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Eduard I englisch Edward I auch Edward Longshanks Eduard Langschenkel und Hammer of the Scots Hammer der Schotten lateinisch Malleus Scotorum genannt 17 Juni oder 18 Juni 1239 in Westminster 7 Juli 1307 bei Burgh by Sands war von 1272 bis zu seinem Tod Konig von England Lord von Irland und Herzog von Aquitanien Bis zum Zeitpunkt seiner Kronung zum englischen Konig wurde er allgemein als Lord Edward bezeichnet Ein mutmassliches Bild des Konigs in Westminster AbbeyEduard und Eleonore Skulpturen an der Fassade von Lincoln Cathedral Als erster Sohn Heinrichs III war Eduard von Kindesbeinen an in die politischen Intrigen wahrend der Herrschaft seines Vaters verwickelt einschliesslich des offenen Aufstands der englischen Barone 1259 schloss sich Eduard kurzzeitig der rebellierenden Bewegung der Barone fur Reformen an die die Oxford Terms unterstutzten Nachdem er sich mit seinem Vater wieder ausgesohnt hatte blieb er ihm im weiteren Verlauf des folgenden bewaffneten Konflikts der als Zweiter Krieg der Barone bekannt wurde treu Nach der Niederlage bei der Schlacht von Lewes 1264 wurde Eduard eine Geisel der rebellischen Barone entkam aber einige Monate spater und trat anschliessend in den Krieg gegen Simon de Montfort ein Nach dem Tod von Montfort in der Schlacht von Evesham 1265 erlosch die Rebellion Nachdem in England wieder Frieden eingekehrt war schloss sich Eduard dem Siebten Kreuzzug an und ging ins Heilige Land obwohl viele Historiker Eduards Feldzug als separaten Kreuzzug herausgreifen In der englischen und franzosischen Literatur wird er als separates Unternehmen gefuhrt und hier als neunter Kreuzzug gezahlt 1272 als Eduard auf dem Heimweg war wurde ihm mitgeteilt dass sein Vater gestorben war 1274 erreichte er England und wurde in der Westminster Abbey am 19 August 1274 gekront Durch eine Reihe von Reformen und neuen Gesetzen starkte er die konigliche Autoritat gegenuber den Baronen In zwei Feldzugen eroberte er bis 1283 das bis dahin weitgehend autonome Wales Obwohl der Versuch scheiterte ab 1290 auch das bislang eigenstandige Konigreich Schottland seiner direkten Oberherrschaft zu unterwerfen gilt er als einer der grossen mittelalterlichen Monarchen Englands 1 Eduard I starb 1307 wahrend eines weiteren Feldzuges in Schottland und hinterliess seinem Sohn und Erben Eduard II viele finanzielle und politische Probleme einschliesslich des anhaltenden Krieges mit Schottland Nach damaligen Massstaben bei einer Grosse von 1 88 m war Eduard ein sehr grosser Mann fur den er den Spitznamen Langschenkel erhielt Aufgrund seines hohen Wuchses und Temperaments machte er einen furchteinflossenden Eindruck auf andere Seine Untertanen respektierten ihn dafur dass er die Ideale eines mittelalterlichen Konigs als Soldat Herrscher und Glaubiger erfullte andere jedoch kritisierten ihn fur seine kompromisslose Haltung gegenuber dem betitelten Adel Eduard I war nicht der erste englische Konig dieses Namens doch erst nach der normannischen Eroberung Englands 1066 durch Wilhelm den Eroberer wurde die franzosische Tradition gleichlautende Konigsnamen zu nummerieren auch in England eingefuhrt Deswegen werden die angelsachsischen Monarchen Eduard der Altere Eduard der Martyrer und Eduard der Bekenner auch in der heutigen Chronologie nicht mitgezahlt Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Eduard als Thronfolger 2 1 Herr von Aquitanien Irland und Gebieten in Wales und England 2 2 Verwicklung in die Machtkampfe am Konigshof 2 3 Verwicklung in den Machtkampf der Adelsopposition mit dem Konig 2 3 1 Vom Gegner zum Befurworter des Reformprogramms der Adelsopposition 2 3 2 Aufenthalte in Frankreich und Annaherung an die Politik des Konigs 2 3 3 Entschlossener Unterstutzer seines Vaters 2 3 4 Der Krieg der Barone 2 4 England nach dem Burgerkrieg 2 5 Eduards Kreuzzug 2 5 1 Vorbereitung des Kreuzzugs 2 5 2 Reise nach Tunis und weiter ins Heilige Land 2 5 3 Ende des Kreuzzugs und Attentat auf Eduard 2 5 4 Ruckreise vom Kreuzzug 3 Die Regierung von Eduard I bis 1290 3 1 Eduard als Gesetzgeber 3 2 Verhaltnis zur Kirche und zur Justiz 3 3 Die Eroberung von Wales 3 3 1 Ausgangslage 3 3 2 Der Feldzug von 1276 bis 1277 3 3 3 Die Eroberung von Wales von 1282 bis 1283 3 3 4 Der Aufbau der englischen Herrschaft in Wales 3 4 Die Reform der koniglichen Finanzen 1275 bis 1289 3 4 1 Erfolgreiche Massnahmen zur Einnahmensteigerung 3 4 2 Hohe finanzielle Belastungen durch die Kriege des Konigs 3 4 3 Die Vertreibung der Juden aus England 3 5 Das Verhaltnis des Konigs zu seinen Magnaten 3 5 1 Eduards Manipulationen des Erbrechts 3 5 2 Das Verfahren Quo warranto 3 6 Die Aussenpolitik Eduards I bis 1290 3 7 Die Herrschaft von Eduard I in der Gascogne 4 Die Regierung von Eduard I ab etwa 1290 4 1 Finanzielle Probleme und umstrittene Steuern 1290 bis 1307 4 1 1 Zunehmende Besteuerung der Bevolkerung und der Geistlichkeit 4 1 2 Einfuhrung einer Wollsteuer und weitere Steuern 4 1 3 Entwicklung des Parlaments unter Eduard I 4 2 Politik des Konigs gegenuber dem Adel 4 2 1 Politik der Starke gegenuber den Marcher Lords 4 2 2 Das Verhaltnis des Konigs zu seinen englischen Magnaten 4 2 3 Die Krise von 1297 4 2 3 1 Revolte einiger Magnaten 4 2 3 2 Widerstand des Erzbischofs von Canterbury 4 2 3 3 Bestatigung der Confirmatio cartarum und Beilegung der Krise 4 2 4 Reformen und Ruckerlangung der Autoritat ab 1298 4 3 Die Aussenpolitik Eduards I ab 1290 4 3 1 Der Krieg mit Frankreich 4 3 1 1 Ursachen 4 3 1 2 Kriegsverlauf 4 3 2 Der Versuch der Eroberung Schottlands 4 3 2 1 The Great Cause 4 3 2 2 Anspruch auf die Oberhoheit uber Schottland 4 3 2 3 Die Eroberung von Schottland 1296 4 3 2 4 Erneute Eroberung 1298 und Versuch der Beherrschung Schottlands 4 3 2 5 Erneuter schottischer Widerstand ab 1305 5 Die Person des Konigs 5 1 Aussehen und Eigenschaften 5 2 Die Religiositat des Konigs und sein Verhaltnis zur Kunst 5 3 Eduard als Militar 5 4 Familie und Nachkommen 6 Nachwirkung und historische Bewertung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenEduard I wurde in der Nacht vom 17 auf den 18 Juni 1239 im Palace of Westminster als Sohn des englischen Konigs Heinrich III und dessen Frau Eleonore von der Provence geboren und entstammte dem anglonormannischen Herrschergeschlecht Anjou Plantagenet Eduard ist ein Name angelsachsischen Ursprungs und wurde nach der normannischen Eroberung nicht allgemein unter der Aristokratie Englands vergeben Heinrich III war jedoch ein besonderer Verehrer des heiliggesprochenen Konigs Eduard des Bekenners und beschloss seinen erstgeborenen Sohn nach dem Heiligen zu benennen Die Geburt des Thronfolgers loste zunachst grosse Begeisterung aus die jedoch rasch abflaute als der bereits zu dieser Zeit in finanzieller Bedrangnis befindliche Konig erklarte dass er anlasslich der Geburt von seinen Untertanen Geschenke verlangte Der Thronfolger erhielt schon bald einen eigenen Haushalt in dem er zusammen mit anderen Kindern des Hochadels darunter seinem Cousin Henry of Almain der zu seinen Jugendfreunden zahlte erzogen wurde Zunachst war Hugh Giffard fur den Thronfolger verantwortlich bis er 1246 durch Bartholomew Pecche abgelost wurde Heinrich III uberwachte regelmassig die Erziehung seines Erben Es gab Bedenken uber Eduards Gesundheit als Kind mindestens dreimal 1246 1247 und 1251 erkrankte der Junge ernsthaft wuchs jedoch trotzdem zu einem gesunden und stattlichen jungen Mann heran bei einer Korpergrosse von 188 cm uberragte er die meisten seiner Zeitgenossen und erhielt daher seinen Beinamen Longshanks was lange Schenkel bedeutet Der Historiker Michael Prestwich stellt fest dass seine langen Arme ihm einen Vorteil als Schwertkampfer verschafften lange Oberschenkel einen als Reiter In der Jugend war sein lockiges Haar blond in der Reife verdunkelte es sich und im Alter wurde es weiss Seine Gesichtszuge wurden durch ein hangendes linkes Augenlid Ptosis getrubt Seine Reden trotz eines Lispelns wurden als uberzeugend bezeichnet Eduard als Thronfolger BearbeitenHerr von Aquitanien Irland und Gebieten in Wales und England Bearbeiten Als Thronfolger fuhrte Eduard keinen eigenen Titel sondern wurde einfach Dominus Edwardus bzw Lord Edward genannt Als 1254 eine Invasion der dem englischen Konig gehorenden Gascogne durch das benachbarte Kastilien befurchtet wurde kam der Plan auf Eduard mit Eleonore einer Tochter von Konig Ferdinand III von Kastilien zu verheiraten um so die Beziehungen der beiden Reiche zu verbessern Der kastilische Konig wunschte aber dass sein Schwiegersohn schon selbst einen ansehnlichen Landbesitz besass so dass Heinrich III seinem Sohn die Gascogne die Lordschaft Irland sowie einen umfangreichen Besitz in den Welsh Marches mit dem Earldom Chester sowie Stamford und Grantham als Apanage ubergab Daraufhin fand am 1 November 1254 die Hochzeit im nordspanischen Burgos statt Obwohl Eduard die von seinem Vater erhaltenen Besitzungen selbst verwalten sollte wurde ihm erst 1256 die Herrschaft uber Irland ubergeben Auch danach griff der Konig gelegentlich in die Herrschaft seines Sohnes ein Besonders uber die Herrschaft in der Gascogne hatten der Konig und Eduard unterschiedliche Vorstellungen Wahrend der Konig nach der Rebellion von 1253 bis 1254 eine versohnliche Politik verfolgte unterstutzte Eduard entschlossen die Familie Soler aus Bordeaux womit er andere einflussreiche Familien verargerte Aus seinen walisischen Besitzungen erzielte Eduard jahrliche Einkunfte von etwa 6000 Dies reichte aber anscheinend nicht aus um seine Ausgaben zu decken denn Eduard musste 1257 die eintragliche Vormundschaftsverwaltung fur Robert de Ferrers fur 6000 Mark verkaufen und sich von Bonifatius von Savoyen dem Erzbischof von Canterbury weitere 1000 leihen Die strenge Herrschaft von Eduards Beamten in Wales die wie Geoffrey de Langley eine Durchsetzung des englischen Feudalsystems verfolgten fuhrten 1256 zu einem walisischen Aufstand Ein Feldzug des Konigs gegen die Aufstandischen in Nordwales 1257 scheiterte so dass weite Gebiete von Eduards Besitzungen in Wales an den walisischen Fursten Llywelyn ap Gruffydd verloren gingen Verwicklung in die Machtkampfe am Konigshof Bearbeiten Am Konigshof gab es zu dieser Zeit eine Rivalitat zwischen den aus Savoyen stammenden Verwandten von Konigin Eleonore und den aus Sudwestfrankreich stammenden Lusignans den Halbgeschwistern des Konigs und deren jeweiligen Anhangern Ab 1254 wurde Eduard politisch vor allem von den Verwandten seiner Mutter beeinflusst zu denen neben Erzbischof Bonifatius von Savoyen vor allem Peter von Savoyen gehorte Ab 1258 wechselte Eduards Sympathie jedoch zu den Lusignans Er verpfandete seine englischen Besitzungen Stamford und Grantham an William de Valence und wollte Geoffrey de Lusignan zum Seneschall der Gascogne und dessen Bruder Guy zum Verwalter der Ile de Oleron und der Kanalinseln ernennen Durch diese Forderung der in England besonders unbeliebten Lusignans sank auch die Beliebtheit des Thronfolgers Verwicklung in den Machtkampf der Adelsopposition mit dem Konig Bearbeiten Vom Gegner zum Befurworter des Reformprogramms der Adelsopposition Bearbeiten Gegen die erfolglose Politik von Heinrich III formierte sich im Fruhjahr 1258 eine machtige Adelsopposition die eine Reform der Regierung forderte Nachdem der Konig unter dem Druck der Adelsopposition der Erarbeitung eines Reformprogramms zugestimmt hatte musste auch der junge Thronfolger wenn auch mit betrachtlichem Widerwillen diesem Vorhaben zustimmen Wahrend des Parlaments von Oxford im Mai 1258 wurde dieses Reformprogramm die sogenannten Provisions of Oxford vorgestellt Zu den Hauptforderungen gehorte dass die Lusignans England verlassen mussten Eduard stellte sich daraufhin offen auf die Seite der Lusignans floh Ende Juni mit ihnen aus Oxford und verschanzte sich in Winchester Bereits wenige Tage spater mussten sie sich jedoch den militarisch uberlegenen Baronen ergeben Wahrend die Lusignans England verlassen mussten schwor Eduard am 10 Juli die Einhaltung der Provisions of Oxford John de Balliol und Roger de Mohaut zwei Anhanger der Adelsopposition sowie seine fruheren Beamten John de Grey und Stephen Longespee sollten in der Folge Eduard beraten und versuchen ihn zugunsten der Barone umzustimmen Als dazu die von der Adelsopposition gestellte neue Regierung zunehmenden Erfolg hatte anderte sich Eduards Einstellung zur Reformbewegung Er umgab sich mit einem neuen Gefolge von jungen Baronen zu denen unter anderem sein Cousin Henry of Almain John de Warenne 6 Earl of Surrey Roger de Clifford Roger of Leybourne und Hamo le Strange gehorten Im Marz 1259 verbundete sich Eduard offiziell mit Richard de Clare 5 Earl of Gloucester einem der Fuhrer der Adelsopposition Moglicherweise suchte Eduard vor allem als Herr der Gascogne die Unterstutzung von Gloucester weil dieser mit zu den Unterhandlern gehorte die einen Friedensvertrag mit Frankreich aushandeln sollten Als im Oktober 1259 vor allem junge Barone gegen die Reformbewegung protestierten antwortete ihnen Eduard dass er inzwischen fest zu dem Eid stehe den er in Oxford auf das Reformprogramm geleistet hatte Moglicherweise wurde er zu dieser Zeit stark von Simon de Montfort 6 Earl of Leicester beeinflusst der mit Eduards Tante Eleanor verheiratet war und der zu einem der wichtigsten Fuhrer der Adelsopposition aufgestiegen war Als der Konig ab November 1259 zur Anerkennung des Friedensvertrags in Frankreich war versuchte Eduard in England ohne Abstimmung mit seinem Vater selbstandig zu agieren Der enttauschte Konig der weiter insgeheim versuchte seine Macht zuruckzugewinnen war nun uberzeugt dass sein Sohn ihn sturzen wolle Als er