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Philipp I von Tarent italienisch Filippo d Angio 10 November 1278 24 Dezember 1331 in Neapel aus dem alteren Haus Anjou war Furst von Tarent Albanien Achaia Despot von Romania ab 1313 lateinischer Titularkaiser von Konstantinopel und Grunder der Dynastie Anjou Tarent Philipp I von Tarent Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Philipps erste Ehe 1 3 Vesperkriege 1282 1302 1 4 Balkanexpeditionen 1 5 Philipps zweite Ehe 1 6 Konflikt zwischen Guelfen und Ghibellinen 1 7 Streit um das Furstentum Achaia 1 8 Die letzten Jahre 2 Nachfahren 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten nbsp Wappen Philipps I von TarentPhilipp gehorte zum Haus Anjou und war der viertalteste Sohn Konig Karls II von Anjou und Maria von Ungarn einer Tochter des Konigs Stephan V von Ungarn Seine Kindheit verbrachte er im Festlandkonigreich Sizilien wo er von Etienne de La Foret erzogen wurde Am 3 November 1289 liess Karl II ihn in die Provence kommen wo der Konig im Juni 1291 dem Fursten von Achaia Florenz von Hennegau und Pierre de l Isle beauftragte die Ehe zwischen Philipp und Thamar Angelina Komnene die Tochter von Nikephoros I Komnenos Dukas dem Despoten von Epirus und seiner zweiten Ehefrau Anna Palaiologina Kantakouzini einer Nichte des byzantinischen Kaisers Michael VIII Palaiologos auszuhandeln Um die Hochzeit attraktiver zu machen schlug Karl II die Moglichkeit vor dem Sohn das Furstentum Tarent zu ubertragen Thamar dagegen hatte als Mitgift ein Drittel des Despotats Epirus erhalten 1 Philipps erste Ehe Bearbeiten Nach langen und komplizierten Verhandlungen kam es Ende des Jahres 1293 zu einer Einigung Am 16 Dezember 1293 erhielt Philipp von seinem Vater das auf seine Nachkommen ubertragbare Furstentum Tarent mit Zentrum Tarent als Lehen und ubertrug ihm andere Orte wie Matera Laterza Ostuni Oria Nardo Torre di Mare Ugento Rufiano Oratino Motonato Allano Gallano San Benedetto Marigliano und weite Teile der Grafschaft Acerra 2 Am 4 Februar 1294 wurde Philipp zum Ritter geschlagen 3 und im Juli 1294 wurde der endgultige Ehevertrag unterzeichnet Thamars Mitgift umfasste die Burgen von Nafpaktos Vonitsa Euloco Angelocastro und Ioannina Die eine Halfte von Epirus sollte im Falle der Despot Nikephoros vor seiner Frau sterben sollte gleich an Philipp fallen die andere Halfte erst nach dem Tod der Despina Anna der Mutter der Braut Somit wurde deren Sohn Thomas aus der Erbfolge ausgeschlossen nbsp Das Furstentum Achaia auf Morea und das Herzogtum Athen im Lateinischen Kaiserreich nach dem 4 Kreuzzug 1204Als Karl II sich mit seinem altesten Sohn Karl Martell in die Abruzzen begeben musste um den neuen Pontifex Coelestin V zu treffen wurde Philipp I von Tarent am 12 Juli 1294 zum Generalvikar des Konigreiches ernannt 4 Am 13 August 1294 ubertrug Karl II seinem Sohn die Suzeranitat uber Achaia Athen und Albanien die angevinischen Rechte und Anspruche auf Thessalien 5 und Romania die angiovinischen Besitzungen Korfu und Buthroton gegen einen Jahreszins von sechs Sammetgewandern 6 Karl behielt fur sich selbst die oberste Herrschaftsgewalt 1 Den Titel eines Konigs von Albanien nahm Philipp nicht an Er nannte sich lediglich Despot von Romania und Herr des Konigreichs Albanien 7 Die Hochzeit von Philipp und Thamar Anfang September 1294 in Neapel 6 beendete die erste Phase des Projekts der Grundung einer vom Konigreich Sizilien abhangigen Feudaldomane auf beiden Seiten des Ionischen Meeres Philipp war nun einer der machtigsten Feudalherren des Reiches mit einer jahrlichen Einnahmen von 2000 Unzen Gold Somit war Philipp I von Tarent anstelle der Konige von Festland Sizilien