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Die historische oder historisch kritische Jesusforschung fruher Leben Jesu Forschung versucht die Frage nach dem historischen Jesus zu beantworten Sie forscht in den Schriften des Urchristentums und anderen Quellen der Antike nach Jesus von Nazaret Mit historisch kritischen Methoden rekonstruiert sie Grundzuge seines offentlichen Wirkens Fur die weitaus meisten Forscher war Jesus ein historischer Jude auf dessen Auftreten der urchristliche Glaube an Jesus Christus reagierte Die historische Jesusforschung entstand seit etwa 1740 im Zeitalter der Aufklarung Sie findet in der universitaren christlichen Theologie im Fach Neues Testament NT in der Archaologie Geschichtswissenschaft Judaistik Literaturwissenschaft und Religionswissenschaft statt Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Uberblick 3 Zeitliche Einteilung 4 Erste Phase 4 1 Judische Vorlaufer 4 2 Hermann Samuel Reimarus 4 3 Thomas Jefferson 4 4 Ferdinand Christian Baur 4 5 David Friedrich Strauss 4 6 Ernest Renan 4 7 Heinrich Julius Holtzmann 4 8 Adolf von Harnack 4 9 William Wrede und Ernst Troeltsch 4 10 Radikale Skeptiker 4 11 Albert Schweitzer 5 Zweite Phase 5 1 Karl Ludwig Schmidt und Martin Dibelius 5 2 Joachim Jeremias 5 3 Rudolf Bultmann 5 4 Ernst Kasemann 5 5 Willi Marxsen 6 Dritte Phase 6 1 Ed Parish Sanders 6 2 Sozialgeschichtliche Forschung 6 3 Das Jesus Seminar 6 4 William Lane Craig 6 5 Nicholas Thomas Wright 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelbelegeEntstehung BearbeitenBis in die Fruhe Neuzeit hinein galt die Bibel gemass kirchlicher Lehre als Heilige Schrift die Gott selbst nicht nur autorisiert sondern bewirkt und wortlich inspiriert habe Biblische Erzahlungen wurden rezitiert interpretiert und kommentiert nicht kritisch analysiert und uberpruft Das was sie mitteilen galt als wirklich weil Gott sich darin mitteilte Das geschriebene Wort galt als unmittelbares Abbild Analogie der bezeichneten Dinge so dass Zeichen und Sache nahezu gleichgesetzt wurden 1 Die Erfindung neuer Drucktechniken seit dem 12 Jahrhundert und des Buchdrucks im 15 Jahrhundert veranderten die Auffassung der Bibeltexte Die Frage nach der richtigen Druckvorlage forderte in der Renaissance die Suche nach einem Urtext der Bibel und die Textkritik Dabei wurden Originaltexte von Abschriften und Bibelubersetzungen kritisch unterschieden Die Reformation wertete die Bibel als sich selbst auslegende keiner kirchlichen Interpretation bedurftige Instanz fur christliche Wahrheit sola scriptura und liess nur den wortlichen Schriftsinn sensus literalis gelten Zugleich verstand Martin Luther Jesus Christus als inhaltliche Mitte und Norm der ganzen Bibel solus Christus und ubte von da aus Sachkritik an manchen Bibeltexten Diese Konzentration auf den einheitlich gedruckten und allgemein lesbaren Bibeltext seinen Wortsinn und seine inhaltliche Bedeutung bereiteten die aufklarerische Bibelkritik vor und ermoglichten sie 2 Mit den Fortschritten in den Naturwissenschaften wuchs auch in den Geisteswissenschaften das Interesse an methodisch uberprufbaren und feststellbaren Tatsachen Schon lange erkannte Widerspruche in und zwischen den Evangelien des NT bedurften auch darum einer Erklarung weil immer mehr Bevolkerungsteile diese Texte selbst lesen konnten Im Deismus begann die anhaltende Bemuhung einen historischen Jesus hinter den Ubermalungen des NT freizulegen um ihn als alternatives Leitbild gegen das dogmatisierte Christusbild der Kirchen in Stellung bringen zu konnen Die Jesusforschung war also eng mit der Emanzipation des Burgertums von der mittelalterlichen Vorherrschaft der Kirche verbunden 3 Nachdem sich das allgemeine Verstandnis von Wissen und das besondere Verstandnis der Bibel im christianisierten Europa grundlegend gewandelt hatten entstand um 1740 die Jesusforschung Uberblick BearbeitenSeit etwa 1870 bezeichnete man die historische Forschung zu Jesus von Nazaret im deutschsprachigen Raum als Leben Jesu Forschung Der Ausdruck geht wesentlich auf das Werk Das Leben Jesu 1835 36 von David Friedrich Strauss zuruck auf das viele deutschsprachige Veroffentlichungen mit analogen Titeln folgten Die Autoren vertraten meist die liberale Theologie im Protestantismus Sie gingen optimistisch davon aus mit Hilfe der Zweiquellentheorie die Biografie und Personlichkeit des historischen Jesus aus den Evangelien rekonstruieren zu konnen um sie gegen die von den Aposteln geschaffene von den Grosskirchen dogmatisierte Christologie zu stellen Albert Schweitzer fasste diese Forschungsperiode 1906 mit seinem Werk Von Reimarus zu Wrede zusammen Er zeigte dass fast alle Autoren eines Lebens Jesu ihr eigenes ideales Jesusbild in das NT projiziert hatten Ab der 2 Auflage 1913 trug das erweiterte Werk den Titel Geschichte der Leben Jesu Forschung 4 Seit 1900 zeigten historisch kritische Arbeiten dass schon die altesten urchristlichen Texte Jesu Auftreten nach Gemeinde und Verkundigungsinteressen gestaltet hatten so dass die historische Ereignisfolge als kaum noch rekonstruierbar erschien Die Dialektische Theologie brach seit 1918 mit dem theologischen Liberalismus und wertete das Interesse am historischen Jesus ab Dennoch wurde weiter nach ihm geforscht auch ausserhalb des deutschen Protestantismus unter anderem im Judentum 5 Seit 1953 stellten Rudolf Bultmanns Schuler eine erneute Ruckfrage nach dem historischen Jesus um die nachosterliche Christologie an Jesu Eigenverkundigung zuruckzubinden Sie machten ein doppeltes Differenzkriterium geltend Authentisch seien nur jene uberlieferten Jesusworte die sich weder aus dem zeitgenossischen Judentum noch dem nachosterlichen Urchristentum erklaren liessen 6 Seit den 1970er Jahren bezog die Jesusforschung sozialgeschichtliche Fragen und Methoden ein Vor allem in den USA wurden ausserkanonische urchristliche Texte verstarkt berucksichtigt Fur Autoren die diese Quellen bevorzugen ist Jesus eher von altorientalischer Weisheit und vom Hellenismus beeinflusst Demgegenuber sehen die meisten neueren Forscher Jesus als Vertreter einer innerjudischen Erneuerungsbewegung die auf die biblische Prophetie und Apokalyptik zuruckgriff Sie ersetzen das doppelte Differenzkriterium durch kontextuelle Plausibilitat Als historische Jesusuberlieferung gilt was aus dem damaligen Judentum erklarbar ist und die Entstehung des Urchristentums verstandlich macht 7 Zeitliche Einteilung BearbeitenSeit etwa 1980 wird die Jesusforschung besonders im englischen Sprachraum oft schematisch in drei Phasen eingeteilt Die Phasen werden im Englischen quest genannt wortlich Suche sinngemass Erforschung Die erste Phase von 1736 bis 1900 wird first oder old quest genannt Die Zeit der Bultmannschule 1953ff wird second oder new quest genannt Die Forschung seit etwa 1970 heisst third quest 8 Der Zeitraum zwischen der ersten und zweiten Phase wird als no quest bezeichnet weil in diesen etwa 50 Jahren angeblich keine nennenswerte Jesusforschung stattfand Manche Autoren variieren das Dreiphasenmodell indem sie einzelne Phasen weiter unterteilen Die Einteilung ist in der Jesusforschung jedoch umstritten vor allem weil sie fruhere Vorlaufer Jesus Bucher aus der angeblichen no quest Zeit und die starken Richtungsunterschiede innerhalb der neueren Jesusforschung zu wenig berucksichtige 9 Das Dreiphasenmodell wird daher manchmal als willkurlich und ideologisch motiviert kritisiert 10 Erste Phase BearbeitenAlbert Schweitzer gliederte diese Phase ruckblickend in drei aufeinander folgende Entweder oder entweder rein geschichtlich oder rein ubernaturlich Seit David Friedrich Strauss wurden uberlieferte Wunder von und