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Wilhelm von Rubruk zwischen 1215 und 1220 in Rubrouck in der Nahe von Cassel Franzosisch Flandern um 1270 war ein Franziskaner und Forschungsreisender der als einer der ersten Europaer die Kultur der Mongolen studierte Gesamtverlauf der Reiseroute Wilhelm von RubruksInhaltsverzeichnis 1 Namensvarianten 2 Fruhes Leben 3 Auf Mission zum Grosskhan 3 1 In Karakorum 3 2 Ruckreise 4 Kritische Ausgabe 5 Deutsche Ubersetzungen 6 Siehe auch 7 Literatur 7 1 Fachliteratur 7 2 Romane 7 3 Biografien 8 Weblinks 8 1 Franzosischsprachige Links 8 2 Englischsprachige Links 9 EinzelnachweiseNamensvarianten BearbeitenDer Name ist in verschiedenen Schreibweisen uberliefert die durch Transkriptionen in verschiedene Sprachen bedingt sind Wilhelm von Rubruk Wilhelm von Ruysbroeck Wilhelm von Ruysbroek Guilelmus de Ruysbroek William Rubruquis Willem van Ruysbroek Willelmus de Rubruk William von Roebruk William of Rubruck William Rubruquis Guilelmus de Rubruc Wilhelm von Rubruck Willem van Ruysbroeck Guillaume de Rubrouck Gulielmus de Rubruquis Guillaume de Rubruquis Willem van Ruusbroec Fruhes Leben BearbeitenDer Flame trat bereits in jungen Jahren den franziskanischen Minderbrudern bei studierte in Paris und reiste 1248 im Gefolge Konig Ludwigs IX ins Heilige Land wo er vier Jahre in Akkon verweilte Auf Mission zum Grosskhan Bearbeiten nbsp Teilausschnitt der Reiseroute Wilhelm von Rubruks grun 1252 schliesslich trat er im Auftrag des Konigs Ludwig IX Frankreich eine Reise in den Fernen Osten an Rubruk reiste zuerst nach Konstantinopel von wo er am 7 Mai 1253 gemeinsam mit Ordensbruder Bartholomaus von Cremona einem Dolmetscher und einem Diener nach Zentralasien aufbrach Bereits vor ihm waren andere Gesandtschaften zu den Mongolen geschickt worden beispielsweise Johannes de Plano Carpini im Jahr 1245 und Andre de Longjumeau im Jahr 1249 Wilhelm von Rubruk bereitete sich auf seine Reise mit Berichten von Handlern und Gesandten vor wie eben mit dem Reisebericht von Andre de Longjumeau welchen er auch personlich traf 1 In Karakorum Bearbeiten Nach abenteuerlicher Reise erreichten sie am 27 Dezember 1253 nach anderen Quellen im April 1254 die mongolische Hauptstadt Karakorum Dort durften sie sich mit Erlaubnis des damaligen Grosskhans Mongke Khan Mangu etwa ein halbes Jahr lang an dessen Hof aufhalten Dieser dritte Nachfolger des Dschingis Khan empfing sie am 4 Januar 1254 in Audienz In religioser politischer und diplomatischer Hinsicht war Wilhelms Reise eine grosse Enttauschung denn entgegen den Erwartungen Ludwigs IX hatte der Grosskhan mit seiner toleranten Einstellung anderen Religionen und Kulturen gegenuber keinerlei Interesse daran die westliche Christenheit im Kampf gegen den Islam und bei dem Versuch einer Wiedereroberung des Heiligen Landes zu unterstutzen nachdem das Konigreich Jerusalem in der Schlacht von Hattin 1187 an die Muslime gefallen war Hinsichtlich der Erwartungen des Papstes trafen Wilhelm und sein Glaubensbruder zwar auf im Einflussbereich des Mongolenreiches lebende Christen doch eine weitere Missionierung der Mongolen erschien ihnen nicht erfolgversprechend Er selbst nutzte den Aufenthalt zu interreligiosen Diskussionen mit Buddhisten Moslems und Nestorianern Ruckreise Bearbeiten nbsp Illustrierte Initiale aus einer Handschrift des 14 Jahrhunderts von Wilhelm von Rubruks Itinerarium Im Fruhjahr 1255 verliess Wilhelm von Rubruk Karakorum kehrte 1255 nach Zypern zuruck wo er den franzosischen Konig auf Grund dessen vorheriger Abreise nicht mehr antraf und kam danach am 15 August 1255 in Tripolis bei Beirut an Dort liessen ihn seine Ordensoberen nicht zu seinen Auftraggebern nach Rom oder Frankreich weiterreisen sondern betrauten ihn mit der Aufgabe eines Lektors der Theologie in Akkon In Akkon diktierte er seinen Reisebericht Itinerarium Willelmi de Rubruc in Form eines Briefes an den franzosischen Konig und liess ihn durch Gosset einen seiner Begleiter diesem uberbringen 2 Er wird in der Forschung als grundsatzlich zuverlassiger Bericht betrachtet 3 Um 1257 befand sich Wilhelm wieder in Paris weitere Lebensdaten sind nicht bekannt Mitte des 14 Jahrhunderts griff Jean de Mandeville fur seine fiktiven Reisen unter anderem auf die Berichte von Wilhelm von Rubruk zuruck 4 Kritische Ausgabe BearbeitenWillem van Ruysbroeck Paolo Chiesa Viaggio in Mongolia Itinerarium Scrittori greci e latini Fondazione Lorenzo Vall Arnoldo Mondadori editore Rom Mailand 2011 ISBN 978 88 04 60425 9 Wilhelmus Rubruquensis Itinerarium ad partes orientales In Anastasius van den Wyngaert Hrsg Sinica Franciscana Band 1 Itinera et relationes