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Als Apsiskalotte franzosisch cul de four wird die gerundete halbkuppelartige Wolbung einer Apsis bezeichnet Apsiskalotten bilden in der Regel den oberen Abschluss einer halbrunden Apsis rechteckige oder quadratische Apsiden sind dagegen stets tonnen oder rippengewolbt oder mit einer holzernen Flachdecke oder einem offenen Dachstuhl versehen Stiftskirche St Peter und Paul Reichenau Niederzell mit Fresken ausgemalte Apsis und Apsiskalotte um 1100 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Verbreitung 2 Statik 3 Ausgestaltung 4 Symbolik 5 Siehe auch 6 Nichtchristliche Welt 7 WeblinksGeschichte und Verbreitung BearbeitenKalotten kamen schon in den apsidial geformten fruhbuddhistischen Chaitya Hallen Indiens vor in die Architektur des mittelalterlichen Europa fanden sie uber antike Basiliken und sehr wahrscheinlich auch uber Thermenbauten Eingang Durch die Ubernahme der letztgenannten Bauformen in die Kirchenbaukunst der Spatantike und des fruhen Mittelalters erfuhren Apsiskalotten eine Verbreitung in der gesamten christlichen Welt in der sie bis ins 19 vereinzelt auch bis ins 20 Jahrhundert hinein gebaut wurden Statik BearbeitenWahrend langgestreckte Tonnen Rippen oder Kreuzgewolbe einen enormen Gewolbeschub entwickeln der sogar zu ihrem Einsturz fuhren konnte sind Kalottenwolbungen statisch eher unproblematisch nur in seltenen Fallen zeigen sich Risse Ausgestaltung BearbeitenViele Apsiskalotten sind dekorlos geblieben doch bereits in der Spatantike wurden vor allem bei bedeutenden Bauten die Apsiskalotten mit figurlichen Mosaiken spater auch mit Fresken meist mit Pantokrator oder Majestas Domini Darstellungen ausgestaltet In selteneren Fallen erhielten sie vielleicht angelehnt an die indischen Vorbilder eine unterstutzende Gliederung durch unprofilierte Rippen spater dann durch profilierte Gewolberippen nbsp In der Hohe gestaffelte Apsiskalotten in der Hagia Sophia um 535 nbsp San Vitale in Ravenna um 545 nbsp Germigny des Pres um 805 nbsp Berze la Ville um 1100 nbsp Apsiskalotte mit unprofilierten Rippen in Santa Maria de Eunate um 1180 nbsp Apsiskalotte mit Rippen in San Salvador de Cantamuda um 1200 Symbolik BearbeitenWahrend im unteren Teil einer Apsis in der Regel Heiligenfiguren abgebildet wurden ist die Apsiskalotte stets mit Abbildungen von Sternen oder von Figuren der himmlischen Welt versehen hauptsachlich Christus als Pantokrator umgeben von den symbolischen Darstellungen der 4 Evangelisten Siehe auch BearbeitenTympanonfeld das flache Gegenstuck uber dem Westportal zur meist im Osten einer Kirche befindlichen tiefenraumlichen Apsiskalotte Lunette halbkreisformige oder kreissegmentformig gerahmte Wandfelder auch Bogenfelder genannt Konche halbrunde Nische mit apsiskalottenartigem oberen AbschlussNichtchristliche Welt BearbeitenAuch in Teilen der judischen und islamischen Welt auch ausserhalb der Osmanischen Architektur sind vergleichbare Formen haufig muschelartig gerippt oder mit Muqarnas Dekor etc versehen jedoch stets ohne figurlichen Bildschmuck Ikonophobie bzw Bilderverbot im Islam als Bedeckung der Thora bzw Mihrab Nischen zu finden nbsp Chaitya Halle Nr 10 in Ajanta um 250 nbsp Thora Nische in der Synagoge von Dura Europos um 250 nbsp Mihrab der Grossen Moschee von Kairouan um 865 nbsp Mihrab der Grossen Moschee von Qus 7 Jh nbsp Mihrab der Rustem Pascha Moschee in Istanbul 16 Jh Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Apsiden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apsiskalotte amp oldid 214379403