an Jesus vor allem seine Auferstehung von moglichen historischen Angaben unterschieden Das folgte der Pramisse des Rationalismus Historisch konne nur sein was naturwissenschaftlich moglich und erklarbar sei entweder synoptisch oder johanneisch Seit der Tubinger Schule wurden die drei verwandten synoptischen Evangelien vom spater entstandenen Evangelium nach Johannes abgegrenzt Erstere wurden als historisch glaubwurdiger eingestuft entweder eschatologisch oder uneschatologisch Johannes Weiss erkannte als Erster dass Jesu Verkundigung von der judischen Eschatologie und Apokalyptik bestimmt war und unterschied diese von gegenwartsbestimmten Bestandteilen seiner Lehre 11 Im Anschluss an Weiss stellte Schweitzer heraus dass Jesu judisch apokalyptische Endzeiterwartung dem Fortschrittsglauben des 19 Jahrhunderts und den liberalen Jesusbildern widersprach Die schrittweise Annaherung an Jesu Verkundigung stellte also die Pramisse der Jesusforschung in Frage seine Lehre gegen den dogmatischen Christus der Kirchen stellen zu konnen 12 Judische Vorlaufer Bearbeiten Isaak Troki 1533 1594 ein Karaer aus Litauen trug in seinem Buch zur Starkung des Glaubens eine fruhe Kritik der Evangelien vor Sie seien langere Zeit nach Jesu Tod verfasst worden zeigten innere Widerspruche und Tendenzen fur die ihre Autoren Schriftbeweise erfunden oder den Wortlaut von Bibelzitaten verdreht hatten gaben den Juden die Schuld am Tod Jesu obwohl er selbst mit seinem Sterben Gottes Willen habe erfullen wollen zeigten keine Spur der Trinitatslehre und widersprachen mit Stellen wie Mt 13 55 ELB oder Mt 19 17 ELB klar der Jungfrauengeburt und Gottlichkeit Jesu der sich Menschensohn genannt habe Der hochgebildete Rabbiner Leone da Modena 1571 1648 aus Venedig stellte Jesus in seiner Schrift Magen wa Ḥereb als liberalen Pharisaer dar Er habe bestimmte halachische Regeln wie das Handewaschen missachtet und sei deshalb in Konflikte mit anderen Pharisaern geraten Mk 7 1ff ELB Er habe sich als Sohn Gottes bezeichnet aber damit kein gottliches Wesen gemeint sondern sich als von Gott erwahlten den Propheten uberlegenen Toralehrer verstanden Erst spatere Heidenchristen hatten seine Lehren missdeutet ihn zu einem gottmenschlichen Mischwesen gemacht und die Dogmen der Trinitat Erbsunde und Erlosung davon geschaffen 1856 und 1873 veroffentlichte Abraham Geiger diese von Christen bis dahin kaum beachteten Schriften Er erklarte besonders Modena zum Vorlaufer der Leben Jesu Forschung der einige ihrer Einsichten vorweggenommen habe die Zugehorigkeit Jesu zum zeitgenossischen Judentum und die Kluft zwischen seiner Lehre und den kirchlichen Dogmen uber ihn 13 Hermann Samuel Reimarus Bearbeiten Der Deist Hermann Samuel Reimarus 1694 1768 schrieb 1762 nur fur seine Freunde eine Apologie oder Schutzschrift fur die vernunftigen Verehrer Gottes Er wagte nicht sie zu seinen Lebzeiten zu veroffentlichen Erst posthum ab 1774 veroffentlichte Gotthold Ephraim Lessing sieben Fragmente daraus siehe Fragmentenstreit Darin unterschied Reimarus das Christusbild der Apostel methodisch streng von Jesu Eigenverkundigung Er verstand Jesus ganz im Rahmen des Judentums seiner Zeit als politischen Reformator Jesus habe wie fruhere judische Propheten das Reich Gottes als nahes weltliches Messiasreich verkundet und die Juden zur Umkehr gerufen um dieses Reich aufzurichten Er sei dabei immer fanatischer geworden bis er schliesslich in seinem Kampf gegen die Romer unterlag und von diesen hingerichtet wurde Das nachosterliche Christentum erklarte Reimarus als Betrug der Apostel Sie hatten seinen Leichnam gestohlen vgl Mt 28 11 15 EU dann seine Auferstehung und baldige Wiederkunft verkundet und ihn so zum himmlischen Erloser gemacht Aus den Anhangern dieses Aberglaubens sei die Kirche entstanden 14 Die Unterscheidung von Jesusverkundigung und urchristlicher Botschaft und die Einordnung Jesu ins zeitgenossische Judentum sind in der Jesusforschung bis heute gultig Die Erklarung des Urchristentums aus einem Jungerbetrug fand dagegen bald Widerspruch 15 Thomas Jefferson Bearbeiten Der dritte Prasident der Vereinigten Staaten Thomas Jefferson 1743 1826 ein Freidenker wollte ein von Aberglauben befreites Leben Jesu aus allen vier Evangelien herausfiltern das mit Jesu Begrabnis endete Die Auferstehung liess er weg da sie fur ihn zum abgelehnten Aberglauben gehorte 16 Aus Vorsicht gegenuber seinen konservativ christlichen Landsleuten veroffentlichte Jefferson das Werk zu seinen Lebzeiten nicht Er gilt als Pionier der synoptischen Betrachtungsweise die aus gemeinsamen Texten auf historische Zuverlassigkeit und Ursprunglichkeit schliesst Dabei ging er jedoch noch ganz unkritisch vor und listete Jesu Lebensstationen einfach auf ohne die Widerspruche zwischen den Evangelien zu berucksichtigen und zu erklaren Ferdinand Christian Baur Bearbeiten Ferdinand Christian Baur 1792 1860 fuhrte die historisch kritische Methode in die NT Forschung ein Tubinger Schule Seit etwa 1836 betonte er gegenuber seinem Schuler David Friedrich Strauss starker die historische Kontinuitat zwischen der vorosterlichen Jesusverkundigung in den Evangelien und der nachosterlichen Theologie der Apostel Baur sah in Jesus den Grunder des Urchristentums der historisch einen Messiasanspruch erhoben habe und nicht erst posthum zum mythischen Sohn Gottes vergottlicht worden sei Das Kerygma der Jerusalemer Urgemeinde sei eine Wirkung dieser Eigenverkundigung Jesu Baur beschrieb die Entwicklung des Urchristentums analog zur idealistischen Dialektik seines Lehrers Georg Wilhelm Friedrich Hegel Das Judenchristentum der Urgemeinde sei die These einer Gesetzeskirche das Heidenchristentum des Paulus von Tarsus die Antithese einer Geistkirche gewesen Aus ihrem Konflikt sei die Synthese des Fruhkatholizismus im Johannesevangelium und einigen spateren Gemeindebriefen hervorgegangen Baur fand auch im christlichen Gnostizismus schon vieles von dem mythisch ausgedruckt was Hegel dann philosophisch entfaltete David Friedrich Strauss Bearbeiten David Friedrich Strauss 1808 1874 veroffentlichte 1835 sein Werk Das Leben Jesu kritisch bearbeitet Seine Grundthese lautete die Urchristen hatten in den Evangelien durchweg mythische Vorstellungen des Alten Testaments AT vor allem die Messiasidee auf Jesus ubertragen Gegen Reimarus erklarte Strauss die Wunder Jesu nicht als urchristlichen Betrug als Konzession an die judische Wundersucht oder als Illusion sondern als unbewussten Prozess einer absichtslos dichtenden Sage Damit ubernahm er den Mythos Begriff der damaligen AT Theologie Zudem vertrat er das Johannesevangelium sei von theologischen Interessen ausgehend gestaltet und enthalte anders als die Synoptiker kaum zuverlassige historische Daten zu Jesus Damit wollte Strauss jene Mythen uber Jesus nicht rationalistisch wegerklaren oder als dogmatischen Supranaturalismus abwerten sondern als legitime zeitbedingte Einkleidung einer zeitlosen Idee der Gottmenschlichkeit in diesem historischen Individuum interpretieren Er wollte die darin verborgenen ewigen philosophischen Wahrheiten aus diesem Kleid herauslosen und durch eine mystische Sicht Jesu ersetzen Darum enthielt seine Christologie keine Rekonstruktion des historischen Jesus sondern thematisierte die Menschheit Dass Gott in einem bestimmten Menschen Mensch wurde war fur Strauss nur Ausdruck dafur dass die Menschheit gottlich sei Er versuchte also die kirchlichen Dogmen in philosophische Ideen umzuwandeln ohne sie als Glaubenswahrheiten aufzugeben Das Werk loste heftigen Streit mit Kirchen und Behorden aus und machte Strauss zum beruhmten Aussenseiter der Jesusforschung Er fand kaum Zustimmung