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Die Vallombrosaner oder Vallumbrosaner lateinisch Congregatio Vallis Umbrosae Ordinis Sancti Benedicti Ordenskurzel OSBVall und CVUOSB 1 sind ein Zweigorden der Benediktiner in der Romisch Katholischen Kirche Sie wurden 1039 als Eremitengemeinschaft von Giovanni Gualberto OSB 985 oder 995 1073 Heiligsprechung 1193 gegrundet Den weiblichen Zweig des Ordens grundete die hl Humilitas 1266 in Faenza 1310 in Florenz 2 Johannes Gualbertus und Mitbruder Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Geschichte 2 1 Aufbaujahre 2 2 Papstliche Protektion 2 3 Zerstorungen und Wiederaufbau 2 4 Gegenwartige Organisation 3 Personlichkeiten des Ordens 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseNamensherkunft BearbeitenDie Namensherkunft wird vom ersten kleinen Kloster Vallombrosa in Acquabella bei Reggello Toskana abgeleitet In diesem Ort errichteten die Monche ein Kloster und nannten es nach dem aus dem Lateinisch abgeleiteten Wort Vallis umbrosa deutsch Schattiges Tal oder Schattental Der Name des Klosters wurde die Grundlage zur Namensgebung der dort versammelten Monche man nannte sie Vallombrosaner Geschichte BearbeitenGualbertus hatte sich nach seinem Eintritt in die Florentiner Benediktinerabtei San Miniato mit dem dortigen Abt uberworfen und begab sich nach Aquabella Hier schloss er sich den beiden Einsiedlern Paulus und Guntelm an Es kamen 1036 mehrere Gleichgesinnte aus Florenz und den umliegenden Klostern hinzu Somit ergab sich die Notwendigkeit ein eigenes kleines Kloster zu errichten welchem sie den Namen Vallombrosa gaben Die Errichtung und Fertigstellung der Bauten erfolgte 1039 dies wird als das Grundungsjahr angesehen Die Monche verfolgten einen streng asketischen Lebenswandel sie lebten monastisch und auf der Grundlage der Benediktinerregeln Ora et labora deutsch Bete und arbeite Aufbaujahre Bearbeiten 1051 errichteten die Monche das Kloster Badia a Coltibuono 1055 56 erhielt die Kongregation die zunachst eine Vereinigung aus mehreren Klostern war durch Papst Viktor II die papstliche Approbation Er stellte den Klosterverband unter seinen personlichen Schutz 1090 erfolgte durch Papst Urban II die erneute Anerkennung Nach dem Tode Gualbertus begann in Italien eine schnelle Verbreitung der Monche Mit einer papstlichen Bulle stellte Papst Urban II das Stammkloster Vallombrosa und weitere 50 Zweigkloster wie zum Beispiel die Badia Ardenga bei Montalcino unter den Schutz des Heiligen Stuhls Vom 12 bis zum 14 Jahrhundert wandelte sich diese Klostervereinigung in einen monastischen Orden An der Spitze stand der Generalabt von Vallombrosa er wurde von Dekanen unterstutzt In der romischen Kurie war der Orden durch einen Visitator vertreten Papstliche Protektion Bearbeiten Weitere Bestatigungs und Schutzbullen fur die Kloster der Vallombrosaner folgten 1115 von Paschalis II 1153 von Anastasius IV und 1156 von Hadrian IV Der Orden verbreitete sich unter der papstlichen Protektion vor allem in Mittel und Norditalien so dass er im Jahr 1188 uber 53 Kloster und Niederlassungen verfugte 1485 erfolgte unter Innozenz VIII der Zusammenschluss mit einer abgespaltenen Kongregation Eine erste Reform des Ordens erfolgte Mitte des 15 Jahrhunderts und eine weitere zu Beginn des 17 Jahrhunderts 1662 wurde den Vallombrosanern durch Papst Alexander VII ein weiterer Benediktinerorden zugeordnet die Gemeinschaft mit den Silvestrinern wurde jedoch 1678 wieder aufgehoben Anfang des 16 Jahrhunderts grundete der Generalabt Milanesi eine Bildungseinrichtung im Stile einer Universitat diese wurde jedoch 1527 durch die Truppen des romisch deutschen Kaisers Karl V niedergebrannt Daruber hinaus bestanden Anfang des 16 Jahrhunderts in Italien und im ubrigen Europa mehr als 80 Abteien rund 200 Priorate ca 30 Hospitaler Pilgerherbergen Waisenhauser und etwa 20 Frauenkloster In den Jahren 1572 1585 unterstutzten die Monche Papst Gregor XIII bei den grossen Kirchenreformen unter Leitung des Generalabts Nicolini begann ab dem Jahr 1637 der Wiederaufbau der