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Walter Giffard um 1225 24 oder 25 April 1279 in York war ein englischer Geistlicher Ab 1264 war er Bischof von Bath und Wells 1265 wurde er koniglicher Kanzler bis er 1266 Erzbischof von York wurde Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Aufstieg zum Bischof und zum koniglichen Kanzler 3 Erzbischof von York 4 WeblinksHerkunft und Ausbildung BearbeitenWalter war vermutlich der alteste Sohn von Hugh Giffard und von dessen Frau Sybil einer Tochter und Miterbin von Walter de Cormeilles Der spatere konigliche Kanzler und Bischof von Worcester Godfrey Giffard war Walters wohl jungerer Bruder Walters Vater diente als koniglicher Richter und lebte in Boyton in Wiltshire Aus Walters Familie stammten mehrere Pralaten des 13 Jahrhunderts Zu Walters Verwandten gehorte Erzbischof Walter de Gray von York sowie William Button der ab 1247 sein Vorganger als Bischof von Bath und Wells war Dennoch ist uber Walters Jugend und fruhen Jahre wenig bekannt Bereits im Juni 1245 erhielt er einen papstlichen Dispens damit er mehrere Pfrunden gleichzeitig besitzen durfte 1247 erhielt er das Amt des Rektors von Newland in Gloucestershire spater wurde er Kanoniker an der Kathedrale von Wells Bereits vor 1250 fuhrte Walter den Titel papstlicher Kaplan und diente dem Konig als Beamter Er studierte an der Universitat Cambridge vermutlich dort machte er 1251 zusammen mit seinem Bruder Godfrey einen Abschluss als Master of Arts Anscheinend stand seine Familie hoch in der Gunst von Konig Heinrich III der ihre Feier zum Studienabschluss finanziell unterstutzte 1256 erlaubte der Konig Walter und seiner Mutter Sybil im koniglichen Oxford Castle wohl dauerhaft zu wohnen In den fruhen 1250er Jahren wurde der angesehene Franziskaner Adam Marsh auf Walter aufmerksam und empfahl den gebildeten jungen Mann Robert de St Agatha Dennoch gibt es keine Hinweise dass Giffard ausser zahlreichen Briefen weitere Schriften verfasst hat Aufstieg zum Bischof und zum koniglichen Kanzler BearbeitenAm 22 Mai 1264 wurde Giffard zum Bischof der Diozese Bath und Wells gewahlt Bereits am 28 Mai bestatigte der Konig die Wahl und ubergab ihm am 1 September die Temporalien der Diozese Zu dieser Zeit hatte wahrend des Zweiten Kriegs der Barone gegen den Konig eine Adelsopposition unter Simon de Montfort 6 Earl of Leicester die Regierung ubernommen Giffard reiste Ende 1264 nach Frankreich dabei schwor er in Paris dass er Heinrich III gegen die rebellischen Barone unterstutzen wurde Am 4 Januar 1265 wurde er in der Kathedrale Notre Dame zum Bischof geweiht Angeblich wurden wahrend seiner Abwesenheit zahlreiche seiner Guter von den Rebellen geplundert Vor seiner Ruckkehr nach England trug ihm der im franzosischen Exil lebende Erzbischof Bonifatius von Canterbury auf Montfort und seine Anhanger zu exkommunizieren In England konnten die Anhanger des Konigs am 4 August 1265 in der Schlacht von Evesham Montfort entscheidend besiegen Der wieder freigekommene Heinrich III belohnte Giffard am 10 August mit der Ernennung zum koniglichen Kanzler Da auch nach dem Sieg der koniglichen Partei Erzbischof Bonifatius haufig im Ausland weilte wurde Giffard der einflussreichste geistliche Ratgeber des Konigs und ubernahm faktisch die Fuhrung der englischen Kirche Im August 1266 wurde er in den Ausschuss berufen der das Dictum of Kenilworth ausarbeitete Erzbischof von York BearbeitenWenig spater am 15 Oktober 1266 ernannte Papst Clemens IV Giffard zum Erzbischof von York Bereits zwei Wochen spater wurde Giffard in York Minster inthronisiert womit er seine bisherigen geistlichen und weltlichen Amter niederlegte Giffard hatte diese Erhebung zweifelsfrei dem Konig zu verdanken da das Kathedralkapitel von York seinen Dekan William Rotherfield bevorzugt und auch der beruhmte Gelehrte Bonaventura als aussichtsreicher Kandidat gegolten hatte Am 26 Dezember 1266 wurden Giffard die Temporalien der Diozese ubergeben Am 13 Oktober 1269 leitete Giffard die Uberfuhrung der Reliquien von Eduard dem Bekenner in die neu errichtete Westminster Abbey Als ranghochster