weil er die Entstehung des NT und des Christentums aus dem Christusmythos nicht erklaren konnte Infolge dieser Kritik entscharfte Strauss seinen Entwurf fur die dritte Auflage von 1839 vertrat in der vierten Auflage jedoch wieder seine vorherige Position In seinen folgenden Werken distanzierte er sich immer mehr vom Christentum und sagte sich schliesslich ausdrucklich davon los In seinem zweiten Leben Jesu fur das deutsche Volk bearbeitet 1863 erschien Jesus nur noch als Verkunder einer reinen Kultur und Humanitatsreligion 1865 folgte Der Christus des Glaubens und der Jesus der Geschichte eine Abrechnung mit seinem Lehrer Friedrich Schleiermacher 1872 erschien Der alte und der neue Glaube Damit war das Christentum fur Strauss vollig uberflussig geworden Ernest Renan Bearbeiten Das Leben Jesu des franzosischen Religionswissenschaftlers Ernest Renan 1823 1892 wurde von der katholischen Kirche im Entstehungsjahr 1863 indiziert und ein Jahr spater im Syllabus errorum von Papst Pius IX verurteilt 17 18 In dem oft wiederaufgelegten Buch verarbeitete Renan Reiseerlebnisse in Judaa und Galilaa 1860 indem er Jesu Leben in poetisch sentimentaler Form mit der dortigen Landschaft in Verbindung brachte und damit den sogenannten Galilaischen Fruhling pragend beeinflusste Dabei verbreitete er antijudaistische Stereotypen Sein Jesus erschien als ungebildeter naiver und sanfter Freund der Menschen und Tiere der in einer idyllischen Gegend aufwuchs und ein neues universales Gottesbild gegen den finsteren nationalen JHWH der Israeliten stellte 19 Der Gott Jesu ist nicht der schreckliche Herr der uns totet wenn es ihm gefallt und uns rettet wenn es ihm gefallt Jesu Gott ist unser Vater Man vernimmt ihn wenn man dem leisen Ton lauscht der in uns Vater ruft Der Gott Jesu ist nicht der parteiische Despot der Israel als sein Volk auserwahlt hat und es beschutzt vor allen und gegen alle Er ist der Gott der Menschheit Die bewundernswurdige Moral die Jesus aus diesem Gottesglauben ableitet ist nicht eine Moral von Enthusiasten die den Weltuntergang nahe glauben und sich in finsterer Askese auf eine eingebildete Katastrophe vorbereiten sondern die Moral einer Welt die leben will und gelebt hat Renan konnte den Universalismus der undifferenzierten Menschenliebe also nur im Kontrast zum Partikularismus der biblischen Bundes und Rechtstheologie darstellen Wahrend Renan Jesus Gottessohnschaft bestreitet und jeden Hinweis auf Supranaturalismus vermeidet wird seine Botschaft und sein Wille zur Errichtung einer Theokratie durch die innere Stimme einer subjektiven Autoritatserfahrung verkundet Hinzu kamen Motive eines Kitschromans mit rassistischen Anklangen 19 Sein liebenswurdiger Charakter und seine zweifellos hinreissende Schonheit wie sie manchmal in der judischen Rasse erscheinen schufen gleichsam einen Zauberkreis um ihn dem sich niemand inmitten dieses gutmutigen naiven Volkes entziehen konnte Ein Paradies auf Erden ware es geworden wenn die Gedanken des Meisters nicht zu sehr das Niveau der mittelmassigen Gute uberschritten hatten In seiner Geschichte der Leben Jesu Forschung bezeichnete Albert Schweitzer 1896 das Buch als ein Ereignis in der Weltliteratur 20 und kritisierte gleichzeitig dessen Stil als fur einen Historiker kaum verzeihliche romanhafte Phrasen 21 Heinrich Julius Holtzmann Bearbeiten Der Neutestamentler Heinrich Holtzmann 1832 1910 exemplarischer Vertreter der liberalen Theologie wollte Jesu Personlichkeit historisch rekonstruieren um einen vom dogmatisierten Christusbild der Kirchen emanzipierten erneuerten Christusglauben zu begrunden Dazu ubernahm er methodisch die von Christian Gottlob Wilke und Christian Hermann Weisse entwickelte Zweiquellentheorie Sein Werk Die synoptischen Evangelien Ihr Ursprung und ihr geschichtlicher Charakter 1863 verhalf dieser Theorie zum wissenschaftlichen Durchbruch Von nun an galt das Evangelium nach Markus als das alteste der vier Evangelien neben ihm die hypothetisch erschlossene Logienquelle Q als zweite schriftliche Vorlage des Matthaus und Lukasevangeliums Holtzmann glaubte dem Markusevangelium einen zeitlichen Verlauf des Lebens Jesu und eine individuelle psychische Entwicklung entnehmen zu konnen Jesu messianisches Bewusstsein sei erst allmahlich gereift und habe ihn dann bewogen nach Jerusalem zu ziehen Diesen Wendepunkt zeige Mk 8 29ff EU Dort redet erstmals ein Junger Jesus als den Christus an worauf dieser mit der ersten Leidensankundigung des Menschensohns antwortet Heute gilt diese Stelle als redaktionelle Verknupfung der Uberlieferung zu Galilaa mit der folgenden Passionsgeschichte In diesen biografischen Rahmen fugte Holtzmann vermeintlich authentische Worte Jesu aus der Logienquelle ein die zu seinem Bild der reifenden Personlichkeit Jesu zu passen schienen Diesem Verfahren folgten weitere liberale Jesusbiografien des 19 Jahrhunderts die das jeweilige Personlichkeitsideal ihres Verfassers in den Quellen wiederzufinden meinten Adolf von Harnack Bearbeiten Die unter dem Titel Das Wesen des Christentums veroffentlichte Vorlesungsreihe des Kirchenhistorikers Adolf von Harnack 1851 1930 gilt als Hauptwerk der liberalen Theologie vor 1914 Darin urteilte Harnack Samtliche Einzelmotive der Verkundigung Jesu seien zuvor im AT und im Hellenismus gelehrt worden Jedoch habe Jesus seine Botschaft auf zwei Aussagen konzentriert und diese universalisiert die Vaterliebe Gottes und die reine Menschenseele Daraus folgerte Harnack Nicht der Sohn allein der Vater gehort in das Evangelium wie es Jesus verkundet hat hinein Nicht an Jesus glauben sondern wie er glauben namlich glauben an die Vaterliebe Gottes und den unendlichen Wert der Menschenseele 22 Im Gleichnis vom Verlorenen Sohn Lk 15 11 32 fand Harnack Jesu Lehre konzentriert ausgedruckt Gott verlange nichts kein Sundenbekenntnis kein Opfer keine Leistung Gott freue sich einfach uber die Heimkehr seines Sohnes Diese reine Gnade sei im Judentum dem Glauben Jesu schon vorhanden Gottes Liebe uberwinde die Erbsunde das sundige dem Materiellen verhaftete Begehren und erneuere den rechtglaubigen reinen Geist Die Seele des Menschen sei und bleibe rein und konne durch Taten auf Erden nicht befleckt werden Sie gehe rein wieder zu Gott ein Das Judentum kenne diese Geborgenheit der Seele in Gott Jedoch stehe es fest im Rahmen von heiligen Gesetzen und religiosen Pflichthandlungen von denen das fruhe Christentum viele ubernommen und durch zahlreiche heidnische Brauche erganzt habe Dabei habe sich ihre Bedeutung gewandelt Jesu Lehre von der gnadigen Annahme der reinen Seele gehe durch die Mission in die ganze Welt William Wrede und Ernst Troeltsch Bearbeiten Der NT Historiker William Wrede 1859 1906 schrieb 1897 den kritischen Aufsatz Uber Aufgabe und Methoden der sogenannten neutestamentlichen Theologie Darin rechnete er mit seinen Vorgangern Ferdinand Christian Baur David Friedrich Strauss und dem Neukantianer Albrecht Ritschl ab Sie hatten im NT nur ihre eigenen zeitphilosophischen Schablonen als angebliche Lehrbegriffe von Jesus Paulus Johannes usw wiedergefunden und nicht konsequent historisch nach der religiosen Bewegung gefragt aus denen die NT Schriften hervorgegangen seien Das NT sei nicht als Abfolge theologischer Systeme sondern als Teil der spatantiken Geschichte der Religion zu verstehen Mit dieser Auffassung begrundete Wrede die Religionsgeschichtliche Schule in der NT Forschung deren hermeneutische Pramissen vor allem Ernst Troeltsch 1865 1923 ein Jahr darauf in seinem Aufsatz Uber historische und dogmatische Methode in der Theologie systematisch entfaltete Das historische Bild des Urchristentums sei nach den Prinzipien