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Wilhelm von Savoyen um 1201 um 1 November 1239 in Viterbo war ein gewahlter Bischof von Valence sowie Bischof von Luttich Er trat weniger als Kleriker sondern auch als beeindruckender Krieger und vor allem als Diplomat in Erscheinung Durch geschickte Verhandlungen begrundete er die internationale Bedeutung seiner Familie im 13 Jahrhundert Wappen von Wilhelm von Savoyen Buchmalerei aus dem 13 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Bischof von Valence 2 1 Kampf gegen Aymar II von Poitiers Valentinois 2 2 Erhebung eines Zehnts zugunsten des Bistums Valence 3 Verhaltnis von Wilhelm zu seinen Brudern 4 Tatigkeit in England 4 1 Rolle bei der Heirat seiner Nichte Eleonore 4 2 Politischer Einfluss in England 5 Unterstutzung von Kaiser Friedrich II in Norditalien 6 Konflikte um die Besetzung der Bistumer Luttich und Winchester und Tod 7 Bewertung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenWilhelm entstammte dem Haus Savoyen Er war vermutlich der viertalteste Sohn von Graf Thomas I von Savoyen und dessen Frau Beatrix von Genf Sein Vater war ein bedeutender Adliger mit Besitzungen im damaligen Konigreich Arelat und in Norditalien Als jungerer Sohn war fur Wilhelm eine Karriere als Geistlicher vorgesehen Durch den Einfluss seines Vaters wurde er vor 1224 Dekan des Domkapitels von Vienne sowie 1224 zum Verwalter des vakanten Bistums Valence ernannt Am 6 Oktober 1225 bestatigte Papst Honorius III die Wahl von Wilhelm von Savoyen zum Bischof von Valence 1 Dazu soll er bereits 1220 Benefiziate in England erhalten haben 2 auf die er aber verzichtete nachdem er zum Bischof von Valence gewahlt worden war 3 Trotz seiner Wahl blieb Wilhelm aber nur Elekt und unternahm keine Anstalten seine Weihen zum Bischof oder auch nur zum Priester zu erhalten Bischof von Valence BearbeitenKampf gegen Aymar II von Poitiers Valentinois Bearbeiten In Valence ubernahm Wilhelm eine schwierige Aufgabe Die Burger der Stadt wunschten sich mehr Freiheiten vom Bischof wahrend der romisch deutsche Kaiser Friedrich II im Konigreich Arelat kaum noch seine Hoheit durchsetzen konnte Dies fuhrte dazu dass es in der Region zu zahlreichen Fehden zwischen den Territorialherren der Region kam 4 Kurz nach seiner Wahl zum Bischof musste Wilhelm den Versuch von Graf Aymar II von Poitiers Valentinois abwehren die an der Grenze des Territoriums der Diozese Valence gelegene Stadt Crest zu besetzen Das strategisch wichtige Crest besass zwei Burgen von denen eine bereits im Besitz von Aymar II war Wilhelm konnte darauf Silvion de Crest dem Besitzer der zweiten Burg uberzeugen die Burg sowie seine Rechte an Aouste und Divajeu im Tausch gegen andere Besitzungen der Diozese Valence zu uberlassen Silvion nahm das Angebot an so dass es nun zum Konflikt zwischen der Diozese Valence und Aymar II kam 5 Silvion selbst wurde Geistlicher worauf Wilhelm ihn zum Dekan des Kathedralkapitels von Valence ernannte 6 Daraufhin kam es zum Krieg mit Graf Aymar II den Wilhelm wohl mit Unterstutzung seines Vaters besiegen konnte Aymar II musste 1227 Frieden mit dem Bischof schliessen Wenig spater mischte sich Wilhelm in einen Familienstreit zwischen Aymar II und Flotte de Royans der Witwe seines verstorbenen Sohns Guilleaume ein Guilleaume hatte in seinem Testament verfugt dass sein minderjahriger Sohn und Erbe Aymar nicht in die Obhut seines Vaters sondern in die seiner Frau und zweier Barone Ademar de Bressieux und Heracle de Montlaur gegeben wurde Die bedrangte Flotte wandte sich an Wilhelm um Unterstutzung der ihr und dem Erben Zuflucht gewahrte Fur seine Unterstutzung erhielt Wilhelm die Burgen von Upie und Montoison sowie 45 000 Solidi in bar In diesem Moment rebellierten die Burger von Valence gegen den Bischof und verjagten dessen Beamte aus der Stadt Wilhelm exkommunizierte die Anfuhrer der Rebellion verhangte uber die Stadt das Interdikt und zog eine Armee zusammen Angesichts der Entschlossenheit des Bischofs waren die Rebellen rasch zu Verhandlungen bereit