im April 1260 nach England zuruckkehrte weigerte er sich zunachst Eduard zu sehen Erst durch Vermittlung von seinem Bruder Richard von Cornwall und von Erzbischof Bonifatius von Savoyen konnten die beiden versohnt werden Auch Eduards zeitweiliges Zerwurfnis mit dem Earl of Gloucester konnte geschlichtet werden Eduards Gefolgsmanner Roger of Leybourne den er zum Kommandanten von Bristol Castle ernannt hatte und Roger de Clifford der die strategisch wichtigen Three Castles Grosmont Skenfrith und White Castle in Wales befehligte wurden abgelost Aufenthalte in Frankreich und Annaherung an die Politik des Konigs Bearbeiten Nach der Aussohnung mit seinem Vater reiste Eduard 1260 nach Frankreich wo er an mehreren Turnieren teilnahm Im Herbst 1260 kehrte er nach England zuruck doch bereits im November 1260 reiste er wieder nach Frankreich wo er die exilierten Lusignans traf Im Fruhjahr 1261 kehrte Eduard nach England zuruck wobei es kurzzeitig schien dass er wieder die Barone um Gloucester und Montfort unterstutzen wurde Kurz danach unterstutzte er jedoch die Politik seines Vaters ehe er im Juli 1261 in seine Herrschaft Gascogne aufbrach Dort gelang es ihm die englische Herrschaft zu festigen und die unruhige Provinz zu befrieden Als er Anfang 1262 nach England zuruckkehrte beschuldigte er Roger of Leybourne den er als Verwalter seiner englischen Besitzungen eingesetzt hatte Gelder unterschlagen zu haben Eduard befand ihn fur schuldig und entliess ihn aus seinen Diensten Dies fuhrte zum Bruch mit zahlreichen der jungen Barone die ihn bislang unterstutzt hatten Vor allem Henry of Almain John de Warenne und Roger de Clifford waren von Leybournes Unschuld uberzeugt und unterstutzten nun nicht mehr den Thronfolger Um weitere Unterschlagungen und Misswirtschaft vorzubeugen ubergab Eduard den Grossteil seiner Landereien wieder seinem Vater Im Gegenzug erhielt er fur drei Jahre das Schutzgeld das die englischen Juden an die Krone zahlen mussten Anscheinend war er dennoch bei seinem Vater in Ungnade gefallen denn kurz danach reiste er 1262 wieder nach Frankreich wo er vermutlich in Senlis und anderen Orten erneut an verschiedenen Turnieren teilnahm Entschlossener Unterstutzer seines Vaters Bearbeiten Als Eduard im Fruhjahr 1263 nach England zuruckkehrte versuchte er die wachsende Macht des walisischen Fursten Llywelyn ap Gruffydd einzudammen Dieser hatte die politische Schwache des englischen Konigs ausgenutzt und in einem Krieg mit England weite Teile von Wales und der Welsh Marches unter seine Kontrolle gebracht Im April und Mai 1263 fuhrte Eduard einen Feldzug nach Wales doch obwohl er von Llywelyns Bruder Dafydd ap Gruffydd unterstutzt wurde blieb die Expedition erfolglos Dazu verschlechterte sich in England die Lage des Konigs nachdem Simon de Montfort der 1261 ebenfalls England verlassen hatte im Fruhjahr 1263 zuruckgekehrt war Der Earl of Gloucester war 1262 gestorben und Montfort wurde nun zum unumstrittenen Fuhrer der Adelsopposition die erneut die Herrschaft des Konigs beschranken wollte Eduard stand nun aber entschlossen auf der Seite seines Vaters Als er nach Bristol reiste fuhrte das Verhalten seines Gefolges dazu dass die Burger der Stadt ihn in Bristol Castle belagerten Erst nachdem Bischof Walter de Cantilupe von Worcester einen Waffenstillstand vermittelt hatte konnte er aus der Burg entkommen Zur Entrustung der Adelsopposition verstarkte er die Besatzung von Windsor Castle mit auslandischen Soldnern Da die finanzielle Lage des Konigs weiterhin ausserst angespannt war beschlagnahmte Eduard widerrechtlich einen Teil der Schatze die bei den Tempelrittern im New Temple in London hinterlegt worden waren Als am 16 Juli 1263 der Konig angesichts des politischen Drucks erneut den Forderungen der Adelsopposition nachgeben musste setzte Eduard seinen Widerstand fort Im August nahm er wieder Kontakt mit seinen fruheren Anhangern Henry of Almain John de Warenne und Roger of Leybourne auf und entliess die unbeliebten auslandischen Soldner Im Oktober 1263 scheiterte wahrend des Parlaments der Versuch einer Verstandigung zwischen ihm und den Baronen Eduard plunderte daraufhin Windsor Castle das er kurz zuvor der Regierung der Adelsopposition ubergeben hatte Erst nach langeren Verhandlungen konnten sich die Konfliktparteien darauf einigen dass sie einen Schlichtungsspruch des franzosischen Konigs Ludwig IX akzeptieren wurden Eduard begleitete seinen Vater Ende 1263 nach Frankreich wo Ludwig IX im Mise of Amiens im Januar 1264 erwartungsgemass zugunsten des Standpunkts des englischen Konigs entschied Der Krieg der Barone Bearbeiten Der Mise of Amiens beendete jedoch nicht den Konflikt zwischen dem Konig und der Adelsopposition sondern weitete ihn zum offenen Burgerkrieg aus Eduard selbst war bei den ersten Kampfen aktiv beteiligt als er versuchte das von Rebellen besetzte Gloucester zuruckzuerobern Als eine Entsatzarmee unter seinem ehemaligen Mundel Robert de Ferrers 6 Earl of Derby zum Entsatz der Stadt anruckte schloss Eduard einen Waffenstillstand Als Ferrers wieder abzog liess Eduard jedoch die Stadt plundern Anschliessend zog er nach Northampton wo er entscheidend zur Eroberung der von einer Garnison der Rebellen besetzten Stadt beitrug Anschliessend verliess Eduard das konigliche Heer und plunderte die Besitzungen des Earls of Derby Nun wandten sich die koniglichen Truppen gegen die City of London deren Burger weiterhin entschlossen die Rebellen unterstutzten Montfort zog den koniglichen Truppen entgegen worauf es am 14 Mai 1264 zur Schlacht von Lewes kam Eduard hatte sich zuvor wieder dem koniglichen Heer angeschlossen Der von ihm gefuhrte Reiterangriff des rechten Flugels des koniglichen Heeres zerschlug zwar den linken Flugel des Rebellenheeres doch danach verfolgten seine Ritter die fluchtenden Gegner Als Eduard mit seinen Truppen auf das Schlachtfeld zuruckkehrte hatte Montfort in der Zwischenzeit das konigliche Hauptheer geschlagen Nach langeren Verhandlungen ergab sich Eduard Als Geiseln fur das Wohlverhalten des ebenfalls in die Gewalt der Adelsopposition gelangten Konigs sollte Eduard so lange festgehalten werden bis er die von Montfort gefuhrte Regierung der Barone akzeptierte Zur Sicherheit musste er der Regierung Bristol Castle sowie funf weitere konigliche Burgen fur den Zeitraum von funf Jahren ubergeben Danach wurde er offiziell frei gelassen doch er blieb unter enger Aufsicht von Anhangern Montforts Mit der Zeit lockerte sich diese Aufsicht und als Eduard Mai 1265 einen Ausritt machte konnte er bei Hereford seinen Bewachern zu denen Thomas de Clare und Henry de Montfort gehorten entkommen Er fluchtete nach Wigmore Castle zu Roger Mortimer einem Gegner der Regierung der Barone dann schloss er sich Gilbert de Clare dem jungen Earl of Gloucester an der sich im Vorjahr mit Montfort uberworfen hatte Rasch schlossen sich ihnen die Marcher Lords und weitere Anhanger der koniglichen Partei an und schliesslich vereinigten sie ihr Heer mit dem kleinen Kontingent von John de Warenne und William de Valence die aus dem franzosischen Exil kommend in Wales gelandet waren Ohne Kampf zogen sie in Worcester an wahrend Gloucester Castle nach heftiger Belagerung erobert wurde Montfort der mit einem Heer in die Welsh Marches gezogen war verbundete sich am 19 Juni mit Furst Llywelyn ap Gruffydd Die konigliche Partei zerstorte die Brucken uber den Severn so dass Montfort in den Welsh Marches von weiteren Verstarkungen abgeschnitten war Einer von Montforts Sohnen Simon de Montfort der Jungere erreichte mit seinen Truppen Kenilworth Castle In einem Nachtmarsch von Worcester aus uberraschte Eduard mit seinen Truppen die vor der Burg lagernden Rebellen und schlug sie in die Flucht Anschliessend zog er dem alteren Montfort entgegen Am 4 August 1265 konnten Gilbert de Clare und Eduard das Heer der Rebellen unter Montfort in der Schlacht von Evesham entscheidend besiegen Welchen Anteil Eduard an dem triumphalen Sieg hatte kann allerdings nicht mehr geklart werden Auch wenn die Schlacht von Evesham den Zweiten Krieg der Barone militarisch entschieden hatte konnte sie den Krieg nicht beenden Der Hauptgrund hierfur war die unbarmherzige Behandlung der uberlebenden Rebellen die von der siegreichen koniglichen Partei fur enteignet erklart wurden Die sogenannten Enterbten setzten deshalb verzweifelt die Rebellion fort Eduard selbst verfolgte eine harte Linie gegen die Enterbten und fuhrte Ende 1265 einen Feldzug gegen die Isle of Axholme in Lincolnshire wohin sich Simon de Montfort der Jungere gefluchtet hatte Aufgrund seiner militarischen Uberlegenheit konnte Eduard Montfort Weihnachten 1265 zur Aufgabe zwingen Anschliessend wandte sich Eduard zusammen mit Roger of Leybourne gegen die Cinque Ports die sich ihm vor dem 25 Marz 1266 ergaben Danach ging Eduard in Hampshire gegen die Enterbten vor Dabei besiegte er den bekannten Rebellen Adam Gurdun einen Ritter im Zweikampf Der Legende nach war Eduard von Gurduns Tapferkeit so beeindruckt dass er ihm seine Landereien zuruckgab Tatsachlich ubergab Eduard seinen Gefangenen an die Konigin und Gurdun erhielt erst gegen eine hohe Strafzahlung seine Besitzungen zuruck Im Mai 1266 schloss sich Eduard der Belagerung von Kenilworth Castle an wo sich eine grosse Anzahl der Enterbten verschanzt hatte Eduard hatte jedoch weder bei der Belagerung noch bei der Ausarbeitung des Dictum of Kenilworth grosseren Anteil das die Enterbten mit dem Konig versohnen sollte Noch bevor sich die Garnison von Kenilworth im Dezember 1266 ergab war Eduard nach Nordengland gezogen wo er die Revolte von John de Vescy beendete Um sein Land einzulosen musste Vescy eine hohe Strafe von 3700 Mark zahlen Dennoch sohnte er sich mit Eduard aus und wurde einer seiner engsten Gefolgsleute Die letzte Rebellengruppe wurde von John de Deyville gefuhrt Diese erhielt vom Earl of Gloucester Unterstutzung der zusammen mit den Rebellen im April 1267 die City of London besetzte Damit wollte er vom Konig bessere Konditionen fur die Enterbten erpressen Gloucester hatte grossen Anteil am Sieg der koniglichen Partei 1265 gehabt doch danach hatte er vom Konig nur geringe Belohnungen erhalten Durch sein Bundnis mit den Enterbten bestand die Gefahr dass es erneut zum Burgerkrieg kommen konnte Nach Verhandlungen verliess Gloucester schliesslich London wahrend der Konig den Enterbten Zugestandnisse machte Eduard ging nun gegen die letzten Rebellen vor die sich auf die Isle of Ely zuruckgezogen waren Aufgrund des trockenen Sommers waren die Feuchtgebiete der Fens fur Eduards Truppen kein Hindernis so dass sich die Enterbten in Ely am 11 Juli ergaben England nach dem Burgerkrieg Bearbeiten Um nach dem Ende des Burgerkriegs die Stellung des Konigs zu sichern wurden im Herbst 1267 wichtige Massnahmen getroffen Am 29 September 1267 wurde der Vertrag von Montgomery geschlossen der den Englisch Walisischen Krieg beendete Darin wurde nicht nur Llywelyn ap Gruffydd als Furst von Wales anerkannt sondern Eduard verzichtete auch auf das 1256 von Llywelyn eroberte Perfeddwlad in Nordostwales Bereits 1265 hatte Eduard seine verbliebenen walisischen Besitzungen Cardigan und Carmarthen seinem Bruder Edmund ubergeben Im November 1267 wurde das Statut von Marlborough erlassen das zahlreiche Gesetzesreformen der fruheren Adelsopposition aufgriff In vieler Hinsicht bereitete es Gesetze vor die wahrend der Herrschaft von Eduard erlassen wurden doch auch hier ist unklar inwieweit Eduard bei den zahlreichen Bestimmungen des Statuts von Marlborough mitgewirkt hat Tatsachlich ist uber Eduards Rolle in den Jahren nach dem Krieg der Barone wenig bekannt und seine bekannten Aktionen wurden nicht immer positiv aufgenommen Er hatte weiterhin ein angespanntes Verhaltnis zum Earl of Gloucester Unter anderem war zwischen ihnen der Besitz von Bristol umstritten und als Eduard 1269 den Konflikt zwischen den Marcher Lords und Llywelyn ap Gruffydd untersuchen liess bruskierte er Gloucester 1269 unterstutzte er die harte Behandlung seines fruheren Mundels Robert de Ferrers des fruheren Earl of Derby Dieser musste fur seine Freilassung eine ungeheure Schuld von 50 000 gegenuber Eduards Bruder Edmund akzeptieren womit er quasi enteignet wurde Ansonsten nahm Eduard an Turnieren teil ubernahm aber auch Schulden die Christen bei judischen Geldverleihern hatten und trieb diese mit Gewinn wieder ein Der Konig hatte ihn mit zahlreichen Landereien ausgestattet zu denen die Aufsicht uber die City of London sieben konigliche Burgen und acht Grafschaften gehorten Die Einkunfte aus diesen Besitzungen benotige er offensichtlich um die von ihm im Krieg der Barone gemachten Schulden zu begleichen Trotz dieser umfangreichen Besitzungen und obwohl er im Kronrat oft fuhrend an Diskussionen beteiligt war blieb Eduards politischer Einfluss begrenzt Anstelle des alternden Konigs hatten vor allem der papstliche Legat Ottobono sowie Eduards Onkel Richard von Cornwall grosseren politischen Einfluss Eduard dagegen konzentrierte sich auf die Vorbereitung seines Kreuzzugs nachdem er im Juni 1268 auf Betreiben Ottobonos ein Kreuzzugsgelubde abgelegt hatte Eduards Kreuzzug Bearbeiten Hauptartikel Kreuzzug des Prinzen Eduard Vorbereitung des Kreuzzugs Bearbeiten Eduards Vater Heinrich III hatte bereits 1250 ein Kreuzzugsgelubde geleistet doch es bislang nicht eingelost Ublicherweise hatte sein zweiter Sohn Edmund stellvertretend fur ihn den Kreuzzug unternehmen konnen Warum dann auch der Thronfolger Eduard ein Kreuzzugsgelubde leistete ist unklar Der Papst sah eigentlich aufgrund der nach dem Krieg der Barone weiter angespannten politischen Lage Eduards Anwesenheit in England als notwendig an 2 Nun aber war Eduard