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Schlacht von Falkirk 1298 Teil von Schottische Unabhangigkeitskriege Bischof Antony Bek von Durham kampft trotz seines Status als Geistlicher aktiv bei Falkirk Historisierende Darstellung von 1873 Datum 22 Juli 1298Ort Falkirk Schottland Ausgang Englischer SiegKonfliktparteienEngland Konigreich England Schottland 0843 SchottlandBefehlshaberEduard I William WallaceTruppenstarkezwischen 16 000 und 28 000 Mann zwischen 6000 und 20 000 MannVerlusteetwa 2000 Mann hoch Schottische Unabhangigkeitskriege 1296 1357 Schlachten des Ersten Schottischen UnabhangigkeitskriegesBerwick Dunbar Stirling Bridge Falkirk Roslin Stirling Castle Methven Dalry Glen Trool Loudoun Hill Inverurie Brander Perth Bannockburn Berwick Berwick Myton Byland Weardale Schlachten des Zweiten Schottischen UnabhangigkeitskriegesKinghorn Dupplin Moor Annan Berwick Halidon Hill Boroughmuir Culblean Neville s Cross Die Schlacht von Falkirk am 22 Juli 1298 war eine Schlacht des Ersten Schottischen Unabhangigkeitskriegs in der Nahe der Stadt Falkirk Sie endete mit einem klaren englischen Sieg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Vormarsch des englischen Heeres 1 2 Aufstellung des schottischen Heeres 1 3 Verlauf der Schlacht 2 Folgen 3 Verfilmung 4 Weblink 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenGegen die englische Herrschaft in Schottland war es 1297 zu einer umfassenden Erhebung gekommen Unter der Fuhrung von William Wallace und Andrew Morray hatte ein aus schottischen Bauern bestehendes Heer in der Schlacht von Stirling Bridge eine englische Armee unter dem Statthalter Earl Warenne besiegt Morray starb wenige Wochen spater vermutlich an den Wunden die er bei Stirling erlitten hatte Daraufhin wurde Wallace zum unumstrittenen Guardian of Scotland und zum alleinigen Fuhrer der schottischen Armee gewahlt Nachdem der englische Konig Eduard I im Marz 1298 von seinem Feldzug nach Flandern zuruckgekehrt und im Krieg gegen Frankreich einen Waffenstillstand geschlossen hatte stellte er fur Sommer 1298 ein grosses Heer auf um den schottischen Widerstand zu brechen Vormarsch des englischen Heeres Bearbeiten Das englische Heer sollte sich am 25 Juni bei Roxburgh sammeln Die Angaben uber die Starke des Heeres sind unterschiedlich Sie reichen von 2000 Reitern und 12 000 Fusssoldaten von denen 10 000 in Wales angeworben waren 1 bis zu 3000 Reitern 15 000 englischen und 10 000 walisischen Fusssoldaten 2 Mit Sicherheit war es ein sehr grosses Heer mit dem der englische Konig Anfang Juli durch Lauderdale nach Lothian zog Wallace hatte zur Abwehr des erwarteten englischen Angriffs ein starkes schottisches Heer zusammengezogen doch er stellte sich zunachst nicht zur Schlacht Wallace hatte eine Taktik der verbrannten Erde verfolgt und da die schottische Bevolkerung vor den Englandern geflohen war konnte auch niemand dem englischen Konig berichten wo das schottische Heer zu finden war Dazu konnten sich die Englander nicht durch Plunderungen aus dem Land versorgen Zwar waren Getreidevorrate aus Lincolnshire und Yorkshire beschafft worden und auch aus Irland sollten Lebensmittel nach Carlisle geliefert werden doch diese Vorrate waren fur das grosse Heer unzureichend Dazu wurden die wenigen Schiffe die Proviant in die ostschottischen Hafen transportieren sollten durch Gegenwind aufgehalten Zu den wenigen Vorraten die die hungernden englischen Soldaten erreichten gehorte Wein den der Konig an seine Truppen austeilen liess Daraufhin kam es zu Ausschreitungen unter den undisziplinierten Fusssoldaten aus Wales worauf der Konig seine Reiterei gegen die Aufwiegler einsetzte Dabei sollen 80 Waliser getotet worden sein Eduard I wollte sich mit dem Heer schon nach Edinburgh zuruckziehen um dort auf Nachschub zu warten 3 Dann trafen der schottische Earl of Dunbar und der Earl of Angus die auf englischer Seite standen mit der Information ein dass sich das schottische Heer nur etwa 20 Kilometer entfernt im Callendar Wood nahe Falkirk befand Vermutlich wollte Wallace die Englander bei ihrem Ruckzug uberraschend angreifen Daraufhin setzte Eduard I sein Heer nach Westen in Marsch Die Nacht verbrachte das Heer auf freiem Feld bei Linlithgow und dazu wurde Eduard I durch einen Pferdetritt leicht verletzt doch er konnte reiten und widerlegte so Geruchte dass er schwer