandern Bearbeiten Vermutlich Mitte 1237 wurde Thomas vom franzosischen Konigshof als neuer Ehemann fur Johanna von Flandern vorgeschlagen Flandern war ein Lehen der franzosischen Konige doch die verwitwete Grafin hatte geplant Pierre de Dreux einen innenpolitischen Gegner des franzosischen Konigs oder den anglo franzosischen Magnaten Simon de Montfort zu heiraten Um die reiche Grafschaft Flandern fur die franzosische Krone zu sichern hatte Konig Ludwig IX ihr diese Ehen untersagt Stattdessen wurde nun die Heirat mit Thomas einem Onkel der franzosischen Konigin vorgeschlagen Johanna stimmte der Heirat zu und die Hochzeit fand vor Herbst 1237 statt 6 Da die beiden Brautleute Cousine und Cousin vierten Grades waren mussten sie einen papstlichen Dispens einholen Doch bereits im Dezember 1237 huldigte Thomas dem franzosischen Konig in Compiegne und schwor ihm als Graf von Flandern Treue worauf dieser ihn zum Pair von Frankreich ernannte Dazu wurde Thomas de iure uxoris auch Graf der zum romisch deutschen Reich gehorenden Grafschaft Hennegau Am 17 Februar 1238 stellte der Papst dann den erforderlichen Dispens aus Johanna war bei der Heirat bereits Mitte dreissig doch das Paar hoffte noch bis mindestens 1241 dass sie einen Sohn und Erben bekommen konnten Dazu vereinbarte Johanna dass Thomas im Falle ihres Todes eine jahrliche Pension von 6000 Livres Artois und lebenslang die Einkunfte aus Mons erhalten solle 7 Regierung in Flandern Bearbeiten Thomas hatte offenbar ein gutes Verhaltnis zu seiner Frau Johanna 8 Diese hatte schon langjahrige Erfahrung in der Regierung von Flandern und bemuhte sich Konflikte moglichst durch Vermittlung beizulegen Thomas uberliess ihr weitgehend die Regierung doch wie Johanna erkannte er die wirtschaftliche Bedeutung der Kaufleute in den reichen Stadten Flanderns Zusammen mit Johanna kummerte er sich um die Belange der Kaufleute und gewahrten Brugge und anderen Stadten weitere Rechte 9 Fur Flandern war England ein wichtiger Handelspartner doch der Handel litt durch die Konflikte zwischen Frankreich und England Eleonore eine weitere Nichte von Thomas hatte 1236 den englischen Konig Heinrich III geheiratet Thomas war nun Onkel sowohl der englischen wie der franzosischen Konigin und versuchte durch seine Verwandten die Bedingungen fur flamische Kaufleute in England zu verbessern Tatsachlich ordnete der englische Konig im November 1237 an dass in England festgehaltene flamische Kaufleute freigelassen und auch entschadigt werden sollten Diese Entschadigung beruhte auf einer Untersuchung durch einen Ausschuss dem fur Flandern Robert de Bethune und fur England unter anderem Thomas Bruder Wilhelm angehort hatten Thomas war an der Untersuchung nicht beteiligt gewesen doch die Freilassung der mehrere Jahre lang festgehaltenen Kaufleute verbesserte sofort sein Ansehen in Flandern 10 Dazu forderte Thomas in Flandern die Zucht von Pferden und Rindern 11 nbsp Johanna von Flandern und Thomas von Savoyen nach einer zwischen 1448 und 1468 entstandenen MiniaturKrieg mit Limburg und Kampf um das Bistum Luttich Bearbeiten Thomas musste bereits im Herbst 1237 ein Heer zur Unterstutzung von Bischof Jean d Eppes von Luttich fuhren dem er fur einen Teil seiner Besitzungen lehenspflichtig war Der Bischof befand sich im Krieg mit Walram von Poilvanche einem Bruder von Herzog Heinrich IV von Limburg Dieser hatte von seiner Burg Poilvanche aus Raubzuge auf das Gebiet des Bistums Luttich gefuhrt Daraufhin hatte der Bischof Thomas als seinen Vasallen aufgefordert die Burg zu belagern Die Belagerung begann Anfang 1238 doch wenig spater starb der Bischof worauf die Belagerung abgebrochen wurde Im August 1238 sollte Robert von Artois ein Bruder des franzosischen Konigs den Konflikt schlichten Der Konflikt in Luttich hinderte Thomas offenbar daran der Aufforderung von Kaiser Friedrich II Folge zu leisten und ihn im Kampf gegen den Lombardenbund zu unterstutzen Offenbar hatte Thomas aber ein Kontingent aus Flandern unter dem Kommando von Graf Balduin von Guines nach Norditalien geschickt 12 Im Mai 1239 wurde Thomas Bruder Wilhelm von Papst Gregor IX zum neuen Bischof des Bistums Luttich ernannt Dessen vom Domkapitel gewahlter Gegenkandidat Otto von Eberstein war jedoch nicht bereit den Bischofsstuhl kampflos zu raumen Der Versuch von Robert von Artois den Konflikt um Poilvanche zu schlichten scheiterte nun Stattdessen wurde der Konflikt um Poilvache