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Die Schlacht von Stirling Bridge war eine Schlacht der Schottischen Unabhangigkeitskriege Am 11 September 1297 siegten die schottischen Truppen unter Andrew Murray und William Wallace bei der Brucke uber den Forth bei Stirling Die Englander unter John de Warenne erlitten eine schwere Niederlage Schlacht von Stirling BridgeTeil von Schottische UnabhangigkeitskriegeBlick von Stirling Castle auf den Forth und auf den Abbey Craig mit dem Wallace MonumentDatum 11 September 1297Ort StirlingAusgang Schottischer SiegKonfliktparteienSchottland 0843 Schottland England Konigreich EnglandBefehlshaberAndrew Murray William Wallace John de Warenne Hugh de CressinghamTruppenstarkezwischen 5000 und 6000 Mann davon 180 men at arms zwischen 5800 und 10 000 Mann davon ca 300 350 men at arms Verlustehoch mindestens 1650 Mann davon etwa 100 men at armsSchottische Unabhangigkeitskriege 1296 1357 Schlachten des Ersten Schottischen UnabhangigkeitskriegesBerwick Dunbar Stirling Bridge Falkirk Roslin Stirling Castle Methven Dalry Glen Trool Loudoun Hill Inverurie Brander Perth Bannockburn Berwick Berwick Myton Byland Weardale Schlachten des Zweiten Schottischen UnabhangigkeitskriegesKinghorn Dupplin Moor Annan Berwick Halidon Hill Boroughmuir Culblean Neville s Cross Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Aufmarsch der englischen und schottischen Armeen 3 Verlauf der Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Krieg zwischen England und Schottland hatte der englische Konig Eduard I die Schotten 1296 in einem kurzen Feldzug geschlagen Der schottische Konig Edward Balliol wurde zur Abdankung gezwungen und das eroberte Reich unter englische Verwaltung gestellt Anschliessend zog sich der englische Konig nach England zuruck um im Krieg gegen Frankreich einen Feldzug nach Flandern vorzubereiten Zu seinem Statthalter hatte der Konig Earl Warenne ernannt der 1296 das schottische Heer in der Schlacht bei Dunbar besiegt hatte Warenne uberliess die Verwaltung von Schottland aber weitgehend Beamten von denen der Treasurer Hugh Cressingham grossen Einfluss gewinnen konnte Der schottische Widerstand schien gebrochen zumal zahlreiche schottische Magnaten noch in englischer Gefangenschaft waren oder am Feldzug des englischen Konigs teilnahmen Dennoch kam es im Fruhjahr 1297 in weiten Teilen Schottlands zu teils spontanen Rebellionen gegen die englische Herrschaft Zum Fuhrer dieser Rebellionen wurde in Sudschottland William Wallace der einer Familie des Ritterstands entstammte und in Nordschottland Andrew Murray ein Angehoriger einer Familie des hoheren Adels Uber den Ablauf des Aufstands gibt es keine verlasslichen Angaben doch durch Rebellion brach die englische Herrschaft in weiten Teilen Schottlands rasch zusammen Vermutlich gegen Ende August 1297 vereinigten Wallace und Murray ihre Truppen 1 Aufmarsch der englischen und schottischen Armeen BearbeitenNachdem Warenne lange gezogert hatte stellte er im Sommer ein Heer auf um den Aufstand niederzuschlagen Von Berwick aus zog er zusammen mit Cressingham zum strategisch wichtigen Stirling Castle am Sudufer des Forth Dort bildete eine schmale Holzbrucke den damals ostlichsten Ubergang uber den Fluss Das englische Heer bestand aus einer stattlichen Truppe von berittenen men at arms und hauptsachlich walisischen Bogenschutzen und Fusssoldaten Nach den Angaben von Cressingham bestand es im Juli aus 300 men at arms und 10 000 Fusssoldaten Diese Zahl wurde wahrscheinlich aber nicht erreicht und durch Desertionen war bis September die Zahl der Fusssoldaten wohl auf zwischen 5500 und 6000 gesunken Cressingham soll sogar das Angebot von Henry Percy zuruckgewiesen