oberster Lehnsherr uber alle frankischen Herrschaften in Romania Am 6 September ernannte Philipp Guido de Charpigny Baron von Vostitsa zu seinem Mandatar und Baili um von der Mitgift Besitz zu ergreifen 6 Vesperkriege 1282 1302 Bearbeiten nbsp Das Konigreich Sizilien um 1154 nbsp 9 Terra d Otranto 8 Terra di Bari 7 CapitanataIn den Jahren 1294 und 1295 bekleidete Philipp in Abwesenheit seines Vaters das Amt des Vikars des Konigreiches Erst im Jahr 1299 als die Sizilianischen Vesperkriege ihren Hohepunkt erreicht hatten erhielt Philipp die Moglichkeit auf politischer und militarischer Ebene autonom zu handeln Im Zusammenhang mit dem Streit zwischen den spanischen Aragoniern und den franzosischen Anjou um den sizilianischen Thron erhielt Philipp im Juni 1299 den Befehl sich mit einer Flotte von 40 Galeeren nach Catania zu begeben das kurz zuvor von vereinten angevinisch aragonesischen Truppen Robert von Anjou und Friedrich III von Aragon gegen dessen Bruder Jakob II von Aragon erobert worden war um dem Anfuhrer der Anjou seinem alteren Bruder Robert von Anjou Verstarkung zu bringen Mit den vereinten Truppen sollten die Bruder gegen den Konig von Sizilien Friedrich III ziehen der sich mit seiner Armee in der Nahe von Enna befand Schlacht von Capo d Orlando vom 4 Juli 1299 1 Die Entscheidung Karls II Philipp nach Sizilien zu schicken erregte die Proteste von Papst Bonifatius VIII und der Kardinale Gerardo di Parma und Matteo Rosso Orsini Trotz aller Warnungen begab sich Philipp im Herbst 1299 nach Sizilien Auf hoher See anderte er jedoch die Plane indem er beschloss in Trapani zu landen Der Fehler die angevinischen Truppen zu teilen erlaubte Friedrich III zum Gegenangriff uberzugehen indem er die beiden Armeen getrennt angriff Der aragonesische Herrscher fuhrte seine Truppen nach Trapani wo er mit Philipps Kontingent in der Ebene Falconara dem heutigen Birgi zusammenstiess Schlacht von Falconara 1 Durch die zahlenmassige Uberlegenheit der Aragonesen und einige taktische Fehler Philipps siegte Friedrich III am 1 Dezember 1299 uber die Anjou Truppen 8 Philipp und viele Anjou Wurdentrager wurden gefangen genommen und in Cefalu und spater in Butera in der Nahe von Casteltermini inhaftiert Mit dem Friedensvertrag von Caltabellotta vom 31 August 1302 9 wurde Philipp frei gelassen und kehrte am 16 Oktober nach Neapel zuruck 1 Unmittelbar nach seiner Ruckkehr aus der Gefangenschaft erhielt Philipp das Furstentum Tarent zuruck das Karl II in der Zwischenzeit von einem Vikar verwalten liess Mit der zweiten Investitur von 1304 erhielt Philipp das Furstentum Tarent erweitert 1 Zum Furstentum gehorten Terra d Otranto Terra di Bari und Capitanata 10 Ausserdem erhielt Philipp die hohe Strafgerichtsbarkeit seines Lehens Balkanexpeditionen Bearbeiten In den folgenden Jahren ging Philipp wieder offensiv gegen Byzanz vor und eroberte 1304 11 das 1292 12 an die Serben verlorene Durazzo zuruck Auch versuchte er seine Position in Achaia und Epirus zu starken wo der Despot Nikephoros I bereits zwischen 1296 und 1298 verstorben war 1 Im April 1304 forderten angevinische Gesandte von der Witwe Nikephoros Anna Palaiologina Kantakouzini die Halfte des Despotates wie es im Ehevertrag vom Juli 1294 vorgesehen war Anna akzeptierte diese Forderung allerdings nicht weil sie ihrem Sohn Thomas die Herrschaft uber Epirus zusichern wollte Daruber hinaus hatte die angiovinische katholische Religionspolitik Unmut unter den Epiroten erregt denn entgegen den Vereinbarungen die den Griechen Religionsfreiheit garantierte tolerierten Philipps Beauftragte in den zum Fursten gehorenden Gebieten die orthodoxe Religion nicht Karl II antwortete mit Krieg 1 Im Juni 