Pralat in England war er der erste Bischof der unmittelbar nach dem Tod von Heinrich III 1272 dem neuen Konig Eduard I die Treue schwor Da dieser sich noch auf seinem Kreuzzug im Heiligen Land befand ubernahm Giffard mit dem Earl of Gloucester und dem Earl of Surrey die Regentschaft in England Dabei war es wohl vor allem Giffards Verdienst dass Eduard I bei seiner Ruckkehr 1274 unangefochten die Regierung ubernehmen konnte Wahrend Giffards Amtszeit als Erzbischof von York wurde nach dem Vorbild seiner vorigen Diozese Bath und Wells das Register seiner Akten nicht mehr auf Rollen sondern in Buchform gefuhrt Das Urkundenregister gibt einen guten Einblick in die komplexe und umfangreiche Verwaltung des Erzbistums York dass im Mittelalter einer der grossten Diozesen Englands war Als Erzbischof kummerte sich Giffard bis zu seinem Tod gewissenhaft um die Verwaltung seiner Diozese Dabei hatte er zunachst vor allem finanzielle Probleme Fur seine Erhebung zum Erzbischof und fur die daraus folgenden Rechtsstreitigkeiten musste Giffard vor allem an die papstliche Kurie hohe Gebuhren und Gerichtskosten bezahlen die ihn zur Aufnahme von Krediten bei italienischen Geldverleihern zwangen Diese Schulden waren so hoch dass er deswegen nicht die Mittel hatte um 1270 selbst nach Rom zu reisen Noch 1275 schuldete er Kaufleuten aus Lucca die hohe Summe von 648 Trotz seiner angespannten Finanzen war Giffard gegenuber den Geistlichen und Beamten seines Haushalts grosszugig Er selbst galt selbst als bescheiden aber elegant und gesellig und im Alter wird er als korpulent beschrieben Trotz erheblicher Widerstande forderte er seine Familie So vergab er 1267 das Amt des Archidiakons von York an seinen Bruder Godfrey Dieser unterstutze im Gegenzug das Studium von John le Romeyn und von Giffards Verwandten William Greenfield die beide spater Erzbischofe von York wurden Zu Giffards grossten Erfolgen gehorte die Bildung eines grossen Netzwerks dem zahlreiche begabte Geistliche in Yorkshire und im nordlichen Lincolnshire angehorten Viele von ihnen hatten in seinem Haushalt oder zuvor in der koniglichen Verwaltung gedient Giffard beanspruchte als Erzbischof von York dass ihm nicht nur in der Kirchenprovinz York sondern in ganz England ein Kreuz als Zeichen seines Status als Primas vorangetragen wurde Dies hatten bereits mehrere seiner Vorganger beansprucht doch sowohl ihr als auch Giffards Anspruch wurde von den Erzbischofen von Canterbury zuruckgewiesen die damit ihren Vorrang unter den englischen Bischofen behaupten konnten Giffard erneuerte diesen alten Konflikt der damit die Feier der Kronung von Eduard I am 19 August 1274 in Westminster Abbey belastete Einen weiteren Konflikt begann er mit der Diozese Durham Nach dem Tod von Bischof Robert of Stichill wollte er die Vakanz der Diozese nutzen und am 30 Oktober 1274 eine Visitation des Kathedralpriorats von Durham durchfuhren Obwohl Giffard anscheinend diese Visitation als seine Pflicht als Erzbischof sah und in Durham recht taktvoll vorging belastete dieser Besuch erheblich das Verhaltnis zwischen den Erzbischofen von York und den ihnen unterstellten aber machtigen Bischofen von Durham Durch Aktionen von Giffards Nachfolgern verschlechterte sich das Verhaltnis noch weiter Giffard wurde im York Minster beigesetzt Ursprunglich im Chorraum beigesetzt wurde sein Grabdenkmal spater unter Erzbischof John Thoresby in den Retrochor versetzt Weblinks BearbeitenR B Dobson Giffard Walter c 1225 1279 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004VorgangerAmtNachfolgerRalph SandwichLordkanzler von England 1266 1267Godfrey GiffardWilliam Button IBischof von Bath und Wells 1264 1267William of Bitton IIBonaventuraErzbischof von York 1267 1279William of WickwaneNormdaten Person GND 1065674317 lobid OGND AKS VIAF 314790996 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giffard WalterKURZBESCHREIBUNG englischer Geistlicher Erzbischof von York und LordkanzlerGEBURTSDATUM um 1225STERBEDATUM 24 April 1279 oder 25 April 1279STERBEORT York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Giffard amp oldid 208907964