nun zu einem Krieg zwischen Thomas als Graf von Flandern und Otto von Eberstein der vom Herzog von Limburg unterstutzt wurde 13 Thomas fiel vom Hennegau aus in das angrenzende unter der Kontrolle von Otto stehende Bistum Luttich ein Otto von Eberstein wurde aber nicht nur von Limburg unterstutzt sondern er war auch der Kandidat der kaiserlichen Partei fur das Amt des Bischofs Deshalb wandte er sich nun an den Kaiser um Hilfe Als Thomas trotz Appelle und Drohungen des Kaisers nicht nachgab erklarte der Kaiser ihn zum Rebellen und beauftragte Herzog Heinrich II von Brabant Otto von Eberstein zu unterstutzen Auch nachdem Wilhelm von Savoyen im November 1239 auf der Reise nach Luttich gestorben war setzte Thomas den Kampf um Luttich fort Er versuchte nun anstelle von Wilhelm einen seiner anderen Bruder vermutlich Philipp als Kandidaten fur das Bischofsamt aufzustellen Dieser Versuch scheiterte jedoch Schliesslich wurde der Konflikt um Luttich durch Vermittlung des franzosischen Konigs und eines papstlichen Legaten beigelegt Trotz seiner bisherigen unuberlegten und unklugen Politik konnte Thomas dabei die Ernennung von Otto von Eberstein zum Bischof verhindern 12 Anstelle von Otto wurde Robert de Turotte der bisherige Bischof von Langres zum Bischof gewahlt Thomas akzeptierte dies und war im Dezember 1240 bei der Inthronisation des neuen Bischofs anwesend 14 Reisen nach England und Savoyen Bearbeiten Die Kosten fur den Krieg um Luttich hatten Thomas in finanzielle Bedrangnis gebracht Im April 1239 gewahrte ihm der franzosische Konig einen Zahlungsaufschub fur die Ruckzahlung von 6000 Livres die die Grafen von Flandern der franzosischen Krone schuldeten Im Sommer 1239 reiste Thomas nach England wo er wie seine Vorganger dem englischen Konig huldigte Daraufhin versprach ihm der Konig eine jahrliche Zahlung von 500 Mark eine Summe die schon die bisherigen Grafen erhalten hatten 15 Wenig spater verliess Thomas England und kehrte nach Flandern zuruck doch bereits Ostern 1240 war er wieder am Hof des englischen Konigs Er wurde aufwandig empfangen doch bei diesem Besuch ging es ihm vor allem um Geld Vor Mai 1239 hatte der englische Konig ihm die Summe von 2000 Mark ubertragen die der Magnat Simon of Montfort dem Konig schuldete Thomas forderte nun die Begleichung der Schuld Der Konig sprang widerwillig fur seinen Schwager Montfort ein und zahlte Thomas 500 Mark Die restliche Summe musste Montfort unverzuglich aufbringen was diesen in finanzielle Schwierigkeiten brachte 16 Dann kehrte Thomas wieder nach Flandern zuruck Obwohl ihm der englische Konig anstatt seiner jahrlichen Pension von 500 Mark Landbesitz mit entsprechenden Einkunften versprochen hatte erhielt Thomas im Gegensatz zu seinem Bruder Peter nie Landbesitz in England 17 Trotz seiner vielfaltigen Aufgaben in Flandern blieb Thomas stets im Kontakt mit seinen Geschwistern im Alpenraum 18 Vor November 1240 reiste Thomas nach Savoyen Sein Bruder Amadeus hatte bislang keine Sohne sondern nur zwei Tochter Diese waren mit den benachbarten Markgrafen Manfred III von Saluzzo und Bonifatius II von Montferrat verheiratet worden Die beiden Markgrafen forderten nun von ihrem Schwiegervater ihre Frauen als Erben einzusetzen wahrend Thomas auf seinem Erbrecht als nachstaltester uberlebender Bruder bestand Am 4 November 1240 widerrief Amadeus ein fruheres Testament zugunsten seiner Tochter und setzte Thomas in Susa wieder als seinen Erben ein 11 Da Amadeus aber bereits mehrmals sein Testament geandert hatte ernannte Thomas nun Abt Giacomo von Susa zu seinem Vertreter in Savoyen Dieser vertrat Thomas wahrend seiner Abwesenheit und konnte erreichen dass er im Marz 1242 die Halfte der Besitzrechte an Cumiana erhielt Im Fruhjahr 1242 war Thomas zumindest zeitweise in Flandern doch im Sommer 1242 nahm er an dem erfolglosen Feldzug des englischen Konigs ins Poitou teil 19 Der Krieg schadete den Wollhandel von England nach Flandern sehr Im Herbst 1242 war Thomas deshalb wieder in Flandern wo er versuchte die Folgen des Kriegs fur den Handel mit England abzumildern 20 Im Sommer 1243 war Thomas mehrere Monate lang in Savoyen und in seinen Besitzungen im Piemont 21 Im Januar 1244 ubertrug ihm dort seine Mutter Margarete von Genf den Besitz von Saint Genix sur Guiers Im Herbst 1243 war Thomas zusammen mit Amadeus einem Aufruf von Konig Enzio und von Reichsvikar Manfredi Lancia gefolgt Die beiden Bruder nahmen an