1304 fiel Philipp von Savoyen seit 1301 Furst von Achaia ital Acaia in Epirus ein Nach einem anfanglichen Erfolg uberzeugte ihn Anna Palaiologina Kantakouzini durch Bestechung sich nach Achaia zuruckzuziehen Als der Verrat Philipps von Savoyen Mann von Isabelle de Villehardouin der Tochter von Wilhelm II von Villehardouin siehe Abkommen von Viterbo in Neapel am 6 Oktober bekannt wurde gewahrte Karl seinem Sohn die direkte Herrschaft uber Achaia 1306 wurden Philipp und Isabelle nach Neapel gerufen wo Philipp angeklagt wurde sich nicht ausreichend an dem Feldzug Karls gegen das Despotat Epirus beteiligt zu haben seiner Frau Isabelle de Villehardouin wiederum wurde vorgeworfen fur ihre dritte Ehe nicht die erforderliche Zustimmung Karls eingeholt zu haben wie es im Abkommen von Viterbo festgelegt worden war Am 5 Juni 1306 wurde das Paar die Fursten von Achaia offiziell von Karl II abgesetzt 1 Philipp I von Tarent hatte zu Beginn der Ereignisse von 1304 nicht personlich teilgenommen da er sich in Katalonien befand Ab dem Herbst 1304 leitete er personlich die Vorbereitungen fur die Epiruskampagne Sein Vater versprach ihm eine Finanzierung von 6000 Unzen und am 7 Oktober ernannte er ihn zum Kapitan General der Provinzen Capitanata Terra di Bari und Terra d Otranto damit er uber die Ressourcen ganz Apuliens verfugen konnte Doch die finanziellen Schwierigkeiten erwiesen sich als unuberwindlich sodass Philipp am 8 Juni 1305 mit den Botschaftern der Despina eine Vereinbarung traf in der dem Haus Epirus unter anderem die Halfte des Despotats versprochen wurde die ursprunglich nach dem Ehevertrag vom Juli 1294 an Philipp fallen sollten Der Vertrag trat nie in Kraft weil Philipp und Karl II zur Eroberung von Epirus am 18 Oktober 1305 eine Allianz mit Giovanni II Orsini Pfalzgraf von Kefalonia schlossen 1 Zu Beginn des Jahres 1306 wurden zur Finanzierung des Unternehmens Vorbereitungen getroffen Filippo verpfandete die Jahreseinnahmen von Nafpaktos fur 31000 Hyperpyron und verkaufte mit Zustimmung seines Vaters einen Teil seiner Lehen fur 16000 Unzen Anfang Juni 1306 lief Philipp mit einer Flotte von 24 Galeeren 4000 Rittern und 6000 Infanteristen von Apulien aus Philipp wollte mit dieser Expedition auf der einen Seite seine Herrschaft uber Achaia starken auf die Philipp von Savoyen trotz der Absetzung immer noch Anspruch erhob und auf der anderen Seite plante Philipp mit seiner Armee der Unterstutzung des franzosischen Adels von Morea und den Truppen Giovanni Orsinis Epirus anzugreifen In Achaia fand Philipp eine allgemeine Anerkennung Nach einem kurzen Feldzug in byzantinischem Gebiet mit der Eroberung der Burg von Tripotamo fiel er in Epirus ein Die Expedition endete jedoch mit einem totalen Misserfolg da die angevinischen Truppen durch eine Ruhrepidemie dezimiert wurden Somit war Philipp gezwungen mit der Despina einen Friedensvertrag zu schliessen konnte aber die Burgen von Nafpaktos und Anaktorio und den albanischen Hafen Butrint der inzwischen von epirotischen Truppen besetzt war zuruckerhalten 1 Der Tod Karls II am 5 Mai 1309 machte den Plan Philipps zunichte erneut Krieg gegen Epirus zu fuhren Als der neue Konig Robert von Anjou sich in die Kurie von Avignon begeben musste ernannte dieser seinen Bruder Philipp I von Tarent am 6 Juni 1309 zum Kapitan General des Konigreiches so dass Philipp gezwungen war den Feldzug von Romania bis zur Ruckkehr des Konigs zu verschieben Ein weiteres Ereignis stiess die Plane Philipps um Kurz nach der Ruckkehr Roberts ins Konigreich wurden die Truppen des Herzogs von Athen Walter V von Brienne in der Schlacht am Kephissos in Boiotien am 15 Marz 1311 vernichtend von der Katalanischen