entschlossen den Kreuzzug zu fuhren Moglicherweise wollte er den Problemen in England entkommen moglicherweise fuhlte er sich auch in seiner Ehre gekrankt da nicht nur der franzosische Konig sondern auch dessen Sohne einen Kreuzzug unternehmen wollten Somit wollten mit Eduard und Edmund sogar beide Sohne des englischen Konigs zum Kreuzzug aufbrechen Reise nach Tunis und weiter ins Heilige Land Bearbeiten Da nach dem langen Burgerkrieg sowohl die Finanzierung wie auch die Rekrutierung von Soldaten fur den Kreuzzug schwierig war verliess Eduard im Sommer 1270 mit nur einem relativ kleinen Heer England um ins Heilige Land zu reisen Er wollte sich jedoch mit dem Kreuzfahrerheer des franzosischen Konigs vereinen Als Eduard aber mit seinen Truppen das franzosische Heer bei Tunis erreichte war Ludwig IX von Frankreich an einer Seuche gestorben die auch zahlreiche weitere franzosische Soldaten befallen hatte Die Franzosen schlossen deshalb am 1 November einen Waffenstillstand und mussten sich nach Sizilien zuruckziehen wo die Franzosen den Kreuzzug abbrachen Eduard reiste dagegen 1271 mit seinem Kontingent weiter nach Akkon Dort angekommen musste er jedoch erkennen dass er mit seinen wenigen Kreuzfahrern gegen die militarisch uberlegenen Mameluken wenig ausrichten konnte Ende des Kreuzzugs und Attentat auf Eduard Bearbeiten Nachdem Konig Hugo I von Jerusalem im Mai 1272 einen zehnjahrigen Waffenstillstand mit den Mameluken geschlossen hatte trat das englische Kreuzfahrerheer die Ruckreise an Eduard selbst blieb noch in Akkon wo er im Juni 1272 durch einen Anschlag lebensgefahrlich verletzt wurde Der Attentater war Eduard anscheinend vertraut gewesen da er ihm ein Gesprach unter vier Augen gewahrt hatte Bei dem Gesprach griff der Attentater Eduard mit einem vergifteten Dolch an Eduard konnte den Angriff abwehren und den mutmasslichen Assassinen toten doch wurde er dabei am Arm verwundet Wie Eduard diese Verletzung uberlebte wird unterschiedlich berichtet Der Grossmeister des Templerordens soll vergeblich versucht haben die Wunde mit einem speziellen Stein zu heilen Wahrscheinlich begann sich die Wunde zu entzunden und wurde schliesslich von einem englischen Arzt behandelt der das betroffene Fleisch aus dem Arm schnitt Nach einer spateren Legende soll Eduards Frau Eleonore das Gift aus der Wunde gesaugt haben nach anderen Angaben tat dies Eduards enger Freund Otton de Grandson Dies wird jedoch in keiner der zeitgenossischen Quellen erwahnt die berichten dass die klagende Eleonore vor der Operation aus dem Raum gefuhrt werden musste 3 Am 24 September 1272 trat Eduard schliesslich die Heimreise an Der Kreuzzug Eduards war gekennzeichnet von Ubereifer und gleichzeitigem Bewusstsein der begrenzten Mittel Militarisch hatte sich Eduard passenderweise zuruckgehalten doch die Kosten des Kreuzzugs hatte er falsch eingeschatzt Die vorhandenen Gelder reichten nur bis zur Ankunft Eduards in Akkon so dass er sich danach Gelder von italienischen Kaufleuten und anderen Geldgebern leihen musste Die Kaufleute der Riccardi aus Lucca liehen ihm allein wahrend der Ruckreise uber 22 000 Insgesamt hatte der Kreuzzug wohl uber 100 000 gekostet und war damit ein extrem teures Abenteuer durch das militarisch nur wenig erreicht worden war Eduards Versuche die Unterstutzung der Mongolen gegen die Mameluken zu erhalten waren erfolglos geblieben und seine eigenen militarischen Aktionen waren fur die Mameluken nur Nadelstiche gewesen Die gemeinsame Expedition ins Heilige Land hatte aber dazu gefuhrt dass zwischen zahlreichen Kreuzfahrern auch nach Ende des Kreuzzugs enge gute Kontakte bestanden Eduard selbst hatte das Vertrauen einer Reihe von Baronen wie John de Vescy Luke de Tany Thomas de Clare oder Roger de Clifford gewonnen die ihm fortan treu dienten 4 Ruckreise vom Kreuzzug Bearbeiten Wahrend der Ruckreise von Akkon erfuhr Eduard auf Sizilien dass sein Vater gestorben war Anstatt nun jedoch rasch nach England zuruckzukehren und dort die Herrschaft anzutreten reiste Eduard gemachlich durch Italien nach Frankreich Unterwegs besuchte er Papst Gregor X der vor seiner Wahl zum Papst ebenfalls in Akkon gewesen war wo ihn Eduard getroffen hatte Danach reiste er weiter nach Savoyen wo er Graf Philipp I einen Onkel seiner Mutter besuchte Dort traf er auch mehrere englische Magnaten die ihrem neuen Konig entgegengereist waren darunter Edmund 2 Earl of Cornwall sowie die Bischofe John le Breton Nicholas of Ely Godfrey Giffard und Walter of Bronescombe Eduard war in der neuen stark befestigten Burg von Saint Georges d Esperanche zu Gast die spater mit als Vorbild fur die von ihm erbauten Burgen in Wales diente Auf ihrer Weiterreise lud Peter de Chatelbelin ein Sohn von Johann von Chalon die Englander in Chalon sur Saone zu einem Turnier ein Dabei kam es im Buhurt zu schweren Kampfen zwischen den Englandern und Burgundern Peter de Chatelbelin soll Eduard hochst unritterlich in den Nacken gefasst haben um ihn vom Pferd zu ziehen Eduard konnte dies abwehren und revanchierte sich indem Peter sich schliesslich nicht ihm sondern einem einfachen Ritter ergeben musste Dieser kleine Krieg von Chalons hatte jedoch keine weiteren Folgen und die Englander konnten ihre Reise fortsetzen 5 Ende Juli 1273 erreichte Eduard Paris wo er dem franzosischen Konig Philipp III fur das Herzogtum Aquitanien huldigte Anschliessend reiste er in die Gascogne wo ihm die franzosischen Barone als Herzog von Aquitanien huldigten Als der machtige Baron Gaston de Bearn der ursprunglich ebenfalls am Kreuzzug teilnehmen wollte nicht zur Huldigung erschien fuhrte Eduard einen raschen Feldzug gegen ihn und nahm ihn gefangen Erst im spaten Fruhjahr 1274 verliess Eduard die Gascogne Durch Frankreich reiste er nach Norden uberquerte den Armelkanal und erreichte am 2 August 1274 Dover Damit war Eduard erst fast zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters nach England zuruckgekehrt Dennoch war dies die erste unangefochtene Thronbesteigung seit der normannischen Eroberung 6 nbsp Wappen Eduards I Konig von EnglandDie Regierung von Eduard I bis 1290 BearbeitenEduard als Gesetzgeber Bearbeiten Als Eduard 1274 nach England zuruckkehrte kummerte er sich zunachst um die abschliessenden Vorbereitungen fur seine Kronung die am 19 August 1274 durch Erzbischof Robert Kilwardby in Westminster Abbey stattfand Dabei kam es mit seinem Bruder Edmund zu einem Streit uber dessen Rolle als Steward of England bei der Zeremonie so dass Edmund der Kronung vermutlich fernblieb Auch zwischen den Erzbischofen von Canterbury und York kam es uber deren Vorrangstellung zu einem Streit der dazu fuhrte dass Erzbischof Walter Giffard von York von der Zeremonie ausgeschlossen wurde Die eigentliche Kronung verlief dann wie vorgesehen und wurde von aussergewohnlich prachtigen Feierlichkeiten begleitet Nach der Kronung ernannte Eduard seinen Vertrauten Robert Burnell zum neuen Kanzler dazu ernannte er weitere neue Minister und hochrangige Beamte Am 11 Oktober 1274 befahl er eine Erfassung der koniglichen Landereien die vor Marz 1275 abgeschlossen wurde Zwar sind nur wenige Berichte dieser Erfassung die sogenannten Hundred Rolls erhalten doch sie belegen den grossen Umfang der Erfassung Die Erfasser konnten dabei aber weniger Falle als erhofft aufdecken in denen Barone widerrechtlich konigliche Besitzungen und Rechte in Beschlag genommen hatten Stattdessen wurden zahlreiche Beispiele fur Amtsmissbrauch von Beamten und Richtern angezeigt doch da dies nicht der Grund fur die Erfassung gewesen war wurden keine Gerichtskommissionen gebildet um diese Missbrauche zu ahnden Wegen des enormen Umfangs der Ruckmeldungen war die Erfassung wohl nur begrenzt nutzbar Die Ergebnisse der Hundred Rolls flossen jedoch in das wahrend des Parlaments im April 1275 erlassene Erste Statut von Westminster ein Neben diesem Statut erliess Eduard als Konig noch eine Reihe weiterer Statuten bzw Gesetze darunter 1278 das Statut von Gloucester 1279 das von Mortmain 1283 das von Acton Burnell 1285 das Zweite Statut von Westminster und das Statut von Winchester 1285 folgte das Statute of Merchants 1290 Quia emptores sowie Quo Warranto Ein Schwerpunkt dieser Gesetze waren Regeln fur den Grundbesitz Der erste Artikel des Ersten Statuts von Westminster De donis conditionalibus befasste sich mit der haufigen Beschwerde dass haufig die prazisen Bestimmungen missachtet wurden mit denen Landbesitz an Pachter und Vasallen vergeben wurde Das 1290 erlassene Quia emptores regelte dass bei der Ubertragung eines Lehens auf einen neuen Lehensnehmer der neue Besitzer auch die gleichen feudalen Pflichten wie seine Vorganger ubernahm Dazu regelte das Gesetz die Rechte von Pachtern und schutzte sie vor ungerechtfertigter Pfandung ihres Besitzes Das Gesetz starkte jedoch auch die Rechte der Grundbesitzer gegenuber aufsassigen Pachtern Das Zweite Statut von Westminster ermoglichte den Grundbesitzern einfacher gegen betrugerische Vogte vorzugehen Das Statut von Mortmain war vermutlich das politischste Gesetz das Eduard erliess Vor dem Hintergrund seines Streits mit Erzbischof Pecham erneuerte der Konig eine Regelung der 1259 erlassenen Provisions of Westminster nach der Landschenkungen an die Kirche der koniglichen Genehmigung bedurften Die Behandlung von Schulden waren das Thema des Statuts von Acton Burnell das durch das Statute of Merchants erganzt wurde Durch diese Gesetze wurde Kaufleuten ermoglicht ihre Schuldner registrieren zu lassen Sollte ein Schuldner seine Schulden nicht rechtzeitig zuruckzahlen drohte ihm Gefangnis und schliesslich Enteignung Das Zweite Statut von Westminster befasste sich mit der Einhaltung von Gesetz und Ordnung und erneuerte das Recht des Waffenbesitzes Fur die Stadte wurde bestimmt wer fur die Bewachung und fur die Aufsicht innerhalb der Mauern zustandig war Dazu regelte es dass die Hundreds eine Unterteilung der Grafschaften fur die Anklageerhebung bei Verbrechen verantwortlich waren Dazu wurde angeordnet dass die Strassen breit und die Rander frei von Unterholz sein sollten damit Strassenrauber sich darin nicht verstecken konnten Diese zahlreichen Gesetze zeigen dass der Konig intensives Interesse an der Gesetzgebung hatte und in Erinnerung an den ostromischen Kaiser Justinian der die Gesetzessammlung Corpus iuris civilis zusammenstellen liess wurde Eduard I im 19 und fruhen 20 Jahrhundert als englischer Justinian bezeichnet 7 Eduard verfolgte aber offensichtlich nicht die Vision das Rechtssystem grundlegend zu reformieren Die von ihm erlassenen Gesetze sollten stattdessen das komplexe System des Common Law erganzen wo es notwendig schien Inwieweit der Konig selbst an der Formulierung der Gesetze beteiligt war ist nicht nachzuvollziehen Aufgrund seiner Erfahrungen mit den Reformbemuhungen der Barone in den 1250er und 1260er Jahren hatte er sicher ein personliches Interesse an der Gesetzgebung doch die Ausarbeitung der Details uberliess er sicher den Fachleuten der koniglichen Kanzlei 8 Der Ausbau der koniglichen Zentralverwaltung fuhrte zu einer zunehmenden Spezialisierung der Verwaltung Von der Curia Regis der koniglichen Ratsversammlung sonderten sich die grossen zentralen Gerichte der Court of King s Bench und der Court of Common Pleas ab 9 Verhaltnis zur Kirche und zur Justiz Bearbeiten Nachdem John Pecham 1279 Erzbischof von Canterbury geworden war kam es zwischen dem Konig und dem Primas der englischen Kirche zu mehreren Konflikten Pecham verkundete noch im selben Jahr auf einer Synode in Reading dass er kirchliche Reformen umzusetzen wolle Dabei griff er auch konigliche Beamte an die anstelle eines Gehalts haufig mit kirchlichen Pfrunden versorgt wurden Damit stellte er das traditionelle Recht des Konigs zur Vergabe von kirchlichen Pfrunden in Frage Wahrend des Parlaments im Herbst 1279 wurde der Erzbischof deshalb gezwungen den Umfang seiner Reformen zu begrenzen Dennoch exkommunizierte Pecham weiterhin konigliche Beamte die mehrere Pfrunden zugleich innehatten und damit gegen kanonisches Recht verstiessen Pechams Haltung wurde 1281 durch ein in Lambeth tagendes Konzil gestarkt das beschloss weitere Kirchenreformen durchzufuhren In einem langen Brief an den Konig wies Pecham diesen auf seine Aufgabe als christlichen Konig hin die Kirche in England gemass der allgemeinen Regeln der Christenheit zu schutzen Nachdem schon 1280 dem Parlament zahlreiche Beschwerden der Geistlichkeit gegenuber koniglichen Beamten vorgelegt worden waren kam es 1285 zu weiteren Beschwerden vor allem von Geistlichen aus der Diozese Norwich Die Krone vertrat dagegen die Auffassung dass sich in dieser Diozese geistliche Gerichte widerrechtlich in weltliche Belange einmischen wurden Da der Konig nun jedoch nach Frankreich reisen wollte wies er 1286 den koniglichen Richter Richard of Boyland an gegenuber den Geistlichen in der Diozese Norwich besonders rucksichtsvoll zu handeln Als der Konig 1289 nach fast dreijahriger Abwesenheit in Frankreich nach England zuruckkehrte wurden gegen zahlreiche Beamte und Richter Beschwerden vorgebracht Der Konig ernannte daraufhin eine Kommission die die Beschwerden sammeln sollte Insgesamt wurden etwa 1000 Beamten und Richtern Vergehen und Amtsmissbrauch vorgeworfen Dem Chief Justice of the Common Pleas Thomas Weyland wurde beispielsweise vorgeworfen zwei Morder gedeckt zu haben Daraufhin fluchtete er ins Kirchenasyl aus dem er sich jedoch spater ergeben musste Der Konig zwang ihn ins Exil zu gehen Auch Ralph de Hengham dem Chief Justice of the King s Bench wurden Vergehen vorgeworfen Zahlreiche Richter und Beamte wurden entlassen doch insgesamt urteilte der Konig gegen seine Beamten eher milde und verhangte fast nur Geldstrafen