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Dieser Artikel behandelt die historische Person Jesus von Nazaret Den urchristlichen Glauben an ihn behandelt der Artikel Jesus Christus Zu weiteren Bedeutungen siehe Jesus Begriffsklarung Jesus von Nazaret aramaisch ישוע ܝܫܘܥ Jesuʿ jeʃuʕ Jeschu a grazisiert Ἰhsoῦs Jesus daraus lateinisch Iesus zwischen 7 und 4 v Chr wahrscheinlich in Nazareth 30 oder 31 in Jerusalem war ein judischer Wanderprediger Etwa ab dem Jahr 28 trat er offentlich in Galilaa und Judaa auf Zwei bis drei Jahre spater wurde er auf Befehl des romischen Prafekten Pontius Pilatus von romischen Soldaten gekreuzigt Jesus als guter Hirte fruhchristliche Deckenmalerei in der Calixtus Katakombe in Rom um 250Das Neue Testament NT ist als Glaubensdokument der Urchristen zugleich die wichtigste Quelle der historischen Jesusforschung Danach hat Jesus Nachfolger berufen den Juden seiner Zeit das nahe Reich Gottes verkundet und sein Volk darum zur Umkehr aufgerufen Seine Anhanger verkundeten ihn nach seinem Tod als Jesus Christus den Messias und Sohn Gottes Daraus entstand eine neue Weltreligion das Christentum Auch ausserhalb des Christentums wurde Jesus bedeutsam Inhaltsverzeichnis 1 Die Quellen und ihre Auswertung 1 1 Nichtchristliche Quellen 1 2 Christliche Quellen 1 3 Forschung 2 Herkunft 2 1 Name 2 2 Geburts und Todesjahr 2 3 Geburtsort 2 4 Familie 2 5 Sprache Ausbildung Beruf 3 Wirken 3 1 Verhaltnis zum Taufer Johannes 3 2 Gebiet des Auftretens 3 3 Verkundigung des Gottesreichs 3 4 Tatigkeit als Heiler 3 5 Tora Auslegung 3 6 Anhanger 3 7 Frauen Ehe Ehebruch 3 8 Pharisaer 3 9 Herodianer 3 10 Sadduzaer 3 11 Zeloten 4 Ereignisse am Lebensende 4 1 Einzug in Jerusalem 4 2 Kritik am Tempelkult 4 3 Festnahme 4 4 Vor dem Hohen Rat 4 5 Vor Pilatus 4 6 Kreuzigung 4 7 Grablegung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie Quellen und ihre AuswertungJesus hat keine Schriften hinterlassen Fast alles historische Wissen uber ihn stammt von seinen Anhangern die ihre Erinnerungen an ihn nach seinem Tod weitererzahlten sammelten und aufschrieben Nichtchristliche Quellen Hauptartikel Ausserchristliche antike Quellen zu Jesus von Nazaret Wenige judische griechische und romische Autoren der Antike erwahnen Jesus jedoch fast nur seinen Christustitel und seine Hinrichtung Woher ihre Kenntnis stammte ist unsicher Der judische Historiker Flavius Josephus erwahnt Jesus in seinen Antiquitates Judaicae um 93 94 zweimal Die erste Stelle das Testimonium Flavianum 18 63 f galt fruher als komplett eingefugt heute wird es nur als von Christen uberarbeitet betrachtet Sein vermutlich authentischer Kern beschreibt Jesus als von vornehmen Juden angeklagten von Pilatus zum Kreuzestod verurteilten Weisheitslehrer fur Juden und Nichtjuden dessen Anhanger ihm treu geblieben seien Die zweite Stelle 20 200 berichtet uber die Hinrichtung des Jakobus und bezeichnet ihn als Bruder Jesu der Christus genannt wird Manche Historiker bezweifeln dass ein Jude Jesus so bezeichnet hatte andere sehen hier einen Ruckbezug auf die erste Stelle 1 Der romische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet um 117 in seinen Annales von Chrestianern denen Kaiser Nero die Schuld am Brand Roms im Jahr 64 zugeschoben habe und notiert Dieser Name Christiani stammt von Christus der unter Tiberius vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war Unklar ist ob sich diese Nachricht auf romische oder christliche Quellen stutzt Moglicherweise erfuhr Tacitus wahrend seiner Statthalterschaft im Osten des Reiches davon 2 Weitere Notizen von Sueton Mara Bar Serapion und des babylonischen Talmud Traktat Sanhedrin 43a beziehen sich nur beilaufig oder polemisch auf ihnen bekannt gewordene christliche Uberlieferung Christliche Quellen Informationen uber Jesus werden grossenteils den vier kanonischen Evangelien manche auch den Paulusbriefen einigen Apokryphen und ausserhalb davon uberlieferten Einzelworten Agrapha entnommen Diese Texte stammen von Urchristen judischer Herkunft die an die Auferstehung Jesu Christi glaubten Mk 16 6 Apg 2 32 und authentische Erinnerungen an Jesus mit biblischen legendarischen und symbolischen Elementen verbanden 3 Damit wollten sie Jesus als den verheissenen Messias fur ihre Gegenwart verkundigen nicht biografisches Wissen uber ihn festhalten und vermitteln Gleichwohl enthalten diese Glaubensdokumente auch historische Angaben Die zwischen 48 und 61 entstandenen Paulusbriefe nennen kaum biografische Daten Jesu zitieren aber einige seiner Worte und Aussagen aus der Jerusalemer Urgemeinde uber ihn die entsprechende Evangelienangaben bestatigen Auch der Brief des Jakobus spielt ofter auf Eigenaussagen Jesu an und gilt manchen Neutestamentlern als mogliche Quelle dafur falls er von Jesu Bruder stammt 4 Wegen Anspielungen auf die Zerstorung des Jerusalemer Tempels Mk 13 2 Mt 22 7 Lk 19 43 f werden die drei synoptischen Evangelien in der Regel spater als das Jahr 70 datiert Wahrscheinlich kannte keiner der Autoren Jesus personlich Sie ubernahmen jedoch Teile der alteren Jesusuberlieferung die auf die ersten Nachfolger aus Galilaa zuruckgehen 5 Den Autoren des Matthaus und Lukasevangeliums lag nach der weithin akzeptierten Zweiquellentheorie das Markusevangelium oder eine Vorform davon vor Sie ubernahmen dessen meiste Texte und Komposition und veranderten diese gemass ihren eigenen theologischen Absichten Ihre sonstigen gemeinsamen Stoffe werden einer hypothetischen Logienquelle Q mit gesammelten Reden und Spruchen Jesu zugewiesen deren Verschriftung auf 40 bis 70 datiert wird 6 Ahnliche Spruchsammlungen wurden auch im vermutlich in Syrien entstandenen Thomasevangelium fixiert Ihre fruhesten zuvor jahrelang mundlich uberlieferten Bestandteile Lk 1 2 stammen von Jesu ersten Anhangern und konnen originale Jesusworte bewahrt haben Auch ihr jeweiliges Sondergut und das um 100 entstandene Johannesevangelium konnen unabhangig uberlieferte historische Angaben zu Jesus enthalten Die Evangelisten uberarbeiteten ihre Quellen auf je eigene Weise fur ihre Missions und Lehrabsichten erzahlen die Ereignisse vom Einzug Jesu in Jerusalem bis zu seiner Grablegung jedoch in fast derselben Reihenfolge Diese gemeinsamen Texte werden auf einen Passionsbericht aus der Urgemeinde zuruckgefuhrt der fruhe Credoformeln narrativ entfaltete Gemeinsame Grundzuge dieser Vorlage werden auf einen historischen Kern zuruckgefuhrt Der Autor des Markusevangeliums verknupfte diesen Passionsbericht mit Jesusuberlieferung aus Galilaa und erweiterte ihn seinen Aufriss ubernahmen die ubrigen Evangelisten 7 Dabei veranderten sie manche der hier besonders haufigen Orts Zeit Personen und Situationsangaben so dass deren Historizitat stark umstritten ist Galten fruher nur die von ausserchristlichen Notizen bestatigte Kreuzigung Jesu durch Romer seine Festnahme und ein Hinrichtungsbefehl des Statthalters als unstrittig historisch 8 so nehmen heute viele Forscher an dass die Jerusalemer Urchristen einige der zu Jesu Tod fuhrenden Ereignisse zutreffend uberlieferten besonders in Textpassagen deren Details auch das Johannesevangelium enthalt und die gemass judischen und romischen Quellen rechts und sozialhistorisch plausibel wirken 9 Forschung Hauptartikel Historische Jesusforschung Seit etwa 1750 werden die urchristlichen Schriften wissenschaftlich untersucht Die Forschung unterscheidet darin historische Angaben von legendarischen mythischen und theologischen Motiven Viele Neutestamentler glaubten fruher sie konnten den Evangelien eine biografische Entwicklung Jesu entnehmen oft erganzten sie fehlende Daten spekulativ Manche bestritten wegen der mythischen Elemente der Quellen Jesu Existenz siehe Jesus Mythos Methodik und viele Einzelthesen der damaligen Leben Jesu Literatur gelten seit Albert Schweitzers Geschichte der Leben Jesu Forschung 1906 1913 als uberholt Seitdem verfeinerten sich die historisch kritischen Textanalysen Ab 1950 wurden zunehmend ausserbiblische Quellen herangezogen um die historische Glaubwurdigkeit der NT Uberlieferung zu uberprufen Ab etwa 1970 bezog man gewachsene Kenntnisse der Archaologie Sozialgeschichte Orientalistik und Judaistik zur Zeit Jesu starker ein Evangelische katholische judische und religionslose Historiker forschen heute teilweise gemeinsam so dass ihre Ergebnisse weniger von weltanschaulichen Interessen bestimmt sind 10 Die weitaus meisten NT Historiker entnehmen den Quellen dass Jesus tatsachlich gelebt hat Sie ordnen ihn ganz in das damalige Judentum ein 11 und nehmen an dass sich seine Lebens und Todesumstande Verkundigung sein Verhaltnis zu anderen judischen Gruppen und Selbstverstandnis in Grundzugen ermitteln lassen Umfang und Zuverlassigkeit historischer Angaben im NT sind jedoch bis heute stark umstritten Welche Jesusworte und taten als historisch gelten hangt von Vorentscheidungen uber die sogenannten Echtheitskriterien ab 12 Weithin anerkannt sind die Kriterien der Kontext und Wirkungsplausibilitat Historisch ist in den Quellen das was sich als Auswirkung Jesu begreifen lasst und gleichzeitig nur in einem judischen Kontext entstanden sein kann 13 HerkunftName Jesus ist die latinisierte Form des altgriechisch flektierten Ἰhsoῦs mit dem Genitiv Ἰhsoῦ Jesu Es ubersetzt die aramaische Kurzform Jeschua oder Jeschu des hebraischen mannlichen Vornamens Jehoschua Dieser setzt sich aus der Kurzform Jeho des Gottesnamens JHWH und einer Form des hebraischen Verbs jascha helfen retten zusammen 14 Demgemass deuten Mt 1 21 und Apg 4 12 den Namen als Aussage Gott ist die Rettung oder der Herr hilft Auch die grazisierte Form blieb im damaligen Judentum gelaufig und wurde nicht wie sonst ublich mit einem griechischen oder lateinischen Doppelnamen erganzt oder von ahnlich klingenden Neunamen ersetzt 15 Einige Stellen setzen dem Vornamen Josefs Sohn Lk 3 23 4 22 Joh 1 45 oder Sohn der Maria Mk 6 3 Mt 13 55 meist jedoch Nazarenos oder Nazoraios hinzu Mt 26 71 EU Joh 19 19 EU um seinen Herkunftsort anzugeben Mk 1 9 Mt 2 23 EU erklart dies so Josef liess sich in einer Stadt namens Nazaret nieder Denn es sollte sich erfullen was durch die Propheten gesagt worden ist Er wird Nazoraer genannt werden Diese Weissagung kommt im Tanach nicht vor kann aber auf den Ausdruck neṣer נ צ ר Spross in Jes 11 1 EU fur den Messias als Nachkomme Davids anspielen Eventuell deuteten die Evangelisten damit eine herabsetzende Fremdbezeichnung Jesu Joh 1 46 EU Was kann aus Nazaret Gutes kommen um Die Bezeichnung Nazarenos fur Jesus wurde auch auf Christen im syrischen Raum ubertragen nasraja und ging in den Talmud als noṣri ein 16 Geburts und Todesjahr Das NT gibt kein Geburtsdatum Jesu an Jahr und Tag waren den Urchristen unbekannt Die christliche Jahreszahlung berechnete Jesu mutmassliches Geburtsjahr falsch Die NT Angaben dazu sind widerspruchlich Nach Mt 2 1 ff und Lk 1 5 wurde er zu Lebzeiten des Herodes geboren der laut Josephus 4 v Chr starb Lk 2 1f datiert Jesu Geburtsjahr auf eine von Kaiser Augustus angeordnete erste romische Volkszahlung durch Eintragung von Grundbesitz in Steuerlisten unter Publius Sulpicius Quirinius Dieser wurde jedoch erst 6 7 n Chr Statthalter Roms fur Syrien und Judaa Eine fruhere derartige Steuererhebung ist dort unbelegt und gilt wegen der Steuerhoheit des Herodes als unwahrscheinlich 17 Lk 2 2 wird daher meist als chronologischer Irrtum und Versuch gedeutet eine Reise der Eltern Jesu nach Bethlehem glaubhaft zu machen 18 Somit wurde Jesus wahrscheinlich zwischen 7 und 4 v Chr geboren 19 Versuche Jesu Geburtstag durch astronomische Berechnungen einer mit dem Stern von Betlehem Mt 2 1 9 identifizierten Himmelserscheinung zu bestimmen gelten als unwissenschaftlich 20 Die Evangelien berichten zusammenhangend nur aus einem bis drei der letzten Lebensjahre Jesu Nach Lk 3 1 trat Johannes der Taufer im 15 Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius auf Nach dieser einzigen exakten Jahresangabe im NT trat Jesus fruhestens ab 28 auf wohl seit der Taufer inhaftiert war Mk 1 14 Damals soll er etwa 30 Jahre alt gewesen sein Lk 3 23 21 Nach allen Evangelien wurde Jesus auf Befehl des romischen Prafekten Pontius Pilatus hingerichtet Sein Todesjahr fiel also in dessen Amtszeit in Judaa von 26 bis 36 Als Todestag uberliefern sie den Vortag eines Sabbat Freitag wahrend eines Pessach Die Synoptiker nennen den Hauptfesttag nach dem Sederabend also den 15 Nisan im judischen Kalender das Johannesevangelium dagegen nennt