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Karl I von Valois 12 Marz 1270 wohl im Schloss Vincennes 5 oder 16 Dezember 1325 in Nogent le Roi war der vierte Sohn der zweite erwachsen gewordene des Konigs Philipp III des Kuhnen von Frankreich und der Isabella von Aragon der jungere Bruder des Konigs Philipp IV des Schonen Aufgrund der fehlenden Nachkommenschaft unter den Sohnen Philipps IV wurde er der Stammvater der Dynastie Valois Grabmal Karls von Valois in der Basilika Saint DenisKarl vor Papst Bonifatius VIII Inhaltsverzeichnis 1 Titel 2 Biographie 2 1 Titularkonig von Aragon 2 2 Feldherr 2 3 Titularkaiser von Konstantinopel 2 4 Kandidat fur die romisch deutsche Krone Regent in Frankreich und Heerfuhrer in Aquitanien 3 Ehen und Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenTitel Bearbeiten1284 1295 Titularkonig von Aragon und Valencia Graf von Barcelona 1285 Graf von Valois 1290 Graf von Anjou und Maine als Karl III 1293 Graf von Alencon Graf von Chartres Graf von Perche 1297 Pair von Frankreich Anagni September 1301 papstlicher Vikar von Italien und Statthalter der Romagna 1302 1308 lateinischer Titularkaiser von KonstantinopelBiographie Bearbeiten nbsp Wappen des Hauses ValoisMittelmassig intelligent uberdurchschnittlich ehrgeizig und leidlich habgierig sammelte Karl von Valois als jungerer Sohn ohne ererbten Besitz Furstentumer Als Sohn Bruder Schwager Schwiegersohn von Konigen und Koniginnen Frankreichs Navarras Englands und Neapels und nach seinem Tod Vater des nachsten franzosischen Konigs und Schwiegervater des deutschen Kaisers war sein lebenslanges Ziel eine eigene Krone zu erwerben was ihm jedoch niemals gelang Titularkonig von Aragon Bearbeiten 1284 erkannte Papst Martin IV ihn als Konig von Aragon als Sohn der Isabella von Aragon und damit als Vasall des Heiligens Stuhls an Damit stand Karl in Konkurrenz zu Konig Peter III von Aragon der seit der Sizilianischen Vesper 1282 ein Gegner Roms und vor allem Karls I von Anjou war Sein Vater unternahm gegen den Rat des Prinzen Philipp des Schonen 1284 einen Kreuzzug gegen Aragon um dieses Konigreich fur seinen Sohn und den franzosischen Einfluss zu gewinnen erreichte aber 1285 nur die Kronung Karls mit einem Kardinalshut der so der Lacherlichkeit preisgegeben wurde und ihm den Spottnamen eines Konigs des Hutes eintrug Karl wagte niemals das Zepter das er sich fur diese Gelegenheit hatte anfertigen lassen zu benutzen Der Kreuzzug endete in einem militarischen Desaster Konig Philipp III starb und der neue Konig Philipp IV beendete sofort den Feldzug Karl musste die Krone Aragons aufgeben und erhielt 1290 als Trost die Hand seiner Cousine Margarete von Anjou die ihm die Grafschaften Anjou und Maine in die Ehe brachte Feldherr Bearbeiten Karls grosste Fahigkeit war die eines Kriegsherren Im Krieg Frankreichs gegen England und Flandern befehligte er erfolgreich einen Feldzug in der Gascogne und anschliessend in Flandern woraus sein koniglicher Bruder ein wenig voreilig schloss dass Karl auch einen Feldzug in Italien fuhren konne um dort den gegen Aragon in Bedrangnis geratenen Vettern aus dem Konigreich Neapel Hilfe zu leisten Mit dem heimlichen Einverstandnis des Papstes ging Karl an die Rettung seines Schwiegervaters Karl II von Neapel Er wurde zum papstlichen Vikar fur Italien ernannt und verlor sich in den Wirren der italienischen Politik kompromittierte sich durch ein Massaker in Florenz und in finanziellen Erpressungen landete auf Sizilien wo er seinen Ruf als Plunderer festigte und kehrte vollig in Verruf geraten 1301 1302 nach Frankreich zuruck Allerdings forderte dieses Engagement auch den Frieden von Caltabellotta 1302 der den Krieg zwischen Neapel und Sizilien beendete Titularkaiser von Konstantinopel Bearbeiten Nachdem Karl erneut erfolgreich in Flandern kampfte traumte er nun von der Kaiserkrone von Konstantinopel Er hatte 1301 Catherine de Courtenay geheiratet die als Enkelin und Erbin des letzten lateinischen Kaisers von Konstantinopel Balduin