Auch Hengham stand spater wieder in der Gunst des Konigs Die Eroberung von Wales Bearbeiten Hauptartikel Eroberung von Wales durch Konig Eduard I Ausgangslage Bearbeiten Durch den Vertrag von Montgomery hatte Eduard 1267 den Verlust des Grossteils seiner walisischen Besitzungen anerkannt Als Konig musste er sich jedoch nach seiner Ruckkehr vom Kreuzzug 1274 erneut um die Beziehungen zu den walisischen Fursten kummern Llywelyn ap Gruffydd der im Vertrag von Montgomery als Furst von Wales anerkannt worden war erfasste nicht wie sich die politische Lage in England nach dem Tod von Heinrich III verandert hatte Er weigerte sich dem neuen Konig zu huldigen und fuhrte weiter einen Grenzkrieg gegen die Marcher Lords weshalb er mit dem Bau von Dolforwyn Castle begann Dazu hielt er an seinem Plan fest Eleanor die Tochter des Rebellenfuhrers Simon de Montfort zu heiraten Gegen seine Vormacht in Wales rebellierten 1274 sein eigener Bruder Dafydd ap Gruffydd sowie Furst Gruffydd ap Gwenwynwyn Deren Revolte scheiterte jedoch und sie mussten nach England fluchten Nachdem Llywelyn mehrmals der Aufforderung Eduard I zu huldigen nicht nachgekommen war wurde ein Krieg unvermeidlich Der Feldzug von 1276 bis 1277 Bearbeiten Im Herbst 1276 beschloss Eduard I einen Feldzug gegen Wales zu fuhren Im Sommer 1277 bot er ein uber 15 000 Mann starkes Feudalheer auf mit dem er von Chester entlang der Kuste von Nordwales nach Deganwy zog Zugleich landete eine englische Flotte auf der Insel Anglesey wo englische Erntehelfer die Getreideernte einbrachten Bedroht von einer Hungersnot und angesichts der uberwaltigenden militarischen Uberlegenheit der Englander musste Llywelyn sich ergeben und im Vertrag von Aberconwy weitreichende Zugestandnisse machen Neben Gebietsabtretungen von denen ein Teil Dafydd ap Gruffydd erhielt sollte Llywelyn ap Gruffydd eine hohe Strafe von 50 000 zahlen die allerdings nie ernsthaft eingetrieben wurde Obwohl Eduard I dem walisischen Fursten letztlich seinen Rang beliess und ihm schliesslich auch die Heirat mit Eleonor de Montfort erlaubte blieb das Verhaltnis angespannt Dazu trugen vor allem die strengen englischen Beamten und Richter bei die nach dem Krieg in Wales tatig waren und den Unmut der Waliser erregten Dazu kam es uber die Zugehorigkeit von Arwystli das sowohl von Furst Llywelyn wie auch von Gruffydd ap Gwenwynwyn beansprucht wurde zum Streit Die Eroberung von Wales von 1282 bis 1283 Bearbeiten Trotz der angespannten Lage wurden die Englander uberrascht als Dafydd ap Gruffydd am 21 April 1282 Hawarden Castle angriff und damit das Signal fur einen landesweiten Aufstand der Waliser ausloste Furst Llywelyn ubernahm rasch die Fuhrung des Aufstands durch den die Englander wieder aus weiten Teilen von Wales vertrieben werden sollten Noch im April beschloss Eduard I daraufhin auf einer Ratsversammlung in Devizes Wales vollstandig zu erobern Dabei sollte das englische Hauptheer erneut in Nordwales vorrucken wahrend kleinere Armeen von Mittel und von Sudwales angriffen Fur sein Heer zog der Konig nicht nur Truppen aus England sondern auch aus Irland und der Gascogne zusammen Erneut eroberte eine englische Flotte Anglesey und bis Herbst 1282 war Snowdonia das Kernland des Reiches von Furst Llywelyn von englischen Truppen umzingelt Llywelyn machte daraufhin mit einer kleinen Streitmacht einen Vorstoss nach Mittelwales wo er im Gefecht von Orewin Bridge fiel Dafydd ubernahm nun die Fuhrung der Waliser konnte aber gegen die weit uberlegenen Englander die ihren Vormarsch in Snowdonia fortsetzten wenig ausrichten Im April 1283 wurde Castell y Bere als letzte walisische Burg erobert und im Juni wurde der fluchtige Dafydd mit seinen letzten Getreuen gefangen genommen Er wurde nach Shrewsbury gebracht wo er als Verrater verurteilt und hingerichtet wurde nbsp Caernarfon Castle eine der von Eduard I errichteten Burgen in WalesDer Aufbau der englischen Herrschaft in Wales Bearbeiten Im eroberten Wales setzte Eduard I nun eine englische Verwaltung ein was im Statute of Rhuddlan 1284 gesetzlich geregelt wurde Fast alle walisischen Lords die Furst Llywelyn unterstutzt hatten verloren ihre Herrschaften die Eduard zum Teil unter seinen englischen Magnaten verteilte Zur Sicherung seiner Eroberung weitete Eduard sein Burgenbauprogramm in Wales aus dazu grundete er eine Reihe von Boroughs die nur von Englandern bewohnt werden durfen 1287 kam es in Wales zur Rebellion des walisischen Lords Rhys ap Maredudd Dieser hatte als walisischer Lord bislang auf der Seite der Englander gestanden und durfte deshalb nach der Eroberung von Wales seine Herrschaft behalten Rhys ap Maredudd fuhlte sich aber vom Konig nicht angemessen fur seine Unterstutzung belohnt und als er zunehmend von englischen Beamten schikaniert wurde begann er 1287 eine offene Rebellion mit ausgedehnten Raubzugen Da Rhys wahrend der Eroberung von Wales auf Seiten der Englander gestanden hatte erhielt er von den ubrigen Walisern fast keine Unterstutzung Edmund of Lancaster konnte deshalb als Regent fur den in der Gascogne weilenden Konig die Rebellion leicht niederschlagen Im September 1287 wurde Dryslwyn Castle der Hauptsitz von Rhys ap Maredudd erobert Danach konnte dieser Ende des Jahres uberraschend Newcastle Emlyn erobern das daraufhin im Januar 1288 zuruckerobert wurde Erneut konnte Rhys jedoch fluchten Er wurde erst 1292 gefasst und als Verrater hingerichtet Wesentlich gefahrlicher fur die englische Herrschaft war der walisische Aufstand der 1294 weite Teile von Wales erfasste Die hohen Steuern eine strenge englische Verwaltung und massive Truppenaushebungen fur den Krieg mit Frankreich fuhrten dazu dass der Aufstand von zahlreichen Walisern unterstutzt wurde Der Konig setzte sein Heer das er fur den Krieg mit Frankreich in Sudengland zusammengezogen hatte nun zur Niederschlagung des Aufstands ein Gegen diese militarische Ubermacht konnten die Waliser erneut wenig ausrichten so dass der Aufstand schliesslich bis Sommer 1295 niedergeschlagen werden konnte Der Konig unternahm anschliessend eine triumphale Rundreise durch Wales und verhangte uber die walisischen Gemeinden hohe Strafen Der Feldzug kostete aber die stattliche Summe von etwa 55 000 und verzogerte die Entsendungen von englischen Verstarkungen nach Sudwestfrankreich um ein Jahr Die Reform der koniglichen Finanzen 1275 bis 1289 Bearbeiten Erfolgreiche Massnahmen zur Einnahmensteigerung Bearbeiten Zu Beginn seiner Herrschaft befand sich Eduard I in einer schwierigen finanziellen Situation Sein Vater hatte ihm zerruttete Finanzen hinterlassen und Eduard selbst war durch die Kosten seines Kreuzzugs bei auslandischen Bankiers hoch verschuldet Neben den Einkunften aus den koniglichen Gutern konnte er als Konig uber die Zolleinkunfte verfugen wahrend Steuern je nach Bedarf von den Parlamenten bewilligt werden mussten Eduard versuchte deshalb ab 1275 durch mehrere Massnahmen seine Einkunfte zu erhohen Im April 1275 beschloss das Parlament einen Zoll von sechs Shilling und acht Pence auf jeden exportierten Wollsack Dieser Zoll erbrachte jahrlich etwa 10 000 Da dies immer noch nicht ausreichte gewahrte das Parlament im Oktober 1275 eine Steuer auf den funfzehnten Teil der beweglichen Guter die uber 81 000 einbrachte Dazu ergriff der Konig Massnahmen um seine Finanzverwaltung zu verbessern Fur das Schatzamt wurden neue Vorschriften erlassen und dazu ernannte der Konig drei Beamte die anstelle der lokalen Sheriffs fur die Verwaltung der koniglichen Guter verantwortlich sein sollten Diese Massnahme traf naturlich auf den Widerstand der Sheriffs und bewahrte sich letztlich nicht Deshalb wurde sie nach drei Jahren wieder aufgegeben 10 Dagegen bewilligten die englischen Geistlichen 1279 dem Konig eine zeitweilige Steuer auf ihre Einkunfte Die Geistlichen der Kirchenprovinz Canterbury gewahrten ihm fur drei Jahre eine Steuer des Funfzehnten und die Geistlichen der Kirchenprovinz York gewahrten ihm 1280 fur zwei Jahre einen Zehnten Da die im Umlauf befindlichen Silbermunzen durch Gebrauch und durch Beschneiden an Wert verloren hatten entschloss sich der Konig Anfang 1279 zu einer Munzreform Dafur wurden zahlreiche auslandische Facharbeiter angeworben und lokale Munzstatten wieder eingerichtet Die Munzstatten blieben bis Ende der 1280er Jahre in Betrieb doch alleine bis 1281 wurden Silbermunzen im Wert von mindestens 500 000 neu gepragt Die Munzreform erwies sich als erfolgreich denn obwohl die neuen Munzen ein leicht geringeres Gewicht als die alten Munzen hatten wurden sie hoher im Wert gehandelt als die bisherigen 11 Um 1300 wurden jedoch zunehmend Falschmunzen entdeckt die wohl aus dem Ausland kamen nbsp Nach der Munzreform um 1280 in Bristol gepragter Penny EduardsHohe finanzielle Belastungen durch die Kriege des Konigs Bearbeiten Trotz dieser Erfolge wurden die koniglichen Finanzen durch die zahlreichen Kriege des Konigs erheblich belastet Fur den ersten Feldzug gegen Wales 1277 wurde noch keine Steuer erhoben da die Regierung nicht kurz nach der 1275 erhobenen Steuer eine neue Steuer erheben wollte Der walisische Aufstand von 1282 kam so unerwartet dass kein Parlament zusammengerufen werden konnte um eine Steuer zu beschliessen Deshalb wurde der Feldzug zunachst durch Kredite in Hohe von 16 500 finanziert die die englischen Stadte dem Konig gewahrt hatten Diese Kredite reichten jedoch bei weitem nicht aus Im Januar 1283 wurden regionale Parlamente in York und Northampton einberufen die dem Konig eine Steuer des Dreissigsten gewahrten Weitere Kredite kamen von dem Bankhaus Riccardi und weitere italienische Banken gewahrten dem Konig etwa 20 000 weitere Kredite Die Probleme bei der Kriegsfinanzierung flossen in das Statut von Rhuddlan 1284 ein Das Gesetz sah eine Vereinfachung der Buchfuhrung des Schatzamtes vor indem alte Kredite nicht standig neu in den Pipe Rolls aufgefuhrt werden mussten Die hohen Schulden zwangen den Konig dennoch Beauftragte in die Grafschaften zu schicken um dort verstarkt offene Schulden des Konigs einzutreiben Der Court of Exchequer sollte dazu nur noch Prozesse des Konigs und seiner Beamten und keine weiteren von Adligen behandeln Diese Massnahmen fuhrten unter dem Adel zu Unmut und brachten dazu nur wenig Geld ein Die Vertreibung der Juden aus England Bearbeiten Eine weitere regelmassige Einnahmequelle des Konigs waren die Abgaben der judischen Bevolkerung die in England dem Konig direkt unterstellt war 1275 hatte der Konig ein Gesetz erlassen das Wucherzinsen von judischen Geldverleihern verbot Im Gegenzug erlaubte dieses Statute of Jewry den Juden sich als Handler und als Kaufleute zu betatigen und unter Umstanden sogar Land zu pachten Wahrend die Juden bisher hohe Steuern zahlen mussten und auch durch die Munzreform erhebliche finanzielle Einbussen erlitten hatten wurden sie in den 1280er Jahren finanziell geschont Der Papst hatte allerdings gegen das Statute of Jewry Einspruch erhoben und 1285 gab es zunehmende Klagen dass die Juden das Gesetz nicht einhalten wurden weiterhin als Geldverleiher tatig seien und dabei weiterhin Wucherzinsen erhoben Dazu war in England Antisemitismus weit verbreitet Wahrend Eduards Frau Eleonore aktiv mit Juden Geschafte betrieb und von der Eintreibung von Schulden die sie von Juden ubernommen hatte erheblich profitierte hatte Eduards Mutter Eleonore von der Provence 1275 erklart dass kein Jude auf ihren Landereien leben durfe 12 Dazu wurden Juden mehrfach des angeblichen Ritualmords beschuldigt wie im Fall des 1255 gestorbenen Jugendlichen Hugh of Lincoln Nachdem der Konig 1287 bereits die judische Bevolkerung aus der Gascogne vertrieben hatte liess er am 2 Mai 1287 auch alle Juden in England fur verhaftet erklaren Die judischen Gemeinden sollten eine Strafe von 12 000 zahlen doch tatsachlich kamen nur wenig mehr als 4000 zusammen Schliesslich befahl der Konig am 18 Juli 1290 die Vertreibung der Juden aus England Zu diesem Zeitpunkt gab es etwa funfzehn judische Gemeinden mit etwa 3000 Mitgliedern in England 13 Die Ausweisung der Juden wurde von den Zeitgenossen allgemein begrusst doch verlief sie ohne grosse Schwierigkeiten und auch ohne Pogrome Nur vereinzelt gab es Berichte uber Ubergriffe 12 denn der Konig hatte den Juden sicheres Geleit zu den Cinque Ports gewahrt Dazu hatte er auch veranlasst dass die Juden keine allzu hohen Gebuhren fur die Uberfahrt zahlen mussten Der Konig ubernahm das judische Eigentum und auch die Schulden die Christen noch bei judischen Glaubigern gehabt hatten Die Hauser konnte er fur etwa 2000 verkaufen doch mit der Vertreibung verschloss er sich eine regelmassige Einnahmequelle Die Rolle der judischen Geldverleiher ubernahmen italienische Bankiers wie die Riccardi die jedoch diese Rolle nicht landesweit ausfullen konnten und dem Konig auch keine Steuern zahlten Nach der Vertreibung durften Juden nur noch vereinzelt in England leben Erst 1656 wurde ihnen wieder die Ansiedlung erlaubt Das Verhaltnis des Konigs zu seinen Magnaten Bearbeiten Die Macht von Eduard I hing wie bei allen mittelalterlichen Konigen vor allem von der Unterstutzung seiner Magnaten ab Sein Verhaltnis zu einigen Magnaten war durchgehend gut wie beispielsweise zu Henry de Lacy 3 Earl of Lincoln der ein wichtiger Freund und Verbundeter war oder zu den Baronen wie Roger de Clifford Zum machtigen Gilbert de Clare 6 Earl of Gloucester hatte der Konig dagegen bereits seit den 1260er Jahren ein spannungsreiches Verhaltnis Obwohl der Konig fur seine mangelnde Grosszugigkeit gegenuber den Baronen bekannt war dienten ihm dennoch zahlreiche Ritter und Barone treu Eduards Manipulationen des Erbrechts Bearbeiten Eduard versuchte aus Familienschicksalen Vorteile zu erzielen