der Kritik der Analogie und der Korrelation zu gewinnen Historiker mussten die Wahrscheinlichkeit des Uberlieferten kritisch nach Massgabe der Analogien zu gleichartigen Vorgangen der sonst bekannten Vergangenheit und Gegenwart beurteilen Korrelation setze voraus dass alle Ereignisse in Wechselwirkung mit anderen Ereignissen stunden so dass Geschichtserklarung Kontingenz Zufall ohne erkennbare Ursachen weitgehend ausschliesse Diesem Programm gemass zeigte Wrede 1901 mit der Schrift Das Messiasgeheimnis in den Evangelien dass auch das Markusevangelium schon ein theologisches Konstrukt sei Die Annahme Jesus habe allmahlich im Verlauf seines Wirkens ein Messiasbewusstsein entwickelt lasse sich ihm nicht entnehmen Die Texte die Markus vorlagen schilderten ihn als Lehrer und Wundertater aber nicht als Messias Diese Deutung habe ihnen erst der Evangelist gegeben Nicht Jesus selbst habe sich sondern die Urchristen hatten ihn aufgrund ihres Auferstehungsglaubens als den Christus verkundet Dazu habe Markus das Konzept des Messiasgeheimnisses entworfen Danach verbot Jesus seinen Jungern vor seinem Tod ihn als den Christus zu verkunden So deute auch die alteste NT Quelle Jesu Wirken von vornherein als Offenbarung Gottes und biete keine Moglichkeit einer psychologisierenden Biografie Mit diesem Aufsatz war die liberale Leben Jesu Forschung an ihren vorlaufigen Endpunkt gekommen Die historische Kritik holte ihre eigenen Voraussetzungen ein Radikale Skeptiker Bearbeiten Hauptartikel Jesus Mythos Der Bonner Privatdozent Bruno Bauer 1809 1882 vertrat in seiner Aufsatzfolge Kritik der evangelischen Geschichte der Synoptiker 1841 1842 und Kritik der Evangelien 1850 1851 die These Jesus habe gar nicht gelebt sondern sei ein literarisches Kunstprodukt Schon das alteste Evangelium nach Markus produziere einen Ablauf seines Lebens statt ihn darzustellen Damit griff er die bisherigen Ergebnisse der Quellenkritik auf die gezeigt hatten dass keiner der NT Autoren an einer historischen Berichterstattung interessiert war sondern Jesu Leben und Sterben als Christusverkundigung fur die Gegenwart auf je eigene Weise gestaltete Der Bremer Pastor Albert Kalthoff 1850 1906 fuhrte die Evangelien in seinem Buch Das Christusproblem Grundlinien einer Sozialtheologie 1902 auf religiose Bedurfnisse einer multikulturellen sozialen Bewegung zuruck die die judische Messiaserwartung kennengelernt und daraufhin die Figur Jesus erfunden habe um diese Erwartung fur die eigenen Anhanger zu bekraftigen Auf andere Weise erklarte auch der Karlsruher Philosophiedozent Arthur Drews 1865 1935 Jesus als Personifikation eines schon vor dem Christentum existierenden Mythos Die Christusmythe 1909 Er folgerte dies aus der seit David Friedrich Strauss gangigen Erkenntnis dass samtliche Hoheitstitel des NT fur Jesus aus judischer und hellenistischer Mythologie auf seine Person ubertragen worden seien 23 Die literarisch sozialpsychologisch und mythologisch begrundeten Zweifel an Jesu Existenz wurden in jeder Forschergeneration von einzelnen Autoren erneuert in jungerer Zeit zum Beispiel von Karlheinz Deschner und Hermann Detering Die Skeptiker verweisen immer wieder auf folgende Argumente das Schweigen oder die Unzuverlassigkeit zeitgenossischer Historiker die Jesus gar nicht oder nur als Gerucht erwahnen siehe dazu Ausserchristliche antike Quellen zu Jesus von Nazaret ein hypothetisches Desinteresse des Paulus an Jesu Existenz und sein mythisches Christusbild zahlreiche unauflosbare Widerspruche zwischen den kanonischen Evangelien besonders zwischen den Synoptikern und dem Evangelium nach Johannes mit einer Tendenz zur immer starkeren Vergottlichung der Figur Jesus den zeitlichen Abstand der Evangelien zu den darin berichteten Ereignissen Sie seien 40 bis 70 Jahre nach dem Tod Jesu entstanden die Projektion des Osterglaubens in die Darstellung des Erdenwirkens Jesu Gemeindebedurfnisse hatten die Uberlieferung von Jesus so gepragt dass sich daraus keine historischen Details herausfiltern liessen den Schriftbeweis wonach viele Einzelmotive der Passion erfunden worden seien um Jesus als den von den biblischen Propheten vorhergesagten Messias darzustellen die Unglaubwurdigkeit der Wundererzahlungen die sich zudem durch antike und religionsgeschichtliche Parallelen relativieren und als Kopien davon erklaren liessen die Voreingenommenheit der mehrheitlich von Christen unternommenen Jesusforschung Deren fragwurdige Kriterien besonders die behauptete Singularitat der Jesusuberlieferung in der antiken Umwelt und der Vorrang der kanonisierten vor moglichen anderen Quellen seien unzureichend und jederzeit durch neue Schriftfunde wie die Schriftrollen vom Toten Meer falsifizierbar Die meisten dieser Argumente hat die Forschung jedoch inzwischen relativiert Das Vertrauen in einen historischen Kernbestand der Logienuberlieferung ist gerade durch ausserchristliche sozialgeschichtliche und judaistische Forschungsergebnisse gewachsen Die Tatsache dass schon die fruhesten Uberlieferungsschichten ein eschatologisches Verkundigungsinteresse zeigen wird heute eher als Wirkung des historischen Jesus gesehen Albert Schweitzer Bearbeiten Der Musiker Arzt und Theologe Albert Schweitzer 1875 1965 verfasste bis 1906 den Forschungsuberblick Von Reimarus zu Wrede den er dann stark erweiterte und ab der 2 Auflage 1913 unter dem Titel Geschichte der Leben Jesu Forschung veroffentlichte Darin wies er nach dass fast alle Leben Jesu Entwurfe die ethischen Ideale ihrer Autoren in die Texte hineinprojizierten Schweitzer erkannte nur die Forschung von Johannes Weiss Die Predigt Jesu vom Reiche Gottes 1892 als gultigen Beitrag zur historischen Erklarung der Verkundigung Jesu an Weiss hatte nachgewiesen dass Jesus das Reich Gottes als nahes aber zukunftiges Weltende im Sinne des von Gott herbeigefuhrten Endgerichts verstand und nicht als innerseelische Gottesgegenwart wie es die liberalen Theologen sich dachten Schweitzer griff diese Arbeit auf und betonte dass die judische Apokalyptik mit ihrer Erwartung einer uberzeitlichen Endkatastrophe jeder Vorstellung eines weltimmanenten Fortschritts widerspreche Er sah in ihr den gemeinsamen Rahmen der Verkundigung Jesu der Jerusalemer Urgemeinde und des Paulus von Tarsus Schweitzers Werk gilt als weitgehende Widerlegung der liberalen Leben Jesu Forschung Das optimistische Vertrauen in die Rekonstruierbarkeit einer Personlichkeit Jesu und seiner biografischen Entwicklung hatte sich als unhaltbare Projektion sachfremder Interessen und Pramissen in die NT Quellen erwiesen Damit war die Frage nach einem vom biblischen und kirchlichen Christusbild abweichenden historischen Jesus wieder vollig offen Zweite Phase BearbeitenSeit 1900 wurden die historisch kritischen Methoden differenziert und erweitert Neben die bis dahin vorherrschende Quellenscheidung der Literarkritik trat die Formgeschichte die zuerst nach der Form Gattung eines Einzeltextes und dessen Gebrauch fur seine Horer und Leser Sitz im Leben fragt Seit 1919 konfrontierte die Dialektische Theologie den Historismus und anthropozentrischen Relativismus der liberalen Theologie mit einer grundsatzlich anderen theologischen Konzeption Die Dialektische Theologie vertrat die Auffassung das Wort Gottes erhebe einen unverfugbaren und uberzeitlichen Wahrheitsanspruch Aus der historisch kritisch gewonnenen Erkenntnis dass bereits die altesten Uberlieferungsschichten des NT durchweg von Verkundigungsabsichten geformt waren zogen Theologen wie Karl Barth Emil Brunner Eduard Thurneysen und andere den Schluss dass die Suche nach dem historischen Jesus die Eigenabsicht der Texte nur verfehlen und die