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John Peckham auch Johannes Pecham latinisiert auch Ioannes de Pecham und Johannes Pechamus usw OFM um 1220 1225 1 in Patcham Sussex 8 Dezember 1292 in Mortlake Manor Surrey 2 war ein englischer Theologe Doctor ingeniosus Grabmal von John Peckham in der Canterbury Cathedral Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenEr studierte an der Sorbonne in Paris und in Oxford und trat um 1250 in den Franziskanerorden ein 1257 bis 1259 studierte er Theologie in Paris wo er 1269 promoviert wurde Danach war er fur etwa zwei Jahre 1269 1271 Rektor der Pariser Universitat 1275 wurde er Ordensprovinzial in England 1279 wurde er als Nachfolger von Robert Kilwardby zum Erzbischof von Canterbury ernannt und zum englischen Primas gewahlt Peckham schrieb Bucher uber Zahlen Tractatus de numeris und Optik Tractatus de perspectiva entstanden wahrscheinlich zwischen 1269 und 1277 Perspectiva communis um 1278 bis 1665 11 Auflagen In der Optik behandelt er u a die Brechung in Linsen den Regenbogen und die Perspektive und folgt im Wesentlichen al Haitham Seine Perspectiva communis galt im Mittelalter als Standardwerk zur Optik Auch daruber hinaus war Peckhams Werk noch Gegenstand universitarer Ausbildung So wurden in Wurzburg noch Ende des 16 Jahrhunderts Vorlesungen uber die Perspectiva communis abgehalten 3 Von Peckham stammt der lateinische spater auch ins Deutsche ubersetzte Corpus Christi Hymnus Ave vivens hostia 4 Im Buch Perspectiva communis finden sich neben bahnbrechenden Theorien zur Optik auch interessante Illustrationen Diese zeigen schemenhaft wie das Auge sieht Seine Darstellungen sind besonders interessant da Peckham eine sehr naturnahe Zeichnung gelungen ist und weil er bereits einen fruhen Versuch der Perspektive unternimmt Sein Auge zeigt gleichzeitig die Vorderseite mit Iris und Pupille sowie das Innere des Auges bestehend aus Netzhaut und Lederhaut Vom Inneren des Auges geht ausserdem der Sehnerv weg welcher den Versuch der Perspektive uberhaupt ermoglicht Spezien oder Strahlen fallen vom erblickten Objekt auf die konvexe spharische Oberflache des Auges bei der Pupille die den ersten Kreis auf der linken Seite bildet und bewegen sich dann durch die drei Kammern des Auges und entlang des Sehnervs nach rechts Peckham der bis 1279 an der papstlichen Universitat lehrte wurde unter anderem von Leonardo da Vinci Lorenzo Ghiberti Witello und Roger Bacon zitiert 5 Peckham wird dem mittelalterlichen Augustinismus zugerechnet In Paris war Peckham ein konservativer Gegenspieler von Thomas von Aquin und stritt mit diesem unter anderem 1270 um die Frage ob beim Menschen die geistige Seele das einzige Lebensprinzip ist was Peckham gegen Thomas verneinte In die Zeit seines Rektorates fiel die Verurteilung von 13 averroistischen Irrtumern 10 Dezember 1270 durch den Pariser Erzbischof Etienne Tempier siehe Siger von Brabant Vom 10 November 1284 datiert ein Brief des Johannes Peckhams in dem er uber Siger von Brabant und Boetius von Dacien mit Befriedigung vermerkt dass die beiden in Italien ein jammerliches Ende gefunden hatten Literatur BearbeitenSpettmann Herausgeber Quaestiones tractantes de anima Beitrage zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters Bd 19 Heft 5 6 Munster 1918 H Spettmann Die Psychologie des Johannes Pecham Beitrage zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters Bd 20 Heft 6 Munster 1919 H Spettmann Der Sentenzenkommentar des Franziskanererzbischofs Johannes Pecham 1292 Divus Thomas 5 1927 327 345 H Spettmann Pechams Kommentar zum vierten Buche der Sentenzen Zeitschrift fur Katholische Theologie 52 1928 64 74 David C Lindberg John Pecham and the Science of Optics Madison Milwaukee Wisconsin und London 1970 mit Pechams Perspectiva communis Lindberg Herausgeber Pecham Tractatus de perspectiva St Bonaventura New York The Franciscan Institute 1972 Delorme Etzkorn Herausgeber Fr Ioannis Pecham Quodlibeta quattuor Bibliotheca Franciscana Scholastica Medii Aevi Bd 25 Grottaferrata 1989 Etzkorn Spettmann Oliger Herausgeber Ioannis Pecham Quaestiones Disputatae Bibliotheca Franciscana Scholastica Medii Aevi Bd 28 Grottaferrata 2002 Klaus Gunther Wesseling Johannes von Peckham In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 3 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 035 2 Sp 517 520 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenPerspectiva Communis 1542 E Book der Universitatsbibliothek Wien eBooks on Demand lateinisch Literatur von und uber Johannes Peckham im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten nach Gottwald u a Lexikon bedeutender Mathematiker um 1235 nach Gericke 1230 35 nach Poggendorffs Biographisches Handlexikon 1863ff am 24 4 David C Lindberg 1970 S 31 Franz Viktor Spechtler Ave vivens hostia deutsch In Verfasserlexikon 2 Auflage Band 1 Sp 571 f Klaus Bergdolt Scholastische Medizin und Naturwissenschaft an der papstlichen Kurie im ausgehenden 13 Jahrhundert In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 7 1989 S 155 168 hier S 155 160 und 164 Normdaten Person GND 118557939 lobid OGND AKS LCCN n86115255 VIAF 88794405 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peckham JohannesALTERNATIVNAMEN Pecham JohannesKURZBESCHREIBUNG englischer Theologe Erzbischof von CanterburyGEBURTSDATUM um 1220 oder um 1225GEBURTSORT Patcham SussexSTERBEDATUM 8 Dezember 1292STERBEORT Mortlake Manor Surrey Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Peckham amp oldid 236948711