wobei er nicht davor zuruckschreckte das Erbrecht zu seinen Gunsten auszulegen Es widerstrebte ihm offenbar die Erbfolge von bestehenden Earldoms zu bestatigen und er schuf auch keine neuen Earlwurden Nach dem Tod von Aveline der Erbin des Count of Aumale 1274 unterstutzte der Konig einen Schwindler der den Titel beanspruchte Diesem kaufte er gegen die jahrliche Zahlung von nur 100 die angeblichen Rechte ab womit er ein betrachtliches Erbe fur die Krone erwarb Auf Avelines Mutter die verwitwete Countess of Devon ubte er betrachtlichen Druck aus damit sie ihre umfangreichen Besitzungen an die Krone verkaufte Doch erst als sie 1293 auf dem Sterbebett lag konnte sie von koniglichen Beamten uberzeugt werden gegen die Zahlung von 6000 dem Konig die Isle of Wight und andere Besitzungen zu ubergeben Damit wurde der rechtmassige Erbe Hugh de Courtenay praktisch enterbt Ein anderer Fall war der Earl of Gloucester als er 1290 die Konigstochter Johanna von Akkon heiratete Vor der Heirat musste er dem Konig seine Besitzungen ubergeben und erhielt sie dann zusammen mit seiner Frau als Lehen zuruck Seine Erben sollten seine Kinder aus der Ehe mit Johanna von Akkon sein wahrend seine Tochter aus erster Ehe faktisch enterbt wurden Eine ahnliche Regelung erreichte Eduard 1302 als der Earl of Hereford die Konigstochter Elizabeth heiratete 1302 konnte der Earl of Norfolk uberredet werden seine Lander der Krone zu ubergeben Anschliessend erhielt er sie mit der Bedingung zuruck sie strikt in mannlicher Erbfolge zu vererben Da er schon ein alterer Mann und bislang kinderlos war bedeutete dies dass seine Landereien bei seinem Tod fast zwangslaufig an die Krone und nicht an seinen Bruder fielen Auch als Alice de Lacy eine Tochter des Earl of Lincoln 1294 Thomas of Lancaster einen Neffen des Konigs heiratete uberzeugte der Konig den Earl den Grossteil seiner Besitzungen dem Konig zu ubergeben und sie als lebenslanges Lehen zuruckzuerhalten Dazu wurde eine Abmachung geschlossen nach der die Besitzungen an die Krone und nicht an die rechtmassigen Erben fallen sollten falls Alice kinderlos sterben sollte Durch diese Vereinbarungen umging der Konig mehrfach skrupellos das traditionelle Erbrecht Die erworbenen Landereien fielen jedoch nicht an das Krongut sondern der Konig benutzte sie um Mitglieder der koniglichen Familie mit Landereien auszustatten Das Verfahren Quo warranto Bearbeiten Die vom Konig durchgefuhrten Manipulationen des Erbrechts betrafen nur einige wenige Adelsfamilien Die von ihm zwischen 1278 und 1290 veranlasste Uberprufung der Gerichtsbarkeiten bei denen die Landbesitzer schriftliche Nachweise sogenannte Writs of Quo Warranto deutsch mit welcher Befugnis vorlegen sollten betraf jedoch fast alle Adligen Die 1274 durchgefuhrte Hundred Roll Untersuchung hatte ergeben dass es oft Ungewissheit gab ob die lokale Gerichtsbarkeit die viele Magnaten ausubten uberhaupt berechtigt war oder ob nicht konigliche Gerichte zustandig waren Zunachst wollte der Konig die Anspruche der Magnaten durch das Parlament uberprufen lassen doch vor Ostern 1278 wurde klar dass dieses Verfahren zu aufwandig und deshalb nicht zweckmassig war Wahrend des Parlaments von Gloucester 1278 wurde deshalb ein neues Verfahren beschlossen Diejenigen die eine Gerichtsbarkeit beanspruchten sollten ihre Anspruche vor reisenden Richtern belegen Die Krone konnte dazu Magnaten durch ein Quo Warranto direkt auffordern ihre Anspruche zu beweisen Dies fuhrte zu zahlreichen Prozessen vor allem bei alten Besitzanspruchen aus der Zeit der normannischen Eroberung Die Quo Warranto Untersuchung stellte klar dass es ein von der Krone verliehenes Privileg war die lokale Gerichtsbarkeit auszuuben doch es konnte keine Einigung erzielt werden welche Nachweise dafur allgemein anerkannt wurden Zahlreiche Falle wurden durch die Gerichte vertagt und nur in wenigen Fallen entzog die Krone Magnaten das Recht der lokalen Gerichtsbarkeit Damit erwies sich auch dieses Verfahren letztlich als ineffektiv Indem die Krone aber auf die konsequente Durchsetzung ihrer Anspruche verzichtete wurden wohl grossere Konflikte mit den Magnaten vermieden Als der Konig 1289 von seinem langeren Aufenthalt aus der Gascogne nach England zuruckgekehrt war befasste er sich mit den Problemen des Verfahrens Er ernannte Gilbert of Thornton der bislang einer der energischsten Anwalte des Konigs gewesen war zum chief justice of the king s bench Dieser ubernahm nun zahlreiche bislang vertagte Verfahren wobei er in zahlreichen Fallen auch jahrhundertelangen Landbesitz nicht als Ersatz fur eine fehlende Urkunde ansah die das Recht auf die Gerichtsbarkeit bestatigte Daraufhin kam es wahrend des Parlaments zu Ostern 1290 zu wutenden Protesten von zahlreichen Magnaten worauf im Mai das Statut of Quo Warranto erlassen wurde In diesem Gesetz wurde das Jahr 1189 als Stichtag festgesetzt Wer keine Urkunde besass aber nachweisen konnte dass seine Vorfahren die Landereien vor 1189 besessen hatten dem wurde die lokale niedere Gerichtsbarkeit bestatigt Dennoch begannen Kronanwalte 1292 erneut die Rechte zur Gerichtsbarkeit von Baronen zu uberprufen Angesichts des drohenden Kriegs mit Frankreich in dem der Konig die Unterstutzung seiner Barone benotigte untersagte der Konig schliesslich 1294 weitere Verfahren Die Aussenpolitik Eduards I bis 1290 Bearbeiten Durch seinen Kreuzzug hatte Eduard I sein Ansehen gegenuber den anderen europaischen Herrschern zweifelsfrei steigern konnen Dabei wurde besonders anerkannt dass er wesentlich langer als die anderen Fuhrer des Kreuzzugs von 1270 im Heiligen Land geblieben war obwohl der Kreuzzug offensichtlich militarisch gescheitert war Trotz dieses Fehlschlags hatte Eduard I noch lange die Hoffnung einen zweiten Kreuzzug ins Heilige Land unternehmen zu konnen 1287 legte er erneut ein Kreuzzugsgelubde ab In diesem Zusammenhang muss seine kompromissbereite Aussenpolitik zu Frankreich gesehen werden denn ihm war klar dass er England nur verlassen konnte wenn die Sicherheit seines Reiches einschliesslich der Besitzungen in Sudwestfrankreich nicht bedroht war Der Konflikt zwischen Karl von Anjou und den Konigen von Aragon uber das Konigreich Sizilien verhinderte jedoch einen neuen Kreuzzug Deshalb versuchte Eduard I in den 1280er Jahren in dem Konflikt zu vermitteln 1283 bot er sogar an dass in Bordeaux das zu seinen Besitzungen in Frankreich gehorte ein Zweikampf als Gottesurteil zwischen Karl von Anjou und Peter III von Aragon stattfinden konne was jedoch nie umgesetzt wurde 1286 konnte Eduard schliesslich einen Waffenstillstand zwischen Frankreich und Aragon vermitteln der jedoch nicht lange eingehalten wurde 1288 schloss er mit Alfons III von Aragon den Vertrag von Canfranc und vermittelte so die Freilassung von Karl II dem Sohn und Nachfolger von Karl von Anjou aus aragonischer Gefangenschaft Fur die Freilassung von Karl zahlte Eduard I eine grosse Geldsumme und stellte hochrangige Geiseln aber letztlich kam es zu keinem dauerhaften Frieden zwischen den Anjous und den Konigen von Aragon Weiter plante Eduard Heiratsallianzen mit Navarra Aragon und mit dem deutschen Konig Rudolf I von Habsburg die jedoch allesamt aus verschiedenen Grunden scheiterten Das einzige Heiratsbundnis das er schliessen konnte war mit dem Herzogtum Brabant dessen Erbe Johann 1290 Eduards Tochter Margaret heiratete Eduard I hoffte gar dass die christlichen westeuropaischen Reiche sich mit den Mongolen verbunden wurden um gemeinsam die islamischen Reiche im Heiligen Land zu bekampfen Diese Idee war allerdings zu idealistisch fur die damalige Zeit viel zu ambitioniert und zu weitlaufig 14 Letztlich war Eduards rege Diplomatie und sein Versuch die westeuropaischen Reiche zu befrieden um sie zu einem neuen Kreuzzug zu bewegen Anfang der 1290er Jahre gescheitert 15 Mit der Eroberung von Akkon 1291 durch die Muslime und der kurz darauf folgenden Eroberung der letzten Reste des Konigreichs Jerusalem wurde Eduards I Traum von einem neuen Kreuzzug hinfallig Die Herrschaft von Eduard I in der Gascogne Bearbeiten Schon unter Eduards Vater Heinrich III war England zum Hauptteil des angevinischen Reiches geworden wahrend die verbliebenen franzosischen Besitzungen zum Nebenland wurden Wahrend Eduards Herrschaft setzte sich diese Entwicklung fort 16 Allerdings hatte die Gascogne fur Eduard I eine besondere Bedeutung vielleicht weil er dort von 1254 bis 1255 erstmals wenn auch beschrankt selbstandig herrschen durfte Anfang der 1260er Jahre besuchte er mindestens zweimal vielleicht sogar dreimal die Gascogne und nach seiner Ruckkehr vom Kreuzzug reiste er zuerst nicht nach England sondern in die Gascogne Dort musste er den machtigen Baron Gaston de Bearn unterwerfen Gastons Tochter hatte Henry of Almain geheiratet womit seine Bindung an die englischen Konige gefestigt werden sollte Mit der Ermordung von Henry of Almain 1271 war das Heiratsbundnis jedoch hinfallig geworden und Gaston weigerte sich nun vor dem Gericht des englischen Seneschalls der Gascogne zu erscheinen Auch als Eduard I nach seinem Kreuzzug im Herbst 1273 selbst in die Gascogne kam weigerte sich Gaston ihm Hommage zu leisten Eduard I ging nun zuruckhaltend und streng nach geltendem Recht gegen Gaston vor um diesem keine Rechtfertigung zu geben sich an den franzosischen Konig als Oberherrn der Gascogne zu wenden Schliesslich konnte er Gaston militarisch unterwerfen doch dennoch ging der Rechtsstreit weiter Tatsachlich nutzte Gaston die Stellung der Gascogne als franzosisches Lehen aus und wandte sich an das Parlement in Paris Erst 1278 wurde eine Einigung erzielt und danach blieb Gaston ein gehorsamer Vasall Bei seinem Aufenthalt in der Gascogne 1274 liess Eduard I eine Erhebung der feudalen Pflichten des Adels gegenuber dem Konig als Herzog von Aquitanien erstellen Diese war noch nicht abgeschlossen als er nach England weiterreiste doch verdeutlicht sie den Wunsch Eduards seine Herrschaft zu reorganisieren und zu festigen Die Bedeutung die er der Gascogne zumass wird wieder 1278 deutlich als er zwei seiner bedeutendsten Ratgeber und Vertraute Kanzler Robert Burnell und der aus Savoyen stammende Otton de Grandson in die Gascogne schickte Dort sollten sie Vorwurfe gegen den Seneschall Luke de Tany untersuchen Tany wurde durch den aus Savoyen stammenden Jean de Grailly abgelost Im Herbst 1286 reiste Eduard erneut selbst in die Gascogne wo er energisch versuchte Probleme in der Verwaltung der Region zu losen Er liess die feudalen Pflichten im Agenais untersuchen und gewahrte mehreren neuen Stadten den sogenannten Bastiden eine Charter Die judische Bevolkerung wurde vertrieben sowie Landbesitz fur den Konig erworben Im Marz 1289 kurz vor seiner Ruckkehr nach England erliess Eduard I in Condom eine Reihe von Anordnungen zur Verwaltung des Herzogtums In diesen wurden die Aufgaben und Rechte des Seneschalls und des Constable von Bordeaux genau bestimmt sowie die Besoldung von Beamten geregelt Fur die einzelnen Provinzen die Saintonge das Perigord das Limousin das Quercy und das Agenais wurden spezielle Vorschriften erlassen die auf regionale Belange Rucksicht nahmen Durch die Stellung der Gascogne als Lehen des franzosischen Konigs waren Eduards Moglichkeiten allerdings begrenzt so dass er nicht versuchte die Verwaltung der Gascogne der Verwaltung seiner anderen Lander anzupassen Er setzte sich aber entschlossen dafur ein die Verhaltnisse und die Ordnung der Gascogne durch klare Regeln zu verbessern Die Regierung von Eduard I ab etwa 1290 BearbeitenDer Konig musste am 28 November 1290 nicht nur den Tod seiner geliebten Frau Eleonore betrauern sondern 1290 starb auch der Treasurer John Kirkby Zwei Jahre spater starb der langjahrige Kanzler Robert Burnell In der Folge musste der Konig neue Mitglieder seiner Regierung ernennen deren Charakter sich dadurch wesentlich anderte nbsp Das Eleanor Cross in Waltham eines der zwolf Kreuze die Eduard zum Andenken an seine verstorbene erste Ehefrau errichten liessFinanzielle Probleme und umstrittene Steuern 1290 bis 1307 Bearbeiten Zunehmende Besteuerung der Bevolkerung und der Geistlichkeit Bearbeiten Als Eduard nach fast drei Jahren Aufenthalt in der Gascogne im August 1289 nach England zuruckkehrte sah er sich neuen finanziellen Problemen gegenuber Fur den Aufenthalt in Sudwestfrankreich hatte er neue Schulden aufnehmen mussen so dass er im April 1290 zunachst das Parlament bitten wollte anlasslich der Heirat seiner Tochter Johanna mit dem Earl of Gloucester eine Feudalabgabe erheben zu durfen Diese Abgabe anlasslich der Hochzeit der altesten Konigstochter war alter Brauch doch wurden nur relativ geringe Einnahmen erwartet Deshalb wurde der Plan wieder fallengelassen Stattdessen berief er fur den 15 Juli das Parlament einschliesslich der Knights of the Shire nach Westminster damit sie ihre Zustimmung fur eine Steuer auf den Funfzehnten gaben Im Gegenzug liess er im selben Jahr die judische Bevolkerung aus England vertreiben was auf breite Zustimmung stiess Die Steuer des Funfzehnten brachte stattliche 116 000 ein dazu gaben auch die Geistlichen beider Kirchenprovinzen ihre Zustimmung auf einen Zehnten der Kircheneinkunfte Damit hatte Eduard I zunachst ausreichenden finanziellen Spielraum doch die Kosten fur den Krieg mit Frankreich ab 1294 zur Niederschlagung des walisischen Aufstands von 1294 bis 1295 und fur den Krieg mit Schottland ab 1296 uberstiegen bald wieder die Einnahmen Erschwerend kam hinzu dass das Bankhaus Riccardi denen der Konig uber 392 000 schuldete faktisch bankrott war Um die Kosten fur die Kriege aufbringen zu konnen bewilligten die Parlamente 1294 1295 und 1296 neue Steuern deren Ertrage jedoch rasch sanken Als der