Christusbotschaft nicht begrunden konne Dabei griffen sie die Kritik Martin Kahlers von 1898 auf der die Pramissen der Leben Jesu Forschung als Erster theologisch in Frage gestellt hatte Nach 1945 bestimmte Rudolf Bultmanns Programm der Entmythologisierung die Szene der NT Wissenschaft Er fand den eigentlichen Anstoss des Evangeliums nicht in der Ubermittlung mythischer Dogmen die dem vom naturwissenschaftlichen Weltbild gepragten Menschen nichts mehr sagen sondern im Ruf zur Entscheidung fur ein radikal neues Selbstverstandnis der eigenen Existenz aus Gott Seit 1953 stellten Bultmanns Schuler dann die erneute Ruckfrage nach dem historischen Jesus um ein Sachkriterium fur das Christuskerygma zu finden Parallel dazu vertraten Neutestamentler wie Joachim Jeremias Julius Schniewind und Leonhard Goppelt einen konservativen Ansatz der die Eigenverkundigung Jesu konstruktiv als kritischen Massstab der Theologie und kirchlichen Verkundigung zur Geltung bringen wollte Karl Ludwig Schmidt und Martin Dibelius Bearbeiten Im Anschluss an den Alttestamentler Hermann Gunkel fuhrten die Neutestamentler Karl Ludwig Schmidt 1891 1956 und Martin Dibelius 1883 1947 1919 die Formkritik in die NT Forschung ein Diese Methodik loste die bis dahin vorherrschende Literarkritik ab Sie sucht nicht nach alteren Quellen fur Jesu Eigenverkundigung sondern nach der Form Gattung und Eigenabsicht einer Texteinheit die ihren Sitz im Leben das heisst ihren Verwendungszweck fur den jeweiligen Tragerkreis verstandlich macht Schmidt bestatigte mit seinem Aufsatz Der Rahmen der Geschichte Jesu Wredes These Dem Markusevangelium lasse sich keine Chronologie und Topografie der Ereignisse entnehmen weil erst der Evangelist selbst die Texte in diese Abfolge gebracht habe um einen solchen Ereignisablauf zu konstruieren Daraus ergab sich die weitere methodische Frage nach den Gesichtspunkten und Aussageabsichten dieser Evangelienkomposition also nach der Redaktionsgeschichte Die Evangelisten erschienen damit wieder starker als Autoren denn bloss als Redaktoren vorgegebener Quellen Schmidt sah zum Beispiel dass der Evangelist Matthaus die Texte des Markusevangeliums und der angenommenen Logienquelle in der Reihenfolge Messias des Wortes Lehre Toraauslegung Mt 5 7 und Messias der Tat Mt 8 12 gruppierte und weitere grosse Reden die Gleichnisrede Mt 13 EU daraus komponierte die seine Eigenverkundigung und die Probleme seiner Adressaten reprasentieren Dibelius folgte kurz darauf mit dem Aufsatz Die Formgeschichte des Evangeliums der den Zweck der Gattung Evangelium in der urchristlichen Gemeindeunterweisung verankerte Joachim Jeremias Bearbeiten Joachim Jeremias 1900 1979 lebte 1910 bis 1915 in Jerusalem studierte Theologie und orientalische Sprachen und wurde 1928 Direktor des Instituts fur Judaistik in Berlin Er gilt als einer der profundesten Kenner Palastinas zur Zeit Jesu der archaologische geografische politisch okonomische und neutestamentliche Forschung verband Sein Hauptinteresse galt der Rekonstruktion der historischen Verkundigung Jesu auf dem Hintergrund des zeitgenossischen Judentums Er beherrschte alle damaligen Sprachen und fuhrte ein sprachliches Echtheitskriterium in die NT Forschung ein Authentisch sei ein Jesuswort allenfalls dann wenn es sich vom Griechischen ins Hebraische und von da aus ins Aramaische die Muttersprache Jesu zuruck ubersetzen lasst Seine Hauptwerke Jerusalem zur Zeit Jesu 1923 1937 Die Abendmahlsworte Jesu 1935 Die Gleichnisse Jesu 1947 Die Bergpredigt 1959 Das Vaterunser 1962 Der Opfertod Jesu Christi 1963 Abba Aufsatze 1966 Neutestamentliche Theologie 1 Teil Die Verkundigung Jesu 1970 wurden in viele Sprachen ubersetzt und erlangten okumenische Bedeutung Sie gelten heute noch als historische Standardwerke 24 Rudolf Bultmann Bearbeiten Rudolf Bultmann 1884 1976 studierte u a in Marburg Theologie bei Wilhelm Herrmann Johannes Weiss und Wilhelm Heitmuller einem Vertreter der religionsgeschichtlichen Schule Er war Professor in Breslau 1916 1920 Giessen 1920 1921 und Marburg 1921 1951 Er gehorte seit 1922 zur Bewegung der dialektischen Theologen die sich nach 1918 von der liberalen Theologie abwandten In Marburg begegnete er Martin Heidegger und fand in dessen Existenzphilosophie die begriffliche Moglichkeit Gott als Ganz Anderen dennoch in Relation zum Menschen zu denken und die NT Verkundigung existential zu interpretieren Er fuhrte die formgeschichtliche Methode in seinem Standardwerk Geschichte der synoptischen Tradition fur den gesamten Textbestand der Evangelien durch und ordnete die vielen einzelnen Textperikopen bestimmten literarischen Gattungen zu Auf diese Weise erklarte er einen Grossteil der Verkundigung Jesu als nachosterliche Gemeindebildung In seiner Theologie des Neuen Testaments ordnete er Jesus ganz in das Judentum ein und erklarte ihn zu den Voraussetzungen des christlichen Kerygmas der Botschaft nicht zu ihrem Thema Er liess die eigentliche Theologie im Gegensatz zu Joachim Jeremias also erst mit der Urgemeinde und Paulus beginnen Er betonte dass Paulus und der Autor des Johannesevangeliums nicht am irdischen Jesus interessiert gewesen seien und fur deren Aussagen uber Mensch Gott und Welt eigentlich nur das formale Faktum dass Jesus gekommen sei nicht wer er sei und was er gesagt und getan habe notwendig sei 1941 verfasste Bultmann den Aufsatz Neues Testament und Mythologie Darin erklarte er dass die mythologische Form des Heilsgeschehens dem modernen Menschen nichts mehr sage und den eigentlichen Anstoss des Evangeliums den Ruf zur Entscheidung fur ein Sich Verstehen aus Gott verdecke Fasse man die Botschaft des NT jedoch existentiell auf dann liessen sich die Texte entmythologisieren und als Ruf zum Glauben als einem radikal neuen Selbstverstandnis weiterverkunden Dieser Aufsatz wurde erst nach 1945 international bekannt Als Teil der Sammlung Kerygma und Mythos 1948 loste Bultmanns Programm der Entmythologisierung eine heftige bis heute anhaltende Debatte aus Ernst Kasemann Bearbeiten Ernst Kasemann 1906 1998 wurde 1931 bei Bultmann in Marburg promoviert und gilt als dessen profiliertester Schuler Als Professor fur das NT an der Georg August Universitat Gottingen hielt er 1953 eine Aufsehen erregende Vorlesung in Gegenwart Bultmanns 1954 veroffentlicht als Das Problem des historischen Jesus Darin begrundete er die neue Ruckfrage nach dem historischen Jesus aus der Christusbotschaft der Urkirche selber Da diese sich gegen den parallelen Gnostizismus durchgehend auf das Menschsein Jesu beziehe und die Identitat des Gottessohnes mit diesem Nazarener voraussetze seien die Evangelien als Darstellung des Erdenwirkens Jesu entstanden Es sei daher theologisch sachgemass den Christusglauben an die Geschichte des irdischen Jesus zuruckzubinden und so vor Mythisierung und Beliebigkeit zu schutzen Kasemann hielt also gegen seinen Lehrer Bultmann wie die liberale Leben Jesu Forschung gesichertes Wissen uber den historischen Jesus fur moglich aber anders als sie nicht uber sein Bewusstsein und seinen Werdegang sondern uber seine Botschaft Im Unterschied zur Literarkritik suchte er daher nicht nach alteren Quellen sondern nach einem kritisch gesicherten Minimum authentischer Jesusworte Um dieses festzustellen legte er ein doppeltes Differenzkriterium an die synoptische Tradition an Echt sei ein Jesuswort wenn es sich weder aus der judischen Umwelt noch aus Leben und Lehre des Urchristentums erklaren lasse Unableitbarkeitskriterium Hinzu kamen die Kriterien der Mehrfachbezeugung und der Ubereinstimmung Koharenz mit anderen so als echt erwiesenen Jesusworten Diese Kriterien haben sich in der Jesusforschung