den Rusttag zum Fest also den 14 Nisan Nach kalendarisch astronomischen Berechnungen fiel der 15 Nisan in den Jahren 31 und 34 der 14 Nisan dagegen 30 und 33 auf einen Freitag Viele Forscher halten die johanneische Datierung heute fur historisch glaubwurdiger 22 Manche vermuten einen zusatzlichen Pessach Sabbat am Tag vor dem Wochensabbat so dass Jesus ubereinstimmend an einem Donnerstag gekreuzigt worden sein konne 23 Die meisten Forscher halten 30 fur Jesu wahrscheinliches Todesjahr weil Paulus von Tarsus zwischen 32 und 35 Christ wurde nachdem er die Urchristen eine Weile verfolgt hatte 24 Jesus wurde demnach zwischen 30 und 40 Jahre alt Siehe auch Chronologie des Lebens Jesu Geburtsort Die Geburtsgrotte in Bethlehem wird als der Geburtsort Jesu verehrt Die Geburtsgeschichten des NT Mt 1 2 Lk 1 2 gelten weitgehend als Legenden da sie bei Mk und Joh fehlen sich stark unterscheiden und viele mythische und legendarische Zuge enthalten 25 Dazu zahlt man die Listen der Vorfahren Jesu Mt 1 Lk 3 die Geburtsankundigung durch einen Engel Lk 1 26 f die Geistzeugung und Jungfrauengeburt Jesu Mt 1 18 Lk 1 35 den Besuch von orientalischen Astrologen Mt 2 1 den Stern der sie zu Jesu Geburtsort gefuhrt haben soll Mt 2 9 den Kindermord in Bethlehem Mt 2 13 vgl Ex 1 22 und die Flucht der Eltern mit Jesus nach Agypten Mt 2 16 ff Nach Mt 2 5f und Lk 2 4 wurde Jesus in Betlehem in Judaa geboren dem Herkunftsort Davids von dem im Tanach der kunftige Messias abstammen sollte Damit betonen sie Jesus sei Davids Nachkomme gewesen und seine Geburt in Betlehem habe die messianische Verheissung Mi 5 1 erfullt Bei Mk und Joh fehlen Geburtsgeschichten und Betlehem als Geburtsort Alle Evangelien nennen Nazareth in Galilaa als Jesu Heimat oder Vaterstadt Wohnsitz seiner Eltern und Geschwister Mk 1 9 6 1 4 Mt 13 54 21 11 Lk 1 26 2 39 4 23 Joh 1 45 und ofter und bezeichnen ihn darum als Nazarener Mk 1 24 10 47 oder Nazoraer Mt 2 23 Joh 19 19 Nazareth war nach archaologischen Funden damals ein unbedeutendes Dorf von hochstens 400 Einwohnern 26 Es kommt im Tanach nicht vor Diese Bedeutungslosigkeit spiegeln uberlieferte Einwande gegen Jesu Messianitat Joh 1 45 Joh 7 41 Mt und Lk haben den ihnen uberlieferten Wohnort der Familie Jesu verschieden mit den Geburtsgeschichten ausgeglichen Jesu Eltern hatten in Betlehem ein Haus bewohnt und seien erst spater nach Nazareth gezogen Mt 2 22 f sie seien kurz vor Jesu Geburt von Nazareth nach Betlehem gezogen und hatten sich dort vorubergehend aufgehalten Lk 2 4 ff 27 Deshalb nehmen Historiker heute meist an dass Jesus in Nazareth geboren seine Geburt aber spater nach Betlehem verlegt wurde um ihn gegenuber Juden als Messias zu verkunden 28 Familie Jesus war nach Mk 6 3 der erstgeborene Sohn Marias Josef wird im Markusevangelium nicht genannt Die Vorfahrenlisten Mt 1 16 Lk 3 23 betonen jedoch Jesu vaterliche Stammlinie als Sohn Josefs So nennen ihn auch Maria in Lk 2 48 und die Galilaer in Joh 6 42 Nach Lk 2 21 wurde Jesus gemass der Tora am achten Lebenstag beschnitten und dabei nach judischem Brauch nach seinem Vater benannt also Jeschua ben Josef Lk 4 22 Doch nach Jesu Taufe erwahnen die Synoptiker Josef nicht mehr Bruce Chilton erklart diesen Befund mit Bezug auf Mt 1 18 damit dass Jesus noch vor Josefs gultiger Heirat mit Maria gezeugt worden und Josef fruh gestorben sei Jesus sei darum in seiner Heimat als uneheliches nicht erbberechtigtes Kind hebraisch mamzer abgelehnt worden Joh 8 41 Durch Josefs fruhen Tod habe niemand dessen Vaterschaft rechtsgultig bezeugen konnen 29 Dem entsprach die Panthera Legende gegen die Lehre der Jungfrauengeburt Jesu Der Philosoph Kelsos stellte Jesus laut Origenes Contra Celsum im 2 der Talmud im 4 Jahrhundert als aussereheliches Kind Marias dar gezeugt von einem romischen Soldaten namens Panthera 30 Mit Bezug darauf erklarte Gerd Ludemann Jesu Benennung nach seiner Mutter in Mk 6 3 und seine Aussenseiterrolle in Nazareth 31 Viele Neutestamentler nehmen dagegen eine tatsachliche Vaterschaft Josefs und dessen Herkunft aus einer damals unterdruckten Nebenlinie der Daviddynastie an 32 Nach Mk 6 3 hatte Jesus vier Bruder namens Jakobus Joses grazisierte Form von Josef Mt 13 55 Judas und Simon sowie einige nicht benannte Schwestern Die Brudernamen nach einigen der zwolf Jakobssohne und die Auslosung Jesu als des ersten Sohnes im Tempel Lk 2 23 deuten auf eine toratreue judische Familie Bruder und Schwestern kann im biblischen Wortgebrauch auch Vettern und Cousinen umfassen siehe Geschwister Jesu 33 Nach allen Evangelien bewirkte Jesu offentliches Auftreten Konflikte mit seiner Familie Das vierte der biblischen Zehn Gebote Ehre Vater und Mutter Ex 20 12 Dtn 5 16 verlangte nach damaliger Auslegung die Fursorge der ersten Sohne fur Eltern und Sippe 34 Doch zu Jesu Nachfolge gehorte nach Mt 10 37 Lk 14 26 das Verlassen der Angehorigen das auch von der vermuteten Qumran Gemeinde bekannt ist Wie sie vertrat Jesus offenbar ein afamiliares Ethos der Nachfolge da seine ersten Junger ihren Vater nach Mk 1 20 bei der Arbeit zuruckliessen wenn auch mit Tagelohnern 35 Nach Mk 3 21 versuchten Jesu Verwandte ihn zuruckzuhalten und erklarten ihn fur verruckt Darauf soll er seinen Anhangern erklart haben Mk 3 35 EU Wer den Willen Gottes erfullt der ist fur mich Bruder und Schwester und Mutter Auch rabbinische Lehrer ordneten den Gehorsam gegenuber der Tora jenem gegenuber den Eltern vor verlangten aber keine vollige Trennung von der Familie 36 Nach Mk 7 10 f hob auch Jesus das vierte Gebot nicht auf Durch keine Gelobnisformel durfe man sich der Unterhaltspflicht gegenuber den Eltern entziehen 37 Nach Mk 6 1 6 wurde Jesu Lehre in Nazareth abgelehnt so dass er nicht mehr dorthin zuruckgekehrt sei Aber nach Mk 1 31 versorgten Frauen aus Jesu Heimat ihn und seine Junger Sie blieben nach Mk 15 41 bis zum Tod bei ihm so nach Joh 19 26 f auch seine Mutter Er soll noch am Kreuz fur ihr Wohlergehen gesorgt haben indem er sie einem anderen Junger anvertraute Obwohl seine Bruder nach Joh 7 5 nicht an ihn glaubten gehorten seine Mutter und einige Bruder nach seinem Tod zur Urgemeinde Apg 1 14 1 Kor 9 5 Gal 1 19 Jakobus wurde spater wegen seiner Auferstehungsvision 1 Kor 15 7 deren Leiter Gal 2 9 Nach einem von Eusebius von Caesarea uberlieferten Zitat des Hegesippus liess Kaiser Domitian bei seiner Christenverfolgung um 90 die noch lebenden Grossneffen Jesu verhaften und verhorte sie Dabei hatten sie die Frage nach ihrer davidischen Abstammung bejaht vom Kaiser deshalb vermutete politische Ambitionen aber verneint und ihre bauerliche Armut betont Sie seien freigelassen worden und danach zu Kirchenfuhrern aufgestiegen Dass Jesu Angehorige sich als Nachfahren von Konig David sahen gilt daher als wahrscheinlich 38 Sprache Ausbildung Beruf Giotto di Bondone Christus bei den Toralehrern um 1305 Als galilaischer Jude sprach Jesus im Alltag das westliche Aramaisch Das bestatigen einige aramaische Jesuszitate im NT Ob man griechische Ausdrucke und Redewendungen ins Aramaische zuruck ubersetzen kann ist seit Joachim Jeremias ein wichtiges Kriterium mogliche authentische Jesusworte von urchristlicher Deutung zu unterscheiden 39 Das biblische Hebraisch wurde in Palastina zur Zeit Jesu kaum noch gesprochen Er kann es dennoch beherrscht haben da er den Tanach laut NT gut kannte und in den Synagogen Galilaas vorlas und auslegte Er kann Bibeltexte auch aus aramaischen Ubersetzungen Targumim kennengelernt haben 40 Ob er die griechische Koine sprechen konnte die damals Verkehrssprache im Osten des Romischen Reichs war ist wegen fehlender direkter NT Belege ungewiss 41 Aus Jesu Jugendzeit uberliefert das NT nur einen Aufenthalt des 12 Jahrigen im Tempel bei dem er die Jerusalemer Toralehrer mit seiner Bibelauslegung beeindruckt haben soll Lk 2 46 f Das gilt als legendarisches Motiv um Jesu Bibelkenntnis zu erklaren 42 Lesen und Schreiben konnten Kinder armerer judischer Familien die keine Schriftrollen besassen allenfalls in Toraschulen und Synagogen lernen Nach Lk 4 16 las Jesus in der Synagoge von Nazareth aus der Tora vor bevor er sie auslegte Nach Mk 6 2 f hatten Jesu Horer ihm das Predigen nicht zugetraut und bemerkt dass es sich von der traditionellen Schriftauslegung unterschied nach Joh 7 15 fragten sie sich Wie kann dieser die Schrift verstehen obwohl er es nicht gelernt hat Doch Jesu haufige Frage an seine Horer Habt ihr nicht gelesen Mk 2 25 12 10 26 Mt 12 5 19 4 u a setzt seine Lesefahigkeit voraus Ob er auch schreiben konnte ist ungewiss Nur Joh 8 6 8 erwahnt eine Geste des Schreibens oder Zeichnens auf den Boden Jesu Predigt und Argumentationsstil ist rabbinisch Halacha und Midraschim Seine ersten Junger nannten ihn Rabbi Mk 9 5 11 21 14 45 Joh 1 38 49 Joh 3 2 4 31 u a oder Rabbuni mein Meister Mk 10 51 Joh 20 16 Diese aramaische Anrede entsprach dem griechischen didaskalos fur Lehrer Sie druckte Ehrerbietung aus und gab Jesus denselben Rang wie den Pharisaern die sich als Ausleger mosaischer Gebote ebenso bezeichneten Mt 13 52 23 2 7 f Aus starken Ahnlichkeiten der Toraauslegung Jesu mit damaligen Rabbinerrichtungen folgert Pinchas Lapide er musse eine Toraschule besucht haben 43 Nach Mk 6 3 war Jesus nach Mt 13 55 sein Vater Bauhandwerker griechisch tektwn oft irrefuhrend als Zimmermann ubersetzt 44 Vermutlich erlernte Jesus wie viele judische Sohne den Beruf des Vaters zumal ein Handwerksberuf fur den Lebensunterhalt eines Rabbis damals ublich war Das NT enthalt dazu keine Angaben 45 Bauhandwerkliche Kenntnisse Jesu zeigen etwa die Gleichnisse Lk 6 47 49 und Mk 12 10 Nach vielen Metaphern seiner Aussagen etwa Lk 5 1 7 Joh 21 4 6 kann er auch Schafer Bauer oder Fischer gewesen sein 46 Nazareth lag sieben Kilometer von der Stadt Sepphoris entfernt die Herodes Antipas zur Residenz ausbauen liess und in der die Grossgrundbesitzer wohnten Sie kann manchen Dorfbewohnern als Arbeitsplatz gedient haben Das NT erwahnt die Stadt nicht und betont dass Jesus andere hellenistische Stadte nicht besuchte 47 WirkenVerhaltnis zum Taufer Johannes Die Taufe Jesu durch Johannes den Taufer gilt als historisches Ereignis mit dem sein offentliches Wirken begann Johannes war nach Mt 3 7 12 Lk 3 7 ff ein Prophet des nahen Endgerichts der aus einer Priesterfamilie stammte Lk 1 5 und als Asket eventuell als Nasiraer 48 in der unbewohnten Wuste lebte Lk 1 80 Seine personliche und einmalige Taufe bot laut Mk 1 4 f Vergebung an und setzte ein Sundenbekenntnis voraus Josephus verstand sie als gewohnliches judisches Reinigungsritual 49 Mk 1 11 EU stellt Jesu Taufe als Gottes einzigartige Erwahlung du bist mein geliebter Sohn vgl Ps 2 7 Hos 11 1 und ofter und sein ganzes folgendes Wirken als Sendung durch Gott vgl Rom 1 3 f EU dar 50 Wie Jesus selbst sich verstand ist fraglich da er sich im NT nie direkt Sohn Gottes nennt Die johannaischen Ich bin Worte werden auf den Evangelisten nicht den historischen Jesus zuruckgefuhrt Laut Joh 3 22 4 1 taufte er eine Zeit lang parallel zu Johannes dem Taufer Nach Joh 1 35 42 kamen die Bruder Simon Petrus und Andreas aus dem Johanneskreis zu Jesus Demnach gab es zwischen beiden Gruppen Austausch und eventuell Konkurrenz 51 Auch dass Jesus mit der Taufe Schuler des Johannes wurde gilt als plausibel 51 52 Vermutlich reduzierte Markus Jesu Kontakt mit Johannes auf das isolierte Taufereignis und liess ihn erst seit der Inhaftierung des Johannes offentlich auftreten 51 Mk 1 15 gilt als Beleg fur die Ahnlichkeiten beider Botschaften Jesus ubernahm den endgultigen Umkehrruf des Taufers 53 und wohl auch das apokalyptische Motiv des Gerichtsfeuers auf Erden Lk 12 49 Mt 3 10 54 Er lehnte jedoch nach Mk 2 16 19 Fasten und Askese fur seine Junger ab und pflegte die Tischgemeinschaft gerade mit solchen Juden die nach der geltenden Tora Auslegung als Unreine vom Heil ausgeschlossen wurden Er zog sich nicht in die Wuste zuruck sondern wandte sich gerade ausgestossenen Juden und Fremden zu und sagte ihnen das bedingungslose Heil Gottes zu Daraufhin soll der inhaftierte Taufer Jesus durch Boten gefragt haben Bist du der Kommende der Messias Mt 11 2 ff Demgemass betonten die Urchristen die Vorlaufer und Zeugenrolle des Johannes gegenuber Jesus Mk 1 7 Lk 3 16 Mt 3 11 Joh 1 7 f 3 28 ff u a Jesus identifizierte Johannes laut Mk 9 13 mit dem Propheten Elija an dessen Wiederkunft vor dem Endgericht Juden damals glaubten sowie nach Lk 7 24 28 mit dem in Mal 3 1 angekundigten Propheten der Endzeit