Konig 1297 um die Bewilligung einer Steuer des Achten bat traf er auf heftigen Widerstand bis ihm im Herbst die Erhebung eines Neunten gewahrt wurde Die Geistlichen waren noch weniger entgegenkommend 1294 presste ihnen der Konig unter Androhung der Achtung die Halfte ihrer Einkunfte ab 1295 einen Zehnten Als der Konig 1296 von den Geistlichen eine neue Steuer forderte verweigerte Erzbischof Robert Winchelsey auf einem Konzil in Bury St Edmunds unter Berufung auf die papstliche Bulle Clericis laicos seine Zustimmung Mit dieser Bulle hatte Papst Bonifatius VIII die Besteuerung der Geistlichkeit durch weltliche Herrscher untersagt wobei er beabsichtigte die Konige von Frankreich und England zu treffen damit diese den Krieg zwischen den beiden Reichen beenden mussten Eduard I achtete angesichts des Widerstands Anfang 1297 die Geistlichen und trieb von ihnen Bussgelder in Hohe der von ihm erwarteten Steuer ein Einfuhrung einer Wollsteuer und weitere Steuern Bearbeiten Um die weiteren Kriegskosten zu decken plante der Konig 1294 die englische Wolle zu beschlagnahmen und dann selbst mit Gewinn im Ausland zu verkaufen Dies fuhrte zum Protest der Kaufleute die um ihre Einkunfte furchteten und stattdessen einen Zoll von 40 Shilling pro Sack den sogenannten Maltote vorschlugen Dieser Vorschlag wurde umgesetzt Dennoch befahl der Konig zu Ostern 1297 erneut die Beschlagnahmung der Wolle was jedoch nur geringe Einnahmen brachte Im August befahl der Konig 8000 weitere Sacke Wolle zu beschlagnahmen Aufgrund der starken Proteste verzichtete der Konig im Herbst 1297 auf weitere Beschlagnahmungen und hohere Zolle In den letzten Jahren seiner Herrschaft musste Eduard I auf weitere zusatzliche Einkunfte verzichten 1301 wurde die Steuer eines Funfzehnten und 1306 die Steuer eines Dreissigsten und eines Zwanzigsten bewilligt Nach Verhandlungen konnte er 1303 einen zusatzlichen Zoll von drei Shilling und vier Pence auf jeden Wollsack erheben der durch auslandische Kaufleute exportiert wurde Von der Geistlichkeit wurden Steuern fur angebliche Kreuzzuge erhoben deren Einkunfte sich der Konig mit dem Papst teilte Diese Einnahmen reichten jedoch nicht fur die gestiegenen Ausgaben des Konigs die vor allem durch den Krieg in Schottland entstanden Deshalb musste er sich weiter bei italienischen Kaufleuten besonders bei der Familie Frescobaldi verschulden Schliesslich konnte der Konig seine Schulden die er bei zahlreichen Glaubigern hatte nicht mehr begleichen Bei seinem Tod beliefen sich seine Schulden auf etwa 200 000 Entwicklung des Parlaments unter Eduard I Bearbeiten Wahrend Eduards Herrschaft bildete sich das Parlament nicht nur als Ratsversammlung der Kronvasallen sondern auch als Vertretung der einzelnen Grafschaften weiter heraus Diese wurden als Knights of the Shire zu den Parlamenten geladen In der Regel waren dies geachtete Grundbesitzer aus dem Ritterstand die aber dennoch uber Probleme vor Ort informiert waren In der Magna Carta hatten die Konige akzeptieren mussen dass sie Steuern nicht ohne allgemeine Zustimmung erheben konnten Die zunehmenden finanziellen Forderungen von Eduard I fuhrten dazu dass nun auch die Vertreter der Grafschaften und nicht mehr nur die Kronvasallen ihre Zustimmung zu neuen Steuern geben mussten Zwar wurden die Vertreter der Grafschaften nicht zu allen Parlamenten geladen doch sie erreichten dass kein Parlament neue Steuern beschliessen konnte zu dem sie nicht geladen worden waren 17 Politik des Konigs gegenuber dem Adel Bearbeiten Politik der Starke gegenuber den Marcher Lords Bearbeiten Der Konig hatte die Quo Warranto Untersuchungen nicht in den Welsh Marches durchfuhren lassen wo er die Unterstutzung der Marcher Lords fur seine Kriege gegen die Waliser benotigte Als es jedoch Anfang 1290 zu einem Konflikt zwischen dem Earl of Gloucester und dem Earl of Hereford in Sudwales kam griff der Konig energisch in die Gerichtsbarkeit der Welsh Marches ein Der Earl of Hereford beschuldigte den Earl of Gloucester dass das von ihm erbaute Morlais Castle auf Grundbesitz von Hereford errichtet worden war Hereford wollte den Konflikt jedoch nicht durch Verhandlungen oder durch eine Fehde losen wie es bislang in den Welsh Marches ublich war sondern wandte sich zunachst an den Konig Als Gloucester aber nicht aufhorte Uberfalle auf Besitzungen von Hereford zu veruben fuhrte dieser Vergeltungsangriffe durch Der Konig horte sich die Klagen zunachst 1291 in Abergavenny an ehe er 1292 in Westminster sein Urteil fallte Beide Magnaten mussten sich dazu dem Konig unterwerfen der ihnen demutigende Strafen auferlegte Er beschlagnahmte ihre Besitzungen und verhangte hohe Geldstrafen Zwar wurden ihnen ihre Landereien bald zuruckgegeben und die Strafgelder mussten sie nicht zahlen doch zeigte der Konig deutlich dass er sich auch gegen hochadlige Magnaten mit alten Rechten und Privilegien durchsetzen konnte Auch gegen andere Marcher Lords ging der Konig vor beispielsweise 1290 gegen Edmund Mortimer von Wigmore als dieser einen Verbrecher eigenmachtig verurteilte und hinrichten liess anstatt ihn den koniglichen Richtern zu ubergeben Dafur beschlagnahmte der Konig Wigmore Castle das jedoch Mortimer schliesslich zuruckgegeben wurde Auch Theobald de Verdon wurde im selben Jahr seine Herrschaft Ewyas Lacy entzogen nachdem er sich dem koniglichen Sheriff widersetzt hatte Auch ihm wurden jedoch spater die Besitzungen zuruckgegeben Mit diesen Aktionen gegen die selbstbewussten und auch militarisch einflussreichen Marcher Lords demonstrierte der Konig Starke und Entschlossenheit gegenuber seinem Adel Das Verhaltnis des Konigs zu seinen englischen Magnaten Bearbeiten Als eine Gruppe von Magnaten gefuhrt vom Earl of Arundel sich 1295 weigerte an dem Feldzug in die Gascogne teilzunehmen weil dies nicht zu ihren Pflichten als englische Vasallen gehoren wurde versuchte der Konig sie nicht zu uberreden sondern schuchterte sie ein Er drohte ihnen dass das Schatzamt ihre noch offenen Schulden gegenuber der Krone eintreiben wurde worauf die Magnaten nachgaben Dennoch bemerkte schon der Chronist Peter Langtoft dass Eduard bei seinen Feldzugen teils nur geringe Unterstutzung von seinen Magnaten erhielt besonders bei der Niederschlagung des Aufstands in Wales von 1294 bis 1295 und beim Feldzug nach Flandern 1297 Langtoft fuhrte dies auf die mangelnde Grosszugigkeit des Konigs zuruck Eduard forderte allerdings einige Magnaten darunter seinen Freund Thomas de Clare dem er 1276 grosszugig Thomond in Irland ubergab Otton de Grandson wurde fur seine Dienste mit Besitzungen in Irland und auf den Kanalinseln belohnt Nach der Eroberung von Wales ubergab der Konig mehreren Magnaten bedeutenden Besitzungen in den eroberten Gebieten und nach dem Feldzug gegen Schottland 1298 vergab der Konig in Carlisle Landereien in Schottland In den folgenden Jahren vergab der Konig grossere schottische Besitzungen bevor diese erobert worden waren Bothwell versprach er 1301 Aymer de Valence bevor die Burg erobert wurde Auf diese Art vergab er bis 1302 an etwa 50 englische Barone Landereien in Schottland Die Krise von 1297 Bearbeiten Revolte einiger Magnaten Bearbeiten Die hohen Belastungen die der Bevolkerung durch die Kriege in Wales Schottland und gegen Frankreich ab 1296 aufgeburdet wurden erzeugten unter den Untertanen grosse Ablehnung Eduard versuchte durch Zustimmung der Parlamente Unterstutzung fur seine Politik zu erhalten 1294 wurde ein Parlament einberufen zu dem auch bevollmachtigte Knights of the Shire geladen wurden 1295 wurden Ritter und Burger zu einem Parlament berufen das spater als Model Parliament bezeichnet wurde Dabei diente die Form der Ladungen spater als Vorlage fur weitere Einladungen Bei den Einladungen fur die Vertreter des Klerus wurde die Phrase Was alle betrifft dem sollen auch alle zustimmen lateinisch quod omnes tangit ab omnibus approbetur verwandt 18 Dennoch kam es zu zunehmendem Widerstand gegen die finanziellen Forderungen des Konigs Wahrend des Parlaments das sich am 24 Februar 1297 in Salisbury traf kritisierte Roger Bigod 5 Earl of Norfolk heftig die Feldzugsplane des Konigs nach Flandern wahrend er mit weiteren Magnaten in die Gascogne geschickt werden sollte Die Rechtmassigkeit des Militardienstes wurde zu einer wichtigen Frage der aufkommenden Krise Mit einer neuen Form der Einberufung des Feudalheeres das am 7 Mai 1297 nach London berufen wurde wurde der Militardienst auf alle Einwohner ausgeweitet die Landbesitz im Wert von mindestens 20 hatten Als die Musterung der erschienenen Truppen stattfand forderte der Konig Bigod als Marshal und Humphrey de Bohun 3 Earl of Hereford als Constable auf Verzeichnisse der erschienenen Soldaten zu erstellen als wenn es sich um einen normalen Fall des feudalen Dienstes handeln wurde Als die Earls dies verweigerten wurden sie aus ihren Amtern entlassen Als der Konig Ende Juli Sold fur die Soldaten anbot meldeten sich weiter nur wenige Freiwillige Ausser durch die Ritter des koniglichen Haushalts fand Eduard beim Adel fur seine militarischen Plane nur wenig Unterstutzung Widerstand des Erzbischofs von Canterbury Bearbeiten Zu den Beschwerden uber den Militardienst kamen noch Klagen uber die hohen Steuern sowie uber die Beschlagnahmung von Wolle und anderen Waren durch konigliche Beamte Die Regierung requirierte Lebensmittel fur die Armee und der Konig legte das traditionelle Recht fur seinen Haushalt ebenfalls Lebensmittel zu requirieren grosszugig aus Dies fuhrte unvermeidlich zu Misswirtschaft und Korruption was viele Einwohner verbitterte Im Juli 1297 wurden die Monstraunces auch Remonstrances veroffentlicht ein Beschwerdebrief in dem der Konig sogar verdachtigt wurde durch die hohen Forderungen die Bevolkerung zu knechten Zu diesem Zeitpunkt richteten sich die Beschwerden noch gegen die Hohe der Belastungen nicht gegen ihre teils gesetzeswidrige Erhebung Als der Konig jedoch im August eine Steuer des Achten erheben und erneut Wolle beschlagnahmen wollte kam es zu neuem Streit Die von Erzbischof Winchelsey gefuhrte Geistlichkeit lehnte die neue Steuer entschieden ab nachdem der Konig ihnen zuvor die Achtung angedroht hatte und Strafgelder in Hohe der verlangten Steuern verhangt hatte Dennoch gelang es dem Konig sich am 11 Juli mit Winchelsey auszusohnen Am 20 August 1297 verlangte das Schatzamt jedoch eine neue Steuer von der Kirche Zu dieser Zeit versuchten beide Parteien durch Veroffentlichungen die offentliche Meinung zu beeinflussen In einem langen Brief an den Erzbischof vom 12 August verteidigte der Konig seine Handlungen Er entschuldigte sich fur die hohen Belastungen die aber notwendig seien um den Krieg rasch und erfolgreich beenden zu konnen Nach dem Ende des Kriegs versprach er auf die Klagen der Bevolkerung einzugehen Damit erreichte er jedoch wenig so dass er mit einem nur kleinen Heer nach Flandern aufbrechen musste Angesichts eines drohenden Burgerkriegs war die Entscheidung des Konigs England zu verlassen tollkuhn Als der Konig am 22 August zu seinem Feldzug aufbrach erschienen Bigod und Bohun im Schatzamt um die Eintreibung der Steuer des Achten und die Beschlagnahmung der Wolle zu verhindern Bestatigung der Confirmatio cartarum und Beilegung der Krise Bearbeiten Als wenig spater die Nachricht von dem schottischen Sieg in der Schlacht von Stirling Bridge London erreichte erhielt die Politik des Konigs wieder Unterstutzung Die Forderungen der Gegner des Konigs entsprachen fast genau den Forderungen die in der Schrift De tallagio veroffentlicht worden war eine Reihe von Artikeln die die Magna Carta erganzten Darin wurde Zustimmung fur die Erhebung von Steuern und fur Beschlagnahmungen gefordert Das Maltote sollte abgeschafft werden und diejenigen die sich geweigert hatten an dem Feldzug nach Flandern teilzunehmen sollten begnadigt werden In Abwesenheit des Konigs stimmte der Kronrat am 10 Oktober der Confirmatio cartarum zu die quasi einer Erganzung zur Magna Carta von 1215 war Darin wurde versichert dass Steuern und Abgaben nur noch mit allgemeiner Zustimmung erhoben werden durften Auch im Kriegsfall durfte es keine Ausnahmen geben Das Maltote wurde abgeschafft Am 12 Oktober wurde versprochen den Konig davon zu uberzeugen die Earls wieder in ihren Wurden einzusetzen Der in Flandern befindliche Konig muss sich uber die Konzessionen geargert haben die weiter gingen als er es wunschte doch angesichts seiner schwachen militarischen Lage blieb ihm nichts ubrig als am 5 November die Confirmatio zu bestatigen und Bigod Bohun und ihre Unterstutzer zu begnadigen Reformen und Ruckerlangung der Autoritat ab 1298 Bearbeiten Als der Konig 1298 von seinem Feldzug aus Flandern zuruckkehrte ordnete er eine landesweite Untersuchung gegen Korruption und Amtsmissbrauch seiner Beamten an Diese Missstande waren sicher mit fur den Widerstand gegen seine Politik verantwortlich doch die eigentliche Ursache war das Beharren des Konigs auf seinen militarischen Planen gegen allen Widerstand gewesen Das Verhaltnis zu seinen Magnaten war fortan belastet und die Magnaten befurchteten dass der Konig nun seine gemachten Zugestandnisse zurucknehmen wurde Die Frage nach der Untersuchung der Grenzen der koniglichen Forste wurde nun zum Test ob er seinen Magnaten noch traute Nach allgemeiner Uberzeugung wurde angenommen dass die Grenzen der koniglichen Forste und damit die konigliche Forsthoheit widerrechtlich ausgeweitet worden waren Das 1299 erlassene Statut De finibus levatis erklarte dass die Untersuchung der Forstgrenzen keine Beschneidung der koniglichen Rechte erlauben wurde Bei der erneuten Bestatigung der Forstcharta wurden wichtige Regeln weggelassen 1300 stimmte der Konig der Articuli super Cartas zu in der