Kompanie geschlagen Konig Robert berucksichtigte die neue Situation und schlug dem aragonesischen Konig von Sizilien Friedrich III vor ihm die Insel Sizilien als Gegenleistung fur die Herrschaft uber das Furstentum Achaia und die Uberreste des Konigreichs Albanien zu ubergeben Dieser akzeptierte jedoch die Vorschlage Robertos nicht 1 Philipps zweite Ehe Bearbeiten nbsp Portrat von Catherine de Valois Courtenay Kapelle der Madonna di Montevergine in MercoglianoIm Herbst 1311 begab sich Philipp nach Vienne um als Vertreter Konig Roberts an dem von Clemens V dort einberufenen Konzil teilzunehmen Philipps Hauptabsicht lag darin auf dem Konzil die Erlaubnis zu erhalten Catherine de Valois Courtenay Tochter von Karl I von Valois und Catherine de Courtenay Erbin des Lateinischen Kaiserreiches von Konstantinopel heiraten zu durfen eine Ehe die durch die Annullierung 1309 der vorherigen Ehe mit Thamar Angelina Komnene von Epirus moglich gewesen ware Papst Clemens V verweigerte die Ehedispenz allerdings wegen der vorangegangenen Verlobung Catherines mit Hugo V dem Herzog von Burgund 1302 Unter dem Druck von Catherines Onkel Konig Philipp von Frankreich der ihren Verlobten Hugo fur ungeeignet hielt Konstantinopel zuruckzuerobern wurde die Auflosung der Verlobung am 30 September 1312 von Catherine verkundet Gleichzeitig wurde ihre Absicht bekannt gegeben den seit 1309 geschiedenen Fursten Philipp von Tarent zu ehelichen so dass der Papst am 27 Dezember 1312 die gewunschte Ehedispension gewahrte 1 Der Konig von Frankreich legte die Modalitaten des Ehevertrages fest Am 6 Mai 1313 wurde eine Entschadigung von 55 000 Livres tournois fur den Herzog von Burgund vorgesehen Ludwig der jungere Bruder von Hugo sollte Mathilde von Hennegau heiraten die ebenfalls Anspruche auf Achaia stellte sodass Philipp den Eheleuten das Furstentum Achaia ubergeben sollte fur das sie ihm Huldigung zu leisten hatten Philipp verpflichtete sich die Zustimmung seines Bruders zu erhalten da er von ihm das Lehen Achaia erhalten hatte Am 29 Juli 1313 wurde in Fontainebleau der endgultige Ehevertrag unterzeichnet Im Falle Erben aus der Ehe Philipp mit Catherine hervorgehen sollten sollte das Lateinische Kaiserreich beim Tod der Eltern an diese fallen Sollte die Ehe kinderlos bleiben und Catherine vor Philipp sterben sollte die Halfte des Reiches an Philipp und die andere Halfte an seinen altesten Sohn Karl und dessen Braut Jeanne de Valois gehen Aber diese sollten ihren Anteil am Reich als Lehen von Philipp erhalten der als einziger den kaiserlichen Titel tragen sollte Fur den Fall dass die Ehe Karls von Tarent ohne Erben bleiben sollte sollten alle Rechte auf den Thron von Konstantinopel an das Haus Valois zuruckfallen Philipp versprach seinerseits Caterina als Wittum die Grafschaft Acerra und einen Jahresertrag von 1200 Goldunzen 1 Noch am selben Tag des Heiratsabkommens 29 Juli 1313 heirateten in einer Doppelhochzeit Philipp I von Tarent und Catherine de Valois Courtenay und Ludwig von Burgund und Mathilde von Hennegau Letztere wurden von Philipp von Tarent mit dem Furstentum Achaia belehnt Somit ist es Philipp gelungen zu allen seinen Titeln auch den des Kaisers von Konstantinopel als Philipp II hinzuzufugen ein inhaltsloser Titel wie der des Despoten von Romania da er mit keiner wirklichen Macht verbunden war Vorlaufig gab es fur Philipp keine Moglichkeit seine Anspruche militarisch durchzusetzen und die darauffolgenden Jahre waren fur andere Aufgaben vorbehalten 1 Konflikt zwischen Guelfen und Ghibellinen Bearbeiten Kurz nachdem Philipp nach Suditalien zuruckgekehrt war nahm er 1314 an der gescheiterten Invasion Siziliens unter seinem Bruder Robert