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Der Vertrag von Montgomery war ein am 29 September 1267 geschlossenes Abkommen zwischen dem walisischen Fursten Llywelyn ap Gruffydd und dem englischen Konig Heinrich III das den seit 1262 offen gefuhrten Englisch Walisischen Krieg beendete und in dem Llywelyn als Furst von Wales anerkannt wurde Wales nach dem Vertrag von Montgomery 1267 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verhandlungen in Shrewsbury 3 Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach seinem erfolgreichen Feldzug gegen Nordwales 1245 und dem Tod von Dafydd ap Llywelyn im Februar 1246 mussten sich die Nachfolger Dafydds seine Neffen Owain Goch und Llywelyn ap Gruffydd Ende 1246 ergeben Im Vertrag von Woodstock von 1247 hatte Heinrich III die Vormachtstellung von Gwynedd uber die walisischen Furstentumer gebrochen Gwynedd musste dazu erhebliche Gebietsverluste hinnehmen unter anderem das Perfeddwlad genannte Nordostwales ostlich des River Conwy an den Konig abtreten Llywelyn ap Gruffydd hatte sich 1255 durch einen Sieg uber seine Bruder die Alleinherrschaft uber Gwynedd erkampft Durch einen erfolgreichen Krieg gegen die Englander von 1256 bis 1258 hatte er die Vorherrschaft uber die walisischen Fursten erreicht und fuhrte seit 1258 den Titel Furst von Wales Ab 1260 kam es jedoch zu neuen Kampfen in den Welsh Marches Wahrend des Zweiten Kriegs der Barone unter Simon de Montfort in England hatte Llywelyn die Aufstandischen unterstutzt dabei aber vor allem seine eigene Macht vergrossert und die englische Herrschaft in Nordost und Mittelwales weiter zuruckgedrangt 1262 eroberte er Brecknockshire im Fruhjahr 1263 belagerte er Abergavenny Castle das aber unter Fuhrung von Peter de Montfort seinen Angriff abwehren konnte Im August 1263 ergab sich dagegen die konigliche Burg Dyserth Castle in Nordostwales im September Deganwy Castle Nach Montforts Sieg in der Schlacht von Lewes 1264 konnte Llywelyn am 19 Juni 1265 durch Verhandlungen mit Montfort in Pipton on Wye erreichen dass sein Titel als Furst von Wales anerkannt wurde Nach der Vereinbarung von Pipton durften ihm die anderen walisischen Fursten huldigen und ihn als Oberherrn anerkennen Sein Bruder Dafydd und er erhielten eroberte Landereien zuruck und zur Sicherung seines Reiches erhielt er die drei wichtigen Burgen Painscastle Hawarden und Whittington Im Gegenzug unterstutzte Llywelyn Montfort und musste ihm uber den Zeitraum von zehn Jahren 20 000 zahlen Angeblich sollen Montfort und Llywelyn auch Llywelyns Hochzeit mit Montforts Tochter Eleanor ausgehandelt haben Durch die Niederlage und dem Tod Montforts in der Schlacht von Evesham am 4 August 1265 wurde die Ubereinkunft von Pipton jedoch hinfallig nbsp Llywelyn ap Gruffydd als Furst von WalesVerhandlungen in Shrewsbury BearbeitenDer Konig hatte jedoch nach seinem Sieg uber Montfort nicht die Mittel fur einen Feldzug gegen Wales zogerte jedoch Llywelyns Macht und Anspruch faktisch anzuerkennen Schliesslich willigte der Konig zu Gesprachen mit Llywelyn ein und am 21 Februar 1267 wurde Robert Wallerand Lord of Kilpeck beauftragt einen auf zwei oder drei Jahre befristeten Waffenstillstand mit dem walisischen Fursten zu schliessen Gleichzeitig beauftragte der Konig seinen Sohn Edmund Crouchback Earl of Leicester und Inhaber mehrerer Baronien in den Welsh Marches zusammen mit Wallerand einen dauerhaften Frieden auszuhandeln Nachdem die Verhandlungen jedoch stockten schaltete sich der papstliche Legat Ottobono Fieschi direkt ein Er begleitete den Konig