einem vergeblichen Angriff eines kaiserlichen Heeres auf das auf papstlicher Seite stehende Vercelli teil Daraufhin wurden sie von einem papstlichen Legaten exkommuniziert 22 Anschliessend war Thomas vermutlich wieder nach England gereist wo er im November 1243 wohl an der Feier der Hochzeit seiner Nichte Sancha von der Provence mit Richard von Cornwall dem jungeren Bruder des englischen Konigs teilnahm 20 Im Sommer 1244 unterstutzte er den englischen Konig mit einem Kontingent von 60 flamischen Rittern und 100 weiteren Soldaten bei einem Feldzug nach Schottland Der Feldzug endete aber unblutig durch den Abschluss des Vertrags von Newcastle worauf Thomas mit seinen Rittern Ende August nach Flandern zuruckkehrte 23 Dann beauftragte der englische Konig Thomas in einem Konflikt zwischen Nicholas de Moels dem englischen Seneschall der Gascogne und Konig Theobald von Navarra zu vermitteln Thomas delegierte den Auftrag an den Ritter Robert Anketil der nach Sudwestfrankreich reiste Dort zogen sich die Verhandlungen uber Schadensersatz bis mindestens 1245 hin 24 Graf in Piemont BearbeitenFestigung seiner Besitzungen Bearbeiten Am 3 Dezember 1244 starb seine Frau Johanna Da sie kinderlos war trat nun ihre jungere Schwester Margarte von Dampierre als ihre Erbin die Herrschaft in Flandern an Thomas verlor damit seine Stellung als Graf und kehrte mit seinem in Flandern erworbenen Vermogen nach Savoyen zuruck Unterstutzt von seinem Bruder Amadeus erwarb er durch Kauf und Geldzuwendungen eine Reihe von Herrschaften und Stadten im Piemont Im Februar 1245 bestatigte Amadeus ihn in seinen Besitzungen so dass Thomas nun als Graf des kleinen aber strategisch wichtigen Piemont galt 25 Im Fruhjahr 1246 konnte Thomas im Piemont Pinerolo und Perosa und so die Kontrolle uber das Val Chisone erwerben 26 Unterstutzung von Karl von Anjou und weiterer Kontakt nach England Bearbeiten Anfang 1246 hatte Thomas vermutlich dem von Karl von Anjou einem Bruder des franzosischen Konigs gefuhrten Heer angehort mit dem seine verwitwete Schwester Beatrix die Grafin von der Provence entsetzt wurde 27 Karl von Anjou heiratete daraufhin Beatrix jungste Tochter Beatrix die Erbin der Provence In der Folge kam es aber zu einem Machtkampf zwischen Karl von Anjou und seiner Schwiegermutter Ende 1247 begleitete Thomas seine Schwester Beatrix die nach England reiste um sich mit dem englischen Konig uber die Situation in der Provence zu beraten 28 In Flandern war es inzwischen zu einem Machtkampf zwischen den Kindern aus den beiden Ehen von Margarete von Dampierre gekommen Wohl aufgrund dieses Konflikts hatte Thomas nicht die ihm versprochene Pension erhalten In England konnte Thomas den Konig uberreden seine Anspruche auf die Pension zu unterstutzen Der Konig ordnete daraufhin am 1 Februar 1248 an dass der Besitz von flamischen Kaufleuten in England gepfandet werden sollte um so die Anspruche von Thomas durchzusetzen Wenig spater erklarte der Konig dass Thomas die Geldzahlungen erhalten sollte die Margarete von Dampierre als Grafin zustanden Nachdem Thomas so erfolgreich Gelder erhalten hatte verliess er wieder England Er reiste zunachst nach Flandern wo er Grafin Margarete uber die finanziellen Vereinbarungen mit dem englischen Konig informierte und reiste dann weiter nach Savoyen 29 Unterstutzung von Kaiser Friedrich II Bearbeiten Im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich II und Papst Innozenz IV blieb Thomas als Graf in Piemont wie sein Bruder Amadeus ein fester Unterstutzer des Kaisers Im Juli 1245 war er zusammen mit Amadeus in Turin wo Friedrich II Hof hielt Moglicherweise nahm er im September 1245 am Feldzug des Kaisers gegen Parma und im Oktober gegen Mailand teil 30 Ende 1248 ernannte der Kaiser Thomas als Vertreter von Giacomo di Caretto zum Reichsvikar fur Ober Pavia der Region nordlich des Po Zur Belohnung versprach ihm der Kaiser umfangreichen Landbesitz in Norditalien den er nach einem Friedensschluss mit dem Papst erhalten sollte 31 Nach ergebnislosen Kampfen gegen den Lombardenbund verliess der Kaiser aber im Januar 1249 Norditalien Im Mai 1249 konnte der Lombardenbund den Kaisersohn Konig Enzio in der Schlacht bei Fossalta schlagen und gefangen nehmen Trotz dieser Schwachung der kaiserlichen Stellung in Norditalien unterstutzte Thomas den Kaiser bis zu dessen Tod im Dezember 1250 Aussohnung mit dem Papst Bearbeiten Nach dem Tod des Kaisers konnte