wozu sicher auch das Schicksal von Crest beitrug das 1218 wahrend eines Albigenserkreuzzugs erobert worden war 7 Im September 1229 schloss Wilhelm mit den Burgern in Tournon einen Vorfrieden dem am 23 Oktober 1229 der Friedensschluss folgte In diesen Verhandlungen konnte Wilhelm seine Stellung als Stadtherr behaupten Dazu musste die Stadt eine hohe Strafe von 6000 Mark zahlen die Wilhelm aber im nachsten Jahr auf 6000 Pfund viennois reduzierte 8 Uber den weiteren Verlauf der Fehde zwischen Wilhelm und Aymar II ist wenig bekannt doch Wilhelm konnte sich durch die Unterstutzung seines Bruders Amadeus IV und wahrscheinlich auch der seines Onkels Graf Wilhelm II von Genf gegen seine Gegner durchsetzen Im Oktober 1231 lud er Aymar II und dessen Verbundeten den Baron Aymon II von Faucigny zu Verhandlungen auf die Burg von Pierre Chatel ein Wahrend der Verhandlungen gelang es ihm Aymon von Faucigny von seinem Bundnis mit Aymar II zu losen wobei er diesem offenbar Zugestandnisse machte Dazu wurde die Heirat der verwitweten Flotte de Royan mit dem ebenfalls verwitweten Aymon von Faucigny vereinbart Flotte erhielt eine Mitgift von 40 000 Solidi viennois Um diese Summe aufzubringen ubergab Aymar seine Burg bei Crest an Aymon von Faucigny Dieser gab die Burg die von seinen Besitzungen weit entfernt isoliert lag zur Verwaltung an den Bischof von Valence Mit dieser Vereinbarung hatte Wilhelm das gegen ihn gerichtete Bundnis aufgelost und dazu selbst die strategisch wichtige Burg von Crest erworben 9 nbsp Die Kathedrale von Valence wo Wilhelm ab 1224 Bischof warErhebung eines Zehnts zugunsten des Bistums Valence Bearbeiten 1232 erhob Papst Gregor IX von zahlreichen Pralaten in Okzitanien einen Zehnten damit das Bistum Valence seine Schulden von 10 000 Livre Tournois bei Bankiers in Rom Vienne Lyon und Siena zuruckzahlen konnte 10 Die Schulden hatte der Bischof wegen seines jahrelangen Kriegs gegen Aymar II von Poitiers Valentinois aufgenommen Bis 1239 setzte sich der Papst drei weitere Mal fur Bischof Wilhelm ein 11 Der Einsatz des Papstes zugunsten eines eher unbedeutenden Bischof war ungewohnlich und traf auf den Widerstand der betroffenen Pralaten Der Papst reduzierte schliesslich die verlangten Abgaben doch bis 1241 wurde der Zehnt erhoben 12 Der Grund fur diese aussergewohnliche Unterstutzung war wahrscheinlich dass Aymar II ein enger Verbundeter des Grafen von Toulouse war Deshalb sah der Papst den Kampf gegen Aymar II als Teil des Kampfes gegen die Albigenser 13 Verhaltnis von Wilhelm zu seinen Brudern BearbeitenIm Fruhling 1232 bezeugte Wilhelm die Vergabe an Privilegien an Chambery durch seinen Vater Nach dem Tod seines Vaters vermittelte er im Mai 1233 erfolgreich in einem Konflikt zwischen seinem Bruder Aymon und dem Bischof von Sion Wie in anderen Konflikten im Valentinois verteidigte Wilhelm dabei die Rechte der Kirche gegenuber lokalen Baronen auch wenn dieser sein eigener Bruder war Im Februar 1234 konnte Wilhelm einen Heiratsvertrag zwischen seinem Bruder Peter und Agnes der jungeren Tochter von Aymon II de Faucigny vermitteln 14 Wilhelm hatte vermutlich erheblichen Anteil daran dass nach dem Tod seines Vaters angesichts des ungeklarten Erbrechts zwischen seinen Brudern kein Erbstreit entstand 15 Im Juni 1234 fand eine Konferenz der Bruder auf Burg Chillon statt bei der eine Aufteilung des umfangreichen aber verstreuten Familienbesitzes verhindert und das Erbe geregelt wurde 16 Tatigkeit in England BearbeitenRolle bei der Heirat seiner Nichte Eleonore Bearbeiten Im Mai 1234 war Wilhelm in Lyon wo er den Heiratsvertrag zwischen seiner Nichte Margarete und Konig Ludwig IX von Frankreich bezeugte Wahrscheinlich nahm er auch an der Hochzeit in Sens teil 17 Wenig spater war er an den Verhandlungen beteiligt die zur Heirat von Margaretes Schwester Eleonore mit dem englischen Konig Heinrich III fuhrten 18 Anschliessend sollte er Eleonore nach England geleiten doch die Reise verzogerte sich weil er April 1235 erneut vom Papst die Erlaubnis erhalten hatte in der Kirchenprovinz