die konigliche Gerichtsbarkeit die Vollmachten des Schatzamts und der Gebrauch des Privy Seal eingeschrankt wurde Die Sheriffs sollten in den Grafschaften gewahlt werden und die Durchsetzung der Magna Carta sollte angestrebt werden Allerdings machte der Konig keine Zugestandnisse beim Militardienst wie es ebenfalls verlangt wurde Wahrend des Parlaments 1301 ging der Streit weiter als Henry of Keighley ein Knight of the Shire aus Lancashire ein Gesetz vorlegte in dem die Regierung scharf kritisiert wurde Der Konig musste bei den Grenzen der koniglichen Forste Zugestandnisse machen und obwohl er beim Militardienst weiter keine Zugestandnisse machte verzichtete er auf neue Formen der Rekrutierung Die letzten Jahre seiner Herrschaft verliefen politisch relativ ruhig obwohl die Probleme der 1290er Jahre noch nicht gelost waren 1305 liess er sich sogar vom Papst eine Bulle ausstellen die seine Zugestandnisse fur nichtig erklarte 1306 machte er die Anderung der Forstgrenzen von 1301 ruckgangig Dennoch kam es zu keiner neuen Opposition und wahrend seines letzten Parlaments in Carlisle im Januar 1307 wurde vor allem uber die Durchfuhrung einer papstlichen Steuer und uber andere Forderungen des Papstes gestritten Allerdings gab es zu dieser Zeit andere innenpolitischen Probleme In Durham befanden sich Bischof Antony Bek der alte Freund des Konigs und die Monche des Kathedralpriorats in einem heftigen Streit worauf die Diozese zweimal unter konigliche Verwaltung gestellt wurde Mit Thomas of Corbridge dem Erzbischof von York geriet der Konig in einen heftigen Streit als er ein Benefizium mit einem koniglichen Beamten besetzen wollte Der Erzbischof protestierte dagegen worauf er vom Konig personlich so heftig zurechtgewiesen wurde dass er einen Schock erlitt und wenig spater im September 1304 starb nbsp Eduard I huldigt Philipp IV Buchmalerei aus dem 14 JahrhundertDie Aussenpolitik Eduards I ab 1290 Bearbeiten Der Krieg mit Frankreich Bearbeiten Hauptartikel Franzosisch Englischer Krieg von 1294 bis 1298 Ursachen Bearbeiten 1294 kam es zum Krieg mit Frankreich Dieser Krieg kam fur Eduard I uberraschend denn sein Verhaltnis zu den franzosischen Konigen war bislang gut gewesen 1279 hatte er Paris besucht wobei Konigin Eleonore dem franzosischen Konig fur das von ihr ererbte Ponthieu huldigen konnte In Amiens wurde ein Abkommen geschlossen das noch offene Streitpunkte vor allem uber das Agenais beilegte Als der franzosische Konig Philipp III Eduard I 1285 als Herzog von Aquitanien zum feudalen Militardienst im Aragonesischen Kreuzzug aufforderte wurde Eduards Stellung problematisch Da der Feldzug letztlich nicht erfolgte und der franzosische Konig wenig spater starb blieb Eduards Nichterscheinen ohne Folgen 1286 leistete Eduard dem neuen Konig Philipp IV in Paris Hommage so dass die guten Beziehungen wiederhergestellt wurden Der franzosische Konig sah Eduard als Herzog von Aquitanien aber als einen ubermachtigen Vasallen an der die franzosische Herrschaft und Gerichtshoheit nicht anerkannte Als es 1293 zu Konflikten zwischen Seeleuten aus Frankreich und der Gascogne kam sollte Eduard sich vor dem Parlement in Paris verantworten Er sandte seinen Bruder Edmund of Lancaster nach Paris der dort eine Einigung erreichen sollte Nach einem 1294 vereinbarten Geheimabkommen sollte Eduard Margarethe eine Schwester des franzosischen Konigs heiraten Fast die gesamte Gascogne sollte einschliesslich der Burgen und Stadte den Franzosen ubergeben werden doch wenig spater zuruckgegeben werden Dafur sollte Eduards Vorladung vor das Parlement widerrufen werden Die englischen Unterhandler wurden jedoch betrogen Die Englander hielten sich an die getroffenen Vereinbarungen doch die Franzosen widerriefen nicht die Vorladung vor das Parlement und als Eduard sich weigerte zu erscheinen erklarte Philipp IV das Lehen der Gascogne fur verwirkt Kriegsverlauf Bearbeiten Im Oktober 1294 brach ein erstes kleines englisches Heer in die Gascogne auf Sie konnten Bayonne doch nicht Bordeaux besetzen Eduard wollte den Krieg aber nicht nur in Sudwestfrankreich fuhren sondern verbundete sich mit dem romisch deutschen Konig Adolf von Nassau und zahlreichen westdeutschen Fursten um von den Niederlanden aus Frankreich angreifen zu konnen Der Aufstand in Wales und der beginnende Schottische Unabhangigkeitskrieg verhinderten jedoch dass Eduard rasch ein Heer in die Niederlande fuhren konnte und ohne seine militarische Unterstutzung wollten seine Verbundeten den Kampf nicht beginnen Nachdem Eduard 1296 den schottischen Konig John Balliol unterworfen hatte gelang es seinen Unterhandlern den Grafen von Flandern in das antifranzosische Bundnis mit einzubeziehen und Eduard bereitete fur 1297 den Feldzug vor Der franzosische Konig reagierte auf diese Bedrohung In einem raschen Feldzug besetzte er fast ganz Flandern und als Eduard I im August 1297 dort landete war der Krieg militarisch fast entschieden Angesichts der lange fehlenden militarischen Unterstutzung durch den englischen Konig hatten die meisten seiner Verbundeten gezogert gegen den franzosischen Konig in Feld zu ziehen und allein mit seinem recht kleinen Heer konnte der englische Konig nicht hoffen das franzosische Heer zu schlagen Da auch der Krieg in der Gascogne militarisch unentschieden war schlossen England und Frankreich am 9 Oktober 1297 einen Waffenstillstand in den der Graf von Flandern mit einbezogen wurde Eduard konnte erst im Marz 1298 Flandern wieder verlassen nachdem er einen Teil der versprochenen Hilfsgelder an seine Verbundeten gezahlt hatte und nachdem es in Gent zu einer ersten Revolte der Burger gekommen war 1299 heiratete Eduard Margarethe von Frankreich doch erst 1303 wurde der Frieden von Paris geschlossen mit dem der Vorkriegszustand in der Gascogne wiederhergestellt wurde Sowohl fur Frankreich wie auch fur England war der Krieg ein teurer Misserfolg Fur Eduard I hatten alleine die Kampfe in der Gascogne 360 000 gekostet der fehlgeschlagene Feldzug nach Flandern hatte uber 50 000 gekostet Seinen Verbundeten hatte Eduard etwa 250 000 versprochen von denen etwa 165 000 auch gezahlt wurden Der Versuch der Eroberung Schottlands Bearbeiten The Great Cause Bearbeiten Vermutlich im Herbst 1266 hatte Eduard I erstmals Schottland besucht als er seine Schwester Margarete in Haddington besuchte Zu seinem Schwager Konig Alexander III von Schottland hatte Eduard ein gutes Verhaltnis auch die Hommage von Alexander die dieser fur seine englischen Besitzungen 1278 leisten musste verlief ohne Streit Als Alexander III jedoch 1286 ohne uberlebende mannliche Nachkommen starb versuchte Eduard diese Gelegenheit auszunutzen Er erreichte 1290 dass Alexanders Erbin und junge Enkelin Margarete von Norwegen mit seinem eigenen Sohn und Erben Eduard verheiratet werden sollte Zwar wurde im Vertrag von Northampton vereinbart dass Schottland ein unabhangiges Konigreich bleiben solle doch offenbar wollte Eduard nach Abschluss des Vertrags die tatsachliche Herrschaft in Schottland ubernehmen Dieser Plan scheiterte im Herbst 1290 als Margarete wahrend der Uberfahrt von Norwegen nach Schottland starb Daraufhin erhoben neben Robert de Brus und John Balliol noch insgesamt elf andere Anwarter als Nachfahren von schottischen Konigen Anspruche auf den schottischen Thron Eduard beanspruchte nun als feudaler Oberherr von Schottland die Thronfolge zu klaren Die schottischen Magnaten waren zunachst nicht bereit dies zu akzeptieren doch durch Verhandlungen im Mai und Juni 1291 in Norham erreichte Eduard das Einverstandnis dass er dazu berechtigt sei Im November 1292 wurde schliesslich bestimmt dass John Balliol die berechtigtsten Anspruche auf den schottischen Thron hatte so dass dieser zum Konig gekront wurde Anspruch auf die Oberhoheit uber Schottland Bearbeiten Nach dieser Losung des Great Cause unternahm Eduard verschiedene Versuche um seinen Anspruch auf eine Oberhoheit uber Schottland zu behaupten Schliesslich berief er zu Michaelis 1293 den schottischen Konig John Balliol wegen eines Streits mit Macduff einem jungeren Sohn des 6 Earl of Fife vor das englische Parlament das als Appellationsgericht uber den Fall entscheiden sollte Ware der schottische Konig erschienen hatte er die englische Oberhoheit anerkannt Balliol schickte jedoch nur den Abt von Arbroath Abbey als Vertreter 1294 verlangte Eduard vom schottischen Konig und von achtzehn weiteren schottischen Magnaten vergeblich feudalen Kriegsdienst im Krieg gegen Frankreich den dieser jedoch nicht leistete John Balliol erwies sich aber vor allem als schwacher Konig so dass 1295 ein zwolfkopfiger Staatsrat faktisch die Regierung von Schottland ubernahm Die Franzosen mit denen sich England seit 1294 im Krieg befand versuchten nun ein gegen England gerichtetes Bundnis mit Schottland zu schliessen das schliesslich Anfang 1296 geschlossen wurde Daraufhin nahm Eduard den Streit mit Macduff und die Weigerung des schottischen Konigs sich vor englischen Gerichten zu verantworten als Anlass um militarisch in Schottland einzufallen Die Eroberung von Schottland 1296 Bearbeiten Hauptartikel Erster Schottischer Unabhangigkeitskrieg Der Feldzug von 1296 wurde fur den englischen Konig ein triumphaler Siegeszug Ende Marz 1296 besetzte er die Grenzstadt Berwick Ein schottisches Heer wurde in der Schlacht bei Dunbar geschlagen danach trafen die Englander kaum noch auf militarischen Widerstand Nach 21 Wochen war Schottland scheinbar erobert und John Balliol wurde unter schmachvollen Umstanden als Konig abgesetzt Anschliessend liess Eduard den schottischen Kronungsstein von Scone nach Westminster bringen und ubergab die Verwaltung des eroberten Landes an englische Beamte Bereits 1297 kam es jedoch zu einer umfassenden schottischen Rebellion zu deren Fuhrer Robert Bruce ein Enkel eines der fruheren Thronanwarter gehorte Zu den erfolgreichsten Gegnern der Englander gehorten jedoch der aus einer Ritterfamilie stammende William Wallace sowie der Adlige Andrew Murray Der Aufstand war tatsachlich ein Volksaufstand gegen die Englander und im September 1297 wurde ein englisches Heer unter Earl Warenne in der Schlacht von Stirling Bridge geschlagen nbsp Der Kronungsstuhl in Westminster Abbey mit dem darunter befindlichen Stone of Scone Fotografie aus dem 19 Jahrhundert Erneute Eroberung 1298 und Versuch der Beherrschung Schottlands Bearbeiten Nachdem Eduard I von seinem Feldzug nach Flandern zuruckgekehrt war sammelte er ein etwa 30 000 Mann starkes englisches Heer zu einem neuen Feldzug nach Schottland Am 22 Juli 1298 errang er gegen ein schottisches Heer in der Schlacht bei Falkirk einen klaren Sieg Trotz dieses Erfolgs konnten die Englander Schottland nicht unter ihre vollstandige Kontrolle bringen Nur in Sudschottland konnten sie die Region um die von ihnen besetzten Burgen beherrschen Aus politischen Grunden konnte Eduard 1299 keinen neuen Feldzug unternehmen so dass die Schotten nach einer langen Belagerung die ausgehungerte englische Besatzung von Stirling Castle zur Aufgabe zwingen konnten 1300 1301 und 1303 fuhrte Eduard jedoch jeweils grosse Armeen nach Schottland ohne dass es zu einer neuen Schlacht kam Im Winter von 1301 bis 1302 unterwarf sich Robert Bruce den Englandern doch erst 1304 ergab sich die Mehrheit der schottischen Anfuhrer 1303 schloss Frankreich mit England Frieden so dass die Schotten aus Frankreich keine weitere Unterstutzung mehr erhielten Die Ruckeroberung von Stirling Castle 1304 beendete die erneute Eroberung Schottlands 1305 geriet schliesslich William Wallace in Gefangenschaft Eduard liess ihn in London vor Gericht stellen und hinrichten Wahrend des Parlaments von 1305 wurde die neue Verwaltung von Schottland festgelegt Es galt nicht langer als eigenes Konigreich sondern wie Irland als unterworfenes Land John of Brittany ein Neffe des Konigs wurde als Royal Lieutenant Stellvertreter des Konigs wahrend die Amter des Kanzlers und des Chamberlain mit Englandern besetzt wurden Fur die Grafschaften wurden neue Sheriffs ernannt wobei vor allem die Sheriffs der sudschottischen Grafschaften Englander waren Die Richteramter wurden paritatisch mit Schotten und Englandern besetzt wobei Vorbereitungen getroffen wurden um das schottische Recht dem englischen anzugleichen Die Umsetzung der Regeln stiess in der Praxis auf viele Probleme und fuhrte zu neuen Konflikten Nach dem langen Eroberungskrieg wahrend dessen Eduard seine Magnaten mit schottischen Besitzungen belohnt hatte wurden zahlreiche schottische Besitzungen sowohl von Englandern wie von Schotten beansprucht nbsp Das im 19 Jahrhundert errichtete Denkmal bei Burghs wurde angeblich genau an Eduards Sterbeort errichtet Erneuter schottischer Widerstand ab 1305 Bearbeiten Der Frieden in Schottland wahrte nicht lange Am 10 Februar 1306 ermordete Robert Bruce den schottischen Lord John Comyn Wie bereits einige walisische Fursten nach der Eroberung von Wales fuhlte sich Robert Bruce nach der englischen Eroberung von Schottland nicht angemessen belohnt fur seine Unterstutzung die er dem englischen Konig geleistet hatte Er hoffte wohl dass er nun eine reelle Chance hatte selbst schottischer Konig zu werden Die erneut ausbrechende Rebellion in Schottland uberraschte Eduard der aufgrund seines Alters inzwischen gesundheitlich angeschlagen war Deshalb wurden die ersten englischen Truppen von Aymer de Valence und von Henry Percy gefuhrt denen ein grosseres Heer folgte das unter dem Befehl des Prince of Wales stand Eduard selbst war im Sommer 1306 krank und konnte deshalb nur langsam nach Norden reisen Schliesslich musste er in Lanercost Priory uberwintern Er betrachtete den Aufstand als Rebellion und nicht als Krieg zwischen zwei Landern so dass