durchgesetzt und wurden 30 Jahre lang ihre dominierende Arbeitsmethode Dabei betonte Kasemann der Christusglaube der Urchristen sei nicht davon abhangig ob Jesus sich selbst als Messias verstand Die ihm beigelegten Hoheitstitel hatten vielmehr auf seinen Anspruch reagiert der in seiner Botschaft vom Reich Gottes und seinem Verhalten implizit enthalten sei Diesen Anspruch sah Kasemann in dem unbedingten Entscheidungsruf Jesu an seine Generation Kehrt um und in seiner radikalen Gesetzeskritik die als Ruf der Freiheit aus judischer Tradition herauszutreten und sich Gott unmittelbar zu stellen zu verstehen sei Daruber hinaus sah Kasemann die judische Apokalyptik in die er Jesu Botschaft einordnete als pragendes Element der paulinischen Rechtfertigungslehre und Mutter der Theologie des Neuen Testaments an Insofern war er einer der letzten Neutestamentler die einen historisch theologischen Gesamtentwurf prasentieren konnten Willi Marxsen Bearbeiten Willi Marxsen 1919 1993 habilitierte sich 1954 mit einer viel beachteten Arbeit uber die Redaktionsgeschichte des Markusevangeliums Damit fuhrte er diesen Begriff in die deutschsprachige und internationale Exegese ein Er erklarte das Messiasgeheimnis als Uberarbeitung Redaktion des Evangelienautors der altere uberlieferte Stoffe auf diese Weise miteinander verknupfte und deutete Marxsen sah anders als sein Lehrer Rudolf Bultmann eine inhaltliche Kontinuitat zwischen dem Glauben der ersten Jesusanhanger und der nachosterlichen Christusverkundigung dem Kerygma Dabei betonte er dass auch die vorosterlichen Texte nicht den historischen Jesus sondern bereits den geglaubten Verkunder des Gottesreichs reprasentierten Man stosse stets auf fruhe Glaubenszeugnisse von Menschen die sich durch Jesu Verkundigung verandern liessen und seine Botschaft dann weitergegeben hatten Marxsen analysierte auch die Auferstehungstexte und legte sie entmythologisierend aus Die Aussage Jesus sei leiblich auferweckt worden sei eine Deutung der Zeugen die auf das Sehen altgriechisch ὤf8h ophthae reagiert und dabei damals gelaufige apokalyptische Endzeiterwartungen ubernommen hatten Ostern habe fur sie Jesu Botschaft in dem Sinne bekraftigt dass der am Kreuz gescheiterte Glaube nunmehr neu gewagt wurde Die Sache Jesu geht weiter Demgegenuber seien die zeitbedingten Bilder und Vorstellungen keine heute wesentlichen Glaubensinhalte Deshalb sah Marxsen sich Anfeindungen konservativer Theologen ausgesetzt pragte aber viele Pastoren Pfarrer und Neutestamentler Dritte Phase BearbeitenEtwa 1970 begann eine dritte Phase der Suche nach dem historischen Jesus die von der bereits von Kasemann und Marxsen erkannten Bedeutung der Historie fur den Glauben ausging Ausserdem standen Neutestamentler wie Otto Betz der Bultmann schen Trennung von Glaube und Geschichte skeptisch gegenuber und fragten erneut nach dem historischen Kern der NT Zeugnisse Die Jesusforschung versuchte nun das Auftreten Jesu aus einer konsequent historischen Perspektive im Gesamtkontext seiner Zeit zu erklaren Die dritte Phase ist durch einen facher und landerubergreifenden Methodenpluralismus gekennzeichnet Neben traditionellen historisch kritischen Literaturanalysen bezieht man viel starker als fruher ausserbiblische Erkenntnisse aus der Archaologie Sozialgeschichte Kulturanthropologie Orientalistik und Judaistik zur Entstehungszeit und Umwelt des NT ein Der Forschungsschwerpunkt hat sich aus Mitteleuropa in die USA verlagert wo auch fruhchristliche Apokryphen als mogliche Primarquellen bewertet werden In der heutigen Forschung beachten Christen die Veroffentlichungen von Juden zu Jesus viel starker als fruher Dazu hat ein judisch christlicher Dialog entscheidende Anstosse gegeben Nicht mehr Differenz und Kontrast sondern vollstandige Zugehorigkeit Jesu zum damaligen Judentum bildet den akzeptierten Konsens und Ausgangspunkt Jesusworte werden nicht mehr nur dann als echt anerkannt wenn sie sich sowohl vom damaligen Judentum als auch vom Urchristentum unterscheiden sondern wenn sie nur im Rahmen des damaligen Judentums entstanden sein und den Glauben der Urchristen bewirkt haben konnen Dadurch hat sich die fruher oft betonte Kluft zwischen Jesus dem Pharisaismus und dem Urchristentum stark relativiert Man spricht eher von einer Jesusbewegung und sieht diese ebenso wie das rabbinische Judentum als eng verwandte Weiterentwicklung des antiken palastinischen Judentums zu dem Jesus gehorte Diese Bezugsgrosse wird allerdings ihrerseits heute viel starker in verschiedene Richtungen und Merkmale differenziert Jesus wird auch als Jude sehr unterschiedlich eingeordnet etwa als prophetischer Reformator politischer Revolutionar Exorzist und Wundertater oder Wanderphilosoph nach Art des hellenistischen Kynismus Ed Parish Sanders Bearbeiten Die wichtigsten Werke von Ed Parish Sanders 1937 2022 uber Jesus sind Jesus and Judaism 1985 und The Historical Figure of Jesus 1996 In seinem ersten Buch stellt Sanders verschiedene Richtungen des antiken Judentums vor die in ihrem Glauben an einen besonderen einmaligen Bund covenant Gottes mit den Israeliten konvergiert und darin das entscheidende Heil gefunden hatten Diesen Glauben hatten auch Jesus und seine Anhanger vorausgesetzt und mit ihren judischen Zeitgenossen geteilt Diese Position wird als Bundesnomismus gekennzeichnet und bestimmt auch Sanders Deutung des Verhaltnisses Jesu zur Tora und Reinheitshalacha 25 In seinem zweiten Buch stellt Sanders jene Elemente der NT Uberlieferung heraus die er fur kaum bestritten historisch halt Jesus wurde durch Johannes den Taufer getauft Er war ein Galilaer der predigte und heilte Er berief Junger und sprach uber zwolf von ihnen Er beschrankte seine Aktivitaten auf Israel Er war in eine Kontroverse bezuglich des Tempels verwickelt Er feierte ein letztes Mahl bei dem er Brot und Wein mit einer Zeichenhandlung verband und auf seinen bevorstehenden Tod hindeutete Er wurde ausserhalb des Jerusalemer Stadtgebiets durch die romische Besatzungsmacht gekreuzigt Nach seinem Tod waren seine Junger weiterhin eine identifizierbare Bewegung Mindestens Teile des Judentums verfolgten mindestens Teile der neuen Bewegung und diese Verfolgung dauerte bis zum Ende der Wirksamkeit von Paulus an 60er Jahre Sozialgeschichtliche Forschung Bearbeiten Schon formgeschichtlich und judaistisch orientierte Neutestamentler lieferten detaillierte Forschungen zu den okonomischen sozialen und politischen Bedingungen und Zeitumstanden unter denen die Anhanger Jesu lebten litten und kampften etwa Joachim Jeremias mit seinen ausgedehnten Studien zu Jerusalem zur Zeit Jesu 1923 1937 Gerd Theissen Luise Schottroff und Wolfgang Stegemann haben die soziologisch orientierte Jesusforschung in Deutschland seit 1970 verstarkt Theissen vertrat mit der Soziologie der Jesusbewegung 1977 die These vom Wanderradikalismus nicht nur der Jesusjunger sondern auch anderer entwurzelter und vom Elend bedrohter Gruppen im damaligen Israel Er erklarte die fruhe Uberlieferung der Logienquelle aus dieser Lebenssituation fasste unter den Begriff Jesusbewegung aber alle Urchristen die die nicht sesshafte Lebensweise der ersten Jesusanhanger teilten Schottroff und Stegemann differenzierten Theissens These in dem Buch Jesus von Nazareth Hoffnung der Armen 26 starker Wahrend Jesus und seine Nachfolger zu den Bettelarmen gehort hatten seien die Gemeinden des 1 Jahrhunderts bereits aus Armen und mittelstandischen Reichen zusammengesetzt gewesen Im lukanischen Doppelwerk Evangelium nach Lukas und Apostelgeschichte des Lukas werde sichtbar wie Jesu Besitzlosigkeit zur Forderung des Besitzverzichts und der Gutergemeinschaft an