Vienne eine Steuer zu erheben Mit den Einnahmen aus dieser Steuer konnte er einen weiteren Teil seiner erheblichen Schulden zuruckzahlen 19 Bis September 1235 hatten Wilhelm und Eleonore die Champagne oder Paris erreicht doch dann reiste Wilhelm zunachst zu Kaiser Friedrich II nach Deutschland Im Dezember 1235 war er beim Kaiser in Hagenau wo ihm der Kaiser 8000 Mark als Entschadigung fur Verluste im Krieg gegen Aymar II zusprach 20 Anfang Januar 1236 erreichte er mit Eleonore England wo dann am 14 Januar in Canterbury die Heirat von Eleonore mit dem englischen Konig stattfand Politischer Einfluss in England Bearbeiten In England stand Wilhelm bald hoch in der Gunst des Konigs Im April 1236 ernannte Heinrich III in Windsor Castle einen neuen Kronrat und Wilhelm zu seinem Hauptratgeber 21 Die neue Regierung setzte eine Reihe von Verwaltungs und finanziellen Reformen um unter anderem wurden die Einkunfte der Kronguter erfasst Obwohl Wilhelm aber zweifellos ein enges Verhaltnis zum Konig hatte ist umstritten wie gross sein Einfluss innerhalb der Regierung auf die Politik war 22 Die zahlreichen neuen Sheriffs die 1237 durch die Regierung ernannt wurden mussen fur Wilhelm vollig unbekannt gewesen sein 23 Die Bevorzugung von Wilhelm und anderen Verwandten der auslandischen Konigin rief aber bei vielen englischen Baronen sogar bei Richard von Cornwall dem Bruder des Konigs Ablehnung und Widerstand hervor 24 Der Konig wunschte dass Wilhelm standig in England blieb doch er blieb nicht dauerhaft in England sondern reiste 1237 von Dover aus durch Frankreich zuruck nach Savoyen Im Juni 1237 bezeugte er in Burg Chillon eine Schenkung seines Bruders Aymon Dann reiste er vermutlich nach Valence wo die finanzielle Situation seiner Diozese trotz der vom Papst erlaubten Sondersteuern weiterhin angespannt war Papst Gregor IX erlaubte Wilhelm trotz seines Amtes als Bischof von Valence wieder nach England zu reisen und wies Erzbischof Jean de Bernin von Vienne an sich fur die Begleichung der Schulden von Valence einzusetzen Daraufhin reiste Wilhelm wieder nach England zuruck 25 In England erreichte er fur seinen jungsten Bruder Philipp dass dieser vom englischen Konig drei eintragliche Benefiziate erhielt Wilhelm selbst erhielt vom Konig mehrere englische Guter die zuvor Herzog Johann I von der Bretagne gehort hatten Moglicherweise war er auch an der Anbahnung der Heirat seines Bruders Thomas mit der Grafin Johanna von Flandern beteiligt gewesen 26 Er hatte in England einem Ausschuss angehort der eine Entschadigung fur flamische Kaufleute festgelegt hatte die wahrend eines englisch franzosischen Kriegs in England festgehalten worden waren Die Verhandlungen uber Entschadigungen fuhrten schliesslich mit zum Abschluss eines Handelsvertrags zwischen England und Flandern Anfang 1237 war Wilhelm vermutlich wieder in Savoyen doch im Sommer 1237 war er wieder in England als Heinrich III den von ihm angeforderten Kardinallegaten Oddone di Tonengo empfing Der Kardinal sollte als Vermittler bei Verhandlungen mit Schottland dienen und auch Wilhelm nahm an Verhandlungen mit Schottland und im September 1237 an der Besiegelung des Vertrags von York teil 27 Im Herbst 1237 gehorte Wilhelm zum Gefolge von Heinrich III und im Januar 1238 nahm er zusammen mit dem Konig an der heimlichen Heirat von dessen Schwester Eleanor mit dem anglo franzosischen Magnaten Simon de Montfort teil Die Heirat fand ohne Zustimmung oder Wissen der englischen Barone statt was zu erheblicher Unruhe fuhrte In der Folge soll Wilhelm erfolgreich zwischen dem Konig und seinen Baronen haben 28 Moglicherweise fuhrte die Revolte der Barone zu denen auch Richard von Cornwall der Bruder des Konigs gehorte dazu dass Wilhelm England verliess und nicht mehr zuruckkehrte 29 Unterstutzung von Kaiser Friedrich II in Norditalien BearbeitenIm Fruhjahr 1238 sammelte Kaiser Friedrich II ein Heer in Norditalien um dort nach dem Sieg in der Schlacht von Cortenuova seine Herrschaft gegenuber dem lombardischen Stadtebund durchzusetzen Der