Daher befurwortete er die Johannestaufe auch nach Beginn seines Auftretens als Rettung aus dem Endgericht 52 Dass Herodes Antipas den Taufer hinrichten liess Mk 6 17 ff war Jesus wahrscheinlich bekannt Ein ermordeter Prophet galt in biblischer Tradition als von Gott legitimiert 55 Demgemass kundigte Jesus mit seinem Tauferzeugnis sein eigenes Leiden an erwartete laut Lk 13 32 35 Lk 20 9 19 fur sich ein analoges gewaltsames Ende und stellte sich in die Reihe der verfolgten Propheten Israels 56 Nach Mk 11 27 33 legitimierte Jesus spater seinen Vollmachtsanspruch zur Sundenvergebung wie zur Tempelreinigung gegenuber Jerusalemer Gegnern mit seiner Taufe durch Johannes 57 Gebiet des Auftretens Orte an denen Jesus laut den Evangelien gewirkt hat Ausgrabungsstatte des vermuteten Petrushauses in Kapernaum 1980er Jahre Jesus sah sich nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt Mt 10 5 15 24 seine wenigen uberlieferten Begegnungen mit Nichtjuden erscheinen als Ausnahmen Seine Reisewege lassen sich nicht genau rekonstruieren da viele Ortsangaben und ihre Abfolge in den Evangelien von den Evangelisten stammen und die Ausbreitung des Christentums bei ihrer Abfassung spiegeln konnen 58 Plausibel wirken jedoch Nachbarorte Nazareths wie Kana und Nain sowie bei Tagesmarschen und Bootsfahrten uber den See Genezareth erreichbare Orte wie Bethsaida Chorazin und Magdala Weiter entfernt lagen Gerasa im Sudosten Mk 5 1 Tyros und Sidon im Nordwesten Mk 7 24 Ob Jesus auch Samarien durchstreifte Joh 4 5 gegen Mt 10 5 ist ungewiss Von Romern und Herodianern erbaute Stadte wie Tiberias und Sepphoris erwahnt das NT nicht Laut Mk 8 27 betrat Jesus nur die umgebenden Dorfer von Casarea Philippi Daraus wird gefolgert dass er eher auf dem Land wirkte und hellenisierte Stadte mied 59 In Kafarnaum soll Jesus zuerst aufgetreten Mk 1 21 ff Lk 4 23 in das dortige Haus des Petrus eingezogen Mt 4 12 f und von seinen Reisen ofter dorthin zuruckgekehrt sein Mk 1 29 2 1 9 33 Lk 7 1 Mt 9 1 nennt den Ort daher seine Stadt Dieses Fischerdorf lag damals an der Grenze des von Herodes Antipas regierten Gebiets Vielleicht wahlte Jesus hier sein Quartier um notfalls vor dessen Verfolgung in das Nachbargebiet des Herodes Philippos fliehen zu konnen Lk 13 31 ff 60 Verkundigung des Gottesreichs Hauptartikel Reich Gottes Die nahe Konigsherrschaft Gottes war Jesu zentrale Botschaft nach den synoptischen Evangelien Mk 1 14 f Dies nimmt die NT Forschung fast immer als historisch an 61 Die Evangelien veranschaulichen den Begriff durch konkrete Handlungen Gleichnisse und Lehrgesprache Jesu Sie setzen dabei seine Bekanntheit unter Juden voraus An Nichtjuden gerichtete NT Texte verwenden den Begriff dagegen selten 62 Damit bezog sich Jesus auf die Tradition der Prophetie im Tanach und Apokalyptik wie einige eventuell echte Zitate aus Deuterojesaja und Daniel zeigen 63 Manche Aussagen Jesu kundigen Gottes Herrschaft als unmittelbar bevorstehend an andere sagen sie als schon angebrochen zu oder setzen ihre Gegenwart voraus Umstritten war fruher ob eher die futurische so etwa Albert Schweitzer oder die prasentische so etwa Charles Harold Dodd Eschatologie auf Jesus zuruckgeht Seit etwa 1945 beurteilen die meisten Exegeten beide Aspekte gemass ihrem paradoxen Nebeneinander im Vaterunser Mt 6 9 13 als authentisch 64 Sie betonen dass Jesus diese Herrschaft als dynamisches Geschehen und gegenwartig laufenden Prozess auffasste nicht nur als jenseitige Welt So habe er im Anschluss an judische Apokalyptik nicht die Vernichtung der Erde sondern ihre umfassende Erneuerung einschliesslich der Natur erwartet und durch sein Handeln in seine Zeit hineingezogen 65 Daran knupfen Worte vom Sturz Satans Lk 10 18 ff an oder das Streitgesprach daruber ob Jesus seine Heilkraft von Beelzebub oder Gott empfangen habe Mt 12 22 ff par Der Sturmerspruch Mt 11 12 legt nahe dass der Ankunft der Gottesherrschaft gewaltsame Konflikte vorausgehen die seit dem Auftreten des Taufers Johannes bis in Jesu Gegenwart andauern 66 Wie Johannes predigte Jesus ein unerwartet hereinbrechendes Gericht das eine letzte Chance zur Umkehr bietet Lk 12 39 48 Anders als dieser stellte er die Einladung zum Gottesreich wie zu einem fur alle offenen Festmahl heraus 67 Eventuell verknupfte er die Rettung aus dem Endgericht mit der aktuellen Entscheidung seiner Horer zu seiner Botschaft Mk 8 38 Lk 12 8 68 Die der Logienquelle zugewiesenen Seligpreisungen Lk 6 20 23 Mt 5 3 10 sagen Gottes Herrschaft den aktuell Armen Trauernden Machtlosen Verfolgten als gerechte Wende zur Aufhebung ihrer Not zu Diese Menschen waren die ersten und wichtigsten Adressaten Jesu Seine oft fur authentisch gehaltene Antwort auf die Tauferfrage Mt 11 4 ff weist darauf hin dass ihnen in Jesu Heilungen schon das Reich Gottes begegne Seine Antrittspredigt Lk 4 18 21 aktualisiert die biblische Verheissung eines Erlassjahres zur Entschuldung und Landumverteilung Lev 25 fur die gegenwartig Armen Sozialhistorische Untersuchungen erklaren solche NT Texte aus damaligen Lebensumstanden Juden litten unter Ausbeutung steuerlichen Abgaben fur Rom und den Tempel taglicher romischer Militargewalt Schuldversklavung Hunger Epidemien und sozialer Entwurzelung 69 Manchmal wird die Armentheologie in der altesten Jesusuberlieferung aus dem Einfluss kynischer Wanderphilosophen erklart 70 meist aber aus biblischen besonders prophetischen Traditionen 71 Wolfgang Stegemann zufolge strebten Jesus und seine Anhanger mit ihrer Reich Gottes Predigt keine Aushandlungsprozesse uber ein bestimmtes Gesellschaftsmodell an sondern erwarteten die Durchsetzung einer anderen Ordnung allein von Gott Ihre Botschaft konnte nur angenommen oder abgelehnt werden Lk 10 1 12 Sie habe die Gottesherrschaft nach dem Modell eines wohltatigen von Reichen meist vergeblich erwarteten Patronats gegen aktuell erfahrene Herrschaftsformen gestellt 72 John Dominic Crossan zufolge verbreitete die Jesusbewegung durch kostenloses Heilen und gemeinsames Essen ohne sesshaft zu werden einen radikalen Egalitarismus So habe sie die Gottesherrschaft unmittelbar erlebbar werden lassen und die hierarchischen Wertmassstabe und Gesellschaftsstrukturen angegriffen um sie zu entkraften 73 Ahnlich meint Martin Karrer Jesus habe eine subversive Bewegung der Abweichler von religiosen und gesellschaftlichen Normen bewirkt 71 Tatigkeit als Heiler Hauptartikel Wunder Jesu Antike Quellen erzahlen oft von wunderbaren Heilungen doch nirgends so oft von einer Einzelperson wie im NT 74 Die Evangelien uberliefern von Jesus Heilungswunder als Exorzismen oder Therapien sowie Geschenk Rettungs Normenwunder und Totenerweckungen 75 Die Exorzismen beziehen sich auf damals unheilbare Krankheiten oder Defekte wie Aussatz alle Arten von Hautkrankheiten verschiedene Erblindungen 76 und heute als Epilepsie 77 und Schizophrenie bezeichnete Krankheitsbilder Davon Betroffene galten als von unreinen Geistern Damonen besessen Mk 1 23 78 Man vermied Umgang und Beruhrung mit ihnen vertrieb sie aus bewohnten Gegenden und lieferte sie so oft dem Tod aus 79 Exorzismen und Therapietexte betonen Jesu Zuwendung zu solchen Ausgegrenzten auch Nichtjuden die die Ursache ihrer Ausgrenzung beseitigte und so ihre Isolation aufhob Ihre Rahmenverse laden oft zu Glauben und Umkehr ein Seine Heilerfolge hatten ihm Misstrauen Neid und Abwehr eingebracht die Totungsplane seiner Gegner ausgelost Mk 3 6 Joh 11 53 und Forderungen nach demonstrativen Zeichen und Wundern bewirkt Diese habe Jesus abgelehnt Mk 8 11 ff 9 19 ff Besondere Zuge der NT Wundertexte sind dass der Wundertater die Heilung dem Glauben der Geheilten zuspricht Dein Glaube hat dich gerettet Mk 5 34 10 52 Lk 17 19 und andere und sie als Zeichen fur den Beginn des Reiches Gottes und das Ende der Herrschaft des Bosen deutet Mk 3 22 ff ein meist fur echt gehaltenes Jesuswort Daher nehmen Neutestamentler an dass Jesus die altesten Exorzismus und Therapietexte anregte Weil Augenzeugen sein Handeln als Wunder erlebten hatten sie es weitererzahlt und ihm dann weitere Wunder zugeschrieben 74 Tora Auslegung Die Bergpredigt Mt 5 7 wird als Lehre Jesu eingefuhrt Mt 5 2 Sie wurde von Urchristen aus Einzelpredigten Jesu zusammengestellt und vom Evangelisten redigiert oder komponiert 80 Ihr Beginn Mt 5 14 ff erinnert Jesu Nachfolger an Israels Auftrag als Volk Gottes Licht der Volker zu sein Jes 42 6 indem es die Tora vorbildlich erfullt Mt 5 17 20 betont demgemass Jesus habe alle uberlieferten Gebote erfullt nicht aufgehoben Ob Jesus selbst das so sah ist umstritten Anders als Paulus nahm er nur zu Einzelgeboten nicht zur Tora insgesamt Stellung da er sie wie alle damaligen Juden als gultigen Willen Gottes voraussetzte 81 Einige Gebote verscharfte er andere entscharfte er wieder andere relativierte er so dass sie im Urchristentum aufgehoben wurden Dies gilt heute als innerjudische Toradeutung nicht als Bruch mit dem Judentum Wie der Rabbiner Hillel ca 30 v Chr bis 9 n Chr gab Jesus der Nachstenliebe den gleichen Rang wie der Gottesfurcht und ordnete sie damit den ubrigen Torageboten uber Mk 12 28 34 Er sah sich zu denen gesandt die wegen Ubertretungen verachtet wurden Mk 2 17 EU Nicht die Starken brauchen einen Arzt sondern die Kranken Ich bin gekommen die Sunder zu rufen und nicht die Gerechten Damit waren unter anderem judische Zollner gemeint die fur die Romer Steuern eintrieben oft dabei ihre Landsleute ubervorteilten und daher gehasst und gemieden wurden Nach Lk 19 8 lud Jesus sie zum Teilen mit den Armen ein nach Mt 6 19 24 deutete er das Anhaufen von Besitz als Bruch des ersten Gebots Erst mit der Besitzaufgabe fur die Armen erfulle der gesetzestreue Reiche alle Zehn Gebote so dass er zur Nachfolge frei werde Mk 10 17 27 Die Antithesen legen wichtige Toragebote aus Danach betonte Jesus uber deren Wortlaut hinaus die innere Einstellung als Ursache des Vergehens Das Totungsverbot Ex 20 13 breche schon der der seinem Nachsten bloss zurne ihn beschimpfe oder verfluche Damit ziehe er Gottes Zorngericht auf sich Darum solle er sich erst mit seinem Gegner versohnen bevor er im Tempel Opfer darbringe Mt 5 21 26 Ehebruch Ex 20 14 begehe innerlich schon wer als verheirateter Mann eine andere Frau begehre Mt 5 27 30 Missbrauch des Gottesnamens Ex 20 7 und Luge Ex 20 16 sei jeder Eid nicht erst ein Meineid Mt 5 33 ff Weil Gott Erhaltung seiner Schopfung versprochen habe Gen 8 22 sollen Juden und Jesusnachfolger auf Vergeltung Gen 9 6 durch Gegengewalt verzichten Mt 5 39 und stattdessen mit kreativer Feindesliebe antworten gerade auch ihre Verfolger als Nachste segnen sie mit Fursorge und freiwilligem Entgegenkommen uberraschen und so entfeinden Mt 5 40 48 82 Damit erinnerte Jesus an Israels Aufgabe alle Volker zu segnen um auch sie von Gewaltherrschaft zu befreien Gen 12 3 die Herrschaft des Bosen zu beenden und Gottes Reich herbeizurufen 83 Verachtung und Verurteilung anderer hatten die gleichen Folgen wie deren Gewaltausubung Mt 7 1 3 EU 84 Richtet nicht damit ihr nicht gerichtet werdet Denn wie ihr richtet so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Mass mit dem ihr messt und zuteilt wird euch zugeteilt werden Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht Nach Joh 8 7 EU rettete Jesus eine Ehebrecherin vor der Steinigung indem er den Anklagern ihre eigene Schuld bewusst machte Wer von euch ohne Sunde ist werfe als Erster einen Stein auf sie Dies wird als Entkraftung der in der Tora vorgeschriebenen Todesstrafe fur Ehebruch Lev 20 10 gedeutet Der Satz wird oft fur echt oder zumindest Jesus gemass gehalten obwohl die Erzahlung in alteren Handschriften des Johannesevangeliums fehlt 85 Nach Mk 7 15 erklarte Jesus nur das fur unrein was von innen her aus dem Menschen komme nicht was von aussen in ihn hineingehe Das wurde fruher oft als Aufhebung der wichtigen Speise und Reinheitsgebote und damit als Bruch mit allen ubrigen Kultgeboten der Tora verstanden Heute gilt es eher als Auslegung die moralische uber ausserliche Reinheit stellt 86 In Konkurrenz zu Sadduzaern und Teilen der Pharisaer wollte Jesus nicht Reine von Unreinen abgrenzen sondern Reinheit offensiv auf als unrein geltende Gruppen ausweiten Daher integrierte er in Israel ausgegrenzte Lepra Kranke Mk 1 40 45 Sunder Mk 2 15 und Zollner Lk 19 6 und verweigerte sich nicht kontaktsuchenden Nichtjuden Mk 7 24 30 87 Anhanger Reichenauer Schule Christus spricht zu den Jungern um 1010 Hauptartikel Nachfolge Jesu Von Beginn seines