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Guido von Flandern um 1226 7 Marz 1305 in Compiegne aus dem Hause Dampierre war regierender Graf von Flandern zur Zeit der Sporenschlacht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Guidos Kampf um die Unabhangigkeit Flanderns 3 Familiares 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGuido war der zweite Sohn von Grafin Margarete II von Flandern aus deren Beziehung zu Wilhelm II von Dampierre Nach dem Tod seines alteren Bruders Wilhelm in einem Turnier 1251 wurde Guido gemeinsam mit seiner Mutter Herrscher von Flandern Er hatte gemeinsam mit dieser gegen die Abkommlinge seiner Mutter aus deren erster Ehe aus dem Hause Avesnes zu kampfen Im Erbfolgekrieg von Flandern und Hennegau geriet er nach der verlorenen Schlacht bei Westkapelle 1253 in Gefangenschaft Durch die Vermittlung von Konig Ludwig IX von Frankreich kam er 1256 wieder frei Er erwarb 1263 fur Flandern die vorher schon einmal verbundene Grafschaft Namur zuruck 1270 nahm er am Siebten Kreuzzug teil Guidos Kampf um die Unabhangigkeit Flanderns Bearbeiten nbsp Graf Guido von Flandern dargestellt als roter apokalyptischer Reiter Illumination aus dem Spieghel Historiael von Jacob van Maerlant 14 Jahrhundert Ludwigs Enkel Konig Philipp der Schone von Frankreich der seit 1285 herrschte stutzte seinen Einfluss in Flandern nun vor allem auf die Patrizier in den Stadten Obwohl diese ihre wirtschaftliche und politische Starke durch ihren Tuchhandel mit England begrundeten waren sie auf gute Beziehungen mit dem Konig bedacht der ihre Handelsprivilegien mit England akzeptierte und sie vor dem Zugriff eines starken Grafen schutzte Graf Guido strebte nun danach seine grafliche Wurde zu ihrer alten fast souveranen Stellung zuruckzufuhren und sich vom koniglichen Einfluss zu befreien In Konig Eduard I von England fand er einen Verbundeten gegen Philipp IV da dessen Interessen ahnlicher Natur waren Im Jahr 1294 nahm Graf Guido enge diplomatische Beziehungen zu Eduard auf und verlobte eine seiner Tochter mit dem Prince of Wales Philipp verweigerte dazu erwartungsgemass die notwendige Einwilligung und Guido musste nachhaltige Treue schworen setzte trotzdem seine Politik fort und gewann in Grammont im Dezember 1296 den deutschen Konig Adolf von Nassau der ein Erstarken Frankreichs im lothringisch niederlandischen Raum verhindern wollte und weitere Reichsfursten fur seine Sache Nachdem Philipp den Grafen aufforderte diese Handlungen zu erklaren kundigte dieser am 20 Januar 1297 sein Vasallitatsverhaltnis zu Frankreich auf Der Konig berief darauf ein Pairsgericht ein welches den Grafen wegen Hochverrats und der Felonie verurteilte und ihm sein Lehen entzog Weiterhin erreichte Philipp beim Papst die Verhangung des Kirchenbanns uber Graf Guido und des Interdikts uber Flandern Die militarische Bekampfung des antifranzosischen Bundnisses ging Philipp entschlossen an Graf Robert II von Artois fuhrte ein Heer nach Flandern mit dem er eine Stadt nach der anderen darunter Kortrijk Dunkirchen Bergen und Brugge einnehmen konnte Begunstigt wurden diese schnellen Erfolge durch die fur Frankreich positiv gesinnten Patrizier und der dem Grafen Guido versagten Unterstutzung des deutschen Konigs der nach einer Zahlung franzosischen Goldes und aufgrund papstlichem Drucks trotz seines Bundnisses mit Flandern und England auf einen Krieg verzichtete Am 20 August 1297 kam es bei Veurne Furnes zur Schlacht in der die Franzosen unter Robert von Artois uber das flamische Heer siegten Nachdem die koniglichen Truppen am 26 August 1297 Lille eingenommen hatten war Graf Guido der sich nur noch in Gent halten konnte bereit einen Waffenstillstand einzugehen der unter papstlicher Vermittlung am 9 Oktober in Vyve Saint Bavon geschlossen und 1298 in Tournai um zwei Jahre verlangert wurde Nach Auslaufen des Waffenstillstandes im Jahr 1300 gab Guido den Kampf auf Bereits ein Jahr zuvor wurde sein einzig wirklicher Bundnispartner Graf Heinrich III von Bar gefangen genommen und Eduard I versohnte sich mit Frankreich nachdem Philipp die Besetzung der Guyenne die seinem Bruder Karl von Valois wenige Jahre zuvor gelungen war aufgehoben hatte Eine Weiterfuhrung des Kampfes war fur den Grafen unter diesen