Kaiser bat auch seinen Schwager den englischen Konig um Unterstutzung worauf Heinrich III ein etwa 100 Ritter starkes Kontingent unter Fuhrung von Henry de Trubleville in die Lombardei schickte Wilhelm begleitete das Aufgebot und fuhrte es durch Frankreich und Savoyen da er als Vasall des Kaisers auch selbst in die Lombardei kommen sollte 30 Im August 1238 unterstutzten die englischen Ritter die Belagerung von Brescia Am 23 August versuchte ein Aufgebot aus Piacenza die Stadt zu entsetzen Trotz seines geistlichen Standes soll Wilhelm von Savoyen an der Spitze der englischen Ritter die Soldaten aus Piacenza angegriffen haben Dabei soll sein Pferd getotet worden sein doch er erhielt Unterstutzung durch flamische Soldaten unter Graf Balduin von Guines so dass der Entsatzversuch abgewehrt werden konnte 31 Trotz dieses Erfolgs scheiterte die Belagerung der Stadt und der Kaiser zog sich nach Suditalien zuruck nbsp Grabdenkmal fur Wilhelm von Savoyen in HautecombeKonflikte um die Besetzung der Bistumer Luttich und Winchester und Tod BearbeitenPapst Gregor IX versuchte nun den einflussreichen Wilhelm in das anti kaiserliche Lager zu ziehen Das Bistum Luttich war nach dem Tod von Bischof Jean d Eppes vakant Eine Mehrheit des Domkapitels hatte Otto von Eberstein den Propst von Aachen und Utrecht als Kandidaten des kaiserlichen Lagers zum Bischof gewahlt Wohl unter dem Einfluss von Graf Thomas von Flandern dessen Besitzungen im Westen an Luttich grenzten und der bis zu dessen Tod mit Jean d Eppes verbundet gewesen war hatte eine Minderheit aber fur Thomas Bruder Wilhelm gestimmt 32 Im Juni 1238 empfahl Oddone di Tonengo der papstliche Legat in England dem Domkapitel von Luttich die Wahl von Wilhelm Angesichts dieser umstrittenen Wahl erklarte der Papst selbst einen neuen Bischof ernennen zu wollen Zu dieser Zeit versuchte der englische Konig zu erreichen dass Wilhelm zum neuen Bischof der reichen Diozese Winchester gewahlt wurde Die Monche des Kathedralpriorats von Winchester widersetzten sich aber dem Wunsch des Konigs mit der Begrundung dass Wilhelm eher ein blutbefleckter Krieger als ein Geistlicher sei 33 Wahrscheinlich wunschten sie sich auch nach dem aus Frankreich stammenden Peter des Roches keinen weiteren Auslander als Bischof Stattdessen wahlten sie den koniglichen Richter William of Raleigh zum Bischof Der erzurnte Konig verweigerte seine Zustimmung zur Wahl und zwang die Monche die Wahl in seiner Anwesenheit zu wiederholen Die Monche wahlten daraufhin den koniglichen Kanzler Ralph de Neville Der Zorn des Konigs richtete sich nun gegen Neville der als Kanzler abgesetzt wurde Dann sandte er eine Gesandtschaft zum Papst die erreichen sollte dass die Wahl von Neville fur nichtig erklart und stattdessen Wilhelm von Savoyen zum Bischof ernannt wurde 34 Papst Gregor IX berief im Sommer 1238 beide Kandidaten fur das Amt des Bischofs von Luttich Otto von Eberstein und Wilhelm von Savoyen zur Kurie Dann beauftragte der Papst die Erzbischofe Henri de Dreux von Reims und Guy I de Laon von Cambrai die Umstande der Wahl zu untersuchen Kaiser Friedrich II versuchte indessen Wilhelm von Savoyen in seinem Lager zu halten Im Sommer hatte er die Rechte einer 1178 erstmals erlassenen kaiserlichen Urkunde bestatigt und damit furstbischofliche Rechte fur Valence bestatigt 35 Der Bischof erhielt die militarische Hoheit uber seine Vasallen die Burger von Valence durften ohne seine Zustimmung keine Versammlungen abhalten und der Bischof erhielt Markt Zoll und Munzrechte Diese kaiserliche Urkunde war ein klarer Sieg Wilhelms uber seinen Rivalen den Grafen von Poitiers Valentinois Im Winter von 1238 bis 1239 war Wilhelm in Rom wo er den Papst bat die vom Kaiser gewahrten Privilegien zu bestatigen Dies erfolgte im Anfang 1239 durch den Papst in Anagni 36 Im April und Mai 1239 setzte sich Wilhelm bei der Kurie weiter fur seine Diozese ein Angesichts der weiterhin angespannten Lage der Diozese schlug der Papst vor Valence mit dem Bistum Die zusammen zu legen und beauftragte verschiedene Bischofe