Auftretens an berief Jesus nach dem NT mannliche und weibliche Junger Mk 1 14 ff dazu wie er Beruf Familie und Besitz zu verlassen Mk 10 28 31 und mittel und waffenlos umherziehend Gottes Reich zu verkunden Sie gehorten wie er zum einfachen Volk das verarmt und vielfach vom Hunger bedroht war Sie wurden ausgesandt um Kranke zu heilen Damonen auszutreiben und Gottes Segen weiterzugeben Beim Betreten eines Hauses sollten sie mit dem Friedensgruss Schalom die ganze Sippe unter Gottes Schutz stellen Waren sie nicht willkommen dann sollten sie den Ort verlassen ohne zuruckzukehren und ihn Gottes Gericht uberlassen Mt 10 5 15 88 Diese Aussendungsrede und vergleichbare Nachfolgetexte werden der Logienquelle zugewiesen und in der sozialhistorischen Forschung als Ausdruck fur die Lebensumstande und Wertvorstellungen der fruhen Jesusbewegung gedeutet Auf solche Texte stutzte Gerd Theissen 1977 seine einflussreiche soziologische These vom Wanderradikalismus Die Jesusbewegung habe inmitten einer okonomischen Krise und zerfallender sozialer Bindungen ein damals attraktives charismatisches Nachfolgeethos zur Erneuerung des Judentums vertreten Die engeren Anhanger Jesu seien im Bewusstsein einer endzeitlichen Rettungsaufgabe als besitz und waffenlose Wanderer umhergezogen und von ortsansassigen Sympathisanten materiell unterstutzt worden 89 Nach Geza Vermes waren Jesus und seine Anhanger von einem charismatischen Milieu im damaligen Galilaa beeinflusste Wandercharismatiker Denn auch von Chanina ben Dosa um 40 75 einem Vertreter des galilaischen Chassidismus wurden Armenfursorge Besitzlosigkeit Wunderheilungen durch Gebet und Toraauslegungen uberliefert 90 Sollte Jesus einen engeren leitenden Zwolferkreis Apostel ausgewahlt haben unterstreicht dies nach James H Charlesworth seinen gewaltfreien politischen Anspruch der zur Zeit des judischen zweiten Tempels nicht von religiosen Zielen zu trennen war Denn die Testamente der zwolf Patriarchen und andere Dokumente weisen auf die Bedeutung der zwolf Stamme Israels zur Zeit Jesu hin Diese sollten auf der Erde herrschen wenn Gott die politische Autonomie Israels wiederherstellen wurde 91 Frauen Ehe Ehebruch Jesu Verhalten gegenuber Frauen war im patriarchalischen Judentum damals neu und ungewohnlich Viele der berichteten Heilungen galten sozial ausgegrenzten Frauen wie Prostituierten Witwen oder Auslanderinnen Geheilte Frauen folgten ihm von Beginn an nach Mk 1 31 manche versorgten ihn und die Junger Lk 8 2 f Sie spielten laut NT fur Jesus auch sonst eine wichtige Rolle Eine Frau soll ihn vor seinem Tod gesalbt Mk 14 3 9 die Gattin des Pilatus soll gegen seine Hinrichtung protestiert haben Mt 27 19 Nachfolgerinnen Jesu sollen nicht geflohen sein sondern sein Sterben begleitet seine Grablegung beobachtet Mk 15 40 f sein leeres Grab entdeckt Mk 16 1 8 und als erste seine Auferweckung bezeugt haben Lk 24 10 Joh 20 18 Nach Mt 19 12 gebot Jesus seinen Jungern die Eheschliessung nicht sondern liess um ihrer Aufgabe willen der Reich Gottes Verkundigung Ehelosigkeit zu Einige Junger traf Paulus spater mit ihren Ehefrauen in Jerusalem an 1 Kor 9 5 so dass diese schon mit Jesus und ihren Mannern umhergezogen sein konnen Die NT Evangelien zeigen keine Spur einer Partnerschaft Jesu er kann unverheiratet gewesen sein 92 Nur das spate apokryphe Philippusevangelium erwahnt in einem unvollstandigen in der Ubersetzung erganzten Vers 6 33 Jesus habe Maria Magdalena oft auf den Mund gekusst Dies weist im Kontext nicht auf eine Partnerschaft sondern auf das Ubertragen einer gottlichen Seelenkraft hin 93 Die NT Forschung weist populare Theorien Maria Magdalena sei Jesu Ehefrau gewesen als quellenlose Fiktion zuruck 94 Wahrend die Tora laut Dtn 24 1 4 Mannern die Ehescheidung mit einem Scheidebrief fur die geschiedene Frau erlaubte betonte Jesus gegenuber Pharisaern nach Mk 10 2 12 die Unauflosbarkeit der Ehe gemass Gen 1 27 und verbot gegenuber seinen Jungern beiden Ehepartnern die Scheidung und Wiederheirat Nach Mt 5 32 und 19 9 begrundete er dies als Schutz der Frau die sonst zu Ehebruch genotigt werde Der Einschub abgesehen von vom Fall eines Ehebruch s porneia gilt als redaktioneller Zusatz Nach Lk 16 18 sprach Jesus den judischen Mann an der bei Wiederheirat die fortbestehende erste Ehe breche 95 Da manche Schriftrollen vom Toten Meer CD 4 12 5 14 und die Rabbinerschule Schammai eine ahnliche Position vertraten wird vermutet dass diese Strenge auf damalige soziale Auflosungstendenzen im Judentum reagierte und sowohl das Verhalten der Oberschicht kritisieren wie auch verarmte von Zerruttung gefahrdete Familien schutzen sollte 96 Dass Jesus sein Verbot an judische Manner richtete und des Ehebruchs angeklagte Frauen laut Lk 7 36 ff Joh 8 2 ff verteidigte wird als Absicht zum Schutz der Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft gedeutet 97 Pharisaer Pharisaer und Toragelehrte erscheinen in den Evangelien meist als Kritiker des Verhaltens Jesu und seiner Nachfolger Sie emport seine Sundenvergebung als todeswurdige Anmassung Mk 2 7 sie missbilligen seine Tischgemeinschaft mit als unrein ausgegrenzten Zollnern und Sundern 2 16 und das Feiern seiner Junger 2 18 so dass sie ihn stereotyp als Fresser und Weinsaufer verachten Lk 7 31 35 Besonders Jesu demonstrative Sabbatheilungen und Erlaubnis zum Sabbatbruch Mk 2 3 provozieren ihre Feindschaft Nach Mk 3 6 planen sie darum zusammen mit Herodesanhangern seinen Tod Vorsatzlicher Sabbatbruch war nach Ex 31 14 f Num 15 32 35 durch Steinigung zu ahnden Joh 8 59 und 10 31 39 erwahnen Steinigungsversuche judischer Gegner Jesu weil er sich uber Abraham und Mose gestellt habe Diese Verse gelten als ahistorisch da die Pharisaer weder geschlossen noch mit den Toralehrern identisch noch mit Herodianern verbunden waren Die Passionstexte erwahnen sie kaum und Jesu Sabbatkonflikte gar nicht Die Verse sollten offenbar die Ereignisse in Galilaa redaktionell mit Totungsplanen der Jerusalemer Gegner Jesu Mk 11 18 12 13 vgl Joh 11 47 18 3 verklammern 98 Andere NT Texte kommen der historischen Lage naher Nach Mk 2 23 ff begrundete Jesus das Ahrensammeln seiner Junger am Sabbat als biblisch erlaubte Gebotsubertretung bei akuter Hungersnot Er erganzte damit die damals diskutierten Ausnahmen vom Sabbatgebot zur Lebensrettung 99 Nach Lk 7 36 11 37 luden Pharisaer Jesus zum Essen in ihre Hauser ein und interessierten sich dabei fur seine Lehre Nach Mk 12 32 ff stimmte ein Jerusalemer Pharisaer Jesus zu die Tora im Doppelgebot der Gottes und Nachstenliebe zusammenzufassen Solche Summarien entsprachen judischer Tradition Auch in der Erwartung des Reiches Gottes und einer Auferstehung aller Toten stimmten die Pharisaer mit Jesus uberein Nach Lk 13 31 warnten und retteten sie ihn vor Nachstellungen des Herodes Ein Pharisaer sorgte fur Jesu Bestattung Viele Forscher nehmen heute an dass Jesus den Pharisaern unter damaligen Juden am nachsten stand Dass sie dennoch zu seinen Gegnern stilisiert wurden wird aus der Situation nach der Tempelzerstorung im Jahr 70 erklart Danach ubernahmen Pharisaer die Fuhrungsrolle im Judentum Juden und Christen grenzten sich verstarkt voneinander ab und legitimierten dies wechselseitig in ihren damals entstandenen Schriften 100 Herodianer Der von Rom eingesetzte Vasallenkonig Herodes der Grosse war vielen Juden als aus Idumaa stammender Halbjude verhasst Gegen die hohen Steuerauflagen fur seine Palast und Tempelbauten kam es zu Aufstanden Darum teilte Rom sein Herrschaftsgebiet nach seinem Tod 4 v Chr unter seine vier Sohne auf die sich nicht mehr Konig der Juden nennen durften und dem romischen Prafekten unterstellt wurden 101 Herodes Antipas der Galilaa und Peraa zur Zeit Jesu regierte liess die galilaischen Orte Sepphoris und Tiberias zu hellenisierten Metropolen ausbauen Diese Stadte und die dort angesiedelten Juden galten der galilaischen Landbevolkerung und antiromischen Jerusalemern als unrein 102 Die Zweitehe des Antipas mit seiner zuvor schon verheirateten Nichte Herodias galt als eklatanter Torabruch 103 Er liess Johannes den Taufer laut Mk 6 17 29 wegen seiner Kritik daran verhaften und enthaupten und soll auch Jesus nach Mk 3 6 und Lk 13 31 namentlich gekannt und verfolgt haben Damit erklart Mt 14 13 dass Jesus keine der von Antipas erbauten Stadte besuchte 104 Nach Lk 23 6 12 15 soll Antipas den inhaftierten Jesus verhort und dann als harmlosen Verruckten an Pilatus ubergeben haben Dies gilt als redaktioneller Versuch die folgend berichteten Freigabeversuche des Pilatus plausibel zu machen 105 Sadduzaer Jesu Hauptgegner in Jerusalem waren die hellenistisch gebildeten und wohlhabenden Sadduzaer die als priesterliche Erben der Leviten den Jerusalemer Tempel leiteten Der dortige zentrale von allen Juden zu befolgende Opferkult war ihre Existenzgrundlage und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor fur ganz Palastina 106 Sie stellten den Hohepriester der sein erbliches Amt als hochster Richter fur Kultfragen auf Dtn 17 8 13 zuruckfuhrte Die Amtstrager wurden aber seit 6 n Chr von romischen Prafekten ein und abgesetzt und mussten diese bei der ordnungspolitischen Kontrolle von Judaa Syrien unterstutzen Dafur durften sie die fur Juden obligatorische Tempelsteuer eintreiben den Tempelkult verwalten eine bewaffnete Tempelgarde unterhalten und auch wohl uber Kultvergehen urteilen aber keine Todesstrafen vollstrecken dies oblag nur den romischen Prafekten 107 Im Hinterland war ihr Einfluss zwar geringer doch setzten sie auch dort die Tempelsteuer und Einhaltung der Kultgebote durch Jesus hat die Tempelpriester offenbar nicht grundsatzlich abgelehnt Denn nach Mk 1 44 sandte er in Galilaa Geheilte zu ihnen damit sie deren Gesundung feststellten und sie wieder in die Gesellschaft aufnahmen Nach Mk 12 41 ff lobte er Tempelspenden einer armen Witwe als Hingabe an Gott die er bei Reichen vermisste Seine Tora Auslegung ordnete Opfer der Versohnung mit Streitgegnern unter Mt 5 23 f Zeloten Jesus trat in einem von starken religios politischen Spannungen bestimmten Land auf Aus Galilaa dem fruheren Nordreich Israel kamen seit Generationen judische Befreiungskampfer gegen Fremdmachte Seit dem 6 n Chr niedergeschlagenen Steuerboykott des Judas Galilaeus traten Widerstandsgruppen hervor die die romische Fremdherrschaft mit verschiedenen Mitteln bekampften Aufstande vorzubereiten suchten und verhasste Kaiserstandarten Feldzeichen und andere Besatzungssymbole angriffen Manche begingen Messer Attentate auf romische Beamte Sikarier Dolchtrager Diese heute als Zeloten Eiferer bezeichneten Gruppen wurden damals von Romern und dem romerfreundlichen Historiker Josephus generell als Rauber oder Morder abgewertet und stigmatisiert 108 Jesus richtete seine apokalyptische Botschaft vom nahen Reich Gottes an alle Juden Er kundigte damit offentlich das baldige Ende aller Gewaltimperien an Sein Wirken solle dieses Reich aktiv herbeifuhren und in seinen Heiltaten Mt 11 5 und seiner gewaltlosen Nachfolge im Kontrast zu den Gewaltherrschern Raum gewinnen Mk 10 42 ff Wie die Zeloten nannte er den Vasallenkonig Herodes Antipas einen Fuchs Lk 13 32 Bei der Heilung eines Besessenen aus der Garnisonsstadt Gerasa Mk 5 1 20 befallt der mit dem lateinischen Lehnwort fur Legion vorgestellte Damon eine Schweineherde die sich dann selbst ertrankt Damit entlarvte Jesus eventuell die romische Militarherrschaft um sie symbolisch zu entmachten 109 Denn das Juden als unrein geltende Schwein war damals als romisches Opfertier und Legionszeichen bekannt Der Waffenkauf nach Lk 22 36 wird als Erlaubnis Jesu zu begrenztem Widerstand bei Verfolgung auf dem Weg nach Jerusalem gedeutet 110 Wegen NT Texten wie dem Magnificat Lk 1 46 ff oder dem Jubel der Festpilger bei Jesu Ankunft in Jerusalem Mk 11 9 f betonen viele Forscher eine indirekte oder symbolische politische Dimension seines Wirkens 111 Wohl darum waren einige seiner Junger fruhere Zeloten so Simon Zelotes Lk 6 15 112 eventuell auch Simon Petrus und Judas Iskariot 113 Anders als die Zeloten rief Jesus auch als unrein verhasste Steuereintreiber fur die Romer Zollner in seine Nachfolge und war ihr Gast Mk 2 14 ff freilich um ihr Verhalten gegenuber den Armen grundlegend zu andern Lk 19 1 10 Anders als jene die Gottes Gericht mit Gewalt an Andersglaubigen vorwegnehmen wollten rief er seine Horer zur Feindesliebe auf Mt 5 38 48 Als Kritik an den Zeloten wird auch das Wort Mt 11 12 von den Gewalttatigen die