teil der seinen jungeren Bruder Pietro Graf von Eboli im Sommer 1314 als Anfuhrer der Guelfen gegen die kaisertreuen Ghibellinen von Pisa unter dem Condottiere Uguccione della Faggiola sandte Da die Operation des Grafen von Eboli erfolglos verlief verlangte Florenz von Konig Robert Philipp als Kapitan der guelfischen Soldnertruppen in die Toskana zu schicken 1 In der Schlacht bei Montecatini am 29 August 1315 erlitt Philipp eine vernichtende Niederlage in der sein Sohn Karl und sein Bruder Pietro Tempesta fielen Philipp unternahm sporadische Versuche Konstantinopel zu erobern ohne jedoch Erfolg zu haben Wahrend diese Bemuhungen noch im Gang waren begab sich Philipp zusammen mit seinen Brudern Konig Robert und Johann Graf von Gravina im Juli 1318 nach Genua um die Stadt von einer Belagerung der Ghibellinen zu befreien Nach diesem erfolgreichen Unternehmen das Robert fur zehn Jahre die Herrschaft der Stadt gewahrte begaben sich die drei Bruder im Fruhjahr 1319 nach Avignon in die papstliche Kurie wo Philipp bis zum Sommer 1320 blieb 1 Streit um das Furstentum Achaia Bearbeiten Nach dem Tod Ludwigs von Burgund 2 August 1316 beanspruchte sein Bruder Herzog Odo IV von Burgund das Furstentum Achaia fur sich selbst da im Vertrag von 1313 festgelegt worden war dass es in Abwesenheit von Erben im Haus Burgund bleiben sollte Die Witwe Ludwigs Mathilde von Hennegau die eine lebenslange Nutzniessung erhalten hatte wollte ihre Anspruche auf Achaia nicht aufgeben da sie sich als Tochter von Isabella von Villehardouin als legitime Erbin des Furstentums betrachtete Auch Philipp I von Tarent beanspruchte die Herrschaft des Furstentums da er nach Ludwigs Tod das Furstentum als abgelaufenes Lehen betrachtete Um die Verwirrung zu erhohen kam in diesem Streit Konig Robert von Anjou als oberster Feudalherr hinzu Dieser liess Mathilde kurz vor seiner Abreise nach Genua nach Neapel fuhren und zwang sie seinen Bruder Johann Graf von Gravina zu heiraten und ihm alle ihre Rechte an Achaia abzutreten Jetzt sah sich Johann auch als Furst von Acaia so dass zwischen ihm und Philipp bald ein offener Konflikt entstand Zur gleichen Zeit wurde der Despot von Epirus Thomas I Komnenos Dukas Angelos mit dem Philipp sich gerade versohnt hatte von seinem Neffen Nikolaos I Orsini ermordet 1318 der dann die Macht im Epirus ubernahm und sich fest mit Byzanz verbundete 1 Am 19 April 1319 ubertrug Philipp seinem zweiten Sohn Philip Sohn von Thamar das Despotat Epirus Was Achaia anbetraf versuchte Phillipp mit Herzog Odo IV von Burgund eine Vereinbarung zu treffen und begab sich im Sommer 1320 personlich nach Nordfrankreich Allerdings trat Herzog Odo am 14 April 1321 seine Rechte von Achaia fur 40000 Livres tournois an den Grafen Ludwig von Clermont ab Philipp einigte sich am 19 April 1321 mit dem Herzog von Clermont der nicht die Absicht hatte seine Rechte auf Achaia geltend zu machen so dass Achaia an das Furstentum Tarent ging 1 Am 5 Januar 1322 gelang es Konig Robert zwei seiner Bruder zu einem Kompromiss zu fuhren und belehnte Philipp I von Anjou mit Achaia der wiederum seinen jungeren Bruder Johann damit belehnte Im Fruhjahr 1322 organisierten die Bruder Philipp und Johann zusammen mit Johanns Sohn Robert eine Expedition nach Albanien um Durazzo zuruckzuerobern das 1318 wieder in serbische Hande gefallen war und ab 1320 praktisch autonom war Nachdem dieses Ziel erreicht war horte die Harmonie zwischen den Brudern abrupt auf so dass ab Herbst 1322 jeder auf eigene Faust begann eine Kampagne in Griechenland zu organisieren Erst im Mai 1323 unter Androhung eines unmittelbar bevorstehenden Angriffs auf Korfu vonseiten des Despots von Epirus beschlossen die