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Ottaviano Ubaldini 1213 oder 1214 im Mugello bei Florenz Marz 1272 oder 1273 in Rom auch Attaviano Ubaldini Oktavian Ubaldini oder Ottaviano degli Ubaldini war ein Kardinal der Romischen Kirche und papstlicher Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und fruhe Jahre 1 2 Kirchliche Laufbahn 1 3 Diplomatische Missionen 2 Tod 3 Wirkungsgeschichte 4 Anmerkungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und fruhe Jahre Bearbeiten Ottaviano war das dritte von funf Kindern des Ugolino Ubaldini und dessen Ehefrau Adala Er studierte an der Universitat Bologna die Rechte Danach wurde er papstlicher Kaplan und Apostolischer Subdiakon die Weihe spendete ihm Papst Gregor IX personlich Vom 4 November 1230 bis zum 19 April 1233 war er Kanoniker der Kathedrale von Bologna und begegnet 1236 als deren Archidiakon Zudem war er Auditor des Apostolischen Palastes Kirchliche Laufbahn Bearbeiten Am 21 Februar 1240 wahlte das Domkapitel der Kathedrale von Bologna Ottaviano Ubaldini zum Bischof Da er jedoch noch nicht das kanonische Alter von 30 Jahren erreicht hatte ernannte Papst Gregor IX ihn am 17 Juni 1240 1 zum Administrator des Bistums Im Konsistorium vom 28 Mai 1244 erhob Papst Innozenz IV Ottaviano Ubaldini zum Kardinaldiakon von Santa Maria in Via Lata Als Kardinal unterzeichnete er zwischen September 1244 und Februar 1268 papstliche Bullen Im Jahr 1245 war er Teilnehmer des Ersten Konzils von Lyon 1246 ubertrug ihm der Papst alle Rechte an herrenlosen Benefizien in der Toskana Diplomatische Missionen Bearbeiten Am 8 Marz 1247 brach Ottaviano Ubaldini auf Geheiss des Papstes von Lyon auf um dem Vordringen Kaiser Friedrichs II in Italien Einhalt zu gebieten Er uberquerte die Alpen mit kleiner Eskorte da Herzog Amadeo von Savoyen der mit dem Kaiser verbundet war den Durchzug der Armee des Kardinals durch sein Territorium untersagt hatte Im Juni 1251 kehrte Ottaviano Ubaldini nach Rom zuruck und wurde im November desselben Jahres zum Legaten in der Lombardei Romagna und Aquileia ernannt Von dieser Mission kehrte er am 25 Februar 1253 zuruck Im Jahr 1254 war Ottaviano Ubaldini Teilnehmer an der Papstwahl von Alexander IV Dieser ernannte ihn im Januar 1255 zum legatus a latere in Sizilien doch Ubaldini brach nicht sofort zu seiner Mission auf sondern benannte den Franziskaner Rufinus von Piacenza papstlicher Kaplan und Ponitentiar der Romischen Kurie als Stellvertreter Er selbst blieb in Neapel bei Alexander IV um am Streit gegen Manfred von Sizilien der das Konigreich eingenommen hatte teilzunehmen Der Kardinal unterlag jedoch und unterzeichnete einen Friedensvertrag mit Manfred der vom Papst allerdings zuruckgewiesen wurde Daraufhin wurde Ottaviano Ubaldini in Florenz des Verrats beschuldigt weil er im Zusammenwirken mit Tesauro Beccaria die Herrschaft den Ghibellinen uberlassen haben sollte Ottaviano Ubaldini war Protektor der Kamaldulenser und Vallombrosaner Um 1260 war er Legat in Frankreich dabei trat er der Einsetzung von Karl von Anjou als Konig von Sizilien entgegen Er nahm an der Papstwahl 1261 teil aus der Urban IV hervorging Ferner war er an der Papstwahl 1264 1265 beteiligt die Clemens IV auf den Stuhl Petri erhob Schliesslich wurde er bei der Papstwahl 1268 1271 der am langsten dauernden Papstwahl der Kirchengeschichte Mitglied des sechskopfigen Komitees dem per compromissum die Papstwahl oblag und das schliesslich Teobaldo Visconti der sich noch mit dem Heer Eduards I von England auf dem Siebten Kreuzzug in