nach Shrewsbury wo er am 21 September vom Konig eine Vollmacht zur Fuhrung von direkten Verhandlungen mit Llywelyn erhielt die Wallerand und Geoffrey de Geneville bezeugen sollten Auf walisischer Seite waren Einion ap Caradog und Dafydd ap Einion die Bevollmachtigten Am 25 September 1267 waren sie sich uber den Vertrag einig und am selben Tag erhielt Llywelyn die Zusage fur sicheres Geleit um den Konig in Montgomery Castle die Hommage zu erweisen Am 29 September reiste der Konig mit seinen Sohnen und der Delegation nach Montgomery Castle wo sie Llywelyn und die walisische Delegation trafen Llywelyn huldigte dem Konig wahrend der Legat Ottobono den Vertrag besiegelte 1 Im Vertrag musste der Konig Llywelyns Eroberungen von Perfeddwlad Whittington Ceri Cedewain Builth Gwrtheyrnion und Brecknockshire anerkennen Im Gegenzug fiel Hawarden an Robert de Mold zuruck der allerdings die Auflage erhielt in den nachsten 30 Jahren dort keine Burg zu errichten Llywelyn wurde durch den Vertrag mit Ausnahme von Maredudd ap Rhys von Drysylwn in Deheubarth zum Oberherrn aller walisischen Furstentumer und durfte den Titel Furst von Wales fuhren musste allerdings dem Konig huldigen Dazu musste Llywelyn seinen Bruder Dafydd der seit 1263 auf der Seite des Konigs gestanden hatte versorgen sowie an den Konig die enorme Summe von 30 000 Mark 20 000 zahlen davon 5000 Mark bis Ende des Jahres dann weiterhin 3000 Mark jahrlich Durch diesen Vertrag hatte Llywelyn gegenuber dem Konig seinen hochsten Status erreicht 2 Folgen Bearbeiten nbsp Die Reste von Montgomery Castle wo der Vertrag 1267 besiegelt wurdeIn den nachsten neun Jahren herrschte Frieden zwischen Llywelyn und dem englischen Konig Dennoch kam es schon bald zu Spannungen zwischen den walisischen Fursten und den Marcher Lords denn aufgrund durch den Vertrag von Montgomery nicht geklarten Fragen kam es in Glamorgan Brecknockshire und Maelienydd zu grosseren Konflikten zwischen Llywelyn und den Marcher Lords Llywelyn kam aber seinen Verpflichtungen nach und zahlte bis 1274 insgesamt 12 750 Mark ehe er aus Protest gegen die Vertragsverletzungen die Zahlungen einstellte Daneben bedeutete der Vertrag dass Llywelyn auf seinen Titel und seine Gebiete keine eigenen Rechte hatte sondern dass ihm der Konig diese verliehen hatte Llywelyn musste dazu zugestehen dass im Falle eines Streits mit Dafydd uber dessen Landereien konigliche Vertreter den Streit und dessen Schlichtung uberprufen durften womit der Konig erstmals juristische Gewalt in Gwynedd erhielt 3 Letztlich war durch den Vertrag von Montgomery die Machtfrage in Wales nicht entschieden worden Llywelyn verweigerte dem neuen Konig Eduard I dem Sohn und Nachfolger des 1272 verstorbenen Heinrich III die verlangte Hommage solange dieser nicht auf seine fur ihn berechtigten Forderungen einging Eduard betrachtete dies als Treuebruch und begann schliesslich 1276 die endgultige Eroberung von Wales Literatur BearbeitenRees R Davies The Age of Conquest Wales 1063 1415 Oxford University Press Oxford u a 1991 ISBN 0 19 820198 2 David Walker Medieval Wales Oxford University Press Oxford u a 1990 ISBN 0 521 32317 7 Einzelnachweise Bearbeiten Thomas F Tout Wales and the March during the Barons Wars In Thomas F Tout James Tait Hrsg Historical Essays by Members of the Owens College Manchester Published in Commemoration of its Jubilee 1851 1901 Longman Green amp Co London u a 1902 S 77 136 hier S 124 David Walker Medieval Wales 1990 S 120 David Walker Medieval Wales 1990 S 121 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