Gottes Reich herbeizwingen und sich mit Gewalt seiner bemachtigen gedeutet 114 Romische Munzen mit Kaiserkopfen verstiessen fur Zeloten gegen das biblische Bilderverbot Ex 20 4 f so dass sie Abgaben an Rom verweigerten Die Steuerfrage seiner Jerusalemer Gegner sollte Jesus als Zeloten uberfuhren Seine uberlieferte Antwort entzog sich der gestellten Falle Mk 12 17 EU Gebt dem Kaiser was dem Kaiser gehort und Gott was Gott gehort Da nach Mt 6 24 fur Jesus der ganze Mensch Gott gehorte konnte dies als Absage an die Kaisersteuer aufgefasst werden uberliess aber den Angeredeten diese Entscheidung Erst die Evangelisten wiesen diese Deutung zuruck Lk 23 2 ff 115 Dass Jesu Wirken politische Reaktionen hervorrief zeigt seine Kreuzigung beim hochsten judischen Fest Fraglich ist jedoch ob er einen politischen Messiasanspruch erhob 116 Deutsche Neutestamentler betonten fruher meist den unpolitischen Charakter seines Auftretens Seine Hinrichtung als Konig der Juden Messiasanwarter galt als Justizirrtum und Missverstandnis seines Wirkens als eines politischen 117 Dagegen zeigten jungere Untersuchungen partielle Ubereinstimmungen Jesu mit der judischen Widerstandsbewegung auf und erklarten sein gewaltsames Ende als zu erwartende Folge seines eigenen Handelns 118 Ereignisse am LebensendeEinzug in Jerusalem Giotto di Bondone Einzug in Jerusalem um 1305 Nach Mk 11 1 11 EU ritt Jesus im Gefolge seiner Junger auf einem jungen Esel in Jerusalem ein wahrend eine Pilgermenge ihm zujubelte Hosanna Gesegnet sei er der kommt im Namen des Herrn Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David das nun kommt Hosanna in der Hohe Der Anruf Hosanna Gott rette doch Ps 118 25 war beim Laubhuttenfest und der Inthronisation eines Konigs ublich 2 Sam 14 4 2 Kon 6 26 Der Lulav ein Dattelpalmenzweig gehort ebenfalls zum zeremoniellen Teil des Laubhuttenfestes Der kommt im Namen Gottes meinte den erwarteten Messias auf dem Thron Konig Davids 2 Sam 7 14 ff als den die Evangelien Jesus verkundigen Mt 11 3 23 39 Lk 7 19 13 35 119 Mit ausgestreuten Palmzweigen V 8 einem antiken Triumphsymbol feierten Juden ihre Siege uber Nichtjuden Jdt 15 12 1 Makk 13 51 2 Makk 10 7 Jesu Eselsritt erinnert an Sach 9 9 ff Dort wird ein machtloser Messias angekundigt der die Kriegswaffen in Israel abschaffen und allen Volkern Frieden gebieten werde Diese nachexilische Zusage hielt die fruhere Verheissung universaler Abrustung fest die in Israel beginnen sollte Jes 2 2 4 Mi 4 1 5 Schwerter zu Pflugscharen Sie widersprach also der Erwartung der Bevolkerung an einen Davidnachfolger die Fremdherrscher zu vertreiben und das Grossreich Israel zu erneuern Im damaligen Judentum war die Messiashoffnung mit der Sammlung aller exilierten Juden gerechten Rechtsprechung im Innern und Befriedung der Volkergemeinschaft verbunden Einzuge judischer Thronanwarter waren jedoch oft Signal fur Aufstande So strebte der Zelot Schimon bar Giora laut Josephus um 69 das judische Konigtum an Er sei dazu mit seinen Anhangern als charismatischer Retter und Beschutzer der Juden triumphal in Jerusalem eingezogen aber von den Romern in einem Purpurmantel gefangen nach Rom uberfuhrt und dort hingerichtet worden 120 Auch Jesus weckte messianische Hoffnungen der Landbevolkerung etwa indem er den Armen den Landbesitz zusagte Mt 5 3 seine Heiltaten als anfangliche Realisierung dieser Zusagen erklarte Lk 11 20 und sich auf dem Weg in die Tempelstadt von Armen als Sohn Davids anreden liess Mk 10 46 49 Daher bedeutete Jesu Jerusalembesuch zum Pessach eine Konfrontation mit den dortigen Machteliten der Sadduzaer und Romer bei der ihm das Todesrisiko bewusst gewesen sein muss 121 Das gewaltlose Messiasbild entspricht fur echt gehaltenen Aussagen Jesu wie Mk 10 42 ff EU Er sei gekommen als Menschensohn allen wie ein Sklave zu dienen um der Unterdruckung durch Gewaltherrscher seine herrschaftsfreie Vertrauensgemeinschaft entgegenzustellen 122 Die Romer verhorten und kreuzigten Jesus wenige Tage spater als mutmasslichen Konig der Juden Sein als Messiasankunft bejubelter Einzug kann der Anlass dafur gewesen sein 123 Romer furchteten eine Volksmenge Mk 5 21 als gefahrliche und unberechenbare soziale Gruppe als Mob 124 Jedoch konnen Urchristen die Szene ubertreibend als Gegenbild zum Einzug des Prafekten in die Stadt zu den drei grossen Festen dargestellt haben 125 Eventuell fugten sie den Eselsritt hinzu da eine solch eindeutige Messiasdemonstration die Romer sofort zur Festnahme Jesu veranlasst hatte 126 Kritik am Tempelkult Giotto di Bondone Jesus vertreibt die Handler aus dem TempelNach Mk 11 15 ff vertrieb Jesus am Tag nach seinem Einzug einige Handler und Geldwechsler aus dem Tempelvorhof fur Israeliten Proselyten und Nichtjuden Die in der Saulenhalle auf der Tempelsudseite tatigen Handler verkauften kultisch zulassiges Opfermaterial Tauben Ol und Mehl an Wallfahrer und nahmen die von allen Juden jahrlich entrichtete Tempelsteuer fur kollektive Tieropfer ein Jesus habe ihre Stande umgestossen und verhindert dass Gegenstande durch diesen Bereich getragen wurden Er storte demnach das ordnungsgemasse Darbringen gekaufter Opfer und Uberbringen eingenommener Geldmittel und griff damit demonstrativ den Tempelkult an 127 Ob die Aktion historisch ist und falls ja ob sie den judischen Tempelkult als Institution oder nur bestimmte Missstande angreifen sollte wird diskutiert Meist wird eine nur von wenigen beobachtete Szene angenommen keine dramatische Szene wie in Joh 2 13 22 da sonst die judische Tempelgarde oder sogar romische Soldaten aus der angrenzenden Burg Antonia eingeschritten waren Da Jesus weiter im Tempelbezirk mit Jerusalemer Toralehrern diskutierte Mk 11 27 12 35 sollte seine Aktion offenbar solche Debatten anstossen Der Zulauf dazu macht plausibel dass die Tempelpriester nun wenige Tage vor dem Pessach heimlich Jesu nichtoffentliche Festnahme geplant haben sollen V 18 128 Jesus begrundete die Vertreibung der Opferhandler nach Mk 11 17 EU mit einem Hinweis auf die Verheissung Jes 56 7 Heisst es nicht in der Schrift Mein Haus soll ein Haus des Gebetes fur alle Volker sein Demnach wollte er nicht den Tempelgottesdienst beenden sondern auch Nichtjuden freien Zugang dazu eroffnen den kunftig alle Volker haben sollten Diese eschatologische Tempelreinigung griff das prophetische Motiv der kunftigen Volkerwallfahrt zum Zion auf an das auch andere Jesusworte Mt 8 11 f Lk 13 28 f erinnern und kann als Aufruf zu einer entsprechenden Kultreform gedeutet werden 129 In Spannung dazu steht der Folgevers Ihr aber habt daraus eine Rauberhohle gemacht Der Ausdruck spielt auf Jer 7 1 15 an wo der Gerichtsprophet Jeremia um 590 v Chr die Zerstorung des ersten Tempels ankundigt und mit fortgesetzten Rechtsbruchen der Jerusalemer Priester begrundet Sie hatten den Tempel wie Rauber als Versteck missbraucht indem sie sich auf Gottes vermeintlich sichere Prasenz beriefen aber den Armen gerechtes Verhalten verweigerten Die Echtheit dieses Jesusworts ist umstritten Rauber nannten Romer damals zelotische Rebellen die sich gern in Hohlen versteckten die Sadduzaer dagegen waren ihnen treu ergeben Im Verlauf des judischen Aufstands 66 70 verschanzten sich Zeloten zeitweise im Tempel der Ausdruck kann daher die Ruckschau der Urchristen spiegeln Laut Joh 2 13 forderte Jesus bei seiner Aktion den Abriss des Tempels Daher wird vermutet dass er in diesem Kontext Zerstorung Mk 13 2 und Neubau Mk 14 58 des Tempels ankundigte Nach Jens Schroter beabsichtigte Jesus keinen realen Tempelneubau sondern stellte wie mit seiner Kritik an den Reinheitsgeboten die an den vorhandenen Institutionen orientierte Verfassung Israels in Frage um die Juden wie Johannes der Taufer auf die unmittelbare Begegnung mit Gott vorzubereiten 130 Nach Peter Stuhlmacher erhob er damit einen impliziten Messiasanspruch weil die Nathanweissagung 2 Sam 7 1 16 dem Davidnachfolger fur den Tempelbau ewige Herrschaft und vor allem die Gottessohnschaft zusagte und apokryphe judische Texte PsSal 17 30 4Q flor 1 1 11 mit Bezug darauf vom kunftigen Messias eine Reinigung und den Neubau des Tempels erwarteten 131 Fur Jostein Adna provozierte Jesus zudem die Ablehnung seines mit Tempelaktion und Tempelwort verbundenen Umkehrrufs und lieferte sich so selbst an seine Hinrichtung aus Denn er habe geglaubt Gottes Heilshandeln konne sich bei ausbleibender Umkehr seiner Adressaten nur durch seinen Suhnetod als endzeitlichem Ersatz fur den Suhnopferkult des Tempels durchsetzen 132 Festnahme Giotto di Bondone Judaskuss und Gefangennahme ChristiDer Tempelaktion folgen verschiedene Lehrreden und Streitgesprache Jesu mit Jerusalemer Priestern und Toralehrern die die Vollmacht seines Handelns bestreiten Mk 11 28 und dabei ihren Totungsplan verfolgen Mk 11 18 12 12 Angesichts der Sympathien vieler Festbesucher fur Jesus hatten sie seine heimliche Festnahme mit List verabredet 14 1 Dabei habe ihnen Judas Iskariot unverhofft Hilfe angeboten 14 11 Die Festnahme sei nachts nach dem letzten Mahl Jesu mit seinen erstberufenen Jungern 14 17 26 im Garten Getsemani einer Lagerstatte fur Pessachpilger am Fuss des Olbergs erfolgt Dorthin habe Judas eine mit Schwertern und Stangen bewaffnete grosse Schar gefuhrt darunter einen Diener des Hohenpriesters Auf ein verabredetes Zeichen hin den Judaskuss hatten sie Jesus festgenommen Dabei hatten einige Junger ihn gewaltsam zu verteidigen versucht Dies habe er zuruckgewiesen indem er seine Festnahme als vorherbestimmten Willen Gottes angenommen habe Daraufhin seien alle Junger geflohen 14 32 43 51 Diese Darstellung legt nahe dass der Hohepriester Jesus durch die judische Tempelwache die zum Waffentragen berechtigt war festnehmen liess da der vorige offentliche Tempelkonflikt die Machtposition des Sanhedrin als zentrale Institution des Judentums gefahrden konnte 133 Der Hohepriester wurde damals von den Romern ein und abgesetzt und konnte nur im Rahmen romischen Besatzungsrechts handeln Der von ihm gefuhrte Sanhedrin war verpflichtet potentielle Unruhestifter festzusetzen und auszuliefern Sonst hatten die Romer ihm die restliche Selbstandigkeit nehmen konnen wie es bei der Zerstorung des Tempels spater geschah 134 Daher wird Jesu Festnahme als vorbeugende Massnahme gedeutet um das judische Volk vor den Folgen eines Aufruhrs zu schutzen und den Tempelkult nach gultigen Torageboten zu bewahren 135 Dem entspricht das realpolitische Kalkul mit dem der Hohepriester den Sanhedrin laut Joh 11 50 EU und 18 14 EU uberzeugt haben soll Jesus festzunehmen und hinrichten zu lassen Es ist besser dass ein einziger Mensch fur das Volk stirbt 136 Dass der Sanhedrin schon vor Jesu Festnahme geplant haben soll ihn zur Hinrichtung an Pilatus auszuliefern gilt jedoch als tendenziose Redaktion 137 Denn die Tempelaktion betraf die Romer nicht und griff ihr Besatzungsstatut nicht an solange sie keine Unruhen ausloste gefahrdete aber die Autoritat und relative Autonomie der Hohenpriester in Kultfragen 138 Nach Joh 18 3 12 soll eine Soldatentruppe griech speira unter einem Offizier griech chiliarchos zusammen mit Dienern des Sanhedrin Jesus mit Waffengewalt festgenommen haben Der Ausdruck speira verweist auf eine romische Kohorte Sie umfasste nach zeitgenossischen Quellen zwischen 600 und 1000 Soldaten 139 Eine Kohorte war standig in der Burg Antonia oberhalb des Tempelbezirks stationiert um Aufstande an hohen judischen Festen zu verhindern Sie wurde zum Pessachfest um weitere Truppen aus Casarea verstarkt 140 Der judische Historiker Paul Winter nahm daher an Jesus sei auf Befehl des Pilatus nicht des Hohenpriesters durch romische Soldaten nicht judische Tempelwachter festgenommen worden Die Besatzer hatten mogliche politisch revolutionare Tendenzen unterdrucken wollen die sie unter Jesu Nachfolgern vermuteten und als Wirkung seines Auftretens befurchteten 141 Auch Wolfgang Stegemann halt eine romische Beteiligung an Jesu Festnahme fur denkbar da die Romer rebellische Tendenzen in Judaa damals oft im Keim erstickten und Jesu Einzug und Tempelaktion solche Tendenzen fur sie nahegelegt habe 142 Klaus Wengst halt die johanneische Festnahmeszene dagegen fur insgesamt ahistorisch da eine ganze Kohorte kaum zur Festnahme eines Einzelnen aufmarschiert ware ihn nicht einer judischen Behorde ubergeben hatte und niemanden der sich wehrte hatte entkommen lassen 143 Die Szene soll die Souveranitat des Gottessohns uber die ubermachtige Gewaltherrschaft der gottfeindlichen Machte