verletzt sei 4 Bischof Antony Bek von Durham las im Morgengrauen eine Messe und danach zog das englische Heer in der Morgendammerung des 22 Juli durch Linlithgow Wenig spater sahen die Englander das schottische Heer das sich bereits zur Schlacht aufgestellt hatte Aufstellung des schottischen Heeres Bearbeiten Auch uber die Starke des schottischen Heeres gibt es widerspruchliche Angaben Es soll zwischen 6000 und 8000 Mann 4 und 15 000 bis 20 000 Mann 5 stark gewesen sein William Wallace hatte es in einer stark defensiven Stellung aufgestellt und erwartete den englischen Angriff wobei der genaue Schlachtort nicht geklart ist 6 Bereits vier Jahre zuvor hatten die Englander ein defensiv aufgestelltes walisisches Heer bei Maes Madog besiegt Wallace versuchte es genauso aber besser als die Waliser zu machen Er hatte seine Manner angewiesen bei Angriffen durch Reiter zunachst die Pferde zu toten Er stellte sein Heer wahrscheinlich auf festem Gelande auf der Flanke eines nach Sudosten gerichteten Hugels auf Hinter ihm lag der Callender Wood Vor dem Hugel floss der Westquarter Burn und ein diesem zufliessender Bach der vor der schottischen Linie einen feuchten Untergrund schuf Die linke Flanke wurde durch einen steilen Hang gedeckt dort lief die Strasse von Falkirk nach Stirling Auf der rechten schottischen Flanke lag Wald Die Masse des Heeres bestand aus zu Fuss kampfenden Speerkampfern die in vier Schiltrons aufgestellt waren Die Schotten furchteten den Angriff der berittenen Ritter aus England und der Gascogne weshalb sie Holzpfahle in den Boden gerammt und andere Hindernisse angelegt hatten um einen Reiterangriff auf ihre Stellungen zu erschweren 3 Zwischen den Schiltroms standen die schottischen Bogenschutzen unter John Stewart Die leichte Reiterei die aus dem Gefolge der Magnaten bestand befand sich in der Reserve 7 Die Englander verfugten nicht nur uber eine den Schotten uberlegene Reiterei sondern auch uber Bogenschutzen aus Sherwood und Wales sowie uber Armbrustschutzen aus Ponthieu und Guyenne die den schottischen Bogenschutzen weit uberlegen waren nbsp Der Beginn der Schlacht von Falkirk der Angriff der englischen Reiter auf die schottischen Schiltrons und die Flucht der schottischen ReitereiVerlauf der Schlacht Bearbeiten Eduard I wollte zunachst sein Heer fruhstucken lassen doch eine Mehrheit seiner Kommandanten die Earls of Norfolk Hereford und Lincoln hielten dies fur zu gefahrlich und drangten auf einen sofortigen Angriff Daraufhin befahl der Konig den Angriff wozu er seine Reiterei in zwei Abteilungen angreifen liess Die erste Abteilung unter Fuhrung von Norfolk Hereford und Lincoln griff von Westen an Sie bemerkten den feuchten Grund vor der schottischen Linie erst spat und schwenkten nach Westen Der rechte englische Flugel unter Bischof Bek mit 36 Knight Bannerets fuhrte die zweite Abteilung Diese umgingen den feuchten Grund auf der ostlichen Seite Der Bischof hatte Muhe als Geistlicher die Ritter unter seinem Befehl zu halten Baron Ralph Basset of Drayton sagte ihm dass er sich zuruckhalten und beten solle Die beiden englischen Abteilungen trafen die beiden ausseren schottischen Schiltrons Angesichts der uberlegenen englischen Reiterei fluchtete die schottische Reiterei schmachvoll und panisch ohne in die Schlacht eingegriffen zu haben Der oft erhobene Vorwurf des Verrats gilt aber als falsch Der Chronist John Fordun benutzte ihn um die Comyns die spateren Gegner von Robert Bruce zu diskreditieren 8 Wie genau die Schlacht weiter verlief ist unklar Zunachst ritten jedoch die Englander die schottischen Bogenschutzen nieder die alle getotet wurden Damit waren die vier Schiltrons isoliert die nun standig von englischen Reitern und Fusssoldaten angegriffen wurden Der dazu erfolgende Beschuss durch englischen Bogen und Armbrustschutzen aber auch durch Steinschleudern 9 totete viele der nur hochstens leicht gepanzerten Schotten und schwachte die schottischen Linien die in Unordnung gerieten und dann den Angriffen der englischen Ritter nicht mehr standhielten Nach einem anderen Bericht war ein Reiterangriff auf der Ruckseite der schottischen Stellungen entscheidend Die englischen Fusssoldaten fuhrten einen harten Kampf und erlitten mit fast 2000 Toten hohe Verluste Die walisischen Fusssoldaten wurden dagegen zunachst nicht eingesetzt Erst als das schottische Heer