diese Christen umgewandelt worden sei Dabei seien auch hellenistische Armutsideale eingeflossen Spater untersuchte Stegemann Konsequenzen eines Ethnizitatsmodells des Judentums im Gegensatz zu einer neuzeitlichen Auffassung als Religion im Sinn einer Abstraktion und Objektivierung einer komplexen Wirklichkeit W C Smith Dagegen seien in den antiken Mittelmeerkulturen religiose Uberzeugungen und Praktiken in die sozialen Institutionen Gemeinwesen und Familie eingebettet gewesen Stegemann geht insofern uber den Begriff des gemeinsamen Judentums von E P Sanders hinaus als er fur die kollektive Identitat des Volks der Judaer auch Wohngebiet Sprache Geschichtserzahlungen oder Sitten als wesentlich ansieht Daraus leitet er Kritik an der Vermutung der Zersplitterung des antiken Judentums in Sekten ab Ausserdem sei die Frage nach Jesu grundsatzlicher Haltung zur Tora falsch gestellt weil sie Teil seiner derart umfassend verstandenen Identitat war Bei uberlieferten Konflikten konne es sich nur um Auslegungsfragen im Rahmen der Tradition handeln 27 Auch der Religionssoziologe Hans G Kippenberg hat mit seinem Buch Religion und Klassenbildung im antiken Judaa 1982 entscheidende Informationen fur die soziologische Einordnung der Jesusbewegung beigesteuert Unter anderem Michael Ebertz ging vom auf Max Weber zuruckgehenden Paradigma der charismatischen Herrschaft aus 28 Im Rahmen ihrer feministisch gepragten biblischen Hermeneutik wendet sich Elisabeth Schussler Fiorenza pointiert gegen eine Isolation Jesu als Mann sowohl von seinen Anhangern und Anhangerinnen als auch von anderen judisch apokalyptischen Emanzipationsbewegungen 29 Das Jesus Seminar Bearbeiten Das von Robert W Funk und John Dominic Crossan 1985 in den USA gegrundete Jesus Seminar ist eine Gruppe von 50 bis 80 liberalen Neutestamentlern darunter Marcus Borg und Gerd Ludemann Es versucht authentisches Jesusmaterial festzustellen in den ersten sechs Jahren seine Worte seither auch seine Taten und ihn betreffende Ereignisse Das Seminar verwendet ungewohnliche Echtheitskriterien Das Thomasevangelium gilt wie die Logienquelle als fruhe und zuverlassige Quelle das Markusevangelium dagegen wie das Johannesevangelium als kaum auswertbar Crossan vertritt zudem die auch im Seminar umstrittene These ein Kern des apokryphen Petrusevangeliums sei die Quelle der Passionsberichte im NT Keine Dialoge langeren Reden und Bibelzitate sondern nur kurze pragnante Einzelsatze und Gleichnisse Jesu gelten als moglicherweise echt und zwar bevorzugt dann wenn sie sonst weder im judischen noch im fruhchristlichen Kontext vorkommen aber in als voneinander unabhangig geltenden Quellen mehrfach bezeugt sind Die Mitglieder tauschen ihre Forschungen aus treffen sich zweimal jahrlich um sie zu diskutieren und stimmen dann uber die fraglichen Verse der Quellen ab Jedes Mitglied kann sie als sicher wahrscheinlich unwahrscheinlich oder sicher nicht echt historisch einordnen Die Stimmenmehrheit entscheidet was das Seminar als verifizierbare Datenbasis uber Jesus akzeptiert Forschertexte Debatten und Abstimmungsergebnisse werden im Internet veroffentlicht und konnen dort auch von Laien diskutiert werden Erste Ergebnisse wurden 1993 in dem Buch The Five Gospels herausgegeben darin wurden mehrheitlich als echt rot oder jesus ahnlich rosa ungewiss grau oder jesus unahnlich schwarz erklarte Worte farblich markiert Demnach werden etwa 18 Prozent aller in funf Evangelien die vier kanonischen Evangelien und das Thomasevangelium uberlieferten Jesusworte fur echt gehalten 30 Im Markusevangelium akzeptiert man nur Mk 12 17 EU in der Bergpredigt nur sechs Satze als echte Jesusworte darunter die Anrede des Vaterunsers und den Imperativ Liebet eure Feinde Funf Gleichnisse gelten als jesuanisch Alle Motive der Geburtsgeschichten Leidensankundigungen Auferstehungstexte und Wundertexte gelten als legendar dabei wird anerkannt dass Jesus wohl einige Kranke heilte Von den Passionsereignissen gelten nur Jesu von Kajaphas veranlasste Ubergabe an Pilatus und seine Kreuzigung als echt Robert Funk hat die historische Arbeit des Seminars mit dem Ziel der Degradierung Jesu verbunden Seine Gottlichkeit sei unglaubwurdig und von einem vergangenen Gottesbild des Theismus abhangig Inkarnation Jungfrauengeburt Suhne Auferstehung und Wiederkunft einer gottlichen Richtergestalt seien ein von Christen erfundenes archaisch mythologisches Rahmenwerk Dieses sei aufzugeben und durch ein glaubwurdigeres und zeitgemasseres Jesusbild zu ersetzen Jesus habe eine Ethik des Vertrauens in die Gute der Schopfung und des Nachsten vorgelebt 31 Damit ubernahm Funk das wesentlich von Reimarus bestimmte liberaltheologische Programm mit dem vermuteten selbst konstruierten historischen Jesus die metaphysisch orthodoxe Christologie zu entkraften sowie Bultmanns Entmythologisierungsprogramm das Jesusbild dem modernen Weltbild kompatibel zu machen 32 Das Jesus Seminar wird wegen seiner einlinigen Zielsetzung der Zusammensetzung seiner Mitglieder seines Anspruchs einen reprasentativen Querschnitt der Jesusforschung zu vertreten seiner Kriterien und seiner Abstimmungsmethodik kritisiert Die meisten deutschsprachigen Neutestamentler und Jesusforscher distanzieren sich davon Verschiedene evangelikale und konservative Theologen haben Kritiken und Gegenentwurfe veroffentlicht etwa Michael J Wilkins und J P Moreland 33 oder William Lane Craig 34 Der sozialgeschichtlich und judaistisch orientierte Neutestamentler Wolfgang Stegemann kritisiert das Jesusseminar als Neuauflage schon uberwunden geglaubter liberaler Hermeneutik sein Festhalten am doppelten Differenzkriterium seine Bevorzugung apokrypher Texte und seine Sonderthesen etwa die kynischer Einflusse auf die Jesusbewegung 35 Bruce Chilton fruher Mitarbeiter des Seminars kritisiert die methodische Festlegung auf das Ermitteln authentischen Materials statt das Zustandekommen allen verfugbaren Materials aus der damaligen Kultur zu erklaren Zudem konstatiert er mangelnde Kenntnisse vieler Seminarmitglieder in semitischen Sprachen ihre Bevorzugung von archaologisch bereits widerlegten griechischsprachigen und ihre Vernachlassigung judischer aramaischsprachiger Einflusse auf die Jesusbewegung Er berichtet von wiederholten Diskussionsergebnisse verfalschenden Abstimmungen unter Zeitdruck und fehlender Kritik an den eigenen fur objektiv gehaltenen Pramissen 36 William Lane Craig Bearbeiten William Lane Craig 1949 nimmt einen kontraren Standpunkt zum Jesus Seminar ein dessen Voraussetzungen Methoden und Hypothesen er scharf kritisiert Er geht als Religionsphilosoph von einer theistischen Weltsicht aus und halt die Evangelienberichte fur zuverlassige historische Quellen Sein besonderes Augenmerk gilt den Texten zum leeren Grab und zur Auferstehung Jesu fur deren Historizitat er sowohl interne als auch historische Argumente auffuhrt 37 38 Nicholas Thomas Wright Bearbeiten Nicholas Thomas Wrights 1948 Hauptbeitrag zur Leben Jesu Forschung ist sein mehrbandiges Werk Christian Origins and the Question of God von dem bisher drei Bande veroffentlicht sind Im ersten Band The New Testament and the People of God beschreibt er ausfuhrlich seine Methodik dann das Judentum und dann das Christentum des ersten Jahrhunderts Der zweite Band Jesus and the Victory of God gibt einen ausfuhrlichen Uberblick uber die Leben Jesu Forschung und beschreibt dann Leben und Lehre Jesu ausgehend vom Typus eines judischen Propheten Der dritte Band erschien 2003 mit dem Titel The Resurrection of the Son of God Wright untersucht darin die Vorstellungen vom Jenseits und von der Auferstehung vor wahrend im und nach dem Neuen Testament