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Wilhelm VII der Grosse 1 italienisch Guglielmo il Gran Marchese zwischen 12 Juni 1240 und 19 Januar 1243 2 8 Februar 1292 war ein Markgraf von Montferrat aus der Familie der Aleramiden Wilhelm VII von Montferrat Darstellung aus dem 14 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Bundnis und Konflikt mit Karl von Anjou 3 Vormachtstellung in Norditalien und Konflikt mit Savoyen 4 Nachkommen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseHerkunft und Jugend BearbeitenWilhelm war der alteste Sohn von Markgraf Bonifatius II von Montferrat und dessen Frau Margarete von Savoyen 1264 Er wurde wahrscheinlich 1240 oder 1241 geboren und war beim Tod seines Vaters 1253 noch minderjahrig Deshalb ubernahm fur ihn zunachst ein Regentschaftsrat dem auch sein Grossonkel Thomas von Savoyen angehorte die Regierung 3 Deshalb unterstutzten Truppen aus Montferrat Thomas von Savoyen ab 1255 in seinen erfolglosen Kampfen gegen die Stadt Asti Im Marz 1258 vermittelte Thomas von Savoyen in England eine Heirat seines Mundels Wilhelm mit einer Tochter des Earl of Gloucester Durch diese Heirat sollte der englische Earl in den Versuch des englischen Konigs Heinrich III eingebunden werden fur seinen Sohn Edmund Sizilien zu erobern 4 Die Heirat fand im Juni 1258 in Lyon statt Als Mitgift brachte Wilhelms englische Braut 4000 Mark mit in die Ehe 5 Bundnis und Konflikt mit Karl von Anjou BearbeitenThomas von Savoyen starb 1259 und um diese Zeit ubernahm Wilhelm selbst die Herrschaft Er schloss Frieden mit Asti doch diesen Vertrag brach er als er sich 1264 mit Karl von Anjou Graf der Provence verbundete Karl von Anjou versuchte durch eine aggressive Politik seinen Einfluss in Norditalien auszudehnen Dazu richtete sich das Bundnis gegen die Staufer Als 1268 der Staufererbe Konradin in Pavia um Verbundete warb blieb Wilhelm auf der Seite von dessen Gegner Karl von Anjou 6 Im Bundnis mit Karl von Anjou versuchte Wilhelm dagegen seine eigene Stellung im Piemont auszubauen 1266 besetzte er die strategisch wichtige Stadt Ivrea musste sich aber 1268 zuruckziehen Mit dem Angriff auf Ivrea hatte er Graf Peter von Savoyen herausgefordert der selbst Anspruche auf die Stadt erhob Nach dem Tod von Peter erneuerte Wilhelm im Januar 1269 den Erbanspruch seiner Mutter auf die savoyardischen Besitzungen im Piemont den ihr Vater Graf Amadeus IV von Savoyen 1235 in einem spater widerrufenen Testament anerkannt hatte Ein offener Konflikt mit Philipp dem neuen Graf von Savoyen wurde nur deshalb vermieden weil die aggressive Politik von Karl von Anjou nun auch Wilhelms eigene Stellung gefahrdete Bis 1271 unterwarfen sich mehrere Stadte im Piemont darunter Ivrea Karl von Anjou 7 Wilhelm verbundete sich nun mit Philipp von Savoyen und der Stadt Asti 1270 verhandelte er auch mit Konig Alfons X von Kastilien uber ein Bundnis gegen Karl von Anjou und im Fruhjahr 1271 verhandelte er in Viterbo mit Vertretern der Kurie Da seine Frau Isabell gestorben war schloss er mit dem Konig von Kastilien ein Heiratsbundnis Wilhelm sollte Beatrix eine Tochter des Konigs heiraten wahrend seine Tochter Margarete Johann einen Sohn des Konigs heiraten sollte Im Oktober 1271 reiste Wilhelm nach Murcia und heiratete dort Beatrix 8 1272 kehrte er nach Montferrat zuruck Konig Alfons der auch die romisch deutsche Krone beanspruchte hatte ihn zu seinem Reichsvikar in der Lombardei ernannt so dass Wilhelm nun der Fuhrer eines gegen Karl von Anjou gerichteten Bundnisses geworden war 9 Nachdem ein Heer aus Asti 1274 vernichtend von einem Heer von Karl von Anjou geschlagen worden war sammelte Wilhelm ein Heer von dessen Gegner Mit Unterstutzung durch Truppen aus Kastilien konnte er das angevinische Heer im Dezember 1275 in der Schlacht bei Roccavione entscheidend schlagen so dass Karl von Anjou auf seine Besitzungen im Piemont verzichten musste 10 Vormachtstellung in Norditalien und Konflikt mit Savoyen BearbeitenIm April 1276 ubernahm Wilhelm die Herrschaft in Turin und 1278 in Vercelli 9 Seinem Bundnis gehorten nun Acqui Tortona Casale und Ivrea an dazu war er fur funf Jahre zum Generalvikar von Mailand Pavia Novara Verona und Mantua ernannt worden Damit war er zu einem der machtigsten Fursten in Norditalien aufgestiegen 11 Im Januar 1280 verhandelte er mit Gesandten von Konig Peter III von Aragon Dessen Gesandte verhandelte auch mit Markgraf Thomas von Saluzzo Johann dem Dauphin von Viennois und mit anderen Fursten aber nicht mit Graf Philipp von Savoyen Im Mai 1280 ritt Wilhelm mit seiner Frau und nur einem kleinen Gefolge durch Savoyen um weiter nach Aragon zu reisen Dabei