haben der das Heer durch 300 weitere men at arms und 8000 Fusssoldaten verstarken wollte Er hielt das aufgebotene Heer fur ausreichend und lehnte Percys Verstarkungen ab um Kosten zu sparen Das Aufgebot von Wallace und Murray bestand neben einer kleinen etwa 180 Mann starken Reitertruppe vor allem aus weitgehend untrainierten ungepanzerten und leicht bewaffneten Bauern Dabei soll das Aufgebot von Murray mit 4000 bis 5000 Mann den Grossteil des schottischen Heeres ausgemacht haben wahrend die Streitmacht von Wallace nur etwa 1000 Mann stark war 2 Wallace und Murray hatten ihre Truppen am Sudhang des Abbey Craig einem teils steil abfallenden Hugelzug am Nordufer des Forth aufgestellt Das schottische Heer stand damit etwa 1 5 km nordlich der engen unterhalb von Stirling Castle gelegenen Brucke Von dem nordlichen Ende der Brucke bis zum Beginn des Abbey Craig fuhrte eine Strasse uber einen Damm durch Wiesen und Getreidefelder die zu beiden Seiten durch den maandernden Fluss begrenzt wurden Das Gelande war zwar nicht sumpfig aber wegen des weichen Bodens nicht geeignet fur einen Reiterangriff 1 Warenne erreichte mit seinem Heer Anfang September Stirling wo sich ihm die vorgeblich loyalen schottischen Adligen James Stewart und der Earl of Lennox anschlossen Am 10 September ritten Stewart und Lennox wieder fort um Verstarkungen zu holen und um die Schotten zur Aufgabe zu bewegen Verlauf der Schlacht BearbeitenAm Morgen des 11 Septembers uberquerten englische Fusssoldaten die Brucke wurden jedoch zuruckbeordert da Earl Warenne verschlafen haben soll Als er endlich bereit zum Aufbruch war wurden die Fusssoldaten wieder uber die Brucke gesandt Nun kehrten Stewart und Lennox mit 40 schottischen men at arms zuruck Dabei trafen sie zunachst auf plundernde englische Soldaten worauf diese von Stewart und Lennox zur Rede gestellt wurden In dem folgenden Geplankel wurde ein englischer Soldat getotet worauf in der englischen Armee Geruchte aufkamen dass Stewart und Lennox sie verraten wurden 3 Warenne konnte das Geplankel schliesslich beenden Nachdem nun Stewart und Lennox zum englischen Hauptheer zuruckkehrt waren wurden die Fusssoldaten erneut zuruckgerufen da Warenne hoffte dass Stewart und Lennox mit der Nachricht kamen dass die Schotten sich ergeben wurden Stewart und Lennox berichteten jedoch dass sie noch nicht einmal ihre eigenen Vasallen zur Aufgabe bewegen konnten Daraufhin schickte Warenne zwei Dominikaner zu Wallace die diesen fragten ob die Schotten sich ergeben wollten Wallace wies dies barsch zuruck Daraufhin bereitete sich das englische Heer zur Schlacht vor Der auf englischer Seite kampfende aber aus Schottland stammende Ritter Sir Richard Lundie schlug vor mit einem Teil der Armee den Fluss durch die westlich gelegene breite Furt bei Drip zu uberqueren um so den Schotten in den Rucken fallen zu konnen Dies wurde von Cressingham mit der Begrundung abgelehnt dass sie nach den Verzogerungen am Morgen keine weitere Zeit mehr verschwenden konnten 3 Daraufhin gab Warenne den Befehl die Brucke zu uberqueren Als die englische Vorhut unter dem Befehl von Cressingham und Marmaduke of Thwing mit etwa 150 men at arms und etwa 1800 Fusssoldaten die Brucke uberquert hatten gaben Murray und Wallace den Befehl zum Angriff Die schottischen Fusssoldaten sturmten die Hugel herab und rannten uber die Wiesen auf den Damm zu Einer als Schiltron kampfenden Truppe gelang es die Brucke zu besetzen und das englische Heer damit zu teilen 4 Die englischen Soldaten die bereits am Nordufer des Forth standen erhielten keine weiteren Verstarkungen mehr Auf dem fur sie ungunstigen Gelande konnten sie sich nicht zur Schlacht aufstellen und wurden von den