Fratrum Minorum saeculi XIII et XIV Apud Collegium S Bonaventurae Firenze 1929 S 164 332 Deutsche Ubersetzungen BearbeitenDer Bericht des Franziskaners Wilhelm von Rubruk uber seine Reise in das Innere Asiens in den Jahren 1253 1255 Erste vollstandige Ubersetzung aus dem Lateinischen Herausgegeben und bearbeitet von Hermann Herbst Griffel Verlag Leipzig 1925 Wilhelm von Rubruk Reise zu den Mongolen 1253 1255 ubersetzt und erlautert von Friedrich Risch Veroffentlichungen des Forschungsinstituts fur Vergleichende Religionsgeschichte an der Universitat Leipzig Reihe 2 Heft 13 Deichertsche verlags buchhandlung Leipzig 1934 Wilhelm von Rubruk Reisen zum Grosskhan der Mongolen von Konstantinopel nach Karakorum 1253 1255 Neu bearbeitet und herausgegeben von Hans Dieter Leicht Edition Erdmann Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 86539 833 8 Hans D Leicht Hrsg Wilhelm von Rubruk Beim Grosskhan der Mongolen 1253 1255 Alte abenteuerliche Reiseberichte Erdmann Lenningen 2003 ISBN 3 86503 003 3 Siehe auch BearbeitenJohannes de Plano Carpini Andre de LongjumeauLiteratur BearbeitenFachliteratur Bearbeiten C Raymond Beazley Richard Hakluyt Hrsg The texts and versions of John de Plano Carpini and William de Rubruquis as printed for the first time by Hakluyt in 1598 together with some shorter pieces Extra series Hakluyt Society Band 13 Printed for the Hakluyt Society London 1903 Reprint 1967 Maria Bonewa Petrowa Rubrucks Reisebeschreibung als soziologische und kulturgeschichtliche Quelle In Philologus Nr 115 1971 S 16 31 Guillaume de Rubrouck Voyage dans l empire mongol Payot Paris 1985 ISBN 2 228 13670 0 Marina Munkler Erfahrung des Fremden Die Beschreibung Ostasiens in den Augenzeugenberichten des 13 und 14 Jahrhunderts Akademie Verlag Berlin 2000 ISBN 3 05 003529 3 auszugsweise bei Google book Solange Marin Rubrouck ou Rubroek Guillaume de 1215 env apr 1295 In Encyclopedia Universalis Societe d edition Encyclopaedia Universalis Paris 2001 auszugsweise online in franzosisch Peter Bruns Doch wegen der Ehre des Kreuzes standen wir zusammen Ostliches Christentum im Itinerar des Wilhelm von Rubruk 1253 1255 In Zeitschrift fur Kirchengeschichte 2002 Band 113 Heft 2 S 147 171 Romane Bearbeiten Peter Berling hat Wilhelm von Rubruk unter dem Namen William von Roebruk und dessen Reisebericht fur seine Pentalogie uber die Kinder des Gral Die Kinder des Gral Das Blut der Konige Die Krone der Welt Der schwarze Kelch Der Kelim der Prinzessin zur Vorlage genommen Biografien Bearbeiten Friedrich Ratzel Rubruk Wilhelm von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 432 434 Helmut Feld WILHELM von Rubruk In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 1268 1270 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm von Rubruk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rubrucks ReiserouteFranzosischsprachige Links Bearbeiten Les voyageurs occidentaux chez les Mongols au XIII siecle La decouverte de l Autre Sylvie Le Bel 2000 Memento vom 16 April 2004 im Internet Archive L association Guillaume de Rubrouck Zugriff auf die franzosische Version des Reiseberichts uber WikisourceEnglischsprachige Links Bearbeiten vollstandiger Text des Reiseberichts in Latein und Englisch von der Universitat Adelaide Im Geburtsort von Wilhelm von Rubruck Cassel wird eine kleine Dauerausstellung uber den Entdecker gezeigt das Maison Guillaume de Rubrouck William of Rubruck s Account of the Mongols Einzelnachweise Bearbeiten Hans Dieter Leicht Hrsg Wilhelm von Rubruk Beim Grosskhan der Mongolen 1253 1255 Lenningen 2003 S 24 im Vorwort S 99 der Hinweis dass er ihn personlich gekannt haben muss Weil Bruder Andreas von ihnen erzahlt hatte Hans Dieter Leicht Hrsg Wilhelm von Rubruk Beim Grosskhan der Mongolen 1253 1255 Lenningen 2003 S 39 Shirin Azizeh Khanmohamadi The Look of Medieval Ethnography William of Rubruck s Mission to Mongolia In New Medieval Literatures Band 10 2008 DOI 10 1484 J NML 2 305798 S 87 114 hier S S 88 Volltext online Miguel Angel Ladero Quesada Reale und imaginare Welten John Mandeville In Feliciano Nocoa Portela F Javier Villalba Ruiz de Toledo Hrsg Legendare Reisen im Mittelalter Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2200 5 S 60 Normdaten Person GND 118955373 lobid OGND AKS LCCN n85164869 NDL 00455039 VIAF 56621539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelm von RubrukALTERNATIVNAMEN Willem van RuysbroeckKURZBESCHREIBUNG Franziskaner und ForschungsreisenderGEBURTSDATUM zwischen 1215 und 1220GEBURTSORT Cassel heute FrankreichSTERBEDATUM um 1270 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Rubruk amp oldid 236719271