II von Courtenay Titularkaiserin von Konstantinopel war Karl schloss 1306 ein Abkommen mit Venedig und gewann auch den Fursten der Serben als Verbundeten Papst Clemens V belegte den byzantinischen Kaiser Andronikos II Palaiologos mit dem Bann und gab damit sein Einverstandnis zur Eroberung Konstantinopels Weiterhin gewann Karl die byzantinischen Statthalter von Thessaloniki und Sardes und vor allem die Katalanische Kompanie fur seine Sache Im Jahr 1308 landete Karls Bevollmachtigter Thibaud de Cepoy mit elf venezianischen Schiffen auf Euboa und nahm die Insel erfolgreich fur seinen Herren in Besitz Doch es entwickelte sich nicht wie geplant denn die Katalanische Kompanie zog zuerst nach Thessalien und schliesslich in das lateinische Herzogtum Athen wo die Soldner 1311 den Herzog Walter von Brienne am Cephissus vernichtend schlugen und sich so zu den neuen Herren Athens aufschwangen An einer Eroberung Konstantinopels zeigten die Katalanen kein Interesse mehr womit Karls Bestrebungen der Boden entzogen war 1307 oder 1308 war Catherine de Courtenay gestorben und der Rechtstitel ging auf ihre gemeinsame Tochter Katharina uber die 1313 mit Philipp von Tarent verheiratet wurde Kandidat fur die romisch deutsche Krone Regent in Frankreich und Heerfuhrer in Aquitanien Bearbeiten Karl nahm noch einmal den Versuch nach einer Krone zu greifen auf als der romisch deutsche Konig Albrecht I 1308 ermordet wurde Karl stellte sich der nun folgenden Wahl zur Kandidatur ermutigt von seinem Bruder Philipp dem Schonen Die Kandidatur scheiterte jedoch an der Ablehnung der deutschen Fursten und des Papstes gewahlt wurde Heinrich VII aus dem Hause Luxemburg Karl und sein alterer Bruder brachten sich ein Leben lang als einzige leibliche Vollbruder eine enge gegenseitige Zuneigung entgegen da beide unter der Wiederverheiratung ihres Vaters mit Maria von Brabant gelitten hatten Karl konnte jedoch nie einen grosseren Profit daraus schlagen da sich Philipp des geringen Talentes seines Bruders bewusst war welches nicht an die Verantwortungen heranreichte mit denen er als koniglicher Prinz uberhauft wurde Es war Karl von Valois der 1311 die konigliche Gesandtschaft bei der Zusammenkunft in Tournai mit den Flamen leitete und sich dabei mit dem koniglichen Rat Enguerrand de Marigny zerstritt der ihn offen in den Schatten stellte Der Bruder des Konigs verzieh diesen Affront nicht und blieb der erbittertste Feind Marignys auch nach dem Tod des Konigs Wahrend der Herrschaft seines Neffen Konig Ludwig X des Zankers 1314 1316 war Karl schliesslich der einflussreichste Ratgeber des Konigs und befand sich auf dem Hohepunkt seiner Karriere Kurz vor seinem Tod 1316 bestimmte der Konig ihn sogar zum Kopf des Regentschaftsrates fur den verwaisten Thron und liess Karl so die Hoffnung auch weiterhin eine wichtige politische Rolle zu spielen Doch der Bruder des Konigs Graf Philipp von Poitou zog im Juli 1316 in Paris ein und wurde von den Pairs umgehend als neuer Regent Frankreichs anerkannt Philipp wurde noch im selben Jahr als Philipp V selber Konig Beim Tod Philipps am 3 Januar 1322 dachte niemand mehr an den Grafen von Valois stattdessen wurde sein Neffe Karl als Karl IV der nachste Konig Frankreichs Im Mai 1324 vermahlte er seine jungste siebenjahrige Tochter Blanca Margarete sie stammte aus dritte Ehe mit dem achtjahrigen bohmischen Kronprinzen Karl dem nachmaligen romisch deutschen Konig und Kaiser Karl IV der seit Dezember 1323 am Hof des Konigs von Frankreich lebte und zunachst von seiner Tante Maria jungere Schwester Johanns von Bohmen erzogen werden sollte Ab dem Spatsommer 1324 kommandierte er wahrend des Kriegs von Saint Sardos mit Erfolg eine Armee des neuen Konigs Karl IV des Schonen in der Guyenne gegen den Konig von England Als Ergebnis dieses Krieges kam der vierzehnjahrige englische Kronprinz Edward nach Paris wo er einige Wochen verblieb und nahm die umkampfte Provinz als Lehen vom franzosischen Konig Wie schon nach dem Feldzug 1294 1298 war der Status