Universitat nachdem bereits 1634 ein Observatorium errichtet worden war Zerstorungen und Wiederaufbau Bearbeiten 1808 plunderten die napoleonischen Truppen wahrend der Koalitionskriege das Kloster und verbannten die Monche 1810 wurde durch Napoleon Bonaparte der Monchsorden aufgehoben Erst 1815 konnten die Monche nach Vallombrosa zuruckkehren Die nachste Aufhebung erfolgte 1866 durch die italienische Regierung die Abtei wurde fur eine Versteigerung freigegeben Einige Monche verblieben im Kloster um die Kirche und die meteorologische Station zu betreuen Die Abtei Gebaude wurden in eine nationale Forstverwaltungsschule umgestaltet Im Verlauf des 18 und 19 Jahrhunderts wurde infolge der in Italien standig gefuhrten Kriege eine Vielzahl der bestehenden Kloster vernichtet Neben dem Stammkloster Vallombrosa bestehen in Italien weitere Kloster in Badia a Passignano 3 einem Ortsteil Fraktion der Gemeinde Barberino Tavarnelle mit der Grabstatte des hl Gualberto in Santa Trinita 4 bei Florenz in Rom in Albano Laziale und in Montessoro 5 Gegenwartige Organisation Bearbeiten 1966 schloss sich der bis dahin selbstandige Orden als Kongregation der Benediktinischen Konfoderation an Ordensoberhaupt aller Vallumbrosaner Monche ist weiterhin der Generalabt der zugleich Abt im Stammkloster der Abtei Vallombrosa ist Das Generalhaus hat seinen Sitz in Santa Trinita Florenz 6 und gehort zum Bistum Albano Der Generalabt wird durch das Ordenskapitel auf funf Jahre gewahlt und hat einen Sitz im Senat von Florenz daruber hinaus wurde dem Generalabt der Titel eines Grafen von Monte Verde und Gualdo verliehen Derzeitiger Amtsinhaber ist Giuseppe Casetta 1958 7 8 Personlichkeiten des Ordens BearbeitenGeneralabt Erizzo von Vallombrosa OSBVall 1094 war Schuler von Johannes Gualbertus 9 Kardinal Lucio Boezio OSBVall 1130 oder 1134 1138 10 Einsiedler Hieronymus von Vallombrosa OSBVall 1135 11 Generalabt und Bischof Atto Actus Attho von Pistoia OSBVall 1075 1155 12 Johannes von Struma OSBVall um 1180 unter dem Namen Calixt III von 1168 bis zum 29 August 1178 Gegenpapst zu Alexander III Tesauro dei Beccheria OSBVall 1258 13 Galileo Galilei 1564 1642 war fur kurze Zeit Novize in Vallombrosa und erhielt hier einen Teil seiner astrologischen Ausbildung Generalabt Orazio Morandi OSBVall Astrologe und Lehrer Galileo Galileis 1570 1630 14 Literatur BearbeitenDouglas Raymund Webster Vallumbrosan Order In Catholic Encyclopedia Band 15 Robert Appleton Company New York 1912 G Spinelli G Rossi Hrsg Alle origini di Vallombrosa Giovanni Gualberto nella societa dell XI secolo Editoriale Jaca Book 1998 ISBN 978 8 81 677106 2 Karl Suso Frank Vallombrosaner Vallombrosanerinnen In LThK 3 Auflage Bd 10 Herder Freiburg im Breisgau 2010 Sp 530f Weblinks BearbeitenWebsite der Abtei Vallumbrosa italienisch Website der Abtei Vallumbrosa englisch Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Heim Einfuhrung in die Kirchengeschichte C H Beck 2011 ISBN 978 3 40 662325 7 S 181 Humilitas Negusanti im Okumenischen Heiligenlexikon aufgerufen am 26 November 2016 Bahia S Michele di Passignano englisch Kirche von Santa Trinita Memento vom 23 Oktober 2009 im Internet Archive Montessoro Abbazia di Vallombrosa Vallombrosani Eugenio Casetta e il nuovo Abate Generale Toscana Oggi 26 Juli 2007 aufgerufen am 26 November 2016 Intervista all Abate Generale Giuseppe Casetta Vita diocesana Pinerolese 9 April 2015 aufgerufen am 26 November 2016 Erizzo van Vallumbrosa niederlandisch Boezio O S B Vall Lucio In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 26 November 2016 Den salige Hieronymus av Vallombrosa auf katolsk no aufgerufen am 26 November 2016 norwegisch Atto von Pistoia im Okumenischen Heiligenlexikon aufgerufen am 26 November 2016 Beccheria O S B Vall Tesauro dei In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 26 November 2016 Orazio Morandi aufgerufen am 26 November 2016 englisch Normdaten Korperschaft GND 4425892 6 lobid OGND AKS VIAF 305126404 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vallombrosaner amp oldid 215722208