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Die Basilika San Miniato al Monte ist die Kirche der gleichnamigen Olivetaner Abtei in Florenz die auf einem der hochsten Punkte der Stadt steht Sie ist ein typisches Beispiel der romanischen Architektur der Toskana und gilt als eine der schonsten Kirchen in Italien Die Fassade ist ein charakteristisches Werk des Inkrustationsstils der Florentiner Protorenaissance Die Kirche tragt den papstlichen Ehrentitel Basilica minor und gehort zum UNESCO Weltkulturerbe Altstadt von Florenz Basilika mit VorplatzFassade und Aufgang Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Aussehen und Geschichte 3 Kloster Festung und Friedhof 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenSan Miniato al Monte steht auf einem Hugel italienisch monte uber dem sudlichen Ufer des Arno oberhalb des Piazzale Michelangelo Der Standort der Kirche ist ein bekannter Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt Aussehen und Geschichte BearbeitenSan Miniato al Monte ist eine dreischiffige Basilika mit halbrunder Apsis Sie wurde vermutlich in der gleichen Zeit wie das Baptisterium San Giovanni erbaut Die Fassade im Inkrustationsstil ist mit weissem Carrara Marmor und dunkelgrunem Serpentin aus Prato verkleidet Mittelschiff und Chor Cappella del Crocefisso Kapelle des Kruzifix WandfreskoDer Legende nach entstand die Kirche an dem Ort an dem der hl Minias starb ein Martyrer der unter Kaiser Decius im Jahr 250 am Arno enthauptet wurde und mit dem Kopf unter dem Arm den Hugel hinauflief 1 Der heilige Minias war Florenz erster Martyrer ein armenischer Prinz der seine Heimat verliess um eine Pilgerreise nach Rom zu machen 2 Er kam ungefahr um 250 in Florenz an und lebte dort als Eremit Spater wurde auf dem Hugel auf dem er starb ein Schrein errichtet und es gab dort bis zum 8 Jahrhundert eine Kapelle Der Bau der heutigen Kirche wurde im Jahr 1013 von Bischof Alibrando begonnen Zunachst war die Kirche ein Benediktinerkloster dann war sie cluniazensisch und seit 1373 wird die Kirche von Olivetanermonchen betrieben Die Olivetaner sind ein Zweigorden der Benediktiner Die Monche produzieren bei Feinschmeckern beruhmte alkoholische Getranke Honig und Krautertees die sie in einem Geschaft nahe bei der Kirche verkaufen Die geometrisch geordnete Marmorfassade wurde vermutlich um das Jahr 1090 begonnen Die Zunft der Tuchkaufleute Arte di Calimala welche ab 1288 fur Unterhalt und Betrieb der Kirche zustandig war finanzierte die Arbeiten Die oberen Teile der Fassade wurden erst im 12 Jahrhundert oder spater fertiggestellt Das Mosaik von Christus zwischen der Jungfrau und dem hl Minias wurde im Jahr 1260 von byzantinischen Kunstlern gelegt Der nie vollendete Glockenturm sturzte 1499 ein und wurde 1523 ersetzt Wahrend der Belagerung von Florenz 1530 wurde er von den Verteidigern als Artillerieposten verwendet Michelangelo schutzte ihn vor feindlichem Feuer indem er ihn mit Matratzen umwickeln liess Das Innere von San Miniato al Monte ist sehr ungewohnlich denn der nach dem Bau kaum veranderte Chor ist auf einer erhohten Plattform uber der grossen Krypta angeordnet Der gepflasterte Fussboden stammt aus dem Jahr 1207 Das Zentrum des Mittelschiffes wird von der freistehenden Cappella del Crocefisso Kapelle des Kruzifixs beherrscht die im Jahr 1448 von Michelozzo entworfen wurde Die Terracotta Dekoration der Wolbung wurde durch Luca della Robbia vorgenommen KryptaDie Krypta ist der alteste Teil der Abteikirche Im hohen Altar sollen sich angeblich die Gebeine des hl Minias befinden Es gibt aber auch Hinweise dass diese nach Metz verbracht wurden bevor San Miniato al Monte errichtet wurde In den Wolbungen der Krypta befinden sich Fresken von Taddeo Gaddi Im angehobenen Chor und dem Presbyterium befindet sich eine romanische uberdachte Kanzel aus dem Jahr 1207 In der Apsiskalotte befindet sich ein grosses Mosaik aus dem Jahr 1297 Das Kruzifix uber dem Hochaltar wird Luca della Robbia zugeschrieben Die Sakristei ist mit einem grossen Freskenzyklus aus dem Leben des heiligen Benedikt von Spinello Aretino 1387 ausgestattet Die Cappella del Cardinale del Portogallo links am Hauptschiff wurde von Antonio Manetti im Jahr 1473 erbaut Dort wurde in einem von Antonio Rossellino erschaffenen Grabmal