wurde er von Mannern von Bischof Amadeus von Roussillon von Valence Die gefangen genommen und an Thomas von Savoyen einem Neffen von Graf Philipp ausgeliefert 12 Trotz internationaler Proteste wegen dieses Uberfalls musste Wilhelm am 21 Juni 1280 in der Burg von Saint Maurice de Rotherens auf Turin sowie Collegno und Grugliasco verzichten die an Savoyen fielen Dazu musste er Philipp von Savoyen freie Hand lassen um weitere Besitzungen im Piemont zu erobern die nicht in Wilhelms Besitz waren Weiter musste er am 11 Juli 6000 Livres viennois hinterlegen und schworen nichts gegen den Bischof von Valence Die zu unternehmen Erst Mitte August durfte er mit seiner Familie nach Spanien weiterreisen 13 In Teruel in Aragon plante er im Oktober 1280 zusammen mit Konig Peter III sich fur diesen Uberfall zu rachen Die beiden Verbundeten wollten im April 1281 einen Feldzug zur Eroberung von Savoyen fuhren und dieses aufteilen 14 Der Konig wurde aber wenig spater in einen Erbstreit in Kastilien verwickelt Dabei diente Wilhelm als fuhrender Botschafter wahrend der Verhandlungen zwischen den beiden Konigreichen so dass er erst im Sommer 1281 nach Montferrat zuruckkehren konnte 15 Dort gelang es ihm nicht weitere Verbundete fur einen Krieg gegen Savoyen zu finden Die Stadte Asti und Chieri sahen Wilhelm inzwischen als grossere Bedrohung an als den Grafen von Savoyen Markgraf Thomas I von Saluzzo konzentrierte sich auf den weiteren Kampf gegen Karl von Anjou Wilhelm selbst war faktisch bankrott wahrend sein Stadtebundnis in Norditalien zerbrach Seine Unterstutzer in Vercelli Ivrea und Novara wurden aus den Stadten vertrieben und in Mailand herrschte ein Machtkampf In diesen versuchte Wilhelm einzugreifen doch er verlor ihn bis 1282 gegen Erzbischof Ottone Visconti 16 Daraufhin nahm Wilhelm Verhandlungen mit Philipp von Savoyen auf Im Mai 1282 schloss Wilhelm in Pierre Chatel einen Waffenstillstand mit Savoyen der den jeweiligen Besitzstand festhielt Wilhelm versuchte weiter seine Stellung in Norditalien auszubauen 1290 geriet er wahrend eines Kriegs in die Gefangenschaft von Alessandria die er in einem eisernen Kafig verbrachte und in der er 1292 starb Nachkommen BearbeitenAus seiner ersten Ehe mit Isabell de Clare hatte Wilhelm eine Tochter Margarete 1286 Johann von Kastilien 1319 verheiratet wurde Aus seiner Ehe mit Beatrix von Kastilien 1280 hatte Wilhelm mindestens drei Kinder Yolande Irene 1317 1284 mit dem byzantinischen Kaiser Andronikos II Palaiologos Johann I 1305 Markgraf von Montferrat Alessina um 1305 mit Poncello OrsiniSein Erbe wurde sein Sohn Johann Literatur BearbeitenAldo Angelo Settia Guglielmo VII marchese di Monferrato In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 60 Grosso Guglielmo da Forli Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2003 S 764 769 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm VII Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Familie des Bonifatius II von Montferrat bei fmg ac englisch Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Er wird gelegentlich auch Wilhelm IX genannt nicht weil er der neunte Wilhelm als Markgraf von Montferrat war sondern der neunte seines Namens in der Familie der Aleramiden Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 251 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 229 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 275 Michael Altschul A baronial family in medieval England The Clares The Johns Hopkins Press Baltimore 1965 S 35 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 406 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 407 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 408 a b Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 423 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 414 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 424 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 425 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 427 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 428 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 430 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 S 431 VorgangerAmtNachfolgerBonifatius II Markgraf von Montferrat nbsp 1253 1292Johann I Normdaten Person VIAF 391159474052027660962 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 14 Mai 2022 PersonendatenNAME Wilhelm VII ALTERNATIVNAMEN Wilhelm VII der Grosse Guglielmo il Gran MarcheseKURZBESCHREIBUNG Markgraf von MontferratGEBURTSDATUM zwischen 12 Juni 1240 und 19 Januar 1243STERBEDATUM 8 Februar 1292 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm VII Montferrat amp oldid 231933863