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Der am 9 November 1277 geschlossene Vertrag von Aberconwy beendete den ersten Feldzug des englischen Konigs Eduard I gegen Llywelyn ap Gruffydd den Fursten von Wales Gwynedd nach dem Frieden von Aberconwy 1277 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vertragsinhalt 3 Umsetzung und Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenLlywelyn ap Gruffydd der Furst des walisischen Furstentums Gwynedd hatte sich ab 1255 die Vorrangstellung uber die walisischen Furstentumer erkampft und wurde 1267 im Vertrag von Montgomery vom englischen Konig Heinrich III als Furst von Wales anerkannt Dennoch hatte sich der Konflikt mit den anglonormannischen Marcher Lords und mit Eduard I dem Sohn und Nachfolger von Heinrich III so zugespitzt dass dieser im November 1276 Llywelyn ap Gruffydd zum Rebellen erklart hatte Durch einen erfolgreichen Feldzug gegen Wales hatte Eduard I seinen Gegner innerhalb eines Jahres zur Aufgabe und zur Unterwerfung gezwungen Vertragsinhalt BearbeitenDer Konig hatte am 2 November 1277 seine Ratgeber Otton de Grandson Antony Bek und Robert de Tibetot mit den Verhandlungen mit den Walisern betraut Die Verhandlungen mit den Walisern fanden in Aberconwy Abbey 1 dem Hauskloster der Fursten von Gwynedd statt Am 9 November 1277 musste Llywelyn die Friedensbedingungen akzeptieren die im Vertrag von Aberconwy festgelegt wurden Er musste dem Konig in Rhuddlan seine Hommage erweisen und Ende des Jahres musste er nach London reisen und dem Konig dort Weihnachten 1277 erneut huldigen Schwer wogen die Gebietsabtretungen die Llywelyn hinnehmen musste Die vier Cantrefi von Perfeddwlad ostlich des Conwy fielen an den Konig dazu verlor er die vom Konig eroberte Gebiete von Builth Brecknockshire Maelienydd und Cedewain in Mittelwales Llywelyn verlor die Oberherrschaft uber die meisten der walisischen Lords von Powys Fadog Ceredigion und Deheubarth Das besetzte Powys Wenwynwyn musste er an Gruffydd ap Gwenwynwyn zuruckgeben Das Territorium von Gwynedd wurde durch diese Verluste wieder auf den Stand des Vertrags von Woodstock von 1247 beschrankt Llywelyn musste dazu seinen gefangenen Bruder Owain Goch freilassen und ihm eine angemessene Versorgung gewahren ebenso seinem Bruder Rhodri Als Strafe fur seine Rebellion gegen den Konig sollte er die enorme Summe von 50 000 Pfund bezahlen Fur die Wiedererlangung der im August 1277 besetzten Insel Anglesey musste er jahrlich 1000 Mark uber 666 Pfund bezahlen Als Sicherheit fur die Erfullung des Vertrags musste das Furstentum Gwynedd zehn Geiseln stellen ausserdem mussten Abordnungen von jedem der Cantrefi von Gwynedd den koniglichen Beauftragten jahrlich die Treue schworen Im Gegenzug machte auch der englische Konig Zugestandnisse Llywelyn durfte seinen Titel als Furst von Wales behalten der jedoch nur ihm auf Lebenszeit gewahrt wurde und nicht auf seine Bruder ubertragen werden durfte Er blieb das Oberhaupt von funf kleineren walisischen Lords von furstlichem Geblut Dies waren vier Lords von Powys Fadog die kleinere Besitzungen im oberen Tal des Dee hatten sowie der vertriebene Rhys Wyndod von Deheubarth Dass nur funf unbedeutende Lords Llywelyn unterstellt blieben kann als zusatzliche Demutigung gesehen werden 2 doch andere Bestimmungen des Vertrags belegen dass Eduard I dem besiegten Gegner seine Wurde belassen wollte 3 Eine weitere Bestimmung des Vertrags demonstriert Eduards I Anstand als Versorgung fur Llywelyns Bruder Dafydd der nach einer gescheiterten Rebellion gegen Llywelyn im englischen Exil lebte uberliess der Konig diesem die beiden Cantrefi Rhufoniog und Dyffryn Clwyd in Perfeddwlad sowie die Herrschaft Hope und Llywelyn erhielt die Gebiete in Gwynedd auf die Dafydd Anspruch gehabt hatte Letztlich bestimmte der Konig dass Streitereien uber Gebiete in Gwynedd nach walisischem Recht und nicht nach dem englischen Common Law entschieden werden durfen Umsetzung und Folgen BearbeitenIn der Umsetzung des Vertrags erliess der Konig bereits am 11 November 1277 wieder die Zahlung der Strafe von 50 000 Pfund und der jahrlichen Zahlung fur Anglesey da Llywelyn als Furst des stark verkleinerten Gwynedd ausserstande gewesen ware diese Summe aufzubringen 4 Llywelyn uberliess seinem Bruder Owain Goch die Halbinsel Lleyn wo dieser bis zu seinem Tod vor 1282 lebte 5 Llywelyns Bruder Rhodri verzichtete gegen eine jahrliche Zahlung von 1000 Mark auf seine Gebietsanspruche und lebte ab 1278 als Landadliger in England Llywelyn hielt sich an die Bestimmungen des Vertrags so dass der Konig bereits im Oktober 1278 die walisischen Geiseln frei liess und Llywelyn seine lange geplante Hochzeit mit Eleanor de Montfort erlaubte In Nordostwales fielen die Cantrefi Tegingl und Rhos sowie der Grossteil von Powys Fadog an das im koniglichen Besitz befindliche Chester In Mittelwales ubergab der Konig Ceri und Cedewain 1279 an Roger Mortimer Builth blieb im Besitz der Krone Zur Sicherung seiner Eroberungen liess der Konig die machtigen Burgen von Builth Flint Rhuddlan und Aberystwyth errichten In Sudwales konnte der mit dem Konig verbundete Rhys ap Maredudd seine Herrschaft vergrossern wahrend die anderen Lords von Deheubarth und Ceredigion die englische Herrschaft anerkennen und Gebietsverluste hinnehmen mussten Die strenge oft tyrannische Herrschaft der koniglichen Beamten und der Marcher Lords fuhrte bereits 1282 zu einem landesweiten walisischen Aufstand unter Fuhrung von Dafydd ap Gruffydd dem sich Llywelyn bald anschloss Eduard I unternahm daraufhin einen erneuten Feldzug gegen Wales der 1283 mit der Eroberung des gesamten Landes endete Literatur BearbeitenRees R Davies The Age of Conquest Wales 1063 1415 Oxford University Press Oxford 1991 ISBN 0 19 820198 2 David Walker Medieval Wales Cambridge University Press Cambridge 1990 ISBN 0 521 32317 7Einzelnachweise Bearbeiten Robinson David M The Cistercians in Wales Architecture and Archaeology 1130 1540 Society of Antiquaries of London London 2006 S 224 Rees R Davies The Age of Conquest Wales 1063 1415 Oxford Univ Press Oxford 1991 ISBN 0 19 820198 2 S 323 David Walker Medieval Wales Cambridge University Press Cambridge 1990 ISBN 978 0 521 31153 3 S 126 Michael Prestwich Edward I University of California Press Berkeley 1988 ISBN 978 0 520 06266 5 S 181 David Walker Medieval Wales Cambridge University Press Cambridge 1990 ISBN 978 0 521 31153 3 S 128 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Aberconwy amp oldid 203068278