ausdrucken 144 Fur eine zeitnahe Abfassung des Markusberichts spricht dass er die Namen der sich widersetzenden Junger anders als sonst nicht nennt Diese Personen waren Jerusalemer Urchristen eventuell ohnehin bekannt so dass sie hier anonym blieben um sie vor romischen oder judischen Verfolgern zu schutzen 145 Zur vermuteten romischen Initiative passt Jesu Aussage man sei gegen ihn wie gegen einen Rauber Zeloten vorgegangen obwohl er tagsuber greifbar gewesen sei Doch nahm die bewaffnete Schar nur ihn fest und verfolgte seine fliehenden Begleiter nicht Pilatus ging laut NT auch spater nicht gegen die Urchristen vor Dies deutet eher auf einen religiosen als politischen Festnahmegrund hin 146 Vor dem Hohen Rat Giotto di Bondone Christus vor dem Hohen RatNach Mk 14 53 55 65 brachte man Jesus dann ins Haus des nicht namentlich genannten Hohepriesters wo sich Priester Alteste Toragelehrte alle Fraktionen des Sanhedrin versammelten Jesus sei mit dem Ziel eines Todesurteils angeklagt worden Die aufgebotenen Zeugen hatten ein Jesuswort zitiert Er habe den Abriss und Neubau des Tempels innerhalb von drei Tagen geweissagt Doch ihre Aussagen hatten nicht ubereingestimmt waren also rechtlich nicht verwertbar Dann habe der Hohepriester Jesus aufgefordert zur Anklage Stellung zu nehmen Nach seinem Schweigen habe er ihn direkt gefragt Bist du der Messias der Sohn des Hochgelobten Darauf habe Jesus geantwortet Mk 14 62 EU Ich bin es und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzend zur Rechten der Kraft und mit den Himmelswolken kommen Das habe der Hohepriester als Gotteslasterung gedeutet und zum Zeichen dafur sein Amtskleid zerrissen Darauf habe der Hohe Rat Jesus einstimmig zum Tod verurteilt Einige hatten ihn geschlagen und verhohnt Ob es einen solchen Prozess gab und falls ja ob er legal war ist stark umstritten Fraglich ist bereits woher die geflohenen Jesusanhanger Details vom Prozessverlauf erfuhren eventuell durch den angesehenen Ratsherrn Josef von Arimathaa der Jesus bestattete Doch wahrend Mt wie Mk einen nachtlichen Prozess mit einem Todesurteil schildert wird Jesus nach Lk 22 63 71 erst am Folgetag vom ganzen Sanhedrin nach seiner Messianitat gefragt und ohne Todesurteil gegenuber Pilatus angeklagt Nach Joh 18 19 ff wird er nur von Hannas verhort und dann ohne Ratsprozess und Todesurteil an dessen damals amtierenden Nachfolger Kajaphas von diesem an Pilatus ubergeben Die Markusversion beschreibt mit Totungsvorsatz heimlicher Sitzung Falschzeugen einstimmigem Todesurteil und Misshandlung des Verurteilten einen illegalen Prozess Spatere Vorschriften der Mischna verboten Kapitalprozesse in der Nacht und in Privathausern an Festtagen und zugehorigen Rusttagen Die Verhandlung musste mit Entlastungszeugen beginnen Todesurteile durften fruhestens einen Tag danach gefallt werden die jungsten Ratsmitglieder sollten ihr Urteil zuerst und unbeeinflusst sprechen 147 Fur Jesu Zeit sind diese Regeln unbelegt Josephus stellte eine milde nach 70 durchgesetzte pharisaische einer fruheren harten sadduzaischen Strafrechtspraxis gegenuber Doch direkte Belege fur letztere und fur ein derartiges Eilverfahren das Totungsabsichten begunstigte fehlen Auch ob der Sanhedrin damals Todesurteile fallen durfte ist fraglich Beschriftete Tafeln im inneren Tempelbereich drohten Eindringlingen den Tod an ob eine formelle Todesstrafe oder ein Gottesurteil gemeint war ist unklar Ein Todesurteil des Sanhedrin berichtete Josephus nur fur Jesu altesten Bruder Jakobus der um 62 wahrend einer Vakanz des Statthalteramtes gesteinigt worden sei 148 Grosse Ratsversammlungen traten nur zu besonderen Anlassen zusammen und mussten vom Statthalter Roms genehmigt werden Dieser verwahrte den Amtsornat des Hohenpriesters ohne den er keine offiziellen Urteile fallen konnte 107 Wegen dieser Quellenlage halten manche Historiker einen regularen Prozess zumindest ein Todesurteil des Sanhedrin fur urchristliche Erfindung um Romer nach der Tempelzerstorung zu entlasten und Juden zu belasten 149 Als mogliches Motiv dafur gilt die Bedrohung der Christen die einen von Romern Gekreuzigten verehrten als kriminelle Vereinigung im Romischen Reich nach 70 die ihre Abgrenzung vom Judentum verstarkte 150 Andere nehmen ein Ausnahmeverfahren gegen Jesus an Dass er als Lasterer des Gottesnamens oder Verfuhrer des Volkes zum Abfall von JHWH Dtn 13 6 Lk 23 2 Talmudtraktat Sanhedrin 43a verurteilt worden sei gilt auch dann meist als unwahrscheinlich Denn seine radikal theozentrische Botschaft vom Reich Gottes erfullte das erste der Zehn Gebote und er umschrieb den Gottesnamen ebenso wie der Hohepriester Das von den Zeugen zitierte Jesuswort legt eine Anklage auf Falschprophetie Dtn 18 20 ff nahe Sie werden Falschzeugen genannt weil sie gegen den Sohn Gottes aussagten nicht weil sie Jesus falsch zitierten Sie konnen Jesus vorgeworfen haben er habe Unmogliches geweissagt und einen Tempelabriss torawidrig als Gottes Willen ausgegeben Man konnte jedoch abwarten ob seine Ankundigung eintrat bevor man ihn dafur verurteilte Dtn 18 22 Falschpropheten sollten laut Tora gesteinigt werden nur Gotteslasterer und Gotzendiener sollten nach der Mischna Traktat Sanhedrin VI 4 erhangt werden Die Tempelpriester verfolgten Tempel und Kultkritiker auch sonst etwa Jeremia Jer 26 1 19 um 590 v Chr und den Lehrer der Gerechtigkeit um 250 v Chr Jesus ben Ananias der um 62 in Jerusalem die Zerstorung von Tempel und Stadt ankundigte nahm der Sanhedrin deswegen fest und uberstellte ihn dem Statthalter Roms der ihn nach einer Auspeitschung jedoch freiliess 151 Ratsmitglieder steinigten den tempelkritischen Urchristen Stephanus nachdem er dem Sanhedrin Justizmord an Jesus vorgeworfen und diesen als inthronisierten Menschensohn verkundet hatte Apg 7 55 f um 36 Die Messiasfrage des Hohenpriesters nach dem Zeugenverhor wirkt plausibel da fur ihn gemass der Nathanverheissung 2Sam 7 12 16 nur der kunftige als Gottes Sohn angeredete Davidnachfolger den Tempel neu erbauen durfte 152 Dieser Anspruch war fur Juden nicht unbedingt blasphemisch da andere Messiasanwarter geachtet wurden so der wohl nach Num 24 17 Sternensohn genannte Bar Kochba um 132 Falls es einen Kapitalprozess gab kann eine Eigenaussage Jesu das anfangs nicht angestrebte Todesurteil ausgelost haben Seine Antwort erinnert an die Vision vom Menschensohn in Dan 7 13 f Dieser erscheint nicht als Davidnachfolger sondern als von Gott bevollmachtigter Vertreter der Gottesherrschaft nach dem Endgericht uber alle Weltmachte So hatte Jesus die national begrenzte Messiashoffnung erweitert zur Abschaffung aller Gewaltherrschaft vgl Mk 8 38 und Mk 13 24 ff Dies hatte fur die Sadduzaer die Anklage auf Falschprophetie bestatigt da sie Daniels Apokalyptik als Irrlehre ablehnten 153 Hier verweisen manche auf den genauen Wortlaut der Antwort Jesu Sitzend zur Rechten Gottes zitiere Ps 110 1 sodass der Menschensohn als schon inthronisierter Endrichter erscheine Dies sei fur den Hohepriester Blasphemie gewesen weil Jesus damit sein Richteramt missachtet und sich selbst an Gottes Seite erhoht habe 154 Andere halten das den Satzbau teilende Partizip sitzend fur redaktionell da es den Glauben an Jesu Auferstehung und erwartete Wiederkunft voraussetze 155 Vor Pilatus Nach Mk 15 1 15 lieferte der ganze Hohe Rat Jesus am Folgetag nach einem Beschluss dazu gefesselt an Pilatus aus Dieser habe ihn gefragt Bist du der Konig der Juden und mit entsprechenden Anklagen des Sanhedrin konfrontiert Doch Jesus habe geschwiegen Dann habe Pilatus der zusammengestromten Volksmenge zur ublichen Pessachamnestie Jesu Freilassung angeboten Doch die Tempelpriester hatten die Menge aufgewiegelt stattdessen die Freigabe des Barabbas eines kurzlich inhaftierten Zeloten zu fordern Nach mehrfachen vergeblichen Ruckfragen was Jesus getan habe habe Pilatus der Menge nachgegeben Barabbas freigelassen und Jesus kreuzigen lassen Lk 23 6 12 erganzt ein Verhor Jesu durch Herodes der ihn auf sein Schweigen hin verhohnt an Pilatus zuruckgibt und so dessen Freund wird Die Szene gilt als redaktioneller Vorgriff auf Apg 4 25 28 wonach ein biblisch vorhergesagtes Bundnis von Heiden und Konigen Ps 2 1 f Jesus zu Tode brachte 156 Lk 23 17 ff erweitert die Anklage um Vorwurfe die im Sanhedrinprozess fehlten Volksverfuhrung und Steuerboykott gegen den Kaiser Roms Auch den Verlauf der Pessachamnestie variieren die Evangelien Mt 27 17 Lk 23 16 Joh 18 38 f In allen Versionen betreiben die Tempelpriester und ihre Anhanger Jesu Hinrichtung wahrend Pilatus von seiner Unschuld ausgeht ihn aber nicht freilasst sondern ihr Urteil erfragt und ihrem Druck zuletzt nachgibt Eine damalige Pessachamnestie ist sonst nirgends uberliefert Die Romer gingen nach ausserbiblischen Quellen von sich aus massiv gegen jede prophetisch inspirierte Volksansammlung im Raum Judaas vor 157 Judische Historiker stellen Pilatus als rucksichtslos unnachgiebig korrupt und grausam dar Er habe die Juden durch Kaisersymbole im Tempelbezirk provoziert Massaker befohlen vgl Lk 13 1 und standig Juden ohne Gerichtsverfahren hinrichten lassen 158 Gemass romischen Verfahrensweisen in unterworfenen Provinzen konnte Pilatus Jesus nach einem Kurzverhor ohne formliches Urteil coercitio hinrichten lassen Der Verdacht aufruhrerischen Verhaltens genugte 159 Jesus hatte laut Mk 11 9 18 12 12 14 2 die Sympathie der Festpilger die das romische Besatzungsrecht ablehnten und der enge Innenhof des Pilatuspalastes bot einem Volksauflauf kaum Raum Daher gelten offentliches Verhor Volksbefragung Amnestie und Unschuldserklarungen des Pilatus heute meist als ahistorisch und werden einer antijudischen Redaktion des Passionsberichts zugewiesen 160 Die Tacitusnotiz erwahnt einen Hinrichtungsbefehl des Pilatus ohne den unter ihm wohl niemand gekreuzigt wurde Die Evangelien setzen den Befehl voraus indem sie eine romische Urteilsanzeige hier als Kreuzestafel zitieren Pilatus habe Jesus als Konig der Juden verurteilt Mk 15 26 par Dieser Urteilsgrund gilt meist als historisch weil der Titel auf einen politisch gedeuteten Messiasanspruch verweist mit dem Auslieferungsgrund Mk 15 2 par ubereinstimmt und vor dem Hintergrund des romischen Rechts plausibel ist Die Romer hatten judischen Vasallenherrschern das Tragen des Konigstitels seit 4 v Chr verboten 161 Als Konig basileus hatten sich auch judische Zelotenfuhrer bezeichnet 162 Dies galt nach romischem Gesetz als Majestatsbeleidigung crimen laesae maiestatis populi Romani Anstiftung zum Aufstand seditio und staatsfeindlichen Aufruhr perduellio da nur der romische Kaiser Konige ein oder absetzen durfte Falls Jesu Verhor wie dargestellt verlief musste Pilatus Jesu Antwort auf die Frage nach einer angemassten Konigswurde Du sagst es und sein folgendes Schweigen als Gestandnis werten das sein Todesurteil erzwang 163 Mit Jesu Hinrichtung zwischen Zeloten wollte Pilatus wahrscheinlich ein Exempel gegen alle rebellischen Juden statuieren und ihre Messiashoffnung verhohnen 164 Demgemass deutet der redaktionelle Vers Joh 19 21 den Protest der Sadduzaer Jesus habe bloss behauptet der Messias zu sein 165 Fur die Urchristen bestatigte der Kreuzestitel deren Unrechtsurteil da Jesus keinen bewaffneten Aufstand geplant habe Lk 22 38 und Jesu verborgene wahre Identitat als des Kyrios Christus des Herrschers aller Herren Offb 19 16 Kreuzigung Hauptartikel Passion Jesu Die Kreuzigung Jesu Christi Illustration aus dem Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg 12 Jahrhundert Die Kreuzigung war im romischen Kaiserreich die grausamste Hinrichtungsmethode die meist gegen Aufstandische entlaufene Sklaven und Einwohner ohne romisches Burgerrecht angewandt wurde Sie sollte Augenzeugen demutigen und von der Teilnahme an Aufruhr abschrecken Juden galt sie als Verfluchtsein durch Gott Dtn 21 23 Gal 3 13 Der Todeskampf konnte je nach Ausfuhrung tagelang dauern bis der Gekreuzigte verdurstete am eigenen Korpergewicht erstickte oder an Kreislaufversagen starb 166 Der markinische Passionsbericht nennt jedoch keine Details zum physischen Vorgang sondern nur zum Verhalten von ausfuhrenden Tatern und Zeugen zu letzten Worten Jesu und Zeitdauer seines Sterbens Laut Mk 15 15 20 entkleideten die romischen Soldaten Jesus zogen ihm ein Purpurgewand an setzten ihm eine Dornenkrone auf und verspotteten ihn gemass dem Pilatusurteil als Konig der Juden um so die messianische Hoffnung der Juden zu verhohnen 167 Darauf hatten sie ihn geschlagen und