sich der immer noch exkommunizierte Thomas mit Papst Innozenz IV aussohnen Im Juni 1251 beklagte sich der Papst noch uber die kirchenfeindliche Politik von Thomas doch dieser hatte bereits unterstutzt von seinem Bruder Erzbischof Bonifatius von Canterbury Verhandlungen mit der Kurie begonnen Der Papst beauftragte die Kardinale Ottaviano Ubaldini und Giovanni Orsini den Streit zwischen Thomas und Bischof Giovanni Arborio von Turin uber Besitzungen bei Turin zu untersuchen Am 22 Juni 1251 ordnete der Papst dann an dass Bischof Sigebertus Caballazio von Novara die Exkommunikation von Thomas aufheben solle Auch Lawrence of St Martin der englische Bischof von Rochester untersuchte im Auftrag von Erzbischof Bonifatius den Streit 32 Anfang Juli 1251 kamen Thomas und der Bischof von Rochester nach Pontestura wo sich der Papst aufhielt und der Bischof uberreichte dem Papst das Ergebnis seiner Untersuchung Um den Konflikt mit dem Bischof von Turin beizulegen ubergab Thomas Castelvecchio und Montossolo wieder dem Bischof von Turin 33 Damit hatte Thomas aber nur auf einen Teil der umstrittenen Besitzungen verzichtet Zu dieser fur ihn vorteilhaften Losung hat sicher seine Heirat im Sommer 1251 mit Beatrice dei Fieschi beigetragen Sie war eine Tochter von Graf Tedisio Fieschi und damit eine Nichte des Papstes Schon wenig spater setzte sich der Papst zugunsten der Rechte von Thomas in der Tarentaise und fur die Weiterzahlung seiner flamischen Pension ein 34 Konflikt mit Asti Bearbeiten Bereits im April 1245 war es zwischen Thomas und der Stadt Asti zu Spannungen gekommen Asti beschuldige Thomas dass er Burger aus der mit Asti verbundeten Stadt Moncalieri beraubt hatte 35 Um sich auf die zunehmende Rivalitat mit Asti zu konzentrieren suchte Thomas im Marz 1251 einen Ausgleich mit Markgraf Bonifatius von Montferrat Mit Burgern von Asti kam es zu weiteren Zwischenfallen und noch 1251 ubergab der Bischof von Turin die Burg von Montossolo die Thomas ihm kurz zuvor ubergeben hatte an einen Vasallen von Asti Vor Ende 1251 unterwarf sich auch Moncalieri Asti 36 Der Papst nahm Partei fur Thomas und verurteilte Ubergriffe von Asti auf Piemont Thomas versuchte aber vor allem sich mit einem Handelskrieg zu wehren Wohl auf seine Veranlassung erliess der Papst am 29 November 1251 Anordnungen nach denen die Besitzungen von Kaufleuten aus Asti wegen Wuchers beschlagnahmt werden durften 37 Im Oktober 1251 traf Konig Konrad IV der Sohn und Nachfolger von Friedrich II von Deutschland aus in Italien ein In Sizilien kam es zwischen ihm und der mit dem Kaisersohn Manfred von Sizilien verwandten Familie Lancia zum Streit Manfredi Lancia der fur Friedrich II als Reichsvikar in Norditalien gedient hatte wechselte die Seiten und schloss sich dem Lombardenbund an Thomas erklarte nun seine Treue gegenuber Wilhelm von Holland dem Gegenkonig von Konrad IV in Deutschland Wilhelm von Holland bestatigte am 22 Mai von den Niederlanden aus die Besitzrechte von Thomas an zahlreichen umstrittenen Stadten im Piemont Diese Entscheidung wurde wenig spater von Innozenz IV bestatigt 38 Mit dieser koniglichen Bestatigung erneuerte Thomas seine Anspruche auf Besitzungen des Bistums Turin Bischof Giovanni Arborio musste sich um Schulden gegenuber den Stadten Pavia und Casale zu begleichen im Juli 1252 in Arborio 500 Livres Astigane von Thomas leihen Als Pfand musste er dafur die strategisch wichtige zwischen Chieri und Turin gelegene Burg von Montossolo an Thomas ubergeben Angesichts der schwierigen Situation im Bistum Turin war der Bischof Ende 1252 schon bereit auf sein Bischofsamt zu verzichten Dann entschied er sich aber an seinem Amt festzuhalten Noch Anfang 1254 versuchte Bischof Caballazio von Novara im Auftrag des Papstes vergeblich den Streit zwischen Thomas und dem Bischof von Turin um den Besitz von Rivoli Montossolo und Castelvecchio zu schlichten 39 Um seinen Konflikt mit Asti beizulegen war Thomas nun zu einem ungewohnlichen Schritt bereit Bereits sein Vater hatte 1224 der Stadt fur seine Besitzungen im Piemont gehuldigt und am 28 Juli 1252 wiederholte Thomas diesen Schritt als er der Stadt fur seine Besitzungen in Norditalien huldigte Er versprach ohne Zustimmung der Stadt keine Besitzungen auf dem rechten Ufer des Po zu erwerben und sich beim Papst fur die Aufhebung der Sanktionen gegen Asti einsetzen Tatsachlich befahl der Papst im Oktober 1252 in Gefangenschaft befindliche