Palastina befand zum Papst wahlte Karl von Anjou hielt sich wahrend der gesamten Wahl in Viterbo auf Ottaviano Ubaldini begleitete nach dessen Ankunft den Elekten der den Papstnamen Gregor X annahm von Viterbo nach Rom Tod BearbeitenOttaviano Ubaldini starb zwischen dem 5 und dem 13 Marz 1273 in Rom Sein Leichnam wurde ins Mugello uberfuhrt und dort ausserhalb der Kirche Santa Maria di Fagna beigesetzt Im Jahr 1592 wurde das Grab in das Innere der Kirche verlegt wo man es 1763 bei Restaurierungsarbeiten wiederfand Wirkungsgeschichte BearbeitenUnter seinen Zeitgenossen wurde Ubaldini als Il Cardinale als der Kardinal schlechthin bezeichnet Das Urteil spaterer Generationen fallt harscher aus Schon Dante Alighieri schreibt nach Ansicht der Kommentatoren 2 auf Ubaldini bezogen in La Divina Commedia uber Il Cardinale den er unter den Epikureern den Leugnern einer unsterblichen Seele findet Inferno X 118 120 Dissemi Qui con piu di mille giaccio qua dentro e l secondo Federico e l Cardinale e de li altri mi taccio Ubersetzung 3 Er sprach Hier liegen mehr als tausend Seelen Der Kardinal der zweite Friederich Anm 1 Und Andre die s nicht Not tut aufzuzahlen Wilhelm Kohl urteilte uber ihn U baldini trachtete kunstlerisch interessiert und weltlich gesinnt vor allem nach Macht und Reichtum seiner Familie Er stand auf der Seite der Ghibellinen 4 Ein weiterer Kardinal aus derselben Familie war Roberto Ubaldini Anmerkungen Bearbeiten Gemeint ist der staufische Kaiser Friedrich II Literatur BearbeitenAgostino Paravicini Bagliani Cardinali di curia e familiae cardinalizie Dal 1227 al 1254 2 Bande Italia sacra 18 19 Antenore Padua 1972 Band I S 279 299 Wilhelm Kohl UBALDINI Ottaviano In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 799 800 Artikel Artikelanfang im Internet Archive am 2011 01 23 Werner Maleczek Ottaviano Ubaldini In Federico II Enciclopedia Fridericiana Treccani Rom 2005 italienisch treccani it abgerufen am 23 Juni 2018 Augusto Vasina Ubaldini Ottaviano degli In Enciclopedia Dantesca Treccani Rom 1970 italienisch treccani it abgerufen am 23 Juni 2018 Weblinks BearbeitenUbaldini Ottaviano In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 23 Juni 2018 Veroffentlichungen zu Ubaldini Ottaviano im Opac der Regesta Imperii Ubaldini Ottaviano degli In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Kurzbiografie Abgerufen am 23 Juni 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Datum nach Miranda Wilhelm Kohl datiert die Ernennung auf den 12 Juni 1240 vgl Wilhelm Kohl UBALDINI Ottaviano In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 799 800 Artikel Artikelanfang im Internet Archive so etwa Jacopo della Lana zitiert in der Ausgabe von Dante Alighieri La Divina Commedia Ulrico Hoepli Editore Mailand 1979 ISBN 88 203 0209 8 S 81 Rudolf Pfleiderer Hrsg Karl Streckfuss Dante Alighieris Gottliche Komodie Philipp Reclam jun Leipzig 1876 Rechtschreibung modernisiert Wilhelm Kohl UBALDINI Ottaviano In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 799 800 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Normdaten Person GND 118590715 lobid OGND AKS VIAF 88977845 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ubaldini OttavianoALTERNATIVNAMEN Ubaldini Attaviano Ubaldini Ottaviano degli Ubaldini OktavianKURZBESCHREIBUNG Kardinal der Romischen KircheGEBURTSDATUM unsicher 1213 oder 1214GEBURTSORT Mugello bei FlorenzSTERBEDATUM unsicher Marz 1272 oder Marz 1273STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottaviano Ubaldini amp oldid 204546918