fur die Ruckzahlung der Schulden der Diozese Valence zu sorgen 37 Im Februar 1239 hatte der Papst auch die Wahl von Neville zum Bischof von Winchester verworfen Er folgte aber nicht dem Wunsch des englischen Konigs indem er Wilhelm zum neuen Bischof ernannte Stattdessen beauftragte er die Bischofe Walter Mauclerk von Carlisle und Richard Wendene von Rochester dass sie den ordnungsgemassen Verlauf einer erneuten Wahl in Winchester uberwachen sollten 38 Dann wandte sich der Papst der Frage eines neuen Bischofs von Luttich zu Nachdem er sowohl Wilhelm wie Otto angehort hatte entschied sich der Papst fur Wilhelm als neuen Bischof Am 29 Mai 1239 schrieb er an das Domkapitel von Luttich und teilte ihnen die Ernennung von Wilhelm mit Otto war jedoch nicht bereit den Bischofsstuhl kampflos zu raumen und stellte eine Armee auf Daraufhin fiel Graf Thomas von Flandern in Luttich ein 39 Wilhelm blieb unterdessen bis Oktober 1239 am Papsthof bevor er sich auf die Reise nach Luttich machte Er kam aber nur bis Viterbo wo er erkrankte und wenig spater starb Nach mittelalterlichen Chroniken soll er vergiftet worden sein wofur es aber keine Belege gibt 40 Sein Tod wurde sowohl vom Papst wie auch vom englischen Konig und Konigin Eleonore tief betrauert Seine Leiche wurde nach Savoyen uberfuhrt und im Mai 1240 unter der Aufsicht seines Bruders Peter im Kloster Hautecombe beigesetzt 41 Nach einem alten Brauch haftete die Kirche in der ein verschuldeter Mann begraben wurde fur dessen Schulden Nach Wilhelms Tod versuchten seine Glaubiger vom Abt von Hautecombe die Ruckzahlung der Schulden von Wilhelm zu erzwingen bis Papst Gregor IX ihn von dieser Pflicht befreite 37 Bewertung BearbeitenAls eleganter und charmanter Adliger war Wilhelm zu seiner Zeit der geborene Diplomat 42 Als Bischof von Valence musste er sich in einer schwierigen Umgebung behaupten und da die kaiserliche Herrschaft in der Region schwach war kam es zu haufigen Kriegen mit seinen Nachbarn Obwohl er im Kriegsfall auch selbst zur Waffe griff erreichte er seine grossten Erfolge auch innerhalb seiner Familie als Vermittler Den Bestrebungen der Burger seiner Bischofsstadt nach mehr Rechten und Autonomie stand er strikt ablehnend gegenuber damit verfolgte er eine andere Politik als sein Vater oder mehrere seiner Bruder verfolgt hatten 43 Er blieb aber nicht nur seine Diozese und auf den Alpenraum beschrankt sondern konnte mit seinen internationalen Beziehungen die Bedeutung seiner Familie erheblich steigern 44 Der englische Chronist Matthew Paris beurteilte Wilhelm ausserst negativ als gierig und als schlechten auslandischen Ratgeber der England ruinierte 45 Sein Einfluss auf die englische Politik wurde vermutlich uberschatzt Er war eher nicht die Ursache fur die Versuche des Konigs sich in die Politik Mitteleuropas einzumischen sondern der Konig sah in ihn eine Moglichkeit seine Ambitionen umzusetzen 46 Nach Matthew Paris war die Ernennung zum Bischof der reichen Diozese Luttich die Belohnung fur Wilhelm gewesen um vom kaiserlichen ins papstliche Lager zu wechseln Fur diese Darstellung gibt es aber keine Belege Tatsachlich befand sich Wilhelm als Bischof in einer Zwangslage da der Kaiser im Marz 1239 exkommuniziert worden war Damit konnte Wilhelm als Geistlicher ihn nicht mehr offen unterstutzen 38 Literatur BearbeitenEugene L Cox The eagles of Savoy the House of Savoy in thirteenth century Europe Princeton University Press Princeton 1974 ISBN 0 691 05216 6 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons William of Savoy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foundations for Medieval Genealogy Savoy Ch 1 B Comtes de Savoie et de Maurienn 1060 1417 Einzelnachweise Bearbeiten D Dudley Stutz Papal Legates against the Albigensians The Debts of the Church of Valence 1215 1250 In Traditio Band 68 2013 S 264 JSTOR 24642735 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 15 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 59 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 35 D Dudley Stutz