Schotten uberwaltigt Die Schlacht wurde zu einem Massaker Nur wenige der englischen men at arms die die Brucke uberquert hatten konnten fluchten darunter Marmaduke of Thwing Auch etwa 300 der ungepanzerten Fusssoldaten konnten durch den Fluss entkommen Cressingham der trotz seines geistlichen Standes eine Rustung trug wurde getotet Die Leiche des verhassten Treasurers wurden von den Schotten geschandet Auch die Schotten erlitten schwere Verluste 4 darunter den schwer verwundeten Murray Er starb vermutlich etwa zwei Monate spater an seinen Verwundungen Warenne war am Sudufer der Brucke geblieben Als er erkannte dass die Schlacht verloren war liess er die Brucke zerstoren und uberliess die englischen Soldaten am Nordufer ihrem Schicksal Da der Kommandant und ein Grossteil der Garnison von Stirling Castle zur englischen Vorhut gehort hatte und in der Schlacht gefallen war beauftragte er Marmaduke of Thwing und Fulk Fitz Warin mit der Verteidigung der Burg Dann soll er in wilder Flucht nach Berwick geritten sein Das verbliebene englische Heer fluchtete daraufhin ebenfalls nach Suden Der Gepackzug des englischen Heeres versuchte uber die Strasse nach Falkirk zu entkommen In einer sumpfigen von mehreren Bachen durchzogenen Ebene wurde der Gepackzug von den Soldaten von Stewart und Lennox angegriffen die nun offen die Seiten wechselten Alle Gepackwagen und Packpferde des englischen Heeres sollen von den Schotten erbeutet worden sein 4 Folgen BearbeitenDie Schlacht von Stirling Bridge hatte fur den Krieg grosse Bedeutung Sie war eine schwere aber keine entscheidende Niederlage fur die Englander Fur diese war es ein doppelter Schock dass ihre Ritter von Fusssoldaten und dazu noch von schottischen Fusssoldaten besiegt worden waren 5 Im Gegensatz zur Schlacht bei Dunbar hatte Earl Warenne bei Stirling kein taktisches Geschick gezeigt 3 Fur die Schotten war der Sieg dagegen ein Triumph 5 Wallace nutzte die englische Niederlage aus und fuhrte im Oktober einen Raubzug nach Nordengland Vor Ende des Jahres wurde er vor allem wegen des Siegs bei Stirling Bridge zum Guardian of Scotland gewahlt womit er offiziell die militarische und politische Fuhrung des Aufstands ubernahm Stirling Castle wurde von den Schotten belagert worauf sich die Besatzung Anfang 1298 ergeben musste Der englische Konig der zum Zeitpunkt der Niederlage einen Feldzug in Flandern fuhrte fuhrte aber im nachsten Jahr ein neues englisches Heer nach Schottland und schlug Wallace entscheidend in der Schlacht von Falkirk Im 19 Jahrhundert wurde auf dem Abbey Craig zum Gedenken an den Sieg das Wallace Monument errichtet nbsp Die im 15 und 16 Jahrhundert erbaute Stirling Bridge befindet sich etwas stromaufwarts der mittelalterlichen Holzbrucke 2006 Literatur BearbeitenG W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland 4 Auflage Edinburgh 2005 ISBN 0 7486 2022 2 Chris Brown William Wallace The True Story of Braveheart Stroud 2005 ISBN 0 7524 3432 2 Stuart Reid Battles of the Scottish Lowlands Barnsley 2004 ISBN 1 8441 5078 X Weblinks BearbeitenBattlefield Eintrag In Historic Environment Scotland Abgerufen im 1 Januar 1 englisch Battlefields of Britain BATTLE OF STIRLING BRIDGE 1297 Einzelnachweise Bearbeiten a b Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 123 Battlefield Eintrag In Historic Environment Scotland Abgerufen im 1 Januar 1 englisch a b c Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 124 a b c Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 125 a b Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 126 56 12865 3 93681 Koordinaten 56 7 43 1 N 3 56 12 5 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Stirling Bridge amp oldid 225321020