quo wiederhergestellt und das englische Konigshaus Plantagenet blieb hinsichtlich seiner kontinentalen Besitzungen weiterhin Lehnsmann des Konigs von Frankreich Karl von Valois starb im Dezember 1325 und wurde in der Kirche Saint Jacques in Paris bestattet Ehen und Nachkommen BearbeitenKarl heiratete drei Mal und hatte von seinen drei Ehefrauen 14 Kinder Seine erste Ehefrau heiratete er am 16 August 1290 in Corbeil Margarete von Anjou wohl 1273 31 Dezember 1299 Sie war eine Tochter des Konigs Karl II von Neapel und wurde ebenfalls in der Kirche Saint Jacques in Paris begraben Das Paar hatte sechs Kinder Isabella 1292 1309 Anfang 1297 mit Herzog Johann III von Bretagne 1286 1341 Philipp 1293 1350 ab 1328 als Philipp VI Konig von Frankreich Johanna genannt auch Jeanne de Valois wohl 1294 7 Marz 1352 in der Zisterzienserinnenabtei Fontenelle als Witwe geistlich in Fontenelle 19 Mai 1305 in Chauny mit Graf Wilhelm III von Hennegau und Holland Margarete wohl 1295 Juli 1342 nach dem 6 Oktober 1310 mit Guido I von Chatillon 1342 Graf von Blois und Dunois Karl II 26 August 1346 in der Schlacht von Crecy 1325 Graf von Alencon Katharina 1299 klein begraben in der Abtei von Le Val de SerySeine zweite Ehefrau heiratete er 1301 Catherine de Courtenay um 1275 1307 1308 Titularkaiserin von Konstantinopel und Herrin von Courtenay Blaton 1 etc Titularmarkgrafin von Namur Erbtochter von Philipp von Courtenay 1283 dem Titularkaiser von Konstantinopel sie wurde ebenfalls in der Kirche Saint Jacques in Paris begraben Das Paar hatte vier Kinder Jean Comte de Chartres 1302 1308 Catherine de Valois Courtenay 1303 1346 verheiratet mit Philipp von Tarent Jeanne 1304 1363 verheiratet mit Robert d Artois Isabelle 1306 1349 seit 1342 Abtissin von Fontevrault Seine dritte Ehefrau heiratete er im Juni 1308 in Poitiers Mathilde von Chatillon wohl 1293 3 Oktober 1358 Tochter des Guido III von Chatillon Graf von Saint Pol sie wurde im Kloster der Cordeliers in Paris begraben Karl und Mathilde hatten ebenfalls vier Kinder Maria wohl 1309 6 Dezember 1328 11 Januar 1324 per procurationem personlich zwischen wohl dem 22 Januar und Mai 1324 mit Herzog Karl von Kalabrien 1298 9 November 1328 Isabella wohl 1313 26 Juli 1383 in Paris geistlich im Couvent des Cordelieres in Saint Marcel bei Paris dort auch begraben 25 Januar 1337 mit Herzog Peter I von Bourbon gefallen 1356 in der Schlacht bei Maupertuis Blanka Margarete 1317 1 August 1348 begraben in Prag 8 Mai 1329 in Prag mit Karl IV von Luxemburg 1316 1378 1346 Romischer Konig und Konig von Bohmen 1355 Kaiser Ludwig 1318 2 November 1328 begraben in der Minoritenkirche in Paris Graf von ChartresLiteratur BearbeitenElisabeth Lalou Karl v Valois In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl I Graf von Valois Sammlung von Bildern FRANCE CAPETIAN KINGS Ch 2 A COMTES de VALOIS KINGS of FRANCE 1328 1498 In Medieval Lands Foundation for Medieval Genealogy abgerufen am 19 Mai 2012 englisch Anmerkungen Bearbeiten In der Literatur Blaton und Blacon vgl Artikel zu Catherine de CourtenayVorgangerAmtNachfolgerPeter III Konig Titularkonig von AragonTitularkonig von ValenciaTitulargraf von Barcelona 1284 1290Alfons III Konig franzosische KrondomaneGraf von Valois 1285 1325Philipp I Karl II Graf von AnjouGraf von Maine de iure uxoris 1290 1325Philipp I franzosische KrondomaneGraf von AlenconGraf von ChartresGraf von Perche 1293 1325Karl II Catherine de Courtenaylateinischer Titularkaiser von Konstantinopel de iure uxoris 1302 1308Catherine de Valois CourtenayNormdaten Person GND 137807902 lobid OGND AKS VIAF 197982108 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karl I ALTERNATIVNAMEN Charles de ValoisKURZBESCHREIBUNG Regent von Frankreich Titularkonig von Aragon und Valencia Graf von BarcelonaGEBURTSDATUM 12 Marz 1270GEBURTSORT unsicher Schloss VincennesSTERBEDATUM 5 Dezember 1325 oder 16 Dezember 1325STERBEORT Nogent le Roi Abgerufen von https de wikipedia 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