angespuckt Eine Geisselung war integraler Bestandteil der romischen Kreuzigung und wurde oft so brutal durchgefuhrt dass der Verurteilte bereits daran starb 168 Laut Vers 21 musste Jesus dann selbst sein Kreuz zum Richtplatz vor die Stadtmauer tragen Als der von den Schlagen Geschwachte zusammengebrochen sei hatten die Soldaten den zufallig von der Feldarbeit kommenden Juden Simon von Cyrene genotigt sein Kreuz zu tragen Dass die Urchristen noch Jahrzehnte spater seinen Namen und die seiner Sohne uberlieferten wird als Solidaritat zwischen Urchristen und Diasporajuden gedeutet Laut Vers 23 boten die Soldaten Jesus Myrrhe in Wein an bevor sie ihn kreuzigten diesen Trank habe er abgelehnt Die Kreuzigung habe um die dritte Stunde etwa 9 Uhr vormittags begonnen V 25 Dann hatten sie um sein Gewand gelost Laut Vers 27 wurde Jesus zusammen mit zwei Raubern Zeloten oder Sozialbanditen 169 auf dem Hugel Golgota Schadelstatte vor der damaligen Jerusalemer Stadtmauer gekreuzigt begleitet von Hohn und Spott der Anwesenden Um die sechste Stunde habe eine dreistundige Finsternis eingesetzt V 33 Gegen deren Ende habe Jesus auf Aramaisch das Psalmzitat Ps 22 2 EU gerufen Mein Gott mein Gott warum hast du mich verlassen V 34 Dann habe er aus judischer Hand einen mit Weinessig Posca getrankten Schwamm angenommen V 36 und sei unmittelbar darauf mit einem lauten Schrei gestorben V 37 Der Tod sei um die neunte Stunde etwa 15 Uhr nachmittags erfolgt Das Stundenschema die Finsternis Anspielungen auf Psalmen und Psalmzitate gelten als theologische Deutung nicht als historische Details 170 Sie stellen Jesus in die Reihe der zu Unrecht verfolgten von der Gewalt aller Feinde umringten und an Gottes Gerechtigkeit appellierenden leidenden Juden 171 Grablegung Giotto di Bondone Grablegung Christi um 1320 Nach Mk 15 42 47 verstarb Jesus vor Anbruch der Nacht Daher habe Josef von Arimathaa Pilatus gebeten ihn vom Kreuz abnehmen und bestatten zu durfen Pilatus erstaunt uber Jesu rasches Sterben habe sich seinen Tod beim romischen Aufseher der Hinrichtung bestatigen lassen und seinen Leichnam dann zur Bestattung freigegeben Josef habe ihn noch am selben Abend nach judischem Brauch in ein Tuch gewickelt in ein neues Felsengrab gelegt und dieses mit einem schweren Felsen verschlossen Maria Magdalena und eine andere Maria die mit anderen Frauen aus Galilaa Jesu Sterben begleiteten hatten den Vorgang beobachtet Romer liessen am Kreuz Getotete oft zur Abschreckung und Demutigung ihrer Angehorigen Tage und Wochen hangen bis sie verwest zerfallen oder von Vogeln gefressen worden waren Fur Juden verstiess dies gegen die Vorschrift von Dtn 21 22 23 wonach der an ein Holz gehangte Hingerichtete noch am gleichen Tag begraben werden sollte Nach Josephus Bellum Judaicum 4 317 durften von Romern gekreuzigte Juden nach judischer Sitte bestattet werden Dies wird als Rucksicht der Romer auf Gefuhle und Religion der Juden gedeutet im Falle Jesu um beim Pessachfest keine Unruhe auszulosen 172 Die gesetzesgemasse Grablegung eines Verurteilten gehorte eventuell zur Aufgabe des Sanhedrin Dann hatte Josef von Arimathaa in dessen Auftrag gehandelt Dies stellt das einstimmige Todesurteil wegen Gotteslasterung in Frage 173 Dass der Markusbericht die amtliche Prufung des Todes Jesu erwahnt sollte diesen wohl gegen fruhe Scheintodthesen bekraftigen 174 Die Namen der Zeuginnen fur Jesu Sterben und Grablegung waren offenbar in der Jerusalemer Urgemeinde bekannt An sie wurde wohl erinnert weil nur sie nach der Flucht der Junger Jesu Grabstatte kannten Sie sollen sie am ubernachsten Morgen leer gefunden haben Mk 16 1 8 175 Der Ort des Jesusgrabes ist unbekannt Das NT enthalt keine Hinweise auf seine Verehrung 176 Manche Historiker vermuten es unter der heutigen Grabeskirche weil dort eine Grabverehrung aus dem 1 Jahrhundert archaologisch nachgewiesen ist 177 Die historische Forschung untersucht NT Texte zu Ereignissen nach Jesu Grablegung nur im Rahmen der Geschichte des urchristlichen Auferstehungsglaubens 178 Hauptartikel Auferstehung Jesu Christi Jesus Christus und ChristologieLiteraturQuellen Eberhard Nestle Barbara Aland Novum Testamentum Graece 28 Auflage Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 2012 ISBN 3 438 05159 1Historisches Umfeld Werner Dahlheim Die Welt zur Zeit Jesu Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65176 2 Amy Jill Levine Dale C Allison Jr John Dominic Crossan The Historical Jesus in Context Princeton University Press Princeton 2006 ISBN 0 691 00991 0 Craig A Evans Jesus and His Contemporaries Comparative Studies Brill Academic Publications Leiden 2001 ISBN 0 391 04118 5 Gerhard Friedrich Jurgen Roloff John E Stambaugh David L Balch Grundrisse zum Neuen Testament Das soziale Umfeld des Neuen Testaments Band 9 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1992 ISBN 3 525 51376 3 Johann Maier Zwischen den Testamenten Geschichte und Religion in der Zeit des zweiten Tempels Echter Wurzburg 1990 ISBN 3 429 01292 9Zum historischen JesusChristliche Autoren Gerd Theissen Annette Merz Der historische Jesus Ein Lehrbuch 4 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 ISBN 978 3 525 52198 4 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Kohlhammer Stuttgart 2010 ISBN 978 3 17 012339 7 Darrell L Bock Robert L Webb Key events in the life of the historical Jesus a collaborative exploration of context and coherence Mohr Siebeck Tubingen 2009 James H Charlesworth The Historical Jesus An Essential Guide Abingdon Nashville 2008 ISBN 978 0 687 02167 3 Jens Schroter Jesus von Nazaret Jude aus Galilaa Retter der Welt Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2006 ISBN 3 374 02409 2 Jurgen Roloff Jesus Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 44742 2 Jurgen Becker Jesus von Nazaret De Gruyter Berlin 1996 ISBN 3 11 014882 X John Dominic Crossan Jesus Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 39244 XJudische Autoren Walter Homolka Jesus von Nazareth im Spiegel judischer Forschung Hentrich amp Hentrich Berlin 2010 ISBN 978 3 942271 01 1 Pinchas Lapide Ulrich Luz Der Jude Jesus Thesen eines Juden Antworten eines Christen Patmos Dusseldorf 2003 ISBN 3 491 69405 1 David Flusser Jesus Rowohlt Hamburg 2002 ISBN 3 499 50632 7 Susannah Heschel Der judische Jesus und das Christentum Abraham Geigers Herausforderung an die christliche Theologie Judische Verlagsanstalt Berlin 2001 ISBN 3 934658 04 0 Geza Vermes Jesus der Jude Ein Historiker liest die Evangelien Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1993 ISBN 3 7887 1373 9 Joseph Klausner Jesus von Nazareth Seine Zeit sein Leben und seine Lehre 3 erweiterte Auflage Athenaeum Bodenheim 1992 ISBN 3 7610 0325 0 Schalom Ben Chorin Bruder Jesus Der Nazarener in judischer Sicht dtv Munchen 1987 ISBN 3 423 01253 6Muslimische Autoren Reza Aslan Zelot Jesus von Nazareth und seine Zeit Rowohlt Hamburg 2013 ISBN 978 3 498 00083 7Zum ProzessChristliche Autoren Christoph Niemand Jesus und sein Weg zum Kreuz Ein historisch rekonstruktives und theologisches Modellbild Kohlhammer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 17 019702 2 Wolfgang Reinbold Der Prozess Jesu Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 ISBN 3 525 61591 4 Raymond E Brown The Death of the Messiah From Gethsemane to the Grave A Commentary on the Passion Narratives in the Four Gospels Yale University Press 1999 Band 1 ISBN 0 300 14009 6 Band 2 ISBN 0 300 14010 X Peter Egger Crucifixus sub Pontio Pilato Das Crimen Jesu von 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Jerusalem Das Passionsgeschehen aus judischer Sicht Calwer Stuttgart 1982 ISBN 3 7668 0676 9 Paul Winter On the Trial of Jesus De Gruyter Berlin 1974Weblinks Commons Jesus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NT QuelltexteGriechischer Urtext Nestle Aland 28 A und Ubersetzungen New Testament Transcripts Prototype Griechischer Urtext Nestle Aland 27 A nebst TextvariantenapparatUbersetzungenBibleserverBibliografienLiteratur von und uber Jesus von Nazaret im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Jesus von Nazaret in der Deutschen Digitalen Bibliothek Herbert Frohnhofen Auswahlbibliografie zu Jesus von NazaretGrundinformationenPeter Philhofer Der historische Jesus Vorlesungsskript Erlangen Nurnberg 2009 Jon Swales Historical Jesus Method and Criteria Bristol 2008EinzelthemenChristoph Rall Ausserbiblische Notizen zum historischen Jesus Marcus Cohn Der Prozess Jesu nach judischem RechtEinzelnachweise Alice Whealey Josephus on Jesus The Testimonium Flavianum 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in der romisch katholischen und den orthodoxen Kirchen vertretene immerwahrende Jungfraulichkeit Marias stutzen Siehe Lorenz Oberlinner Historische Uberlieferung und christologische Aussage Zur Frage der Bruder Jesu in der Synopse Stuttgart 1975 dagegen Rudolf Pesch Das Markusevangelium Band 1 Herder Freiburg 1976 S 323 Joachim Gnilka Das Evangelium nach Markus Neuenkirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1978 ISBN 3 7887 0576 0 S 234 Harry Jungbauer Ehre Vater und Mutter Der Weg des Elterngebots in der biblischen Tradition Mohr Siebeck Tubingen 2002 S 80 ff Cornelis Houtman Das Bundesbuch ein Kommentar Brill Leiden 1997 S 131 ff Rudolf Pesch Das Markusevangelium Band 1 Freiburg 1976 S 223 Joachim Gnilka Das Matthausevangelium Herder Freiburg 1986 S 396 Rudolf Pesch Das Markusevangelium Band 1 S 374 f Hans Conzelmann Geschichte des Urchristentums Gottingen 1978 S 150 Guido Baltes Hebraisches Evangelium und synoptische Uberlieferung Untersuchungen zum hebraischen Hintergrund der Evangelien Mohr Siebeck Tubingen 2011 ISBN 3 16 150953 6 S 35 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 318 f Fur wahrscheinlich halt es Rainer Riesner Jesus als Lehrer eine Untersuchung zum Ursprung der Evangelien Uberlieferung 1981 Mohr Siebeck Tubingen 2005 ISBN 3 16 146119 3 S 206 ff Fur eher unwahrscheinlich halten es Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 162 Jens Schroter Jesus von Nazaret Leipzig 2006 S 77 Fn 82 Pinchas Lapide Er predigte in ihren Synagogen Judische Evangelienauslegung Gutersloher Verlagshaus 1980 ISBN 3 579 01400 5 Menge Gutling Griechisch deutsches Worterbuch Langenscheidt Munchen 2001 ISBN 3 468 02030 9 tektwn bezeichnet einen mit harten Stoffen Holz Stein etc arbeitenden Handwerker Michael Schafers Prophetische Kraft der kirchlichen Soziallehre Armut Arbeit Eigentum und Wirtschaftskritik Munster 1998 S 87 ff James H Charlesworth The historical Jesus An essential guide Nashville 2008 S 69 71 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 249 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 159 H H Schader Nasiraios In Gerhard Kittel Hrsg Theologisches Worterbuch zum Neuen Testament Bd IV Sp 879 884 Flavius Josephus Antiquitates 18 116 119 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 184 191 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Gottingen 1998 S 194 a b c Jurgen Becker Jesus von Nazaret Berlin 1995 S 60 62 a b Jens Schroter Jesus von Nazaret Leipzig 2006 S 133 140 Josef Ernst Johannes der Taufer Interpretation Geschichte Wirkungsgeschichte Walter de Gruyter Berlin 1989 S 156 ff Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Gottingen 1998 S 267 Anders Jurgen Becker Jesus von Nazaret Berlin 1996 S 99 Artikel Johannes der Taufer II In Theologische Realenzyklopadie Band 17 Walter de Gruyter Berlin 1988 S 177 Joachim Jeremias Der Opfertod Jesu Christi In Bertold Klappert Diskussion um Kreuz und Auferstehung Aussaat Verlag Wuppertal 1967 ISBN 3 7615 4661 0 S 179 f Jens Schroter Jesus von Nazaret Leipzig 2006 S 272 f Jostein Adna Jesu Stellung zum Tempel Die Tempelaktion und das Tempelwort als Ausdruck seiner messianischen Sendung Tubingen 2000 ISBN 3 16 146974 7 S 292 ff Anton Voegtle Jesus Christus historisch In Lexikon fur Theologie und Kirche 2 Auflage 1957 ff S 922 932 Hans Conzelmann Geschichte des Urchristentums Gottingen 1978 S 21 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 161 163 und S 170 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 160 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 299 Hans Conzelmann Andreas Lindemann Arbeitsbuch zum Neuen Testament S 353 ff Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 221 Werner Grimm Weil ich dich liebe die Verkundigung Jesu und Deuterojesaja Herbert Lang 1976 Jorg Frey Jesus und die Apokalyptik In Michael