Bruder wieder ihr Vorgehen gemeinsam zu koordinieren und unterzeichneten am 19 Mai eine Vereinbarung uber eine Expedition nach Epirus Achaia bis zum Golf von Korinth 1 Die letzten Jahre Bearbeiten Im Januar 1325 lief Johann Kommandant des Unternehmens mit 25 Galeeren in Richtung Morea aus die Expedition endete allerdings mit einem Desaster Mitte 1326 begann Philipp eine neue Intervention auf dem Balkan zu organisieren und versuchte die Unterstutzung des Hauses Aragon die sich in der Zwischenzeit im Herzogtum Athen niedergelassen hatte um fur seine Zwecke die Katalanische Kompanie nutzen zu konnen 1 Nach der Weigerung Konig Friedrichs III von Sizilien mit dem Haus Anjou Tarent eheliche Beziehungen einzugehen schlug Philipp Ende des Jahres Konig Jakob II Konig von Aragonien und Bruder Friedrichs eine Doppelhochzeit vor Der Sohn Philipps I von Anjou Philipp Sohn von Thamar sollte Violante von Aragon die Tochter Jakobs und Blanka von Anjou sollte Raimund Berengar Sohn von Jakob heiraten Die Verhandlungen wurden erfolgreich zu Ende gebracht so dass Papst Johannes XXII am 14 Oktober 1327 die erforderlichen Ehedispenzen erteilte Die Doppelhochzeit wurde im Sommer des folgenden Jahres gefeiert Die Hoffnung Philipps die Katalanische Kompanie zu einer Zusammenarbeit zu bewegen konnte allerdings nicht realisiert werden 1 nbsp Oswald Achenbach Basilika San Domenico Maggiore und Piazza San Domenico Maggiore in Neapel 19 20 JahrhundertWahrend Philipp I im Januar 1327 mit den Aragoniern verhandelte begann sein Sohn Philipp mit seinen Vorbereitungen fur eine Expedition nach Epirus die sich durch einen Angriff der Epiroten auf Korfu und Nafpaktos in die Lange zogen Der Tod des jungen Philipps im Mai 1330 vereitelte jedoch jedes Unternehmen 1 Im August 1331 traf Philipp I von Anjou eine Vereinbarung mit Walter von Brienne dem Titularherzog von Athen wobei sich dieser dazu verpflichtete im Herbst 1331 in Epirus einzumarschieren wahrend Philipp das Unternehmen finanzieren sollte Zwei Drittel der Eroberungen sollten an Philipp und der Rest an den Herzog gehen Die Kampagne fand tatsachlich statt und Walter erzielte auch einige Erfolge Im Herbst 1331 wurde Arta erobert wo sich Giovanni II Orsini Pfalzgraf von Kefalonia als Despot etabliert hatte und gezwungen wurde Philipp den Vasalleneid zu leisten 1 Die Versuche Athen und Bootien zuruckzuerobern wurden jedoch von einer venezianischen Allianz mit den Katalanen und deren Weigerung sich zur Schlacht zu stellen vereitelt Mit Philipps Tod am 24 Dezember 1331 1 endeten die letzten Versuche die lateinische Kaiserwurde in Konstantinopel wieder zu errichten Er wurde in der Basilika San Domenico Maggiore in Neapel beigesetzt 1 Nachfahren BearbeitenKinder die aus der Ehe mit Thamar Angelina Komnene hervorgingen die Ehe wurde 1309 annulliert Karl 1296 gefallen am 29 August 1315 bei Montecatini Vikar von Romania Philipp 1297 17 Mai 1330 ab 19 April 1319 Titulardespot von Epirus 1 1328 Violante von Aragon 1310 nach 19 Juli 1353 Tochter von Jakob II von Aragon 13 Johanna 1297 1323 1 mit Konig Oschin von Armenien 1282 1320 2 mit Oschin von Korykos 1329 Regent von Kleinarmenien Margarete 1298 1340 Dezember 1325 mit Walter VI von Brienne 1356 Herzog von Argos und Nauplia Graf von Lecce Blanka 1309 1337 1328 Raimund Berengar 1308 1366 Graf von Empuries Ampurias und von Prades aus dem Haus Barcelona 13 Johann I 1338 1398 Graf von Empuries 1 1364 Blanka von Sizilien 1372 Tochter von Konig Peter II von Sizilien 2 1373 Johanna Juana von Aragon 1344 1385 Tochter von Konig Peter IV von Aragon 13 Johanna 1330 1395 1346 Fernando Manuel Herr von Villena 1332 1350 1355 Sohn des Herzogs Juan Manuel von Villena 