Umstanden aussichtslos Trotz des Ehrenwortes Karls von Valois auf ein freies Geleit wurde Guido mit seinem altesten Sohn Robert von Bethune bei der Zusammenkunft mit dem Konig von diesem in ritterliche Haft genommen Guido in Compiegne Robert in Bourges Flandern wurde der Verwaltung koniglicher Statthalter anvertraut Philipp erschien personlich 1301 in Flandern wo er die Seeblockade Gents durch Eduard I von England aufloste und neue Festungen anlegte In einem 1301 in Brugge unterzeichneten Vertrag wurden die neuen Herrschaftsverhaltnisse bestimmt Trotz dieses Erfolgs busste die Krone in der flamischen Bevolkerung schnell an Ansehen und Ruckhalt ein Ausschlaggebend war hier Philipps rigide Finanzpolitik der trotz des Endes des Krieges die erhobene Kriegssteuer nicht abschaffen wollte Dies versetzte die schon seit langerem sozial benachteiligten Handwerker in Aufruhr welche einige Hauser der wohlhabenden Patrizier und Tuchhandler angriffen Daraufhin liess der Statthalter Jacques de Chatillon die Stadte Brugge und Gent mit einer Besatzung versehen Doch am Morgenlauten des 18 Mai 1302 drangen die Burger von Brugge in die Unterkunfte der koniglichen Soldaten ein und toteten wahrscheinlich mehrere Hundert von ihnen Der Aufstand ergriff alle flamischen Stadte die sich hinter Johann I von Namur und Guido von Namur zwei jungeren Sohnen Guidos sammelten Philipp reagierte darauf mit der Entsendung eines Heeres unter Robert von Artois Wider Erwarten wurden die franzosischen Ritter am 11 Juli 1302 in der Sporenschlacht bei Kortrijk Coutrai von dem Burgerheer der Flamen vernichtend geschlagen in der mehr als siebenhundert Ritter ihr Leben verloren darunter die gesamte militarische Fuhrung Frankreichs unter anderen auch Robert von Artois und Jacques de Chatillon Nach der Sporenschlacht wurde Guido fur kurze Zeit freigelassen um den Ausgleich zu verhandeln Insofern kam es erneut zum Krieg mit Frankreich und zur Vernichtung der flamischen Flotte 1304 Guido kam erneut in franzosische Gefangenschaft in der er 1305 in Compiegne verstarb Sein Leichnam wurde nach Flandern uberfuhrt und in der Abtei von Flines lez Raches begraben 1 Familiares BearbeitenMit sechzehn Kindern aus zwei Ehen hatte Guido I von Flandern fur mittelalterliche Verhaltnisse eine grosse Anzahl an Nachkommenschaft Seit 1246 war er verheiratet mit Mathilde de Bethune 1264 Tochter und Erbin des Sire Robert VII de Bethune 1248 Ihre Kinder waren Robert III 1322 Graf von Flandern Wilhelm 1311 Herr von Dendermonde Johann 1292 1279 Bischof von Metz 1282 Bischof von Luttich Margarete 1285 Herzog Johann I von Brabant 1294 Balduin 1296 Maria 1297 1 Wilhelm von Julich 1278 2 Simon II von Chateauvillain 1305 Beatrix 1296 Graf Florens V von Holland 1296 Philipp 1308 Graf von Teano und ChietiIn zweiter Ehe war er seit 1264 mit Isabella von Luxemburg 1298 verheiratet einer Tochter des Grafen Heinrich V von Luxemburg 1281 Ihre Kinder waren Margarete 1331 1 Prinz Alexander von Schottland 1284 2 Graf Rainald I von Geldern 1326 Johanna 1296 Nonne in Flines Beatrix nach 1307 Hugo II von Chatillon 1307 Graf von Blois und Dunois Johann I 1330 Graf von Namur Guido 1311 in Pavia Herr von Renaix Graf von Zeeland Heinrich 1337 Graf von Lodi Margareta von Kleve Tochter von Dietrich VIII Graf von Kleve Isabella 1323 Johann I von Fiennes Philippine 1304 1296 verlobt mit dem Prinzen von Wales dem spateren Konig Eduard II von EnglandLiteratur BearbeitenEin Furst als Mann von Wort In Die Gartenlaube Heft 6 1866 S 85 86 Volltext Wikisource mit Illustration von Georg Laves Weblinks BearbeitenMaterialsammlung bei mittelalter genealogie deEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Continuatio Chronici Guillelmi de Nangiaco Martin Bouquet Recueil des Historiens des Gaules et de la France Band 20 1840 S 591VorgangerAmtNachfolgerMargarete II Graf von Flandern 1251 1304Robert III Heinrich III Graf von Namur 1268 1297Johann I Normdaten Person GND 136200583 lobid OGND AKS VIAF 287129783 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guido I ALTERNATIVNAMEN Guido von FlandernKURZBESCHREIBUNG Graf von FlandernGEBURTSDATUM um 1226STERBEDATUM 7 Marz 1305STERBEORT Compiegne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guido I Flandern amp oldid 226430072