Kaufleute aus Asti freizulassen und ihre Exkommunikation aufzuheben 40 nbsp Ruine der von Thomas vollendeten Burg von Le BourgetRegent von Savoyen Bearbeiten Im Juli 1253 starb Graf Amadeus von Savoyen Er hatte in seinem Testament seinen Bruder Thomas als Regenten fur seinen minderjahrigen Sohn Bonifaz eingesetzt Thomas einigte sich mit Amadeus Witwe Cecile des Baux uber ihr Wittum und liess die Burg von Le Bourget vollenden die die Stellung der Familie Savoyen bei Chambery sichern sollte Im Mai 1255 lieh sich Othmar Alamand der Herr der Burg von Chambery von Thomas 600 Livres viennois Zur Sicherheit verpfandete er seine Burg an Thomas Das Pfand wurde nicht wieder ausgelost doch erst 1295 fiel die Burg endgultig an die Grafen von Savoyen 41 Rolle beim Sizilianischen Abenteuer Bearbeiten Hauptartikel Sizilianisches Abenteuer Ab 1253 war Thomas in die Vorbereitungen fur den geplanten Kreuzzug des englischen Konigs eingebunden wofur ihm Heinrich III weiterhin eine Pension zahlte 42 Ab Fruhjahr 1254 war Thomas wahrscheinlich eine der treibenden Krafte hinter dem Plan des Konigs fur dessen jungeren Sohn Edmund das Konigreich Sizilien zu erobern Dazu sollte der Kreuzzug nicht ins Heilige Land sondern mit Zustimmung des Papstes nach Suditalien gefuhrt worden um dort die Staufer die Gegner des Papstes zu vertreiben Thomas wurde rasch zur zentralen Figur in den diplomatischen Beziehungen zwischen dem englischen Konig und der Kurie 43 Im Februar 1254 war er am Papsthof als Innozenz IV das Angebot fur den englischen Konig entwarf Spater gehorte er zusammen mit seinen Brudern Peter und Philipp zu den Unterhandlern die zwischen dem englischen Konig und der Kurie uber die Bedingungen und die Durchfuhrung der Eroberung verhandelten 44 Moglicherweise gehorte Thomas im Herbst 1254 zum Gefolge des Papstes als dieser in Suditalien mit dem Staufer Manfred von Sizilien verhandelte 45 Um 1254 erhielt Thomas den Titel eines Fursten von Capua was er aber zuerst noch erobern musste 46 Der Tod von Papst Innozenz Anfang Dezember unterbrach jedoch alle papstlichen Aktivitaten in Suditalien und auch die Vorbereitungen fur das Sizilianische Abenteuer Krieg mit Asti Bearbeiten Erneuter Konflikt um Besitzungen in Piemont Bearbeiten Einen Tag nach Graf Amadeus von Savoyen war auch Markgraf Bonifatius von Montferrat gestorben In seinem Testament hatte Bonifatius Thomas zum Mitglied des Regentschaftsrats ernannt der fur seinen minderjahrigen Sohn Wilhelm VII die Regierung in Montferrat fuhren sollte Bonifatius von Montferrat selbst war auch Regent fur den minderjahrigen Markgrafen Thomas I von Saluzzo gewesen Damit ubernahm Thomas auch eine Mitgliedschaft im Regentschaftsrat der Markgrafschaft Saluzzo 47 Zwar wurde Thomas von Saluzzo schon 1254 volljahrig doch er blieb in den nachsten Jahren politisch eng mit seinem Grossonkel Thomas von Savoyen verbunden Damit waren Savoyen Montferrat und Saluzzo eng verbundet wobei sie eigentlich weniger durch verwandtschaftliche Beziehungen als vor allem durch die Gegnerschaft zu Asti verbunden waren 46 Mit der Unterstutzung aus Montferrat und Saluzzo versuchte Thomas nun seine Herrschaft weiter auf die obere Po Ebene auszudehnen Zunachst wollte er seine Stellung in Turin ausbauen das eine Schlusselposition am linken Ufer des Po innehatte Die Stadt stand seit Ende 1248 faktisch unter der Kontrolle des Grafen von Savoyen Diese Kontrolle wurde aber durch eine feindlich gesinnte Burgerschaft und durch Bischof Giovanni Arborio bedroht der weiterhin versuchte seine an Savoyen verlorenen Besitzungen und Einkunfte zuruckzugewinnen Papst Innozenz hatte weiterhin die Unterstutzung von Thomas gesucht doch er hatte erkannt dass die Einkunfte des Bistums Turin nicht mehr ausreichend waren Moglicherweise hatte Thomas selbst den Vorschlag unterbreitet den Bischof von Turin mit den Burgen von Guarene und Castelvecchio zu entschadigen die an Bankiers aus Asti verpfandet worden waren 48 Um das fur die Auslosung der verpfandeten Burgen erforderliche Geld aufzubringen befahl der Papst dass in Frankreich und in den niederlandischen Diozesen Cambrai und Luttich Guter von Kaufleuten aus Asti beschlagnahmt werden sollten Diese Beschlagnahmung brachte der Kurie bis Marz 1254 uber 3000 Livres ein Als mutmasslicher Anstifter fur die Beschlagnahmungen wurde Thomas in Asti ausserst verhasst und verlor seine Sympathien die er durch seinen 1252 geleisteten Lehnseid