Er beginnt mit dem Hellenismus dann dem Alten Testament AT und Judentum des zweiten Tempels dann Paulus dann dem Urchristentum im NT dann den Apokryphen und fruhen Kirchenvatern bis zum dritten Jahrhundert Erst daraufhin untersucht er ausfuhrlich die Ostergeschichten der Evangelien in Bezug auf die zuvor erarbeiteten Sichtweisen Der letzte Teil diskutiert die wichtigsten Erklarungen fur das Auferstehungsgeschehen und die Herausforderung die es fur den Historiker darstellt Wright geht in seiner Arbeit von einem sehr breiten historischen Ansatz aus der als Primarquellen neben dem NT griechische Philosophie die Texte von Qumran und Nag Hammadi ebenso berucksichtigt wie die Kommentare des Talmud zum NT Er fragt nach der in narrative Texte eingebetteten jeweiligen Weltanschauung der verschiedenen historischen Gruppen und Personen Methodisch geht er einen Mittelweg zwischen historischem Positivismus und postmodernem Dekonstruktionalismus den er kritischen Realismus nennt Er sieht keinen Gegensatz zwischen Historie und Theologie sondern geht davon aus dass beide sich gegenseitig bedingen Gleichzeitig hinterfragt er sowohl konservative wie moderne theologische Hypothesen Er stellt eigenstandige Hypothesen auf die einige Lieblingsvorstellungen beider Seiten in Frage stellen Darum verursachte dieser Band bereits einige Kontroversen und wurde von Theologen beider Lager scharf kritisiert So diskutierte Wright 2005 offentlich mit John Dominic Crossan uber die Auferstehung 39 Siehe auch BearbeitenAusserchristliche antike Quellen zu Jesus von Nazaret Jesus ausserhalb des Christentums Psychische Gesundheit von Jesus von NazaretLiteratur BearbeitenUberblickManfred Baumotte Hrsg Die Frage nach dem historischen Jesus Texte aus drei Jahrhunderten Gutersloher Verlagshaus Gerd Mohn Gutersloh 1984 ISBN 3 579 00292 9 Werner Georg Kummel Dreissig Jahre Jesusforschung 1950 1980 Hanstein Konigstein Taunus Bonn 1985 ISBN 3 7756 1074 X Dieter Georgi Leben Jesu Theologie Leben Jesu Forschung In TRE 20 1990 S 566 575 Ben Witherington III The Jesus Quest The Third Search for the Jew of Nazareth Inter Varsity Press 2 Auflage 1997 ISBN 0 8308 1544 9 Jens Schroter Ralph Brucker Hrsg Der historische Jesus Tendenzen und Perspektiven der gegenwartigen Forschung de Gruyter Berlin 2002 ISBN 3 11 017511 8 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Biblische Enzyklopadie Band 10 Kohlhammer Stuttgart 2010 ISBN 3 17 012339 4 Gerd Theissen Annette Merz Der historische Jesus Ein Lehrbuch 1996 Vandenhoeck amp Ruprecht 4 Auflage Gottingen 2011 ISBN 3 525 52198 7 Werner Zager Hrsg Jesusforschung in vier Jahrhunderten Texte von den Anfangen historischer Kritik bis zur dritten Frage nach dem historischen Jesus Walter de Gruyter Berlin 2014 ISBN 3 11 031842 3 Erste PhaseJohann Jakob Hess Geschichte der drei letzten Lebensjahre Jesu Zurich 1768 Lebensgeschichte Jesu 8 Auflage 1823 Gotthold Ephraim Lessing Neue Hypothese uber die Evangelisten als bloss menschliche Geschichtsschreiber betrachtet 1778 David Friedrich Strauss Das Leben Jesu kritisch bearbeitet Osiander 1 Band 1835 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv 2 Band 1836 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv 1839 ISBN 3 933688 92 2 Ernest Renan Das Leben Jesu 1863 Diogenes Zurich 1981 ISBN 3 257 20419 1 Heinrich Holtzmann Die synoptischen Evangelien Ihr Ursprung und ihr geschichtlicher Charakter 1863 Johannes Weiss Die Predigt Jesu vom Reiche Gottes 1892 Adolf von Harnack Das Wesen des Christentums 1900 William Wrede Das Messiasgeheimnis in den Evangelien 1901 Julius Wellhausen Einleitung in die drei ersten Evangelien 1905 Julius Wellhausen Lehrbuch der neutestamentlichen Theologie I Tubingen 2 Auflage 1911 Albert Schweitzer Von Reimarus zu Wrede Eine Geschichte der Leben Jesu Forschung 1 Auflage 1906 2 stark erweiterte Auflage 1913 Wilhelm Bousset Kyrios Christos 1913 John M Robertson The Historical Jesus 1916 Zweite PhaseKarl Ludwig Schmidt Der Rahmen der Geschichte Jesu Literarkritische Untersuchungen 1919 Martin Dibelius Formgeschichte der Evangelien 1919 Martin Dibelius Jesus Goschen 2 Auflage 1949 Eduard Meyer Urgeschichte des Christentums 5 Auflage 1921 ISBN 3 88851 200 X Rudolf Bultmann Geschichte der synoptischen Tradition 1921 Rudolf Bultmann Jesus 1926 ISBN 3 8252 1272 6 Rudolf Bultmann Neues Testament und Mythologie Zum Problem der Entmythologisierung 1941 Gunther Bornkamm Jesus von Nazareth 1956 Urban TB Band 19 Kohlhammer 1995 ISBN 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165 Christian Strecker Hic non est Stuttgart 2007 S 165 Gerd Theissen Annette Merz Der historische Jesus 4 Auflage Gottingen 2011 S 25 Gerd Theissen Annette Merz Der historische Jesus 4 Auflage Gottingen 2011 S 25 28 Gerd Theissen Annette Merz Der historische Jesus 4 Auflage Gottingen 2011 S 26 Gerd Theissen Annette Merz Der historische Jesus 4 Auflage Gottingen 2011 S 28 29 Marcus J Borg Jesus in Contemporary Scholarship Trinity Press 1994 ISBN 978 1 56338 094 5 S 3 7 Christian Strecker Hic non est In Andreas Nehring Joachim Valentin Hrsg Religious Turns Turning Religions Veranderte kulturelle Diskurse neue religiose Wissensformen Kohlhammer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 17 019963 7 S 150 178 hier S 158 Fernando Bermejo Rubio The Fiction of the Three Quests An Argument for Dismantling a Dubious Historiographical Paradigm Journal for the Study of the Historical Jesus 7 2009 S 211 253 Albert Schweitzer Geschichte der Leben Jesu Forschung 9 Auflage 1984 S 254 rezipiert bei Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit 2010 S 114 Albert Schweitzer Geschichte der Leben Jesu Forschung 1984 S 629 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 84f Hermann Samuel Reimarus Apologie oder Schutzschrift fur die vernunftigen Verehrer Gottes 2 Neues Testament Band 2 1762 Nachdruck Insel 1972 referiert bei Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit 2010 S 83 f Gerd Theissen Annette Merz Der historische Jesus 4 Auflage 2001 S 22 f Thomas Jefferson The Jefferson Bible The Life and Morals of Jesus of Nazareth Extracted Textually from the Gospels Together with a Comparison of His Doctrines with T 1803 Nachdruck Martino Publishing 2011 ISBN 1 61427 028 7 Edouard Richard Ernest Renan penseur traditionaliste Presses universitaires d Aix Marseille 1996 S 310 Ernest Renan Leben Jesu englisch a b Manfred Baumotte Die Frage nach dem historischen Jesus S 87 Erich Bryner Das Leben Jesu Ernest Renans und seine Bedeutung fur die russische Theologie und Geistesgeschichte Zeitschrift fur slavische Philologie Bd 47 Nr 1 1987 S 6 38 M Baumotte Die Frage nach dem historischen Jesus S 86 Claus Dieter Osthovener Hrsg Adolf von Harnack Das Wesen des Christentums Nachdruck 2 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 2007 ISBN 3 16 148394 4 S 85 Arthur Drews Die Leugnung der Geschichtlichkeit Jesu in Vergangenheit und Gegenwart 1926 Memento vom 21 Juli 2012 im Internet Archive Martina Janssen WibiLex Juni 2010 Jeremias Joachim Karlheinz Muller Neutestamentliche Wissenschaft und Judaistik In Lutz Doering Hans Gunther Waubke Florian Wilk Hg Judaistik und neutestamentliche Wissenschaft Standorte Grenzen Beziehungen Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments Band 226 1 Auflage 2008 ISBN 978 3 525 53090 0 S 36f Luise Schottroff und Wolfgang Stegemann Jesus von Nazareth Hoffnung der Armen 3 Auflage Stuttgart 1990 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 ISBN 978 3 17 012339 7 S 211 215 219 236 263 266 276f Michael N Ebertz Das Charisma des Gekreuzigten zur 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