13 Blanka 1334 Hugo Folc II Graf von Cardona 1330 1400 aus dem Haus Folch de Cardona 13 Maria 1368 Abtissin des Klosters San Benedetto in ConversanoKinder aus seiner Ehe mit Catherine de Valois Courtenay waren Robert um 1318 10 September 1364 Furst von Tarent und Titularkaiser von Konstantinopel starb ohne Erben zu hinterlassen Ludwig 1320 26 Mai 1362 Furst von Tarent Konig von Neapel 1348 mit seiner Cousine Konigin Johanna I von Neapel Margarete um 1325 1380 1 1344 mit Edward Balliol 1364 Ex Konig von Schottland Haus Balliol 2 1352 mit Francois des Baux Francesco del Balzo 1422 Graf von Montescaglioso und Avellino Jacques des Baux Sohn aus der zweiten Ehe Furst von Tarent und Achaia sowie Titularkaiser von Konstantinopel Maria 1327 starb jung Philipp II 1329 25 November 1374 Furst von Tarent und AchaiaSiehe auch BearbeitenGeschichte von TarentLiteratur BearbeitenJohann Samuel Ersch Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 58 Theil Erste Section A G Hermann Brockhaus Leipzig 1867 Online Version in der Google Buchsuche Gustav Friedrich Hertzberg Geschichte Griechenlands seit dem Absterben des antiken Lebens bis zur Gegenwart Band 2 Friedrich Andreas Perthes Gotha 1877 Online Version in der Google Buchsuche Andreas Kiesewetter Filippo I d Angio imperatore nominale di Costantinopoli In Dizionario Biografico degli Italiani Band 47 1997 Online Peter Topping The Morea 1311 1364 In Harry W Hazard A History of the Crusades Band III University Press Wisconsin 1975 ISBN 0 299 06670 3 S 104 140 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Charles Cawley Principi di Tarento Fursten von Tarent Abgerufen am 14 Mai 2018 englisch Manfred Hiebl Philipp I von Anjou Furst von Tarent Abgerufen am 9 Mai 2018 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Filippo I d Angio imperatore nominale di Costantinopoli Luigi Giuseppe De Simone Degli Angioini principi di Taranto 1292 1373 Tipografia Nazionale Tarent 1866 S 6 italienisch Online Version in der Google Buchsuche Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste S 336 MicheIangelo Schipa Filippo principe di Taranto e di Romania In Enciclopedia Italiana 1932 italienisch Online Peter Topping S 106 a b c Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste S 337 Peter Topping S 107 Matteo Camera Annali delle Due Sicilie dall origine e fondazione della monarchia fino tutto il regno dell augusto sovrano Carlo 3 Borbone Band 2 Stamperia e Cartiere del Fibreno Neapel 1860 S 62 italienisch Online Version in der Google Buchsuche Attilio Mori Giuseppe Paladino Giovanni Perez Caltabellotta In Enciclopedia Italiana 1930 italienisch Online Luigi Giuseppe De Simone S 10 Arturo Galanti L Albania notizie geografiche etnografiche e storiche Societa editrice Dante Alighieri Rom 1901 S 115 italienisch archive org abgerufen am 8 November 2016 L Albania notizie geografiche etnografiche e storiche S 119 a b c d e Ramon of Barcelona Abgerufen am 18 Mai 2018 englisch VorgangerAmtNachfolgerKarl II der LahmeFurst von Tarent 1294 1331RobertKarl II der LahmeFurst des Konigreichs Albanien 1294 1331RobertIsabella von VillehardouinundPhilipp von SavoyenFurst von Achaia 1306 1313Mathilde von HennegauundLudwig von BurgundNormdaten Person GND 1131663799 lobid OGND AKS VIAF 1401149489083593810008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philipp I ALTERNATIVNAMEN Philipp I von Tarent Filippo d AngioKURZBESCHREIBUNG Furst von Tarent Despot von Epirus Furst von Achaia Titularkaiser von Konstantinopel Despot von RomaniaGEBURTSDATUM 10 November 1278STERBEDATUM 24 Dezember 1331STERBEORT Neapel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp I Tarent amp oldid 238473302