gewonnen hatte Fortan betrachtete die Stadt auch Papst Innozenz als Gegner Als Konig Konrad IV die Zusagen die sein Vater Friedrich II gegenuber Thomas in Norditalien gemacht hatte widerrief kam es zum offenen Krieg Thomas hatte inzwischen sowohl von Konig Wilhelm von Holland wie auch vom Papst die Anerkennung seiner neuen Besitzungen in der Poebene erhalten Vor allem versuchte er Annone zu erobern obwohl er damit offen sein an Asti gegebenes Versprechen brach keine Besitzungen am rechten Poufer zu erwerben nbsp Karte der Besitzungen des Hauses Savoyen im 12 und 13 JahrhundertKrieg und Gefangennahme Bearbeiten Weihnachten 1254 war Thomas vermutlich in Paris wo sich der englische Konig mit dem franzosischen Konig traf In ihrem Gefolge befanden sich auch zahlreiche Mitglieder der mit beiden Konigen verwandten Familie Savoyen Thomas erreichte bei dem Treffen dass der englische Konig ihm als Regenten von Savoyen die jahrliche Pension von 200 Mark versprach die er zuvor seinem verstorbenen Bruder Amadeus gewahrt hatte 49 Im Februar 1255 kehrte Thomas von Frankreich aus nach Savoyen zuruck Die in dem Testament von Amadeus nicht berucksichtigen Bruder Peter und Philipp hatten ab 1253 eine Aufteilung des Erbes gefordert Anfang kam es 1255 in Savoyen zu einer Einigung unter den Brudern nach der Philipp und Peter Teile der Besitzungen als Lehen von Savoyen sowie Geldzahlungen erhielten 50 Dann wandte sich Thomas wieder dem Konflikt mit Asti zu Bereits im Winter von 1254 bis 1255 hatte es Zusammenstosse mit Burgern der Stadt gegeben und vermutlich im Fruhjahr oder Sommer 1255 besetzte der mit Thomas verbundete Manfredi Lancia Annone Daraufhin stellte Asti ein Heer auf und griff Annone an Manfredi Lancia musste sich nach Chieri zuruckziehen dass inzwischen mit Savoyen verbundet war Zur selben Zeit erreicht Thomas Moncalieri das sich ebenfalls mit ihm gegen Asti verbundet hatte Das Heer aus Asti griff im November 1255 Moncalieri an Vor dem uberlegenen Gegner musste sich Thomas mit seinen Truppen nach Turin zuruckziehen Damit konnte er nicht verhindern dass Moncalieri am 23 November 1255 von dem Heer aus Asti erobert wurde Auch ein von Manfredi Lancia gefuhrtes Aufgebot von Chieri wurde von dem Heer aus Asti zuruckgeschlagen Nach diesen Erfolgen zog das Heer von Asti gegen Turin 51 Thomas versuchte unterstutzt vom Markgrafen von Saluzzo mit seinem Heer die Angreifer bei Montebruno zu stellen Sein Heer wurde klar geschlagen worauf Thomas mit seinen restlichen Truppen nach Turin fluchtete Dort kam es zu einer Rebellion gegen seine Herrschaft Er fluchtete mit dem Markgrafen von Saluzzo in die Burg bei der Porta Susa wo sie sich aber bald der gegnerischen Ubermacht ergeben mussten nbsp Das umgedrehte Wappen von Thomas als Zeichen seines Todes in einer englischen Miniatur aus dem 13 JahrhundertVerhandlungen uber seine Freilassung Bearbeiten Um freizukommen erneuerte Thomas am 26 November 1255 sein Versprechen keine Besitzungen auf dem rechten Ufer des Pos zu erwerben Dazu musste er den Verlust von Moncalieri Cavoretto Montossolo und Carignano akzeptieren und seinen Lehnseid gegenuber Asti erneuern Kaufleuten aus Asti musste er in seinen Besitzungen Zugestandnisse machen und vor allem Zollfreiheit zugestehen 52 Die Freilassung von Thomas verzogerte sich aber da auch die neuen Machthaber von Turin Forderungen stellten Im Januar 1256 ubernahm Asti faktisch die Macht in Turin Markgraf Thomas von Saluzzo wurde an Asti ausgeliefert und kam bald frei doch Thomas von Savoyen blieb als Gefangener in Turin 53 Thomas Familie versuchte durch Verhandlungen seine Freilassung zu erreichen Auch der englische Konig und der neue Papst Alexander IV drangten auf seine rasche Freilassung da seine Gefangenschaft die Umsetzung des geplanten englischen Feldzugs nach Sizilien gefahrdete Um Druck auf Asti aufzubauen liess der englische Konig alle Kaufleute aus Asti und Turin derer man in England habhaft wurde gefangen nehmen und ihre Guter beschlagnahmen Der Papst verhangte uber beide Stadte das Interdikt Auch in Frankreich wurden auf Drangen von Konigin Margarete Kaufleute aus Asti verhaftet Ahnlich verfuhren trotz der Proteste von Karl von Anjou Grafin Beatrix in der Provence und Erzbischof Philipp von Lyon 54 Im Piemont setzte Manfredi Lancia unterstutzt vom Markgrafen von Montferrat seine Angriffe auf Asti und Turin und deren Territorien fort Im Sommer 1256 belagerten Thomas