Becker und Markus Ohler Apokalyptik als Herausforderung neutestamentlicher Theologie Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 3 16 148592 0 S 23 94 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 224 und 230 ff Jens Schroter Jesus von Nazaret Leipzig 2006 S 191 193 200 209 Wolfgang Wiefel Das Evangelium nach Matthaus S 214 Jens Schroter Jesus von Nazaret Leipzig 2006 S 200 und 204 Diskussion uber das Logion dargestellt bei Bertold Klappert Die Auferweckung des Gekreuzigten Neukirchener Verlag 2 Auflage 1974 S 106 115 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 223 226 Luise Schottroff Wolfgang Stegemann Jesus von Nazareth Hoffnung der Armen S 26 ff Francis Gerald Downing Cynics and Christian Origins T amp T Clark Publications 1992 ISBN 0 567 09613 0 a b Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Gottingen 1998 S 266 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 299 und 314 ff John Dominic Crossan Der historische Jesus Munchen 1994 S 554 a b Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 275 Bernd Kollmann Neutestamentliche Wundergeschichten Biblisch theologische Zugange und Impulse fur die Praxis Kohlhammer Stuttgart 2007 S 65 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 280 Michael Wohlers Heilige Krankheit Epilepsie in antiker Medizin Astrologie und Religion N G Elwert 1999 ISBN 3 7708 1135 6 S 237 ff Horst Balz Heil und Heilung im Neuen Testament In Karl Hoheisel Hans Joachim Klimkeit Heil und Heilung in den Religionen Harrassowitz 1995 ISBN 3 447 03619 2 S 107 Adolf Holl Jesus in schlechter Gesellschaft Kreuz Verlag 3 Auflage Freiburg im Breisgau 2002 ISBN 3 7831 1816 6 Hans D Betz Studien zur Bergpredigt Mohr Siebeck Tubingen 1985 ISBN 978 3 16 144906 2 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 263 266 und S 276 278 Pinchas Lapide Entfeindung leben Rene Girard Das Ende der Gewalt Analyse des Menschheitsverhangnisses Herder Freiburg 1983 ISBN 3 451 19017 6 S 203 210 Rene Girard Des choses cachees depuis la fondation du monde Buch III 5 Kapitel Ulrich Becker Jesus und die Ehebrecherin Untersuchungen zur Text und Uberlieferungsgeschichte von Johannes 7 53 8 11 1963 ISBN 3 11 005593 7 S 8 43 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit 2010 S 281 und 288 ff Jens Schroter Jesus von Nazaret Leipzig 2006 S 177 187 zur Nachfolge der Urchristen insgesamt Martin Hengel Nachfolge und Charisma Berlin 1968 Gerd Theissen Soziologie der Jesusbewegung Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Urchristentums 1977 7 Auflage Christian Kaiser Gutersloh 1997 ISBN 3 579 05035 4 referiert bei Wolfgang Reinbold Propaganda und Mission im altesten Christentum Eine Untersuchung zu den Modalitaten der Ausbreitung der fruhen Kirche Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 53872 3 S 226 240 Geza Vermes Jesus the Jew a historian s reading of the Gospels SCM Press 1983 S 73 ff Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 278 James H Charlesworth The Historical Jesus An Essential Guide Nashville 2008 S 107 Geza Vermes Jesus der Jude S 5 und S 85 88 Hans Martin Schenke Das Philippus Evangelium Nag Hammadi Codex II 3 Wiley VCH Verlag GmbH 1997 ISBN 3 05 003199 9 S 264 268 Andreas Lindemann Auferstehung Gedanken zur biblischen Uberlieferung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 S 80 Jacobus L M van Schaik Warum Jesus nicht mit Maria Magdalena verheiratet war Eine kurze Geschichte des esoterischen Christentums Urachhaus 2006 ISBN 3 8251 7559 6 Peter Fiedler Theologischer Kommentar zum Neuen Testament ThKNT Band 1 Das Matthausevangelium Kohlhammer Stuttgart 2006 S 139 ff Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 287 f Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 331 Lorenz Oberlinner Todeserwartung und Todesgewissheit Jesu Zum Problem einer historischen Begrundung Katholisches Bibelwerk Stuttgart 1980 S 64 ff Babylonischer Talmud Mischna Joma 8 6 u a Klaus Berger Jesus als Pharisaer und fruhe Christen als Pharisaer NT30 1988 S 231 262 John P Meier A Marginal Jew Rethinking the Historical Jesus Band 3 Bantam Doubleday Dell Publishing Group 2001 ISBN 0 385 46993 4 S 289 388 Hyam Maccoby Jesus the Pharisee SCM Press 2003 ISBN 0 334 02914 7 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 S 161 Jens Schroter Von der Historizitat der Evangelien In Jens Schroter Ralph Brucker Hrsg Der historische Jesus Tendenzen und Perspektiven der gegenwartigen Forschung Berlin New York 2002 S 197 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 177 Gunther Baumbach Herodes Herodeshaus In Theologische Realenzyklopadie Band 15 Berlin New York 1986 S 159 ff Sean Freyne Galilee and Gospel Brill Academic Publishers Leiden 2002 ISBN 0 391 04171 1 S 139 f Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 359 Christoph Niemand Jesus und sein Weg zum Kreuz Stuttgart 2007 S 234 a b Peter Egger Crucifixus Sub Pontio Pilato Munster 1997 S 202 Martin Hengel Die Zeloten Untersuchungen zur judischen Freiheitsbewegung in der Zeit von Herodes I bis 70 n Chr Mohr Siebeck 3 durchgesehene und erganzte Auflage Tubingen 2012 ISBN 3 16 150776 2 S 390 Otto Michel Otto Betz Josephus Studien Vandenhoeck und Ruprecht 1974 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Niemand Jesus und sein Weg zum Kreuz Stuttgart 2007 S 217 f und 228 f Jens Schroter Jesus von Nazaret Leipzig 2006 S 278 280 und 282 f Peter Stuhlmacher Charakteristische Formen der Verkundigung Jesu In Biblische Theologie des Neuen Testaments Band 1 Grundlegung Von Jesus zu Paulus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1992 ISBN 3 525 53595 3 S 84 Jostein Adna Jesu Stellung zum Tempel Tubingen 2000 S 425 430 und 440 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament S 163 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 408 ff Jens Schroter Jesus von Nazaret Leipzig 2006 S 276 285 Christoph Niemand Jesus und sein Weg zum Kreuz Stuttgart 2007 S 412 Fn 199 Christoph Niemand Jesus und sein Weg zum Kreuz Stuttgart 2007 S 381 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 382 und Fn 906 Ekkehard W Stegemann Wie im Angesicht des Judentums historisch vom Tod Jesu sprechen In Helmut Hoping et al Wie heute vom Tod Jesu sprechen Neutestamentliche systematisch theologische und liturgiewissenschaftliche Perspektiven Katholische Akademie Freiburg 2002 ISBN 3 928698 20 6 S 39 f Marlis Gielen Die Passionserzahlung in den vier Evangelien Literarische Gestaltung theologische Schwerpunkte Kohlhammer Stuttgart 2008 S 32 Digitalisat Martin Hengel Claus Jurgen Thornton Kleine Schriften Jesus und die Evangelien Mohr Siebeck Tubingen 2007 ISBN 978 3 16 149327 0 S 117 Martin Hengel Anna Maria Schwemer Jesus und das Judentum Mohr Siebeck Tubingen 2007 ISBN 978 3 16 149359 1 S 602 Paul Winter On the Trial of Jesus 2 Auflage 1974 S 60 69 Hartwig Thyen Studien zum Corpus Iohanneum Mohr Siebeck Tubingen 2007 S 327 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit 2010 S 376 379 Klaus Wengst Das Johannesevangelium 2 Teilband Kapitel 11 21 Kohlhammer Stuttgart 2007 S 215 f und S 220 Fn 38 Hartwig Thyen Das Johannesevangelium Mohr Siebeck Tubingen 2005 ISBN 3 16 148485 1 S 708 Gerd Theissen Lokalkolorit und Zeitgeschichte in den Evangelien Ein Beitrag zur Geschichte der synoptischen Tradition 2 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1992 ISBN 3 525 53522 8 S 177 211 Kurt Muller Moglichkeit und Vollzug judischer Kapitalgerichtsbarkeit im Prozess gegen Jesus von Nazareth In Karl Kertelge Der Prozess gegen Jesus Freiburg 1988 S 41 83 Traktat Sanhedrin IV und V In L Goldschmidt Der babylonische Talmud 3 Auflage Konigstein 1981 S 584 f 603 f 617 ff Flavius Josephus Antiquitates 20 200 203 dazu Peter Egger Crucifixus Sub Pontio Pilato Munster 1997 S 46 f Paul Winter On the Trial of Jesus 1961 Chaim Cohn Der Prozess und Tod Jesu aus judischer Sicht S 161 James H Charlesworth The Historical Jesus An Essential Guide Nashville 2008 S 111 f Ekkehard W Stegemann Wie im Angesicht des Judentums historisch vom Tod Jesu sprechen Vom Prozess Jesu zu den Passionserzahlungen der Evangelien In G Hafner H Schmid Hrsg Wie heute vom Tod Jesu sprechen Freiburg 2002 S 46 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 405 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 409 Giorgio Jossa Gesu Messia Un dilemma storico Carocci Rom 2006 ISBN 88 430 3606 8 S 103 und 118 Bertold Klappert Die Auferweckung des Gekreuzigten 7 Die Subjektsfrage im Kontext des Menschensohnproblems Neukirchener Verlag 2 Auflage Neukirchen Vluyn 1974 S 119 123 August Strobel Die Stunde der Wahrheit S 92 ff Otto Betz Probleme des Prozesses Jesu 1982 S 636 ff Darrell L Bock Blasphemy and Exaltation in Judaism The Charge Against Jesus in Mark 14 53 65 1998 2000 S 197 209 Literatur bei Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 406 Christoph Niemand Jesus und sein Weg zum Kreuz Stuttgart 2007 S 158 f Peter Egger Crucifixus Sub Pontio Pilato Munster 1997 S 82 100 Flavius Josephus Antiquitates 18 3 1 f Bellum Judaicum 2 9 2 ff Philo von Alexandria Legatio ad Gaium 38 Beispiele bei Christoph Niemand Jesus und sein Weg zum Kreuz Stuttgart 2007 S 163 f Christoph Paulus Der Prozess Jesu aus romisch rechtlicher Perspektive De Gruyter Berlin Boston 2016 ISBN 978 3 11 047938 6 Paul Winter On the Trial of Jesus S 51 61 und dort zitierte Literatur Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit S 369 375 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 S 161 Martin Hengel Die Zeloten Untersuchungen zur judischen Freiheitsbewegung in der Zeit von Herodes I bis 70 n Chr 2 verbesserte und erweiterte Auflage Leiden 1976 S 297 307 Klaus Haacker Wer war Schuld am Tode Jesu in Theologische Beitrage 25 1994 S 23 36 Hyam Maccoby Jesus und der judische Freiheitskampf Ahriman 1996 S 111 Hans Conzelmann Andreas Lindemann Arbeitsbuch zum Neuen Testament Mohr Siebeck 2000 ISBN 3 8252 0052 3 S 503 Manfred Lang Johannes und die Synoptiker Eine redaktionsgeschichtliche Analyse von Joh 18 20 vor dem markinischen und lukanischen Hintergrund Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1999 ISBN 3 525 53866 9 S 216 Raymond Schmittlein Umstande und Ursache von Jesu Tod Mainz 1951 William D Edwards u a On the Physical Death of Jesus Christ JAMA 21 Marz 1986 Vol 255 No 11 Memento vom 23 Mai 2012 im Internet Archive Lee Strobel Der Fall Jesus 1997 S 217 227 Wolfgang Wiefel Das Evangelium nach Matthaus S 475 Paul Winter On the Trial of Jesus S 56 Anmerkung 21 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 248 Peter Dulschnigg Das Markusevangelium Theologischer Kommentar zum Neuen Testament Band 2 Kohlhammer Stuttgart 2007 ISBN 3 17 019770 3 S 393 ff Rene Girard Das Ende der Gewalt Freiburg 1983 S 172 176 und 240 ff Wolfgang Reinbold Der Prozess Jesu Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 S 98 Paul Winter On the Trial of Jesus S 57 Anmerkung 24 Peter Dschulnigg Theologischer Kommentar zum Neuen Testament ThKNT Band 2 Das Markusevangelium Kohlhammer Stuttgart 2007 S 408 Eduard Schweizer Das Neue Testament Deutsch Band 1 Das Evangelium nach Markus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 S 198 Wolfgang Reinbold Der alteste Bericht uber den Tod Jesu Walter de Gruyter Berlin 1993 ISBN 3 11 014198 1 S 280 Dan Bahat Carta s Historical atlas of Jerusalem an illustrated survey Neuauflage Carta 1986 S 28 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 438 Othmar Keel Max Kuchler Jerusalem Ein Handbuch und Studienreisefuhrer zur Heiligen Stadt Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 ISBN 3 525 50170 6 S 430 und Fn 229 Theissen Merz Der historische Jesus Gottingen 2011 S 422 443 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Gottingen 1998 S 66 f Jurgen Becker Die Auferstehung Jesu Christi nach dem Neuen Testament Tubingen 2007 S 264 ff Dieser Artikel wurde am 20 April 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118557513 lobid OGND AKS LCCN n79084784 NDL 00565948 VIAF 38323081 Wikipedia Personensuche Anmerkung Ansetzungsform GND Jesus Christus PersonendatenNAME Jesus von NazaretALTERNATIVNAMEN Jesus Christus IsaKURZBESCHREIBUNG Prediger Messias der ChristenGEBURTSDATUM zwischen 7 v Chr und 4 v Chr GEBURTSORT Betlehem oder Nazaret Provinz Iudaea Romisches ReichSTERBEDATUM 30 oder 31 oder 33STERBEORT Jerusalem Provinz Iudaea Romisches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jesus von Nazaret amp oldid 236018519