der im Jahr 1459 verstorbene Kardinal Jacob von Lusitanien ein Neffe des portugiesischen Konigs Alfons V beigesetzt Acht Wandbilder einer Hand aus dem 15 Jahrhundert lassen sich nicht zuordnen so dass der unbekannte Maler mit dem Notnamen Meister von San Miniato bezeichnet wurde Die Kirche wurde in den Jahren 1858 bis 1861 1902 bis 1912 und 1924 restauriert Kloster Festung und Friedhof Bearbeiten Der Friedhof mit Blick uber Florenz Der Friedhof auf einem Bild von Hans von Bartels 1856 1913 Ein Grab auf dem Cimitero delle Porte SanteNeben der Abteikirche befindet sich das Kloster das ab 1425 gebaut wurde sowie der befestigte Palast des Bischofs aus 1295 der spater als Baracke und Hospital fur Pestkranke verwendet wurde Der ganze Komplex ist durch Verteidigungswande umgeben die ursprunglich eilig von Michelangelo wahrend der Belagerung um 1553 errichtet und unter Cosimo I zu einer richtigen Festung italienisch fortezza ausgebaut wurden Im Jahre 1854 wurde infolge eines Choleraausbruchs von der Stadtverwaltung die Beisetzung in und um die Kirche gestattet Die Mauern der Fortezza umgeben heute den zum Gebaude gehorenden Friedhof Cimitero delle Porte Sante Er wurde samt dem zum Gebaude hinauffuhrenden Treppenwerk im Jahre 1868 nach einem Entwurf von Nicola Matas gebaut Durch seine illustre Lage war der Friedhof der pradestinierte Ort um die wohlhabenden und verdienten Burger der Stadt zu beerdigen was von der Stadtverwaltung gefordert wurde In den 70er Jahren des 18 Jahrhunderts wurden die ersten herrschaftlichen Begrabniskapellen auf dem Friedhof errichtet Es sind die Graber folgender beruhmten Personlichkeiten zu finden Giuseppe Abbati 1836 1868 italienischer Maler Libero Andreotti 1875 1933 italienischer Bildhauer Pietro Annigoni 1910 1988 italienischer Maler Pellegrino Artusi 1820 1911 der Autor des beruhmten italienischen Kochbuchs La scienza in cucina e l arte di mangiare bene Mario Cecchi Gori 1920 1993 italienischer Filmproduzent Antonio Ciseri 1821 1891 italienischer Maler Carlo Collodi 1826 1890 italienischer Schriftsteller und Schopfer von Pinocchio Augusto Conti 1822 1905 italienischer Padagoge und Philosoph Giovanni Papini 1881 1956 italienischer Schriftsteller Vasco Pratolini 1913 1991 italienischer Schriftsteller Francois Sabatier 1818 1891 franzosischer Gelehrter Caroline Unger 1803 1877 osterreichische Sangerin Pasquale Villari 1827 1917 italienischer Historiker und PolitikerSonstiges BearbeitenDie Kirche ist ein wichtiger Schauplatz im Film Obsession deutsch Schwarzer Engel von Brian de Palma Das Fussbodenmosaik der Kirche ist titelgebend fur Zenta Maurinas Essayband Mosaik des Herzens In einem Brief vom 15 Juli 1946 schreibt sie an ihren Verleger Maximilian Dietrich Und immer kehrte ich zu meinem Lieblingsthema zuruck die Freude ist der Sinn des Lebens die Uberwinderin der Erdenschwere So entstand der kleine an Sie abgeschickte Band Mosaik des Herzens In der Kirche San Miniato in Florenz ist der Fussboden aus wundervollem Mosaik zusammengesetzt kleine bunte Steinchen formen wunderbare Gebilde Und Menschenfusse gehen achtlos daruber hinweg Einer meiner sehnlichsten Wunsche ist es noch einmal diese Kirche zu besuchen Wahrend ich meine Essays niederschrieb weilte ich im Geiste in ihr Wie wunderbar sind die Gebilde die Menschenhand geformt hat dieselbe Hand die nicht zuruckschreckt gottgeweihte Statten zu zertrummern 3 Literatur BearbeitenFrancesco Guerrieri Lucina Berti Claudio Leonardi La Basilica di San Miniato al Monte a Firenze 1998 Graziella Cirri Guida ai cimiteri comunali di Firenze 2003 Weblinks Bearbeiten Commons San Miniato al Monte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Olivetanerabtei Kloster San Miniato al Monte italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Gene Brucker Florence The Golden Age 1138 1737 University of California Press 1998 ISBN 0 520 21522 2 S 194 Augustus John Cuthbert Hare Florence Adamant Media Corporation 2002 ISBN 1 4021 5933 1 S 204 Zenta Maurina Briefe aus dem Exil 1945 1951 Memmingen 1980 S 12 f 43 759722222222 11 264722222222 Koordinaten 43 45 35 N 11 15 53 O Normdaten Geografikum GND 4256387 2 lobid OGND AKS LCCN n84157413 VIAF 245086133 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Miniato al Monte amp oldid 225429129