Bruder Peter und Philipp mit einer Armee aus Savoyen Turin Sie konnten zwar Moncalieri erobern doch dann mussten sie die Belagerung aufheben Dennoch musste Asti angesichts des Drucks und des Handelskriegs am 5 November einen neuen Vertrag mit Savoyen schliessen In diesem musste Savoyen nur auf Caramagna und Sommariva del Bosco verzichten wahrend Cavoretto im Besitz von Savoyen blieb Der Po sollte die Grenze zwischen den Besitzungen bilden doch Turin sowie die Burgen von Collegno Montossolo und Alpignano auf dem linken Ufer des Flusses blieben weiterhin unter der Hoheit von Asti 55 Trotz dieses Abkommens wurde Thomas aber immer noch nicht freigelassen da erst jetzt in Asti das volle Ausmass der internationalen Repressionen gegen Kaufleute aus der Stadt bekannt wurde Die verbitterten Burger liessen Thomas in Ketten liegen und verlangten nun die Freilassung und Entschadigung aller gefangen gehaltenen Burger in Savoyen in der Provence in Frankreich in Flandern und in England Die erbitterten Burger liessen Thomas in Ketten legen Schliesslich akzeptierte Humbert de Montmelian der Leiter der Unterhandler von Savoyen am 14 Februar 1257 neue Bedingungen nach denen Cavoretto doch im Besitz von Turin blieb Am 18 Februar 1257 konnte Thomas den Kerker in Turin verlassen und wurde an Asti aufgeliefert 56 Die Burger von Asti verlangen jedoch zunachst die Freilassung der gefangenen Kaufleute was der Herzog von Burgund als franzosischen Unterhandler zusicherte Daraufhin wurde am 31 Mai 1257 ein neuer Vertrag vereinbart nach dem Thomas seine beiden altesten Sohne sowie zwanzig weitere Edle aus Savoyen als Geiseln fur seine Freilassung stellen musste Am 3 Juni ubergab Thomas Villafranca Cavour Revello Cavoretto Cumiana und Gorzano und damit fast alle seine Besitzungen im Piemont als Pfand fur die Freilassung der Kaufleute an Asti Vermutlich am 25 Juni 1257 wurde er nach neunzehn Monaten Gefangenschaft freigelassen 57 nbsp Sarkophag von Thomas II in der Kathedrale von AostaVerhandlungen uber ein neues Bundnis gegen Asti und Tod Bearbeiten Die Burger von Asti misstrauten Thomas offenbar zu Recht Bereits im November 1257 schloss er nach offenbar neuen Zusammenstossen einen neuen Waffenstillstand mit der Stadt Die Freilassung der Kaufleute aus Asti erfolgte auch nur schleppend so dass die von Thomas gestellten Geiseln weiter in Gefangenschaft blieben 58 Tatsachlich war Thomas fest entschlossen die an Asti und Turin verlorenen Besitzungen zuruckzuerobern Im Winter von 1257 bis 1258 war er von Savoyen nach Paris gereist um sich dort gemass dem mit Asti geschlossenen Vertrag fur die noch gefangenen lombardischen Kaufleute einzusetzen Konigin Margarete lieh ihm 7000 Livres tournois und der franzosische Konig drangte die Grafin von Flandern die noch offenen Pensionen an Thomas zu zahlen Bereits 1252 hatte Gui de Dampierre und seine Mutter Margarete Thomas die einmalige Zahlung von 60000 Livres versprochen die bis 1258 aber nicht erfolgte Nun erfolgte aber offenbar die Zahlung und in Gegenwart des franzosischen Konigs erklarte Thomas seine Anspruche fur abgegolten Von Paris reiste Thomas nach England wo er Heinrich III traf Der Konig soll ihm 1000 Mark offene Pensionsanspruche gezahlt haben 59 Die strengen Haftbedingungen in Turin und sein fortgeschrittenes Alter hatten die Gesundheit von Thomas aber geschwacht 60 so dass er nicht reiten konnte und deshalb in einer Sanfte reisen musste Im Marz 1258 fadelte er offenbar noch die Hochzeit einer Tochter des Earls of Gloucester mit Markgraf Wilhelm von Montferrat ein um so den machtigen Earl in die Plane zur Eroberung Siziliens einzubinden 61 Im April 1258 nahm Thomas an dem Parlament in Oxford teil bei der es zu einer Revolte mehrerer Barone gegen den Konig kam 59 Die Entmachtung des Konigs durch die Barone bedeutete dass die Plane zur Eroberung Siziliens fast nicht mehr umsetzbar waren Kurz nach dem Parlament verliess Thomas wieder England 62 Er reiste weiter nach Deutschland wo er Konig Richard von Cornwall in Aachen traf Am 14 April 1258 entband ihn der romisch deutsche Konig von der Erfullung der enormen Auflagen die ihm Turin auferlegt hatte Vor Sommer 1258 kehrte Thomas nach Savoyen zuruck Von seinen Verbundeten hatte er sehr viel Geld erhalten Dieses wollte er fur einen neuen Krieg gegen Asti verwenden Bevor er aber seinen Angriff beginnen konnte starb er im Februar 1259 3 Er wurde im Dom seines Sterbeortes Aosta