sich aufloste verfolgten sie die fluchtenden Schotten und machten sie zusammen mit den Reitern nieder 10 Da die schottischen Reiter fruh geflohen waren starben kaum schottische Adlige darunter John Stewart der mit seinen Bogenschutzen getotet wurde und Macduff der das Aufgebot aus Fife fuhrte Fur die schottischen Fusssoldaten wurde die lang anhaltende Schlacht ein Gemetzel Hunderte vielleicht Tausende schottische Fusssoldaten wurden getotet Nur zwei englische Tempelritter Brian le Jay und John of Sawtry wurden getotet Allerdings sollen auch 110 englische Pferde durch die schottischen Lanzen getotet worden sein Wallace und die Magnaten konnten in den Wald von Tor entkommen 9 nbsp Anschliessend griffen die englischen Reiter Bogenschutzen und Fusssoldaten standig die schottischen Schiltrons an bis die Schotten die Flucht ergriffenFolgen BearbeitenNach dem Sieg bei Falkirk zog Eduard I weiter nach Fife Aus Rucksicht auf den heiligen Andreas wurde St Andrews nicht geplundert wohl aber Perth Aus Stirling konnten die Englander Lebensmittel beziehen die dennoch nicht ausreichend waren Dann teilte Eduard I sein Heer Wahrend die Infanterie nach Carlisle geschickt wurde zog Eduard I mit der Reiterei nach Ayr um die Gebiete in denen Wallace am meisten Ruckhalt hatte zu unterwerfen Robert Bruce Earl of Carrick der sich zuvor wie sein Vater Robert de Brus dem englischen Konig unterworfen hatte hatte aber die Seiten gewechselt Carrick hatte Ayr Castle niedergebrannt und sich in das Bergland von Sudwestschottland zuruckgezogen Daraufhin zog sich Eduard I ebenfalls nach Carlisle zuruck Damit hatte der englische Konig trotz des Siegs bei Falkirk sein Ziel verfehlt Schottland zu unterwerfen Zwar hatten die Schotten die Schlacht klar verloren und hohe Verluste erlitten doch im Gegensatz zu 1296 als nach der Niederlage von Dunbar der schottische Widerstand zusammengebrochen war setzten die Schotten den Kampf um die Unabhangigkeit ihres Landes fort Allerdings legte Wallace sein Amt als Guardian nieder da er als militarischer Fuhrer versagt hatte 11 Eduard I vergab am 25 September 1298 in Carlisle umfangreiche schottische Landereien an den Earl of Warwick und an andere Magnaten 12 Damit trieb er die Comyns und die meisten schottischen Magnaten in den weiteren Widerstand Die Magnaten ubernahmen nun die Fuhrung des Kampfes gegen die Englander und setzten ihn uber funf Jahre lang erbittert fort 13 Die Schlacht von Falkirk war somit trotz des klaren Ausgangs kein entscheidender englischer Sieg Sie war aber ein Wendepunkt des Krieges Die Schotten wagten es nun lange Jahre nicht mehr den Englandern in offener Feldschlacht gegenuberzutreten Stattdessen begannen sie einen Kleinkrieg und eine Politik der verbrannten Erde gegen die englische Besatzung Verfilmung BearbeitenIn dem amerikanischen Film Braveheart von Mel Gibson 1995 wird Robert the Bruce als Ritter an der Seite Konig Eduards dargestellt Nach einem Zweikampf mit Wallace in dem er diesen niederschlagt gibt er sich zu erkennen und verhilft dem verletzten Wallace zur Flucht Die Szene ist allerdings eher symbolisch zu verstehen ebenso enthalt der Film viele dramaturgische Freiheiten in der Wiedergabe des tatsachlichen historischen Schlachtverlaufs so etwa das Uberlaufen der irischen Truppen zu den Schotten das in dieser Form nicht stattfand Weblink Bearbeiten nbsp Commons Battle of Falkirk Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 139 Michael Brown The wars of Scotland 1214 1371 Edinburgh University Press Edinburgh 2004 ISBN 0 7486 1237 8 S 186 a b Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 480 a b Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 142 Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 58 Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 143 Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 142 143 Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 144 a b Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 145 Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 481 Michael Brown The wars of Scotland 1214 1371 Edinburgh University Press Edinburgh 2004 ISBN 0 7486 1237 8 S 187 John Robert Maddicott Thomas of Lancaster 1307 1322 A Study in the Reign of Edward II Oxford University Press Oxford 1970 S 69 Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Falkirk 1298 amp oldid 230046722