Papal Legates against the Albigensians The Debts of the Church of Valence 1215 1250 In Traditio Band 68 2013 S 265 JSTOR 24642735 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 36 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 37 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 38 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 39 D Dudley Stutz Papal Legates against the Albigensians The Debts of the Church of Valence 1215 1250 In Traditio Band 68 2013 S 259 JSTOR 24642735 D Dudley Stutz Papal Legates against the Albigensians The Debts of the Church of Valence 1215 1250 In Traditio Band 68 2013 S 267 JSTOR 24642735 D Dudley Stutz Papal Legates against the Albigensians The Debts of the Church of Valence 1215 1250 In Traditio Band 68 2013 S 274 JSTOR 24642735 D Dudley Stutz Papal Legates against the Albigensians The Debts of the Church of Valence 1215 1250 In Traditio Band 68 2013 S 276 JSTOR 24642735 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 40 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 34 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 42 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 44 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 46 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 47 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 48 Huw W Ridgeway King Henry III and the aliens 1236 1272 In P R Coss S D Lloyd Thirteenth century England proceedings of the Newcastle upon Tyne conference Newcastle upon Tyne 1987 2 1988 S 81 92 Boydell Woodbridge 1988 S 89 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 50 Michael Prestwich Plantagenet England 1225 1360 Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 978 0 19 822844 8 S 88 David A Carpenter The Reign of Henry III Hambledon London 1996 ISBN 1 85285 070 1 S 168 Nicholas Vincent Peter des Roches An alien in English politics 1205 1238 Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 52215 3 S 474 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 51 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 59 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 60 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 61 Michael Prestwich Plantagenet England 1225 1360 Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 978 0 19 822844 8 S 90 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 62 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 67 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 69 Michael Prestwich Plantagenet England 1225 1360 Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 978 0 19 822844 8 S 90 Cecil A F Meekings David Crook King s bench and common bench in the reign of Henry III Selden Society London 2010 ISBN 978 0 85423 132 4 S 50 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 70 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 71 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 72 a b Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 73 a b Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 74 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 75 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 76 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 77 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 453 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 78 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 79 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 49 Eugene L Cox The Eagles of Savoy The House of Savoy in Thirteenth Century Europe Princeton University Press Princeton 1974 S 80 VorgangerAmtNachfolgerGeraldBischof von Valence 1224 1239BonifatiusJohann II von RumignyBischof von Luttich 1238 1239Robert de TurotteNormdaten Person GND 139581421 lobid OGND AKS VIAF 101306084 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelm von SavoyenKURZBESCHREIBUNG Bischof von Valence und LuttichGEBURTSDATUM um 1201STERBEDATUM um 1 November 1239STERBEORT Viterbo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Savoyen amp oldid 225261626