er gegenuber den Schotten eine grausame Politik verfolgte Er liess zahlreiche Schotten darunter John of Strathbogie 9 Earl of Atholl und den schottischen Ritter Simon Fraser der fruher zu den Rittern seines Haushalts gehort hatte in London grausam hinrichten Mary eine Schwester von Robert Bruce sowie dessen Frau Elizabeth de Burgh gerieten nach der Eroberung von Kildrummy Castle in Gefangenschaft Wahrend die Frau seines Gegners in einem Kloster inhaftiert wurde liess Eduard Mary Bruce sowie die Countess of Buchan die Bruce gekront hatte in Kafige sperren und stellte sie in sudschottischen Burgen offentlich zur Schau aus 19 Wahrend des Winters von 1306 bis 1307 waren die Englander erfolgreich doch im Mai 1307 wurden zwei englische Heere sowohl unter Aymer de Valence wie unter dem Earl of Gloucester geschlagen Der erzurnte Konig wollte nun obwohl er noch nicht genesen war selbst einen Feldzug fuhren Pfingsten hielt er eine Musterung seiner Truppen in Carlisle ab und brach anschliessend nach Schottland auf Dabei zeigte sich dass er korperlich noch nicht in der Lage war einen Feldzug zu fuhren Das Heer kam nur langsam voran und schliesslich starb der Konig im Juli in Burgh by Sands Damit die Schotten nicht von der Nachricht vom Tod des Konigs profitieren konnten wurde sein Tod zunachst geheim gehalten Um den 18 Oktober wurde Eduards Leiche nach London gebracht und am 27 Oktober in Westminster Abbey beigesetzt Den Trauergottesdienst leitete sein alter Freund und zuletzt zeitweiliger Gegner Bischof Antony Bek von Durham Die Person des Konigs BearbeitenAussehen und Eigenschaften Bearbeiten Eduard war fur seine Zeit korperlich beeindruckend Er war fast 1 88 m gross und gemass seiner ritterlichen Erziehung war er kraftig Wegen seiner langen Beine soll er den Beinamen Longshanks erhalten haben 20 In seiner Jugend hatte er blond gelocktes Haar das spater dunkel und im Alter weiss wurde Er lispelte leicht soll aber sonst flussig und uberzeugend gesprochen haben Als junger Mann nahm er nicht nur in England sondern auch in Frankreich an zahlreichen Turnieren teil wobei er sich angeblich nicht durch seine Erfolge auszeichnete Er soll viele Kampfe verloren haben so dass er fast alle seine Pferde und Rustungen an die Sieger abtreten musste 21 Nach dem Bericht des Chronisten von Dunstable wurde Eduard 1262 bei einem Turnier in Frankreich schwer verwundet Die Ritter seines Gefolges sollen erst 1285 oder 1286 fur die Rustungen die sie bei Turnieren in seinem Dienst verloren hatten von Eduard entschadigt worden sein 22 Dazu war er ein begeisterter Jager und beherrschte auch die Beizjagd mit Falken und Habichten Als junger Thronfolger war Eduard in einer unruhigen Zeit dem Druck zahlreicher Gruppen ausgesetzt die ihre jeweiligen Interessen verteidigten Dies fuhrte zu seiner schwankenden politischen Haltung vor dem Krieg der Barone wegen der er bei seinen Zeitgenossen als unzuverlassig galt Ein Zeitgenosse bezeichnete ihn einerseits als Leo als stolzen und tapferen Lowen aber auch als Pard als unzuverlassigen und widerspruchlichen Leoparden Diese Widerspruchlichkeit in seinem Charakter war spater als er Konig war weniger offensichtlich doch dennoch weiter vorhanden Dabei war Eduard sich als Konig seiner besonderen Stellung bewusst 23 Eingebunden in die Diplomatie und in seine Kriege hatte er jedoch anscheinend nur wenige Kenntnisse von den Sorgen der einfachen Bevolkerung von Verwaltungsdetails und von der genauen ausserst angespannten finanziellen Lage seines Reiches Die Religiositat des Konigs und sein Verhaltnis zur Kunst Bearbeiten Eduard war ein streng glaubiger Christ wie nicht nur sein Kreuzzug sondern auch seine Grundung Vale Royal Abbey belegt Diese liess er gemass einem Gelobnis anlasslich eines Schiffbruchs bei einer Uberquerung des Armelkanals wahrend der 1260er Jahre errichten Nachweislich besuchte er regelmassig die Gottesdienste und gab auch grosszugig Almosen Die Kunst forderte Eduard nicht in einem Umfang wie sein Vater sie gefordert hatte Am ehesten war er ein Forderer der Architektur Neben den Eleonore Kreuzen liess er ab 1292 im Palace of Westminster St Stephen s Chapel errichten Er forderte weiter den bereits von seinem Vater geforderten Maler Walter of Durham und liess wahrscheinlich in den 1290er Jahren die Ausmalung der Painted Chamber im Palace of Westminster erweitern Das einzige Buch das Eduard nachweislich gelesen hat war eine obszone Parodie einer ritterlichen Romanze Dabei war er an Geschichten uber Konig Artus interessiert und veranlasste 1278 die Umbettung der angeblichen Gebeine von Artus und dessen Frau Guinevere in Glastonbury Eduard als Militar Bearbeiten Eduard war ein erfolgreicher Militar Wahrend des Zweiten Kriegs der Barone nahm er an mehreren Gefechten vor allem aber an den Schlachten von Lewes und Evesham teil Bei Lewes war sein ungestumer Angriff verantwortlich fur die Niederlage des koniglichen Heeres wahrend seine Bedeutung fur den Sieg der Anhanger des Konigs uber die Rebellen bei Evesham nicht genau geklart werden kann 24 Eduard fuhrte selbst seinen Kreuzzug ins Heilige Land und als Konig fuhrte er Feldzuge nach Wales nach Flandern und nach Schottland Dabei ist vor allem bedeutsam wie sorgfaltig er die Feldzuge vorbereitete und sich auch um ausreichend Nachschub kummerte 25 Zur Sicherung der Eroberung von Wales liess er durch den Baumeister James of St George in Nordwales einen Ring von Burgen und Stadtbefestigungen errichten der als Meisterwerk der Militararchitektur des 13 Jahrhunderts gilt Die am besten erhaltenen dieser Befestigungen gehoren seit 1986 zum Weltkulturerbe der Menschheit Auch wenn Eduards Heere starke Infanteriekontingente besassen bildeten dabei die schwer gepanzerten und zu Pferd kampfenden Ritter das Ruckgrat seiner Armeen 26 Zunehmende Bedeutung bekamen dabei Bogenschutzen auch wenn sie noch nicht schlachtentscheidend waren wie die englischen Langbogenschutzen wahrend des Hundertjahrigen Kriegs 27 Eduard selbst nahm als Konig nur noch an einer grosseren Schlacht der Schlacht von Falkirk teil Wahrend sein Feldzug nach Flandern 1297 vor allem aufgrund innenpolitischer Probleme und aufgrund der letztlich nicht ausreichenden Diplomatie scheiterte 28 blieb Eduard als Feldherr in Wales und Schottland ungeschlagen In Schottland war er dabei auch bei Belagerungen wie 1304 bei der langwierigen Belagerung von Stirling Castle erfolgreich 29 Wahrend er Wales jedoch mit grossem Aufwand erobern konnte erkannte er in Schottland nicht die Ursachen fur das Scheitern seines Eroberungversuchs 30 Dabei war es ihm fast gelungen Schottland zu erobern Doch ab 1304 hatte sich gezeigt dass er sowohl politisch wie auch militarisch uberfordert war Trotz seiner langen Herrschaft hatte er nicht gelernt wie er die Unterstutzung der schottischen Bevolkerung fur sich gewinnen konnte und dem neuartigen Kleinkrieg den Wallace und andere Schotten fuhrten konnte Eduard nichts entgegensetzen nbsp Eduard I setzt seinen Sohn Eduard als Prince of Wales ein Buchmalerei aus dem fruhen 14 Jahrhundert Familie und Nachkommen Bearbeiten Anscheinend war Eduard ein treuer und ergebener Ehemann seiner beiden Gemahlinnen Besonders seine erste 1254 geschlossene Ehe mit Eleonore von Kastilien gilt als gluckliche Ehe Seine Frau begleitete ihn wenn es moglich war auf seinen Reisen Sie war eine der wenigen Frauen die am Kreuzzug ins Heilige Land teilnahmen und begleitete ihren Mann auch mehrmals nach Frankreich Als sie 1290 starb betrauerte der Konig sie aufrichtig Zum Zeichen seiner Trauer liess er die Eleanor Kreuze errichten die den Weg des Leichenzugs von Harby in Nottinghamshire bis nach Westminster markierten Die genaue Anzahl der Kinder von Eduard und Eleonore ist nicht bekannt Sie hatten mindestens vierzehn Kinder 31 moglicherweise sogar 16 Kinder 32 von denen mehrere noch im Kindesalter starben Katherine 1261 3 1264 Joan Januar 1265 September 1265 John Juli 1266 August 1271 Henry Mai 1268 Oktober 1274 Eleanor Juni 1269 August 1298 1293 Heinrich III von Bar Tochter um 1271 1271 oder 1272 Joan of Acre Mai 1272 23 April 1307 1290 Gilbert de Clare 6 Earl of Gloucester 1297 Ralph de MonthermerAlphonso November 1273 August 1284 Margarete Marz 1275 um 1333 1290 Johann II von Brabant Berengaria Mai 1276 1277 78 Tochter 1278 Mary Marz 1279 um 1332 seit 1285 Nonne in Amesbury Abbey Elisabeth 7 August 1282 5 Mai 1316 1297 Johann I von Holland 1302 Humphrey de Bohun 4 Earl of HerefordEduard 25 April 1284 21 September 1327 1308 Isabella von FrankreichEin namenloses vermutlich funfzehntes Kind starb an einem 29 Mai und wurde in Bordeaux begraben wobei das Todesjahr unbekannt ist 33 Von diesen Kindern uberlebten aber nur der jungste Sohn und funf Tochter die Kindheit Uber die Kindheit der Konigskinder ist wenig bekannt sie wurden wie es beim Hochadel im 13 Jahrhundert ublich war in Haushalten von befreundeten Adligen erzogen Zu seinen uberlebenden Tochtern entwickelte Eduard dann aber ein gutes Verhaltnis so dass sie selbst mehrere Monate nach ihren Hochzeiten noch am Konigshof blieben oder wie Elizabeth und Mary die eigentlich Nonne in Amesbury Abbey war haufig dorthin zuruckkehrten 34 Den Boten die ihm Nachricht von der Geburt von Enkelkindern uberbrachten liess er ausserordentlich reiche Belohnungen uberreichen besonders wenn das Kind ein Junge war Auch seine zweite etwa vierzig Jahre jungere Frau Margarete von Frankreich soll Eduard geliebt haben Aufgrund des Altersunterschieds hatte sie aber im Gegensatz zu Eleonore von Kastilien offensichtlich nur wenig Einfluss auf Entscheidungen des Konigs 35 Mit ihr hatte er drei Kinder Thomas 1 Juni 1300 4 August 1338 1320 Alice Hales 1335 Mary de BrewesEdmund 5 August 1301 19 Marz 1330 1325 Margaret Wake Eleonore 4 Mai 1306 August 1311 Nachwirkung und historische Bewertung BearbeitenObwohl Eduard in einem eindrucksvollen Grab in Westminster Abbey beigesetzt wurde wurde die offensichtlich geplante Statue die ahnlich wie bei Heinrich III und Eleonore von Kastilien das Grab schmucken sollte nie gefertigt Die beruhmte lateinische Grabinschrift Edwardus Primus Scotorum Malleus hic est 1308 deutsch Hier liegt Eduard I Hammer der Schotten 1308 stammt allerdings wohl erst aus dem 16 Jahrhundert 36 Die Zeit Eduards I wurde mehrfach historisch betrachtet Bischof William Stubbs betrachtete vor allem die Einhaltung der Verfassung und Gesetze und sah ihn im 19 Jahrhundert wegen der von ihm erlassenen Gesetze als englischen Justinian Im 20 Jahrhundert sah F M Powicke seine Herrschaft positiv Andere Historiker des 20 Jahrhunderts sahen die Herrschaft nicht so freundlich T F Tout erstellte eine umfangreiche Arbeit uber die konigliche Verwaltung und die ungeheure Leistung seiner Beamten wahrend er den Konig als autokratisch sah G O Sayles bezeichnete Eduard sowohl als jungen Erwachsenen wie auch als alteren Mann als willkurlich und unglaubwurdig der als Herrscher nicht nach den Ratschlagen seiner Ratgeber gehandelt hatte Ahnlich kritisierte K B McFarlane vor allem die unvernunftige Politik des Konigs gegenuber dem Hochadel Michael Prestwich beurteilte Eduards Herrschaft dagegen wieder erheblich positiver Er wies darauf hin dass es Eduard gelungen war nach dem Krieg der Barone die konigliche Autoritat zuruckzugewinnen und auch die von ihm erlassenen Gesetze hatten grosse Bedeutung Bis um 1290 war seine Herrschaft erstaunlich produktiv Die Regeln des Parlaments entstanden als Mechanismus durch den die Krone Ziele erreichen konnte aber auch als Gelegenheit um Fehler in der Verwaltung zu beheben und um Eingaben vorzubringen In Europa versuchte sich der Konig als Friedensstifter wahrend er Wales durch seine militarische Uberlegenheit erobern konnte Auch die Verwaltung der Gascogne erfolgte effektiver als in der Vergangenheit wozu die Besuche des Konigs beitrugen Seine spatere Regierung war dann durch seine Kriege mit Frankreich und vor allem mit Schottland gepragt Diese Kriege fuhrten zur Krise von 1297 die zwar beigelegt werden konnte doch die Herrschaft weiter belastete Fur sein Reich hatte Eduard vieles erreicht doch er hinterliess den ungelosten Konflikt mit Schottland der mehrere Jahrhunderte weiterbestand Letztlich bewertet Prestwich ihn als einen grossen Konig 37 Literatur BearbeitenDieter Berg Die Anjou Plantagenets Die englischen Konige im Europa des Mittelalters 1100 1400 Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 577 W Kohlhammer Stuttgart 2003 ISBN 3 17 014488 X S 155 ff Marc Morris A Great and Terrible King Edward I and the Forging of Britain Hutchinson London 2008 ISBN 978 0 09 179684 6 Michael Prestwich Edward I University of California Press Berkeley u a 1988 ISBN 0 520 06266 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Eduard I von England Zitate Michael Prestwich Edward I 1239 1307 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 Literatur uber Eduard I im Katalog der 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15 Jahrhundert Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 58978 2 S 162 Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 297 Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 58978 2 S 170 Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 248 Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 246 a b Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 346 Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 344 Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 334 Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 333 Natalie Fryde Hanna Vollrath Die englischen Konige im Mittelalter Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III Beck sche Reihe Bd 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