beigesetzt wo im spaten 14 oder fruhen 15 Jahrhundert ein Grabdenkmal fur ihn aufgestellt wurde 63 In der Familiengrabstatte Hautecombe befindet sich ein Kenotaph fur ihn Nachkommen BearbeitenMit seiner Frau Beatrice dei Fieschi hatte er vier Kinder Thomas von Piemont 1282 Herr von Piemont Amadeus V 4 September 1249 1323 Graf von Savoyen Ludwig 1302 Baron von Le Vaud Waadtland Eleonore 6 Dezember 1296 1270 Ludewig von Foret von BeaujolaisBei seinem Tod befanden sich seine altesten Sohne Thomas und Amadeus noch in Gefangenschaft in Asti doch sie kamen bald nach seinem Tod frei Wahrscheinlich ubernahm seine Schwagerin Cecile des Baux nach seinem Tod die Regentschaft in Savoyen fur den minderjahrigen Bonifaz 64 Vor 1268 ubernahm Thomas altester gleichnamiger Sohn die Herrschaft uber die verbliebenen Besitzungen im Piemont nbsp Kenotaph fur Thomas in HautecombeNachwirkung BearbeitenThomas war ein internationaler Abenteurer der aber ehrgeizig und unermudlich seine Ziele verfolgte Er nutzte jede Chance die sich ihm bot und liess sich auch durch schwere Ruckschlage nicht entmutigen 65 Er gilt als einer der fahigsten Staatsmanner des Hauses Savoyen im 13 Jahrhundert 66 Bereits als Graf von Flandern zeigte er dass er keine Marionette des franzosischen Konigs sondern ein entschlossener Verteidiger seiner Besitzungen war Als Herrscher der kleinen Grafschaft Piemont wurde er in die Machtkampfe zwischen Kaiser und Papst verwickelt Sein Kampf gegen die Stadt Asti fuhrte zwar zu einem schweren Ruckschlag doch trotz seines fortgeschrittenen Alters reiste er unermudlich nach Frankreich England und Deutschland um Geld und Unterstutzung fur einen neuen Krieg gegen Asti zu sammeln 63 Literatur BearbeitenEugene L Cox The eagles of Savoy the House of Savoy in thirteenth century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 englisch Marie Jose Das Haus Savoyen Von den Ursprungen bis zum roten Grafen Stiftung Pro Castellione Niedergesteln 1994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thomas II Lord of Piedmont Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tommaso II Conte di Savoia Conte di Piemonte auf thepeerage com abgerufen am 10 Mai 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 15 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 45 a b Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 276 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 52 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 53 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 56 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 57 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 100 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 102 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 59 a b Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 105 a b Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 97 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton 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Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 106 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 128 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 154 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 169 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 155 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 205 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 153 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 169 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 170 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 156 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 184 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 208 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 209 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 210 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 155 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 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geschaffenGraf im Piemont 1245 1259Thomas III Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 Marz 2023 PersonendatenNAME Thomas II ALTERNATIVNAMEN Thomas von Piemont Thomas II von Savoyen Thomas Graf von FlandernKURZBESCHREIBUNG Graf von Piemont Graf von Flandern und HennegauGEBURTSDATUM 12 Jahrhundert oder 13 JahrhundertSTERBEDATUM 7 Februar 1259STERBEORT Aosta Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas II Savoyen amp oldid 231693637